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Heimkehr

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Kapitel 3:

Wo war sie?
 

Ihre Augenlieder fühlten sich schwer an, träge, wie Blei.
 

Ihren Lippen entfuhr ein Seufzen, müde und erschöpft.

Kraftlos zitterten ihre Augen, nicht fähig diese harte Blei, dieses lähmende Schwere die ihren Körper beherrschte, zu überwinden.

Es schien beinahe ihre ganze Kraft zu brauchen damit sie endlich die Augen öffnen konnte.

Warme Sonnenstrahlen begrüßten sie herzlich und streichelten mit lauen, weichen Fingern über ihr blasses Gesicht, sie stutzte, war geblendet von dieser reinen Helligkeit.
 

Und dann, langsam, ganz langsam, formten sich schemenhafte, verschwommene Umrisse aus dem gleißenden Licht, dem purem Weiß.
 

Der flüsternde Frühlingswind streichelte sacht über eine saftig grüne Wiese, wiegte erblühten Löwenzahn sanft hin und her, wie ein schwaches Neugeborenes, riss einzelne, voll gelbe Poren von den Blumen hoch und ließ sie in der Luft tänzeln, gleich fallenden Sternen.

Senritsu blinzelte.

In ihren Gedanken herrschte Leere, ein gähnendes Nichts, das sich in ihrem Geist festkrallte, wie eine Krankheit.

Stumpf driftete ihr Blick über das erblühte Frühlingsfeld, über das Gras, die Blumen und verharrte schließlich an ihren Händen, die sich in das saftige, frische Grün gekrallt hatten.

Das waren feingliedrige, schmale Hände, auf die sie hinab sah, das waren nicht ihre Hände, nicht ihre jetzigen- das waren Hände die sie schon vor langer, viel zu langer Zeit vergessen hatte.

Irritiert hob die junge Frau dieselben vors Gesicht, tastete mit demselben suchend ihre feinen Züge ab, fahndete nach einem Merkmal, den Zeichen die der Fluch in ihrem Gesicht hinterlassen hatte, doch da war nichts, nur ihr Gesicht, jenes, das sie schon verloren hatte.
 

„Du bist eine Idiotin, Senritsu.“

Die junge Frau zuckte zusammen, sie fuhr erschrocken auf-

und erstarrte augenblicklich.
 

Der Mann stand genau vor ihr, sah auf sie hinunter, sein Gesicht lag im Schatten, unerkennbar.

Senritsu starrte ihn an, ihre mandelförmigen Augen verengten sich, versuchten sein Gesicht zu erkennen, seine Augen, seine Nase, seine Stirn, doch da war nichts, nur die schemenhafte Schwärze des Schattens.

„Hika?“
 

Er sagte nichts, sein Mund, das einzige, was sie von seinem Gesicht sehen konnte, war nur ein schmaler, bedrohlicher Strich.
 

„Ich habe dich hundertmal davor gewarnt zurück zukommen.“ Seine Stimme war kratzig, rau, wie das Krächzen eines Geiers, da schwang Wut mit, kalte Bitterkeit aber auch ein bekannter dunkler Laut.

Der Klang von Enttäuschung.

„Und du Idiotin bist trotzdem her gekommen!“
 

„Ich…“ Senritsus wohlgeformten Hände krallten sich zitternd in das Gras zu ihren Knien, so hart, als das sie ihre Nägel in ihr Fleisch schneiden spürte:

„Ich bin hergekommen um nach deinem Grab zu sehen!! Ich bin wegen dir hier, Hika!! Ich werde dir helfen!!“
 

„Nein…“ Hikas schmaler Mund formte sich zu einem ausdruckslosen Lächeln, leer und fahl.

Senritsu starrte ihn an, etwas heißes, klebriges tropfte von seinem Mund auf ihr feinzügiges Gesicht, lief ihre Wange hinunter und rieselte schwer auf ihre schmalen Hände, wie dunkle Tränen.
 

Hikas Lächeln wurde breiter.

Dickflüssig und rötlich schimmernd lief etwas von seinen schmalen Mundwinkeln hinab.

Das breite Rinnsal klatschte schwer auf den Boden, bildete eine dicke, große Lache aus Blut:

„Mir kann Niemand mehr helfen, Senritsu.“


 


 

Ein schriller Schrei drang auf ihre Ohren ein, sie riss die Augen auf und starrte in die schleichende Dunkelheit.

Ihr Herz hämmert wie verrückt gegen ihre Brust, gegen ihre Rippen, als wolle dasselbe sofort aus dem vor Grauen bebenden Haufen Fleisch springen.
 

Einen Moment später bemerkte sie, das dieser heisere Schrei nicht von irgendwoher klang, nicht fremd war, es war ihr eigener rauer Laut des Entsetzens gewesen.
 

Senritsu blinzelte, ihre kleinen Finger kratzten suchend über eisigen, feuchten Stein, als sie blind in der Dunkelheit nach Halt fahndete.
 

Wo war sie?
 

Wie war sie hierher gekommen?
 

Was war passiert?
 

Die junge Frau war nicht fähig einen Gedanken zu fassen, die Fragen rasten wild durch ihren Kopf, ohne das sie sie auch nur ansatzweise begreifen konnte.
 

Entkommen. Flucht. Verschwinden.

Das war alles was ihr einfiel, wie ein plötzlicher Urinstinkt, der ihr absagte irgendetwas anderes zu tun.

Verschwinde!

Schrie es schrill, ja aufdringlich in ihren Gedanken und übertönte jegliche andere Absicht.
 

Verschwinde von hier!!
 

Laut keuchend schleppte sie sich über den steinernen Plattenboden, gehetzt, wie ein gejagtes Tier.

Da war irgendetwas hinter ihr, irgendetwas Unaussprechliches begleitet von einem modrigen Geruch, einen süßlichen Duft der Verwesung, der mit jeder Sekunde in der sie zögerte seine fauligen Finger weiter nach ihr ausstreckte.
 

Plötzlich stießen ihre kleinen Hände gegen etwas Hartes, Eisiges.
 

Ihre aufgereizten Nerven schlugen aus und das verfluchte Mädchen zuckte augenblicklich zurück, sofort umfing sie der pestige Geruch des Verfalls wie ein wartender Begleiter, der sie mit eisernem Griff festhielt.

Vor ihr erstreckten sich steile Treppen, der Weg in die Freiheit.
 

Von neuem Mut erfüllt zappelte die junge Frau wild, gar furios in dem Griff der unsichtbaren Hände, riss sich los von den modrigen Klauen und schleppte sich die eisigen Treppen hoch.

Ihre Hände rutschten haltlos über den eisigen Stein und schon nach kurzer Weile spürte sie sie nicht mehr, nur noch dumpfe, drückende Taubheit, die gierig ihre Arme hinauf kroch.

In ihren Gedanken herrschte der Instinkt der Flucht, der sie weiter unermüdlich die Treppen hinauf trieb.
 

Langsam hellte sich ihre Umgebung auf, die harten, schwarzen Wände bildeten abgegriffene, alte Steine die vom Zahn der Zeit verwittert und gesprungen waren und sich in einem unglaublich hässlichen Mosaik auf dem Boden, der Decke wie den Wänden erstreckten.
 

Senritsu stockte augenblicklich der Atem, als plötzlich der Gang endete und sie haltlos in die kalte Umarmung des Winterwindes stolperte.

Mit einem erschrockenen Aufschrei krachte sie schwach zu Boden und landete mit dem deformierten Gesicht voran in einer dünnen, unberührten Decke aus Schnee. Benommen und erschöpft blieb sie liegen, ihr Atem ging stoßweise, gehetzt, und die frische, klirrende Luft hinterließ einen scharfen Schmerz in ihrer Kehle, derselbe mit marternden Stichen bis tief in ihre Lungen hinab zog.
 

Sie bemerkte wie durch einen dicken, dichten Schleier hindurch, das sie wohl auf dem Gemeindefriedhof war, hinter ihr erstreckte sich groß und dunkel der Eingang zu einem verwitterten Mausoleum, wie das Tor in die Totenwelt und vor ihr, verkleidet vom schwachen Schimmer des Schnees, die kargen und schmucklosen Grabsteine, die gleich düsteren Wächtern des Durchlasses unbewegt durch die Jahrhunderte verweilten.
 

Es schneite, etwas, was sie nur am Rande ihres benebelten Bewusstseins bemerkte. Stöhnend drehte sich die junge Frau auf den schmalen Rücken, die Augen halb geöffnet.

Das pure Weiß rieselte vom grauen, bewölkten Tageshimmel auf sie hinab wie ein heller, leichter Schleier aus Seide.
 

Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, bis sie sich endlich zusammenraffte und gar schon in einer mechanisch, träge erscheinenden Bewegung aufstand, der Schmerz durchzuckte ihre Glieder wie ein Geißelschlag und mit jeder ihrer Bewegung stieß die lähmende Kälte tiefer in ihre pochenden Eingeweide hinab.
 

Irgendetwas hatte sich in ihrem Kopf breit gemach, eine fremde Präsens, ein unbekanntes Flüstern, das sie führte, sie lockte, wie das Flötenspiel die Ratten und kleinen Kinder einwärts in die Tiefe der Schlucht.
 

Es leitete sie fort, weg vom düsteren Schatten des Friedhofes, in den angrenzenden Wald hinein dessen dämmriges Zwielicht selbst das abgedämpfte Tageslicht nicht durchdringen konnte.

Ihre Schritte hinterließen tiefe, schwere Abdrücke im Schnee und dem halbgefrorenen Morast, die junge Frau keuchte, wimmerte, es schien so, als würde mit jedem weiteren Tritt mehr Energie aus ihr heraus gesaugt werden, jeder Schritt kostete mehr und mehr Kraft, bis sie nur noch ein jämmerliches Bündel von Erschöpfung und Schmerz war.
 

Plötzlich knackte ein Ast in den schattenhaften Tiefen des Unterholzes.
 

Senritsu zuckte zusammen, wirbelte herum und starrte ängstlich in den Wald hinein. Da war ein kurzes Aufblitzen zwischen den schwarzen Gerippen der Bäume, ein merkwürdiges Gebilde, ein fahles Gesicht das sie gierig grinsend anglotzte, nur um wieder im Wald zu verschwinden, bereit für die Jagd auf sie.
 

Erschrocken stolperte die Frau zurück, fuhr herum und taumelte weiter, das süß hohle Knacken der Äste verfolgte sie grausig laut mit jedem weiteren Meter.
 

Aber da war noch etwas anders, was ihr den kalten Schweiß ins Gesicht trieb, nicht nur, das der Weg weiter anstieg, der Boden rutschiger wurde und die uralten Äste die Halt boten immer lichter und dünner wurden, da war noch irgendetwas, etwas unglaublich bekanntes, das ihr auf der Flucht die eisige Hand des Grauens das schmale Genick hinab jagte.
 

Plötzlich durchzuckte sie ein heftiger Schmerz.

Haltlos klappten ihre Knie unter ihr weg, sie schrie auf, rutschte zu Boden und schlug mit dem Rücken hart gegen einen der alten Baumstämme.

Sie hörte ihren eigenen Schrei, den gequälten, hohen Laut, der schrill durch den Wald klang und dröhnend zu ihr zurück hallte.
 

Gepeinigt griff sie fest an ihren linken Arm, ihre kurzen Fingernägel bohrten sich hart in ihr Fleisch, doch das schmerzvolle Pochen ihrer Narben schien einfach nicht aufhören zu wollen, schreiend warf sie den Kopf in den Nacken und biss sich hart auf die dünnen Lippen, als das sie schon mit Speichel vermischtes Blut warm ihr Kinn hinab laufen fühlte.

„Aufhören!“

Ihre Stimme war nur ein schwaches Wimmern, der Schmerz raste durch jede Faser ihres Körpers, weit entfernt von jeder Milderung: „Hör auf, oh bitte, aufhören!“
 

Auf einmal war da wieder das Knacken im dunklen Unterholz, ihr Verfolger, ihr Häscher. Er war gefährlich nah und das Geräusch klang in ihren Ohren wieder wie ein Donnerschlag- übertönte sogar ihr eigenes schrilles Schreien.
 

Zitternd und viel zu langsam zwang sich die junge Frau weiter den Hügel hinauf, versuchte Abstand zwischen sich und den Verfolger zu bringen und mit jedem weiteren Schritt den sie tat schien die Pein in ihren Arm anzuschwellen, als wenn ein hungriges Raubtier immer gieriger seine Fänge in ihr nacktes Fleisch jagte.
 

Urplötzlich endete der Wald und für einen Moment erstarrte die junge Frau.
 

Sie war hier?
 

Vor ihr, auf einer dünnen Lichtung, für Außenstehende versteckt von den Stämmen

und Ästen des Waldes, lag eine kleine Hütte, zerfallen und halbverrottet, geschändet vom Zahn der Zeit und den oft so herzlosen Launen der Natur.
 

An den hölzernen Wänden waren immer noch schwarze Striemen zu sehen, Aschereste…

Die Zeugen des Feuers...
 

Was wollte sie hier?
 

Noch ehe sie einen Gedanken zu Ende bringen konnte, brach der Schmerz wieder in all seiner Härte auf sie herein, die schrie, markerschütternd und schrill.

Ihr linker Arm schien zu brennen, ihr bloßes Fleisch unter übermächtiger Hand zu reißen.
 

Ihre Knie zitterten heftig, sie stürzte, heulte laut ihren Schmerz heraus und fand für einen kurzen Moment Halt an der verrotteten Tür der Hütte, doch plötzlich gab dieselbe morsch unter ihr nach!
 

Es schien als würden brennende Nadeln in ihren Arm gestochen werden, immer wieder, tiefer und tiefer, bis von ihr selbst nur noch ein Knäuel aus kreischendem Schmerz übrig blieb.
 

Den Aufprall auf den Hüttenboden bemerkte sie schon nicht mehr.
 


 

Mit einem lauten Krachen landete die Holztür auf dem dreckigen Grund.

Staub wirbelte auf und formte sich zu einer dicken, dichten Wolke, einer Art wabbelnden Wand, die ihn wie ein Wächter entgegen flog um ihn vom Eindringen abzuhalten.

Der junge Mann zupfte am Rand seines dicken Wintermantels und hielt sich hustend den grob gewebten, alten Stoff vor die Nase.

Seine zusammengekniffenen Augen kribbelten unausstehlich und tränten unsäglich , er musste heftig blinzeln um durch den verschwommenen Schleier von Nässe und Staub hindurch zu sehen.
 

Als sich die formlose Gestalt aus dichten Staub langsam gegen Boden senkte, überwand sich Kurapika endlich über die eingetretene Holztür zu steigen und das verlassene Rathaus in Augenschein zu nehmen.
 

Sein erster Gedanke, als er von dem grauen, farblosen Morgenlicht des Tages geweckt worden war, hatte seiner Arbeitskollegin gegolten, die im ganzen Haus nicht auffindbar war, wie ausgelöscht, als wäre sie nie da gewesen.

Aber sie musste da sein.

Irgendwo.
 

Seine Erinnerungen an die letzte Nacht waren verschwommen und scheinen in einen dichten Nebel aus Grau verloren gegangen zu sein, manchmal, wenn er sich anstrengte, schien es als würde der süßliche Geruch der Verwesung frech an seinen Sinnen kitzeln oder eine verzerrtes, bleiches Gesicht in seinem dröhnenden Kopf aufblitzen, jedoch immer nur für den Bruchteil einer Sekunde, wahrscheinlich für ewig ausgelöscht von der Schwere des Schocks.

Es war Sais fahles Gesicht, farblos und mit glanzlosen, ausdruckslosen Augen, umrandet von rotbraunen, stumpfen Haar.
 

Das Gesicht eines Toten.
 

Das Gesicht, das ihm entgegengesehen hatte, als er gestern Nacht nach Luft ringend gegen die Hauswand gepresst wurde, während die Ohnmacht ihn beinahe in ihre schwarze Umarmung gezogen hätte.
 

Kurapika sah sich in dem staubigen Raum um, prüfend, kritisch.

Er war den ganzen Morgen in verschiedene Häuser eingestiegen, allesamt verlassen und seid Jahren dem grausamen Verfall dargeboten, der sich an ihnen mit dickem Staub und morschen Holz genüglich tat.

Und auch dieses Haus machte keine Ausnahme, selbst jetzt, im Windstillen, knirschten die alten Balken des Hauses und stöhnten lautstark ihr Leiden samt dem gebrechlichen Alter hinaus.
 

Und obwohl keine Menschenseele in diesem Dorf zu sein schien, lag doch noch diese grässliche Aura über den Ort, wie ein hässlicher, unauslöschbarere Makel, der den jungen Mann auf Schritt und tritt folgte, auf ihn eindrang, seine Sinne quälte und schwer auf ihn lastete wie ein Fluch.
 

…ein Fluch…?
 

Ja, ein Fluch.
 

Seufzend ließ sich Kurapika auf einen knarrenden Stuhl sinken, die eisige Stirn auf die Hände gelehnt, als wäre sein Kopf zu schwer vor Sorge und Gram, als das er ihn selbst hätte halten können.

Er fühlte sich gerädert, diese üble Aura zerrte an ihn, wie eine Krankheit, ja ein heißes Fieber, und schien jede seiner Kraftreserven gierig zu schlucken.
 

Er konnte sich nicht vorstellen wie Senritsu, die sowieso seelisch mitgenommen war, diese dauernde Belastung aushalten konnte, der Gedanke machte ihn sorgen, machte ihn krank!
 

Gerade als er aufstehen wollte um das nächste Haus zu überprüfen gab eines der Regale endgültig dem nagenden Zahn der Zeit nach und krachte mit lautem Getose unter dem Gewicht von Büchern und verwitterten Dokumenten haltlos zusammen.

Staub wirbelte dicht auf und wabberte in surrealen Skulpturen zu dem jungen Mann hinüber, derselbe nur gequält, ja vollkommen angewidert das feinzügige Gesicht verzog.
 

Plötzlich blitze Glas auf.
 

Blinzelnd trat er an das zerbrochene Regal heran und fischte spitzfingerisch einen alten Bilderrahmen aus dem unförmigen Haufen den das Gerümpel bildete.

Vor ihm bot sich eine abgenutzte Karte dar, auf vergilbten Papier gezeichnet: dort erstreckten sich große Wälder weit und dunkel, eine gebrochene Bahnschiene und kleine Häuschen, die sich wild zusammengewürfelt wie unordentlich um einen alten Marktplatz schlängelten.

Eine Karte der Gegend.
 

Fast schon beiläufig löste Kurapika das schwere Pendel von seiner feingliedrigen Hand und ließ dasselbe Gewicht über dem gelben Papier baumeln, fahndete neugierig, folgte dem blitzenden Metall mit den sanft braunen Augen.
 

Jäh bewegte sich die Kette, schlug aus, wild nach links, hektisch nach rechts, bebte unter einer brutalen Kraft, ehe das Pendel rasselnd auf einen Punkt im Wald fiel.
 

Da war eine Hütte eingezeichnet.
 


 

Es hatte wieder angefangen zu schneien, eisige Kälte begrüßte ihn mit einer klammen, steifen Umarmung.

Kurapika zog die schwere Wintermantelkapuze tiefer in sein feinzügiges Gesicht und stapfte durch die seelenlosen Straßen aus dem verlassenen Dorf hinaus, zu der kleinen Hütte, die etwas weiter außerhalb lag- versteckt zwischen den uralten, schwarzen Baumstämmen des Waldes.
 

Der Aufstieg war viel anstrengender, als er gedacht hatte, als er den Fuß der Anhöhe erreichte und sich an den alten, morschen Baumstämmen festhielt um nicht abzurutschen, während er viel zu träge hochwattete.
 

Mit jedem seiner Schritte schien die Dichte der Aura fester zu werden, wie eine Wand, die ihn zurückhalten wollte, ihn abwehren wollte, gleich einer Schutzmauer.

In ihm sträubte es sich mit jeder Faser seines Geistes sich dem einsamen Haus weiter zu nähren, es schien ihn fast so, als würde er versuchen sich einem gleichgepolten Magneten zu nähren, der ihn immer und immer wieder wegstieß.

Der Weg hatte auf der Karte nicht so weit ausgesehen, vielleicht eine Viertelstunde, nur ein kurzer Augenaufschlag in der schnell fließenden Zeit.
 

Er brauchte Stunden.
 

Es dauerte fast eine Ewigkeit bis er endlich die letzte, dichte Mauer aus Unterholz durchbrochen hatte und haltlos auf die Lichtung stolperte. Über ihn hatte sich schon die Dunkelheit wie ein dickes, dichtes Tuch über den Himmel gelegt, da war kein Sternenlicht am finsteren Firmament, kein fahles Mondenlicht, nur die undurchdringliche, feste Schwärze, die tintengleich über das Himmelszelt floss.
 

Sein misstrauischer Blick suchte die alten, angebrannten Wände des kleinen Hauses ab, die geplatzten Glasfenster, hinter denen tiefste Dunkelheit herrschte, seine mandelförmigen Augen huschten fahndend über das schneebedeckte Dach, das unter dem Gewicht gefährlich knarrte und verharrte endlich, endlich- an der eingebrochenen, alten Holztür.
 

„Senritsu!“ der Name kam schneller aus ihm heraus gesprudelt, als das er hätte darüber nachdenken können, noch ehe sein Geist überhaupt reagieren konnte, hatten seine Füße ihn schon zielstrebig zu ihr geführt, eilig, fast fluchtartig.

Die junge Frau lag mit dem deformierten Gesicht auf dem alten Holz im Eingang des Hauses, bewegungslos, leblos und halb vom weißen Tuch des Schnees verborgen, derweilen Kurapika sich zu ihr beugte und fester als er eigentlich wollte nach ihr griff.
 

Ihr Kopf baumelte leblos von einer Seite zur anderen, haltlos, schwach. Der Kurta stützte ihren krummen Rücken schnell mit seinem Knie um mit der Hand panisch nach ihrem Puls zu fühlen.

Lebte sie noch?!
 

Ihre Haut war kalt, bleich und klamm, wie Eis unter seinen blassen Fingern.

Doch da war auch ein schwaches Pochen, ein kleines, zaghaftes Zeichen von Leben unter ihrer eisigen Haut, das den jungen Mann beruhigt aufatmen ließ.
 

Plötzlich heulte ein heftiger Windstoß über sie hinweg, zeitgleich, ja im selben Moment, bemerkte er aus dem Augenwinkel eine warnende Bewegung in den Schatten.
 

Augenblicklich griff Kurapika nach dem Messer in seiner Tasche, bereit für einen Kampf, fuhr er herum und-
 


 

-starrte in sein Ebenbild!
 


 


 


 


 


 


 


 

Der Fremde stand keine zwei Fuß von ihm entfernt, still, stumm wie ein unbewegter Schatten.

Kurapika war wie gelähmt, automatisch, fast wie in einem Instinkt krallte sich seine schmale Hand fester um die Schulter der jungen Frau, als müsse er sie um jeden Preis bei sich behalten.

Kaum merklich verengten sich die mandelförmigen Augen des Unbekannten, seine smaragdgrünen Seelenfenster ruhten auf Senritsu, verweilten schier eine lange Ewigkeit an ihr, ehe sie langsam zu Kurapika wanderten.

Das Gesicht des Mannes war feinzügig, wie seines, vielleicht ein bisschen härter, die Linie die das Kinn bildete war wohl etwas schärfer, erwachsener, die hellbraunen Haare, sie weich seine Züge umrandeten, etwas wilder, länger und zu einem Zopf zusammen gebunden, der ihm ungezähmt über die Schulter floss. Doch es waren die Augen, die unverwechselbar waren, die abgesehen von der Farbe, seine waren- nur seine sein konnten!

Es schien Kurapika als würde er in das Gesicht eines vielleicht drei, zwei Jahre älteren Doppelgänger schauen, nur mit anderen Farbnuoncen und doch, doch, da war dieser Ausdruck in seinen Augen, diese Gebärde in den smaragdgrünen Seelenfenstern und dem feinzügigen, fast vollkommen gleichen Gesicht, den Kurapika nur von seiner selbst kannte.
 

„Wirklich, als würde ich in einem Spiegel schauen…“ Das hatte Kurapika nicht gesagt.

Sondern er.

Sein Ebenbild.

Der Fremde legte den Kopf leicht schräg, seine Augen verengten sich als er weiter prüfend den anderen jungen Mann musterte, so kritisch, so ähnlich misstrauisch und genauso argwöhnisch wie er, das es dem Ascheblonden einen eiskalten Schauer das Genick hinunter jagte.
 

„Wer bist du…was?!“ Kurapika brachte kaum einen Satz hervor, er war zu überrascht, zu überrumpelt und selbst sein sonst so messerscharfer Verstand schien mit dieser Situation überfordert zu sein, alles was er konnte war diesen fremden Mann anzustarren und nach Worten zu ringen, die einfach nicht über seine Lippen laufen wollten.

Der Fremde beachtete die atemlose Stammellei des Kurtas nicht im geringsten, sein Blick wanderte fast schon sehnsüchtig wieder zu der jungen Frau, verharrte an ihr und für einen Moment schienen seine Augen weicher zu werden, sanfter, ja fast schon zärtlich: „Sie ist so eine Idiotin. Ich hatte ihr doch die ganze Zeit gesagt, dass sie nicht herkommen sollte und sie ist doch wieder da…“
 

Für einen winzigen Moment stockte Kurapika der Atem, in seinem Gedächtnis glomm ein kurzer, fragiler Moment auf.

Das dunkle, Schattenumwobene Musikzimmer des Nostrado Anwesens, der Sturm der wütend gegen die hohen Fenster schlug und zornig um Einlass schrie, die kleine Hand des verfluchten Mädchens unsicher auf seinem Arm, zitternd, selbst durch den dicken Stoff seines Hemdes eiskalt.
 

„Du bist Hika!“ Die schmalen Augen des Fremden zuckten kurz, ehe er sich wieder dem Kurta zu wand, Überraschung lag in seinen Gesicht, aber auch irgendetwas anderes, irgendetwas Undefinierbares.
 

„Du hast die Sonate gespielt! Du müsstest tot sein!!“ Kurapikas Stimme überschlug sich gar schrill, fast als müsste er sich an ihr festhalten, als müsste er sie vor dem Fremden beschützen, krallte sich seine Hand fest in den Stoff von Senritsus dicker Winterjacke: „Was zur Hölle bist du!? Wie kannst du hier sein?!“
 


 

„Ja, ich bin tot.“ Die Stimme des jungen Mannes klang jetzt sehr sanft: „Ich bin verbrannt, als ich die Sonate der Finsternis gespielt habe.“

Für einen Moment, nur einen kurzen Moment, schloss Hika die Augen und sein Geist schien zu jener Nacht abzudriften, von der Kurapika nur erahnen konnte, was damals passiert war, was Unaussprechliches diesem Mann zugestoßen war und für jenen winzigen Moment schien Hika verletzlich, ja schwach.

Doch dann öffnete er wieder die Augen und sprach mit solch einer Sicherheit, wie sie Kurapika nur allzu gut von sich selbst kannte, sie aber zum ersten Mal in all ihrer bebenden Kraft am eigenen Leib spürte: „Der Fluch hat mich in ein Häufchen Asche verwandelt. Aber Nen verschwindet nicht nach dem Tod, weißt du? Ich bin….wieder aufgewacht.“
 

Nunmehr senkte er den Blick, schaute wieder auf Senritsu hinab und langsam trat er einen Schritt näher, vorsichtig und unter dem misstrauischen Blick Kurapikas, als würde er sich einem ängstlichen Tier nähren: „Aber ich bin nicht so zurückgekommen wie die Anderen, ich kann nicht frei wählen wo und wann ich erscheine und als ich Senritsu nach so langer Zeit endlich wieder gefunden habe…“

Der junge Mann streckte seine Hand nach dem verfluchten Mädchen aus, hielt kurz vor ihr inne, unschlüssig, vorsichtig.

Seine Finger schwebten unentschlossen Millimeter über ihren weinroten Haarsträhnen, die seidig ihr blasses Gesicht umrandeten.

Vorsichtig wanderte seine Hand weiter zu ihrem deformierten Gesicht, zögerte in einer merkwürdigen Bedrücktheit, ehe er doch den letzten Abstand zwischen ihnen überwand: „Als ich ihr Gesicht berühren wollte, drang meine Hand durch sie hindurch…“

Haltlos glitten seine Finger in ihr Gesicht hinein, verschwanden in der Wange, über dieselbe er zärtlich streicheln wollte, seine Hand driftete sehnsüchtig weiter in ihre Stirn und auf dem feinzügigen Gesicht des jungen Mannes breitete sich ein vollkommen hilfloser, ja flehentlicher Ausdruck aus:

„So wie sie es jetzt auch tut.“
 

Plötzlich drang ein hohles Knacken durch die Nacht und Kurapika zuckte augenblicklich gewarnt zusammen, das Messer im Anschlag.

Seine Augen suchten fahrig das dunkle Unterholz ab und auf einmal war da wieder das grinsende Gesicht, was er damals aus dem Zugfenster gesehen hatte, diese freche, gierige Grinsen, das weit entfernt von Freude war sondern nur noch von triebhaften Verlangen nach Mord getrieben wurde.
 

„Keine Sorge.“ Hika war seinem Blick gefolgt und über sein Gesicht floh ein finsterer, bedrohlicher Schatten, augenblicklich verschwand das Gesicht des Verfolgers wieder in der Dunkelheit, verscheucht wie ein wildes Tier. Hika starrte immer noch in den Schattenumwobenen Wald als er weiter sprach: „Der Verfolger kann nicht näher heran, solange ich da bin. Das kann keiner von ihnen, sie fürchten sich vor mir, weil an mir soviel von der Aura der Sonate haftet.“
 

„Was sind die?“ Kurapika erinnerte sich an Sai, an diesen grässlichen Gestank der Verwesung, der von ihm ausging und an ihm haftete wie ein Fluch, er dachte an die menschenleeren Straßen, die Verderbnis über dem Wald und der Gemeinde und die verlassenen Häuser, die rücksichtslos dem Zahn der Zeit überlassen wurden waren.
 

„Der Fluch hat nicht nur mich und Senritsu getroffen.“ Bemerkte Hika leise und seine Stimme war kaum hörbar, nur ein schwaches Flüstern: „Nachdem die Sonate gespielt wurde, hatte sich dieses abartige Nen in der Umgebung festgesetzt, wie ein übler Tumor. Es vergiftete die Bäume und die Erde und selbst die Menschen, die Nen nicht wahrnehmen konnten wurden davon ergriffen. Sie starben.

Sie wurden alle nacheinander dahin gerafft…“
 

Hika schwieg danach, es dauerte eine ganze Weile bis er weiter sprach, sein Blick driftete über die kahlen, schwarzen Baumkronen, die sich wie dürre Finger gierig gegen den schwarzen Nachthimmel streckten und versuchten einen Funken Licht zu erhaschen, aber dieser Eindruck trog, sie waren tot, seid viel zu langer Zeit von Innen verrottet:

„Doch sie starben nicht nur, sie kamen zurück.

Nen ist eng verbunden mit den eigenen Gefühlen und die Sonate hat den Geist der Verstorbenen mit unglaublich viel Grauen vergiftet. Sie hatten Angst vor dem Tod, so große Angst, dass diese selbst nach dem Tod weiter existierte und sich in ihrer Seele festsetzte und dort wartete….
 

Und nach einiger Zeit wandelte sich die Angst in Hass gegen das einzige, was sie als Tote wahrnehmen und beneiden konnte, die Lebenden.
 

So kamen sie zurück um die Lebenden zu quälen, sie sind nur bloße Hüllen ohne Menschlichkeit, tote Körper, getrieben von ihrem Hass und den letzten Resten des Nen, das ihnen einst inne wohnte. Der Verfolger ist einer von ihnen und Sai nun auch.“
 

Kurapika starrte den anderen Mann an, seine schmale Hand krallte sich immer noch in die knochige Schulter der jungen Frau, doch sein Griff hatte sich etwas gelockert, nicht zu sehr, aber dennoch etwas: „Sai….war- ist ein Freund von dir! Wieso hast du nicht versucht ihm zu helfen? Als ich und Senritsu hier ankamen war seine Persönlichkeit menschlich!“
 

Hikas Gesicht verzerrte sich für einen Moment zu einer finsteren Grimasse der Wut, seine Augen verengten sich und er hob augenblicklich die Hand, als wolle er zum Schlag ausholen, doch dieselbe sank sofort wieder zurück an seine Seite:

„Denkst du nicht ich hätte etwas getan wenn ich könnte?! Das hier ist nicht die einzige Gegend wo die Widergänger auftauchen! Überall auf der Welt haben Menschen Angst vor dem Tod! Überall kommen sie zurück, die Aura der Sonate verstärkt das nur! Sai ist tot! Das was du gesehen hast war nur ein Spiegelbild seiner Menschlichkeit!“
 

Hikas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, sein Blick hatte etwas endgültiges, etwas, dem man einfach nicht widersprechen konnte: „Solche Dinge passieren nun mal in der Welt. Die alten Legenden erzählen davon. Es gibt eben Dinge die man nicht ändern kann, man muss sein Schicksal und das der anderen akzeptieren, ich habe meines auch akzeptiert.“
 

Für einen kurzen Augenblick schienen Hikas Umrisse zu verschwimmen, wurden unscharf, ehe sie wieder in all ihrer Klarheit zurückkehrten, der junge Mann schloss die Augen, seufzend und auf eine merkwürdige Weise unglaublich erschöpft: „Meine Zeit hier ist bald um…“ seine Augen wanderten zurück zu Senritsu und sein Blick wurde wieder weich und zärtlich, er hob die Hand, als wolle er sie wieder nach ihr ausstrecken, hielt jedoch inne und ließ sie wieder leblos sinken: „Nimm sie mit und bring sie so schnell wie möglich von hier weg. Mach keine Umwege, lass sie auch auf keinen Fall zurückkommen. Noch ist der Verfolger verschreckt und ich kann sie nicht mehr beschützen, wenn ich weg bin.“
 

Kurapika zögerte kurz, verharrte in der Bewegung, er mochte es nicht von anderen Anweisungen zu bekommen, doch als er sich an den unmenschlich harten Griff um seine Kehle erinnerte, stand er auf, ehe er das verfluchte Mädchen griff und sie unter Hikas finsteren Blick Huckepack nahm.

Schnell stapfte er in Richtung des Dorfes.
 

„Ach, Blondschopf?“
 

Kurapika drehte sich etwas langsamer als gewollt zu dem jungen Mann um, das Gesicht missbilligend verzogen: „Ja, was ist?“

„Wenn es sich doch nicht vermeiden lässt….“ Hikas Gesicht wabberte formlos, durch seine Haut schienen die schwarzen, kargen Äste hindurch, wie durch farbiges Glas, seine grünen Augen waren nur noch zwei glanzlose Jadeperlen im Unterholz: „…die Widergänger lassen sich durch einen Stich ins Herz töten…“

Und dann verschwand er, dort, wo er gestanden hatte, war nur noch die gähnende Schwärze des Waldes, die wie ein dunkles Tuch zwischen den kaum erkennbaren Baumstämmen hing.
 

Indem er Senritsu etwas höher auf seinen schmalen Rücken schob, als das ihre dünnen Arme leblos über seine Brust baumelten, drehte sich der junge Mann um und machte sich daran von der Anhöhe hinab ins Dorf zu steigen, ohne auch nur ein weiteres Mal zurück zu sehen.
 

Gerade fing die Erde an sich unter dem rutschigen Schnee steil zu neigen, da fühlte er eine leichte Bewegung an seinen Rücken, zaghaft schmiegte Senritsu ihr Gesicht an seine Schulter und seufzte schwach, wacher, als sie eigentlich sein sollte: „Ich hatte nie gewollt das es so endet.“

Kurapika hielt inne und drehte sein Gesicht so gut es ihm sein Hals erlaubte zu ihr, er fühlte ihren flachen, machtlosen Atem im Nacken und an seiner Wange: „Du bist wach?“

Sie nickte vorsichtig, ihre kleinen Hände krallten sich kraftlos in den Stoff seiner Clantracht, ehe sie die dünnen Finger wieder entspannte, sie schien nachzudenken, ihr Blick war glasig und auf eine Weise unpassend ernst: „Sai war mein Freund. Ich hatte doch nie gewollt das mein Fluch auch andere trifft…es ist mein Fluch, meine Bürde…!“

Ihre Finger krallten sich wieder in seine Schultern, zitterten dabei so stark, als würde sie frieren. Kurapika spürte etwas, heißes, feuchtes durch den Stoff seiner Kleidung dringen:

„ Wieso muss mir dieser Fluch alles nehmen, was mir je etwas bedeutet hat…?!“
 

Eine Weile stand er nur in der Stille der nächtlichen Natur, eingehüllt von Finsternis, lauschte Senritsus unterdrückten Wimmern und spürte wie ihre Schultern unaufhörlich zuckten und sie krampfhaft versuchte die Tränen zurückzuhalten- jedoch ohne Erfolg.
 

„Kurapika, lass mich bitte runter.“ Ihre Stimme war stark belegt und kaum verständlich, vorsichtig ging Kurapika leicht in die Knie, damit sie langsam runter rutschen konnte.

Schwer kam sie auf dem rutschigen Boden auf, ihre Knie zitterten und gaben im nächsten Moment schwach nach, sie wäre gestürzt, hätte der junge Mann sie nicht augenblicklich an den schmalen Schulter gefasst und sicher haltend an sich gelehnt.

Das verfluchte Mädchen ließ das stillschweigend über sich ergehen, ihre hohe Stirn lag an Kurapikas Bauch und ihre Arme hingen nutzlos und unbewegt an ihren Seiten, der sonst so liebevolle Blick der jungen Frau ging stumm ins Leere. Am Rande ihres Bewusstseins nahm sie das Geräusch wahr, als das Messer in Kurapikas Umhangtasche gegen den dicken Stoff kratzte.
 

„Ich glaube, Sai hat dieses Schicksal nicht verdient. Er darf nicht so enden. “
 

Noch ehe Kurapika irgendetwas erwidern konnte, spürte er einen heftigen Ruck gegen seine Brust, er trat überrascht einen Schritt zurück um sich auszubalancieren, doch augenblicklich rutschte der dünne, glatte Schnee unter seinen schmalen Füßen weg, er keuchte erschrocken auf, wollte sich an Senritsu festhalten, aber sie war schon außerhalb seiner Reichweite.
 

Die Sekunde schien wie eine Ewigkeit, er sah ihr rundes Gesicht als er stürzte, sah diese merkwürdige bittere Entschlossenheit in ihren deformierten, erkalteten Zügen, ehe sein Gleichgewicht vollkommen verloren ging und er sich überschlagend die Anhöhe hinunterrollte.

Bis ein dicker Baumstamm seine unfreiwillige Rutscherei stoppte indem er mit solch einer brutalen Wucht gegen das alte Gehölz schlug, das ihn für einige Sekunden die Luft wegblieb und sich das halbgesplitterte Holz in seinen schlaksigen Rücken bohrte, wie kleine Speere.

Keuchend und kraftlos nach Luft schnappend blieb er sitzen, fühlte sich wie gemartert und als er zurück zur Anhöhe schaute, war Senritsu spurlos in den kriechenden Schatten des Waldes verschwunden.

Das Messer in seiner Tasche war fort.
 

Der Wald barg selbst in der Dunkelheit kein Hindernis für sie, die junge Frau konnte sich erinnern, dass sie in ihren Mädchenjahren oft mit Sai durch das dichte, oft so undurchdringlich scheinende Unterholz gekrabbelt war, dabei spielend und kindlich kichernd.

Sie kannte alles in diesem Wald, jede dicke Wurzel, jeden flachen oder großen Hügel, jedes noch so kleine Versteck zwischen den dicht verzweigten, kargen Ästen.

Hinter ihr, verborgen in den dichten, schleichenden Schatten der uralten Baumstämme, hörte sie die trägen Schritte des Verfolgers, gierig, aber geduldig, er kannte ihr Ziel schließlich schon…

Am fernen Rande ihres Bewusstseins fragte sich Senritsu, ob der Verfolger Sai auch so aufgelauert hatte, wartend auf den ersten Fehler des jungen Mannes, der sein Ende besiegeln würde.
 

Sie wunderte sich, ob sie den Verfolger als Mensch gekannt hatte…
 

Das Messer in ihrer Hand fühlte sich klamm an, ihre kleinen Finger zitterten vor Anspannung und sie hielt sich so fest an dem abgegriffenen Plastikgriff, das unter ihrer blassen Haut schon die Knochen weiß und hart hervor traten.
 

Sie hatte nie gewollt, das Sai so etwas passierte, er war ihr Freund gewesen, ihr liebster Begleiter.

Und obwohl sie sich eingeredet hatte das es Sais Schuld gewesen war, das sie ihn dafür hasste, hatte sie ihn nie, nicht eine winzige Sekunde, seid sie verflucht worden war, ein so unmenschliches Leid gewünscht.

Die junge Frau hatte doch nur Zeit gebraucht um ihn und auch sich selbst zu verzeihen, nur etwas Zeit, damit sie alles verstehen konnte, damit sie ihn ohne Wut unter die Augen treten konnte.

Doch diese Chance war nunmehr für immer verloren.
 

Das alles war ihre Schuld, das wurde ihr jetzt bewusst, sie und Hika waren betrunken gewesen, nur sie hatten den Fehler begangen und nur sie sollte der Fluch treffen, aber doch- doch hatte ihre dumme Unvorsichtigkeit ihre übrigen Liebsten ins Unglück gestürzt.

Was war deren Fehler gewesen?

Etwa nur das Senritsu sie liebte? Den Ort? Das Dorf? All die Menschen darin?

Nur weil ihr dieser süße Platz der friedlichen Kindheitserinnerungen so unglaublich teuer war, wurde er vom Fluch heimgesucht, vom Unglück, das eigentlich ihr bestimmt war?
 

Ja, das war deren einziger Fehler, ihr einziger Makel.

Es war Senritsus Schuld und sie würde es auch zu Ende bringen. Sie würde nicht zulassen das ihre Heimsuchung noch andere Leben zerstörte, weder das von Kurapika, noch eines anderen.

Sie würde Sai erlösen.

Und sie würde es ganz alleine tun.
 

Das Unterholz wurde zum Gemeindefriedhof hin lichter, sie konnte die schwarzen, verfallenen Siouletten der Grabsteine sehen, die sich wie dunkle Wächter der Totenruhe aus dem abgestorbenen, kahlen Erdboden erhoben.
 

Senritsu hörte wie der Verfolger urplötzlich stehen blieb, als sie die schwach bewaldete Waldgrenze überwand, nach wie vor war es die blanke Angst vor dem Tod, die ihn erschaffen hatte und so hielt ihn dieselbe, wie eine unsichtbare Kette auch von diesem Ort der Totenruhe fern, hier, wo die Grenze von Jenseits und Diesseits fast erloschen war.

Doch Senritsu wusste das diese Lähmung nicht lange halten würde, ihr blieb nur wenig Zeit bist die unbändige, triebhafte Lust auf Fleisch den Verfolger überwältigen würde und er die Angst, dieser letzte, mickrige Rest seines vergangenen menschlichen Wesens, in eine versteckte, unauffindbare Eckes eines Geistes verbannen würde, damit er ihr folgen konnte.
 

Unweigerlich beschleunigte Senritsu ihre Schritte, ihr unruhiger Blick driftete nervös, ja gehetzt über die verschiedenen Grabsteine, verharrte mal hier mal dort an den schemenhaften Schatten und verfluchte sich innerlich dafür, das sie nicht wusste, wo genau ihr Ziel lag.

Ein plötzliches Geräusch ließ sie zusammenzucken und für einen Moment verharrte sie angespannt, jeden einzelnen Muskel auf die Flucht gerichtet, mitten in der Bewegung.

Schweiß rann eisig, langsam und nass über ihre deformierten Züge und ihren schmalen Handrücken, machte den harten Griff des Messers ungemütlich heiß und glitschig.
 

Alles in ihr schrie nach Flucht, bettelte, flehte sie förmlich an schleunigst von hier zu verschwinden und obwohl jede einzelne Faser ihres Körpers sie davon abhalten wollte, drehte sich die junge Frau langsam in die Richtung, aus der das verräterische Geräusch ursprünglich geklungen war.
 

Vorsichtig, wie ein verschrecktes Tier ging sie immer näher an die Quelle des Geräusches, ihre Schritte klangen knirschend in der dünnen, kaum merkbaren Decke aus Schnee wieder und wenn sie dieser durchdringende Laut nicht verraten würde, dann wahrscheinlich das geradezu ohrenbetäubende Klopfen ihres Herzens, das gellend und dröhnend in ihren Kopf widerhallte, so heftig, als wolle das wild pochende Herz gleich aus ihrer Brust brechen.
 

Das unscheinbare Grab das nunmehr vor ihr lag war aufgewühlt, die alte Erde von unten nach oben gekehrt und von unmenschlicher Wut von ihrem Standort gerissen und selbst wenn in all den finsteren, schemenhaften Schatten die sie eisern in ihrer schwarzen Umarmung hielten, die verwitterten Ziffern auf dem Stein unleserlich waren, wusste sie instinktiv, wie aus einer merkwürdigen Ahnung heraus, wessen Grab dermaßen zugerichtet worden war.

War diese Plünderung das Werk des Verfolgers? Das Überbleibsiel seiner Wut gegen die Sonate, die ihn zu dem gemacht hatte was er nunmehr war und wie eine bleierne Last auf diesem Grab lag? Gönnte man den Hika selbst in der Grabesruhe keinen Frieden für seinen Fehler?
 

Sie war abgelenkt, zu sehr in sich und der Erinnerung vertieft, als das sie den Schatten nicht bemerkte der sich quälend langsam aus der dichten Dunkelheit löste und sich hinter ihr aufbaute, wie ein bedrohliches Omen.
 

Ehe sie reagieren konnte, krachte sie hart getroffen auf den halbgefrorenen Boden, spürte wie ihr Kopf harte gegen einen der eiskalten Grabsteine schlug und sich eine träge Benommenheit ihres Geistes bemächtigte.

Wie durch einen dicken, grauen Schleier hindurch, nahm sie hilflos die wankende Gestalt wahr, die viel zu schnell auf sie zuschlurfte, gleich eines schwarzen Henkers.
 

Es kostete sie fast ihre gesamte Kraft sich endlich zur Seite zu rollen, gerade noch um zu hören wie zu Klauen mutierte Hände sich in die Erde bohrten, auf derselben sie gerade gelegen hatte.

Sie verfestigte den Griff um das Messer, wollte sich umdrehen, wollt sich wehren, als plötzlich eine brutale Kraft sie am Fußgelenk griff und sie erbarmungslos zu Boden riss.

Umbarmherzig schmetterte ihr Körper erneut auf den harten Boden auf, das dünne Messer schlitterte wild drehend über den Schnee in die Schatten hinein und versank unerreichbar in der dichten, undurchdringlichen Schwärze.
 

Gehetzt streckte die junge Frau ihre kleine Hand nach der Waffe aus, doch ein plötzlicher Ruck an ihren Fußgelenk schickte einen höllischen Schmerz durch ihren Körper der ihr jede Bewegung untersagte, sie schrie schrill auf, wollte sich befreien, nach ihrem Angreifer treten, doch ihre Bemühungen versanken in Unmündigkeit, als der Fremde seine Hände besitzergreifend um ihre Kehle schlang.

Keuchend und verzweifelt japsend starrte sie in Sais fahles Gesicht, der süßliche Verwesungsgestank stieg ihr wie ein abartiger Pesthauch in die Nase, stach heftig in ihre Lungen und schien ihr den letzten kostbaren Sauerstoff zu entreißen.
 

Ihre Hände streckten sich nach vorne und versuchten den Mann von sich zu drücken, krallten sich verzweifelt in seine Schultern, kratzten fahrig über sein Gesicht, aber mit jeder dahinsickernden Sekunde verließ mehr und mehr Kraft ihre Arme.
 

Sie hatte gehofft, Sai würde sich an sie erinnern, würde sie vielleicht erkennen, aber der Tod hatte ihn wohl all seine Erinnerungen genommen, diese leere Hülle war gefühllos, erkannte sie nicht mehr und kümmerte sich nicht mehr um vergessene Gefühle wie Freundschaft oder gar Tieferes.
 

Alles was es kümmerte, war das zerbrechliche Leben, das unter ihm langsam aus der jungen Frau wich.
 

Schon legte sich ein merkwürdiges Grau über Senritsus Sehfeld, ließ alles verblassen, wie in einen dichten Nebel versinken, Sais Gesicht wurde unscharf, seine fahlen, leblosen Züge wurden zu einer einzigen, weißen Fläche ohne jegliche Linien. Senritsu fühlte wie der letzte Funken Luft aus ihr heraus drang, der Schmerz presste ihren Brustkorb brutal immer enger zusammen und sie sank in tiefe Schwärze hinab.
 

Ihre Hände sackten leblos auf den Boden, der sonst so eisige Schnee fühlte sich plötzlich wohlig warm an und umfing sie behaglich, wie ein gemütliches Bett…
 


 


 

Auf einmal durchfuhr sie ein kräftiger Ruck und irgendetwas zog sie hoch, sie keuchte, japste atemlos und köstlicher Sauerstoff füllte ihre Lungen, so süß, wie ein herrlicher Tropfen Honig auf der Zunge.
 

Schlaksige Arme drückten sie zurück und zerrten sie auf die kleinen Füße, hielten sie sicher fest, weil ihre Knie hilflos unter ihr nachgaben, weich, und überwältigt.
 

Ihr Sehfeld klärte sich, wie eine Landschaft, aus der der Morgennebel sich verzog.
 

Sie sah Sai, der wild strampelnd und fauchend wie ein wildes Tier, mit Kurapikas Wünschelkette an einen kargen Grabstein gefesselt war, die Kette schlang sich immer fester um die schlaksige Männergestalt, als wäre sie eine wütende Schlange, bereit den letzten Funken Leben aus ihm heraus zu pressen.

Kurapikas schmale Hände krallten sich in ihre Schultern, hielten sie eisern wie ein Schraubstock fest und entsagten ihr jeder Bewegung.
 

„Lass mich los, Kurapika.“ Senritsu griff nach seinen Händen, dieselben so warm waren, das sie auf ihrer eisigen, blassen Haut geradezu brannten, als hätte sie ins flackernde Feuer gefasst.

Wieso war er hier?

Er durfte sie nicht aufhalten! Sie durfte nicht zulassen, dass auch ihm etwas angetan wurde!
 

„Das ist etwas das ich allein tun muss.“

Kurapika sah auf sie hinunter, sein Griff verstärkte sich etwas, Sais raubtierhaftes Schreien drang wie durch eine dicke Wand abgedämpft an sie heran und schien von irgendwo weit her zu schallen, langsam, ganz langsam, löste Kurapika seine wärmenden Hände von ihren Schultern und ließ sie auf Gedeih und Verderb aus seinem Griff: „Du weißt, oder? Ein Stich ins Herz genügt.“
 

„Ich weiß.“ Senritsus Stimme war dünn und schwach, brüchig wie fragiles Eis, das durch einen einzigen, winzigen Stoß zerbersten würde.
 

Kurapika gab ihr das kleine Messer das er vorher aufgehoben hatte, in die plötzlich wieder zitternde Hand und Senritsu trat langsam auf Sai zu, derselbe sich nur noch härter gegen die Ketten wehrte, dabei schrie, schrill und bestialisch, gleich eines wütenden Raubtieres, das davon abgehalten wurde, sich auf seine schwache Beute zu stürzen.
 

Senritsu blieb kurz vor ihm stehen, das Messer zitterte unaufhörlich und unentschlossen in ihrer kleinen Hand, ihr Atem rasselte wild in ihren Lunge, ihr Blick war unsicher, wie unglaublich ängstlich aus den großen, runden Augen. Ihr Sehfeld trübte sich, sie spürte wie sich heiße Tränen ihren Weg über ihre eisigen Wangen fraßen, wie ätzende Säure.
 

Ihr Blick traf den von Sai, traf seine ausdruckslosen, dumpf glänzenden Perlengleichen Augen.
 

Nein, das waren nicht die Augen, die sie aus ihrer Kindheit kannte, jene, die sie immer mit einem Lächeln freudig und überschwänglich begrüßt hatten.

Und auf einmal hatte Senritsu Mitleid mit ihm, Mitgefühl mit dieser ruhelosen Seele, dieselbe einst ihr Freund gewesen war und dem sie so viel zu verdanken hatte.
 

Von einem Moment auf den anderen war da keine Angst mehr vor dem, was sie tun würde, den das war nicht mehr der Sai, den sie kannte, dies war nur noch eine bemitleidenswerte, leere Hülle, deren Seele schon vor langer Zeit verblichen war.
 

Plötzlich, da Senritsu entschlossen das Messer hob, durchlief ein merkwürdiges Zittern den Leib des jungen Mannes, er hielt still, wie ein Verbrecher, kurz bevor das grausam Schafott niedersauste, fast war es als würde der Funke seines menschlichen Geistes ein letztes Mal aufblitzen.
 


 


 

Er senkte die Augen unter Senritsus mitfühlenden Blick.
 


 


 


 

Als sich die Stille wie ein dickes, dichtes Tuch über den Friedhof senkte, löste Kurapika mit einer leichten Geste seiner schmalen Hand die Wünschelkette vom Grabstein und der leblose Körper Sais fiel widerstandslos nach vorne.

Senritsu blieb bewegungslos stehen, wankte leicht unter seinem Gewicht und umfasste ihn sanft, zaghaft.

Als würde die letzte Kraft aus ihr fliehen, sank sie auf die Knie, wobei sie Sai mitzog.
 

Sie hatte das deformierte Gesicht an seine Schulter gepresst, die Augen geschlossen, am Rande ihres Bewusstseins, spürte sie den Griff des Messers, der wie ein hölzerner Bolzen aus der Brust Sais ragte und gegen sie drückte.
 

Die junge Frau hielt den jungen Mann lange fest umschlungen.
 

Noch nie war für sie eine dunkle Herbstnacht so kalt und eisig gewesen.
 


 


 


 


 

Noch nicht das Ende...
 


 


 


 


 

Autorenkommentar: momentan überlege ich mir eine Fortsetzung zu dieser Fanfic ;)

ich mag diese fanfic wirklich.

ich mag senritsus characterentwicklung, weil sie zuest wegläuft, dann passiv ist udn schließlich es endlisch schafft aktiv zu werden udn die konsequenzen aus ihren Fehlern zu zihen, was in diesem fall ist sai zu erlösen :)

ich hoffe es hat euch gefallen dun ihr werdet an dem wettbewerb teilnehmen ;)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Yumielle
2010-05-19T18:13:48+00:00 19.05.2010 20:13
Och ich liebe deine Formulierungen! Vorallem die Stelle hier: "Von neuem Mut erfüllt zappelte die junge Frau wild, gar furios [...]" Super :D
Derbe süß wie Senritsu auch aufgebrochen ist um Sai zu erlösen. Ich finde die ganze Thematik deiner FF total toll.
Vorallem das Ende des Kapitel. Uii. Ich werd gleich den Epilog lesen, ist ja schon on *freu*
Von: abgemeldet
2010-05-17T18:56:40+00:00 17.05.2010 20:56
Es ist vielleict nicht das Ende - aber du musst zugeben dass es für ein Drama ein herrliches Ende gewesen wäre
*schauder*
Du magst es kalt und düster wohl gerne - bei der Geschichte kann man sich noch richtig gruseln. Flüche, wiedergänger, alte Liebe, Verdammte... Alles, was das Herz begehrt. alles, was man nie erleben möchte.
Nun denn, vorwärtz, ihr beiden. Ich bleibe Optimistisch. Und du schriebt bitteschön ganz rasch an der Fortsetzung, ja?
Ach, du magst keien Happy Ends? Manchmal müssen sie aber sein, so!


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