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Via Inquisitoris: Wiener Blut

Mord in Grinzing
von

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Via Inquisitoris - die Methode des Inquisitors

Zwei lange Nächte streifte Lady Sarah durch London, während sie sich tagsüber in die Bibliothek ihres Vaters vertiefte. Lord John sah beides mit gewisser Besorgnis, aber er war alt genug, um zu wissen, dass er sich nicht einmischen durfte. Wenn sie Fragen hatte, würde sie zu ihm kommen. Und ansonsten musste sie sich selbst darüber klar werden, wie ihr weiterer Weg, der weitere Weg des Kadash sein würde. So zwang er sich selbst zu Geduld, die am Ende der zweiten Nacht belohnt wurde, als sie zu ihm in sein Arbeitszimmer kam.

Er schob seine Lektüre sofort beiseite: „Mein Kind?“

Sie setzte sich: „Ich habe überlegt, wie ich zukünftig vorgehen werde. Noch glauben ja alle, ich bin zu jung um der Inquisitor zu sein, zumal sie ja von Wombat zumindest hörten, manche ihn kennen lernten, wie Sir Angus in Schottland. Dahinter könnte ich mich noch verstecken, aber früher oder später wird es auch durchsickern, dass es einen neuen Kadash gibt und manche brauchen dann nur zwei und zwei zusammenzählen. Nein. Ich wurde in dieses Amt berufen und dazu muss ich auch stehen.“ Sie bemerkte erleichtert, dass er etwas nickte. „Du siehst das auch so?“

„Leider. Ich hätte dir gern längere Schonfrist gegönnt. Aber die Sache in Wien war ja schon eigentlich nichts, was den Inquisitor hätte anlocken müssen. Und was diese Blutsekten betrifft, so wird ja kaum sofort wieder eine auftauchen.“

„Das glaube ich auch. Letzteres.“

„Was meinst du?“ Er richtete sich etwas auf.

„Ich habe lange überlegt. Aber gerade die Sache in Wien, ein Mord von Menschen an Menschen, hat mich zwei Vampire kennen lernen lassen, die ich so wohl sonst nie gesehen hätte. Beide bewegen sich, wenn auch sehr unterschiedlich, hart auf dem Grad der Unauffälligkeit. Und ich sollte dagegen etwas unternehmen. Wir sagen von uns, dass wir die Weiterentwicklung von Menschen sind – da muss man auch härtere Maßstäbe an die Moral anlegen als an Menschen.“

„Nun….“ Sir John überlegte hastig, wie er das diplomatisch sagen sollte: „Ich weiß, dass dieser…wie hieß er nur…? Kais Meister, eben…zu viel redet und so dieses unsägliche Buch vor zweihundert Jahren verschuldet hat. Aber der Rat ermahnte ihn doch…“

„Und Wombat nicht, nehme ich an.“

„Du willst doch deinem Vorgänger keine Vorwürfe machen?“

„Nein!“ meinte sie entsetzt: „Nein! – Mir wurde nur klar, dass sich die Zeiten grundlegend geändert haben, auch, wenn es viele Vampire nicht sehen können. Du erinnerst dich, wie Frances für uns im Internet recherchierte?“

„Für dich. Sie sagte, es sei wie eine riesige Bibliothek. Seither frage ich mich, ob ich auch gern so etwas hätte, wie du, so einen Fernseher mit Anschluss an eine Bibliothek.“

„Einen Computer?“ Sie lächelte: „Nun, wenn du Frances fragst...“

„Thomas redete ihn mir aus.“ Das klang fast enttäuscht: „Er meinte, diese modernen Zeiten seien nichts für mich und ich solle lieber bei Inkunabeln und Handschriften bleiben.“

„Oh, wenn du ein wenig wartest, wird die Bedienung sicher so einfach wie bei einem Handy sein.“

„Oh je.“ Seine Lordschaft wollte nicht gerade zugeben, dass er damit noch immer gewisse Probleme hatte und lenkte lieber wieder ab: „Was hat ein schwatzhafter Vampir mit dem Internet zu tun?“

„Früher, vor Erfindung des Buchdruckes hätte er gar keinen Schaden angerichtet. Jeder Mensch, der behauptet hätte, mit ihm geplaudert zu haben, wäre von der Kirche bestenfalls gezwungen worden zu widerrufen. Vor zweihundert Jahren dagegen erschien schon ein Buch, das sehr guten Absatz fand. Heute würde es um einen solchen Vampirroman mit den Möglichkeiten von Internet, Fernsehen und Filmen sicher noch mehr Aufsehen geben. Und das in kürzester Zeit. Ich habe es mit Frances gelernt. Wombat, der damit nie zu tun hatte, konnte es nicht sehen. Und darum werde ich sowohl diesen etwas schwatzhaften Vampir – Vlad, glaube ich, heißt er – ermahnen, als auch den Drogenhändler. Dieser ist der Polizei nun bekannt. Und wenn er aus irgendeinem Grund nochmals auffällig wird, werden sie ihn verhaften, vielleicht nur als Zeugen, aber sie werden ihn unter Umständen Blut abnehmen und in ein Labor schicken.“

„Ach du liebe Zeit, ja, daran dachte ich nicht. – Du fliegst also nach Wien?“

„Und von da aus nach Australien, ja. Thomas erzählte mir, er habe für euch schon Fahrkarten für den Ghan beschaffen können, diese Arbeit soll doch nicht umsonst gewesen sein.“

„Das haben meine Kinder also einfach unter sich ausgemacht?“ Lord John klang fast begeistert.

Sie lächelte vergnügt: „Aber ja. Er packt gerade deine Koffer. – Morgen fliegen wir nach Wien. Ich mache…einen kleinen Stadtbummel, ihr vielleicht auch, und dann geht abends die Maschine nach Sydney.“

„Ich werde mich da auf euch verlassen müssen.“ Aber der Londoner Meistervampir zwinkerte in Vorfreude.
 

Sarah betrachtete die kleine Kirche in Wien nachdenklich, ehe sie langsam näher trat. In der Tat, sie hatte hier noch etwas zu erledigen, klarzustellen.

Als sie den halbdunklen Raum betrat, spürte sie deutlich den Bannkreis des zurückgezogenen Vampirs. Dieser hatte umgekehrt auch sie wahrgenommen, denn er erschien aus der Dunkelheit.

„Welch angenehme Überraschung, Lady Sarah!“

Sie richtete sich unwillkürlich auf und antwortete kühl: „Ich trage einen uralten Titel, wie Sie wissen.“

Er stutzte und betrachtete sie forschend: „Ist das ein offizieller Besuch, Kadash? Warum?“

„Sagen wir, es ist eine Warnung. Der Hohe Rat hat Sie bereits ermahnt, die Regel der Unauffälligkeit zu achten. Halten Sie sich daran. Denn mein nächster Besuch wird sicher nicht so…angenehm.“

Das war das Letzte, das er hörte. Als er sich später mühsam wieder aufrichtete, war sie verschwunden. Er rieb sich den Kopf. Das war doch unmöglich! Dieses junge Ding hatte ihn bewusstlos machen können, als sei er kein alter, schon zurückgezogener Vampir mit erheblichen magischen Fähigkeiten sondern ein schlichter Mensch! Das also war die Macht des Inquisitors?

Er stand auf.

Ihm schauderte jäh, als er begriff. Dieses Mädchen hatte ihn gewarnt…nein, der Kadash hatte ihn gewarnt. Über das Schreiben des Hohen Rates hatte er sich mehr amüsiert, seine eigenen Zerstreuungen höher angesetzt. Aber das gerade eben….

Sie hatte ihn bewusstlos machen können, offensichtlich, ohne sich auch nur zu bemühen. Bei ihrem nächsten Besuch….

Oh, den sollte er wirklich abwenden. Nie zuvor war ihm bewusst gewesen, dass er einem mächtigeren Wesen gegenüberstand. Und sie war in der Tat der Kadash, der Richter und der Henker. Das sollte er besser nie mehr vergessen. Die unterhaltsamen Treffen mit Miss M. bis zum Morgengrauen würden wohl auch besser ausfallen…
 

Sarah war unterdessen bereits in Grinzing. Bauer empfing sie sofort, als sie am Tor klingelte, das er nach dem Verlust seines Personals persönlich öffnete.

„Ich bin Ihnen dankbar“, sagte er, als sie in seinem Arbeitszimmer waren: „Dass die Menschen ihre Sache unter sich klären konnten. Bitte, setzen Sie sich.“

Sie blieb stehen: „Nun, gut. Aber hüten Sie sich davor, die Regel der Unauffälligkeit zu verletzen. Ich mag Ihren Nebenverdienst nicht sonderlich. Wenn sich eine Gelegenheit bietet, wie zum Beispiel eine Verhaftung Ihrerseits, werden Sie mich wieder sehen. Und wirklich kennen lernen.“

Er starrte sie an, da ihn plötzlich die Erkenntnis traf: „Sie sind…nicht nur eine Mitarbeiterin?“ brachte er dann hervor.

„Ich bin der Inquisitor.“ Sie lächelte flüchtig: „Und das sollten Sie besser nie mehr vergessen.“

Georg Bauer nickte nur noch, da er die gewisse Vorfreude erkannt hatte. Er sollte sich wohl besser von all seinen Geschäften zurückziehen.
 

Die kleine, etwas abgelegene Villa südlich von Canberra war im Stil des 19. Jahrhunderts erbaut. Die weiße Holzterrasse lag im warmen Schein der Abendsonne. Der Hausherr betrachtete seinen Gast:

„Wir werden heute Nacht wieder ein wenig üben, Sarah.“

„Selbstverständlich, Wombat, wie Sie möchten. - In wenigen Tagen werden mein Vater und Thomas eintreffen.“

„Ja. Lord John scheint Freude am Eisenbahnfahren gefunden zu haben.“ Der ehemalige Kadash lächelte, als er an die begeisterten SMS dachte, die dieser seiner Adoptivtochter geschickt hatte: „Oder auch am Reisen im Allgemeinen. Ich denke, er wird noch ein wenig brauchen, ehe er sich wirklich zurückziehen will.“

„Ich würde ihm den Rückzug gönnen, aber ich fürchte, ich bin egoistisch genug, mit ihm noch eine Weile reden zu wollen.“ Sarah seufzte: „Er ist mein Meister in gewisser Hinsicht und ich hänge an ihm.“

„Das ist bei jedem jungem Vampir so. Und auch bei älteren, um ehrlich zu sein. Ich freue mich, dass Donna Innana herkommen will. Nach Jahrhunderten, fast einem Jahrtausend, in einem Haus vermisse ich sie. Auch Vampire sind wohl nicht für die Einsamkeit geschaffen, bis man wirklich bereit ist, sich zurückzuziehen, eins mit der Natur zu werden – selbst, wenn man der Jäger der Jäger ist. Dennoch macht das Amt an sich einsam. Man hat im Endeffekt nur seinen Nachfolger, den man ausbildet, mit dem man unbefangen reden kann, da er sich in der gleichen Lage befindet.“

„Ich wollte Ihnen noch etwas erzählen.“ Sie berichtete von dem zurückgezogenen Meister Kais und Georg Bauer in Wien – und ihren Warnungen.

Wombat nickte: „Sie sind konsequenter als ich. Meinen Glückwunsch. Ich habe Vlad nie so ganz ernst nehmen können. Er war schon früher ein Schwätzer. Hätte ich ihn so ermahnt, hätte er wohl diesem…menschlichen Schreiberling nicht weismachen können, dass Vampire in Särgen in einer Gruft schlafen. Ich denke sogar, er behauptete, mit dem Kopf auf einem Häufchen Erde auf den Gräbern der Vorfahren.“

Sarah schüttelte sich bei der Vorstellung, jeden Abend die Haare waschen zu müssen: „Davon habe ich noch nicht gehört, aber das klingt….ziemlich schmutzig und unangenehm. Nun ja, Menschen halten Vampire ja sowieso für Ausgeburten der Hölle.“

„Sie wissen wenig über uns. Und was man nicht kennt, fürchtet man. Andererseits ist da die Regel der Unauffälligkeit. Unser Volk ist damit seit Jahrhunderttausenden gut gefahren, seit sich die Entwicklungslinien von Menschen und Vampiren trennten.“

„Das war noch weit vor der Steinzeit, nicht wahr?“

„Ja. Als sich aus affenähnlichen Wesen Menschen entwickelten, entstanden aus ihnen reine Vegetarier und Wesen, die Fleisch aßen, zunächst Aas, dann auch jagten. Das immer größer werdende Gehirn benötigte Fleisch als Eiweißnahrung. Und von diesen spalteten sich dann die ersten Vampire ab. Wie Sie wissen, Sarah, sind wir die Jäger, das Ende der Nahrungskette. Um aber diesen, unseren, Angriff durchführen zu können, benötigen wir sehr energiereiche Nahrung. Fleisch genügt nicht dafür, sondern Blut. Dabei fällt mir ein, ich muss um Verzeihung bitten. Ich bin wohl ein schlechter Gastgeber. Ich vergaß, dass Sie vermutlich bereits jagen müssen. Ich benötige ja immer weniger.“

Sie lächelte dankend: „Ich gebe zu, dass ich gern etwas trinken würde.“

„Nun, dann rufe ich ein Taxi. Fahren wir nach Canberra.“
 

Fast zwei Wochen später saßen Wombat, Lord John und Donna Innana auf der nächtlichen Terrasse des Anwesens. Nicht eine Kerze brannte. Mehr Licht benötigten die Jäger der Nacht nicht, auch, wenn keiner von ihnen das Bedürfnis nach Beute spürte. Sie waren zu alt dazu. Sarah und Thomas dagegen waren nach Canberra gefahren, um sich dort in den Diskotheken nach einem Opfer umzusehen. Ein Drink vor Beginn der Nacht war ihnen noch immer lieb.

Donna Innana sah zu ihrem Gastgeber: „Wie lange gedenkst du, sie noch auszubilden?“

„Nicht allzu lang. Ein Kadash muss selbst lernen, so hieß es bei mir, aber sie ist noch dazu ein geborener Inquisitor. Ihre Fähigkeiten sind bemerkenswert gut entwickelt und ihr Sinn für Gerechtigkeit ansehnlich.“

Lord John nickte ein wenig: „Ich weiß, was Sie meinen, Wombat. Sie ist der geborene Jäger der Jäger, trotz oder wegen ihrer Vergangenheit. Vielleicht darf ein wahrer Kadash kein normaler Vampir sein.“

„Haben Sie, John, oder du, Wombat, Sarah eigentlich erzählt, was das Amt des Kadash letztlich im Verhältnis zum Hohen Rat bedeutet…?“ erkundigte sich Donna Innana.

„Nein.“

Alle drei Meistervampire fuhren herum. Keiner vor ihnen hatte Sarah herankommen spüren oder gar gehört. In der Tat der Jäger der Jäger. Und sie war allein, so dass auch Thomas´ Anwesenheit sie nicht hatte verraten können.

„Sie haben es doch bereits erraten.“ Der ehemalige Inquisitor klang fast entschuldigend.

Sarah setzte sich, ein wenig bestürzt, dass sie sich über sie unterhielten: „Was meinen Sie?“

„Sie haben Ikol getötet.“

„Nun, ich sagte ihm, dass Sie sich geweigert hatten mich zu morden und sich der Rat dieser Entscheidung beugte. Und dass der Hohe Rat sich wohl auch dann beugen würde, wäre der Kadash bereit, die Blutschuld zu tragen. Es ist nur die Entscheidung des Inquisitors.“

„Und…?“

Sarah bemerkte, dass sie alle Drei neugierig ansahen. Anscheinend gab es eine weitere Folgerung, die sie bislang nicht gezogen hatte. Aber da gab es nur eine: „Der Hohe Rat….Er gibt die Gesetze der Gemeinschaft der Vampire vor. Und der Inquisitor ist die Faust des Hohen Rates, sorgt dafür, dass die Gesetze eingehalten werden….Und…und wenn es zu Meinungsverschiedenheiten kommt, entscheidet allein der Kadash. Aber, das bedeutet,…..“

Lord John sah sie mit gewissem Mitgefühl an: „In der Tat. Der Kadash allein ist der Oberste aller Vampire. Und damit du, mein Kind. Der Hohe Rat ist die Legislative, wie es mein alter Freund Hobbes so nett beschrieb. Doch der Kadash ist die Exekutive und Judikative. Und du bist im Moment die Jägerin der Jäger. Die Herrin aller Vampire. Berufung, Pflicht und schwere Last zugleich.“

In diesem Moment wurde ihr klar, dass es alle drei außer ihr immer gewusst hatten – und sie hatten schonen wollen. Und eigentlich hatte sie es ebenfalls bereits erkannt. Die Einsamkeit des Jägers der Jäger…ja. Dennoch: sie hatte Freunde und sie würde ihren eigenen Weg gehen. So lächelte sie etwas: „Gute Jagd dem Hohen Rat…“

Ein wenig erleichtert, dass sie nicht zornig wurde, gaben die beiden Ratsmitglieder das Lächeln zurück und der ehemalige Inquisitor nickte: „Gute Jagd, Kadash.“

Lord John lehnte sich zurück: „Ich muss dir übrigens etwas anderes gestehen, mein Kind: ich möchte Golfspielen lernen.“

Das kam nach dem Ernst so unerwartet, dass Sarah lachte: „Jetzt, sofort? Ich wage zu bezweifeln, dass die Golfplätze nachts aufhaben.“

„Nein, Wombat ist Mitglied in einem Club und ….“

„Ich habe ihm angeboten, ihm einen Lehrer zu besorgen. Ich spiele seit dreißig Jahren, “ gab der ehemalige Kadash zu: „Es ist gut für die Koordination von Auge und Hand.“

„Ich lernte es so um 1870 von englischen Ausgräbern“, erwähnte Donna Innana: „Wäre das nicht auch etwas für Sie, Sarah?“

„Ich weiß nicht…ich werde erst einmal zusehen, wie sich Vater schlägt.“ Nun, sie konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass das für sie interessant war, wenn sie sich daran erinnerte, wie man es spielte.
 

Der Wächter vor dem vornehmen Golfclub betrachtete die vier Personen, die sich ihm näherten und richtete sich etwas auf, als er den schwarzen Mann auf sich zusteuern sah: „Das hier ist Privatgrund und nur für Mitglieder!“ meinte er unfreundlich.

„In der Tat.“ Der Mann, der sich Wombat nennen ließ, blieb gelassen, griff aber in seine Anzugjacke.

„Wir brauchen hier keinen Pöbel, also verschwinde, Abo…“ Er brach ab, denn er erkannte die Mitgliedskarte des Clubs. Und das auch noch in Platin, was immerhin ein Ehrenmitglied bedeutete. „Ich meine….“

„Dass ich und meine Gäste jetzt weitergehen.“

Ein Mann mittleren Alters eilte heran: „Mr. Miller, schön Sie zu sehen. Sie haben Gäste dabei? Wie reizend von Ihnen.“

Wombat nickte ihm nur zu und ging, gefolgt von Sarah, Donna Innana und Lord John.

Der Wächter sah unbehaglich zu seinem Chef: „Wer ist das denn? Ich dachte, ein Abo…“

„Halt bloß die Klappe. Das ist Mr. Miller und wenn du nach einem der fünf reichsten Australier fragst, wird sicher auf ihn gedeutet. Nebenbei gehört ihm übrigens hier der Grund und der Club.“

„Aber er ist doch ein …Schwarzer.“

„Er ist mein Boss und deiner auch. Und da ist es mir vollkommen egal, ob er gelb, grün, schwarz oder rosa ist. Er kann uns feuern.“
 

Donna Innana sah unterdessen zu ihrem Freund: „Ich nahm an, dass es bereits besser geworden ist?“

„Ist es“, gab Wombat zu: „Noch vor hundert Jahren benötigte ich einen Bannkreis, um als Weißer auftreten zu können. Aboriginies durften von den weißen Farmern ohne Begründung erschossen werden. Auf so mancher Farm im Outback hatten sie die Köpfe der Erschossenen als Trophäen auf den Veranden stehen. Ich war dann meist so frei, mir von den dortigen Weißen meine Mahlzeit zu holen.“

„Huh“, sagte Sarah unbehaglich: „Ändert es sich so langsam?“

„Schnell, meine Liebe, sehr schnell. Erst seit nicht einmal dreißig Jahren betreibt die australische Regierung eine Art Wiedergutmachungs- und Annäherungsprogramm. Aber es ist sehr schwer. Die Kulturen sind extrem unterschiedlich, in vielerlei Hinsicht. – Nun, John, da kommt Ihr Lehrer. Ich werde ebenfalls spielen gehen. Und du, Innana?“

„Ich leiste Sarah auf der Terrasse Gesellschaft bei einer Tasse Tee. Das ist in der Tat ein englisches Verhalten, was ich schätze. – Oder haben Sie andere Pläne, In..Sarah?“

„Nein.“ Sie war zu neugierig, wie sich ihr Vater anstellen würde. Thomas war ja bereits nach London zurückgeflogen, um das Haus zu renovieren, wie er gesagt hatte. Was auch immer er da renovieren wollte. Aber er liebte sein Spiel als Butler und es wäre sehr unfreundlich gewesen, es ihm nicht zu gönnen.
 

In einer Nacht nur kurz darauf, wurde ein junger Mann blutüberströmt vor dem General Hospital in New York City gefunden. Seine Blutwerte waren so eigenartig, dass die verblüfften Ärzte ihn isolierten und die Nationale Gesundheitsbehörde informierten – und das Militär.
 


 

Just before the darkness

She does it every day

A drink before the war

This is the way, she plays the game
 

e-type: the predator
 

**************************************
 

Das war es zumindest vorerst von Lady Sarah und Lord John. der letzte Absatz deutet eine Idee meinerseits an, die aber noch nicht spruchreif ist. Allerdings muss ich zugeben, dass ich Lord John gern beim Golfen beobachten würde....
 

Der nächste Krimi wird jedoch wieder ein Sesshoumaru-Dämonenkrimi zum Mitraten sein, der fast schon fertig ist.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  don-kun
2011-04-10T22:21:39+00:00 11.04.2011 00:21
Wer ist denn diese Miss M.? ^^

Und da deutet sich ja schon der nächste Krimi mit Sarah an. Ich freu mich ... Aber für Sie wird es wirklich nicht einfacher, was inzwischen so alles auf ihren Schultern lastet ...
Von:  fukuyama
2010-03-24T20:44:54+00:00 24.03.2010 21:44
Gespräche mit Miss M.? Also, das war mal wieder ein netter Seitenhieb. Genauso übrigens wie Vampir-Cullen.
Ich für meinen Teil kann mir Vlads Beschäftigungen als sehr amüsant vorstellen, auch wenn ein so alter Vampir vermutlich gar nicht mehr die Ausmaße dieser Handlungen erfassen kann - oder gerade darum. Aber alle paar Jahrzehnte ein paar neue Vorstellungen vom Vampirleben verbreiten und dann zuschauen, welche Wellen da geschlagen werden? Höchst vergnüglich.

Ehrlich gesagt gefallen mir deine Kadesh-Krimis sogar noch besser als die Fälle des Lord Sesshomaru - deine Recherchen sind wie immer beeindruckend und bis ins kleinste Detail erforscht (s. Flugdauer nach Sibirien). Außerdem mit historischen uund literarischen Anspielungen gespickt, die einen geradezu zu eigenen Nachforschungen verleiten.

Weiterhin interessant finde ich deine Idee des Vampirmythos. Nachdem heute ja praktisch jeder eine eigene Welt entwirft, der ein bisschen was auf sich hält, bieten sich ja verschiedenste Vergleiche an. Dass du den Vampiren das auf die Nacht beschränkte Leben ersparst, rührt sicher vor allem von deinen Schreibintensionen her: Für einen Großteil des Plottes wäre das nur hinderlich gewesen und offensichtlich legst du ohnehin mehr Wert auf die Krimi- als auf die mysthischen Elemente. Interessant und reizvoll ist dabei natürlich auf jeden Fall die Betrachtung aus zwei grundsätzlich verschiedenen Perspektiven, die jeede über ihre eigene Herangehensweise verfügt. Ich glaube auch, dass die Sesshomaru-Krimis in dem Zusammenhang sicher ein guter Übungsplatz für dich waren. Es ist immer wieder richtig befriedigend zu sehen, wie sich eingangs erwähnte dinge zum Schluss dann aus wiederum anderen Fakten ergeben und die Geschichte an sich stimmig und verwoben wird.
Was mir an deinen Vampiren weiterhin gefällt, ist die Sache mit der abhanden gekommenen Leidenschaft, die so ganz logisch hergeleitet wird und in der man mal wieder dein Talent für das Nüchterne argumentieren erkennt.
Dagegen ungeklärt ist, glaube ich, bisher die Frage nach dem Schlaf. Müssen Vampire nun überhaupt schlafen, oder reicht schon ein bisschen Blut, um sie wieder fit zu machen?

Auf deinen nächsten KAdesh-Krimi bin ich jedenfalls gespannt, deine Idee klingt nach einer Menge Arbeit für die Inquisitorin. Und nach einem Gebissenen. Wer sollte schließlich einen echten Vampir sso anfallen können? in Autounfall?
Ich hoffe jedenfalls auf eine ENS bei einer neuen Geschichte,
Yama

PS: Stammt das Wort "Kadesh" nun eigentlich aus deinem geistigen Eigentum, oder hast du dir es im ägyptischen etc. abgezwackt?
Von:  HonjiHyuga
2010-02-18T09:00:23+00:00 18.02.2010 10:00
Also ich muss sagen deine Story hat eine sehr schöne Idee ^^

gefällt mir sehr gut auch eine angenehme länge sehr schön ^^

lg Honji Hyuga ^-^
Von:  Teilchenzoo
2010-02-04T20:33:06+00:00 04.02.2010 21:33
Oooch .. .warum hast du denn nicht noch ein bisschen länger zugeguckt, wie unser Lord John sich macht? Das hätte mich auch interessiert ...

Tja, Geld regiert die Welt, gute Manieren leider nicht. Es wird ja tasächlich zum Highlight, wenn einem jemand die Tür aufhält ... vom Koffer die Treppe hoch/runtertragen rede ich lieber erst gar nicht ... what became of class?

Ich halte Sarahs Lösung der strengeren Moral für eine sehr gute. Angesichts moderner Zeiten ist das auch dringend nötig. Wenn ich mir deine Andeutung so ansehe, sollte vielleicht selbst Sarah überlegen, ob sie ihre Auffassung nicht noch deutlicher machen sollte ...

Hm. Kann ja nur ein Gebissener sein, oder? Aus toten Vampiren wurde ja weiß-nicht-was.
Ich fürchte, da wird was spruchreif werden müssen ... außerdem würdest du dich nicht so weit aus dem Fenster lehnen, wenn du nicht schon eine ausgereifte Idee in der Hinterhand hättest^^.
Militär und Co. ... hui ... was hast du dir da nur ausgedacht??
Dass der Kadash oberster Herrscher ist, überrashct mich jetzt nicht so sehr, denn sie ist dem Hohen Rat ja tatsächlich keine Rechenschaft wegen Ikol schuldig gewesen.

Na, wir hoffen in ein paar Montaen aus Neues ;).

Lg neko
Von:  dice70391
2010-02-03T17:53:41+00:00 03.02.2010 18:53
...tja man sieht das auch Vampire mit der Zeit Veränderungen herbeiführen...wenn auch deutlich langsamer als es Menschen tun...

bin schon sehr auf den neuen Krimi gespannt...

dice
Von:  kiji-chan
2010-02-03T17:20:42+00:00 03.02.2010 18:20
Ich hab lange überlegt, wenn du mit Miss M. meinst. Doch nicht Miss ''Maier''??

Aber der liebe Wlad ist wirklich ein Schwätzer. Ob das gut geht?

Herrn Miller fand ich göttlich. Abo... Dabei ist es der Herr, dessen Unterschrift auf all den Gehaltschecks ist. XD
Vampire spielen Golf yaaay. Es kommt einfach so genial natürlich unnatürlich rüber ^^

Ich hoffe, der nächste Krimi mit Sarah erblickt das Sonnenlicht bald.


ncha!
Kiji
Von: abgemeldet
2010-02-03T13:07:32+00:00 03.02.2010 14:07
Ich finde nicht, dass Sir John über Inkunabeln und Handschriften traurig sein muss, die können heutzutage auch nur noch sehr wenige lesen. Internet ist praktisch keine Frage, aber es wird nie den gleichen Charme entwickeln wie es Bücher und Bibliotheken tun.

Spielst du bei dem modernen Vampirroman auf ein bestimmtes Buch an? ;) - Wenn Sarah sich darüber Sorgen macht, kann man ihr nur Wünschen, dass sie mit menschlichen Verrücktheiten so selten wie möglich in Berührung kommt… Was Vlad angeht, sehe ich es eher wie Wombat: harmloser Schwätzer, zu viel Sorge ist unbegründet. Falls wirklich Schaden entstehen sollte (wobei ich nicht ganz sicher bin, wie der aussehen könnte), würde ich vermuten, dass Vampire über genügend Möglichkeiten verfügen ihn zu begrenzen.

Die Idee Golf spielender Vampire finde ich herrlich. :D Und die noch nicht spruchreife Idee einer Fortsetzung klingt in jedem Fall viel versprechend – und angesichts des aufgefahrenen Schutzmachtgebots nicht gerade ungefährlich.

LG Zwiebel


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