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Weltenwanderer

von

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Eine gute Stunde später waren Gluttony, Alphonse, Allen und der kleine Panda mitten in Central City. Der Homunkulus führte sie durch eine recht verwahrloste Gegend in den Untergrund der Stadt.

In den Gängen da unten fing das kleine Tier mit einmal an, zu zittern.

“Was hat du?” Alphonse kam das gerade etwas seltsam vor. “Ist dir kalt?”

“Das ist es nicht.” Allen lief die ganze Zeit über neben der Rüstung. Nur war er mittlerweile weiß wie seine Haare und drückte seine Hand auf sein linkes Auge. “Ich würde auch nicht freiwillig hier sein.”

“Alles in Ordnung mit dir?”

“Nur eine alte Wunde, die schmerzt.” Allen nahm die Hand wieder runter, denn er hatte sein Auge wieder unter Kontrolle. Um von dem Thema wegzukommen, lief er schnell Gluttony hinterher.

Kurz war die Rüstung verwirrt, schloss dann aber auch auf. Zumindest bis sein Fuß gegen etwas stieß. “UÄÄH! Was ist das denn?” Sein Blick wanderte über Allen, des das scheinbar nicht sonderlich störte, zu seinem eigentlichem Ziel, dem Homunkulus. “Gluttony! Mensch!”

Der Kleine blickte erst fragend zu Alphonse. “Das waren die Torwächter. Stör dich nicht dran.” Er lief weiter in die vorhergehende Richtung. “Wenn ich dabei bin, werdet ihr nicht getötet.”

Besser ging es Alphonse deswegen nicht. “Da sind welche! Nicht hinschauen!” Er atmete noch einmal tief durch. “Ist es noch weit, bis zu deinem Vater?”

“Ja, ist noch weit.”

Nachdem sich Alphonse und auch der kleine Panda wieder beruhigt hatten, sprach der Größere weiter: “Der weiß ja sicher, wo die verschluckten Menschen hingekommen sind, oder?”

“Ich denke schon.” Gluttony fing an, zu lächeln. “Vater weiß alles. Er kann alles machen! Er hat alle von uns gemacht. Mich, Lust und auch Envy.”
 

Das Blutmeer hatte sich wieder etwas beruhigt. Man konnte noch den sanften Klang der Wellen in der Ferne hören, sowie die Stimmen der Menschen am Körper des Homunkulus.

Die drei Jungs verschnauften und hielten sich ihre schmerzenden Wunden.

“Das macht überhaupt keinen Spaß!” war zumindest Ed´s ehrliche Meinung.

Auch Ling schien der Meinung zu sein: “Kannst du mir eine Waffe machen?”

“Klar!” Und schon patschte Ed die Hände zusammen. “Bei all dem Blut fehlt es nicht an Eisen.” Er legte seine Hände auf die Wasseroberfläche, um ein Schwert zu transmutieren. Allerdings ließ das Design etwas zu wünschen übrig. “Schaffen wir es damit?”

“Ich weiß nicht…” Ling prüfte kurz den Griff und die Balance der Klinge, bevor seine Hand wieder unter die Jacke zu einer schmerzenden Stelle glitt. “Mir hat der vorhin zwei, drei Rippen gebrochen.”

“Mir ging es ähnlich.” Ed wischte sich etwas Blut aus dem Gesicht. “Das wird hart!”

Die beiden Kinder warfen sich einen kurzen Blick zu, bei dem Kanda nur die Augen verdrehen konnte. Er hatte eindeutig zu viel Kontakt zu Bohnenstange und dem Feuermelder, dass er diese nichtssagenden Blicke dechiffrieren konnte.

“Erst mal weg hier!!” Und die Beiden drehten sich auf der Stelle, um mit einen Sprint abzuhauen. “Rückzug ins Dunkle und neu formieren!”

Batsch!

Ed bekam wieder den riesigen Schwanz ab.

“Ihr entkommt mir nicht!” Envy griff Ling mit einer Pranke an, wurde allerdings von dem Schwert aufgehalten. Zu seinem persönlichen Glück hatte er ja noch seine ´menschlichen´ Hände, die jetzt nach dem Jungen griffen und ihn gegen eine Steinsäule donnerten.

Den kurzen Moment nutzte Kanda, um die Pranke einfach abzuhacken.

Edward rappelte sich schnell wieder auf, um ihn von der Seite anzugreifen.

“Tote mich!” Einer der Menschlichen Körper bettelte ihn tränenüberströmt an. “Hilf mir. Bitte! Töte mich! Bitte!” Da verschwand er auch schon und wurde von einem verrückt lachenden Kopf abgelöst.

Ed konnte sich nicht rühren, der Schock saß einfach zu tief in den Knochen. Erst als er weggezogen wurde, fing er wieder an, zu denken.

“Sei nicht so faul, Kerl!” Ling hatte einen gewaltigen Schock bekommen, als er den Knirps so gesehen hatte. “Was zögerst du denn?”

“Da drin…” Ed stand immer noch unter Schock. “…war einer, der um Hilfe gebeten hat!”

“Quatsch! Das war ein Monster!” Mit jedem Wort wurde Ling lauter, bis er schließlich brüllte. “Komm zu dir! Das sind alles Monster!”

KRACK!

Envy hatte Kanda frontal erwischt und hielt ihn gegen eine Steinsäule gedrückt. Dazu kam ein leises Knirschen, das sich verdächtig nach ein paar gerochenen Knochen anhörte. Doch da ließ der Homunkulus ihn auch schon wieder fallen, wandte seine Augen aber nicht ab. “Wie oft muss ich dich noch töten, bis du wirklich stirbst?”

Kanda hatte sich auf sein Schwert gestützt und versuchte seine Atmung wieder zu beruhigen. Trotz seiner Fähigkeiten tat es immer noch verteufelt weh. Dabei sollte er sich doch mittlerweile daran gewöhnt haben. Sein Blick wanderte dann doch noch zu dem riesigem Vieh, während er wieder zum stehen kam. “Frag es dich selbst!”

“Bist du überhaupt ein Mensch?”

“Immer noch mehr, als du!” Kanda hatte sich komplett geheilt, weshalb er wieder in Angriffsstellung ging.

Edwards Blick haftete auf dem Schwertkämpfer. ´Mensch sein´ - da klingelte was bei ihm. Seine Augen wanderten fast von selbst zu sein paar großen Gesteinsbrocken, die gerade noch im Lichtschein zu sehen waren. “Envy!” Spontan brüllte er einfach, um die beiden Kämpfenden auseinander zu bringen. “Vielleicht können wir hier doch raus! Kooperiere mit uns!”

Beide hörten tatsächlich auf und starrten den Knirps an.

Ling atmete ebenso erstmal durch, bevor er an den Haken bei der Sache dachte: “Ist das wahr, dass wir hier rauskommen können?”

“Ich glaube, ja.” Ed ging einfach auf den Stein zu und stand schlussendlich wieder auf der Steinplatte vor einem gemeißelten Löwen. “Schau! Das ist ein Teil der Xerxes- Ruinen. Wenn das hier wirklich Gluttonys Bauch ist, dann habt ihr hier Beweismittel aus der Welt geschafft, oder?” Sein Blick wanderte zu Envy, der hinterher gekommen war. “Envy, mittlerweile kann ich mir gut vorstellen, was ihr in Xerxes getrieben habt, ihr Mistkerle!”
 

Allen und Alphonse liefen immer noch Gluttony hinterher, wobei ersterem immer ungemütlicher zu Mute wurde. Im Moment verdammte er seinen Fluch mal wieder, er reagierte viel stärker auf das, was vor ihnen lag, als auf Akumas.

Da stieß Gluttony auch schon eine Tür auf und führte sie in einen riesigen Raum mit vielen schweren Geräten. Er trat auf ein Podest mit Geländer zu. “Vater! Ein Menschenopfer! Ich hab ein Menschenopfer mitgebracht!”

Alphonse zuckte regelrecht zusammen. “Vater? Das ging aber schnell! Ich bin nicht vorbereitet!”

Ein Mann in einem hellen Gewand und etwa schulterblattlangen blonden Haaren trat auf das Podest und sah zu den Neuankömmlingen runter. “Wer seid ihr?”

Allen konnte ein leises Knurren nicht zurückhalten. Am liebsten wurde er sich jetzt ganz weit weg verkriechen, allerdings müsste er Kanda dann seinem Schicksal überlassen.

“Ah!” Alphonse war gelinde gesagt geschockt. Das Gesicht des Blonden kam ihm ziemlich bekannt vor. “Pa… pa?”
 

Ein weiterer Stein mit Schriftzeichen wurde auf die Plattform gestellt. “Ich hab alle, die hier in der Gegend waren versammelt.”

Ling hielt eine Fackel vor sich, um die Steine besser erkennen zu können. “Stammt das alles von den Xerxes- Ruinen?”

“Ja.” Ed schien einigen Zeichen sehr viel Interesse zukommen zu lassen. “Das ist ein Teil des großen Freskos im Tempel.” Und er verstummte wieder.

“Hey, wieso redest du nicht weiter?” Ling kam das leicht seltsam vor.

“Nein.” Ed war wohl immer noch in seiner eigenen Welt. “Dieses Fresko zeigt im Gesamtbild die Anordnung einer menschlichen Transmutation. Und außerdem zeigt diese Anordnung, dass es sich um einen normalen Menschen handelt.”

Kanda und Ling verstanden gerade nur Bahnhof.

“Mir kommt da eine Idee.” Edwards Augen lagen jetzt auf einem anderen Steinstück. “Was, wenn man einen lebendigen Menschen ´menschlich transmutiert´? Menschliche Transmutation eines Toten funktioniert nicht. Man will etwas Unmögliches bekommen und zahlt dafür einen Preis - doch es ist nicht zulässig, dass das Ergebnis der Transmutation ein normal aussehender Mensch ist. Aber: Was passiert, wenn ich einen lebendigen Menschen transmutiere? Was passiert, wenn ich mich selbst transmutiere?”

Spätestens ab hier stieg Kanda vollkommen aus. Nicht genug, dass er einfach nur grottenschlechte Laune hatte, jetzt gesellten sich auch noch hämmernde Kopfschmerzen dazu. Und das nur, weil der Knirps irgendein Fachchinesisch laberte.

Aber darüber konnte er sich später noch den Kopf zerbrechen.

Edward malte irgendetwas auf den Boden und erzählte weiter, aber der Japaner hatte schon auf Durchzug gestellt. Erst als die zweite Zeichnung fertig war, und der Kleinste zufrieden schien, schaltete Kanda wieder auf Empfang.

“O.K.” Edward blickte von den Blutstrichen auf. “Ling. Falls mir etwas zustoßen sollte, sag bitte den Leuten da draußen, dass die Typen hier schreckliche Dinge mit unserem Land planen.” Dabei zeigte er auf Envy, der neben ihm im Kreis saß und immer noch in seiner wahren Form verweilte.

“Häh? Ametris ist aber nicht mein Land.” Er hatte in dem Moment etwas von einer Schlange an sich. “Mir doch egal, was mit Ametris passiert!” Doch er wurde schnell wieder ernst. “In diesem Land gibt es doch Leute, die auf dich warten und denen du etwas bedeutest? Um diesen Leuten das zu sagen, musst du schon selbst lebend wieder rauskommen, egal wie!”

Edward wirkte daraufhin bedrückt, schließlich wollte auch er Al, Winry und alle anderen wieder sehen. Aber bevor er in Depressionen verfallen konnte, wanderte sein Blick zu den menschlichen Teilen Envy´s: “Tut mir leid, aber ich muss euch benutzen.” Er atmete noch einmal durch, bevor er die Hände hob. “Los geht’s.”

In dem Moment fiel Ling etwas auf, auf das er eigentlich schon viel früher hätte kommen können. °Ah… Diese Pose beim Transmutieren, bei der er die Hände zusammenlegt, erinnert mich doch an was… Das sieht doch aus, wie einer, der zu Gott betet. °

Der Kreis fing an zu leuchten, als Ed die Hände darauf legte. “Lang ist’s her.” Das Leuchten wurde schwarz und auf dem Boden erschien ein großes Auge. “Hätte nicht gedacht, dass ich dich auf diese Weise noch mal öffnen würde. Kommt her! Schnell!”

Kanda und Ling blieb gar nichts anderes übrig, als zu gehorchen. Aber sobald sie in den Kreis traten, lösten sich ihre Körper auch schon auf. Das Selbe geschah zeitgleich mit Envy und Edward selbst.
 

Bwork!

Dieses seltsame Geräusch ließ Allen und Alphonse herumfahren und ganz entsetzt zu Gluttony sehen.

Der Homunkulus blutete plötzlich aus dem Bauch und schien selbst nicht richtig zu wissen, was mit ihm los war. Es entstand eine Öffnung, durch die man dieses seltsame Auge sehen konnte. Es wurde größer, wobei es ihm offenbar Schmerzen bereitete.

Alle wichen zurück, als eine riesige Kralle aus Gluttonys Körper geschossen kam. Bei dem nachfolgenden großen Körper, lag Allens Hand sofort wieder auf seinem linken Auge.

Erst als die Echse (?) komplett war, ertönten wieder menschliche Laute. Es war die Stimme des Blonden aus dem Schatten: “Envy?”

“Das ist Envy?” Alphonse schockte die Tatsache doch schon sehr, schließlich kannte er ihn nur anders. Doch da fiel ihm etwas Wichtigeres auf. Aus dem Fleischberg hing ein Bein heraus, ein Metall- Bein! “ED!” Er zog einfach dran.

“Al?” Ed war erstmal komplett verwirrt, dass er die Stimme seines Bruders gehört hatte. Doch sein Blick wanderte schnell zu seinem ´Halter´. “In Rüstung. Das heißt…”

“Wir sind zurück.” Ling lehnte immer noch an Envy´s Körper und schien zu verschnaufen.

“Na endlich…” Diese Stimme ließ Allen aufschrecken und für einen Moment sein Auge vergessen. Stattdessen kam er schlitternd hinter der Rüstung zum stehen und suchte seinen Kollegen in dem Wirrwarr. “Kanda!”

Alphonse hatte seinen Bruder zwar wieder runter gelassen, dafür aber etwas Neues gefunden, um dass er sich Sorgen machen konnte: “Du bist verletzt!! Du blutest!!”

Ed selbst sah das gar nicht so schlimm: “Keine Angst, das ist nicht mein Blut. Ein paar Knochenbrüche hab ich, aber nichts Ernstes.”

Als auch Ling und Kanda nickten, konnten sich die Zurückgelassenen nicht mehr halten. Mit einem erleichterten “Ed!” beziehungsweise “Yu!” wurden Genannte in eine knochenbrechende Umarmung gezogen.

Kanda war im ersten Moment zu geschockt, um überhaupt zu reagieren, während Ed mit nach mehr Verletzungen zu kämpfen hatte. “Auaaa!! Diese scharfen Kanten!! Ungh!! Du erdrückst mich ja!!”

Alphonse aber interessierte das gesagte nicht wirklich, ihm war nur eins wichtig: “Du bist wohlauf! Ed! Ed! Ed!!”

“Mach nicht so ein Theater!!” Endlich hatte der Kleinere es geschafft, sich zu befreien. “Du machst dir zu viel Sorgen!”

“Gott sei Dank… du lebst.” Erleichtert sackte die Rüstung in sich zusammen und fing doch tatsächlich an, zu zittern.

Edward sah sofort ein, dass er eben falsch gehandelt hatte. Er legte seinem kleinen Bruder seine Hand auf den Kopf und wollte ein paar beruhigende Worte sprechen.

“Bohnenstange! Lass! Mich! Los!” Kanda hatte soeben seine Stimme wiedergefunden.

Allens Reaktion bestand darin, den Größeren noch mal an sich zu drücken, bevor er einen Schritt zurück machte. “Tschuldigung.”

Eds Blick glitt von den beiden Erwachsenen durch den gesamten Raum. “Aber wo sind wir eigentlich?” Seine Augen blieben an jemanden hinter seinem Bruder hängen und er erstarrte: “Hohenheim?”

Der eben betitelte ging gar nicht darauf ein. Viel mehr interessierte ihn, dass gerade einige Leute hinzugekommen waren. “Sehr erstaunlich. Aus seinem Bauch kommen Menschen?” Sein Blick glitt wieder zu Edward und Alphonse. “Gliedmaßen aus Stahl, eine Rüstung.” Innerhalb von Sekundenbruchteilen rückte er den Beiden auf die Pelle: “Seid ihr die Elric- Brüder?”

Ed war verwirrt, stark verwirrt: “Ist das der Kerl?”

“??” Der Mann blickte leicht verwirrt drein. “Verwechselt ihr mich mit jemanden?” Er überlegte, “Moment. Hohen…” und rückte ihnen wieder auf die Pelle. “Meinst du van Hohenheim? Was habt ihr mit dem Kerl zu tun?”

Ed wurde es gerade sehr ungemütlich, weshalb er sich hinter seinem Bruder versteckte und ihm das Antworten überließ: “Er ist unser Vater.”

Der Mann griff einfach nach Eds Gesicht. “Vater! Na so was, der Kerl hat also Kinder gemacht! Hahaha! Euer Name isst doch Elric, richtig?”

Ed wurde es zuviel, weshalb er sich aus dem festen Griff befreite. “Elric war der Name unserer Mutter! Hohenheim und unsere Mutter wurden nicht ins Familienregister eingetragen! Amtlich haben wir mit dem gar nichts zu tun!”

“Ach so…” Kurz überlegte er, bis: “Der Name der Mutter, deshalb hab ich nichts bemerkt. Und wo ist der Kerl?”

“Keine Ahnung!”

Ein Seufzen. “Ach der lebt ja auch noch.”

Was danach folgte, konnte man getrost als Streit bezeichnen.

Das ganze einfach ausblendend, beugte sich Kanda zu dem anderen Exorzisten: “Bohnenstange, wo sind wir?”

“Irgendwo unter Central City.” Allens Auge tränte mittlerweile und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, schmerzte es wie die Hölle.

“Was ist der?”

“Keine Ahnung, aber es reagiert wie beim Grafen.” Kaum ausgesprochen, sprang Allen vor Schreck auch schon in die Luft.

Bei dem Mann waren ein paar Blitze entstanden, die jetzt auf den blonden Jungen übergingen.

Edward tastete gerade seinen Brustkorb ab, auf der Suche nach seinen gebrochenen Rippen. Sein Blick glitt zu seinem Bruder, der nicht minder geschockt wirkte.

“Ihr seid ja wertvolle Menschen. Ihr müsst auf eure Körper achten.” Der Kerl hörte sich gerade wie ein Lehrer an. “Sonst noch Verletzungen?”

Eigentlich wollte Alphonse gerade auf Ling aufmerksam machen.

Der Prinz aber hielt sein Schwert vor sich ausgestreckt. “Wer bist du?” Trotz seiner offensichtlichen Schmerzen, behielt er den Mann wachsam im Auge. “Das kann nicht sein! Was ist das da in dir? Was bist du denn für eine Witzfigur?”

Verwirrt blickten sich die beiden Exorzisten an. Es gab hier jemanden, dem das ebenfalls ins Auge sprang und der nicht verflucht war?

Der Mann zeigte sich nicht sonderlich beeindruckt. “Ich gebe die Frage zurück. Wer bist du?” Aber er drehte sich schon wieder desinteressiert weg. “Du darfst ihn essen, Gluttony.”

Die Kugel freute sich wie ein Kleinkind. “Ja!”

“Moment!” Ed sprang gerade noch rechtzeitig dazwischen, bevor etwas Schlimmes passieren konnte. “Das ist ein Freund von uns! Wenn ich geschützt werden muss, dann verschont auch ihn!”

Allerdings stieß er damit auf nicht viel Verständnis: “Mir egal. Für mich ist er nutzlos. Was hat ein nutzloser Mensch hier zu suchen? ´Freund`? Sagt mich nichts. Für mich zählt nur, ob jemand nützt, oder nicht.”

Das brachte vor allem Ed zum Ausrasten, was aber schnell wieder von seinem Bruder aufgehalten wurde. “Der da wird von den Homunkuli ´Vater´ genannt. Der soll der Urheber sein, der sie erschaffen hat.”

“Was?” Der Ältere der Alchemisten- Geschwister konnte es nicht fassen. “Also ein Böser?”

“Scheint so.”, auch wenn Alphonse sich nicht 100% sicher war. “Aber immerhin hat er unsere Körper geheilt.”

“Der gefällt mir nicht.” Ling bekam endlich wieder den Mund auf. “Seine Augen, seine ganze Haltung! Ja, der sieht mir aus, wie ein Homunkuli- Zuchtmeister! Verlacht Menschen als ´Dummköpfe´. Der hat den gleichen Blick, wie die Homunkuli.”

“Dumm? Das denke ich nicht.” Er schien die Unterhaltung amüsant zu finden, sonst würde er wohl nicht antworten. “Betrachtet ihr das auf der Erde herumkrabbelnde Getier als dumm? Irgendwelche zappelnden Insekten sind doch überhaupt nicht auf eurem Niveau, gefühlsmäßig sind die euch doch egal. Und genauso ist meine Haltung zu euch Menschen.”

”Eigentlich hat er Recht.”

“Kanda!” Allen blickte seinen Kollegen ganz entrüstet an.

“Was?” Der Japaner war sich keiner Schuld bewusst. “Es macht Sinn, was er sagt.”

Mehr als ein entnervtes Seufzen brachte Allen im ersten Moment nicht zustande. “Ja, es macht Sinn. Aber nur, wenn man sich nicht selbst als Mensch sieht und Menschen für niedere Kreaturen hält.”

“Sag ich doch. Macht Sinn.”

Dadurch war der Mann wieder auf die beiden Exorzisten aufmerksam geworden: “Interessante Ansichten, für einen Menschen.”

“Vater!“ Envy trat an ihn heran: “Der Schwarzhaarige ist kein Mensch. Er heilt seine Wunden fasst so schnell wie wir. Außerdem kann er sein Schwert verdoppeln.”

“Interessant!”



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