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Flügelschläge einer Liebe

von

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Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

~Kaoru~
 

Ich stehe gerade am Flughafen und irgendwie habe ich es geschafft, dass meine Gedanken mich nicht umgebracht haben. Wir verabschieden gerade die Crew und dann geht es noch kurz ins Hotel. Wir müssen uns frisch machen und dann ab in die Bar. Wir gehen aus dem Flughafen raus und steigen in unseren Bus ein.

„Meint ihr die Drei kommen heute wirklich in die Bar?“, fragt Toshi.

„Bestimmt“, antwortet Kyo.

„Wieso fragst du?“, fragt Die.

„Nur so“, kommt als Antwort zurück.

„Kann es sein, dass die Blondine es dir angetan hat?“, fragt Kyo grinsend.

„Nein, wie kommt ihr denn darauf?“, gibt Toshi unschuldig zurück.

„Du hast ihr gestern schon einige Blicke zugeworfen, die nicht zu übersehen waren“, wirft Kyo ihm an den Kopf.

„Nein, ich habe jemanden, der zu Hause auf mich wartet.“, sagt Toshi grinsend und wendet den Blick aus dem Fenster. Das reicht als Antwort und ich denke wir haben ihn alle verstanden und wir vier werden natürlich schön unsere Klappe halten. Und schon weilen meine Gedanken wieder bei Sophie. Danke Toshi. So langsam muss ich mir eingestehen, dass ich nervös bin und Angst habe. Angst davor, dass sie nicht in die Bar kommt. Ich bin doch sonst nicht so. Ich weiß echt nicht, was heute mit mir los ist. Vielleicht sollte ich mal zum Arzt gehen und mich durchchecken lassen?

Unser Bus hält vor dem Hotel und wir steigen aus. Ich gehe hoch in mein Zimmer und verkrieche mich im Bad. Schnell mache ich mir die Haare zurecht, noch ein bisschen Parfum, eine andere Hose, ein schwarzes Hemd und ich befinde mich für fertig. Ich schnappe mir die Kamera vom Tisch, hänge mir meine Jacke über den Arm und mache mich auf den Weg in die Hotellobby. Dort warten schon Kyo und Shinya, kurz nach mir trudelt Die ein und Toshi braucht am längsten. Wir mussten noch 10 Minuten auf ihn warten. Aber jetzt sind wir vollzählig und gehen zu unserem Bus. Kurze Zeit später kommen wir an der Bar an, der Busfahrer bekommt noch eine Zeit, wann er uns abholen soll und dann betreten wir die Bar.

Sobald wir die Tür geöffnet haben weht uns fröhliche Musik entgegen. Die Bar sieht heute ganz anders aus als gestern. Sind wir vielleicht in die Falsche gegangen? Aber das kann nicht sein, der Busfahrer weiß doch, wo wir gestern waren. Ich suche den Raum mit meinen Augen ab, kann sie aber nicht entdecken. Ich schaue auf meine Uhr und stelle fest, dass es schon kurz vor neun ist.

„Also ich kann niemanden entdecken“, sagt Kyo, „Und überhaupt sieht es heute ganz anders als gestern aus.“

„Ja“, sage ich, „Aber hinter der Theke ist der Wirt von gestern.“ Ich lasse meinen Blick über die tanzende Menge schweifen und da sehe ich sie plötzlich. Sie tanzt mit diesem Typen von gestern. Ist das ihr Freund? Kaoru, du bist so ein Narr. Natürlich ist das ihr Freund. Und außerdem benimmst du dich wie ein Teenager. Es ist mal wieder so weit, dass ich mich selbst zu Recht weisen muss. Das Lied ist zu Ende und die beiden gehen zu dem Tisch, an dem sie gestern auch schon gesessen haben. Jetzt sehe ich die Blonde, Miriam heißt sie glaube ich, wie sie auf den Tisch zu geht. Wir setzen uns auch in Bewegung und gehen auf die Drei zu. Ich muss ihr ja wenigstens ihre Kamera wieder geben. Bei dem Gedanken macht sich ein großes Gefühl der Enttäuschung in mir breit. Ich sehe, wie ihre beiden Freunde anfangen zu Grinsen.

„Hallo“, sagte ich, als ich direkt hinter ihr stehe. Ich sehe wie sie erschrocken zusammen zuckt und setze ein: „Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken“, nach, als sie sich umgedreht hat.

„Nicht Schlimm“, erwidert sie und steht auf. Ich strecke ihr meine Hand entgegen und sie ergreift sie sofort. Ein wohliger Schauer läuft über meinen Rücken, jedoch wird er begleitet von einem bitteren Gefühl der Eifersucht.

„Schön, dass du da bist“, rutscht es mir raus und sie lächelt mich an. Was für ein umwerfendes Lächeln. Die und Toshi ziehen noch zwei Stühle an den Tisch heran und wir setzen uns an den Tisch. Da kommt auch schon der Wirt und ich bestelle eine Runde Bier für alle. Da sehe ich wie Sophie den Kopf schüttelt und noch etwas zum Wirt sagt: „Ich kann kein Bier trinken, wenn ich vorher was anderes getrunken habe. Entweder nur Bier, oder gar kein Bier.“

„Muss ich mir noch merken“, sage ich und wende mich den anderen zu.

„Ihr sagtet doch gestern, dass ihr hier wohnt?“, fragt Toshi, die links neben ihm sitzende Miriam.

„Ja“, antwortet sie ihm.

„Cool, dann könnt ihr für uns ja vielleicht Fremdenführer spielen?“

Das Mädchen guckt den vermutlichen Freund Sophies an und beide schauen dann Sophie an. Alle drei fangen gleichzeitig an zu Grinsen und nicken dann. Oh nein, wie kannst du mir das antun, Toshi? Sie spukt mir sowieso die ganze Zeit im Kopf herum und wenn ich sie dann auch noch sehe und sie dann mit ihrem Freund herum turtelt… Das steh ich nicht durch. ‘Hat sie bis jetzt auch nicht getan‘, wirft meine innere Stimme ein und da muss ich ihr Recht geben. Das hat sie bis jetzt noch nicht gemacht. Kaoru, dich hat es schwer erwischt, die Frau macht dich noch verrückt. Aber vielleicht ist sie ja auch gar nicht mit ihm zusammen. Doch, das ist sie bestimmt. Ach, das ist doch alles zum verzweifeln.

„Wir bleiben heute aber nicht ganz so lange hier“, sagt Miriam.

„Warum nicht? Wartet jemand auf dich?“, war klar, dass das nur Toshi wissen will. Miriam guckt etwas erschrocken, aber sagt dann mit einem Grinsen: „Nur der Staub unter meinem Bett.“

„Und auf euch?“, will Kyo wissen. Der Vorstoß ist schon mal gut, dadurch bekomm ich aber noch immer nicht raus, ob die beiden zusammen sind, oder nicht. Die Beiden schütteln den Kopf. Irgendwie beruhigt mich das, aber es ist noch nicht raus, ob die beiden vielleicht nicht doch zusammen sind.

„Obwohl, da wartet doch was auf mich, mein Chaos“, sagt der Typ. Die beiden Mädchen fangen an zu lachen und Sophie sagt: „Dann räum doch einfach mal deine Bude auf.“

„Dann finde ich nichts mehr wieder, du weißt doch: Geordnetes Chaos.“

Sophie grinst nur und sagt: „Das kenn ich, aber trotzdem sieht es in deiner Bude aus wie sau.“

„Das tut es aber bei jedem Kerl“, wirft Miriam ein.

„Stimmt“, bestätigt Sophie.

„Ist bei uns genauso, ihr müsstet euch mal Toshis Bude angucken“, klinkt Shinya sich in das Gespräch ein.

„Shin hat ne Bude, die sieht aus, als wäre sie von einer Frau“, gibt Toshi zurück.

Das bringt Die zum Lachen: „Wir haben schon den Verdacht geäußert, dass Shin schwul ist.“

„Das heißt aber nicht, dass eine Bude dann so aussehen muss“, sagt Miriam.

„Oh ja, das geht auch anders“, lacht Sophie.

Scheint so, als würden sie jemanden kennen der schwul ist und eine chaotische Bude hat.

„Was macht ihr eigentlich von Beruf?“, fragt Kyo und Miriam antwortet: „Ich habe Visagistin gelernt.“ Und Sascha sagt, dass er in einem Restaurant kellnert.

„Und du, Sophie?“, frage ich sie interessiert.

„Ich bin Köchin und arbeite in dem Restaurant, in dem Sascha kellnert.“

„Köchin sagst du?“, fragt Toshi erstaunt.

„Ja.“

„Ich mag die deutsche Küche sehr gerne. Es ist nur schade, dass es bei uns so wenige Restaurants gibt, die die deutsche Küche anbieten. Das ist mit ein Grund, warum ich so gerne in Deutschland bin.“
 

„Vielleicht stellst du ja mal deine Kochkünste unter Beweis und kochst für uns?“, grinst Die sie an. Man sieht richtig, wie ihr die Gesichtszüge entgleisen und sie stammelt:

„Ich? Kochen? Für ... euch?“
 

„Ja, genau! Wir wollen so viele Eindrücke wie möglich aus Deutschland mitnehmen. Kannst es dir ja überlegen. Wir sind noch länger hier. Und ich will auf jeden Fall Bratwurst essen“, sagt Die begeistert und auch ich finde die Idee nicht schlecht.

„Ähm, äh… Ich überleg es mir“, sagt sie dann und schüttelt verwirrt den Kopf.

Ihre beiden Freunde fangen an zu lachen und der Kerl winkt mit seinem Glas in Richtung Bar und der Wirt nickt. Kurze Zeit später kommt er mit einem voll beladenen Tablett an unseren Tisch. Jetzt fangen wir an deutsches und japanisches Essen mit einander zu vergleichen.

„Die deutsche Küche hat ihre Vorzüge, die japanische aber ebenso“, sagt Shinya.

„Immerhin haben wir nicht so viel Besteck wie ihr“, scherzt Die.

„Ja, versuch du mal Kartoffelpüree mit Stäbchen zu essen“, sagt Miriam und fängt an zu lachen.

„Ich werde es bei Gelegenheit mal ausprobieren.“

Nach und nach fangen wir an, Japan und Deutschland im Allgemeinen zu vergleichen.

„Die heißen Quellen sollen sehr schön sein, schade das wir hier keine haben“, sagt Sascha.

„Dafür habt ihr aber das Oktoberfest.“

„Das kann auch nur von dir kommen, Die“, sage ich lachend.

„Ist doch wahr. Die Haxen da, sollen sehr lecker sein.“

„Und das Bier schmeckt auch gut“, grinst Sascha.

Das geht noch einige Zeit so weiter und mit der Zeit wir es mit ein bisschen langweilig. Ich bekomme Lust zu Tanzen, wenn ich mir so die tanzenden Pärchen angucke. Ich gucke Sophie an und sehe wie sie grade über einen Witz von Die lacht. Ich finde es ist wenigstens einen Versuch wert, denn wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Ich stehe also entschlossen auf und halte Sophie meine Hand hin:

„Darf ich bitten?“ Sie scheint überrascht zu sein, nickt aber und gibt mir ihre Hand. Ich ziehe sie von Stuhl hoch, führe sie auf die Tanzfläche, drehe sie ein Mal und ziehe sie dann zu mir, um mit Tanzen zu beginnen. Es fühlt sich verdammt gut an und sie ist eine sehr gute Tänzerin. Wir tanzen einige Zeit schweigend weiter und es macht richtig Spaß.

„Das Kleid ist schön, es steht dir“, flüstere ich ihr ins Ohr. Oh man, Kaoru! Wie bekloppt bist du? Du tanzt hier mit ihr und dir fällt nichts Besseres ein als ‘Dein Kleid ist schön‘? Du kannst es von hier aus doch nicht mal sehen. Der Dj spielt jetzt ein langsameres Lied und ich ziehe sie automatisch näher zu mir. Beide Arme lege ich jetzt um ihre Taille. Sie erwidert nichts auf meinen Kommentar hin. War aber auch vorher zu sehen. Wunder dich nicht, wenn sie dich abserviert, Kaoru, selbst Schuld. Kann man seine Gedanken eigentlich verklagen? Wegen mobbing oder so? Meine setzen mir grade sehr zu. Das Lied ist zu Ende und wir gehen automatisch auf Abstand und sie geht zur Cocktailbar. Ich gehe ihr hinterher. Sie bestellt sich etwas und ich stehe leicht verloren daneben. Sie wird sich ja nichts ekeliges bestellt haben, also sage ich zu ihr:

„Ich nehme dasselbe wie du.“

Sie guckt mich etwas betreten an und sagt noch etwas zu dem Mixer, der daraufhin nickt. Nun stehen wir hier und ich weiß nicht was ich sagen soll, ohne mich zu blamieren. Und schon bekommen wir unsere Getränke in die Hand gedrückt und stellen uns damit ans Fenster. Schweigend trinken wir unser Getränk und ich stelle fest, dass es gut schmeckt. Was mache ich jetzt? Immerhin hat sie noch nicht die Flucht ergriffen und dass ist schon mal gut.
 

„Du bist sehr hübsch, sowas findet man nicht oft“, sage ich und klatsche mir gleichzeitig gedanklich vor die Stirn. Ich sollte erst denken und dann reden, nicht umgekehrt. Sie errötet und murmelt mir ein ‘Danke‘ entgegen. Ich lächle sie an und starre dann wieder auf die Tanzfläche. Ich weiß gar nicht wie lange ich so da gestanden habe, als ich den Entschluss dazu fasse, mit ihr zu reden und ihr zu sagen, was sie mit mir anstellt. Leichter gesagt als getan, denn als ich sie anspreche reagiert sie nicht. Drei Mal versuche ich es noch, doch wieder reagiert sie nicht. Jetzt stupse ich sie an der Schulter an:

„Hey, Sophie!“
 

„Ja?“, sie scheint mit ihren Gedanken ganz wo anders gewesen zu sein.

„Du scheinst mit deinen Gedanken ganz woanders zu sein. Ich habe dich schon ein paar Mal angesprochen. Ist irgendwas los?“

„Nein, ich hab nur ein bisschen nachgedacht“, antwortet sie mir.

„Über was denn?“
 

„Nicht wichtig“, sagt sie und lächelt mich an. Automatisch muss ich zurück lächeln. Ich stelle mein Glas auf der Fensterbank ab. Jetzt oder nie, Kaoru. Ihr Lächeln hat meine ganze Strategie über den Haufen geworfen und ich bin mir meiner Sache gar nicht mehr so sicher. Aber Angriff ist die beste Verteidigung:

„Frag dich nicht, was aus Morgen wird.“, sage ich und lege meine rechte Hand an ihr Gesicht. Ich streiche ihr eine verirrte Haarsträhne, die sich aus ihrer Klammer gelöst hat, hinter das Ohr. Automatisch komme ich ihr mit meinem näher. Sie ist noch nicht zurück gewichen.
 

„Denk nur an das hier und jetzt.“ Und bevor mir klar wird, was ich hier eigentlich tue, liegen meine Lippen schon auf ihren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shin1990
2010-01-01T16:12:57+00:00 01.01.2010 17:12
Uhhh~ Kreisch~
>.<
Weiter weiter *~*
Das kam jez aber echt plötzlich ^.^
btw, was machen die anderen?
Miriam findet nicht wirklich den Staub unter ihrem Bett interesannter als Dir en grey oder?!
Hab ich schon erwähnt? WEITER!*g*


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