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Leiser tot

Warum nur?
von

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Warum?

Ich renne. Renne immer schneller. Wieder und wieder stolper ich. Tränen lösen sich von meinen Wangen und bleiben durch die Geschwindigkeit zurück. Ich kann es riechen. Ich rieche den Rauch. Den Rauch der aus dem Dorf von Kaede kommt.

Wieder stolpere ich. Meine Handballen sind bereits am bluten, so oft wie ich gefallen bin. Ich kralle meine Hände in den Boden. Wieder löst sich eine Träne von meiner Wange. Sie fällt auf den Boden und zerspringt.

Schnell springe ich auf. Ich darf doch keine Zeit verlieren! Ich renne weiter. Ich will nicht das Inuyashas Hoffnung zerspringt wie meine Tränen. Er sagte ich solle verschwinden. Ich solle zurück in meine Zeit. Bis er mich holt. Er wird mich nie holen kommen. Er wird es nicht schaffen. Der Grund dafür ist, das heute Neumond ist! Inuyasha ist ein Mensch. Und das Dorf wird von Hunderten, gar Tausenden Dämonen überfallen. Narakus Dämonen.

Eine weitere Träne fällt zu Boden, zerspringt. Der Brunnen. Er ist nun direkt vor mir. Ich bleibe stehen, blicke mich um. Er wird es schaffen. Das hat er jedenfalls gesagt. Mein Blick richtet sich nun auf das Holz des Brunnens. Meine Hände liegen auf dem Holz, spannen sich an. Meine Knöchel treten bereits weiß hervor. Es ist falsch! Es ist einfach nur falsch, in die rettende Zeit zu gehen, während Inuyasha um sein Überleben, und um das aller anderen, kämpft. Und wie es falsch ist. Erneut zerspringt eine Träne, jedoch diesmal auf das Holz des Knochenfressenden Brunnens. Noch eine Träne, und noch eine. Es werden immer mehr.

Ich drehe mich um. Dann nehme ich einen Pfeil, aus meinen Köcher, in die linke Hand und nehme den Bogen in die andere. Wieder renne ich los. Doch diesesmal nicht renne ich nicht weg, sondern renne in die Richtung des Kampfes! Ich werde helfen! Ich werde ganz bestimmt nicht weglaufen! Egal was Inuyasha sagt.

Ich näher mich dem Dorf immermehr, bis ich schließlich auf das Dorf schauen kann.

Aber..? Inuyasha. Wo war er? Ihm ist doch nichts passiert, oder? Schneller als ich eigentlich rennen kann, renne ich in das Dorf. Blut. Leichen. Überall! Ich schreie. Schreie aus Verzweiflung. So viele tote. Kaede. Ich muss gucken ob Kaede noch lebt! Immernoch rennend suche ich das Dorf nach Kaede, oder jemand anderes ab. Nichts.

An Kikyous Grab finde ich Kaede dann doch. Aber, liegt da etwa...? Ich bleibe stehen. Das kann nicht sein. Mit großen Schritten gehen ich auf Kaede und der liegenden Person zu.

"Sango! Kaede! Was ist mir ihr?", schreie ich. Ich spüre wie weitere Tränen in meine Augen treten. Ungeweinte, unschuldige Tränen, welche nun wieder meine Wangen hinablaufen und wieder auf den Boden zerpringen, als ich mich neben Kaede, vor Sango knie.

Sango ist schwerverletzt. Es ist offensichtlich, das sie sterben wird. Ihr Atem ist auch ganz ungleichmäßig und keuchend.

"Sango." Weitere Tränen fallen. Ihr Kimono ist Blutgetränkt und an ihren Bauch ist das meiste Blut. Auch ihre Arme und Beine sind nicht unverletzt. Das kann nicht sein. Ich hätte bleiben sollen!

"K-ka..go..me..", haucht sie.

"Sango. Sei still. Wir schaffen das! Wir schaffen das gemeinsam!" Mein Blick fällt auf Kaede. Auch sie ist verletzt.

"Kaede. Sag Sango das wir es schaffen! Sag es ihr!" Wieder fallen die Tränen erbarmungslos auf den Boden.

"Kagome, liebes.", haucht auch sie."Es..ist bereits zuspät." Kaedes Blick verläßt Sangos Körper und sie schaut mich an. Ich ahne das schlimmste.

"Sango..", hauche nun auch ich."Sango!" Das war ein Schrei. Sie hat aufgehört zu atmen, ihr Augen blicken Leer in die Luft. Wenn man genau hinsieht kann man eine ein Träne sehen, welche in ihrem rechten Auge glänzt. Sie ist tot. Meine beste Freundin! Tot!"Sango!" Tränen. Jede Menge Tränen fallen nun auf Sango hinab."Sango! Nein! Sango!" Ich schreie. Mein Hals schmerzt bereits. Er ist wie zugeschnürt. Erbarmungslos fange ich an zu weinen. Das ist ein Traum. Alles nur ein schlimmer Traum!, schreie ich in Gedanken.

"Kaede, sag dass das nicht wahr ist.", hauche ich schluchzend zu Kaede. Warum antwortet sie nicht? Langsam blicke ich nun zu Kaede. Sie sitzt zusammengesackt auf der selben Stelle wie gerade."Kaede?" Was ist mit ihren Augen? Warum sind sie so leer? Ist sie..

"Kaede! Kaede antworte!" Wieder antwortet sie nicht. Ich fasse ihr an die Schultern und schüttel sie."Kaede! Kaede!" Langsam lege ich sie auf den Boden."Warum seid ihr tot?" Es ist kaum zu hören, jedoch habe ich es gesagt."Warum seid ihr tot!?" Diesesmal ist es laut genug um es zu hören. Ich habe es ja schon fast geschrien."Warum.." Sie beide sind gestorben. Leise, kaum hörbar. Es war ein leiser, stiller tot.

Langsam stehe ich auf. Inuyasha. Miroku. Shippou. Wo sind sie? Sie dürfen nicht auch noch tot sein! Dürfen sie einfach nicht! Ich gehe von dem Grab weg.

"Inuyasha!", schreie, nein, kreische ich."Miroku! Shippou!"

Hinter mir kann ich das knacken eines Astes hören.

"Inuyasha?" Ich drehe mich um. Doch es ist nicht Inuyasha. Ein Dämon. Aber was hat er da im Mund? Etwa..?

Ich schaue zu der Stelle wo Sango und Kaede liegen. Sie sind nicht mehr da.

"Du Monster!", kreische ich:"Du Monster hast sie gefressen!" Ehe ich begreife was genau geschehen war, habe ich den Dämon, mit einen meiner heiligen Pfeile, vernichtet."Du verdammtes Monster!" Ich sacke auf die Knie. Warum muss das alles passieren.

"Kagome! Kagome! Ich hab gesagt das du verschwinden sollst!"

"Inu..yasha?" Ich stehe wieder auf. Er lebt also noch."Inuyasha!" Wieder schreie ich. Die Tränen in meinen Augen, welche sich wieder vermehrt haben, laufen nun wieder meine Wangen hinab. Er lebt. Er..lebt! Ich drehe mich um. Er kommt auf mich zu. In seiner Menschlichen Gestalt. Und er hat überlebt! Nun renne ich auf ihn zu, umarme in stürmisch.

"Inuyasha! Kaede..Sango..sie..sie sind tot!", schluchze ich in seine Kleidung. Ich spüre wie er zusammen zuckt, als ich ihn fester umarmte.

"Ich weiß." Trauer. In seiner Stimme war trauer zu hören:"Shippou..und Miroku..sie..sind ebenfalls gestorben."

Etwas nassen tropfte auf meinen Kopf. Inuyasha..weinte. Genau so wie ich. Nur, ich weine schon die ganze Zeit. Miroku. Shippou. Sango. Kaede. Alle sind tot. Sie alle haben uns verlassen. Warum nur... . Aber was ist das.? Ich hebe meinen Kopf aus seiner Kleidung. Dann löse ich die Umarmung, schaue auf meine Hände. Blut. Inuyasha blutet!

"Inuyasha! Du blutest!", schreie ich ihn an."Du darfst nicht auch noch sterben!"

"Keine..Sorge Kagome. Ich..sterbe nicht." Er lächelt. Lächelt mich an:"Aber du musst nun verschwinden! Es sind noch zu viele Dämonen hier."

"Aber Inuyasha! Du darfst nicht mehr kämpfen! Bitte! Lass es! Für mich. Es...ist..doch jeder tot in diesem Dorf! Bitte riskiere dein Leben nicht! Bitte!" Wieder schreie ich. Und wieder fallen erbarmungslos Tränen. Und zerspringen auf den dreckigen, blutigen Boden.

"Kagome. Verschwinde..in deine Zeit! Ich werde dich holen..." Er schaut mir nun direkt in die Augen:"...wenn alles vorbei ist."

"Nein!" Noch mehr Tränen."Inuyasha! Hör auf. Wenn du es nicht tust, verlange nicht vom mir dich im Stich zu lassen! Bitte! Verlange das nicht von mir!" Ich schreie ihn an. Er darf das nicht von mir verlangen. Darf er einfach nicht. Ich würde mir das nie verzeihen können.

"Geh Kagome." Das war ein leiser, ruhiger Satz:"Verschwinde endlich!" Der wiederum wurde geschrien.

"Nein!"

Nun hat er mich an die Hand genommen. Er geht in Richtung Brunnen."Dann gehen wir zusammen!", erklärt er ruhig. Ein lächeln schlich auf meinen Mund. Er würde überleben.

Wir kommen am Brunnen an und Inuyasha schaut mich an. Seine Hand berührt mein Gesicht. Er wischt meine Tränen weg, doch es kamen immer mehr. Soviel ist geschehen. Und das an einem Tag. Sie alle sind nun tot. Alle meine Freunde, all die Leute im Dorf.

Inuyashas Lippen auf meinen holt mich wieder in die Realität. Er..küsst mich? Ich erwiedere. Jedoch löst er den Kuss kurze Zeit später. Rot angelaufen und mit Tränen verschmierten Gesicht schaue ich ihm in die Augen.

Plötzlich schießt ein Gigantischer Dämon aus dem Gebüsch und rast gerade zu auf Inuyasha zu. Es Wurmdämon. Seine Vorderzähne durchbohren Inuyashas Körper und der Dämon schleudert Inuyasha gegen mich. Ich sehe nur noch wie Inuyasha mich, mit Tränen in den Augen, ansieht:"Ich...liebe..d-dich..,Ka-gome.." Aus seinen Augen trat jede Lebensenergie und ich falle rückwerts in den Brunnen. Inuyasha starb, wie Sango und Kaede. Leise.

Ich würde nicht wieder zurück kommen können. Inuyasha..er hat meine Splitter des Juwels der vier Seelen an sich genommen, als er mich weggeschickt hat. Nun falle ich durch das blaue Licht in meine eigene Zeit, wissend, nie wieder in die Epoche der Kriegerischen Staaten zurückkehren zu können.

Der harte Boden des Brunnens berührt mich und ich fange wieder erbarmungslos an zu weinen. Selbst wenn er starb, rettet er mir noch das Leben...
 

Tage und Wochen sind bereits verstrichen. Ich hatte mich strikt geweigert in die Schule zu gehen. Ich wollte momentan meine Ruhe. Die Tage, welche ich in meinem Zimmer verbracht habe, habe ich ausschließlich genutzt Gedichte zu schreiben. Dies ist eines Davon:
 

Ich sollte verschwinden, in meine eigene Zeit.

Sollte vergessen die Vergangenheit.

Er wollte mich beschützen, mir Sicherheit geben,

Doch zahlen musste er mit seinem eigenen Leben.
 

Diese Worte, welche ich sagen wollte, schienen so leicht,

Doch habe ich es später doch nicht erreicht,

Denn alles hat sich so hart verändert,

Und nun hat es alles verhindert.
 

Ich höre noch genau deine Worte,

Und sehe noch genau den Orte,

Wo du gestorben bist und mich

Angeschaut hast:Die Worte waren"Ich liebe dich!"
 

Am liebsten wäre ich mit all den anderen gestorben. In den letzten Tagen und Wochen habe ich oft genug daran gedacht, mich umzubringen. Vielleicht werde ich dann Inuyasha und die anderen wiedersehen. Ich öffne die oberste Schublade meines Schreibtisches. Ein Messer. Ich habe es oft in der Hand gehabt. Ich habe nun genug nachgedacht. Ich werde zu Inuyasha, Kaede, Sango, Shippou und Miroku gehen.

Das kalte Metall berührt meine Pulsader und ich fange an zu zittern. Ich spüre wie mein Herz pocht und ich ziehe mit dem Messer einen langen Strich über meinen Unterarm. Ich zucke zusammen. Es tut weh. Langsam tritt Blut ausder frischen Wunde und es wird immer mehr. Sterne tanzen vor meinen Augen, und langsam wird alles schwarz. Meinen Kopf lege ich auf den Schreibtisch, auf mein Gedicht, welches nun mit Blut besudelt ist. Mit meinem Blut. Nun ist alles schwarz, ich sehe, höre und rieche nichts mehr. Ich höre nicht die laufende Musik, sehe nicht das Holz des Schreibtisches und rieche nicht den Duft der Duftkerze, welche auf meiner Fensterbank steht. So fühlt es sich also an zu sterben.

Auch ich starb leise...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  DarkVampireLadyLuna
2010-01-18T17:27:07+00:00 18.01.2010 18:27
*heul* *schluchz* *flenn* *sniff* Ich muss so heulen!!!!! diese geschichte ist soooooooooooo süß und traurig dass ich nur sagen kann ,,ich liebe diese geschichte`` *nochmal anfang zu heul*
Von:  lichtenfeld
2010-01-16T12:15:39+00:00 16.01.2010 13:15
echt super! schön dass du es auch jetzt hier auch on geställt hast!!!!!!!


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