Troublemaker.
Viel Spaß!
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Second: Troublemaker.
Sasukes
Alle Veränderung erzeugt Angst.
Und die bekämpft man am besten,
indem man das Wissen verbessert.
Ich strich noch einmal über das schöne Leder des Lenkrades, bevor ich ausstieg.
Sie hatte den ganzen Tag gefehlt.
Nicht dass es mich gekümmert hätte, aber trotzdem wurmte mich die Tatsache, dass Haruno wegen einem offenem Hosenstall den Unterricht verpasste.
Das passte nicht zu ihr. Außerdem ist es ziemlich sozial von mir gewesen, sie auf diese kleine Peinlichkeit aufmerksam zu machen. Oder etwa doch nicht? Uuups.
Natürlich ist sie nicht wegen ihrem offenem Hosenstall heulend weg gerannt.
Von der Treppe aus hob ich die Hand und mit einem leisen Piepen schloss sich mein Auto. Dann fischte ich den Schlüsselbund aus meiner Hosentasche, es raschelte als ich ihn hervor zog und die Tür auf schloss.
Vielmehr war es ihr peinlich dass sie mich wütend angebellt und somit ihre erste „richtige Chance“ normal mit mir zu reden, vergeigt hatte.
Vermute ich zu mindestens. Diese Mädchen sind doch immer gleich.
Aber überhaupt, was kümmert mich das? Was kümmert mich Haruno?
Ich sollte lieber, meiner wild gestikulierenden und auf mich zu rennenden Mutter Achtung schenken. Ein Wunder dass sie überhaupt zu Hause ist, normalerweise gibt es doch immer soviel zu tun.
„Sasuke, Schatz! Wie war die Schule?“
Woher dieses plötzliches Interesse, wollte ich fragen, aber stattdessen antwortete ich: „So wie immer.“
„Ich hätte da eine Bitte an dich.“, sie lächelte mich warm an.
Wie konnte man auf so eine Person überhaupt sauer sein?
Im Grunde stimmte es nicht, dass sie kein Interesse an mir hat. Sie hat wegen ihren Läden kaum Zeit. Wenn sie dann aber welche hatte, ging sie mir mit ihrem Familienzeugs auf die Nerven. Ausflüge nach Europa, wenn man so etwas überhaupt Ausflug nennen konnte, waren noch harmlose und stressfreie Ideen.
Ich vermutete dass diese „Bitte“ eine dieser Ideen war.
„Die wäre?“
„Komm erstmal rein und gesell die zu uns. Dann erkläre ich dir alles.“ „Uns?“, fragte ich und eine Augenbraue wanderte skeptisch in die Höhe.
„Dein Bruder und ich.“, erklärte sie und fügte noch hinzu: „Wir trinken Tee.“
Mein Bruder und Tee waren kein gutes Omen, soviel stand schon fest. Trotzdem folgte ich ihr in das Wohnzimmer und bereute es direkt.
„Brüderchen!“, Itachi grinste mir entgegen, „Was macht die Schule?“
„Darauf warten dass du stirbst.“
„Sasuke!“, meine Mutter warf mir einen tadelnden Blick zu. Zur Antwort rollte ich mit den Augen und lies mich auf das schwarze Ledersofa fallen.
„Was läuft bei dir so?“
Er zuckte mit den Schultern und verzog seinen Mund. „Dasselbe wie immer.“
„Die Girlgroup kotzt dich an, Mister Thriller-Schreiber geht dir auf den Sack und der Möchtegern Boxer reißt nichts. Wolltest du das sagen?“, diesmal grinste ich.
„Jup. Du nimmst mir die Worte aus dem Mund.“
Dann fiel mir ein wieso ich hier saß und mich überhaupt mit meinem nervigen Bruder unterhielt.
„Also, was wolltest du erzählen?“, ich blickte meine Mutter an.
Nun wandte Itachi sich ihr ebenfalls zu.
„Genau. Was ist so wichtig, dass du mich hierher einlädst?“
Sie seufzte und trank einen Schluck Tee.
„Meine Freundin aus Schulzeiten, Nanami, hat mich um etwas gebeten. Sie lebt in England und arbeitet als Journalistin. Aus mir unbekannten Gründen, schickt sie ihre Tochter nach Japan.“, sie stellte die Porzellantasse ab.
„Und?“
„Moe soll ihr letztes Schuljahr beenden und hier studieren. Allerdings können weder Nanami, noch ihr Mann Daniel, mit nach Japan ziehen.“
Itachi zog eine Augenbraue nach oben.
„Sie schicken ihre Tochter alleine nach Japan?“
„Das habe ich sie auch gefragt. Allerdings ist sie der Meinung, dass Moe kein Kind mehr ist und es das einzig Richtige für sie wäre.
Sie ist ja auch schon achtzehn“, sie machte eine wegwerfende Handbewegung, „Außerdem möchte ich mich auch nicht in ihre Erziehung einmischen. Sie bat mich Moe für zwei Monate aufzunehmen. Der Vermieter hatte sie gestern angerufen und gesagt, dass die jetzigen Bewohner doch erst in zwei Monaten ausziehen.“
Das wurde mir zu bunt.
Ich würde auf keinen Fall mit irgendeinem daher gelaufenem Mädel das Haus teilen.
„Na und?“, zischte ich, „Dann soll Rabenmutter halt eine neue Wohnung suchen.“
„Sasuke, der Vermieter hatte sie erst gestern Abend angerufen.
Da saß Moe schon im Flugzeug.“, sie merkte wohl, dass es mir gegen den Strich ging, denn ihre Stimme klang sanft und beruhigend.
„Da hat Sasu jetzt wohl einen neuen Mitbewohner“, Itachi lachte schadenfroh.
Knurrend nahm ich den Löffel, der vor mir auf dem Glastisch lag, und schleuderte ihn in Itachis Richtung.
Itachi reagierte nicht schnell genug und der Löffel klatsche ihm gegen die Schläfe. Schade dass es nicht das Auge war, aber die Schläfe genügte.
Das würde eine fette Beule geben. Geschah ihm nur recht.
Meine Mutter hatte der Aktion nur kopfschüttelnd zugesehen.
Eigentlich hatte ich Applaus erwartet, aber was soll' s.
„Was ich aber fragen wollte“, setzte Itachi an (er ignorierte die rote pochende stelle auf seiner Stirn), „Wieso bin ich hier?“
„Oooh. Das hätte ich beinahe vergessen. Da wir in den Neujahrsferien verreisen, ka-“
„Wir verreisen?“, ich zog die Frage in die Länge, „Wer genau ist wir?“
„Sasuke, also darüber rede ich schon seit Wochen“, sie schüttelte den Kopf, „Du, dein Vater und ich fliegen in den Ferien nach Österreich.“
Achso. Wieso sagt sie das nicht direkt?
„Schön. Österreich. Aber wie gehabt: Was soll ich hier?“, Itachi klang sichtlich genervt und mir ging es nicht anders. Ich soll zwei Monate mit einer Fremden im Haus leben? Nein, danke.
„Da kann und will ich sie nicht mitnehmen. Nicht dass ich unhöflich sein will, aber es soll nur ein Familienausflug werden.“
Itachis Hände zuckten leicht und er verzog spöttisch den Mund.
„Zu dieser Zeit, soll sie sich also bei mir einnisten?“
„Genau. Würdest du das machen?“, sie sah ihn flehend an. Wow, die wollte das Mädchen also wirklich nicht allein lassen.
Zum Glück habe ich ihre soziale und hilfsbereite Ader nicht geerbt.
Ich lachte leise und lehnte mich tiefer in das Sofa. Ich war mir hundertprozentig sicher Itachi würde Nein sagen.
Itachi warf den Kopf in den Nacken und massierte sich die Schläfen. Hoffentlich würde diese Beule ihm verdammt lange Schmerzen bereiten.
Er richtete sich wieder auf und blickte Mutter ruhig an.
„Ich meine, was soll' s? Zwei Wochen werde ich es schon aushalten können.“, sagte er langsam.
Das war doch nicht sein Ernst? Hatte er einen Sprung in der Schüssel? Oder habe ich sein kleines Hirn mit dem vorherigen Attentat verletzt? Asche über mein Haupt.
Ich wartete darauf, dass er aufsprang und „Verarscht“ rief, aber nichts dergleichen geschah.
Sind heute irgendwie alle auf Drogen? Haben sich heute alle gegen mich verschworen?
„Ich danke dir, Itachi. Ich stehe tief in Nanamis Schuld und musste ihr einfach helfen.“, meine Mutter klatschte begeistert in die Hände.
„Ich rufe sie sofort an.“, damit verschwand sie in den Flur.
Sie schuldete der Mutter dieser Fremden etwas?
Darauf würde ich sie später ansprechen,
jetzt musste ich mit meinem Bruder erstmal ein Hühnchen rupfen.
„Seit wann hast du Zeit, dich um kleine Mädchen zu kümmern?“, es war mehr Vorwurf als Frage.
„Die Mädels machen eine Pause, der Schriftsteller hat eine Schreibblockade und der Boxer reißt eh nichts“, er stand auf und schnippte mir im Vorbeigehen mit den Fingern gegen die Stirn,
„Hätte es Mutter nicht soviel bedeutet, hätte ich Nein gesagt. Sind nur zwei Wochen, vierzehn Tage. Wird schon klappen. Außerdem steh ich auf Europäerinnen.“
„Sie ist achtzehn.“, erwiderte ich.
„Stimmt“, er tat traurig, „Zu jung. Noch ein Kind.“
Eigentlich wollte ich darauf hinaus, dass er sie ruhig hätte nehmen können, aber anscheinend war Itachi anderer Meinung.
Umso besser. Ich grinste kalt. Vielleicht sieht sie ja gar nicht so schlecht aus und ich kann mich mit ihr, über die zwei vergeudeten Monate, hinwegtrösten.
Ich lachte leise, verließ das Wohnzimmer und steuerte das Bad an, dabei zog ich mein Handy aus der Tasche.
Ich drückte auf die Kurzwahltaste und wartete darauf, dass Naruto dran ging,
er wird sich über die Neuigkeiten sicher freuen. Außerdem könnte ich ihm dann Fragen zu der tollen Neuen stellen, über welche die ganze Schule spricht.
Ich hatte da so eine kleine wage Vermutung...
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Bonjour!
Hier ein neues Kapitel,
mit dem ich aber diesmal doch ziemlich zufrieden bin.
Ich hoffe ihr habt diese unglaublich nervige Schneezeit,
unbeschadet überstanden.
Obwohl ich den Schnee ja liebe,
aber es kann einem doch zu viel werden. ;D
Grüüüße,
Funambule