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Silber's cat's life

von

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Der Besucher

Als er erwachte, war alles dunkel, wie er es gewohnt war. Der Käfig, in dem er saß, und das schon seit 10 Jahren, war viel zu klein für ihn. Der junge Catboy zahlte jetzt 13 Jahre. Man hatte ihn auf einer Straße aufgelesen, als er noch sehr klein war, und ihn dann in diesen Petshop hier gesteckt.

Hier saß er nun, und wartete darauf, dass es Tag wurde und damit verbunden, wieder eine Chance auf ein neues zu Hause. Auf jemanden, der ihn hier wegholte. Es war jedoch erst fünf Uhr, aber er konnte schon gar nicht mehr schlafen. Sein schulterlanges, silbernes Haar lag wie immer, glatt an. Darin verbarg sich ein rötlicher Schimmer, der nur bei Licht ersichtlich wurde. Seinen silbernen Schwanz, mit dem weißen Ende, hatte er nach hinten weg gestreckt und seine bernsteinfarbenen Augen schauten traurig durch die Gitterstäbe.

Plötzlich hörte er ein knarrendes Geräusch und das Licht wurde angeschaltet. Erst flackerte es nur, doch dann leuchtete es grell auf. Zu grell für die Augen des jungen Katers. Er kniff sie zusammen, und seine geweiteten Pupillen zogen sich zu Schlitzen zusammen. Er hasste das grelle Licht in diesem Raum. Ein fremder Geruch stieg ihm in die Nase. Er nieste unverbindlich und starrte durch seine Gefängnisstäbe hindurch.

Leise Stimmen drangen an seine Ohren, die unaufhörlich zuckten, um auch ja keinen der neuen Töne zu verpassen. Seine spitzen Ohren waren ebenfalls silbern und hatten weiße Enden. Sie zuckten weiter. Er drehte sie leicht. Eine der Stimmen erkannte er, es war die des Ladenbesitzers, aber wer war die andere? Er schnupperte. Vielleicht ein Kunde, der ihn kaufen wollte. Ihn! Das konnte er sich zwar nicht vorstellen, aber möglich war alles. Bis jetzt waren schon viele Leute gekommen, aber die meisten hatten sich einen jungen Hund oder eine Katze geholt. Eine gewöhnliche. Das heißt: keine „Menschenkatze“ wie er es war. An ihm waren sie sowieso immer ignorant vorbeigegangen, warum? Das konnte er sich selbst nicht erklären. Er war doch ein recht hübscher Kater. Vielleicht liegt es ja doch an meiner Herkunft, dachte er betrübt. Ich bin halt nur ein Straßenkätzchen. Das war hart. Und vor allem, jeder konnte es sehen. Denn an ihren Käfigen standen Name, Alter, Geschlecht, Rasse und unter anderem auch Herkunft. Und er war einer der wenigen Unglücklichen, die man von der Straße gelesen hatte, die nie das Glück eines menschlichen Heimes kennen gelernt hatten. Bzw. das schöne weiche Katzenkörbchen. Als junges Kätzchen hatte er es schon nicht leicht gehabt. Seine Mutter, die ein Catgirl war, und was für ein wunderschönes, hatte ihn in einer schmutzigen Gasse zur Welt bringen müssen. Sie war eine der wenigen seltenen Katzenmenschen, die es überhaupt gab. Eine von 10! Und darunter wiederum das schönste Weibchen. Ihr Fell war weiß mit einer leichten Spur von Silber und Rosa. Es glänzte immer und war so weich, wie Seide einer Seidenraupe. Sie hatte Bernsteinaugen gehabt, die so schön leuchteten, wie das wertvolle Stück selbst und immer eine seltsame Ruhe ausstrahlten. Ihr Schweif war weich und ebenfalls weiß gewesen. Um es mit einem Wort zu sagen: sie war das perfekte Catgirl. Schneeweiß und wunderschön. Und verdammt beliebt bei allen männlichen Geschöpfen. Selbst die männlichen Hunde waren hinter ihr her. Auch Menschen – sie ließen ihre Weibchen mit Kind im Stich, nur um mit dieser heißen Katze eine Nacht zu verbringen. Und ihre Stimme, sie war so weich und sanft wie eine leichte Sommerbrise, gemischt mit dem schönsten und hellsten Klang der Welt. Ihr Gang war elegant, als wäre sie vom Himmel, von den Göttern selbst, geschickt worden. Mama, er schloss für einen Moment die Augen. Das Bild seiner Katzenmutter erschien ihm wieder. Fast jede Nacht hatte er von ihr geträumt. Und immer war sie so echt und lebendig, wie eh und je, gewesen. Er konnte sie riechen, fühlen und sogar ihren weichen Pelz fast anfassen. Doch als er sie berühren wollte, da verschwand sie, wie eine Seifenblase im Wind, eine traurige Erinnerung. Tränen rollten ihm über die Wangen. Sein Vater, so fiel ihm plötzlich ein, war ein streunender silbergrauer Kater gewesen. Ein gewöhnlicher Kater! Seine Augen waren orange und seine Ohren am Ende weiß, wie der Schweif. Seinen Pelz zierten sanfte schwarze Streifen. Auch wenn er nur eine gewöhnliche Straßenkatze war, so liebte ihn das Catgirl doch unendlich. Und schon bald darauf hatten sie drei Junge. Den Kleinen Catboy und noch zwei weitere, normale Katzenbabys. Zwei Weibchen, die genauso schön waren, wie ihre Mutter. Sie hatten ebenfalls diesen Schimmer gehabt. Wovon er nur ein bisschen Rosa abbekommen hatte, was dann doch eher in ein rot übergewechselt war. Die restliche Fellfarbe hatte er von seinem Vater, aber die Weichheit seines Fells von seiner Mutter. Und die Schönheit auch. Zwar war er nicht weiß, aber auch ein silbergrauer Catboy war wunderschön. Er zwinkerte. Seine Augen strahlten die gleiche seltsame Ruhe aus, wie die seiner Mutter. Aber wie war ihr Name? Er wusste es mal, kurz vor ihrem Tod hatte sie es ihm verraten, doch er hatte ihn vergessen. Zu groß war der Schock, sie für immer verloren zu haben. Er maunzte traurig.

Seine Ohren fingen wieder die Stimmen auf und er wurde aus seiner grausamen, und dennoch schönen Gedankenwelt geholt. Erschrocken schlug er die Augen auf. Die Pupillen noch immer schlitzförmig. Licht fiel in seine sanften Augen. Es dauerte ein Weilchen, ehe er sich seiner Umwelt wieder bewusst wurde. Wo bin ich?, fragte er sich voller Angst. Sein Fell war gesträubt und die Krallen ausgefahren. Ich habe Angst. In diesem Moment kam der Tierladenbesitzer mit dem Fremden an seinen Käfig. „Und hier haben wir den letzten in unserer Reihe.“, sagte er und deutete auf den gesträubten Catboy. Der Besucher hockte sich vor dem Käfig hin. Der Kater starrte ihn fassungslos an. Er war plötzlich so weit weg, unerreichbar für den Kleinen. „Ich bin Shane“, sagte er freundlich. Die Katze starrte ihn noch immer, wie befremdet an. Als wäre er der erste Mensch, den er sehen würde. Dabei hatte der Hübsche schon viele dieser Art gesehen. Er war nur gerade zu geschockt, weil man ihn unerwartet aus seiner Gedankenwelt geholt hatte. Shane war ein etwa 26 Jahre alter, junger Mann. Er hatte schulterlange, schwarze Haare, die von roten Strähnen durchzogen waren. Seine eisblauen Augen strahlten ihn vielsagend an. Desweiteren trug der junge Mann eine dunkelblaue Kleidung, wahrscheinlich irgendeine Arbeitskleidung. Doch das war falsch. Es war lediglich eine für besondere Anlässe, wie den hier zum Beispiel. Seine Arbeitskleidung war dreckig und fast immer blutbefleckt. Er strahlte. Dem Catboy gefiel der Ausdruck in seinen Augen gar nicht. Sie flammten, wie heiße Kohlen. „Das ist übrigens Silber“, stellte ihn der Ladenbesitzer vor. Shane kicherte. „Der Name passt.“, meinte er nur. Shane und Silber sahen sich eine Weile lang still in die Augen. Alles um sie herum erstarrte und war für beide nicht mehr relevant. Sie sahen nur noch das hoffende Glitzern in den Augen des anderen. Für kurze Zeit schlugen ihre Herzen in Einklang. „He, Sie! Wollen Sie ihn kaufen?“, rief der Besitzer. Seine Stimme drang nur schwach an das Ohr von Shane. „Hä, was?“, fragte er erschrocken. „Möchten Sie ihn haben?“, formulierte der Mann die Frage anders. „Ja, klar“, meinte der junge Mann und nickte. „Kostet 300 Euro.“, sagte der Verkäufer. „Ah, nicht mehr?“, fragte Shane und wandte sich dem Mann zu. Er schüttelte. „Der Kleine ist schon eine ganze Weile hier, wir haben seine Kosten gesenkt, weil ihn keiner haben wollte. Denn eigentlich kostete er 2000 Euro“. Shane nickte. Er stand langsam auf und drehte sich zu dem Verkäufer um. Er holte sein Geldbeutel heraus und gab dem Ladenbesitzer die volle Summe. 2000 Euro. Der Mann war verdutzt. „Aber er kostet doch längst nicht mehr so viel.“, sagte er leise. „Ich weiß“, antwortete ihm Shane, „aber wenn ich ihn für 300 Euro nehmen würde, wäre das fast wie geschenkt. Und ich nehme nicht gern Geschenke an.“ Der Verkäufer lächelte und nickte verständnisvoll. „Ich verstehe.“ Behutsam nahm er das Geld an. Shane wandte sich dem Schild an Silber's Käfig zu. „Straßenkatze, hm?“, meinte er nur. Der Mann nickte. Nun wandte er sich dem Catboy im Käfig zu. „Also dann mein Kleiner, hab ein schönes Leben. Da draußen ist nicht immer alles schön und gut. Ich wünsche dir viel Glück.“ eine Träne rollte dem älteren Mann über die Wange. Silber sah ihn traurig an. Auch er stand kurz davor zu weinen. Obwohl er diesem Menschen nie nahe gestanden hatte. Von ihm hatte er lediglich Futter, Wasser, eine Käfigreinigung und ein oder zwei Streicheleinheiten am Tag bekommen. Er zwinkerte. Der Mann ging fort und kam wenig später mit einem Band und einer Art Leine zurück. Diese gab er Shane. Der nahm es, ohne ein Wort zu sagen, an. Nun wurde Silber's Käfigtür aufgeschlossen, und der junge Kater trat vorsichtig heraus. Wie fremd die Welt vor dem Käfig aussah. Richtig beängstigend. Ängstlich drehte er sich zu seinem Käfiginneren um. Er wäre am liebsten, wenn er könnte, wieder darin verschwunden, hätte sich in sein Streu gekuschelt und wäre nie wieder raus gekommen. Aber das war noch nicht das schlimmste. Die Außenwelt sah noch mal ganz anders aus. Doch was brachte ihm das, außer weiteren Jahren in diesem Laden. Er sollte froh sein, dass er hier weg kam.

Ein neues zu Hause

Shane drehte sich zu dem Catboy um. Der sah ihn mit großen, fast leeren Augen an. Doch dieses Bild änderte sich schnell in Neugier. Was ihn wohl in seinem neuen Heim erwartete? Er wedelte etwas mit dem Schweif.

Shane starrte ihn ungerührt an. Na gut, dachte der Catboy. Langsam ging der junge Mann auf ihn zu. Silber wich keinen Schritt zurück. Als ihn sein neuer Besitzer erreicht hatte, legte er ihm das rote Halsband um. Dem Catboy gefiel dies gar nicht, er hatte noch nie ein solches Band um den Hals gehabt. Es war fremd und irgendwie unangenehm. Er maunzte. Die Gerüche des Petshops stiegen ihm in die Nase und plötzlich wusste er, was die anderen Geschöpfe damit meinten: „Präge dir diesen Duft nicht ein, du wirst eh nie lange Freude daran haben. Genieße die Tage die du hier bist. Die Welt ist grausam.“ Er fiepte. Doch sein neuer Besitzer kümmerte sich nicht darum. Aufregung durchströmte ihn. Was er wohl mit dem kleinen Katerchen machen würde? „Nehmen Sie noch ein wenig Katzenfutter und Streu für ihn mit, die ersten Tage wenigstens. Das wird ihn beruhigen.“, empfahl ihm der Ladenbesitzer freundlich. Shane nickte. „Danke.“ Dafür gingen dann nochmals fast 50 Euro verloren. Aber darum musste er sich ja keine Sorgen machen, für den Job den er tat, wurde er eigentlich recht gut bezahlt. Danach wurde die Leine an seinem Halsband befestigt. „Komm, mein Kleiner.“, sagte Shane sanft zu ihm. Der Catboy drehte noch einmal leicht den Kopf nach dem Ladenbesitzer, bevor er dem jungen Mann ohne weiteres folgte. Der Mann sah ihnen nach. Doch dann fiel ihm noch etwas ein und er rief: „Warten Sie mal! Ich hab da noch die Papiere für ihn.“ Shane blieb stehen und wartete. Der Ladenbesitzer verschwand kurz nach hinten und kam kurz darauf mit ein paar Zetteln zurück. „Dies sind seine Herkunft und sein Impfausweis. Auch wann, wo und von wem er gekauf worden ist, steht da drauf.“ Er gab dem neuen Besitzer die Zettel. Dieser nahm sie freundlich an. „Danke.“ Shane drehte sich wieder um und ging mit dem Neko weiter. Er lief an den anderen Käfigen vorbei, die noch in seiner Reihe waren. Seiner war so ziemlich der letzte gewesen. Vor ihm kamen noch mal 9 weitere, die jedoch alle leer waren. Die Zettel, die an den Türen hingen, waren hier bereits entfernt worden. Auch seine Beschreibung würde bald weg sein. Ein neues Geschöpf würde in seinen Käfig kommen und ebenfalls einen Zettel erhalten. Ob es wohl auch so lange warten muss, wie ich?, fragte er sich im Stillen, während er seinem Besitzer folgte, hinaus in die grausame Welt. Licht und Schattenflecke wechselten sich dabei auf seinem wunderschönen Haar ab.

Sie verließen den Laden und die Tür fiel klingelnd hinter ihm ins Schloss. Er wagte es nicht, sich umzudrehen. Eisiger Wind fegte ihm entgegen. Erschrocken kniff er die Augen zusammen. Sein Haar wehte nach hinten. Seine Ohren legten sich an und die Rute zitterte. Es war bitterkalt. Winter herrschte zur Zeit. Er zitterte. „Kalt, oder?“, fragte ihn Shane, der einige Schritte vor ihm ging und seine Leine in der linken Hand hielt. Der Catboy nickte nur knapp. Er wusste genau, was Winter war. Den hatte er ja 2 Jahre lang erlebt, bevor seine Mutter im Herbst getötet worden war. Er maunzte kläglich. Die Erinnerung an seine Mutter tat ihm im Herzen weh. Shane zeigte keine Reaktion. Sie liefen einen leeren Fußweg entlang. Wie auch er, war die Straße daneben Menschenleer. Sie waren alle in ihren warmen, gemütlichen Häusern. Shane trug zwei große Beutel in der rechten Hand. In dem einen war Katzenfutter in dem anderen Streu. Silber tapste ihm nach und schaute sich dabei zu beiden Seiten neugierig um. Er ließ ihn gucken. Es war ja immerhin seit 10 Jahren, das erste Mal, dass er wieder rauskam. Ein paar große, alte Häuser lagen auf ihrer rechten Seite. Zwischen ihnen waren immer mal Gassen. In einer solchen war auch er geboren wurden. Die gegenüberliegende Straßenseite war mit mehreren Mehrstöckigen Häusern belagert. Auch hier gab es Zwischenräume. In denen sich so maches Mal eine streunende Katze herumtrieb. Die Fensterscheiben der Häuser warfen schwaches Licht zurück. Während die der rechten Seite, das Sonnenlicht reflektierten. Nach einer kleinen Wanderung waren sie an einem großen Einfamilienhaus angekommen. Hier lebte er. Sie blieben stehen. Silber blickte auf und betrachtete das große Gebäude. Es war ein gewöhnliches Haus, wie jedes andere auch; alt mit abgeblätterter Farbe. Hässlich grau. Sie liefen noch ein Stück, bis sie zu einer braunen Holztür kamen. Die Haustür. Er blieb erneut stehen und stellte die Beutel ab. Shane nahm einen Schlüssel aus seiner Hosentasche. Es klapperte laut und Silber erschrak vor dem Geräusch. Sein Besitzer suchte einen heraus und steckte ihn ins Loch. Er drehte ihn und die Tür öffnete sich nach innen. Der Schwarzhaarige zog den Schlüssel ab, steckte ihn ein und nahm die Beutel auf. Sie traten ein. Erst Shane und Silber folgte ihm unsicher. Hinter ihm fiel die Tür zu. Wieder zuckte der Kater zusammen. Eigenartig fremde Gerüche strömten auf ihn ein. Er fühlte sich unwohl, aber die Neugier siegte und er sah sich vorsichtig um. Shane lief langsam einen langen Flur entlang, der Catboy ihm nach. Die beiden kamen an das Ende des Gangs, wo sich eine weiße Tür befand. „Das ist dein Bereich.“, meinte der junge Mann. Er stellte die Beutel erneut ab und stieß danach die Tür mit der linken Hand auf. Da sie nur angelehnt war, klappte das auch. Langsam und leise öffnete sie sich nach innen. Shane starrte die gegenüberliegende Wand an. Die Schnurrhaare von Silber bewegten sich stetig. Alles war so anders und neu für ihn. Der Mann zog kurz an seiner Leine und ging hinein. Der Catboy folgte gehorsam. Sie betraten ein großes Zimmer. Auf der rechten Seite der Tür, stand ein großes Bett an der Wand. Geradezu war ein Teil der Wand zu sehen, sie war weiß mit Katzenpfötchen darauf. Die wiederum schwarz waren und über die gesamte Tapete verliefen. Auf der rechten Seite, ganz am Ende des Raumes, war ein großes Fenster mit T-förmigen Innenrahmen. Es hatte also zwei Flügel zum Aufklappen. Unter der Fensterbank befand sich noch eine große Heizung, die fast die gesamte Wand unter'm Fenster ausfüllte. Es war eine glatte Heizung, die also eine glatte Vorderseite hatte. Sie war auf 4 gestellt. Gegenüber des Bettes stand ein großer Holzschrank, aus Eichenholz wahrscheinlich. Der Boden war mit einem dunkelblauen Teppich überzogen. Silber blickte sich mit großen Augen um. „Und hier lebe ich jetzt?“, fragte er zögerlich. Shane nickte zustimmend. „Ja.“

Er trat zu dem Catboy und nahm ihm die Leine ab. Silber ließ es geduldig geschehen. Die wäre er schon mal los, aber das lästige Band war noch da, wo man es hingesetzt hatte. Danach lief er achtlos an seinem „Haustier“ vorbei nach draußen. Silber drehte sich um und blickte ihm nach. „Komm, ich zeig dir noch die anderen Räume.“, meinte Shane nur und ging weiter. Schnell schloss das Kätzchen zu ihm auf. Gemeinsam gingen sie den Gang zurück und jetzt erst, bemerkte Silber die Türen zu beiden Seiten. Shane blieb vor der ersten Tür, auf der (von ihnen aus) linken Seite stehen. „Das ist die Küche“, sagte er nur und deutete auf die geschlossene Tür. Sie war ebenfalls weiß. Sie gingen weiter. Auf ihrer rechten Seite waren, der Schlafraum von Shane und die Wohnstube und zu ihrer linken kam noch das Badezimmer. Aber die Türen waren geschlossen, und Shane hielt es nicht für nötig, sie für Silber zu öffnen, er sagte ihm lediglich was es für Zimmer waren, mehr nicht. „Wenn du in diese Räume musst, hole ich dich schon.“, war das Letzte, was er dazu noch sagte. Silber sah etwas traurig aus, er hätte die Zimmer so gern erkundet, aber wenn Shane nein sagte, dann hieß es auch nein. Sie gingen zu Silber's Zimmer zurück und er wurde hineingelassen. Als er drinnen war, ging Shane sein Futter und Streu wegbringen. Streu ins Bad und Futter in die Küche. Silber hörte nur die Türen schlagen, mehr nicht. Man hatte ihn in seinem Raum allein gelassen. Traurig und teilnahmslos stand er in der Gegend herum. Sein Blick war fast glasig auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Plötzlich wurde er berührt. Silber fuhr erschrocken zusammen. Doch er wagte es nicht, sich umzudrehen. „Hab keine Angst, ich bin's nur. Shane“, sagte das Geschöpf leise zu ihm. Silber entspannte sich etwas und er machte sich wieder locker. „Was stehst du so teilnahmslos herum?“, fragte er nun weiter. Silber zwinkerte, antwortete jedoch nicht. Shane trat neben ihn, Silber's Näschen bewegte sich etwas und er schnupperte ihn. Als sein Besitzer neben ihm stand, sah der Catboy kurz zu ihm hinüber. Seine bernsteinfarbenen Augen blieben jedoch teilnahmslos und fast ausdruckslos. Shane schien es nicht zu bemerken, oder aber, er ignorierte es einfach. Langsam ging er an dem Kater vorbei und in Richtung Bett. „Na los, komm“, meinte er freundlich. Silber starrte ihm unsicher nach. Doch dann kam er der Aufforderung nach, und folgte ihm zu dem weichen Gegenstand. Shane ließ sich vorsichtig fallen und wartete, den Blick auf den Catboy gerichtet. Silber fühlte sich angeguckt. Seine Schnurrhaare zuckten unaufhörlich. Silber zwinkerte. Was soll ich jetzt machen, warum guckt er mich so an?fragte er sich unglücklich. Shane klopfte auf die Decke. „Setz dich zu mir“, sagte er sanft zu ihm. Silber zwinkerte erneut. Shane wartete. Gehorsam lief der Neko um das Bett herum und setzte sich, ein paar Zentimeter neben ihn, aufs Bett. Ungefähr eine Schwanzlänge saß er von ihm weg. Die beiden starrten gerade aus. Silber war wieder angespannt. „Was hast du?“, fragte Shane sanft weiter. „Ich … ich … es ist nur etwas merkwürdig … ich mein die Unterlage.“ Er zitterte, weil er nicht so recht wusste, wie er es ihm sagen sollte. „Meinst du die Decke? Das liegt daran, weil da Daunen drin sind. Die sind ganz weich. Sie sind von Gänsen.“, erklärte er dem Catboy. Dieser nickte. „Worauf hast du denn dein Leben lang gelegen?“, fragte Shane verwundert. „Na ja.“ Silber senkte den Kopf. Für eine Weile war es ganz still, doch dann antwortete er etwas schüchtern: „Die ersten drei Jahre lag ich in dem weichen Fell meiner Mutter ...“ Er fiepte. Tränen stiegen ihm in die Augen. Er stand kurz vor dem Weinen. „Und wie sah deine Mutter aus, wenn ich fragen darf?“, gab Shane an Silber weiter. Er betrachtete den kleinen Catboy, der eine gute Schwanzlänge entfernt von ihm saß. „Sie war weiß wie Schnee und ihre Stimme war so sanft. Mein Vater war -“ Er schluchzte und schniefte. Das Telefon klingelte. Silber fuhr zusammen und stieß einen erschrockenen Schrei aus. „Bleib ruhig, war nur das Telefon.“, sagte Shane beruhigend zu ihm. Silber zitterte. Shane stand auf und ging an ihm vorbei, irgendwie achtlos, als wäre der Catboy gar nicht vorhanden. Ohne ein Wort ging er hinaus. Im Nebenraum klingelte es weiter. Shane öffnete die Tür, er drückte die Klinke herunter und stieß sie nach innen auf. Sein Zimmer war groß. Geradezu waren zwei große Fenster mit T-förmigen Innenrahmen. An der rechten Wand stand ein großes Bett und auf der linken Seite ein Tisch, auf dem das Telefon, wie blöd um Aufmerksamkeit, klingelte. Der junge Mann lief direkt darauf zu, über den grauen Teppich. Wie erstarrt blieb er davor stehen. Der Tisch war groß und aus Eichenholz. Mit feiner Maserung. Langsam griff er zum Hörer, der noch immer wild herumsprang. Er packte ihn und hielt ihn ans Ohr. „Hallo“, flüsterte er schon fast ängstlich hinein. Am anderen Ende war eine entnervte Frau. Es gab wieder einen Auftrag für ihn. Shane sagte zu und legte auf. Der Hörer wurde auf die Gabel fallen gelassen. Shane fuhr herum, hatte sich aus der Starre befreit, und lief auf den großen Schrank zu, der auf der rechten Seite der Tür, an der weißen Wand, stand. Davor blieb er nun stehen, kramte den Schlüssel aus seiner Hosentasche und suchte erneut den richtigen. Als er ihn fand, es war ein recht kleiner, steckte er ihn in das, dafür vorgesehene, Loch und drehte ihn. Die Tür ging auf. Er zog sie nach außen und sah in das Innere. Auf einer Holzplatte, einem Fach, lag ein weißer Pullover und eine weiße Hose. Doch sie waren nicht mehr ganz weiß. Ihre Farbe war schon etwas dunkler und sie waren mit kastanienbraunen Flecken übersät; getrocknetes Blut. Er nahm sie raus und warf sie aufs Bett. Fast zielgerade flog die Kleidung dahin. Er drehte sich vom Schrank weg und folgte der Flugbahn. An seinem Bett angekommen, setzte er sich drauf. Fast sofort zog er Schuhe, Pullover und Hose aus und streifte dann dafür die fast weiße Kleidung über. Die Schuhe schob er neben das Bett und ging noch einmal zum Schrank. Weiße, ebenfalls blutige Schuhe warteten dort darauf, angezogen zu werden. Sie sahen schon ziemlich abgetreten aus. Er setzte sich auf den Boden und zog sie an. Kurz darauf erhob er sich wieder und nahm noch eine teils blutverschmierte Eisenstange aus dem Schrank. Dann schloss er diesen wieder zu und steckte den Schlüssel in die rechte Hosentasche, die er mit dem Reißverschluss wieder gut verschloss. Shane verließ sein Zimmer und trat in den Flur. Die Tür schloss er hinter sich. Leise spähte er in den Gang. Er hoffte, dass Silber nicht gerade in diesem Moment an der Tür stand. Glück gehabt! Silber saß nach wie vor, auf dem Bett.

Der junge Mann trat hinaus und wandte sich nach rechts ab. Zielstrebig lief er auf die Haustür zu. Doch bevor er sie erreicht hatte, wandte er noch einmal den Kopf und rief: „Ich versuche mich zu beeilen.“ Er bekam keine Antwort. Doch er konnte auch nicht darauf warten, die Pflicht rief. Shane wandte sich wieder der Tür zu, lief ihr entgegen und schlüpfte hinaus. Hinter sich zog er sie zu.

Shane stand draußen. Kalter Wind kam ihm entgegen und blies ihm Schneeflocken ins Gesicht. Er lächelte und lief los. Als er auf der Straße ankam, bog er nach rechts ab und er schrie, wie ein kleines Kind, das auf einen Spielplatz geht. Er war überglücklich. Freudestrahlend lief er die Straße entlang. Die Kälte und der Schnee schienen ihn überhaupt nicht zu stören.
 

Silber saß noch immer auf dem Bett. Wie betäubt starrte er geradeaus. Seine Augen waren weit geöffnet und blickten auf einen weit entfernten Punkt, irgendwo ganz weit weg. Wo bin ich hier nur hingeraten?, fragte er sich unsicher. Silber erhob sich von dem weichen Untergrund und drehte sich nach rechts. Das Fenster lag plötzlich ganz weit in der Ferne. Er zwinkerte. Die Verwirrung in ihm wuchs stetig weiter. Dann fing er an zu zittern. „Ich will hier raus“, maunzte er leise, als hätte er Angst, jemand könne ihn hören. Aber außer ihm war doch niemand hier, warum fühlte er sich dann so beobachtet? Silber's Ohren bewegten sich stetig. Wie gespannt stand er da, jeden Moment wegzuspringen. Alles um ihn blieb ruhig. Langsam tappte der Catboy auf das Fenster zu. Seine Pfoten liefen so vorsichtig über den Boden, als wäre dieser feindliches Gebiet. Die Krallen waren eingezogen. Es dauerte auch gar nicht lange, bis er das Objekt seines Weges erreicht hatte. Er blieb stehen. Seine Augen sahen leer durch die Scheibe nach draußen. Flocken wirbelten durch die Luft, es hatte wieder angefangen zu schneien. Er reagierte nicht. Wie zu Stein erstarrt stand er da. Plötzlich kam ihm ein vager Gedanke. Er könnte doch einfach aus dem Fenster springen, es war eh keiner da der ihn hätte daran hindern können. Doch er besann sich und schüttelte. Nein, wenn ich das tue, bekomme ich noch Ärger mit Shane, und das will ich echt nicht, flog es ihm durch den Kopf. Außerdem würde die Scheibe dabei kaputt gehen und er könnte sich ernsthaft verletzen.

Der Himmel war grau und noch immer wirbelten die Flocken herum. Doch im Raum war es angemessen hell. Silber starrte noch eine Weile hinaus, ehe er sich abwandte und wieder ein Stück in den Raum tappte. In der Mitte blieb er stehen. Und jetzt? Silber schüttelte den Kopf. Er wusste es auch nicht. Tränen stiegen ihm erneut in die Augen. Er fühlte sich so allein wie noch nie. Im Petshop waren immer andere Geschöpfe da gewesen. Dort war er nie einsam gewesen. Jedes Mal hatte irgendwo ein Hund gebellt, oder eine Katze miaut. Aber hier … war es so still wie auf einem Friedhof. Er zitterte. Ich fühl mich hier so einsam! Die Tränen liefen jetzt über seine bleichen Wangen. Er hatte Angst. Plötzlich knickten seine Läufe ein und er brach ein. Mit einem erschrockenen Maunzer sank er in sich zusammen, wie ein alter Lumpen. Er ließ es einfach geschehen. Was hätte Silber auch dagegen tun können. Seine Läufe waren einfach unter ihm weg geknickt, wie zu schwache Äste im Wind. Nun saß der Neko auf allen Vieren da. Die Sehnsucht schnürte ihm die Kehle zu und Tränen liefen nun in langen Streifen über seine Wangen. Er begann zu japsen und nach Luft zu schnappen. Bloß gut, dass keiner im Raum war.

Silber legte sich nach einer ganzen Weile auf die Seite, mit dem Gesicht zum Bett, und schloss die Augen. Sein Körper war völlig in sich zusammengeknäuelt. Die Ohren waren eng an den Kopf angelegt und die Rute auf die Hinterläufe gelegt. Auf diese Weise hatte er auch immer in seinem Käfig gelegen. Plötzlich wünschte er sich, wieder dort zu sein. Im Streu zu liegen und einfach zu schlafen. Es war ein Ort, denn er wenigstens kannte. Und dann fiel ihm plötzlich etwas neues ein. Was hatte der Ladenbesitzer gleich noch mal gesagt?, versuchte er sich verzweifelt zu erinnern. Die genauen Worte fielen ihm nicht ein, aber er hatte so etwas gesagt wie: es ist der Letzte. Was heißt das? War ich wirklich als Einzigster noch übrig?

Ein Zittern lief durch seinen Körper. Er fühlte sich noch elendiger, als zuvor. Und noch einsamer. Über seinen Kummer und die wilden Gedanken, die nun in seinem Kopf rumschwirrten, schlief er letzten Endes ein. Es war ein traumloser Schlaf. Noch eine ganze Weile lag er so da. Eingerollt und in Kummer und Traurigkeit gebettet. Im Raum war es noch immer totenstill. Es war fast schon beängstigend.
 

Die Tür öffnete sich mit einem leisen Quietschen. Er trat ein. Der kalte Wind schrie und es klang so, als wolle er mit rein. Doch Shane würde den ganz bestimmt nicht mitnehmen. Der konnte ruhig draußen bleiben, so kalt wie er war – und seine Schneeflocken auch. Schneeflocken lagen in seinem Haar, wie frischer Tau, im Frühjahr, auf dem Rasen. Seine Kleidung war noch mehr befleckt als vorher. Frische Flecken hatten sich zu den bereits vorhanden seienden gesellt. Er sah sich um. Der Flur war leer und lag still vor ihm. Er zwinkerte. Dann kam ihm plötzlich der Gedanke, dass seine Miez draußen sein könne, oder zumindest in der Tür wartete. Sofort sah er sich nach der Jacke um. Sie hing leblos am Hacken. Er ließ die Stange fallen. Mit lautem Gepolter fiel sie zu Boden. Wie panisch lief er hin und nahm sie vom Haken. Augenblicklich wurde sie übergestreift. Er bückte sich und hob die Stange wieder auf. Erst danach ging der junge Mann den Gang weiter, in Richtung seines Zimmers. Er musste die blutige Kleidung los werden, es fühlte sich unangenehm auf der Haut an. Seine blutgetränkten Schuhe hinterließen zum Glück keine Abdrücke auf dem Boden. Auch die blutige Stange die er hinter sich herzog, ließ nichts hinter sich zurück. Die Jacke trug er zur Sicherheit, falls Silber plötzlich vor ihm stehen würde, könnte er die Flecken nicht so schnell sehen. Doch damit unterschätzte er den Neko gewaltig, denn selbst wenn er's nicht sah, so roch er es. Katzen haben eine verdammt gute Nase. Und da Nekos auch nur Katzen sind, war dies für ihn kein Problem. Schon nach wenigen Schritten war er an seinem Zimmer angekommen. Silber war ihm auf dem kurzen Stück nicht begegnet, und das war auch gut so für ihn. Er blieb stehen, direkt vor ihm war die weiße Zimmertür. Ein Stück weiter rechts lag der Raum des Catboy's. Doch diesen würde er jetzt noch nicht betreten. Shane streckte die rechte Hand aus und legte sie auf die Klinke. Leise drückte er sie herunter und die Tür öffnete sich. Ohne eine Sekunde länger zu warten, schlüpfte er hinein und schloss sie hinter sich wieder. Im Zimmer war es ruhig und warm. Shane sah sich um. Alles war so, wie er es verlassen hatte. Mit ruhigen Schritten ging er zuerst zum Tisch, holte den Schlüssel aus der Tasche und legte ihn dort hin. Ganz leise. Danach wandte er sich nach rechts und ging auf sein Bett zu. Dort lag die Kleidung, die er heute Morgen getragen hatte. Sofort ließ er sich aufs Bett fallen, warf die Jacke ab und zog dann die Kleidung aus, die ihn die letzten paar Stunden begleitet hatte. Er zuckte zusammen, als er ein Knacken vernahm. Was war das?, fragte er sich unsicher. Sein Blick wanderte im Raum herum. Es war niemand zu sehen, doch wie Silber zuvor, kam auch er sich irgendwie beobachtet vor. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Shane schüttelte den Kopf. „Hier ist niemand“, sagte er sich. Doch die Unsicherheit blieb bei ihm. Und so schnell würde sie auch nicht weichen wollen. Ein weiterer Schauer lief ihm über den Körper, als er glaubte, dass Maunzen einer Katze zu hören. Leise und verstohlen. Dann auf einmal irgendwie suchend und gierig. Er bekam einen regelrechten Zitteranfall. Doch dann ging's ihm schnell wieder gut. „Da sind keine Katzen“, sagte er sich, „die sind alle draußen.“ Er wartete noch einen Moment und lauschte angestrengt in den Raum hinein. Alles war still. Langsam begann er wieder, sich zu bewegen. Shane zog die Schuhe aus, zog die blutige Kleidung vom Leib und warf sie neben sich aufs Bett. Die Eisenstange hatte er neben das Bett fallen gelassen. Sofort streifte er die normale Kleidung über. Danach zog er noch seine Hausschuhe an. Als er fertig war, erhob er sich wieder vom Bett und nahm die Arbeitssachen und die Schuhe mit. Der Schwarzhaarige ging durch den Raum und zum Schrank. „Mist, Schlüssel vergessen!“, knurrte er. Shane lief zurück und holte ihn, denn als er den Raum betreten hatte, hatte er den Schlüssel auf den Tisch gelegt. Als Shane wieder am Schrank angekommen war, schloss er ihn auf. Die Schranktür öffnete sich und er warf die Kleidung hinein. Sie flog auf die Fläche zurück, von der er sie hatte. Die Schuhe wurden in die größere Ecke geworfen. Er würde sie später ordentlich reinigen und die Sachen zusammen legen. Shane schloss den Schrank wieder und abschließen nicht vergessen. Er zog den Schlüssel ab und ging zum Tisch zurück. Dort ließ er ihn einfach so drauffallen. Ein lautes Klappern ertönte. Danach drehte er sich wieder zum Bett, ging darauf zu und holte die Jacke. Damit lief er in den Flur zurück und hängte sie ordentlich weg. Die Schneeflocken in seinem Haar waren inzwischen wieder zu Wasser getaut. Aber das störte ihn nicht. So, und jetzt nach Miezi schauen!

Langsam bewegte er sich in Richtung des Raumes. Die Tür lag still und verlassen, offen da. Shane befürchtete schon, dass sein Neko geflohen wäre, aber diesen Gedanken schob er schnell beiseite, als er näher kam. Der junge Mann schob die Tür noch etwas weiter auf. „Silber?“, rief er in den Raum hinein. Keine Reaktion. Er sah sich verwundert um. Wo war die Mieze bloß? Dann entdeckte er ihn. Die Katze lag mitten im Raum auf der Seite, zusammengerollt wie in einer Art Embryonalhaltung bei Menschen, und schlief. Wie süß das doch aussah. Shane hatte noch nie einen schlafenden Neko gesehen. Er betrachtete ihn noch eine ganze Weile ganz still. Schließlich entschied er sich, ihn zu wecken und zum Abendessen zu führen. Langsam kam er auf ihn zu. Silber hätte ihn längst bemerken müssen, schon als er das Haus betreten hatte, doch er war so müde gewesen, dass er es nicht gehört hatte. Shane hockte sich neben den Catboy, nahe seines Kopfes, und besah ihn sich noch genauer. Der Neko war in dunkelblaue Kleidung eingehüllt. Er schlief weiter. Seine Flanken hoben und senkten sich in einem gleichmäßigen Rhythmus. Shane streckte die Hand aus und berührte ihn an der Schulter. Der Neko rührte sich nicht. Es war zu sacht gewesen. Er stupste ihn leicht an. Wieder nichts. „Hey, Silber! Wach auf!“, rief er ihm zu. Die Ohren zuckten und auch die Rute bewegte sich etwas. Shane rief noch einmal seinen Namen. Wieder zuckten nur die Ohren. Er gab dem Neko noch einen sanften Stups. Dieser bewegte sich nun etwas und öffnete dann die Augen. Traurigkeit kam Shane aus den schwarzen Pupillen, die in bernsteinfarbene Augen gebettet waren, entgegen. „Komm, mein Kätzchen. Es ist Futterzeit.“, sagte sein Besitzer ganz lieb zu ihm. Silber durchlief ein leichtes Zittern, welches Shane, selbst noch durch den Pullover, spüren konnte. Ein kaum hörbares „Miau“ drang aus des Neko's Mäulchen. Sein süßes rosa Näschen bewegte sich etwas und er schnupperte in der Luft. Shane kicherte. „Na komm“, meinte er noch einmal. Die Mieze sah leblos zu ihm auf. Das eine Auge war so gedreht, dass er ihn sehen konnte. Shane nahm die Hand weg und Silber rollte sich auf. Lang gestreckt lag er auf der Seite. Seine Muskeln straften sich und er streckte den Körper und die Läufe. Sein Besitzer sah ihm ruhig dabei zu. Als Silber mit der Dehnung fertig war, zog er sich wieder zusammen und setzte sich auf. Seine Hinterlaufsschienen berührten den Boden und die Vorderpfoten waren auf den Teppich gedrückt. Shane saß nun etwas seitlich zu seinem Neko. Dieser wandte den Kopf und betrachtete ihn, wie ein fremdartiges Spielzeug. „Wer bist denn du?“, miaute er schüchtern. Shane glaubte sich verhört zu haben. Hatte der Kleine da ihn gerade echt nach seinem Namen gefragt? Er war verwirrt, doch als er sich das Kätzchen genauer betrachtete, bemerkte er, dass der ihn aus großen runden Augen ängstlich anschaute. Der kleine Neko war regelrecht zusammengesunken. Seine Tasthaare waren eng gebündelt nach hinten gelegt, und die Ohren waren angelegt, waagerecht vom Kopf weg. Er hatte Angst oder war in Abwehrhaltung.

Nach kurzem Überlegen begriff Shane was los war. Sein Neko hatte Angst vor ihm. Dieses Verhalten hatte er schon öfter bei Katzen beobachtet. Langsam stand er auf. „Okay, ich bin Shane. Du bist mein Neko. Ich habe dich vom Tierheim geholt.“ Silber starrte ihn noch immer großäugig an. Shane blieb ruhig. Er durfte jetzt nicht wütend werden, sonst könnte er den Kleinen noch mehr verschrecken und das wollte er gewiss nicht. Silber's Rute war eng an seine Hinterläufe gedrückt. Er zitterte vor Angst. Shane sah ihn unsicher an. Was mache ich jetzt bloß mit ihm?, fragte er sich. Dann kam ihm eine Idee. Er sagte leise und freundlich zu dem Neko: „Ich bring dir dein Futter und dann lass ich dich in Ruhe.“ Silber rührte sich nicht. Noch immer wie gelähmt starrte er ihn an. Sein Besitzer drehte sich um und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort. Weitere Worte könnten den Kleinen möglicherweise nur noch mehr ängstigen, außerdem wusste er eh nicht, was er sagen sollte. Langsam ging er in die Küche und öffnete dort den Katzenfuttersack. Dieser stand in der linken Ecke neben der Tür. Ein seltsamer Duft wehte ihm entgegen. Er schüttelte sich und ließ von der Tüte ab. Langsam ging er in dem großen Raum umher. Der Boden war mit Pakett ausgelegt. Gegenüber der Tür lag ein großes Fenster, ebenfalls mit T-Rahmen. Auf der rechten Seite stand ein Herd und eine Spüle. Auf der Linken waren Schränke. Oben Hängeschränke und unten normale. Über den Normalen war eine große lange Fläche zum Arbeiten. Aber das kümmerte ihn im Moment wenig. Er suchte in einem der Hängeschränke eine Schüssel für das Katzenfutter. Als er eine geeignete fand klappte er die Tür wieder zu. Es war eine weiße Porzellanschüssel. Sie war nicht besonders tief, aber für den Anfang musste das reichen. Er lief wieder zu dem Sack zurück und füllte sie mit Katzenfutter. Shane hielt die Schüssel dabei über die Tüte und holte mit der rechten Hand das Futter heraus. Kurz darauf landete es mit lautem Geklapper in der Schüssel. Und wenige Augenblicke später war die Schale fast bis zum Rand gefüllt. Der junge Mann wandte sich ab und ging mit der Schale zu seinem Neko zurück. Dieser saß noch immer völlig verwirrt im Raum, auf dem Fußboden. Das unkontrollierbare Zittern hatte aufgehört, doch er wirkte noch immer sehr ängstlich. Shane lief ein Stück auf ihn zu, doch Silber rührte sich nicht. Shane blieb fast eine ganze Katzenlänge von ihm entfernt stehen. Er zwinkerte und stellte den Napf mitten in den Raum. Doch dann fiel ihm ein, dass der Neko eventuell drüber fallen könnte, wenn er irgendwo hin wollte, also schob er ihn an die Wand. Silber sah ihm mit großem Interesse nach.

Shane wandte sich nun wieder ihm zu. „Falls du noch etwas brauchst, sag's mir einfach, ich bin gleich nebenan auf der rechten Seite.“ Silber nickte etwas schüchtern. Es war unfassbar! Er hatte Shane und die Umgebung völlig vergessen. Als auch das so halbwegs geklärt war, verließ Shane das Zimmer und ließ den Neko nun allein.

Der Catboy saß noch eine ganze Weile leblos in dieser Starre da. Er war völlig bewegungsunfähig. Auch, als Shane schon lange weg war, saß er noch immer so da. Sein Fell lag glatt an, aber die Unruhe, in seinem Körper, war noch immer vorhanden.

Draußen fiel die Dämmerung über die Stadt her und die Menschen gingen schlafen. So auch Shane. Nur Silber kam nicht zur Ruhe. Er saß noch immer wie gebannt da. Auf diesem gewählten Fleck. Seine Augen sahen starr gerade aus. Im Raum wurde es jetzt dunkel. Die Tränen auf seinen Wangen waren inzwischen getrocknet, doch sie waren noch immer als dünne, rote Streifen zu erkennen. Silber's Pupillen weiteten sich zu großen runden Kreisen.

Die erste Nacht - und schon Albträume!

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Katzenaugen – Katzenkrallen!

Die Nacht ging in die Dämmerung über und von dort aus weiter in den hellen Tag. Hinter dem Horizont kam die Sonne hervor und schickte ihre warmen Strahlen über die Stadt. Ihr helles Licht wurde vom Schnee reflektiert und ließ ihn noch weißer erscheinen. Er blendete regelrecht. Und die letzten Laternen legten sich zur Ruhe und fielen aus. Für die nächste Nacht, in der sie ihr künstliches Licht wieder über die Stadt schicken durften und für die Menschen das nächtliche Sein etwas erleuchteten.
 

Die Sonne drang auch durch die Fenster des Hauses, indem seit Gestern ein kleiner Catboy wohnte.

Sie streichelte ihn sanft mit ihren Strahlen, die jedoch mehr kalt als warm waren. Im Winter war nämlich selbst das Sonnenlicht kalt und fahl.

Der kleine Catboy öffnete die Augen und blinzelte verwirrt. Alles war so hell und ohne Furcht oder Angst. Seine Augen blickten im Raum umher und die Pupillen, die sich für das Nachtsehen geweitet hatten, zogen sich nun zu schmalen Schlitzen zusammen. Der Neko zitterte noch ein wenig vor sich hin. Die Erscheinung, die nach seinem Traum urplötzlich im Raum aufgetaucht war, hatte ihm solch einen gewaltigen Schrecken eingejagt, dass er noch immer dachte, sie wäre vorhanden. Doch das war sie nicht. Selbst der kleinste Partikel von ihr war völlig verschwunden, als hätte das Kätzchen nie existiert. Zumindest nicht in dieser Form und auch nicht in diesem Raum.
 

Auch bei seinem neuen Besitzer strahlte die Sonne in den Raum.

Shane lag auf der Seite und schien zu schlafen. Doch dem war nicht so. Er war wach. Und das schon seit etwa einer halben Stunde.

Der 26-jährige verdrängte den Traum, den er letzte Nacht gehabt hatte. Es war nämlich kein sehr schöner Traum gewesen. Er hatte von seinen Eltern geträumt, die schon sehr lange tot waren und von dem schrecklichen Unfall, bei dem sie gestorben waren. Shane setzte sich auf und die Decke glitt von seinem Körper. Er rieb sich die Augen und dachte dabei an Fellknäuele von Katzen. Wie sie diese hervor würgten und auf den Boden kotzten. Shane schüttelte den Kopf. Warum dachte er ausgerechnet nach dem Aufsetzen an solch katzenhafte Dinge? Er schüttelte unwissend den Kopf.
 

Kurz darauf wandte er sich dem Fenster zu. Es hatte die ganze Nacht geschneit, denn sein äußeres Fensterbrett war voller weißer Flöckchen. Er zwinkerte und kletterte aus dem Bett. Die Decke fiel dabei gänzlich von ihm ab und gab den jungen Mann für die Außenwelt frei. Shane trug einen hellblauen Schlafanzug. Ruhig stand er im Zimmer vor dem Bett und fragte sich, was er tun wollte. Na, Shane. Schon Altersschwäche? Er zwinkerte nachdenklich. Der nächtliche Traum hatte ihm wohl das Hirn verdreht.

Shane blickte nach unten und begann seine Schuhe zu suchen. Sie standen einsam und verlassen vor seinem Bett, rechts, direkt neben seinen nackten Füßen. Der Teppich unter ihm war recht weich. Der Schwarzhaarige mit den roten Strähnen trat nach rechts und schlüpfte in die Schuhe. Sie waren kalt aber bequem.
 

Langsam wandte er sich dem Schrank zu, in dem seine Sachen darauf warteten, angezogen zu werden. Auch sie wollten den glänzenden Schnee von etwas näher erblicken. Er lächelte. Mit bedächtigen Schritten ging er auf den großen Schrank zu.

Was'n los Shane? Du glaubst wohl, dass da jeden Moment 'ne Katze rausgesprungen kommt? Ne! Brauchst keine Bedenken haben, da ist schon keine drin.
 

Als er an den Türen angekommen war, starrte er sie mit seltsam resigniertem Blick an. Schlüssel vergessen mit zu nehmen. Er drehte sich nach rechts, in Richtung Tisch. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er das Telefon böse an. Das blieb ruhig und wagte es sich wahrscheinlich nicht einmal, in diesem Moment zu klingeln. Erleichtert öffnete er die Augen wieder und machte sich auf in Richtung Tisch. Der Schlüsselbund wartete bereits sehnsüchtig auf ihn. Das Metall glänzte in der Sonne und funkelte ihn erwartungsvoll an.

Shane kam ihm näher und hob ihn vom Tisch auf. Er klapperte leise wie zum Morgengruß. Der junge Mann reagierte nicht darauf und lief langsam zum Schrank zurück. Dieses Mal fand er den passenden Schlüssel recht schnell und schloss mit seiner Hilfe die Tür auf. Danach packte er sie am Griff und zog sie nach außen. Leise knarrend ging sie auf. Shane blickte die Kleidungsstücke, die darin lagen, freudlos an. Er suchte sich ohne weiteres die richtigen für diesen Tag raus und warf sie wortlos aufs Bett. Sie flogen auch in die angegebene Richtung, nur der Pullover machte schon auf halbem Wege schlapp und segelte auf den Fußboden. Er wandte sich wieder dem Schrank zu und warf voller Wut die Türe ins Schloss. Mit einem lauten Rums ging sie zu. Es klag als wolle sie ihm damit sagen: „Ey! So 'ne Tür hat auch Gefühle. Ich kann nichts dafür, dass der Pullover so 'n schwaches Kleidungstück ist.“ Wortlos zog er den Schlüssel ab und lief zum Tisch. Das Telefon darauf blieb weiterhin stumm. Es wartete scheinbar auf eine günstige Gelegenheit, eine, in der er gerade sehr beschäftigt war und vor allem unvorbereitet, um dann wild loszuklingeln und zu sagen: „Hallo! Da will wieder einer was von dir!“
 

Ohne eine weitere Regung ließ er den Schlüssel fallen und ging langsam zum Bett hinüber. Auf seinem Weg las er noch den abgestürzten Pullover auf und ließ sich dann auf dem Bett nieder. Die Kleidung lag nun auf seiner linken Seite. Er legte den Pullover wortlos hinzu. Na bitte, alle wieder beisammen.

Dann fiel ihm plötzlich so ein Spruch ein, den er mal gelesen hatte. Der besagte: „Mit Katzenminze hältst du dein Catboy bei dir!“ Er dachte kurz darüber nach und mit Schreck fiel ihm ein, dass auf diese Weise aber auch eine ganze Menge mehr Katzen an ihm hängen würden, als nur diese eine. Mit einer leichten Gänsehaut schüttelte er sich. „Nein danke. Die eine reicht mir.“, rief er leise in den Raum hinein.
 

Shane saß noch eine Weile still, dann erhob er sich und nahm seine leblosen Klamotten mit sich. Er ging langsam in Richtung Tür. Dort angekommen schlüpfte er hinaus und blieb dann erneuterweise im Flur stehen. Sein Blick fiel auf die Tür von Silber's Zimmer. Was der Catboy wohl gerade tat? Es war ihm egal, er wollte ja eh erst einmal woanders hin. Und so wandte er sich in Richtung Haustür und folgte dem langen Flur bis fast zu ihr hin. Doch kurz vor der Tür wandte er sich nach links und verschwand im Bad. Die Tür verschloss er traurig. Warum er wohl traurig war?
 

Wehrend sein Besitzer sich im Bad zurecht machte, saß der Neko noch immer am gleichen Fleck wie zuvor. Da hatte sich nichts geändert. „Mau...“, flüsterte er traurig. Sein Schweif zuckte von der einen Seite zur anderen. Dem Catboy war unwohl zu Mute. Er wollte wieder nach Hause... in die Gasse, in sein Nest … zu seiner Mutter. Mutter! Und sofort kehrten die schlechten Erinnerungen an seinen Albtraum zurück, wie ein Donnerknall. Er zuckte und wiederholte das traurige Maunzen.

Und dann kam auch das Knurren des Magens zurück. Silber schreckte zusammen. Er hatte Hunger, das wusste er jetzt. Nicht wie letzte Nacht, wo er sich so erschrocken hatte. Langsam erhob sich der Neko auf alle Viere und krabbelte zielstrebig auf den Futternapf zu, der noch immer an seinem Platz stand.
 

Noch ehe der Catboy den Napf erreicht hatte, er war nur noch ein Stück davon entfernt, öffnete sich plötzlich die Tür nicht weit von ihm. Silber zuckte zusammen und erstarrte. Seine Augen weiteten sich und in seiner Brust raste das zierliche Katzenherz. Wer oder was da wohl gleich kommen würde? Vielleicht war es wieder diese verrückte Katze, oder der Mörder seiner Familie, der ihn ausfindig gemacht hatte und jetzt töten wollte, oder es war etwas ganz anderes …

Seine Katzenohren legten sich eng an den Kopf an und er stieß ein leises Fauchen aus. Langsam wurde die Tür aufgeschoben und eine Gestalt betrat den Raum. Der Neko erstarrte ein zweites Mal. Seine großen Augen blickten entsetzt auf das Wesen vor ihm. Er wagte kaum zu atmen...

Vor ihm stand … nur sein neuer Besitzer.
 

„Mau...“, fiepte der Neko und entfiel aus der Starre. Shane blickte ihn groß an. „Hallo, Katze!“, rief er ihm unfreundlich zu. „Mau!“, antwortete Silber in dem gleichen unfreundlichen Tonfall. Shane zwinkerte. Dann fiel sein Blick auf den Futternapf und er war leicht verunsichert. „Du hast ja nicht einmal etwas gefressen.“, stellte er verwirrt fest. Silber schüttelte kaum merklich den Kopf. Als er sich wieder seinem Besitzer zu wandte, sah er plötzlich den Jugendlichen in ihm, mit dem zerkratzten Gesicht und dem vielen Blut... der, der seine Familie getötet hatte. Er fauchte und sträubte das Fell. Shane wich zurück. „Hey, immer ruhig bleiben. Silber!“, rief er etwas ratlos. Ein wenig Angst verbarg sich darin. Die Augen des Catboy funkelten wütend. Sein gesamtes Fell hatte sich gesträubt, wie bei einem wilden Tier. Sein Besitzer starrte ihn noch immer fassungslos an. Was war bloß in ihn gefahren, dass er jetzt so reagierte?
 

Vorsichtig streckte Shane eine Hand nach ihm aus, doch der Neko fauchte und streckte sich blitzartig vor um nach der ausgestreckten rechten Hand zu schnappen. Sofort zog sie Shane zurück. Er zuckte sichtbar zusammen, als der silberne Kater der Hand nachsetzte und unmittelbar vor ihm aufkam. „Chrrrr!“, zischte er und reckte sich nach oben. In dieser Position verharrte die Katze.
 

Eine Weile lang starrten sich die Beiden nur regungslos an. Shane mit seltsam leeren Augen und Silber mit vor Wut glühenden. Die Luft zwischen ihnen knisterte und brannte. Doch dann, ganz unverhofft löste sich das unsichtbare Wutgeschehen auf und der Neko sank in sich zusammen. Die Augen geschlossen. Sofort wich Shane zurück, bis er in der Tür stand. Seine Augen starrten noch immer das Kätzchen vor ihm an. Er war verwirrt.

Eine kleine Weile blieb Silber in dieser Haltung sitzen, dann hob er den Kopf und seine Augen, die offen waren, blickten ihn klar und gefühlslos an. Dem 26-jährigen fiel das Atmen wieder leichter, er hatte schon geglaubt sterben zu müssen. Die Angst, dass dieser Neko ihn gleich anspringen und zerreißen würde, war ihm ins Gehirn gebrannt.
 

„Willst du noch etwas fressen?“, fragte er den Neko in einem ruhigen Ton. Silber regte sich zu nächst gar nicht und er glaubte, dieser Kater hatte ihn nicht gehört. Doch dann schüttelte Silber mit dem Kopf. „Okay, dann warte hier. Ich bring dir Kleidung.“, sprach Shane weiter. Silber starrte ihn regungslos an.
 

Der Schwarzhaarige drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ den Raum. Er ging in sein eigenes Zimmer um Kleidung für den Catboy zu holen. Wenige Minuten später kehrte er zurück. Einen dunkelblauen Pullover und eine schwarze Hose warf er dem Neko auf's Bett. Dann verschwand er wortlos wieder. Der Neko krabbelte auf allen Vieren zum Bett und zerrte die Klamotten herunter. Mit matten Augen betrachtete er sie. Dann stand er auf und zog sich ohne eine Regung den Pullover über. Auf der Vorderseite war ein Katzenkopf, weiß mit braunen Ohren und Zeichnungen im Gesicht. Die Augen waren grün und schrägliegend. Unter dem Katzenkopf stand: „Auch ein Neko ist nur eine Katze“ Silber nickte. Dann zog er sich noch die schwarze Hose an, die fast enganliegend saß.
 

Währenddessen machte auch sein Besitzer sich fertig. Er zog sich andere Schuhe an und verließ dann den Raum. Die Tür wurde leise geschlossen. Der Neko kam aus seiner Tür getappt und seine Augen waren noch immer glanzlos. Shane warf ihm einen kurzen Blick zu und ging dann auf die Tür zu. Die Jacke holte er sich auf dem Weg noch weg und streifte sie vor dem Verlassen über. Dann schlüpften er und der Kater hinaus in die kalte, schneebedeckte Welt.
 

Als Shane die Tür verschlossen hatte, machten sie sich auf den Weg. Der Schnee war kalt unter den weichen Katzenpfötchen und Silber maunzte erschrocken. Doch Shane reagierte nicht darauf. Er lief einfach nur ein Stück vor dem Neko her. Dieser trug noch immer das Halsband, die Leine jedoch nicht. Die Kleidung, die ihm Shane gegeben hatte, hielt ihn einigermaßen warm. Kalt fiel die Sonne auf sein zartes Gesicht, was dadurch noch bleicher wirkte.
 

Sie kamen an vielen großen Häusern vorbei, die meisten kaputt und verlassen. Und auch an Gassen kamen sie vorbei. Und aus einer von denen kam ganz plötzlich eine pechschwarze Katze mit leuchtend grünen Augen geschossen. Wie ein Blitz kam sie hervor. Shane erschrak und stieß einen leisen Schrei aus. Er klang irgendwie heiser und erstickt. Der Kater rannte an ihm vorbei und Shane bekam eine fette Gänsehaut. Als die Katze dann auch an Silber vorbei eilte warf sie ihm einen kurzen Blick zu, der verhieß: „Sei vorsichtig!“ Dann war der Kater verschwunden. Einfach so weg. Wahrscheinlich in eine andere Gasse gerannt.
 

Die Reaktion von Shane hatte der Catboy nicht bemerkt. Er war viel zu sehr mit dem Kater beschäftigt gewesen. Den jungen Mann verließ die Sträubung allmählich wieder. Er zitterte noch etwas leicht, aber ansonsten war alles in Ordnung. Kleine Schneeflöckchen wehten ihnen leicht entgegen. Und schon im nächsten Moment setzten sie ihren Weg fort. Noch ein paar Häuserblocks und Gassen tauchten zu beiden Seiten von ihnen auf, aber keine Katzen mehr.
 

Und es dauerte auch gar nicht lange, da hatten sie ihr Ziel erreicht. Die Tierarztpraxis. Shane war schon zwei Mal hier gewesen, allerdings nur mit einem Freund und dessen Haustier. Noch nie allein. Es war ein großes Gebäude mit weißer Fassade. Silber betrachtete es mit großen neugierigen Augen. Sein Besitzer ging zur Tür, eine braune aus Holz, und klingelte. Ein Summgeräusch erklang und er drückte gegen die Tür. Sie öffnete sich. Langsam ging er hinein und sein Neko neugierig ihm nach. Hinter ihnen fiel die Tür ins Schloss.
 

Im Haus kam ihnen ein seltsamer Duft entgegen. Es war warm und roch nach Hunden, Katzen und anderen Tierchen. Silber schnüffelte und seine Schnurrhaare zuckten. Zu beiden Seiten lagen weiße Wände mit Bildern darauf. Doch der Neko beachtete sie in seiner Aufregung nicht. Der Boden unter seinen Pfoten war mit hell- und dunkelbraunen Kacheln bedeckt.
 

Ruhig liefen sie den Gang entlang, bis sie zu einem großen Raum kamen. Dieser war mit einer Glastür verschlossen. Sie hatte einen weißen Rahmen und eine milchige Innenfläche. Er drückte die Türklinke herunter und sie liefen hinein. Shane schloss die Tür. Nun standen sie in diesem Raum. Unter ihnen war ein grauer Teppich und über ihnen Lampen, die jedoch aus waren.
 

Es ging ein Stück in den Raum hinein und dann gleich nach links. Dort saß eine junge Frau mit braunen Haaren an der Infostelle. Sie trug einen hellblauen Pullover. Shane ging auf sie zu und blieb vor der Rezeption stehen. Ein Licht schien auf den Platz von ihr. Die junge Frau hob den Kopf und blickte sie an. „Shane Yurak, mein Name. Das ist mein Neko Silber.“ Die Frau lächelte und schrieb die Namen auf einen Zettel. Dann besah sie sich Silber. „Wir wollen nur eine Allgemeinuntersuchung machen.“, sagte er ruhig. Der Catboy zuckte nervös mit den Ohren. Sie kicherte. „Süßes Tier.“, meinte sie. Dann wandte sich die junge Frau einem Funkgerät auf dem Tisch zu und sprach hinein: „Herr Kirsch, da ist ein Patient für Sie.“ Es knisterte und fast kurz darauf ertönte eine Antwort. „Schick sie zu mir, Mina!“ Sie nickte und sah dann wieder ihn und den Neko an.
 

„Gehen Sie nach links weiter auf die weiße Tür zu.“, wies Mina die Beiden an. Shane nickte. „Danke, Mina.“, entgegnete er sanft und strahlte ein wenig. „Komm, Silber.“ Der Neko nickte und zwinkerte der jungen Frau zu. Sie lächelte freundlich. „Hab keine Angst. Lukas ist ganz nett.“, flüsterte sie ihm zu. Der Neko stellte die Ohren. Unsicher tappte er seinem Besitzer hinterher. Sie kamen an einem weiteren großen Raum vorbei, der auf ihrer linken Seite lag. Das war der Warteraum, aber hier mussten sie heute nicht Platz nehmen, sie waren die Einzigen hier. Shane kam das nur zugute, denn er hatte keine Lust noch weitere Katzen zu treffen.
 

Als sie bei der weißen Tür angekommen waren, klopfte Shane dagegen. „Herein!“, erklang eine freundliche Männerstimme. Silber zuckte wieder mit den Ohren. Gleich würde er den Tierarzt kennen lernen. Sein Herz schlug wild in seiner Brust. Shane drückte die goldene Türklinke herunter und öffnete die Tür. Der Raum, der sich ihnen offenbarte, war von hellem Licht überflutet. An einem Tisch, nahe dem Fenster auf der linken Seite, saß ein junger Mann, so etwa 23. Er drehte den Kopf und lächelte freundlich. Gerade zu stand eine Liege die ziemlich groß war. Und der Boden war mit hellblauem Laminatboden bedeckt.
 

Die Ankömmlinge traten ein. Der 26-jähriges schloss die Tür hinter ihnen Beiden. Der junge Mann stand auf um sie in Empfang zu nehmen. Er trug einen weißen Kittel und eine graue Hose. Unter dem Kittel schaute ein schwarzer Pullover hervor. Er ging auf sie zu. „Mein Name ist Lukas Kirsch.“, sagte er freundlich und gab Shane die Hand. „Shane Yurak.“, gab er seinen Namen preis. Der Neko zuckte. „Und du?“, wandte sich der Mann an ihn. „S-Silber“, maunzte der Neko schüchtern. „Hallo, Silber. Schön dich zu sehen.“, sagte Lukas freundlich zu ihm und die Angst wich von dem Jungtier.
 

Shane wich zurück und sie ließen einander los. Der Tierarzt ging zu seinem Stuhl zurück und die beiden Anderen folgten ihm. Sie blieben stehen. „Also, Silber. Du wirst gewogen, gemessen und ich überprüfe deine Ohren, Augen, Nase und Maulinhalt. Auch dein Skelett schauen wir uns an. Ich will sehen, ob du gesund bist.“, erklärte er dem Neko. Dieser nickte und sie fingen an.
 

Der Catboy sollte sich zu erst einmal die Kleidung abstreifen. Ein bisschen peinlich war ihm das schon, aber das war dann nicht mehr so schlimm. Lukas führte ihn zur Waage und er stellte sich darauf. Das Gewicht lag bei 4 Kilogramm, normales Katzengewicht also. Als nächstes wurde er gemessen, und auch hier stimmte die Größe. Lukas führte ihn zurück zu seinem Platz und hier leuchtete er ihm in die Katzenohren, die Katzenaugen und auch das Näschen wurde begutachtet. Die Ohren waren trocken und sauber, die Nase sauber und nicht verkrustet und die Augen klar und glänzend.
 

Dann sollte er das Maul öffnen und Shane war ein bisschen verwirrt. Die Zähne, die sich ihm zeigten waren allesamt messerscharf und reinweiß. Sein Gebiss war mehr das einer Katze, als das eines Menschen. Auch hier war alles okay. Im Rachenraum und im Hals. Silber schloss das Maul wieder. Als Lukas sich umwandte und Shane's Blick sah, lachte er und meinte: „Shane, hast du es etwa vergessen... auch Neko sind nur Katzen die sich verwandelt haben um in unserer Welt besser zurecht zu kommen.“ Silber nickte unbemerkt.
 

Der Doktor nahm ein rundes Objekt vom Tisch und hielt es Silber an die Brust. Es war kalt und Silber zuckte zusammen. „Ganz ruhig, Kleiner. Ich höre nur dein Herzschlag ab.“ Damit war das auch geklärt. Der Neko wurde angewiesen tief durchzuatmen. Und während er das tat, berührte das kalte Ding mehrere Stellen seines Körpers. Lukas war froh. Dem Neko ging es soweit gut. „Und jetzt prüfen wir deine Reflexe.“, sagte er und setzte den Catboy auf die Liege. Schon im nächsten Moment bekam der Catboy etwas hartes auf die Hinterläufe geschlagen. Er zuckte zusammen und fuhr die Krallen aus. Dies geschah auch bei den Vorderläufen. „Sehr gut!“, lobte ihn der junge Mann. Shane sah regungslos zu.
 

„Und zum Schluss wollen wir uns noch dein Skelett anschauen.“, erklärte der junge Mann. Silber schaute ihn groß an. Skelett anschauen? Er wedelte aufgeregt mit dem Schweif. Was jetzt wohl gleich passieren würde? Er wartete auf weitere Anweisungen von Lukas. Diese folgten auch sogleich. Er trat zurück und der Neko sprang von der Liege herunter. „Na dann folge mir mal“, sagte der Tierarzt freundlich und Silber folgte ohne zu murren.
 

Sie gingen in einen Nebenraum und dort war ebenfalls eine Liege. Im Raum selber war es ziemlich dunkel, nur ein dämmriges Licht ließ hier das Sehen zu. Der Catboy blickte sich etwas ängstlich um. Seine Ohren legten sich an und er maunzte leise. Im selben Moment weiteten sich die Pupillen für das Nachtsehen. Lukas blieb stehen. „Hab keine Angst, Kleiner. Es passiert dir hier nichts.“, beruhigte er ihn. Silber zuckte unsicher mit den Schnurrhaaren. Dann gingen sie zu der Liege und er wurde angewiesen, sich darauf zu setzen. Silber wusste nun, wie es ging und sprang hinauf. Er hatte es jedoch etwas falsch gemacht und stand nun mit den Pfötchen und den Hinterlaufsschienen auf dem bettartigen Gegenstand. „Mau...“, flüsterte er und blickte Lukas noch immer unsicher an.
 

„Das hast du gut gemacht.“, meinte er sanft, „und jetzt musst du dich hinlegen, so, als wenn du schlafen wolltest.“ Silber war etwas verwirrt. Wieso sollte er hier schlafen wollen? Plötzliche Angst durchströmte seinen zierlichen Katzenkörper. Die Augen wurden feucht und groß. Lukas hob die Hand. „Nein, du musst dich nur mal kurz auf die Seite legen, damit ich deine Knochen röntgen kann, das heißt, du wirst durchleuchtet und dein Skelett auf ein Blatt projiziert.“ Der Neko verstand zwar nicht, was der Mann ihm zu erklären versuchte, nickte aber gehorsam und legte sich auf die Seite. „Ich lass dich jetzt kurz allein, hab keine Angst, es ist nur für wenige Minuten“, sagte er ruhig und verließ damit den Raum.
 

Die Tür wurde geschlossen und Silber lag einsam und verlassen auf dem Bett. Er schloss die Augen und streckte die Vorderläufe von sich. Schnurrend lag er da und sein Schweif streckte sich aus. Ein, für ihn nicht spürbarer Strahl scannte ihn ab. Wenige Minuten später wurde die Tür wieder geöffnet und Lukas trat hinein. „Hey, Silber“, rief er und kam zu ihm, „das hast du sehr gut gemacht. Komm Kleiner wir gehen zurück zu deinem Besitzer.“ Silber richtete sich auf und der Doktor half ihm von der Liege herunter. Zusammen verließen sie den halbdunklen Raum. Silber's Pupillen zogen sich bei der plötzlichen Helligkeit schlagartig zusammen.
 

Shane hob den Kopf, als die Beiden auf ihn zu kamen. Silber lief ihm entgegen und maunzte etwas schüchtern: „Skelett auf Bild... vorbei.“ Shane begriff zwar nicht ganz, was sein Neko wollte, aber irgendwo tief in ihm drin, war ihm das auch egal. Silber lief zu seiner Kleidung und zog sie sich wieder über. Lukas holte das Bild und legte es an ein Fenster, aus dem helles Licht strahlte. Das Zimmerlicht schaltete er aus. Silber blickte fasziniert auf das Bild seines Skelettes. Es zeigte ein vollkommen gesundes Katzenskelett. Shane war erneut verwirrt. „Ein Katzenskelett?“, fragte er. Lukas wandte sich ihm zu, lachte erneut und meinte nur: „Hast du es schon wieder vergessen? Auch Neko sind nur Katzen die sich verwandelt haben.“ Shane nickte abwesend. Wenige Minuten später verabschiedeten sie sich und verließen die Praxis.
 

Gemeinsam gingen sie die Straße entlang. Schnee war bis jetzt nicht wieder gefallen und es schien für diesen Tag auch keiner mehr zu kommen. Sie gingen noch in ein Tiergeschäft, wo Shane für seinen Neko ein dunkelblaues Katzenklo – auf dessen Wunsch – kaufte. Und dann verfolgten sie den Weg nach Hause.
 

Shane schloss die Tür auf und der Neko tappte herein. Seine Hinterpfötchen waren mit Schnee bedeckt. Das gefrorene Wasser hing zwischen seinen Zehen und Krallen. Er würde sie jeden Moment reinigen. Shane schloss die Tür und brachte das Katzenklo ins Bad. Silber blieb draußen stehen und als sein Besitzer wieder kam, liefen sie gemeinsam den Gang entlang. Shane zog die Jacke aus und hing sie an den Hacken. Dann führte er den Neko zu seinem Raum und entließ ihn dort. Silber verschwand in seinem Zimmer, schloss die Tür und ging dann der Pfotenpflege nach.
 

Auch Shane verschwand in sein Zimmer, zog sich um und setzte sich dann auf sein Bett. Die nassen Schuhe stellte er unter die Heizung. Dann wandte er sich dem Fenster zu und starrte sinnlos hinaus. Fahles Sonnenlicht fiel auf sein Gesicht. Als plötzlich das Telefon klingelte. „Nicht schon wieder!“, fluchte er und wandte sich vom Fenster ab. Es klingelte weiter, dringlicher. Shane ging langsam zum Tisch hinüber, legte den Schlüssel ab und nahm den Hörer von der Gabel.
 

„Guten Tag!“, sprach er in den Hörer. Keine Antwort am anderen Ende. Er zwinkerte verwirrt. Eine unheimliche Atmosphäre herrschte im Raum und es wurde für wenige Augenblicke beträchtlich kälter. Dann knackte es leise und eine seltsame, düstere leise Stimme sprach hinein: „Ich habe dich beobachtet... wenn ich das noch einmal sehe, dann reiße ich dir dein Herz raus!“ Er zuckte zusammen und seine Augen weiteten sich vor Angst. „Hast du mich verstanden, Shane Yurak?!“, fauchte die Stimme und eine plötzliche Welle der Angst überkam ihn. Er wurde mit einem Schlag kreidebleich und eine fette Gänsehaut machte sich auf seiner Haut breit. Das war kein menschliches Fauchen... das klang mehr wie...
 

Erschrocken ließ er den Hörer fallen. Das Gerät knallte auf den Tisch, war aber nicht beschädigt. Er zitterte am ganzen Körper. Wer war das? Und woher kannte dieses Wesen seine Nummer bzw. seinen vollen Namen? Den hatte er noch nie jemandem gesagt, außer in der Tierpraxis. Aber sonst kannten sie immer nur den Vornamen. Er wusste nicht einmal, was es mit seiner Drohung überhaupt gemeint hatte? Völlig verängstigt lief er zu seinem Bett und setzte sich ganz langsam drauf. Mit großen Augen starrte er das Telefon an, welches noch immer neben dem Apparat lag. Es piepte nur. Er zitterte noch immer am gesamten Körper. Das war der seltsamste Anruf, den er je bekommen hatte.

Tiko

Es war zwei Wochen her, seitdem er diesen mysteriösen Anruf bekommen hatte. Die Sonne schien an diesem Tage nicht und somit war es ein eher kalter, grauer Tag. Doch den Bewohnern der Stadt war das egal, sie wussten ja, wann immer sie Probleme mit Katzen hatten, dass sie sich an ihn wenden sollten.
 

Silber, der kleine Catboy, der nun bei einem Menschen lebte von dem er nicht wusste, dass er gefährlich für ihn war, hatte von alle dem natürlich nichts mitbekommen. Nachdem sie vom Tierarzt gekommen waren, war er sofort in seinem Zimmer verschwunden. Den restlichen Tag war er da auch nicht wieder herausgekommen, denn Shane hatte es auch nicht verlangt.
 

Die Zeit, die sie nun schon zusammen waren, hatten sie eher neutral miteinander verbracht. Silber hatte sein Futter bekommen und ihm dafür gedankt. Die Albträume waren ab und an mal wieder gekommen, aber nur selten so schlimm wie in der einen Nacht. Auch die kleine Katze, die ihn verkörperte und auseinander gefallen war, hatte sich kein zweites Mal gezeigt. Aber, nur weil sie sich nicht gezeigt hatte, hieß das noch lange nicht, dass es sie nicht mehr gab, dies wusste auch der junge Catboy.
 

Die Zeit verging und Silber begann so allmählich der Magen zu knurren. Leise maunzend erhob er sich von seinem Platz auf dem Fußboden und tappte langsam auf die geschlossene Tür zu. Er konnte sich noch immer nicht ganz an das Bett gewöhnen, auf dem er bei seinem neuen Besitzer schlafen konnte. Silber lag nach wie vor lieber auf dem weichen Teppich. Wenige Sekunden später blieb er vor seiner Türe stehen. Ein seltsames Gefühl ergriff von ihm Besitz und sein Herz klopfte schneller als normal. Silber schaute kurz nach hinten, wo sein Napf stand. Ob er ihn mitnehmen sollte? Der Catboy schüttelte leicht den Kopf. Nein, er würde ihm einfach sagen, was er wollte... Oder zumindest würde er es versuchen. Denn obwohl man ihm das Sprechen beigebracht hatte, traute er sich noch nicht so offen mit Shane zu reden, wie mit einem anderen Neko.
 

Zögernd nur streckte er die rechte Pfote aus und legte sie auf die Türklinke. Das Öffnen von Türen hatte man ihm auch schon beigebracht. Vorsichtig drückte er sie herunter und die Tür öffnete sich einen Spalt breit. Silber zog sie zu sich und lief dann um sie herum.
 

Mit großen Augen schaute er in den Flur hinaus. Alles war ruhig und kein Mux zu hören. Etwas ängstlich trat er hinaus und drehte sich dann zu Shane's Bereich. „Mau...“, flüsterte er und näherte sich. Seine Schnurrhaare zuckten und die Ohren legten sich nach hinten an. Trotz, dass er diesen Mann jetzt schon etwas über 2 Wochen kannte, fühlte er sich in seiner Gegenwart manchmal unwohl. Sein Schweif zuckte leicht, als er die Pfote hob und gegen die Tür klopfte. Erst leise und nur einmal. Es war jedoch so leise, dass der Insasse es gar nicht gehört haben konnte. Silber verharrte, zwinkerte und fragte sich, ob er einfach wieder gehen und auf sein Futter warten sollte. Und wenn Shane es vergaß? Was würde er dann tun? Entschlossen klopfte er noch einmal, diesmal lauter und zweimal. Maunzen hätte er auch können, doch er spürte, dass Shane dies nicht mochte.
 

Wieder geschah zunächst nichts. Der Catboy wartete und fragte sich, ob es wohl wieder zu leise war. Er wusste ja nicht was sein Besitzer in diesem Moment tat. Dass er da war, wusste er jedoch genau, denn das Haus hatte Shane nicht verlassen. Als er schon daran zweifelte und sich sein Futter vor seinen Augen in Luft auflöste, hörte er, wie jemand sich der Tür näherte und er wich ein paar Schritte zurück. Die Tür öffnete sich langsam und sein Besitzer schaute auf ihn herab. „Was gibt’s, Silber?“, fragte er mit einem finsteren Unterton. Am liebsten wäre der Kleine herumgewirbelt und in sein Zimmer verschwunden, denn ihm wurde gerade verdammt unwohl. Er zuckte leicht zusammen und blickte dann zu ihm auf. „Futter...“, flüsterte er leise und hoffte inständig, dass ihn Shane verstanden hatte. Dieser nickte kurz und ging an ihm vorbei. Erleichtert drehte sich der Silberhaarige hinterher und sah sich schon wieder im Zimmer verschwinden. Der Schwarzhaarige verschwand in der Küche und rief dann von dort aus: „Bring mal dein Napf her, wenn du was haben willst!“ Silber gehorchte und ging seine Schüssel holen.
 

Shane füllte sie ihm bis zum Rand auf und gab sie ihm teilnahmslos wieder. Mit einem leisen „Danke“ nahm sie der Kleine entgegen und tappte damit in Richtung Tür davon. Shane blickte ihm leicht lächelnd hinterher. „Was für ein liebes Wesen...“, flüsterte er und verschwand ebenfalls wieder in seinem Zimmer.
 

Silber spürte wie sein Herz sich entkrampfte. Sein Futter hatte er jedenfalls sicher geholt. So schlimm war's auch gar nicht gewesen. Nur kam er sich jedes Mal etwas eigenartig vor, wenn er an Shane's Tür klopfen und danach fragen musste. Irgendwie behagte ihm das ganz und gar nicht, er wusste selber nicht warum. Schnurrend stellte er seinen Napf auf den Platz, den ihm Shane gab, und kauerte sich davor. Mit seinen zierlichen Pfötchen holte er sich die Futterstücke heraus und begann sie zu essen. Eins, zwei, drei, vier, hintereinander weg. Als er gerade das fünfte Stückchen in seinen Pfötchen hielt klingelte es an der Haustür. Seine süßen Katzenohren stellten sich auf und er lauschte. Shane horchte ebenfalls auf und fragte sich, wer ihn da wohl besuchen kam. Langsam verließ er sein Zimmer und ging zur Tür. Diese wurde ruhig geöffnet und der Besucher empfangen. „Hallo... Shane...“ Ein junger Mann im Alter von 19 Jahren stand vor ihm. Er hatte kinnlange rotblonde Haare und dunkelgrüne Augen. Seine Kleidung für diesen Tag war ein T-Shirt und eine dunkle Hose. Shane lächelte. „Hallo, Ky.“ Er trat einen Schritt zur Seite und ließ ihn herein. Etwas unsicher nahm er das Angebot an und trat ein. Shane schloss die Tür und ging zu seinem Zimmer zurück, ohne weiter auf den anderen zu achten. Dieser folgte ihm schweigend und blieb vor der Tür stehen. „Komm ruhig rein, Kleiner“, meinte der Hausbesitzer und Ky kam der Einladung nach. Leise schloss er die Tür hinter sich.
 

„Warum kommst du zu mir?“, fragte Shane, als sie sich auf seinem Bett nieder gelassen hatten. „Naja...“ Ky schaute zur Seite. Seine Augen leer wie ein verlassenes Haus. Shane lächelte abermals. „Lass mich raten, dein Neko ist dir schon wieder weggelaufen?“, fragte er halb sarkastisch. Der andere zuckte zusammen und nickte fast schon schüchtern. „Soll ich ihn gleich...“ Doch weiter kam er nicht, denn da blickte ihn der junge Mann schon ängstlich an. „Nein... Ich will ihn einfach nur wieder haben...“ Der Ältere nickte. „Okay.“ Der 26-jährige blickte ihm nun direkt in die Augen. „Kannst du hier warten, während ich dir dein Mistvieh beschaffe?“, fragte er feindselig und ein wenig sarkastisch. Ky nickte etwas unsicher. „Ja. Danke.“
 

Shane erhob sich vom Bett und ging ohne ein weiteres Wort zu seinem Schrank. Hier holte er sich seine Eisenstange heraus und Ky schreckte abermals zusammen. Shane hatte ihm doch versprochen, dass seinem Neko nichts geschehen würde, war das doch nur gelogen? Er wollte schon etwas sagen, als der andere sich umwandte und sanft meinte: „Ist nur zum Einschüchtern und Treiben. Ich tue ihm schon nichts!“ Der Jüngere verlor fast sofot danach seine Bedenken gänzlich und schaute wieder leblos zum Telefon hinüber. Ohne weitere Zeit zu verlieren machte Shane sich fertig. Ruhig verließ er sein Zimmer und damit verbunden auch das Haus. Dieses Mal durfte er nicht so brutal sein, jetzt sollte er sie nur heil zurück bringen. Wortlos folgte er der Straße, in der er wohnte und suchte mit den Augen nach dem vermissten Catboy. Da dieser schon öfters abgehauen war, kannte ihn der Mann gut genug, und brauchte auch nicht lange, um herauszufiden, wo sich das Kerlchen versteckt hatte. „Sind doch immer die gleichen Ecken“, murmelte er abweisend und trat in eine Gasse.
 

Große Augen schauten ihn ängstlich an, als er direkt vor ihm stand. Der zierliche Neko war zwar schon 16 Jahre alt, hatte aber dennoch Angst wie ein kleines Kätzchen. Gut, das konnte man ihm bei Shane nicht verübeln. War der Kerl ja auch unheimlich. Das zierliche Wesen hatte kinnlange Haare die oben gold und unten schwarz waren. Seine Augen, die jetzt vor Angst ganz glasig waren, hatten die Farbe von leuchtenden Saphiren. „Was... was willst du?“, fragte er kaum mehr fähig Luft zu bekommen. Shane lächelte kalt, wie er das bei solchen Geschöpfen immer tat. „Du hast Glück gehabt. Ich soll dich nur zurück bringen! Lebend versteht sich!“, antwortete er kalt. Der kleine Neko zitterte. „Ich... will aber nicht zu ihm zurück...“, maunzte er verloren. „Das spielt keine Rolle! Du gehörst ihm und deshalb kommst du jetzt mit. Wenn du brav bist, tue ich dir nichts. Solltest du dich weigern, wirst du die schlimmsten Schmerzen deines Lebens erfahren, kleiner Tiko!“
 

Bei der Erwähnung seines Namens zuckte der Kleine furchtbar zusammen. Die Ohren legten sich an und der Schweif drückte sich Schutz suchend an seine zitternden Beine. Er wollte nicht wissen, wie der Mann das meinte. Aber er wollte auch nicht freiwillig zu seinem Halter zurück. „Nein...“, zischte er und Shane erhob die Stange. „Okay, dann auf die harte Tour! Mitkommen wirst du dennoch und denk ja nicht, du kannst abhauen. Vergiss es gleich, Kleiner!“ Seine Augen waren kalt wie das Eis in der Antarktis. Tiko konnte sehen, wie sich seine eigene Angst darin wieder spiegelte und zu blankem Hass mutierte. Obwohl er in der Lage zur Gegenwehr gewesen wäre, konnte er es nicht. Der Catboy war starr vor Angst. Dieser Mann war nicht so wie die übrigen. Er war anders. Er war... „Du! Du bist doch der...“ Shane nickte. „Ja genau!“ und noch während sie sich unterhalten hatten, war der Feind näher gekommen, bis er schließlich direkt vor ihm stand. „Und, was ist jetzt?“, fragte er kalt und hob die Stange zum Schlag. Tiko zitterte. Seine Augen weit aufgerissen vor Angst. Gleich würde er eine über gebraten bekommen. Abwehrend hob er beide Pfoten und fuhr dabei die Krallen aus. „Vergiss es! Das macht mir inzwischen nichts mehr aus!“, fauchte Shane und holte aus... Doch noch ehe er ihn traf, noch ehe der Neko schreien konnte... wurde alles vor seinen angstvoll verzerrten Saphiraugen schwarz und er verlor vor lauter Panik und Verzweiflung das Bewusstsein. Als er nach hinten umfiel, verlor sich der Neko in einer unendlichen Schwärze des Nichts. Wie er aufkam, spürte er schon gar nicht mehr. Shane nahm die Stange runter. Das war ja einfach gewesen. Da hatte er seine Waffe gar nicht gebraucht. So weit war sein Ruf also schon gekommen. Na schön!
 

Shane überlegte, ob er den Catboy einfach nur hinter sich her, über den Boden, schleifen sollte, oder ob Tragen besser war. Sein Besitzer wollte ihn lebend und vermutlich auch noch unversehrt wieder haben, also musste er ihn tragen. Shane hockte sich nur widerwillig hin und nahm das bewusstlose Tier auf den Arm. Wenn Tiko das gewusst hätte, er hätte ihm was erzählt. Da er es aber nicht mitbekam, konnte er sich auch nicht wehren. Besser so für ihn! Shane verließ mit dem Kleinen die Gasse und machte sich auf den Rückweg. Während er mit ihm auf dem Arm die Straße entlang ging, spürte er, wie ein unangenehmes Gefühl von seinem Körper Bestiz ergriff. Es packte sein Herz und drückt es zusammen. Für wenige Sekunden musste er sogar nach Luft schnappen, weil dieses Gefühl so erdrückend wurde. Was es war wusste er natürlich genau und er hasste es, weil es immer dann kam, wenn er es gerade nicht brauchte. Aber so war das eben mit den Ängsten!
 

Silber horchte auf, als er die Tür knallen hörte. Sein Besitzer war zurück und scheinbar nicht allein. Da er normal eine Katze war, konnte er riechen, dass da noch jemand bei ihm war. Es roch wie ein weiterer Artgenosse und Silber konnte sich ein Schnurren nicht verkneifen. Dann vernahm er Stimmen. Shane unterhielt sich mit jemandem und kurz darauf klopfte es an seiner Tür. Der Catboy schreckte vom Napf hoch und stand langsam auf. Behutsam tappte er zur Tür, legte die Pfote auf die Klinke und öffnete sie. Vor ihm stand sein Besitzer und auf seinem Arm lag ein scheinbar bewusstloser Catboy. Silber zuckte mit den Ohren. Was war nur mit ihm passiert? Wo hatte er den Kleinen her und blieb dieser jetzt bei ihnen? Doch die Hoffnung löste sich sofort wieder auf, als er den anderen Mann sah. Dem gehörte das Tier anscheinend, so wie er Shane anblickte.
 

„Lass ihn doch ein wenig bei deinem Neko. Es wird ihm gut tun“, sprach ihn Ky an und Shane betrat den Raum. Wortlos ging er an seinem Kleinen vorbei und legte den anderen auf die Decke. Kurz darauf verließ er wortlos das Zimmer und schloss die Tür wieder. Silber näherte sich dem Bett und betrachtete den darauf liegenden Catboy. Dieser öffnete plötzlich die Augen und starrte Silber verwirrt an. „Wo bin ich?“, fragte er leise. Silber antwortete ihm und dem Neko sträubte sich das Fell. „Im Haus des Mörders! Ich will sofort hier raus!“, fauchte er sogleich und setzte sich auf. „Nein, ruh dich aus“, maunzte Silber verwirrt, und fragte sich, wen er mit Mörder gemeint hatte. Als sich der andere Neko etwas beruhigt hatte, stellten sie sich einander vor. „He, Silber. Und du wohnst wirklich mit so einem zusammen?“, fragte ihn Tiko und seine braungetigerten Ohren zuckten ungläubig. „Ja. Wieso, Shane tut doch nichts“, antwortete ihm Silber ruhig. Tiko zischte aggressiv. „Das stimmt nicht. Er ist der jenige, warum so viele Katzen nicht mehr sind! Silber, der Typ ist Katzenmörder!“, fauchte er und wäre beinahe auf den Kleinen losgegangen.
 

„Und was machst du gerade?“, fragte eben genau der Besagte. Ky zuckte kurz. „Ich arbeite mit Giften von Pflanzen. Wie auch dem Curare. Es ist ein Nervengift.“ Shane wurde aufmerksam. „Achso?“ Er nickte. Ky erzählte ihm, dass er schon als kleiner Junge den Umgang mit diesen Giften gelernt bekommen hatte, falls er mal versehentlich in Vaters Keller kam und sich an einer Pflanze erfreute. „Und deinem Catboy hast du den Umgang schon beigebracht, oder wie?“, fragte der Ältere misstrauisch. Ky nickte. „Ja. Er ist ein ganz lieber, da ist nichts dabei.“ Shane machte sich da so seine Gedanken. Irgendwann könnte ihm nämlich genau dieser Catboy mal böse in die Quere kommen und es wäre aus...
 

„Wie funktioniert es?“ Silber war neugierig geworden, als ihm Tiko vom Nervengift Curare erzählt hatte. „Naja. Im Prinzip streichst du es auf die Krallen und dann rein in die Haut. So weit ich von Ky erfahren habe, ist es ein Nervengift. Der Betroffene lebt dann nicht mehr lange. Wasch dir aber die Krallen dann gründlich mit Infektionsmittel, weil es auch dich töten kann, wenn du sie dir ableckst.“ Silber nickte. „Ja, danke.“ Der andere Neko gab ihm eine von den Pflanzen und erklärte ihm, dass das Gift im Inneren des Stängels sei. Er müsse diesen aufschneiden und sich das Gift auf die Krallen streichen. Silber nahm dankbar die Pflanze an und lief in eine Ecke des Zimmers, wo er sie gut versteckte. Als er zurück kam, sprang er zu Tiko auf das Bett und merkte, wie gemütlich es eigentlich war. Die beiden Neko wurden relativ schnell Freunde und Silber vergaß, was man ihm über seinen Besitzer Shane erzählt hatte.



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Kommentare zu dieser Fanfic (5)

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Von:  DarkTiger
2011-06-07T17:42:30+00:00 07.06.2011 19:42
ich bin etwas verwirrt...
seine mutter: Katze/mensch
Vater: Kater
echt jetzt?
das stell ich mir wirklich sehr skuril vor
aber die geschichte ist gut
bis auf dieses merkwürdige kopfkino das mir der gedanke an die zeugung verleiht
Von:  me-luna
2010-04-24T15:39:18+00:00 24.04.2010 17:39
Die kombinierst Zucker mit Horrer- gewagte Mischung.
Das Hane nicht zuhört und Augen "wie Kolhe" hat ist schon mal gar nicht gut- anererseits fühlt sich Silver auch mit ihm verbunden.
Bin gespannt wies weiterghet und hoffe, dass der kleine Catboy bei keinem Psychopathen gelandet ist.

Lg
Von:  me-luna
2010-04-24T15:31:46+00:00 24.04.2010 17:31
Musste richtig schniefen, das ist soooo rührend geschrieben.
Der arme kleine Catboy, sitzt seit über 10 Jahren im Käfig und erinnert sich an seine Mutter zurück, wie traurig.
Das schreibst sehr gefühlvoll und schön, aber ich würde noch dringenst ein paar Absätze empfehlen, das erleichtert das Lesen ungemein und bringt deine Geschichte noch besser zu Geltung.

Lg
Von:  Sorano-chan
2010-04-08T14:53:50+00:00 08.04.2010 16:53
endlich ein neues kapi :D
habe schon gedacht du hättest die FF aufgegeben xDD aber zum glück hast du das nicht :D
aber wieder super kapi und sooo lang *-* nur die blutige Kleidung hat mir angst gemacht Oo
aber bin gespannt wie es weiter geht und wie sich das benehmen von shane verändert :)
schreib schnell weiter und lass mich bitte nicht wieder so lange warten :D
lg Sorano-chan ^^
Von:  Sorano-chan
2010-03-02T20:22:32+00:00 02.03.2010 21:22
super geschichte :)
ich war von anfangan gefesselt und bin jetzt voll gespannt wie es weiter gehen soll :D
also mach schnell weiter :)

lg Sorano-chan


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