Traces of me in your veins
Ich weiß, dass ich viele Fehler begangen habe. Und ich weiß auch, dass ich sie nicht mehr gut machen kann. Aber ich weiß auch – und dieses Wissen ist mir am wichtigsten – dass ich dich nicht ganz verloren habe.
Du ignorierst mich. Du redest nicht mit mir, siehst mich nicht an, weichst mir aus. Du tust das alles, um mich zu vergessen. Aber das kannst du nicht. Und das weißt du auch. Wie soll man einen Menschen auch vergessen, wenn man ständig an ihn denkt. Und du denkst an mich!
Ich weiß, dass du zu mir schaust, wenn du glaubst, ich kriege es nicht mit.
Ich spüre es. Spüre deine Blicke auf mir. Du bist kalt, aber du bist berechenbar. Ich kenne dich schon lange genug. Ich weiß, was du als nächstes tun wirst. Ich bin dir immer einen Schritt voraus…
Ich habe dich geliebt. Und ich liebe dich noch immer. Du hast es nie gemerkt, hab' ich Recht? Ich hätte es dir ins Gesicht schreien können, aber du hättest es noch immer nicht gemerkt. Das hat weh getan, mehr, als ich gedacht hätte, das Liebe je weh tun könnte.
Ich habe mich gefragt, ob es gut ist, wenn Liebe schmerzt? Wenn es zu sehr weh tut, sollte man dann nicht einfach loslassen. Gehen, ehe der Schmerz überhand gewinnt?
Sollte ich lieber bleiben, dich weiter lieben und dabei leiden, oder sollte ich gehen, aufhören dich zu lieben und wieder glücklich werden?
Diese Frage habe ich mir so oft gestellt und irgendwann war mir die Antwort klar gewesen. Ich habe beschlossen, dass ich dich verlassen muss, um glücklich zu werden. Deine Präsenz war zu stark. Du warst überall. Deine Anwesenheit hat jeden Raum gefüllt. Ich habe nur noch dich gesehen. Ich habe nur noch deine Stimme gehört. Ich konnte dir nicht mehr entkommen. Du hast mich sogar in meine Träume begleitet. Träume aus zuckersüßen, rosa Wolken, die sich im Nichts verloren, wenn ich aufwachte.
Du warst immer da. Und ich habe es nicht mehr ausgehalten. Und dann, dann bin ich einfach gegangen. Was hätte ich anderes tun sollen? Ich musste von dir loskommen, um wieder atmen zu können. So frei atmen zu können, wie ich es sonst nie gekonnt hätte…
Nicht, so lange du in meiner Nähe warst.
Wenn ich gewusst hätte, dass ich es irgendwann bereuen würde, wäre ich niemals gegangen. Aber als ich es merkte, war es bereits zu spät.
Ich habe gelernt, dass man einen Menschen nie vergessen kann. Selbst, wenn man es noch so sehr will. Im Gegenteil, je mehr ich versuchte, dich zu vergessen, desto öfter musste ich an dich denken!
Daher weiß ich, dass auch du mich nicht vergessen konntest.
Daher weiß ich, dass du mich genauso geliebt hast, wie ich dich. Auch, wenn du es nicht wolltest. Auch, wenn du dir nichts mehr wünschtest, als mich zu vergessen…
Weil es mir genauso geht, weiß ich, was du fühlst!
Ich weiß, dass ich Spuren in deinem Herzen hinterlassen habe. Spuren, die durch deine Venen fließen, immer da, bereit, dich an mich zu erinnern.