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Kapitel 2
Nun war Joey schon zwei Monate hier in der Klinik. Er hatte sich auch schon mehr geöffnet und lies sich seine Trauer kaum noch anmerken. Er schrieb immer noch täglich an seine Schwester, doch hatte er bisher keine einzige Antwort auf seine Briefe bekommen. Er wurde immer wütender auf sie, lies sich das in seinen Briefen aber nicht anmerken. Seine Träume quälten ihn noch immer, zumal sie sehr Real wirkten. Er erzählte Dr. Kawashima aber nichts davon, deshalb meinte der, dass Joey schon bald entlassen werden könne.
Im Abschlussgespräch lobte der Psychologe Joey's fortschritte. Er sagte, dass er beeindruckt sei und er ihm alles Gute für die Zukunft wünsche. Joey war zwar einerseits froh wieder nach Hause zugehen, aber andererseits hatte er auch ein mulmiges Gefühl wieder zurück zum Ort des Grauens zu müssen. Immerhin machte er sich immer noch Vorwürfe, obwohl ihm in der Therapie ständig gesagt wurde, dass er nichts hätte tun können. Und dann auch noch diese Hilflosigkeit. Aber genauso gut wusste er, dass er wieder zurück musste um sein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Und so packte Joey seine Sachen und begab sich auf den Heimweg. Sein Vater und dessen neue Freundin Jill, holten ihn vom Bahnhof ab. Jill war zwar sehr hübsch mit ihren langen blonden Haaren und den Rehbraunen Augen, doch war sie deutlich jünger als Joey's Vater. Im Auto redete keiner, bis sie die Einfahrt erreichten. Dann sagte Jill zu Joey: "Es wird dir gefallen! Wir haben renoviert, damit du dich wieder zuhause fühlen kannst." Joey nickte nur. Sie stiegen aus und da kam ihm auch schon Serenity entgegen gerannt. Sie sah noch genauso aus wie beim letzten mal. Jill und sein Vater nahmen seine Koffer aus dem Wagen und gingen ins Haus. Joey und Serenity setzten sich auf die Veranda und unterhielten sich. Joey fragte natürlich als erstes warum sie nicht auf seine Briefe geantwortet hatte. Serenity legte den Kopf leicht schief und meinte, dass sie keinen einzigen Brief erhalten habe. "Mit sicherheit hat Jill die abgefangen. Sie verändert hier sowieso alles!"
Joey war erleichtert, dass Serenity keine Briefe erhalten hatte, denn das hieß, dass sie ihm keine Schuld gab. Das dachte er nämlich die ganze Zeit über. Sie unterhielten sich noch eine ganze Weile, bis Jill raus kam und fragte ob Joey nicht etwas essen wolle. Er sagte, dass er großen Hunger habe und folgte ihr ins Haus.
Am nächsten Morgen ging Joey hinunter in den Garten, wo Serenity auf der Schaukel saß.Er setzte sich zu ihr und sie begannen sich über Jill auszulassen. Denn offenbar war seine Schwester genauso empört über die jüngere Freundin ihres Vaters wie er. Sie erzählte Joey, dass Jill und ihr Vater heiraten wollen und dass es nun an ihnen sei dies zu verhindern. Joey sah das genauso wie seine Schwester. "Ich wette sie ist nur scharf auf sein Geld!" meinte Serenity. "Weißt du was...?" sagte Joey auf einmal "Wir sollten uns mal über diese Jill etwas schlau machen, denn im Grunde wissen wir ja garnichts über sie.", "Hmm, du hast Recht!" meinte Serenity. Sie gingen nach oben ins Arbeitszimmer ihres Vaters und setzten sich an den PC. Joey gab auf der Seite des Domino Daily's Jill Sanders ein, in der Hoffnung das es irgendwelche alten Zeitungsberichte über sie gab. Und sie hatten tatsächlich Glück, denn vor 4 Jahren gab es eine Schlagzeile:
'Familientragödie, 3 rätselhafte Todesfälle'
In dem kleinen Städtchen Mikadotown gab es in der Nacht vom 11. zum 12.09.2005 einen seltsamen Vorfall. Die beiden Töchter und ihre Mutter wurden ermordet aufgefunden. Die Mutter Rose H. war schon länger Bettlägerich, durch ihre Krebserkrankung. Sie wurde wahrscheinlich im Schlaf erschossen. Anschließend wurden vermutlich die beiden Mädchen 10 und 12 mit Spritzen betäubt und anschließend erstochen. Die Polizei ermittelt noch.
Darüber war ein Bild zu sehen, auf dem die Familie und Jill abgebildet war. Doch Jill wurde mit Sarah Mayers tituliert, offenbar hatte sie nach dem Vorfall ihren Namen geändert. Plötzlich ging die Tür auf und Jill kam herein. Joey schaltete den PC aus und sah Jill an. Sie schien gut gelaunt zu sein und fragte ob er nicht Lust hätte sie in die Stadt zu begleiten. Er blickte fragend Serenity an, die heftig nickte. Er sagte ihr, dass er sich noch umziehen wolle und dann in 10 Minuten am Wagen sein würde. Jill ging hinaus und schloss die Tür hinter sich. Serenity meinte, dass sie in der Zeit die beiden in der Stadt seien; sich etwas in Jills Zimmer umschauen wolle.
Joey war 10 Minuten später fertig und wartete wie versprochen am Auto. Während der fahrt fragte Joey, Jill über ihre Vergangenheit aus. Jill erwähnte aber nichts von dem Vorfall der in der Zeitung stand. Jedoch lies sie beiläufig fallen, dass sie schon einmal in einer Familie mit 2 Mädchen und einer kranken Mutter; als Krankenschwester gearbeitet hatte. In der Stadt angekommen, schlug Jill vor dass sie die Anzüge seines Vaters aus der Wäscherei abholen könne und Joey in der Zeit im Lden an der Ecke die Bestellung mit den Getränken abgeben solle.
Also trennten sich die beiden und Joey lief zum Laden in dem auch Duke arbeitete. Er gab Duke die Bestellung und sagte, dass sie sie bis zum Wochenende bräuchten. Weil sie am Samstag eine Dinnerparty geben würden. Duke meinte, dass es kein Problem sei. Dann zog er Joey hinter ein Regal mit Weinflaschen und sagte: "Du Joey, ich weiß dass wir nicht immer die besten Freunde waren. Aber ich habe Kyo wirklich geliebt und es gibt da ein paar Dinge die ich über ihren Tod rausgefunden habe. Ich will es aber noch nicht der Polizei sagen. Könnten wir uns vielleicht heute Abend am Strand an den Felsen treffen? Sagen wir so um 22 Uhr?" Joey nickte und bemerkte auf einmal, dass Jill hinter ihm stand. Sie schien irgendwie beunruhigt zu sein und sagte zu Duke: "Du brauchst uns die Getränke nicht zu bringen, ich werde das jetzt übernehmen. Ich komme die Bestellung morgen abholen!" wante sich dann an Joey und sagte: "Kommst du? Wir müssen zurück, ich habe noch viel zu erledigen."
Auf der Heimfahrt redeten die 2 nichts miteinander. Zuhause erzählte er Serenity von dem seltsamen verhalten von Jill, als sie Duke und ihn im Laden reden sah. Serenity fand, dass Jill sicher irgendetwas verbergen wolle. Und zeigte Joey dann was sie in Jill's Zimmer gefunden hatte.
