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Sanji Tales 3

Teil 3: Teufel der Vergangenheit
von

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Teufel der Vergangenheit

Wie so oft war Sanji, Smutje der Flying Lamb, in der Kombüse. Diesmal, weil er allein sein wollte, um Zeit zu haben über etwas, das ihm sehr wichtig war, nachzudenken.
 

Als er vor ein paar Minuten noch mit den anderen an Deck gewesen war, hatte er in Namis Zeitung gelesen und Sanji war mit einem Wort geschockt. Geschockt über das, was er da gerade gelesen hatte.

Eine sehr gute Freundin von ihm – Silver Sharon – war angeblich tot. Nun, dass Sanji schon seit längerer Zeit nichts mehr von ihr gehört hatte, war schon sehr merkwürdig und er machte sich tatsächlich Sorgen.

Aber, Sharon, tot? Silver Sharon?

Nein. Nie.

Das gab es einfach nicht.

Sanji schluckte hart, bemühte sich tief durchzuatmen und dachte weiter über den Artikel nach.

Darin stand, dass Sharon im Kampf gestorben war. Im Kampf gegen einen der sieben Samurai. Jimbei.

Warum, zum Henker, sollte sich Sharon mit ihm angelegt haben? Das ergab überhaupt keinen Sinn.

Und wenn er sich mit ihr angelegt hatte? Wenn sie einfach nur ihre Crew, ihre Freunde, beschützen wollte? So, wie sie das immer tat?

Aber, falls das stimmte, warum sollte der Fischmensch sie dann umgebracht haben? Hatte sie ihn gereizt?

Unwahrscheinlich, obwohl man bei Silver Sharon nie genau wusste, was als Nächstes kam. Die Frau war unberechenbar – schon als Mädchen gewesen. Aber selbst, wenn Sharon Jimbei gereizt hatte, war sie viel zu vorsichtig, um sich so einfach töten zu lassen. Andererseits: wie kam es denn, dass sie sich nicht mehr bei Sanji blicken ließ?
 

Viel zu sehr mit seinen eigenen Gedanken und mit der Sorge um Sharon beschäftigt, merkte Sanji nicht, wie die Tür der Kombüse vorsichtig geöffnet wurde und sich jemand an ihn heranschlich.

Das Tuch, mit dem seine Augen verbunden wurden, kam viel zu plötzlich und so geschah es, dass in Windeseile Sanjis Beine aneinander gefesselt werden konnten. Seine Arme wurden von der Person, die hinter ihm stand, festgehalten.
 

„Wer bist du? Mach mich sofort wieder los!“
 

Nicht, dass Sanji mit einer Antwort gerechnet hätte, aber er bekam so etwas Ähnliches, kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen.
 

„Hör auf rumzuzicken, mein Hübscher. Oder hast du schon vergessen, was ich dir beigebracht habe?“
 

Nein. Bitte. Das ist doch jetzt nicht wahr. Bitte.
 

Konnte ihm nicht jemand sagen, dass das nur ein böser Traum war? Sanji zögerte. Er wollte den Namen, des Mannes hinter ihm, der ihm schon so viel Leid zugefügt hatte, nicht aussprechen.
 

„Wollen mal sehen, ob du dich noch an Regel Eins erinnerst.“
 

Nach diesen Worten strichen zwei Finger des Mannes über seine Lippen, die Sanji sofort öffnete, um ergeben daran zu saugen.
 

„Braver Junge“, sagte der Mann hinter ihm, „was hast du mir gerade mit dieser netten, kleinen Geste geschworen?“
 

Bitte. Er soll einfach wieder gehen. Soll mich in Ruhe lassen. Bitte, bitte, bitte.
 

Der Mann zog langsam seine Finger aus Sanjis Mund, damit die Hand weiter zu dessen Hals wandern konnte.
 

„Komm schon“, flüsterte er, „zwing mich nicht, dich zu bestrafen.“
 

Bestrafen, bestrafen, bestrafen.
 

Das Wort hallte noch ein paar Mal in Sanjis Kopf nach, bevor er endlich eine Antwort gab:
 

„Dass ich niemandem von dir erzählen und dass ich mich gegen dich nicht wehren werde.“
 

„So gefällst du mir. Ich habe sehr lange auf dieses Treffen gewartet, aber du weißt ja, dass Geduld eine meiner Stärken ist.“
 

Unwillkürlich nickte Sanji. Ja, das stimmte, er hatte immer auf einen günstigen Moment gewartet, um sich Sanji zu nähern. Hatte in dieser Hinsicht nie etwas riskiert.
 

„Hast du heute schon Zeitung gelesen?“
 

Bitte nicht. Sag es nicht.
 

Sanji nickte.
 

„Silver Sharon ist tot.“
 

Der Widerspruch erfolgte flüsternd: „Das ist nicht wahr.“
 

„Wie bitte?“
 

„Das ist eine Lüge!“
 

Der Andere lachte leise, hörte auf Sanjis Hals zu streicheln und fragte mit leichtem Spott in seiner Stimme:
 

„Und du weißt das, oder wie?“
 

„Ich weiß nicht wo Sharon ist, aber ich weiß, dass sie lebt.“
 

„So, so. Tja, die Möglichkeit besteht leider und ich werde mich von der Richtigkeit des Artikels persönlich überzeugen. Nur aus diesem einen Grund, erlaube ich dir, noch ein bisschen länger an Bord dieser Karavelle zu bleiben. Sobald ich festgestellt habe, dass sie wirklich tot ist, komm ich wieder her und hole dich. Damit du endlich mir gehörst.“
 

Für Sanji war das nichts Neues. Der Mann hinter ihm, wollte ihn schon lange für sich haben, deshalb antwortete er:
 

„Vergiss es. Ich gehör schon jemandem.“
 

Das stimmte. Mehr oder weniger. Sharon hatte dieses Gerücht in die Welt gesetzt, als Sanji 16 Jahre alt gewesen war. Damit wollte sie verhindern, dass ihm erneut irgendjemand zu Nahe kam, was bis vor ein paar Minuten auch sehr gut funktioniert hatte.
 

„Das hättest du gerne. Aber jetzt kann dich niemand mehr beschützen.“
 

In dem Moment gab es einen lauten Knall und der Mann sackte auf dem Boden zusammen.
 

„Wollen wir wetten?“
 

Sanji kannte diese Stimme nur zu gut und glaubte, er war noch nie so dankbar den Schwertkämpfer von der Strohhutbande zu hören, wie in diesem Augenblick.

Zorro löste Sanjis Fesseln und der Smutje sorgte dafür, dass er wieder sah, was um ihn herum passierte.
 

„Danke.“
 

„Ach, schon gut. Kennst du den?“, fragte Zorro und wollte auf den Mann am Boden deuten. Doch da war niemand. „Wo ist er hin?“
 

Sanji hob die Schultern. „Ist doch egal, Hauptsache, er ist weg.“
 

Zorro nickte und nach einer kurzen Pause fragte der Andere: „Bist du schon lange hier?“
 

„Nein, ich hab nur mitgekriegt, wie der gesagt hat, dass dich niemand mehr beschützen kann. Wer war der Mistkerl überhaupt? Und was wollte der von dir?“
 

„Egal und egal.“
 

Zorro zwang den Smutje ihn anzusehen. „Sanji!“
 

„Sein Name ist Charoke und jetzt frag bitte nicht mehr.“
 

„Na schön. Warte hier, ich hole Chopper.“
 

„Nein! Mir geht es gut.“
 

„Ja, das sieht man.“
 

„Bitte.“
 

Das war zuviel. Es war das erste Mal, dass der Koch ihn anflehte und es würde hoffentlich auch das letzte Mal sein. Wie war dieser Mistkerl bloß ungesehen in die Kombüse gelangt und was hatte er Sanji angetan?
 

In Bezug auf Charoke wunderte Sanji gar nichts mehr; er kannte ihn ja lange genug. Als ehemaliger Anführer von Silver Sharons Spähtrupp war Charoke lautlos wie eine Katze und konnte sich nahezu unsichtbar machen.
 

„Und du willst wirklich nicht darüber reden?“
 

„Nicht jetzt.“
 

Zorro konnte kaum glauben, was er als Nächstes tat. So etwas hatte er noch nie getan – schon gar nicht mit Sanji – und er hatte auch nie vorgehabt es jemals zu tun, aber er konnte nicht anders.

Er ging auf ihn zu und schloss ihn in seine Arme. Augenblicklich versteifte sich Sanjis Körper.
 

„Ich brauch kein Mitleid!“
 

„Das nennt sich nicht Mitleid“, sagte Zorro, „sondern Freundschaft.“
 

Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Roe
2010-02-13T20:07:05+00:00 13.02.2010 21:07
Toll.

Mir hat die GEschcihte soweit gefallen, wüsste sehr egrne wies weitergeht! Zorros reaktion war irgendwie voll genial, und irgendwie total passend...
Schon toll wie wichtig ihm selbst Sanji ist...

LG
-Rose


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