Schnee
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‚Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht der See…’
Ruhig sass Pansy an dem grossen, magischen Fenster im Slytherin-Gemeinschaftsraum.
Ein Feuer prasselte im Kamin und bildete einen gemütlichen Kontrast zu dem kalten Schneetreiben draussen.
Leise seufzte sie und verlagerte ihre Position ein bisschen. Sie fühlte sich wahrlich melancholisch.
Schnee hatte schon immer eine magische Wirkung auf sie gehabt, bereits als sie noch ein Kind gewesen war.
Ein Lächeln stahl sich auf Pansys Gesicht. Beinah, schien ihr, konnte sie den Duft von frisch gebackenen Keksen, von warmem Kakao und von Fichtennadeln riechen. Leise fing sie an, zu summen.
Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie sie zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee gesehen hatte. Sie hatte damals noch nicht mal laufen können.
Einen sanften Tanz vollführend waren sie auf die Erde gefallen, unschuldig, rein.
Sie erinnerte sich, wie sie ihn hatte anfassen wollen, wie sie dachte, ihre ganz persönlichen, weissen Wolken wären für sie vom Himmel gekommen. Und wie gross war die Überraschung gewesen, als diese Wolken sich als nass und kalt entpuppt hatten!
Pansy grinste. Im Schnee hatte sie auch Draco Malfoy kennengelernt. Er hatte ihr zur Begrüssung, ganz der Gentleman, einen Schneeball ins Gesicht gedrückt und sie ausgelacht, als sie weinend zu ihrer Mutter gelaufen war.
Von da an hatte sie sich jeden Winter einen Schneeball ins Gesicht drücken lassen, denn obwohl Draco nicht der netteste kleine Junge gewesen war, den sie kannte, gingen sie von da an nie mehr getrennte Wege und sie hätte ihn gegen kein noch so nettes Bübchen eingetauscht.
Ein erneuter Seufzer verliess ihren Mund.
Draco.
Egal was sie tat, ihre Gedanken wanderten irgendwann doch wieder zu dem blonden Eisprinzen von Slytherin.
Ja, Eisprinz, das passte.
Sorgenvoll strich sie ihren Rock glatt. Sie hatte seit dem Vorfall von vor einem halben Jahr nichts mehr von ihm gehört. Das Ganze war ein Schock für sie gewesen; Sie hatte immer gedacht, er würde ihr alles erzählen, ihr vertrauen, sie hatte gedacht, ihr Band wäre stark genug.
Natürlich hatte sie gemerkt, dass etwas nicht gestimmt hatte, dass er mit den Gedanken ständig woanders gewesen war. Doch so etwas... So etwas hatte sie nie erwartet.
Eine neue Erinnerung formte sich in seinem Kopf, als eine Schneeflocke direkt vor ihr zu Boden schwebte.
Sie war draussen, im Garten, und klein-Draco versuchte gerade, ihr beizubringen wie man sich einen Schneemann zauberte, als eine Schneeflocke auf ihrer Nasenspitze landete.
„Da hat dich ein Engel geküsst!“, erzählte ihr klein-Draco und gab ihr einen Stups gegen die Nase, bevor er errötete und sich brüsk umwandte.
„Ich meine... Also, das hat mir meine Mutter mal erzählt, natürlich ist das bloss Quatsch! Blöder Mädchenkram. Willst du jetzt wissen, wie man einen Schneemann zaubert oder nicht?“
Pansys Lippen verzogen sich zu einem liebevollen Lächeln, während sie sich an diesen zärtlichen Moment erinnerte. Es dauerte einen Augenblick, bis sie wieder in die reale Welt zurückfand.
„…nsy? Pansy? Alles in Ordnung?“
Überrascht drehte sie sich um und erblickte Blaise Zabini, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.
„Kommst du endlich oder willst du hier Wurzeln schlagen?“
Pansy blinzelte noch einen Moment verwirrt, bevor sie aufsprang. „Oh, ja, natürlich. Entschuldige.“
Blaise murmelte irgendetwas und schüttelte den Kopf, aber Pansy sah sein Schmunzeln.
Schnell tippte sie mit ihrem Zauberstab gegen die Wand und das magische Fenster verschwand. Dann zog sie sich Umhang und Schal an, packte sich ihre Handschuhe und hakte sich lächelnd bei Blaise ein, der sie sogleich Richtung Kerkertür zog.
„Machen wir Schneeengel?“
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