Zum Inhalt der Seite

Schattenträume

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nachforschung

So und endlich ist das nächste Kapitel online und wir hoffen es gefällt euch. Das nächste ist schon in Arbeit.
 

@ Darkimpression:

Lol....Oh Gott wie peinlich ist das denn*g* Ja lesen sollte gelernt sein, nich?

Ich werds gleich mal raussuchen und verbessern.

Und es freut uns wirklich sehr, dass es dir bis hierher gefällt und hoffen dass es so auch weitergeht*g*
 

@ Ithildin:

Echt total toll, dass du es zu uns geschafft hast und es gut findest!

Also seine erste Geschichte ist es bei weitem nicht. Aber ich vage mir anzumaßen zu sagen, dass er bisher ganz andere Genre bedient hat. Zum größtenteil ironisch/sarkastisch/humorvolle Beiträge, die - warum auch immer - hier nicht allzu viel Anklang fanden. Schade drum, denn ich mag sie gerne ;)

Zitat: "nun zum schreibstil. hmmm der ist im großen und ganzen eigentlich okay nur manchmal verdrehst du die zeiten noch ein wenig also zb. schreibst du "schmiss" anstatt "warf" die klamotten usw. ^^"

Also eigentlich is das ja kein vertauschen der Zeiten, denn schmiss is die Vergangenheit von schmeißen und somit ein ganz anderes Verb als werfen. Wenn dann klingt es salopp und das halte ich nicht für verwerflich, oder?

Ich hoffe, dass dir auch das nächste Kapitel gefallen wird*g*
 

*************************************************************************************
 


 


 

Mit leisen Schritten tappte Elivandra über den mit Teppich ausgelegten Boden der Uni-Bibliothek in Richtung des hinteren Teils mit dem Archiv. Dort gab es wenig interessantes für Normalsterbliche, nur ab und zu kamen hier ein paar der wenigen Geschichtsstudenten her. Schwer hing der Geruch von altem Papier und Leder in der Luft. Einen kurzen Moment horchte Elli in die Stille. Das Knarzen einer Leiter zwischen den meterhohen Regalen zeigte ihr den Weg. Der Professor, der als excentrischer Bücher- und Sprachenvernatiker galt, stand auf der Leiter, einige Meter über dem Boden und sortierte Unterlagen. Es war so still in diesem Abschnitt der Bibliothek, dass man sein Geflüster hören konnte. „Diese verdammten Studenten. Erst alles durchwühlen und es dann auf einen Haufen schmeißen und abhauen.“ Anschließend kamen noch einige Flüche.

„Hallo?“ wagte Elivandra sich leise bemerkbar zu machen. Über der Rand seiner dicken Brille suchte der Professor nach seinem Gast. „Einen Moment,“ sagte er, „ich bin gleich da.“ Ächzend stieg er von der Leiter. Je näher er dem Boden kam, desto älter sah er aus. Lange graue Haare nach hinten weggebunden schienen wie die Spitze eines Leuchtturmes neben den dunklen Cordtönen des Sakkos und der Hose. Endlich angekommen und leicht außer Atem fragte er schließlich mit krächzender Stimme: „Nun, was kann ich für dich tun?“

Für einen Moment zögerte Elivandra noch, doch letzten Endes siegte die Neugier. „Ich habe hier zwischen den Büchern meiner Großeltern etwas gefunden, weiß aber nichts damit anzufangen. Sie kennen sich doch bestimmt mit solchen Dingen aus. Würde es Ihnen etwa ausmachen, mal einen Blick darauf zu werfen?“ Der kleine Mann wirkte solange gelangweilt, bis er das Buch sah, das Elli ihm reichte. „Oh,“ kommentierte er, „darf ich?“ Die knöchigen Finger tasteten nach dem Buch und Elivandra gab es ihm und folgte danach etwas beleidigt zum beleuchteten Schreibtisch. Ihren Rehblick, den sie extra aufgesetzt hatte, war vom Professor ignoriert worden, der nur Augen für das Buch hatte. Angesichts seiner wohl kostenfreien Hilfe war sie aber gewillt, ihm zu vergeben, dieses Mal zumindest.

Interessiert drehte der Professor das Buch mehrmals hin und her, bevor er es überhaupt aufschlug. „Hmm,“ machte er und auch ein paar mal „oh“. Vereinzelt konnte Elli ihn auch seine Stirn runzeln sehen. „Das ist wirklich außergewöhnlich.“ Elivandra machte sein hin und her nervös. „Er soll endlich auf den Punkt kommen,“ dachte sie sich, sagte aber: „Und? Was sagen Sie dazu?“ „Oh,“ der ergraute Mann schreckte leicht auf, als hätte er sie für einen Moment vergessen. „Äh, ja. Das ist ein wirklich außergewöhnliches Buch. Heh, in vielerlei Hinsicht.“ „Wie meinen Sie das?“ „Die Sprache und Schrift sind sehr selten und sind nur in wenigen Schriften vertreten. Die meisten davon aus dem ost- und mitteleuropäischen Raum im Mittelalter. Sie ist sehr komplex und bis heute haben nichtmal alle Worte eine Übersetzung.“ „Wirklich?“ Elivandra versuchte interessiert zu klingen, aber die historischen Fakten waren für sie weniger von Bedeutung. Sie wollte wissen, was da stand. „Und in anderer Hinsicht?“ „Tja, von der Aufmachung ist das im Stil eines Tagebuches, oder eines Zeugenberichtes. Der Textinhalt passt allerdings nicht dazu. Ich kenne zwar nur wenige Worte, aber in den Textteilen geht es um Monster, Wesen und Schatten.“ Elivandra gab ihm zu verstehen, dass sie nicht wusste, worauf er hinaus wollte. „Man könnte zwar annehmen, dass es um sinnbildliche Ausdrücke geht, was aber unüblich ist in dieser Schrift. Sie ist dafür sonst zu sachlich gehalten. Ich glaube deshalb, dass es ein sehr gelungener Professorenscherz ist.“ Er schien sichtlich beeindruckt. „Ein Professorenscherz?“ wiederholte Elli. „Genau. Wir sind nicht alles nur Spießer, auch wenn es aus Sicht der Studenten so scheint.“ Ein verschmitztes Lächeln drang durch seine sonst schlichte Miene, bei der sich Elli gezwungen fühlte, mit einzusteigen. „Dabei geht es um folgendes,“ erklärte er weiter, „der eine Professor denkt sich einen intelligenten Scherz aus, dem er einem anderen spielen kann. In diesem Fall ist es ein Buch, welches alt aussieht und in einer nahezu unbekannten Sprache geschrieben ist, in dem allerdings nur Märchen stehen. Gebrüder Grimm würde ich schätzen.“ Elivandra war von der These nicht überzeugt und bekam das Gefühl ihre Zeit vergeudet zu haben. Würde er die Umstände kennen, unter denen sie das Buch wirklich erhalten hatte, wäre er da ihrer Meinung.

Sie bedankte sich zwar, wollte ihn dennoch gerade enttäuscht verlassen, als er ihr noch hinterherrief: „Möchtest du nicht genau wissen, was in dem Buch steht? Ich hätte hier ein Exemplar des lückenhaften Wortschatzes.“
 

Mit dem Gefühl, ihre Zeit doch nicht ganz verschwendet zu haben, kam Elli zu Hause an, das Buch des Professors aus der Bibliothek in der Tasche. Pulvini hatte sie angerufen, als sie noch unterwegs gewesen war, aber Elli hatte jetzt keine Lust auf Shopping, sie wollte wissen, was in dem Buch stand. Es musste immerhin einen Grund geben, weshalb Noctis es zurückgelassen hatte. Für das Abendessen wiederum war sie bereit, etwas Zeit zu opfern. Nur sehr langsam konnte Elivandra das Buch übersetzen. Die Aufzeichnungen der bekannten Worte waren mehr als lückenhaft und am Abend hatte sie nicht einmal die erste Seite vollständig. Es fehlten ihr ganz entschiedende Schlüsselworte, die den Sätzen einen Sinn geben konnten. Lustlos ließ sich Elli auf den wüsten Stapel Papier fallen. Sie hatte Hunger. Für ein Essen bei Pulvini schaffte sie es gerade noch, sich wieder auf zu raffen. Es war zwar noch gar nicht so spät, aber sie fühlte sich trotzdem müde und geschafft. „Ich werde wohl alt,“ sagte sie sich. Sonst war das immer ein ironischer Witz, dieses Mal seufzte Elivandra jedoch nur leicht darüber.

Der Weg zu Pulvini schien eine Ewigkeit zu dauern und das spontan von angenehm auf unfreundlich umgeschlagene Wetter machte diesen Umstand nicht besser. Nach den ersten Metern vor der Haustür hatte sich Elivandra kurz überlegt, doch schon die dickere Winterjacke aus dem Schrank zu holen, erachtete den Weg zurück jedoch als zu anstrengend vor dem Essen. Die Strapazen schienen sich gelohnt zu haben. Schon, als Elli vor der Tür von Pulvinis Studentenwohnung stand, konnte sie eindeutig riechen, dass es heute Fleisch gab. Irgend eine Art von Braten, sodass ihr das Wasser im Mund zusammenlief und sie es kaum noch erwarten konnte. Das machte sich wohl auch bei ihren Tischmanieren bemerkbar. Während des Essens erwischte sie Pulvini und ihren Freund immer wieder dabei, wie sie sie anstarrten. „Hast du heute noch nichts gegessen?“ feixte sie Pulvinis Freund an. Eigentlich war es einer seiner sonstigen auch überflüssigen Kommentare, trotzdem gewann Elivandra den Eindruck, als würde er es dieses Mal ernst meinen. Doch erst später, auf dem Nachhauseweg wollte ihr Verstand wieder so funktionieren, dass sie das Abendessen noch einmal Revue passieren lassen konnte. Sie hatte wirklich gefressen wie ein Scheunendrescher. Viel zu große Portionen auf der Gabel und drei mal Nachschlag, das war ja schon abnormal. Sonst benahm sie sich immer einwandfrei am Tisch, selbst bei Freunden. Die Menge, die sie gegessen hatte an sich war schon beunruhigend. Das würde sich alles am nächsten Morgen auf der Wage zeigen. In dieser Woche kam auch einfach alles zusammen. Das erinnerte Elli an Murphys Gesetz. Wenn er nur die letzten Tage hätte an Ellis Seite miterleben können. Ein Paradebeispiel für sein Gesetz.

Wehleidig zum Vollmond am jungen Nachthimmel schauend, hatte Elivandra überhaupt nicht mitbekommen, dass sie schon zu Hause angekommen war. Trotz der immensen Fülle des Abendessens bei Pulvini hatte sie doch noch Hunger. „Nein,“ sagte sie laut und vor dem Kühlschrank stehend zu sich selbst, „bloß nicht.“

Um sich abzulenken setzte sich Elli noch einmal vor den Stapel mit den Übersetzungsversuchen des Buches. Bisher waren ihre Erkenntnisse durch dieses an einer Hand abzuzählen. Für einen Professor mit jahrelanger Erfahrung auf diesem Gebiet war es ein Scherz und der Besitzer hieß offenbar Noctis. Äußerst unbefriedigende Ergebnisse für die Arbeit, die sie bisher investiert hatte, wie sie fand. Also noch mal alles durchsehen. Irgend wo musste es doch einen Satz geben, der vollständig war. Doch auch noch einer weiteren Stunde und mehrmaliger Kontrolle kam Elivandra einfach zu keinem Ergebnis. So sehr sie das auch störte, brauchte sie jetzt erst einmal eine Dusche und danach etwas Schlaf. Wenn sie schon das Stundenprotokoll für den nächsten Tag mal wieder nicht hatte, musste sie wenigstens ausgeschlafen genug sein, sich der drohenden Extraarbeit des Dozenten zu entziehen.

Zumindest das Duschen klappte hervorragend und war sehr angenehm. Allerdings lag Elli nun schon mehrere Stunden im Bett und konnte nicht wirklich schlafen. Ab und zu nickte sie mal kurz weg, aber immer, wenn sie auf ihren Wecker schaute, waren erst ein paar Minuten vergangen. Die vor dem Besuch bei Pulvini vorherrschende Müdigkeit hatte sich vollständig ins Gegenteil verkehrt. Schließlich gab Elli es auf, schlafen zu wollen. Auf dem Weg ins Wohnzimmer, kam sie am Tisch vorbei, auf dem Noctis Buch aufgeschlagen lag. Nur kurz überflog sie die Zeilen, wie in Trance und sie hatte das Gefühl, als würde ihr jemand die Übersetzung direkt in ihr Ohr flüstern...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ithildin
2009-12-13T13:27:05+00:00 13.12.2009 14:27
hallo du, ^^
sorry hat n bisschen gedauert aber ich hatte momentan wenig zeit.
so also, wieder ein sehr schönes kapitel, ich vermute mal, das ihre neuste bekanntschaft dahintersteckt. die einflüsterungen der übersetzung soso, na da bin ich ja mal schwer gepannt wer der geheimnisvolle unbekannte ist. *grins*
also schön weiterschreiben, ich freu mich schon drauf, wenn sich für elli das geheimnis lüftet. ^^
lg ithildin


Zurück