O N E - S H O T
Die rothaarige Schönheit schlug die Hände vor ihr Gesicht, kaum dass der Schrei in der Stille des Gryffindorturms verklungen war. Ein einziger Blick in den Spiegel genügte, damit jede Farbe aus ihrem Gesicht gewichen war.
„Unmöglich, sieh mich doch an.“ Die Hände dämpften die hysterisch wirkende Frage an ihre beste Freundin, die zu ihr geeilt kam, als sie den Ursprung des Schreis erkannte. Sie waren die letzten beiden Schüler im Turm, die kichernden Mädchen hatten sich längst auf den Weg gemacht, mit ihren Begleitern oder aber zu ihren verabredeten Treffpunkten.
Unter normalen Umständen hätte es Lily Evans nichts ausgemacht dieser alljährlichen Feierlichkeit fernzubleiben. Doch dieses Jahr war es etwas anderes, den Preis dafür hatte sie schon vorab zahlen müssen wie es schien.
„Das geht leider nicht Lily, du hast die Hände vor dem Gesicht.“ Die Finger der brünetten Hexe umfassten die Handgelenke ihrer Freundin, doch Lily ließ nicht locker. Vielmehr verkrampften sich ihre Hände nur noch mehr. „Dich kann man nicht einen Moment aus den Augen lassen. Was hast du angestellt?“, wollte sie wissen.
Den Kopf schüttelnd, seufzte sie gepeinigt und spürte unter ihren Handflächen die Unebenheiten, die sich unter ihrer Haut bildeten. Ihr war es schleierhaft wie sie es hatte verwechseln können.
"Potter…“ raunte sie und brach ab, um sich auf die Zunge zu beißen. Scham überkam sie mit der schleichenden Gewissheit darüber, was sie geplant hatte.
„Du hast? Ich dachte du wolltest ihm…Zeig schon her.“ Dieses Mal war ihr Griff liebevoll und sanft während sie die rothaarige Hexe dazu bewegte ihre Hände sinken zu lassen. „Ach du je…“ lachte sie auf und schien sich über den Anblick köstlich zu amüsieren.
„Sieh mich nicht so an.“
„Was machen wir denn da, er ist sicher gleich hier…“
„So war das alles nicht geplant.“ Jammerte Lily und sah in den Spiegel, nur um den Blick erneut abzuwenden. Eine Antwort erhielt sie nicht, doch das Lächeln auf den Lippen ihrer Freundin war kaum zu übersehene.
Dabei erschien es als eine so gute Idee, ihm alles heimzuzahlen.
~
James Potters Herz gehörte nahezu allen Mädchen, doch eine der vielen lies sein Herz in einem anderen Takt erklingen. Einer der Gründe weswegen er sich so für sie zu interessieren begann. Weitere Gründe fielen ihm zu genüge ein. Die langen roten Haare, die nun, da er ihr zuwinkte mit einer elegant abwenden Bewegung, über ihre Schultern fielen. Sie hatte längst schon wieder angefangen mit ihren Freundinnen zu reden und schien ihn kaum Beachtung zu schenken, doch so einfach konnte er den Blick nicht von Lily Evans lösen.
Erst der unsanfte Hieb in seine Seite, lies ihn aus der Starre erwachen und zurück ins Hier und Jetzt finden. Völlig unbemerkt hatte sich sein bester Freund neben ihn gestellt und verfolgte die unerwiderten, sehnsüchtigen Blicke des anderen.
„Du wirkst wie ein Vollidiot, so wie du ihr hinterherrennst. Du kannst so gut wie jede haben und was machst du, du rennst der zickigsten Hexe hinterher, die mir in den Sinn kommt. Komm zur Vernunft, Krone!“, ermahnte Sirius seinen besten Freund und seufzte dann als auch sein Blick zu Lily und den anderen ging.
„Frag sie einfach.“, schlug der Hundejunge vor, nachdem eine unendliche, unbequeme Stille sich ausgebreitet hatte. Der gut gemeinte Rat, Lily auf den Ball einzuladen den sie die Jahre zuvor immer alleine verbracht hatte, brachte ihm nur ein abfälliges lachen von James ein.
„Klar, wie oft hab ich sie schon gefragt ob wir ausgehen.“, wollte James wissen und zischte die Frage nur leise durch seine Zahnreihen, so dass es kein anderer mitbekommen würde.
„Vielleicht hast du sie nicht richtig gefragt?“ Zu James‘ linken war Remus erschienen, der nicht einmal jetzt von seinem Buch aufsah, als er sich ganz offensichtlich auch am Gespräch beteiligen wollte. „Außerdem hat sie noch niemand gefragt da sie letztes Jahr jeden einen Korb gegeben hat. Sogar Tatze.“ Abwesend blätterte er die Seite seines Schulbuches um. Die dunklen Schatten unter seinen Augen waren tief und würden die Vermutung zulassen weshalb er so erpicht war den Schulstoff der letzten zwei Tage aufzuholen. Es war der zweite Tag nach Vollmond.
Ein kehliges Knurren war zu vernehmen, das Sirius an Remus richtete. „Das brauchst du nicht so direkt zu betonen!“
Abfällig schnaufte James, seine Freunde hatten ihn in die Ecke gedrängt und es widerstrebte ihm dies zuzugeben. „Ihr habt doch keine Ahnung.“, warf er den beiden vor und drängelte sich an Sirius vorbei, um den Unterrichtsraum zu betreten.
„Klar…wie konnte ich das nur übersehen.“, war es nun an Sirius entnervt zu seufzen, doch er sah davon ab dem Schwarzhaarigen etwas nachzurufen, das hatte er wahrlich nicht nötig. Zusammen mit Remus und Peter folgte er Krone gemächlich bis an seine Schulbank, die er sich mit ihm teilte, während die anderen beiden vor ihnen saßen.
Bevor der Lehrer den Raum betrat, herrschte ein regelrechter Tumult. Zwischen allen Bänken wurde geredet und gelacht, dabei war es nicht mehr wichtig wer in welchem Haus war. Die Mädchen standen tuschelnd zusammen und verrieten sich dennoch durch ihre verstohlenen Blicke, während die Jungen in kleineren Gruppen versuchten so cool wie möglich zu wirken. Der Ball war unweigerlich das Hauptthema. Man hatte keine Wahl daran vorbeizukommen, selbst wenn man versuchte wegzuhören.
„Und, wer hat dich gefragt?“ Das Mädchen mit den kurzen blonden Haaren kicherte vergnügt als sie sich nach hinten umwandte und mit Lilys‘ Banknachbarin redete. Seit Tagen gab es kein anderes Thema als den Ball. Es war Damenwahl, doch keiner der Mädchen hatte genug Mut um denjenigen aufzufordern, den sie begehrte. So waren es am Ende doch die Jungs die sich ihre Dame aussuchten.
„Du wirst es nicht glauben. Daniel hat mich gefragt.“, kicherte sie ebenfalls und sah von ihrem Aufsatz auf, den sie gerade von Lily abschrieb. „Vorgestern erst, ich habe Jason sofort abserviert ich meine Daniel.“
„Schreib lieber als dich zu unterhalten…“, warf Lily seufzend dazwischen, ihrem Tonfall war zu entnehmen, dass dieses Thema sie nervte und ihr Unbehagen verschaffte. Sie wunderte sich gar nicht dass sie niemand aufgefordert hatte, sie verbrachte ohnehin lieber Zeit in der Bücherei, als auf hohen Schuhen zu tanzen.
„Ach was, sag bloß. Das könnten nur noch Black oder Potter toppen.“ Die Blondhaarige lachte in einer Tonlage, nahe an Lilys Akzeptanzgrenze des Ertragbaren. Mit einem Augenrollen sah die rothaarige Hexe wieder auf ihr aufgeschlagenes Schulbuch und bekam nur aus den Augenwinkeln mit wie das blonde Mädchen zum Tisch der Tunichtgute blickte. Potter, was genau so interessant an ihm war, schien ihr unbegreiflich zu sein.
„Und du, Lily, hast du schon jemanden gefragt?“ Die gold-blonden Locken fielen dem zweiten Mädchen über die Schultern, die direkt am Tisch vor ihr saß. „Fragen tut dich ja keiner.“, höhnte sie und das süßliche Lächeln konnte nicht verbergen, dass auch Eifersucht eines der Gefühle war, die sie Lily Evans entgegenbrachte.
„Was geht dich das an?“ Viel zu schnell um glaubhaft zu wirken, kam die Reaktion der jungen Hexe. Ihre Lippen kräuselten sich, als die der blonden Schönheit sich zu einem Lächeln formten. „Natürlich…,“ Sie zögerte und lies ihren Blick in der Klasse schweifen, wer war wohl noch nicht vergeben. Sie hatte nur eine einzige Chance um ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen. „…habe ich jemanden.“ Ihr Blick glitt weiter bis er Erwiderung fand, von den Blicken, die sie nun am wenigsten von allen gebrauchen konnte.
„Als ob, ist er hier? Zeig ihn mir Evans!“ forderte sie und erneut zögerte Lily einen Augenblick, bevor sie der Provokation nachgab. Zu ihrem Leidwesen waren auch andere Schüler auf das kleine Gespräch aufmerksam geworden. Zwei Ravenclaws neben ihr tuschelten und es war nicht schwer zu erraten was ihr Thema war.
Mit einem Ruck stand Lily auf, ihre Miene war erstarrt und ihr Blick eisig. Jedoch verdeckten die langen Strähnen ihrer Haare die Sicht auf das angespannte Gesicht, das deutlich vermittelte wie sie sich innerlich fühlte.
Sie nahm ihre eigenen Schritte nur zu deutlich war; kam es nur ihr so vor oder war die Klasse leiser geworden? Durch einige Reihen mit Schulbänken hindurch, führte sie ihr weg in ihre persönlich gewählte Hölle. Direkt auf ihn zu, James Potter, er wäre der letzte unter normalen Umständen, doch dies war längst kein gewöhnlicher mehr.
„Potter, ich würde sehr gerne mit dir auf den Schulball gehen, es tut mir leid, dass ich die Antwort so lange hinausgezögert habe.“, sagte sie mit klarer Stimme und bemerkte erst jetzt, dass es nicht leiser geworden war um sie herum, sondern das alle mit einem Mal ungewöhnlich still geworden waren. Lily wurde klar was für ein dummer Mensch sie war, das sie sich dazu hatte bringen lassen. Selbst Sirius Black, der sonst nicht auf dem Mund gefallen war, starrte sie ungläubig an. Potters‘ Gesichtszüge zeigten Erstaunen als auch Unglauben. Wahrscheinlich versuchte er sich zu erinnern wann er sie tatsächlich gefragt hatte.
„Ich habe dir bereits gesagt, alle Zeit der Welt gehört dir.“ Doch nur für einen kurzen Moment später wich die Verwunderung seinem arroganten Lächeln. Er griff nach ihrer Hand, hatte begriffen wer Lily in seine Arme getrieben hatte und wollte sie dennoch nicht bloß stellen.
Die schweren Schritte, hallten von den Wänden des langen Korridors wieder der die beiden Hexen zurück zum Turm der Gryffindors führen würde. Dicht hinter Lily lief ihre beste Freundin, der es schwer fiel mit ihrer Vorgängerin Schritt zu halten.
„Ich fass es nicht.“, knurrte sie und rannte beinahe in eine Ritterrüstung hinein, die es wagte direkt an der Ecke der Abzweigung zu stehen. „Wie konnte er nur zusagen.“
„Wäre es dir lieber, wenn er dich vor allem blamiert hätte, Lily? Also hör mal, du bist aufgestanden um Emily sonst was zu demonstrieren. Aber gut, der Blick in ihrem Gesicht war es sogar wert.“ Sie griff nach dem Arm der anderen Gryffindor Schülerin und zwang sie zum stehen bleiben. „Er mag dich. Tu ihm den Gefallen doch einfach, er hat sich wirklich gefreut Lily.“
Doch es waren genau diese Worte, die die Wut noch weiter in ihr hübsches Gesicht brachten. „Gefreut. Ich bin doch nur ein weiterer Strich auf seiner schon viel zu langen Strichliste Amber. Ich kann mich nicht darüber freuen.“ Das letzte Wort betonte sie mit einem scharfen Unterton. „Dieser eingebildete arrogante….mir fällt nicht einmal ein Wort ein. Zu gerne würde ich ihm zeigen was ich von ihm und seinem Verhalten halte.“ Erneut erklang ein Knurren aus ihrem Mund, das so gar nicht zu ihr zu passen schien.
„Lily?“ Amber blickte sie ein wenig verwirrt an als mit einem mal ein Lächeln auf ihren Lippen erschien. Selbstgefällig schien sich Lily über ihre eigenen Gedanken zu amüsieren. „Egal was es ist, ich denke du solltest es sein lassen.“
„Nein nein, dieses Mal bekommt Potter was er verdient!“ schwor sie.
~
Aus dem Gemeinschaftsraum heraus, hörte man Geräusche und die beiden Mädchen konnten sich sicher sein, dass James gerade gekommen war, um sie abzuholen. Amber legte mitfühlend die Hand auf ihre Schulter und blickte sie einige Augenblicke wortlos an. Sie wusste nicht, was sie ihr sagen konnte, das sie trösten würde, denn aus der Situation konnte sie Lily nicht heraus helfen.
„Lily, ich hol dich ab.“ James war es der die Stille durchbrach und unsicher darüber schien ob sie wirklich hier war. Vielleicht hatte sie ihm dieses Mal eine Falle gestellt.
„Hör zu, es ist nicht mehr zu ändern. Zieh es durch. Er wird sich davon nicht abschrecken lassen.“, versuchte sie der Rothaarigen zuzusprechen als diese traurig ihr Spiegelbild begutachtete. Zwar hatte sich die Wirkung des Giftes bereits völlig entfaltet, jedoch änderte es nichts daran, dass sie furchtbar aussah.
„Wieso sollte es ihn nicht abschrecken? Es ist nicht so, dass ich Wert darauf lege, dass er mich schön findet.“, jammerte sie. „Ich gehe so nicht. Das ist peinlich.“
„Peinlich ist, dass du dich selber am meisten belügst. Und viel schlimmer noch ist es, dass du gerade das tust was du an Potter und Black so verachtet hast. Du wolltest mit seinen Gefühlen spielen. Also stell dich der Strafe, deren Urteil du selber gesprochen hast.“ Trotz des Mitleids für ihre Freundin, war es auch ihre Pflicht ihr diese Worte zu sagen. Doch die Entscheidung würde bei Lily liegen. „Ich muss zu meiner Verabredung. Denk darüber nach Lily, du wirst die richtige Entscheidung treffen.“ Mit diesen Worten stand Amber auf, der blaue Chiffon-Stoff fiel elegant an ihrem Körper hinab und bedeckte ihre Beine bis zu den Knien. Ein letzter Blick lag auf der anderen Hexe, die einen sehr kümmerlichen Eindruck erweckte.
Als Amber die Treppe hinab kam, setzte James Herz für einen kurzen Moment aus – sie kicherte leise, als sie bemerkte, dass er Lily erwartet hatte. „Sie ist oben, hab Geduld.“, flüsterte sie leise und zwinkerte. Knapp vor James blieb sie stehen und zupfte an seinem Halstuch, um es gerade zulegen. „Viel Spaß.“ Sie wandte sich um und wurde mit jedem Schritt schneller, sie war viel zu spät dran und ebenso wollte sie nicht in die Bedrängnis kommen noch hier zu sein wenn Lily hinunterkam.
Endlos wirkende Minuten vergingen, in denen der Sekundenzeiger der Standuhr neben dem Kamin immer und immer wieder die zwölf passierte. Das Ticken machte James mehr und mehr unruhig und nagte an seinem Mut. Keinem seiner Freunde hatte er es erzählt, doch er war mehr als nervös bei dem Gedanken an den heutigen Abend. Und je länger er hier stand, drängte sich der Gedanke auf das Lily ihren Plan umsetzen würde, ihm alles heimzuzahlen was sie ihm immer androhte wenn seine Freunde und er bei etwas ertappt wurden. Mit einem leisen Seufzen setzte sich der Gryffindorschüler in den roten Ledersessel vor den Kamin.
„Es tut mir leid, ich kann nicht mitkommen…“ Das Flüstern klang in der ungewohnten Stille der Räumlichkeiten laut genug, damit es James deutlich hören konnte. „Du findest sicher eine andere Begleitung.“
Sofort war James auf den Beinen und sah sich um, doch er konnte sie nirgendwo erkennen. Ärgerlich biss er sich auf die Unterlippe und zog in Erwägung das nur ein Zauber in diesem Raum lag um ihn zu verwirren. Doch dann sah er die halb geöffnete Tür im oberen Stockwerk und noch viel undeutlicher die vage Silhouette einer bekannten Person. Erleichtert atmete er aus, wandte den Blick aber nicht ab.
„Wieso nicht? Immerhin hast du mich gefragt oder? War das ein Trick?“ fragte er gerade heraus, wenn es so war so würde er es ihr vielleicht nicht einmal verübeln.
„Es war eine Notlösung gewesen“, gestand sie ehrlich. „Im Grunde wollte ich dir einen Fluch aufhalsen und über dich lachen. Es tut mir leid, dass ich dies überhaupt in Betracht gezogen habe.“
James zog die Augenbrauen hoch, doch ein leichtes Schmunzeln erschien auf seinen dünnen Lippen. Dieses Geständnis war Gold wert. „Und ich habe mich nicht getraut dich zu fragen. Komm schon, ich verzeih es dir, immerhin hast du es nicht getan…oder?“ Vorsichtshalber fragte er nach und sah sich dann kurz im Raum um.
„Es hat auch nicht dich getroffen…“, gestand sie leise.
Unwillkürlich musste James lachen und überwand die Entfernung zum Treppengeländer mit zwei Schritten. „Mit anderen Worten du hast dich selber verflucht? Ach Gott, wusstest du, dass Sirius einmal mit einem Schwanz herumgelaufen ist, weil er versucht hat Schniefelus einen anzuhängen?“
„Nenn ihn nicht so!“, protestierte sie und Aggressivität mischte sich in die Verlegenheit.
„Verzeih mir.“ Potter lehnte sich auf das Geländer. „Aber erweist du mir nun die Ehre, ich bezweifel, dass etwas deine Schönheit entstellen kann.“, lockte er sie hervor und wartete geduldig, selbst als keine Antwort mehr von ihr kam. Erneut zog sich die Zeit, doch dieses Mal war es erträglicher für den jungen Mann, denn er wusste, dass sie dort oben stand und abwägen musste was sie tat.
Doch es dauerte nicht annähernd so lange wie zuvor, als sich die Tür öffnete und Lily Evans aus der Tür trat. Die gelockten Haare lagen offen über ihre Schultern und betonten ihre feinen Gesichtszüge. James versuchte etwas zu erkennen, etwas das ihm gegolten hatte. Ohren, Zusätzliche Körperteile, Schwellungen, doch er konnte nichts sehen. Den Kopf hielt sie gesenkt und tat es immer noch als sie vor ihm stand.
„Ich finde, du siehst genauso“, kurz zögerte er, es war ein anderes Gefühl so etwas in Gegenwart seiner Freunde zu sagen als in ihrer. „bezaubernd aus. Das Kleid steht dir.“ Seine Blicke folgten dem Verlauf des grünen Stoffes, das bis zu ihren Knien reichte. Mit ihren Schuhen waren sie beinahe gleichgroß, es erleichterte ihn sichtlich, dass er dennoch größer war.
„Sag so was nicht.“ Sie hob den Kopf und offenbarte das Martyrium ihrer Rache an James Potter. Verschämtheit wandelte sich in Scham als sie beobachtete wie er sich das Grinsen unterband.
„Entschuldige.“ Ein offenes Lachen erklang, doch seine Entschuldigung war ehrlich gemeint. Er wollte sie nicht verletzen. „Du wolltest mir einen Pickel-Fluch auferlegen? Herrje.“ Sichtlich amüsiert hob er die Hand und streichelte über ihre Wange.
„Hör auf zu lachen.“, sagte sie leise und versuchte den Blick abzuwenden, doch James fing ihn mit seinen Augen wieder ein und das Lachen wurde zu einem Lächeln, das Lily nervös machte.
„Wenn du möchtest, können wir uns auf den Astronomieturm schleichen, von dort hat man eine wunderbare Aussicht. Mir liegt auch nicht so viel an dem Ball, allen voran nicht wenn du dich unwohl fühlst.“ Schlug er vor und ließ die Hand sinken, bis er Lilys Hand umfassen konnte. „Was sagst du?“
Auch die junge Hexe musste lächeln. „Das klingt gut.“, stimmte sie zu.
