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Aquamarin

von

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Kapitel 1

Am nächsten Morgen schwiegen beide sich am Frühstückstisch an. Keiner wollte den anderen mit seinem Traum beunruhigen, nicht wissend, dass der jeweils andere einen ähnlichen Traum gehabt hatte.

Gemeinsam stiegen sie, nachdem sie ihr Geschirr weggeräumt und die Überreste in die Müllhöhle geworfen hatten, durch die Öffnung in der Höhlendecke und kletterten in ihren Kahn.

„Ich hoffe, sie haben schon alles zusammengeräumt.“, meinte Jenna.

„Hmhm…“, kam zur Antwort.

Fuuka war sich nicht sicher, wie sie mit dem Traum umgehen sollte. Zwar träumte sie sich oft irgendeinen Mist zusammen, doch kein Traum war ihr so klar und deutlich in Erinnerung geblieben und keiner hatte sich dermaßen real angefühlt. Sie hisste das kleine Segel des Bootes. Sie hatten Glück mit dem Wind. Sie freute sich, ihre Ziehmutter wieder zu sehen und auch die anderen in Port Monee. Das letzte Mal waren sie vor zwei Wochen dort gewesen, was eigentlich eine relativ kurze Zeitspanne war, aber ihr kam es wie eine halbe Ewigkeit vor.

Es war nicht weit bis nach Port Monee, man konnte schon die Umrisse der Inselstadt am Horizont erkennen.

Eine halbe Stunde später stieß ihr Boot an den noch nebelverhangenen Port. Fast vollständig ihrer Sicht beraubt, stolperten Fuuka und Jenna durch das Stadttor. Minerva erwartete ihre Ziehkinder schon lächelnd. Sie begrüßten sich freudig und tauschten Umarmungen aus. Zusammen betraten sie ihr altes Haus. Auf dem Tisch lagen schon ihre bestellten Sachen bereit. Es war noch früh am morgen und es war noch nicht viel los, trotzdem wollten Jenna und Fuuka es sich nicht nehmen lassen, durch die Stadt zu streifen und ihre Bekannten wieder zu sehen. Es war immer noch nebelig, aber nicht mehr so nebelig, wie es bei ihrer Ankunft gewesen war. Langsam erwachte das Leben in Port Monee, die Geschäfte machten auf und es herrschte geschäftiges Treiben. Fuuka und Jenna begaben sich zum Fotografen. Es war immer spannend sich seine Fotos anzusehen und seinen Erzählungen dazu zu lauschen. Scheinbar war er noch nicht da und so betrachteten sie alleine die Fotos.

„Wollt ihr meine neuen Bilder sehen?“, fragte jemand hinter ihnen.

Die Mädchen zuckten zusammen. Man bemerkte ihn nie, wenn er sich einem näherte, er würde einen perfekten Spion abgeben.

„Ja gerne!“, antwortete Jenna, nachdem sie sich von dem Schreck erholt hatte.

Fuuka stand wie angewurzelt vor einem Bild. Jenna gesellte sich zu ihr.

„Was ist denn?“, fragte sie sie, doch ihre Freundin deutete nur auf das Bild.

Auch Jenna traf der Schlag, als sie das Bild betrachtete: Es war eine Statue auf einer treppenartig ansteigenden Insel, nur das Zeichen auf der Stirn der Statue war ein anderes. Aber wie konnte das sein? Sie hatte in ihrem Traum etwas gesehen, was sie noch nie zuvor gesehen hatte, was es aber wirklich gab! Wie war das möglich?

„Wo ist das?“, fragte Fuuka mit zitternder Stimme.

„Das?“, meinte der Fotograf, „Hmm, wo war das noch mal… Ach ja! Das war ziemlich weit im Süden von hier.“

Jenna packte Fuuka am Handgelenk und zerrte sie ohne Erklärung aus dem Haus.

„Wollen wir einen kleinen Abstecher zu dieser Insel machen? Ich bin…ähm… neugierig!“, log sie.

„Ja… okay…!“, sagte die 16-jährige abwesend, „Aber vorher müssen wir noch den Schleim verkaufen!“

Minerva half ihnen beim Beladen ihres Kahns. Sie fragte nicht nach, warum sie denn schon wieder aufbrechen mussten. Jenna war dankbar dafür, sie wusste nicht, wie sie es erklären sollte. Es gab ein paar Abschiedsworte, dann stieß Fuuka das Boot vom Port ab und sie stachen in See. Der Wind stimmte, jetzt mussten sie nur noch gen Süden segeln. Trotz guten Wetters wurde der Wellengang schnell härter. Als sie sich einer kleinen Insel näherten, wussten sie auch warum: Ein riesiger Tornado tobte auf der Wasseroberfläche. Er blieb immer ungefähr an der gleichen Stelle, doch wenn sie sich ihm näherten, würden sie von ihm erfasst werden und sicher ein paar Meilen weiter befördert werden und das nicht auf dem angenehmsten Weg.

Das Schiff machte einen Ruck und sie kamen langsam zum Stehen.

„Warum wirfst du den Anker?!“, schrie Jenna erschrocken.

Ihre Freundin machte keine Anstalten ihr zu antworten, sondern starrte nur mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck auf die kleine Insel, die friedlich neben dem Sturm lag. Bevor Jenna noch irgendetwas sagen konnte, sprang Fuuka auch schon ins Wasser und schwamm hastig in Richtung der Insel. Was war denn in sie gefahren?! Jenna lichtete den Anker und fuhr ihr hinterher. Als sie der Insel näher kam, weiteten sich ihre Augen.

„Aber das…“, stammelte sie.

Fuuka stand mittlerweile schon vor der Statue auf der wild bewachsenen Insel und konnte ihren Augen nicht trauen, denn diese Statue hatte das gleiche Zeichen auf der Stirn, wie die Kugel in der Hand der Statue in ihrem Traum. Jenna gesellte sich neben sie, doch Fuuka dachte, sie würde nicht verstehen, warum sie so übereilt reagiert hatte. Doch das war ein Irrtum.

Nun war Jenna sich sicher, dass Fuuka irgendwie auch von den Statuen gewusst hatte. Wieso war ihr ihr merkwürdiges Verhalten beim Fotografen nicht gleich aufgefallen?

„Woher weißt du von den Statuen…?“, überwand sich Jenna zu fragen.

Fuuka wandte sich schnell zu ihr um.

„Woher weißt du denn von den Statuen?!“

Eine Zeit lang starrten sich beide an.

„Ich hatte einen Traum, in der genau diese Statue vorkam… Naja, genauer gesagt war die rot, aber die Kugel in ihrer Hand hatte das gleiche Zeichen…“, erzählte Fuuka.

„Genau so einen Traum hatte ich auch, aber mit einer anderen Statue…“, meinte Jenna.

Wieder Stille.

Sie erzählten sich gegenseitig ihre Träume und konnten es beide nicht fassen. Irgendetwas hatte es damit auf sich, wenn sogar beide fast den gleichen Traum hatten. Was immer noch keiner von beiden erklären konnte, war die wahnsinnige Macht, die sie durchfahren ist. Sie wurden von einem Geräusch unterbrochen. Ein weiteres Boot legte an der Insel an. Es war um einiges kleiner als ihres und hatte im Gegensatz zu ihrem ein Gesicht… und merkwürdigerweise SPRACH dieses Boot. Ein kleiner Junge kam zum Vorschein und kletterte die Insel empor. Er schaute die Mädchen kurz an ließ sich aber nicht beirren und zog aus seiner Tasche eine rote Kugel hervor.

Fuuka schlug dem Jungen mitten ins Gesicht und schnappte sich die Kugel.

„Was macht ihr da?!“, schrie das Boot zu ihnen hinauf, doch Fuuka und Jenna schauten es nur böse an und Fuuka drückte die Kugel fest an ihren Körper.

Es tat ihr leid, den Jungen geschlagen zu haben, aber dieser Umstand erforderte harte Maßnahmen.

Der kleine Junge stand wieder auf und rieb sich die Wange, an der Fuuka ihn getroffen hatte. Er versuchte die Kugel wieder aus ihrem Griff zu lösen, doch vergeblich, sie blieb felsenfest und Jenna schubste ihn beiseite.

„Link!“, rief das Boot dem Jungen zu.

Dieser drehte sich zu ihm um.

„Lass mich mit ihnen reden.“, sagte er, „Ich wiederhole meine Frage noch einmal: Was macht ihr da? Was habt ihr mit dieser Kugel vor?“

Die Freundinnen schwiegen, nicht, weil sie nicht antworten wollten, sondern einfach, weil sie keine Antwort wussten. Aber sie hatten im Gefühl, dass diese Kugel ihnen helfen würde, das Mysterium um ihre Träume zu lösen.

„ANTWORTET!!!“, brüllte er.

„Wir brauchen sie…“, antwortete Jenna ein wenig kleinlaut.

Möwen kreischten über ihren Köpfen und das Brausen des Sturmes war aus der Nähe zu hören.

„Und wofür?“

„Wir müssen…etwas rauskriegen…“

Wieso ließen sie sich von einem Boot verhören? schoss es Jenna durch den Kopf.

„Drückt euch klarer aus!“, schimpfte das Boot.

„Das geht ein Boot nichts an! Das ist unsere Sache!“, schrie Jenna.

„Tatsache ist, dass wir Dins Deamont auch brauchen und unser Anliegen ist mit Sicherheit dringender und wichtiger.“

„Halt die Klappe! Du weißt doch gar nichts! Sag doch, was so wichtig ist! Für uns ist dieses Dea-Dings auch wichtig. Du hast keine Ahnung von unseren Problemen, also misch dich auch nicht ein!“, fauchte Fuuka.

Das Boot seufzte.

„Wollt ihr, dass diese Welt zugrunde geht? Von einem machtsüchtigen Irren regiert wird? Genau das versuchen wir nämlich zu verhindern. Könnt ihr mir jetzt immer noch sagen, dass euer Anliegen wichtiger ist und dass ich keine Ahnung habe?“

Fuuka presste die Kugel noch fester an sich, doch in ihrem Gesicht zeigte sich ein anderer Ausdruck. Ihre Haare wehten im Wind. Sie hatten nicht bemerkt, dass der Sturm immer näher gekommen war. Er war nur noch wenige Meter von der Insel entfernt. Jenna und Link hielten sich an den Büschen auf der Insel fest, doch Fuuka wollte die Kugel nicht loslassen und wurde von dem Sturm erfasst. Sie versuchte noch zu entkommen, doch einige Sekunden später schwirrte sie in der Luft. Man konnte nur noch ihre Schreie hören, alle anderen Geräusche wurden vom Tosen des Wirbelsturms verschluckt.

„NEIN!!!“, kam es vom Boot.

Eine Stimme kam aus dem Inneren des Sturms: „Hahaha, ihr wagt es, euch in die Nähe meines Sturms zu begeben? Ich lasse euch ganz weit weg fliegen!“

Fuuka schwebte nun in der Mitte des Sturms. Ihre Haare wehten wild umher, sodass man ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte.

„Was… was ist das?!“, kreischte die Stimme aus dem Sturm.

Plötzlich gab es ein grellrotes Leuchten und der Sturm löste sich auf. Fuuka stürzte ins Wasser, ihr hinterher ein Riesenfrosch.

„Fuuka!“, rief Jenna.

Das Boot bewegte sich langsam zu der Stelle an der sie ins Wasser gefallen war und fischte sie wieder heraus.

Die rote Kugel hatte sie die ganze Zeit fest umklammert gelassen.

Link half mit, die Bewusstlose aus dem Boot zu hieven.

„Ich bin erstaunt…“, brachte das Boot hervor, „Wie ist das möglich? Warum hat sich der Sturm einfach so im Nichts aufgelöst?“

Er blickte auf die Handschuhe, die Fuuka und Jenna im Partnerlook hatten und befahl Link, er solle ihr die Handschuhe ausziehen.

Jenna fragte sich, was er jetzt plante. Was sollte es ihm bringen, Fuukas Hände anzustarren? Nach getaner Arbeit machte Link große Augen. Jenna konnte nichts Ungewöhnliches erkennen, doch auch das Boot schien etwas entdeckt zu haben.

„Mädchen! Hast du dieses Zeichen schon mal gesehen?“

„Ja, natürlich! Ich sehe es jeden Tag, wenn ich meine Handschuhe ausziehe.“

„Ha! So ist das also. Jetzt versteh ich, warum ihr den Deamont behalten wolltet…“

Warum er das auf einmal verstand, sagte er nicht, weshalb Jenna noch einmal nachhakte.

„Weil dieses Zeichen der Grund dafür ist. Ich kenne es. Das erklärt auch dieses rote Licht und warum der Wirbelsturm verschwunden ist. Aber warum ausgerechnet rot? Das kann doch nicht sein…“

Jenna verstand nur Bahnhof und auch Link schien nicht mehr mitzukommen.

„Kennst du die Legende vom Triforce nicht?“
 

Einst stiegen drei Göttinnen aus dem Chaos der Gezeiten empor

Din, die Göttin der Kraft

Nayru, die Göttin der Weisheit

Farore, die Göttin des Mutes

Din... mit dem feurigen Odem ihres Körpers schuf sie unsere Welt

Nayru… sie schenkte der Welt die Gabe der Weisheit

Farore… sie spendete Leben und schuf sämtliche Formen des Daseins

Als ihr Tun vollendet war, zogen die Göttinnen gen Eden

Noch heute künden Triforce-Symbole von den Stätten, die sie besuchten

Das Relikt der Götter ruht nun im heiligen Reich
 

„Dieses Zeichen auf euren Händen ist jenes Triforce!“

Fuuka blinzelte und schreckte dann hoch.

„Was ist passiert?!“

Die anderen antworteten nicht, sondern redeten einfach weiter.

Sie fühlte sich (zu Recht) missachtet und tastete nach ihren Handschuhen. Das Zeichen auf ihrer Handfläche schimmerte golden, als sie sie sich überstreifte. Es war für sie etwas Besonderes, wie ein Muttermal, das nur sie hatte. Sie wusste, dass Jenna das gleiche Zeichen auf dem Handrücken trug, aber das tat ihrem Gefühl der Besonderheit keinen Abbruch.

„Dieser Mann von dem ich erzählte, sein Name ist Ganondorf. Auch er trägt dieses Symbol auf dem Handrücken. Er besitzt das Triforce-Fragment der Kraft“, verkündete das Boot, „Es bleiben also noch 2 Fragmente… Das der Weisheit und das des Mutes. Ganondorf sucht nach dem Fragment der Weisheit, um auch seine Macht zu erhalten, während das Fragment des Mutes zersplittert irgendwo auf dem Meeresboden liegt. Doch das passt nicht mit dem, was ich hier sehe zusammen… Wie man es auch dreht und wendet, es geht nicht auf. Das Fragment der Kraft ist im Besitz von Ganondorf und das Fragment des Mutes ist zersplittert! Eigentlich könnte nur eine von euch das Fragment der Weisheit haben. Außerdem ist Rot die Farbe von Din, der Göttin der Kraft. Wie ist es möglich, dass das Fragment der Kraft zweimal existiert? Ich verstehe es nicht…“

Mit diesen Worten beendete er seinen Monolog und ließ den beiden Luft für Fragen.

„Soll das heißen… wir haben diese komische Göttermacht? Und das willst du von dem Zeichen hier wissen? Willst du mich verarschen?!“, explodierte Jenna.

Fuuka hatte keine Ahnung, worum es überhaupt ging, aber sie stimmte ihr zu. Ein völlig Fremder versuchte sie von etwas total Unglaubwürdigem zu überzeugen. Soviel hatte sie mitbekommen.

Das Boot drehte sich um.

„Ich versteh es selbst nicht so genau, aber ist die Tat deiner Kameradin nicht Beweis genug, dass es damit etwas auf sich hat? Und jetzt will ich euch bitten, den Deamont in die Hände der Statue zu geben.“

Widerwillig tat Fuuka wie geheißen. Die Staue fing an zu leuchten. Sie gingen in Deckung und im nächsten Moment flog sie in die Luft. Sie konnten gerade noch sehen, wie die Kugel von roten Händen gen Himmel gestreckt wurde. Link und das Boot waren verschwunden. Sie blieben allein zurück und schauten sich an.

Beide waren mit dieser aberwitzigen Situation vollkommen überfordert…



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