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Shadowwalkers

Licht und Schatten
von

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Kritischer Zustand

Es war kurz nach Mitternacht, als Duncan vor dem Bezirkskrankenhaus aus dem Auto stieg. Connor, der den Wagen fuhr, sollte nach einem Parkplatz suchen. Duncan zog seinen langen Mantel enger um sich, was angesichts der immer noch sehr schwülen Temperaturen fast wie ein Versuch schien, sich einen Scherz zu erlauben.

Doch Duncan war nicht zum Scherzen aufgelegt. Der Grund warum er hier her musste, war keineswegs angenehm. Emma hatte ihn erst vor einer Stunde über das informiert, was passiert war. Sie war viel zu aufgewühlt gewesen und hatte zwei Stunden lang die Fragen der Ärzte beantworten müssen.

Mit gemischten Gefühlen betrat er nun die Empfangshalle des Krankenhauses. Einerseits war er ziemlich geschockt über das, was Ashley getan hatte. Andererseits gab es einen Teil in ihm, der sich aufgrund all jener Dinge, die sie zu ihm gesagt hatte, wünschte, dass das alles hier einen ganz bestimmten Ausgang hatte.

Doch jetzt räumte er diesen Gedanken beiseite und ging zur Rezeption, wo er eine Schwester fragte, wo er hingehen sollte.

Aber bevor sie ihm eine Antwort gab, kam Emma mit düsterer Miene den Flur entlang auf ihn zu. An ihren Klamotten sah man deutlich noch einige Tropfen Blut. Ihr langes Haar war zerzaust und sie machte den Eindruck, als würde sie immer noch ziemlich neben sich stehen.

Als Duncan sie bemerkte wandte er sich von der Schwester ab und ging ein paar Schritte auf sie zu. Bevor sie etwas sagen konnte raunte er „Wo ist sie?“ Einen Moment lang war sie etwas pikiert über sein Verhalten. Doch dann trat sie zur Seite und wies ihm den Weg.

Nach einigen Schritten flüsterte Emma mit schwacher Stimme: „Sie liegt auf der Intensivstation.“ Duncan gab sich Mühe, jegliche Gefühlsregung zu vermeiden. Als die beiden in einen Fahrstuhl stiegen meinte er: „Was sagen die Ärzte?“ Emma rieb sich die Augen. Sie kämpfte um ihre Fassung.

„Die Wucht der Kugel war wohl so heftig, dass es eine Schwellung im Gehirn verursacht hat.“ presste sie hervor. Duncans Antwort war ein ziemlich abschätziges „Hm“ Emma schien es nicht zu registrieren. Sie sprach weiter: „Sie hat es sich wohl noch mal anders überlegt. Die Kugel hat ihre Stirn gestriffen, deswegen hat sie ziemlich geblutet.“

Duncan nickte stumm und lies Emmas kurzen Bericht auf sich wirken. Erst als die Türen des Fahrstuhls wieder aufgingen, meinte er: „Was für eine Aussicht hat sie?“ Emma schluckte. „Das hängt davon ab, ob die Schwellung zurückgehen wird.“ Nüchtern erwiderte Duncan daraufhin. „Ich verstehe.“ Emma und er gingen wenige Augenblicke später durch eine Tür zur Intensivstation.

Nach einigen Metern blieben sie vor einem Zimmer stehen. Die Türen und Fenster ließen den Blick ins Zimmer zu. Auf dem Bett lag Ashley mit einem ziemlich großen Verband um den Kopf und an allerlei Geräte angeschlossen, die ihre Werte überwachten. Duncan starrte lange Zeit kommentarlos durch das Glas. Er rührte sich nicht vom Fleck und sagte nichts.

Sein Schweigen wurde Emma langsam unangenehm. Irgendetwas an seinem Gesichtsausdruck bereitete ihr ziemliches Kopfzerbrechen. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus und fragte ihn: „Was passiert jetzt?“ Duncan löste sich aus seiner Starre und sah ihr direkt in die Augen „Diese Sache wird Konsequenzen nach sich ziehen.“

Emma glaubte sich verhört zu haben, doch als Duncan weiter sprach, wurde sie eines besseren belehrt. „Bis sie aufwacht, wird sie unter ständige Beobachtung gestellt. Und auch um das Krankenhaus sollen sich unsere Leute postieren. Ich will, dass niemand hier rein kommt, ohne dass ich davon erfahre.“

Emma starrte ihn mit offenem Mund an. „Willst du nicht wohl eher verhindern, dass sie hier abhaut?“ Angesichts seines wütenden Blickes, wusste Emma, dass sie zu weit gegangen war. Deshalb wagte sie es nicht, etwas darauf zu erwidern, was Duncan zufrieden bemerkte.

„Was ich tue, tue ich zum Schutz des Ordens und seiner Mitglieder und es steht dir nicht im Geringsten zu, meine Anweisungen in Frage zu stellen.“ Emma nickte betreten. Doch was er sagte, bestätigte umso mehr, dass er andere Beweggründe hatte, als jene, die er hier vorschob.

„Was wird mit ihr passieren, wenn sie wieder aufwacht?“ fragte Emma kleinlaut, als Duncan sich schon wieder zum Gehen wandte. Er drehte sich kurz um und musterte sie, so als ob er überlegen musste, ob sie es überhaupt verdiente, eine Antwort von ihm zu erhalten. Doch anscheinend kam er bald zu dem Schluss, dass es wohl nicht so schlimm war, wenn er sich zu einer Antwort herabließ.

„Sie wird wieder in die Familie geholt. Aber was genau dann mit ihr passiert, muss ich erstmal mit einigen Leuten bereden. Das gilt natürlich nur, wenn sie das alles hier überlebt.“ Er schenkte ihr ein ziemlich seltsames Grinsen, was angesichts der Tatsache, dass es hier um ein Menschenleben ging, nicht gerade angebracht schien.

Und als Duncan den Flur entlang zurück ging und Emma ihm nachschaute, war sie sich sicher, dass sie sich wohl so schnell nicht von der Stelle rühren sollte und erstmal bei Ashley bleiben musste.

Sie ging in das Zimmer und setzte sich neben Ashley ans Bett. „Das wird schon wieder. Du wirst sehen.“ flüsterte sie ihr zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  0391marrylu
2010-05-16T10:15:37+00:00 16.05.2010 12:15
lily wird ja bald erfahren wo sie ist mal schauen was dancun dann tun wird gegen lily kommt er wohl kaum an^^
freu mich auf die nächsten kapis
Von:  Angel-of-the-Night
2010-05-15T20:59:41+00:00 15.05.2010 22:59
OH FaithNova ICH HASSE Duncan!!!!
<grrrrr> hoff der verreckt noch mal am Ende oder so...

und hoffentlich gelingt es Lily in Krnakenhaus zu kommen und Ashley an ihre Seite zu holen, zu den dämlichen Schattengängern soll sie blos nicht zurück^^°

nun ja die Spannung wird nicht grad weniger XD
ich freu mich auf das nächste
LG


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