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Achtzehn

Momente || Sakura und Sasuke.
von

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Sonnenwolken, Gras, Nervigkeit. Gänseblümchen.

Achtzehn
 


 


 

Achtzehn.

So lange kannten sie sich jetzt schon. Verdammte, unglaublich kurze, absolut nervende achtzehn Jahre kannte Sasuke sie jetzt schon. Zuerst nur ein unwichtiges Mädchen, dann irgendwann eine Freundin – und letztendlich seine Freundin. Er wusste nicht, wie sie es geschafft hatte, sich in sein Herz zu schleichen, aber plötzlich war sie einfach da gewesen und alles, was er versucht hatte, um sie aus seinem Kopf zu entfernen, hatte nur zu Lebensmittelvergiftungen durch zu viel Ramen geführt.
 

Denn. Er war verloren. Gefangen.

Jetzt und für immer.
 

Achtzehn. Momente hatten ihn für immer an diese widerspenstige Frau gebunden.
 

--
 

Achtzehn Jahre zuvor

Begann es
 

--
 

Das erste Mal, das er sie sah, da waren sie beide in der Vorschule. Er würde sich nur an die eine Sache erinnern, die ihren Anblick für immer und ewig in sein Herz brennen würde, mit unabänderbarem Feuer und so viel Innigkeit. Es war ein Gänseblümchen. Ein kleines Gänseblümchen in ihren Händen, als sie vorsichtig versuchte, die Blume in seiner Jackentasche zu verstecken, ohne, dass irgendjemand es auf dem Flur bei der Garderobe bemerken würde. Ein Gänseblümchen in ihren kleinen Händen. Ein Gänseblümchen in ihrem merkwürdigen rosa Haar.

Davor hatte er sie nie wirklich wahrgenommen. Es gab eindeutig zu viel kleine Mädchen hier und sie kicherten und spielten mit dummen, nutzlosen Puppen und waren so überflüssig wie dieser Naruto-baka, der ihm die ganze Zeit hinterherlief, um ihn „zum Kampf Mann gegen Mann, bis zum Tode, herauszufordern, echt jetzt!“ Sasuke seufzte, als das kleine Mädchen mit schnellen, eiligen Schritten wieder aus dem Gebäude rannte, um mit ihren Freundinnen zu spielen.

Er ging zu seiner Jacke, nahm die Blume heraus.

Es war nur ein Gänseblümchen.

Grün.

Umzingeltes gelb.

Umzingelndes weiß.

Aber er brachte es trotzdem nicht übers Herz, sie wegzuwerfen.

(In nachfolgenden Jahren wünschte er sich manchmal, er hätte es getan.)
 

Der zweite Moment fand während ihrer Einschulung statt. Die meisten Kinder, die in seiner Schickimicki-Kindertagesstätte gespielt und genervt hatten, waren auf eine Privatschule geschickt worden, aber es war nie im Sinn seiner Mutter gewesen, ihren Sasuke-chan von der Welt zu entfremden und auf einer öffentlichen Schule würde er sich schließlich auch gut einfinden können.

Sie hörte aufmerksam dem Schulleiter während seiner Ansprache zu und klatschte höflich, als die Rede zu Ende war, aber erleichtert war sie trotzdem.

Dann wurden sie alle in verschiedene Klassen geteilt und er und der Dobe standen in der einen Gruppe. Eigentlich interessierte es ihn nicht, aber als er ein kleines, klares Lachen hörte, drehte er sich trotzdem um und sah sie zwei Meter von sich entfernt in einer anderen Reihe wieder, und das Geräusch war schon lange verklungen, aber in ihren Augen … da war noch immer dieses Lachen. Sie war weder herausragend hübsch, noch war ihm bisher etwas anderes Auffälliges ins Auge gefallen. Aber wenn man ganz genau hinsah … dann konnte man es erkennen. Dieses Glücklichsein – und es war so einfach, dass er es nicht einmal verstand.

(Sasuke würde es niemals zugeben, aber das war der Moment, in dem er beschloss, dass Haruno Sakura das schönste Lachen auf der Welt hatte.)
 

Über die Jahre in der Grundschule sahen sie sich auf dem Schulhof, während er sich mal wieder mit dem Usuratonkachi kloppte und sie mit zwei Mädchen über den Schulhof streifte. Sie machten nie etwas anderes. In den bisherigen vier Jahren hatte er genügend Zeit gehabt, sich öfter zu wundern, warum sie und ihre Freundinnen nicht bei den anderen Mädchen saßen, mit den Jungs kichernd Fangen spielten oder irgendetwas anderes Dummes machten. Natürlich fragte er es sich nicht sehr oft und eigentlich interessierte sie ihn ja auch nicht. Sie war nur ein merkwürdiges Mädchen mit einer merkwürdigen Haarfarbe und allein schon an Itachi-nii-san und Naruto-dobe sah man ja, wie stark die Anziehung zwischen Merkwürdigkeiten und Uchiha Sasuke war.
 

„Eh, teme!“ Naruto kam über den vereisten Schulhof geschlittert, seine kaputten Turnschuhe voller Schnee und auf seinem Gesicht eine Menge Kälte und Freude gemischt. „Komm her, Dummkopf!“ Mehr sagte er nicht. Denn dann kam die Pausenaufsicht vorbei, Naruto rannte weg, die Lehrerin fing ihn ein, gestikulierte wie wild mit den Armen und fragte Naruto in einem Ton der absoluten Trauer, sich der Erziehung kleiner Rotzbengel verschrieben zu haben, was er sich dabei dachte, immer den netten Sasuke-kun zu beleidigen. Narutos Ohren wurden noch röter, als die Lehrerin ihn rügte, während ihre Worte immer dramatischer und theatralischer wurden. Sasuke verdrehte die Augen und ging dann auf die beiden zu. „Kodama-sensei, Naruto hat nichts gemacht. Es ist in Ordnung.“ Bevor Sasuke es sich anders überlegen konnte, fügte er hinzu: „Wir sind Freunde.“ Und mit diesen Worten ging er weg, stolz, dass er es, obwohl er ein Band endlich vollendet hatte, trotzdem noch seinen Stolz bewahrt hatte.

Und von Stolz – davon hatte ein zehnjähriger Uchiha Sasuke sicherlich genug.
 

„Oi, teme!“ Naruto schlitterte ihm hinterher, grölend und mit den Armen wackelnd, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und hinzufallen. Sasuke ging etwas langsamer, aber nur so viel, dass Naruto zu ihm aufschließen konnte, ohne dass es aussah, als würde Sasuke wollen, dass Naruto zu ihm aufschließen würde.

„Hn. Dobe.“

Ausnahmsweise einmal ließ sich Naruto nicht von dem Gebrummel beeinflussen. Und sein Lächeln ließ den Schnee in Sasukes Schuhen schmelzen. Die Kühle in seinem Herzen. „Ich… ich, na ja“, Naruto fasste sich verlegen an den Hinterkopf, aber dann lief ein Ruck durch ihn und er sah beinahe wütend aus, „du bist ein richtiger Doofkopf!“

Eine Sekunde floss über sie hinweg.

Eine Minute übergoss sie die Stille und die Freundschaft.

Dann. Schubste Naruto seinen besten Freund in den Schnee.

Und ab diesem Moment hasste Sasuke Schnee fast genauso sehr wie die Gänseblümchen.
 

Irgendwann in der letzten Klasse der Grundschule und dem ersten Wochenende nach dessen Schulanfang dann, einem sonnigen Aprilnachmittag, sagte Naruto auf dem Heimweg: „Teme, ich habe heute das Mädchen getroffen, das ich heiraten werde.“ Und die blauen Augen seines Freundes glitzerten auf eine beunruhigende Art und Weise; eine Mischung aus Geburtstagsvorfreude und Weihnachtstaumel und einer Faszination, die Naruto für fast alles Neue entwickeln konnte. Aber für ein Mädchen, ein Mädchen, dafür hatte Naruto sich noch nie interessiert.

„Aha.“

„Oi, Sasukeeeeeeee! Willst du nicht wissen, wer sie ist?“

Sasuke schaute desinteressiert weg. „Nicht wirklich.“

Narutos Lächeln zerbrach für einen kurzen Moment. Sein Mund verzog sich besorgt. „Wenn du sie nicht magst, dann … such ich mir jemand anderes. Echt jetzt!“ Aber er klang nicht halb so fröhlich und unbeschwert wie sonst und Sasuke wusste aus einem Instinkt heraus, der tief wie Freundschaft und unendlich wie Zuneigung war, dass dieses Mädchen tatsächlich wichtig für seinen besten Freund war.

„Hn. Gut. Wer ist es?“

Und dann kam das rosahaarige Mädchen aus dem Haus gegenüber Narutos, mit einem roten Haarband in ihren rosa Haaren, einem viel zu dünnen Kleid für diese Jahreszeit und dem Lachen in ihren Augen. Narutos Herz schmolz auf den sonnenbeschienenen Boden und tropfte himmelblaue Löcher hinein.

Es war der dritte Moment.

(Sasuke wusste, dass er dieses nervige Mädchen nicht mehr loswerden würde.)
 

„Hallo, Sasuke-kun!“ Sakura warf ihre schmalen, sonnengebräunten Arme um ihn und drückte sich kurz an ihn. Dann wurde sie rot um die Nase, ließ ihn hastig los und holte aus ihrer Tasche eine Handcreme mit Kamillenblüten. Zumindest stand es auf der Packung. Sonnenwolken und Gras und Nervigkeit, danach roch es wirklich. Sie rieb sich kurz die Hände mit ein wenig Creme ein, packte dann die Dose wieder in ihre Tasche und hob den Blick.

„Sakura.“ Seit einem Jahr waren die drei jetzt schon befreundet. Seit dem dritten Moment. Manchmal war da ein kleines gehetztes Flüchten in Sakuras Gesicht, wenn er sie ansah, und dann wusste Sasuke, dass es ihr genauso wenig geheuer war wie ihm, befreundet zu sein. Trotzdem – der größere Teil in ihr schien sich zu freuen, wann immer sie ihn sah, und all das Strahlen, was er schon pro Tag, jedes Mal aufs Neue in der Schule zu sehen bekam, war nichts im Vergleich zu dem, was sie ihm entgegenwarf, nachdem sie ihn eine schreckliche Woche nicht gesehen hatte.

„Wie waren deine Ferien, Sasuke-kun?“

„Okay.“

Sakura verzog ihren Mund zu einem enttäuschten Schmollen. „Echt mal, Sasuke-kun, du solltest ein wenig mehr reden und höflicher werden und all das. Sonst endest du noch als eigenbrötlerischer Hot-Dog-Verkäufer!“ Sakura war immer so. So vollkommen verdreht und lustig und fröhlich und wahnsinnig – und es brachte ihn beinahe zum lächeln. „Ich glaube kaum, Sakura“, sagte er selbstgefällig. „Ich bin ein Uchiha.“

„Na, zieht er wieder die Ich-bin-so-ein-geiler-Uchiha-Nummer ab, Sakura-chan?“ Naruto warf einen Arm um Sakuras Schulter und grinste Sasuke an.

„So ähnlich.“ Sie lächelte ihn an und umarmte ihn fest. „Hallo“, murmelte sie in sein T-Shirt. Narutos Gesicht schien mit jeder Sekunde röter zu werden und nachdem Sakura ihn losgelassen hatte, rannte er mit einem gestammelten „Sehen uns später“ davon. Sakura sah Sasuke irritiert an. „Was hat er denn?“

Sasuke zuckte mit den Schultern. Naruto wollte ihr sowieso bald sagen, dass er in sie verliebt war. „Lass uns gehen.“ Sakura runzelte die Stirn, nickte aber trotzdem und gemeinsam gingen sie in ihren Klassenraum.
 

Zwei Jahre waren vergangen. Naruto hielt trotzdem noch seine Klappe. Und das war das nervigste, was Sasuke sich jemals hätte vorstellen können.

Über die Mittelschuljahre hinweg war die Freundschaft zwischen den dreien immer – tiefer, ehrlicher geworden. Aber dass Naruto Sakura trotzdem nichts sagte, schloss sie aus dem Kreis aus. Sie waren beste Freunde, sie drei, sie gegen die Welt – aber wenn es hart auf hart kommen würde, würden Sasuke und Naruto zusammenhalten und Sakura würde allein zurückbleiben. „Versteht ihr mich? Ich … ich hab nur das Gefühl, dass-… ich etwas wissen sollte, was ich nicht weiß.“ Sakuras Stimme war müde und so vertraut.

Vierter Augenblick.

Sasuke lehnte ihr gegenüber an der riesigen Eiche und Naruto kippte den letzten Rest seines Biers herunter.

„Wenn …“, Sasuke räusperte sich, „die Welt untergehen würde-… ich würde sterben, um dich zu retten.“

„Und ich würde vorbeikommen und den Baka und dich aus dem Schlund der Gefahr ziehen und dann würden wir mit einer riesigen Ramenschüssel auf die Venus fliegen und uns dort ein Haus kaufen und für immer zusammen leben und einen Alien-Hund adoptieren“, fügte Naruto hinzu.

Es blieb. Still. Und so gewaltig.

Sakuras Tränen warfen laute Töne in ihre Herzen und verbanden sie miteinander. Sakuras Tränen waren das lauteste und unglaublichste auf der Welt.

(Für Sasuke würde das Wort Klassenfahrt für immer den Geschmack von Salz und Ramen und Bier haben.)
 


 

Der fünfte Augenblick.

„Es … es tut mir so leid, Naruto. Ich …“ Sakuras Augen waren schockgeweitet und ihre Hände zitterten, als sie Narutos in ihre nahm. Die Tränen verdeckten das grüne Lachen vollständig. „Ich … i-ich liebe dich. Sehr. Aber –“

„– aber du bist nicht in mich verliebt.“ Narutos Gesicht. Zu einem Lächeln. Verzerrt. Eine Träne fiel auf ihre ineinandergeschlungenen Hände. Eine andere.

„Schschsch …“ Naruto befreite eine Hand aus ihrem Klammergriff und fuhr damit über ihre langen Haare. Sein Herz lag pulsierend und blutend neben ihnen, dort, wo es niemand sah, und niemand bemerken konnte, wie verletzt und verletzend Sakura es zu Boden gelegt hatte. Sie schluchzte in seine Brust hinein und Naruto nahm es auf und bewahrte es dort tief drinnen, mit dem Schmerz von Ablehnung der ersten Liebe, mit der anderen Liebe, die Sakuras Tränen ihm schenkten, und mit ihrem Schmerz, den er niemals würde bleiben lassen können. „Ich liebe dich, Sakura.“

Sakuras Schluchzer ließen ihren schmalen Körper erbeben. „Ich liebe dich auch, Naruto.“

Und das pumpende Herz lebte weiter.

(Er fragte sich, wie sehr es Sakura hatte wehtun müssen, es anzufassen. Die Liebe zu fühlen. Er fragte sich, ob Naruto es auch gespürt hatte.)
 

Die nächsten Wochen verliefen merkwürdig still, während Naruto und Sakura ihre kranken Herzen pflegten und Sasuke daneben saß, um aufzupassen, dass nichts Schlimmeres passieren würde.

Bald würden sie die Prüfungen zur Oberstufe machen müssen; sie hatten sich fest vorgenommen, alle drei auf die renommierte Musashi-Oberschule angenommen zu werden; und während Sakura alles tat, um ihren Wissensschatz zu erweitern und das Stipendium zu bekommen, musste sich Sasuke mit seinem Namen und Erbe keine Sorgen machen. Und Naruto mit seinem absolut fantastischen Talent in allen erdenklichen Sportarten hatte auf dieser Schule mit seinen Olympia-Helden auch schon beinahe Fuß gefasst. Sie hatten diesen Plan über Jahre hinweg ausgetüftelt, wobei Naruto die Energie und den Enthusiasmus, weiterzumachen, dazugesteuert hatte, Sasuke seine Verbindungen genutzt und Sakura zu guter letzt alle Informationen zusammengetragen hatte. Letztendlich war diese Schule die perfekte Auswahl für sie alle. Sakura und Naruto wussten das – auch mit dem Schmerz – gut genug. Eine kleine – große, gigantische, phänomenalomegatastische – Verliebtheit würde nicht ihre Zukunft als Freunde zerstören, niemals.

„Sasuke“, Naruto redete den Boden an, während die beiden zu zweit nach Hause liefen, „hab ich’s falsch gemacht?“ Er zögerte. „Ich hätte es ihr doch nicht sagen sollen. Ich hätte-… einfach unsere Freundschaft Freundschaft sein lassen. Ich hab alles kaputt gemacht.“

Sasuke grub die Hände tief in seine Hosentaschen. „Du bist seit der sechsten Klasse in sie verliebt, Dobe. Du hast dir seit der siebten Klasse, als wir auf die Mittelschule gekommen sind, vorgenommen, es ihr zu gestehen. Ich sag nicht, dass dein Timing nicht hätte ein wenig besser sein können, aber nach vier Jahren musste es irgendwann raus.“

„Aber … wir … wir werden niemals wieder normal miteinander umgehen können, Sasuke! Verdammt.“ Naruto schien noch verängstigter vor der Aussicht auf ein ganzes Leben ohne Sakura als ein Leben ohne Sakura als Freundin.

„Zumindest weiß sie jetzt, dass es deine Gefühle waren, die wir vor ihr verheimlicht haben. Die Sache ist geklärt, Naruto. Sie liebt dich, deswegen wird sie nicht einfach gehen. Wir werden Freunde bleiben.“ Sasuke seufzte, als er sich durchs Haar fuhr. „Mach dir keinen Kopf. Du wirst uns beide nicht los, Dobe.“
 

Sechstens.

Kapitulation.

(Denn Sasuke musste eingestehen, dass er Sakura dafür liebte, dass sie den Dobe so liebte, wie sie es tat – so furchtbar aufrichtig, mit dem schönsten Lachen in den grünen Augen.)
 

Narutos erste Amtshandlung als Oberschüler war: Sich eine Freundin suchen.

Sakura seufzte immer, wenn er Sasuke und ihr wieder ein neues Mädchen vorstellte. Sie wusste, dass sie daran Schuld war, dass ihre Abweisung ihn dazu gebracht hatte, tagein, tagaus ein Mädchen zu suchen, das Sakura und Sasuke weismachen sollte, dass er über Sakura hinweg war.

„Aber das weiß ich doch auch so!“, wisperte Sakura in einer Englischstunde, während sie eigentlich die Bennet-Schwestern aus Stolz und Vorurteil analysieren sollten.

Sasuke zuckte mit den Schultern: „Was weiß ich denn, was Dobe will. Es ist uns allen klar, dass er nicht mehr in dich verliebt ist.“ Nachdem Sakura etwas über die älteste Schwester aufgeschrieben hatte, antwortete sie: „Aber … er will es uns trotzdem beweisen, oder?“ In Sakuras Augen lag Schmerz und ihre Stimme war leise und traurig. „Das ist meine Schuld.“

Sasukes Stimme war hart: „Ja.“ Unnachgiebig. Ehrlich. „Du kannst nichts für deine Gefühle. Dobe lebt. Und wenn er endlich ein akzeptables Mädchen gefunden hat, haben wir auch wieder unsere Ruhe.“ Mit diesen Worten nahm er ihr sanft den Bleistift aus der Hand und schrieb weiter. Aus den Augenwinkeln sah er, wie sie ihre Dose mit der Handcreme hervorkramte. Seine Augen weiteten sich, als er den Duft von Sonnenwolken, Gras, Nervigkeit und etwas Neuem inhalierte. Etwas. Altem.

Und auch wenn Sasuke bisher niemals gedacht hätte, dass sie überhaupt nach irgendetwas rochen, wusste er es jetzt besser.

Gänseblümchen rochen wie Sakura.

Das war der siebte Zug.

(Von da an atmete er den Geruch von Gänseblümchen ein wie Sakuras Duft.)
 

„Sakura-chan, Sasuke – das ist Hyuga Hinata.“

Hinata war ein hübsches Mädchen. Ihre dunklen blaustichigen Haare waren genauso lang wie Sakuras vor den Sommerferien, als Naruto sein Geständnis abgelegt hatte. Sasuke wusste nicht, ob er vielleicht übertrieb oder ob er paranoid wurde – aber er war sich eigentlich relativ sicher, dass es beabsichtigt war, wie unähnlich Sakura und Hinata sich sahen. An sich waren sie so verschiedenartig wie kaum jemand; deswegen waren auch Naruto und Hinata so unterschiedlich. Die meisten ihrer Freunde, die das frische Paar sahen, lächelten und sagten etwas Dummes wie Gegensätze ziehen sich an; niemand schien daran zu denken, dass es nicht Naruto und Hinata sein sollten, die sich abstießen. Sondern Sakura und Hinata. In den Fächern, in denen Sakura brillierte – und das waren die meisten – war Hinata scheu wie immer, schüchtern. Sie war vielleicht klug, aber nicht klug genug, anders, um dieses Potential auszuschöpfen, wohingegen Sakura anscheinend immer weiter ihren Kopf erkundigte, um die bestmögliche Punktzahl zu erreichen. Sakura war bunt und leuchtend. So war ihr Lächeln, so klingelte ihr Lachen, so schienen ihre Haare in der Sonne, so strahlten ihre Augen. Hinata war blasser und pastellfarbener – nicht schlechter. Aber nicht so auffällig. Ihr Lächeln war angenehm und freundlich und ihre Hände waren etwas, das für immer Sicherheit versprach. An Regentagen war Sakura ein verwischter rosa Fleck in der grauen Landschaft, aber Hinata wurde plötzlich angesehen, sie war auf einmal da, obwohl sie nichts machte. Sakuras Stimme konnte laut sein, nervig. Sie stritt sich furchtbar gerne; mit Naruto, mit ihm selbst, mit ihrer Freundin, die auf eine andere Schule ging, Yamanaka. Hinata war leise und zuvorkommend. Sakura lachte viel mehr als sie nur lächelte, und sie war schön, auf ihre unperfekte Art. Hinata war objektiv gesehen gutaussehender als Sakura. Sie war schlank und kurvenreicher, ihr Gesicht ebenmäßig und mit feinen Gesichtszügen. An einem guten Tag musste ihr Cousin Neji sie vor starrenden Kerlen beschützen; und vor ihrer eigenen Schüchternheit. Auch da war Sakura anders. Sie mochte es, gesehen zu werden. Sie war stolz, wenn ihr Name unter den Top Fünf der Schule war.

Sasuke war sich beinahe sicher, dass der Dobe es nicht mal bewusst verstanden hatte, aber all diese Unterschiede waren der Grund dafür, dass Naruto sie zu seiner neuesten Flamme machte.

„H-h-hallo, Uchiha-san, Haruno-san.“ Hinata verbeugte sich vor ihnen. Als sie Sakuras forschendem Blick nicht mehr standhalten konnte, rang sie sich ein Lächeln ab. Die Worte schienen sich um ihren Hals zu legen und immer fester zu ziehen. Es war eine Mischung aus tödlicher Blässe und ungesunder Röte in ihrem Gesicht.

„Äh – also, Hinata-chan und ich wollten fragen, ob ihr nicht mit uns nach der Schule morgen ins dieses neue Eiscafé gehen wollt.“ Dabei sah Naruto ihn flehentlich an.

„Hn. Meinetwegen.“

Sakura nickte skeptisch. „Warum nicht?“
 

„Versuch, ein wenig netter zu sein, Sakura.“

„Und das sagst du, ja?“, zischte sie zurück. Ihre Finger spielten mit einer Papierserviette.

„Von mir erwartet man nicht mehr. Von dir schon.“

„Kann ja sein, aber …“

„Nichts aber.“ Sein Ton war endgültig.

Sakura seufzte. „Tut mir leid. Ich meine, ich sollte glücklich sein; Hinata-san ist hübsch und nett und sie mag Naruto. Aber … ich weiß nicht.“ Sie verzog das Gesicht. „Okay, das war gelogen. Ich bin eifersüchtig. Ich möchte Naruto mit keinem anderen Mädchen teilen, ich möchte ihn, aber ich möchte ihn nur als Freund, obwohl ich weiß, er wollte mich als mehr, und obwohl ich weiß, dass das unsere Freundschaft beinahe zerstört hätte-… bin ich so egoistisch und kann mich nicht für Naruto freuen.“

In diesem achten Moment griff Sasuke nach Sakuras Hand und der Moment verflog, aber ihre Hände blieben ineinander verschränkt und eigentlich wusste Sasuke, was das bedeutete.

(Dass Sakura menschlich war, das wusste Sasuke schließlich schon lange. Aber er hatte bis jetzt nicht gewusst, dass er diese Menschlichkeit so sehr lieben könnte.)
 

„Für mich einen doppelten Spezial-Turteltauben-Becher“, grinste Naruto fröhlich, als er die Eiskarte weglegte.

Sakura verdrehte schmunzelnd die Augen.

„Einen Früchte- und einen Traumschlossbecher bitte“, bestellte Hinata für sich und Sakura.

„Hn. Dobe, du willst nicht wirklich so ein Riesending allein essen.“

„Sasuke-kun, du glaubst doch selbst nicht mehr, dass Uzumakis Magen ein Ende hat, oder?“ An die Kellnerin, Ai, gewandt sagte Sakura lächelnd: „Und noch bitte einen Eiskaffee. Kaffee stark, nur Eiswürfel aus stillem Wasser, die Kondensmilch bitte zum selbst abschmecken.“

Ai schrieb grinsend mit. „Du weißt, Sakura-san, dass du mich mit dieser Bestellung immer wieder umbringst, oder?“

„Dein Job, dein Problem“, flachste Sakura gutmütig.

Als Ai verschwunden war, sagte Naruto: „Du-uu? Sakura-chaaan? Warum bestellst eigentlich du immer für diesen Baka da?“

Sakura zuckte mit den Schultern: „Gewohnheit? Keine Ahnung, hab nie drüber nachgedacht.“

Hinata kicherte leise. Sie wusste ganz genau, warum Sakura immer die Bestellung aufgab. Sie wusste an sich ganz genau, was los war. Und es nervte Sasuke.

Mittlerweile waren sie – beziehungsweise Naruto, der immer das halbe Sortiment aufkaufte – gern gesehene Gäste in dem Eiscafé. Sie kamen hierher, wenn Sakura eine Arbeit mit der vollen Punktzahl zurückbekam, wenn Sasuke mehr als drei Sätze hintereinander redete, wenn Naruto Lust auf Eis hatte oder wenn Hinata es neben all ihren Pflichten als Hyuga-Erbin schaffte. Wenn sie feierten. Dieser Ort hatte sich über das eine Jahr, das Naruto jetzt schon mit Hinata zusammen war, zu einer Oase des Glücks gemausert.

Sakuras Löffel kollidierte mit dem Sahnehäubchen auf ihrem Eisbecher und sie schaute gedankenverloren in die Ferne. Sasuke sah ihr an, dass ihr irgendetwas auf dem Herzen lag, aber vor Naruto – „Komm schon, Hinata-chaaaaaaan! Probier das Eis! Das schmeckt super!!“ – wusste er, würde Sakura nichts zugeben. Nicht, wenn Dobe in seinem Fressmodus war.
 

Neun Uhr abends, im neunten Raum des Anwesens, mit neun anderen Leuten im Haus; der neunte Moment.

„Ich hab mich in dich verliebt, Sasuke-kun.“

Flüchten. Wegrennen. So weit wie möglich weg von ihr. Immer weiter weg.

(Sie hatte ihn überrascht. Er hasste Überraschungen.)
 

„Es tut mir leid, Sasuke-kun. Ich… hätte das nicht sagen dürfen. Ver-…vergiss es einfach, tu so, als wär ich niemals so dumm gewesen, das zu sagen. Ich-… bin nicht in dich verliebt. Ich bin es nicht, Sasuke-kun.“

Zehntens.

Weg von ihr. Weg. Von ihren Augen. Ihre grünen Augen. Weg.

(Es war besser so. Sie hatte recht.)
 

„Was ist los?“

„Hn.“

„Oh, komm mir bloß nicht mit deinem Hn-Alphabet!“

Ich will mit dir reden! Guck mich an, Bastard!“

„Sasukeeeeeee… komm schon! Sag Doktor Naruto, was los ist!“

„Was ist zwischen dir und Sakura passiert?“

„Sie hat auf meiner Geburtstagsparty gesagt, dass sie in mich verliebt ist. Ich bin weggerannt. Am nächsten Tag hat sie gesagt, dass sie’s nicht so gemeint hat und dass ich’s vergessen soll.“

„Und deswegen rennt ihr seit einem Monat voreinander weg?! Mann, Sasuke, echt jetzt, du bist so ein Volltrottel! Ich meine, das ist doch das geilste Geburtstagsgeschenk zum Sechzehnten überhaupt, oder?“ Perverses Augenbrauenwackeln. „Du… und Sakura-chan… ein Liebesgeständnis…“

Sasuke rammte Naruto seine Faust ins Gesicht.

Danach war alles wieder in Ordnung.
 

Sasuke schloss leise die Tür zum Klassenraum und lehnte sich an die Schiebetür. „Sakura.“

Sakura ließ vor Schreck ihre Tasche fallen. Sie bückte sich, hob sie wieder auf und drückte sie eng an ihre Brust. „Was ist, Sasuke-kun?“, fragte sie leise.

„Du bist in mich verliebt.“

Sie öffnete den Mund, schloss ihn wieder, setzte zum Sprechen an. Ließ es.

Der Moment, in dem sie es aussprach. Der elfte Moment. „Schon so lange.“

Er nickte, drehte sich um und ging.

(Denn so sehr er sie liebte, verliebt war er nicht.)
 

„Oi, Sasuke-kun!“ Ein blondes Mädchen rannte hinter ihm mehr, zwei Jungen im Schlepptau. Er erhöhte sein Tempo und überquerte eine Kreuzung.

„Sasuke-kuuuuuuun!“ Sie war hartnäckig. Er verdrehte die Augen und vergrub seine Hände tief in die Hosentaschen. Dann blieb er stehen. Am Ende würden sie ihn noch bis zu sich nach Hause verfolgen und mit faulen Eiern bewerfen.

„Echt mal, Sasuke-kun, warum musst du denn so schnell laufen?“ Sie hatte blaue Augen und ihr Lächeln war strahlend.

„Hn. Wer seid ihr?“

Das Mädchen sah ihn bestürzt an, während sie ihre Hände in die Hüften stemmte. Der eine Junge schaute genervt zur Seite, der andere steckte sich eine Hand voll Chips in den Mund. „Echt mal, Sasuke-kun! Du bist so vergesslich! Weißt du nicht mehr? Yamanaka Ino-sama? Wir waren in der gleichen Grundschulklasse und auf der gleichen Mittelschule, erinnerst du dich? Die, die immer so viel hübscher und besser war als Sakura-chan?“ Sie grinste. Er seufzte. Sie hatte sich in den letzten Jahren kein Stück verändert.

„Was willst du von mir, Yamanaka?“

Ihr Lächeln war gleichbleibend fröhlich: „Ach, und das sind Shikamaru und Choji.“

„Was willst du von mir, Yamanaka?“, wiederholte er.

Dann. Eine Eisschicht kroch über ihre Augen. „Ich wollte nur wissen, was du verteufelt noch mal mit Sakura-chan gemacht hast.“

„Was geht dich das an?“ Scheiße. Er hätte einfach von Anfang an wegrennen sollen.

„Nun, ich habe jedem oft genug gesagt, dass, der, der Sakura-chan wehtut, es mit mir zu tun bekommt. Du hast sie verletzt, also kriegst du jetzt die Rechnung dafür.“ Ein satanisches Glimmen zündete ein Feuer in ihren Augen an. „Shikamaru, Choji – macht ihn fertig.“

Stille.

„Oi, Ino-chan… ich will niemanden schlagen. Außerdem sieht der ziemlich groß und sportlich aus…“

„Mendokuse. Echt mal, Ino – du hast gesagt, du lädst uns in dieses – ich zitiere – totschicke neue Restaurant ein; nicht, dass wir irgendeinen armen Tropf verprügeln sollen. Du bist so anstrengend.”

„Ah, Jungs! Bitteeeeee? Sakura-chan will nicht mal mit mir darüber reden, es muss schlimm sein. Außerdem mögt ihr sie doch, oder? Sakura-chan ist nett! Und der da war scheiße zu ihr, also müssen wir ihn jetzt in der guten alten Ino-Shika-Cho-Formation plattmachen!“

„Mendokuse…“

Sasuke räusperte sich leise. „Ich habe nichts gemacht. Außerdem reden wir seit mindestens zwei Monaten wieder miteinander. Bist anscheinend nicht ganz auf dem laufenden, eh, Yamanaka?“

Ein meisterhafter Abgang war das.
 

„Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas?“ Naruto fiel von seinem Stuhl, sich vor Lachen den Bauch haltend. „Neeeeeeeeeeein.“ Er weinte sogar beinahe. „Und dann hat Ino dich von hinten in die… die… die Mülltonne geschubst und ist weggerannt und ihr beide“, er zeigte auf Yamanakas Konsorten, „habt ihn rausgefischt und ihr seid… irgendwie… in ’nem Bordell gelandet, weil irgendwelche Huren Sasuke-baka verfolgt haben? Kami-sama, das ist zu gut!“ Er gackerte weiter vor sich hin.

Sakura versuchte, ein Grinsen zu unterdrücken, während sie Sasukes Platzwunde an der Schläfe desinfizierte. „Muss zum Glück nicht genäht werden“, murmelte sie so leise, dass man das Lachen fast nicht heraushören konnte.

„Ich hätte einfach die Klappe halten sollen“, sagte er leise.

„Nein, hättest du nicht!“ Sakura sah ihn streng an. „Wer weiß, was alles passiert wäre, wenn du nicht Naruto angerufen und dich und Ino-chans Freunde hättest abholen lassen!“ Ihre Hand lag immer noch auf seiner Wange und ihre Blicke waren ineinander verharkt. Sie schluckte. Dann wandte sie sich an Shikamaru, der genervt rumstarrte und Choji, der sich aus Sakuras Küche schon ihren gesamten Süßigkeitenvorrat geschnappt hatte.

„Ist bei einem von euch noch irgendwas kaputt?“

„Mendokuse“, murmelte Shikamaru, während Choji ein „Nö“ schmatzte.

„Gut. Ihr könnt froh sein, dass Kaa-san und Tou-san auf Geschäftsreise sind.“ Sie stand auf, zog Yamanakas komische Freunde hoch und verfrachtete sie ins Gästezimmer.

„Sasuke-kun, du nimmst mein Bett und Naruto, ich blas dir unsere Luftmatratze auf.“

„Und wo schläfst du dann, Sakura-chan?“

Mit dem leisen Lachen in ihren Augen. „Die Couch im Wohnzimmer wird für den Rest der Nacht schon noch reichen. Schlaft gut, Jungs.“
 

„Naruto-kun! Autsch! Was machst du hier? Es ist… verdammt, fünf Uhr morgens!“ Das leise Wispern weckte Sasuke.

„Ich konnte nicht mehr schlafen.“

Seufzen. „Soll ich dir ’ne Milch mit Honig machen? Tee? Pfannkuchen?“

„Was zu Essen wär super.“ Narutos Stimme klang selbst durch die Tür reuevoll. „Tut mir leid, Sakura-chan.“

„Macht nichts, Naruto. Macht nichts.“

Sasuke stand auf, öffnete die Tür von Sakuras Zimmer und wollte gerade zu den beiden in die Küche gehen – als er Naruto fragen hörte: „Sakura-chan, was ist mit dir und Sasuke?“

Er hielt inne.

„Es ist… nichts.“

„Ihr habt einen Monat nicht miteinander gesprochen und dann habt ihr plötzlich so getan, als wäre die Welt wieder okay! Es ist nicht nichts!“

„Naruto… bitte…“ Sakuras Stimme war leise. „Ich will nicht darüber reden.“

„Wenn es darum geht, dass du in ihn verliebt bist-… das… das weiß ich doch. Seit immer. Schon ganz am Anfang. Du… du bist so schön, wenn du ihn ansiehst, Sakura-chan.“

Klirren von zerspringendem Porzellan.

„Wie-… wie kannst du das einfach so akzeptieren, Naruto-kun? Ich… ich hab dich abgelehnt, ich habe gesagt, ich will nicht, dass unsere Freundschaft darunter leidet… ich habe gelogen, als ich das gesagt habe! Ich wollte mit Sasuke zusammensein. Wie… wieso sagst du dann…“ Sie stockte. „Ich darf nicht mit ihm zusammenkommen. Ich will dir nicht wehtun.“

Der zwölfte Wendepunkt.

„Ich bin dir nicht böse, Sakura-chan. Selbst wenn ich wollte, könnte ich es nicht sein. Sei glücklich. Mach Sasuke glücklich.“

„Nein. Er ist nicht in mich verliebt.“ Er hörte das Lächeln. Er sah es. Im Herzen. „Es ist gut so, Naruto. Mach dir keine Sorgen.“

(Manchmal fragte Sasuke sich, wie psychisch verwirrt er sein musste, dass er Sakura noch mehr liebte, weil sie Nein sagte. Weil sie es für ihn sagte, nicht für sich selbst.)
 

Ihr Abschlussjahr.

„Du, Sasuke?“ Naruto lag mit ausgestreckten Armen und Beinen auf der Wiese, starrte in den dämmernden Himmel, der aufgehende Mond sich langsam abzeichnend. Rosa Wolken.

„Was?“

„Was willst du nach der Schule machen?“

„Studieren. Wie du schon längere Zeit weißt, Dobe.“

„Jahh, schon – ich mein nur… wir“, Naruto setzte sich auf und sah seinen besten Freund an, „wir bleiben Freunde.“ Seine Stimme hatte so viel Zögern in sich aufgesaugt, dass es wie ein Oder? klang.

„Natürlich, Dobe.“

„Und… Sakura-chan?“

„Was ist mit mir, Naruto?“ Sakura stellte sich vor die beiden, langes, ungemähtes Gras berührte ihre Fußknöchel.

„Was machst du nach der Schule?“

„Nachdem ich meinen bravourösen Abschluss in der Tasche hab“, Sakura drehte sich einmal im Kreis, dass ihr Kleid wirbelte und sich ein paar kurze Haarsträhnen aus ihrem unordentlichen Pferdeschwanz lösten, „studiere ich hier. Bei euch.“ Sie lächelte, beugte sich zu Naruto herunter und gab ihm liebvoll einen Kuss auf die Stirn. Sie krabbelte zu Sasuke herüber, einen Unterschenkel noch halb auf Narutos Knie und die Hände ins Gras gestützt, und küsste ihn auf den Mund. Dann stand sie auf, packte von irgendwoher Ino aus dem Getümmel der Party und zog sie auf die Tanzfläche.

Neeeeeein, ihr seid nicht zusammen. Neeeeeeeeein, sie ist nicht mehr in dich verliebt. Scheiße, ihr flirtet wie die Weltmeister.“

Sasuke lehnte sich zurück und legte seinen Kopf in den Nacken.

Sein Blick fiel auf Sakura.

Der dreizehnte Moment war nicht ihr erster Kuss. Es war das Lächeln. Das Lächeln nur für ihn, während um ihn herum so viele Menschen waren. Sasuke. Sah es. Es war nur für ihn.

(Nein, er war nicht in sie verliebt. Nein. – Und wenn er es oft genug gesagt hatte, würde er es vielleicht sogar irgendwann glauben.)
 

Uchiha Sasuke müsste lügen, würde er sagen, er wüsste, wie er hier gelandet wäre. Er müsste allerdings auch lügen, würde er sagen, es gefiele ihm nicht.

„Sasuke-kun.“ Ein Flüstern in die ausgefüllte Leere, ihre Hände in seinem Haar, sein Mund ihren trinkend.

Als er an ihrem Kopf vorbei aus dem Fenster sah, vermischten sich blaue Wolken mit rosa Sonne.

Er mit ihr.

Sie drückte sich näher an ihn.

Sie roch nach Sonnenwolken, Gras, Nervigkeit und Gänseblümchen.

Irgendwann lösten sich ihre Lippen von seinen und sie umarmte ihn nur noch. Ihr Körper war warm und vertraut an seinem. Er wusste. Sie passte perfekt zu ihm.
 

„Du hast es geschafft, Sakura.“
 

Dann verließ er den Raum, aber… er hörte das Lachen hinter dem Grün ihrer Augen.

Der vierzehnte Moment war kein einzelner, sondern die komprimierte Wirkung Haruno Sakuras auf Uchiha Sasukes Leben. Es war ihr Lächeln und ihr hübsches Gesicht und ihre Freundschaft und ihre Liebe und die Art, wie sie vor über zehn Jahren das Gänseblümchen in ihren kleinen Händen gehalten hatte. Es war die Art, wie sie mit Hinata umsprang oder wie sie mit Ino kicherte und tanzte und lachte. Das Augenverdrehen, wenn sie Naruto einen Teller Gemüse zu seinen Instant-Ramen schob. Das Lachen der grünen, grünen, grünen Augen, nur für ihn. Sie.

(„Du hast es geschafft“, dass ich mich in dich verliebe, Sakura.)
 

„Kino, Sasuke-kun?“ Sie begrüßte ihn mit einem Lächeln und einem Kuss.

Sasuke hob seine Augenbrauen: „Es laufen nur Schnulzen, Sakura.“

Naruto sah zwischen den beiden hin und her, aber er sagte nichts. Er legte den Kopf schief, während seine beiden besten Freunde über die möglichen Varianten diskutierten, wie sie den Samstagabend verbringen könnten. So ging das schon seit zwei Monaten. Sie küssten sich, sie verabredeten sich-… aber bisher hatte sich niemand getraut, zu fragen, ob sie auch zusammenwaren. Ausnahmslos niemand.

„Komm schon, Sasuke-kun. Du willst nicht“, Sakura zählte von den Fingern ab, „ in die lange Nacht der Museen, du willst auf keine Party und auch nicht auf die Geburtstagsfeier von Ken-chan. Dann lass uns doch ins Freiluftkino gehen!“

„Nein.“

Sakura verschränkte die Arme vor der Brust, ihre Stirn gerunzelt. Wie immer, wenn sie nachdachte, kaute sie auf ihrer Unterlippe. „Bitte?“

„Nein.“

„Gut! In Ordnung! Dann schlag du was vor!“

Sie starrten sich in einem ultimativen Blickduell in die Augen.

Naruto platzte: „Seid ihr zusammen?!“

Sakura warf einen Blick zu Sasuke und zuckte dann mit den Schultern: „Das weiß nur Kami-sama.“

„HÄÄÄÄÄÄ? WAS SOLL DENN DER VERDAMMTE FROSCHDRECK HEISSEN?“ Naruto machte mondrunde Kulleraugen und starrte seine Freunde entrüstet an. Er schnaufte.

Sasuke verdrehte die Augen. „Ja, Mann. Sind wir. Also halt die Fresse und geh zu Hinata.“

„Das kann ja wohl nicht wahr sein… so was nennt sich Freund… Doofkopf…“ Naruto hatte sich weggedreht und war einige Meter weit entfernt, als er wie zugefroren stehen blieb, dann einen Jubelschrei ausstieß und mit Höchstgeschwindigkeit zurückpreschte. „Ahhhhhhh, Sakura-chan, Gratulation!“, sagte er beherzt und schüttelte ihr dabei wie wild die Hand, zog sie in eine atemraubende Umarmung.

Sie lachte fröhlich und ein bisschen perplex. „Naruto! Ich bin nicht schwanger und Sasuke-kun hat mir auch keinen Heiratsantrag gemacht. Ehrlich, was soll der Aufstand?“

„Ihr seid schon so lange ineinander verliebt. Ich bin nur froh, dass meine beiden besten Leute es endlich hingekriegt haben.“ Naruto lächelte sein dummes, heldenhaftes, wunderbares Lächeln, nickte noch einmal und ging dann auf Hinata zu, die schon an der Bushaltestelle wartete und ihrem Freund winkte.

„Das war ja mal ein Segen, was?“ Sakura lächelte Sasuke an und griff nach seinem Arm. „Komm, lass uns gehen.“

Und sie strahlte so sehr vor Zufriedenheit und Glück. Er hatte niemals den Satz des vierzehnten Momentes ausgesprochen, aber zumindest waren sie jetzt Freund und Freundin, ganz offiziell.

„Würdest du mit mir Schluss machen, wenn ich deine Hand halten würde?“, fragte sie unbeschwert.

„Ich würd’s nicht drauf ankommen lassen.“ Er lächelte gefährlich und küsste sie.

„Gut, dann nicht.“ Sie lächelte zurück und lief ein paar Schritte voraus. Ihre Haare hatte sie zu einem losen Pferdeschwanz gebunden und an ihrem Hals glänzte silbrig ein Kette.

Sie war glücklich.

Er machte sie glücklich.

Verblüffend.
 

„Hallo, Ken-chan.“ Sie beugte sich zu ihrem kleinen Cousin herunter und wuschelte einmal durch die schwarzen kurzen Haare. „Alles Gute nachträglich.“ Sie drückte ihm ein Päckchen in die Hand.

„Danke, Sakura-nee-chan.“

„Wie geht’s dir heute? Und wo ist Umeko-ba-san?“

„Mami ist mit Moe-ba-san in der Küche.“

„Ah.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln und sagte dann: „Ach, bevor ich’s vergesse: Ken-chan, das ist Sasuke-kun.“

Das kleine Gör verschränkte die Arme voreinander und sah ihn abschätzend an: „Hab schon viel von dir gehört.“

Sasuke musste ein Grinsen unterdrücken: „Ich auch von dir. Du sollst Sakura in Sachen Intelligenz sogar noch übertreffen?“

Ken sah Sakura an und Hitze kroch seinen Hals hoch. „Äh… na ja, Sakura-nee-chan einzuholen – da, äh, brauch ich bestimmt noch ein bisschen.“

„Das schaffst du locker. So gescheit wie sie immer tut ist sie gar nicht.“ Ken kicherte. „Du lieber Himmel!“ Sakura stemmte ihre Hände in die Hüften. „Zwei Minuten mit Ken-chan und du bringst ihn sofort auf deine Seite, Sasuke-kun. Ich bin zutiefst getroffen.“ Theatralisch griff sie sich an die Brust. Sasuke verdrehte amüsiert die Augen.

Dann kamen zwei Frauen aus einem der Zimmer des geräumigen Hauses. Die eine hatte lange schwarze Haare und die andere beinahe farbloses mit einem Stich ins Blassrosa. „Wen haben wir denn da?“ Sakuras Mutter – zumindest sah sie Sakura ähnlich – ging einige Schritte auf die drei zu, ein unleserliches Flimmern in den grünen Augen.

„Kaa-san, Ba-san.“ Sakura seufzte. „Das ist Uchiha Sasuke. Mein Freund.“

Die Frau zog ihre Augenbrauen hoch und schnalzte missbilligend. Sie musterte ihn mit der gleichen Ehrlichkeit, die auch in Sakuras Blick immer war, aber bei ihr wirkte es beinahe geschäftsmäßig. Sie hatte um einiges mehr Schroffheit und spitze Kanten als ihre Tochter, alles an ihr war schneidend und eckig; selbst die weißen Kreise auf ihrem schwarzen Rock sahen dünn und scharf aus. „Wie schön, dich kennenzulernen, Uchiha Sasuke-kun.“ In ihrer Stimme war eine undeutbare Spitze herauszuhören. „Ich wünschte, ich könnte sagen, ich hätte schon viel von dir gehört.“

Sakuras Tante wandte sich an ihren Sohn: „Komm, Ken-chan. Lass uns ein bisschen spazieren gehen, ja?“ Dann drehte sie sich zu ihnen um: „Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben, Uchiha-san. Man sieht sich bestimmt wieder. Auf Wiedersehen, Sakura-chan. Wir telefonieren, Moe-nee-chan.“

„Natürlich.“ Moe lächelte Glasscherben.

Die üblichen Verabschiedungen wurden ausgetauscht, bis sie allein im Haus von Sakuras Tante waren.

„Was machst du hier, Kaa-san? Solltest du nicht in einem Jet wohin auch immer sitzen?“

„Nicht ganz, Sakura. Tou-san sitzt in seinem Flieger zurück nach Japan. Er kommt in drei Stunden an. Ich bin schon seit heute Morgen wieder da.“

„Warum habt ihr mir nicht Bescheid gesagt?“

„Damit du etwas mit deinen Eltern unternimmst? Ich bitte dich.“ Moes Konter waren gelassen und bedacht, klug. „Außerdem kannst du mir das wirklich nicht vorwerfen. Du hast einen Freund und stellst ihn zuerst deiner Tante und deinem Cousin vor? Was habe ich bloß in deiner Erziehung falsch gemacht?“

„Wir waren auf dem Weg zu Freunden.“ Seine Stimme hallte lange in dem Flur mit den leeren Herzen nach. Sasuke hätte niemals gedacht, dass die Beziehung zwischen einem warmherzigen Menschen wie Sakura und ihrer Mutter so-… merkwürdig, zynisch, beleidigend sein könnte. Sie hatte nie etwas gesagt.

„Ach, siehst du, Sakura-chan? Du hättest heute eh nichts mit deiner Familie unternehmen können.“

„Ich hätte abgesagt“, presste Sakura hervor.

„Sicher, sicher.“ Moe winkte die Worte ab wie lästige Fliegen.

Sasuke verdrehte die Augen und stieß genervt Luft aus. „Ich weiß wirklich nicht, was ihr beide für ein Problem habt – aber bitte, klärt es.“ Er küsste Sakura auf die Stirn und fügte leiser hinzu: „Ich warte draußen auf dich.“

„Auf Wiedersehen, Haruno-san.“ Er nickte ihr zu und verließ das Haus mit lässigen Schritten.
 

„Unsere Beziehung ist einfach eingefroren. Sie… hasst mich dafür, dass ich sie nicht mehr an meinem Leben teilhaben lasse. Aber sie ist… selbst schuld. Wer Kinder in die Welt setzt, sollte auch fähig sein, sich dementsprechend um sie zu kümmern.“ Sakuras Stimme hatte etwas Abfälliges, während sie zu Richtung Narutos Wohnung liefen und sie ihm erzählte. „Sie wollte nie Kinder. Sie liebt mich… aber – sie hat immer erwartet, dass ich von Geburt an erwachsen genug war, dass ich mich um mich selbst kümmern konnte.“ Sie wischte sich unwirsch über die Augen. „Und Tou-san ist nicht viel besser. Niemand ist zuhause, es war noch niemand jemals zuhause. Nur meine Tante und ganz früher ein Kindermädchen.“ Sie lächelte schief. „Deswegen kann ich auch so gut kochen. Weil niemand anders das für mich gemacht hat.“

Sakura blieb abrupt stehen. Sie sah auf den Boden und ihre Haare verdeckten ihr Gesicht. „Es tut mir leid, Sasuke-kun. Du hättest diese Szene nicht mitbekommen müssen.“

Sasuke sah sie an. In seinem Blick war Wut. „Warum hast du mir nie davon erzählt? Oder Naruto? Scheiße, Sakura! Wir sind schon so lange befreundet. Du hättest es uns erzählen müssen.“

„Ach wirklich?“ Sakura spie die Wörter auf den Boden, ihm ins Gesicht. „Genau, wie du mir erzählt hast, dass dein Bruder ein Psycho ist, der deine gesamte Familie gekillt hat? Genau, wie du mir erzählt hast, dass du bei irgendwelchen entfernten Verwandten leben musstest und seit du sechzehn bist, allein in dem gottverdammten Haus deiner Eltern wohnst? So wie du mir gesagt hast, dass dein Bruder die Todesspritze bekommen hat, als wir auf dieser Klassenfahrt waren? Genau, wie Naruto mir von Anfang an gesagt hat, dass er in mich verliebt ist? Dass er anfangs keine Freunde hatte, weil seine Eltern nach Gerüchten seinetwegen gestorben sind? Habt ihr mir das erzählt?“ Sie hob ihren Blick und sah ihn fest an. „Nein. Und ich habe euch nie gedrängt. Ich habe es selbst herausgefunden. Jetzt hast du es herausgefunden. Wo ist der Unterschied, Sasuke-kun?“

Sie. Wusste es. Sie wusste alles.

Der fünfzehnte Moment.

„Und du warst trotzdem mit uns beiden befreundet… Ohne Mitleid.“

„Ja.“ Sie atmete es aus. „Ich liebe euch, beide. Ihr seid die wichtigsten Personen in meinem Leben. Ich liebe dich.“

Er runzelte die Stirn. „Ich weiß.“

(Er war in sie verliebt und er liebte sie – sie wusste es. Sie wollte es hören, aber er würde es nicht sagen. Sie wusste es.)
 

„Ich hab mich für ein Auslandssemester angemeldet.“ Sasuke sagte den Satz ohne Zusammenhang und seine Stimme war belanglos dabei.

„Du – was?“ Sakura klopfte Naruto, der sich an seinem Kaffee verschluckt hatte, auf den Rücken. „Wohin? Wann? Wieso?“

„England. In einem Monat. Bessere Chancen.“

England?“, stotterte Naruto, „Echt mal, Sasuke, weiter ging’s nicht, was? Außerdem bist du ein ach-so-toller Uchiha – du musst nur deinen Namen nennen und jede verkackte Firma nimmt dich an! Und das Essen! Hab ich schon das Essen erwähnt? Das soll ekelhaft sein!“

„Ich will nicht durch meinen Namen weiterkommen, Dobe. Und ich bin kein Fresssack wie du.“ Er sah die ganze Zeit Sakura an. „Was sagst du dazu?“

Sie lächelte, ein bisschen erzwungen, ein bisschen ehrlich. „Ich hasse es jetzt schon, dass du für ein halbes Jahr weg bist. Aber… es ist eine Chance. Und wir… wir rennen dir ja nicht weg. In sieben Monaten sitzen wir alle drei wieder hier.“

Naruto seufzte und fuhr sich durch die Haare, dass sie noch mehr von allen Seiten abstanden. „Gut, meinetwegen. Dann warten wir eben hier. Aber nörgel ja nicht rum, dass das Essen da komisch ist! Ich hab dich gewarnt!“
 

Am Flughafen einen Monat später schenkte sie ihm einen Blick aus lachenden Augen und ein Lächeln, das traurig und aufmunternd gleichzeitig war. Sie küsste ihn auf die Wange. „Pass auf dich auf, Sasuke-kun. Versprich’s.“

„Ich bin ein großer Junge, Sakura.“ Er erwiderte ihr Lächeln flüchtig.

„Sicher, sicher. Iss viel Gemüse. Lass dir von den Engländern keine Drogen aufquatschen und trink jeden Morgen ein Glas Wasser. Pass auf dich auf. Mach nicht zu viel Unsinn. Wag es nicht, mich zu betrügen.“

„Sakura, ich bin weder dein Sohn noch Naruto noch ein Fremdgeher. Ich…“ … liebe dich. „Jetzt lass mich los, damit ich endlich verschwinden kann.“

Sakuras Lächeln war Abschied genug.

Sechzehn.

„Tschüss, Sasuke“, meldete sich Naruto noch zu Wort. Er schlug seinen Kumpel hart auf die Schulter. „Jetzt hab ich erst mal Sakura-chan ganz für mich allein, was?“, blödelte er.

„Ein halbes Jahr ist gar nicht so lange, oder?“ Sakuras Lächeln.

„Ganz bestimmt nicht!“ Narutos Grinsen.

Er seufzte. „Ich ruf euch drüben an.“

(Sasuke wünschte, er würde sie nicht jetzt schon so verdammt erbärmlich vermissen. So war das wohl, wenn man liebte.)
 


 

Ihre Haare waren gewachsen. Merkwürdigerweise war das das erste, was er an ihr bemerkte. Ein paar Strähnen fielen ihr auf die Schulterblätter und bedeckten den Stoff ihres Kleids. Naruto neben ihr hatte einen Arm locker um Hinata gelegt und grinste wie ein Honigkuchenpferd, das im Lotto gewonnen hatte.

Dann sah er nichts mehr. Außer Sonnenwolken, Gras, Nervigkeit und Gänseblümchen. Ihre Arme umfingen ihn und sie versteckte ihren Kopf in der Kuhle zwischen seinem Hals und seiner Schulter. Sie atmete. Sie war da.

„Hallo“, hauchte sie.

„Sakura“, antwortete er leise und drückte sie fester an sich. Gott, er hatte sie vermisst. Er würde es niemals zugeben, aber er hatte sie unglaublich schrecklich fürchterlich vermisst.

Ich hab dich vermisst, Sasuke-kun. Du glaubst gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe. Wenn meine Sehnsucht so groß war wie Narutos Vorrat an Instant-Ramen, dann war deine nur so groß wie ein Gänseblümchen.“ Sakura hob den Kopf und lächelte ihn an.

„Stimmt wohl“, sagte er einsilbig und küsste sie. Er war. Angekommen. Zuhause.

Bei ihr.
 

„Temeeeeeeeee!“ – „Küsst gerade unser Sasuke-ich-bin-asexuell ein Mädchen?“ – „Die ist echt heiß.“ – Alles gleichzeitig.
 

Sakura löste sich aus seiner Umarmung, sodass Naruto ihn belagern konnte – musste, sollte, wollte – aber er sah es an dem gequälten Ton ihres Lachens. Es tat ihr beinahe weh, ihn wieder loszulassen.

Hinata trat zu Naruto und lächelte Sasuke sanft an. Es war das zurückhaltendste und mildeste Willkommen, das er jemals erlebt hatte, aber es passte zu ihr und es reichte.

„Hallo, Hinata. Immer noch mit Dobe unterwegs?“

Hinata schmunzelte: „Ich wollte dich nur noch begrüßen und dann ein für alle Mal Schluss mit ihm machen.“

„Haha“, hustete Naruto trocken, „ich bin auch noch da!“

„Das ist auch die Absicht, du dummer Junge.“ Sakura verschränkte die Arme vor der Brust und grinste.

Im Hintergrund räusperte sich Suigetsu. Sasuke drehte sich halb um: „Sakura, Hinata, Naruto – Karin, Juugo, Suigetsu.“

„Das ist ja wohl keine ordentliche Vorstellung!“, meckerte Naruto und Suigetsu nickte zustimmend. Dann leuchtete etwas in Narutos blauen Augen auf und er drückte Sasuke, den er vorher schon wieder fast locker gelassen hatte, fest an sich. „Du bist wieder daaaaaaaaaaaaa!“, singsangte er, „Ich hab meinen Sasuke-chan wiedeeeeeeeeeeer!“

Karin rückte ihre Brille zurecht: „Du hast nicht übertrieben, Sasuke.“ Dann wandte sie sich an Sakura. „Karin.“ Sie streckte ihr höflich die Hand aus.

„Sakura. Freut mich“, antwortete sie und sie schüttelten sich die Hände. „Mh, also, ich will ja nicht… unhöflich erschienen, aber – wer seid ihr? Und woher kennt ihr Sasuke-kun?“

Diesmal sprach Juugo: „Karin, Suigetsu und ich sind nach unserem Abschluss zu dritt ins Ausland gegangen. In England haben wir Sasuke kennengelernt.“ Er hatte eine unendlich sanfte Stimme.

„Und weil er die ganze Zeit von Tokio und Onigiri und Sakura und Naruto geschwafelt hat, hat uns das Heimweh gepackt und wir haben uns entschlossen, mitzukommen“, beendete Suigetsu grinsend.

„So ähnlich zumindest“, verdrehte Sasuke die Augen. Sakura wandte sich ihm interessiert zu. „. Sie wohnen jetzt bei mir. Zumindest für den Anfang.“

Sakura lächelte schief: „Das ist… toll.“

„Ne, Sakura-chan, wollten wir nicht bei dir Essen? Zur Feier? Ich hab soooooooooo einen Kohldampf!“

„Klar, Naruto. Geh doch schon mal mit Hinata-chan zum Auto.“

Sie drehte sich zu seinen drei Begleitern um: „Ihr habt doch nichts gegen traditionelle Küche, oder?“

„Nicht, wenn sie von so einer hübschen Lady gekocht wurde.“ Suigetsu lächelte pseudo-charmant. Karin gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf: „Was er damit sagen will, ist, dass wir gerne mitkommen. Habt ihr überhaupt genug Platz im Auto?“

„Seid ihr mit Hinatas Auto da?“, mischte sich Sasuke ins Gespräch ein. Sakura nickte. „Dann laufen Sakura und ich. Zu fünft ist mit dem Gepäck das Auto voll.“

„Wir wollen keine Umstände machen.“

Sakura setzte gerade zum sprechen an, als Sasuke sie unterbrach: „Es ist in Ordnung. Nehmt meine Tasche mit. Wir sehen uns bei Sakura.“
 

„Wir werden später als sie zu Hause sein, Sasuke-kun.“

Schweigen.

„Und nur ich hab den Schlüssel.“

Schweigen.

„Warum haben wir nicht einfach noch ein Taxi bestellt?“

… Schweigen.

„Mir ist kalt, Sasuke-kun.“

„Naruto hat einen nachgemachten Schlüssel von deiner Wohnung. Und du hättest dir einfach eine Hose anziehen können, statt in Strumpfhosen durch den Schnee zu hüpfen.“

„Woher weißt du, dass Naruto einen Schlüssel hat?“ Sie runzelte ihre Stirn.

„Sonst hättest du schon vorher protestiert. Du willst mich nur nerven, weil du denkst, dass ich mit Karin Sex hatte.“

Sie schwieg einen Moment. Und seufzte. „Stimmt.“

Er griff im Laufen nach ihrer Hand und küsste ihre kalten Fingerknöchel. „Du benutzt seit sechzehn Jahren die gleiche Handcreme. Du trägst nie im Winter Handschuhe, wenn es geschneit hat.“

„Gewohnheitsmensch?“, schlug sie vor.

„Du bist seit neunzehn Jahren in mich verliebt.“

„Ein verrückter Gewohnheitsmensch“, korrigierte sie.

„Ich würde dich niemals belügen.“

„Ich weiß.“ Sie sah ihm direkt in die Augen. „Ich weiß. Aber… aber eifersüchtig darf ich trotzdem sein, oder? Als Freundin eines oberreichen, tollen, heißen Typen darf ich das.

Du hast so selten zurückgerufen, Sasuke-kun. Ich hab dich vermisst. Naruto hat dich vermisst. Und Tou-san hat gesagt, dass er dich kennenlernen will. Er hat noch niemals in seinem Leben gesagt, dass er irgendeinen meiner Freunde kennenlernen will.“ Sakura lächelte ihn ehrlich an. „Wir sind alle irgendwie eifersüchtig auf deine Freunde. Hast du Narutos Blick gesehen? Es ist nur ein bisschen komisch gerade. Für alle… und-“

„Sakura.“

„Ja?“

„Halt den Mund.“

„Wieso sollte ich?“

„Ich wette, ihr beide seid heiser geworden von dem ganzen Gelaber, das ihr veranstaltet habt, als ich weg war.“

„Na ja… nur-… ein Mal.“

„Hn.“

„Sasuke-kun?“

„Was?“

„Ich liebe dich.“

Auf seinem Gesicht entstand ein kurzes Lächeln.
 

„Sie ist sehr nett.“

„Ja.“

„Und klug. Medizinstudentin, eh?“

„Ja.“

„Sie macht dich glücklich. Du bist entspannt, wenn sie da ist. Und ihr seid noch nicht mal pervers oder so. Ich wette, du kannst dich nach ’nem halben Jahr kaum noch zurückhalten, was?“

Sasuke antwortete nicht.

„Du liebst sie wirklich sehr.“

„Kann schon sein“, machte er und sah aus dem Fenster.

Suigetsu sah ihn spöttisch an. „Du glaubst vielleicht, du bist Gott, Uchiha Sasuke, du glaubst vielleicht, dass niemand in der Lage ist, das Mysterium deines Seins zu enthüllen – aber zumindest dieses Mädchen hat dich schon so lange fest im Griff, dass es kaum zu fassen ist.“

Sasuke runzelte die Stirn in Missbilligung und sah weg: „Verpiss dich, Suigetsu.“

„Ja genau.“ Karin stellte sich vor die beiden, die im Garten des Uchiha-Anwesens saßen, Hände in die Hüften stemmend, ein halbes Lächeln dem Gesicht. „Verpiss dich, Fischilein.“

Suigetsu rang die Hände in den Himmel: „Kami-sama! Was hab ich dir getan, das du mich mit so einer Kreatur strafst?“

„Was wollt ihr alle von mir? Sogar Juugo hat gesagt, dass er sich für mich freut.“

„Nun, weil wir uns eben alle freuen. Wir kennen dich nicht halb so lang wie dich dieser Idiot von Ramenfresssack kennt und auch nicht wie Sakura-chan dich kennt – aber trotzdem… du hast uns hier alle aufgenommen. Um neu anzufangen. Wir freuen uns nur, dass du jemanden hast, der auf dich aufpasst.“ Suigetsus Stimme hatte den gewöhnlichen lockeren Ton, aber seine in den Himmel gerichteten Augen waren beinahe ernst.

„Scheiße“, murmelte Sasuke, „ich bin mit Sakura zusammen, Ende der Sache.“

Karin sah ihn traurig an: „Es wäre das Ende, wenn du sie nicht so schrecklich sehr lieben würdest, Sasuke.“
 

Sasuke saß gerade mit Juugo über einer Partie Shogi, während Suigetsu und Naruto sich an der Playstation bekriegten, als Karin und Sakura mit Einkaufstüten beladen nach Hause kamen, in beiden Gesichtern ein merkwürdiger Ausdruck. Siebzehn.

„Sakura-chaaaaaaaaaan, hast du Ramen besorgt?“

Sakura schritt durchs Wohnzimmer, schaltete eiskalt und ohne Reue den Fernseher aus und fegte zufällig mit dem Wollschal, den sie herumschwang, ein paar Spielsteine vom Brett.

Sie ging mit ihren vom Schnee nassen Stiefeln weiter durchs Haus, öffnete alle Fenster. Dann verschwand sie in den ersten Stock und wenn man aus dem Fenster im Wohnzimmer heraussah, konnte man erkennen, dass Blumentöpfe auf den Boden fielen. Man hörte ein „Verdammte Dreckscheiße, warum kann dieser verschissene Blumentopf eines Hurensohns nicht einfach kaputtgehen?!?!“ Sakura kam wieder heruntergetrampelt, ging in den Garten, und starrte den Topf zu Tode, bis er unter ihren teuflischen Blicken zerbrach.

Man hörte im Flur, wie sie ihr Stiefel und ihre Jacke auszog. Dann kam sie wieder ins Wohnzimmer.

Naruto schluckte hörbar.

Suigetsus Augen schwirrten im Zimmer herum, als suche er geeignete Fluchtmöglichkeiten – für den Fall der Fälle.

Karin verkniff sich ein Grinsen.

„Sakura-san“, sagte Juugo sanft, „bist du wütend auf uns?“

Für einen Moment weiteten sich ihre Augen in Verblüffung, dann wurde das Grün darin weich. „Nein, Juugo-kun. Ich glaube nicht, dass ich jemals auf jemanden wie dich wütend sein könnte.“ Mit diesen Worten ging sie in die Küche.

Naruto schaute ihn verdutzt an: „Sasuke, was hast du jetzt schon wieder verbockt?“

Unfassbar.

(Weil er nicht wusste, ob er sie mehr liebte für all die Momente, in denen sie sanft und wunderbar war, oder für diesen hier, der absolut typisch für sie war, in ihrer Art, Wut auszudrücken. Der absolut typisch war und doch ganz anders.)
 

„Was habt ihr da draußen besprochen, Karin?“

Karin sah verblüfft von ihrer Zeitschrift auf. „Wovon redest du, Sasuke?“

„Sakura. Und du. Beim Einkaufen.“

Ein Lächeln trat auf ihr Gesicht. „Was glaubst du denn, hätte ich ihr sagen können, das sie so wütend gemacht hätte, wie sie war?“

Sasuke knurrte frustriert. „Karin, spuck’s aus.

„Nein, Sasuke. Wenn du nicht selbst siehst, was sie stört… dann kennst du sie wohl nicht so gut, wie du dachtest.“

Scheiße.
 

„Sakura.“

„Was ist los, Sasuke-kun?“ Sie hob den Kopf von ihren Notizen und rieb sich die müden Augen. Einen kurzen Blick in sein Gesicht werfend, stand sie auf, ging auf ihn zu, lehnte sich an ihn, ihre Hände um seine Mitte, lächelnd. „Hm?“

Sasuke seufzte und legte sein Kinn auf ihre Schulter, atmete Lernen und Müdigkeit und Liebe ein – und tief dahinter, unter ihrer warmen Haut, Sonnenwolken, Gras, Nervigkeit. Gänseblümchen. Er wusste, es würde sich niemals ändern. „Du lernst in den Ferien?“

„Hmm“, murmelte sie. „Je mehr ich jetzt lerne, desto mehr Freizeit haben wir, wenn das neue Semester anfängt.“

„Was hat Karin dir gesagt, dass du so wütend warst?“

„Weißt du das denn nicht?“ Sie flüsterte. Es umrankte ihn, berührte seinen Hals und ließ ihn nie wieder los. Das Flüstern.

„Nein.“

„Denk nach, Sasuke-kun. Was ist das einzige, was mich jemals wütend gemacht hat?“

Er erinnerte sich an das Geheimnis, das Sakura nicht wissen durfte, Narutos Verliebtheit; an Dummheiten; wenn sie sich verletzt hatten; wenn sie keine Kontrolle hatte. Wenn sie nichts ändern konnte.

„Sakura, du bist so oft wütend. Woher soll ich wissen, was dieses Mal schuld war?“

Sie küsste die Stelle an seinem Hals, unter der man seinen Puls spüren konnte. „Kontraproduktiv, Sasuke-kun… wenn du etwas von mir willst, solltest du mich nicht beleidigen.“

„Das war keine Beleidigung.“

„Hn“, machte sie ihn nach.

„Was hat Karin dir gesagt?“

Sie seufzte resigniert. „Dass du mich liebst, Sasuke-kun. Sie hat mir gesagt, dass du mich liebst.“
 


 

„Echt jetzt, Sasuke? Alter, das ist so krass!“ Narutos laute Stimme hallte durch die Einkaufsstraße, durch die sie liefen. Kaum jemand war auf den Straßen, die brütende Sommerhitze zerglühte alles. „Du… willst es wirklich machen?“

„Hn.“

„Sasuke.“ Naruto seufzte. „Hör auf, so zu tun. Wir alle wissen, dass es absolut… unnötig ist. Wir alle wissen, dass du Sakura-chan liebst, dass sie dich liebt, bis dass der Tod euch scheidet. Und ehrlich gesagt“, er grinste verlegen, „ich weiß, das klingt kitschig-… aber ich glaube, ihr werdet auch danach wieder zusammenfinden.“

Sasuke schwieg einen Moment. „Dankeschön, Naruto.“

„Nichts zu danken. Du hättest sie auch ohne meinen… Segen gefragt.“

„Hätt ich nicht.“

„Okay, gewonnen, Sasuke. Wie immer. Mann, du kriegst Sakura-chan, du bist reich… alle Frauen leiden unter einer Geschmacksverirrung und finden dich heiß… das ist echt gemein, weißt du das?“

„Ich bin einfach besser als du, Dobe, sieh’s ein.“

„Mach sie zum glücklichsten Mädchen der Welt, Sasuke.“ Narutos Lächeln war strahlend und so voller Freundschaft und Liebe. Die Luft roch nach Schnee aus Kindertagen und nach… Gänseblümchen.
 

„Macht’s dir was aus, wenn ich die Brautjungfer bin, Sasuke-kun?“, zwitscherte Ino mit einem drohenden Unterton, während sie sich bei ihm unterhakte.

„Hn.“

„Sei nicht immer so wortkarg, du unhöflicher Bengel!“

„Woher weißt du’s? Und weiß es Sakura auch schon?“

„Nein, natürlich nicht, Baka!“ Ino lachte fröhlich. „Und ich hab von Choji gehört, dass er von Shikamaru gehört hat, der es von Sai, der es von Anko-sensei gehört hat, weiß“, sie holte Luft, „dass dieses Karin-Mädchen sich mit Suigetsu und dem Großen mit den blondroten Haaren darüber unterhalten hat.“

„Ah.“

„Ich erlaube es dir, Sasuke-kun. Haruno Sakura verdient nur das beste, und in ihrer Welt bist du das beste. Daran kann ich wohl nichts ändern.“

„Hn. Ino?“

„Ja?“

„Du bist nervig.“

„Oh, ich liebe dich auch, Sasuke-kun!“
 

„Wie lange willst du den Ring noch in deiner Jacke liegen lassen?“, fragte Karin desinteressiert, während sie an ihrem Kaffee nippte.

„Genau, Sas-gay“, stimmte Suigetsu, ein Stück Kuchen kauend, zu.

„Ich will nicht aufdringlich sein, Sasuke“, sagte Juugo, „aber wenn du noch länger wartest, wird sie es von irgendjemandem hören.“

„Wir wollen nur das beste für dich.“

„Blabla.“

„Sakura-san ist die richtige Wahl.“
 

23. Juli

Lieber Sasuke-chan,

zu deinem achten Geburtstag wünschen Tou-san und Kaa-san dir alles Gute der Welt. Stell dir nur vor… in fünfzehn Jahren wirst du dreiundzwanzig stolze Jahre alt sein, und deine Kaa-san wird dich nicht mehr Sasuke-chan nennen dürfen, nicht wahr? Du liebst mich zwar, aber ich sehe dir jetzt schon an, wie peinlich es dir ist, wenn ich dich so nenne.

Vielleicht, wenn du wirklich sehr, sehr viel Glück hast, wirst du in fünfzehn Jahren ein Mädchen gefunden haben, von dem du dir sicher bist, dass es dich für alle Zeiten glücklich machen wird, wirst du ein Mädchen gefunden haben, um das dich jeder beneidet, weil es dich liebt. Vielleicht wirst du ein Mädchen gefunden haben, das dich immer wieder überrascht – und dann wirst du ihr vielleicht einen Heiratsantrag machen. Vielleicht kennt ihr euch schon ewig oder lernt euch in deinem morgen kennen, so wie Tou-san mich an seinem dreiundzwanzigsten Geburtstag kennen gelernt hat.

Vielleicht bist du sogar noch schneller als dein Tou-san, der mir erst drei Jahre später einen Antrag gemacht hat.

Vielleicht wirst du jetzt schon ein verlobter Mann sein.
 

Ziemlich viel vielleicht, nicht wahr? Aber das… macht nichts. Niemand weiß, wie die Zukunft aussehen wird – aber ich bin mir sicher, mein Schatz, dass es für dich immer nur das Beste sein wird.
 

Vergiss nicht, egal, was passieren mag, egal, wo ich jetzt bin, wo Tou-san jetzt ist, wo du jetzt bist, was du jetzt bist… wir werden dich immer lieben.
 

Feiere schön und vergiss niemals, was ich dir gesagt habe,

Kaa-san
 

„Ein sehr interessanter Brief, Sasuke-kun“, sagte Haruno Moe mit ihrer scharfen Stimme.

„Was… machen Sie da? Woher haben Sie diesen Brief?“ Er versuchte, seine Wut unter Kontrolle zu halten. „Verdammt. Das geht niemanden etwas an!“ Er biss die Zähne zusammen, um Sakuras Mutter nicht zu beleidigen.

„Als du neulich mit meiner Tochter hier warst, hast du ihn anscheinend hier verloren.“

Er riss ihn ihr aus der Hand, sah auf die verblasste Tinte, auf die Handschrift seiner Mutter. Es war ihr letzter Brief an ihn gewesen. Bevor sie getötet worden war. Seine Hand zitterte.

„Meine Tochter ist das beste, was dir in deinem Leben passieren wird, Sasuke-kun. Merk dir das. Vergiss es niemals. Behandle sie gut.“ Ihre grünen Augen wurden heller, als sie einen Schritt ins Licht trat. „Ich weiß, ich habe als Mutter versagt. Aber ich liebe Sakura nichtsdestotrotz. Ich habe sie verletzt – versuch, es besser als ich zu machen, Sasuke-kun.“

Er konnte sich zu keinem Danke durchringen, bei einer Person, die Sakura so viel Leid zugefügt hatte, die etwas berührt hatte, das allein ihm gehörte, die etwas geöffnet hatte, was er längst verschlossen sehen wollte.

„Es tut mir leid, Sasuke-kun.“ Ihr Lächeln verlor nichts an Schärfe, und plötzlich wurde Sasuke bewusst, dass so etwas wie Weichheit in ihrem Leben niemals Platz haben würde.

Er ging zu Sakura.
 

Sakura öffnete in ihrem Pyjama die Tür, sich den Schlaf aus den Augen reibend. „Sasuke-kun, was machst du denn hier? Du weißt doch, dass ich bis vor zwei Stunden noch gearbeitet habe… Und hast du nicht… jetzt gerade ein Seminar?“ Dann schlich sich ein Erkennen in ihre grünen Augen: „Oh mein Gott, Sasuke-kun! Alles Gute zum Geburtstag!“ Sie lächelte. „Dreiundzwanzig Jahre alt, am dreiundzwanzigsten Juli.“

Er atmete tief aus, tief ein, roch wie zum ersten Mal Sonnenwolken, Gras, Nervigkeit und Gänseblümchen.
 

„Heirate mich.“
 

Sie riss ihre Augen auf, erschrocken, schockiert, überrascht, verliebt. Dann lächelte sie weich, zog seinen Kopf zu sich herunter für einen hitzigen Kuss. Als sie sich atemlos von ihm löste, zog sie ihn in die Wohnung und schloss die Tür.

Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust.

Moment. Achtzehn.

„Nein, Sasuke-kun.“

Er fuhr mit seiner rechten Hand ihr Rückgrat nach, zwischen seinem linken Daumen und Zeigefinger eine Strähne ihres Haares. „Warum, Sakura?“ Er war überrascht und verletzt. Aber. Er war viel zu sehr Uchiha, um das zu zeigen. „Was hab ich falsch gemacht?“

Sakura drückte einen Kuss auf seinen Mundwinkel, ihre Hände suchten sich einen Weg zu seinen Jackentaschen. Sie holte die Samtschachtel hervor und öffnete sie. Es war ein Ring aus Rotgold, sie wusste das, auf den ersten Blick, für immer, einfach so, für niemals.

Sie hatte ihm vor Jahren, noch auf der Mittelschule, erzählt, sie wüsste, dass Silber oder Platin oder Weißgold ihr am besten standen, sie sich aber immer einen Verlobungsring aus Rotgold gewünscht hatte, seit sie das erste Mal mit ihrer Tante bei einem Juwelier gewesen war. Sie sah auch den – scheißescheißescheiße, so teuer – funkelnden grünen Edelstein, aber er war nichts im Vergleich dazu, dass er sich noch an ein Gespräch erinnerte, das schon so alt war, dass sie beinahe selbst vergessen hatte. „Oh Gott, Sasuke-kun… der ist wunderschön.“

„Nein, du bist schön“, antwortete er beinahe ungehalten.

„Ich weiß, dass du mich liebst, Sasuke-kun.“ Sie umarmte ihn fest. „Und ich weiß, wie schrecklich sehr ich dich liebe. Ich werde für jemand anderen niemals so fühlen können.“

„Was ist dann an einer Heirat falsch?“ Er war wütend, hob ihr Kinn beinahe grob an. „All diese romantischen Faseleien sind ja schön und gut… aber ich will nichts mehr, Sakura. Nur dich, für den Rest meines Lebens.“

„Wir werden heiraten, Sasuke-kun. Aber nicht jetzt. Wozu die Eile? Ich werde dich auch noch in sechzig Jahren lieben – ob mit Ring oder ohne… macht doch keinen Unterschied. Ich bin noch nicht mal mit dem Studium fertig, geschweige denn mit meiner Doktorarbeit. Wenn du ohne deinen Namen vorankommen willst, braucht das auch noch Jahre. Wir sind erst dreiundzwanzig. Ich möchte einfach noch warten.“

Vielleicht, wenn du wirklich sehr, sehr viel Glück hast, wirst du in fünfzehn Jahren ein Mädchen gefunden haben, von dem du dir sicher bist, dass es dich für alle Zeiten glücklich machen wird, wirst du ein Mädchen gefunden haben, um das dich jeder beneidet, weil es dich lieb. Vielleicht wirst du ein Mädchen gefunden haben, das dich immer wieder überrascht – und dann wirst du ihr vielleicht einen Heiratsantrag machen.

Sasuke schüttelte den Kopf und küsste sie wieder.

„Außerdem“, sagte Sakura verschmitzt, „wollte ich immer diejenige sein, die den Heiratsantrag macht.“

(Weil Sasuke wusste, dass sie ihn für immer glücklich machen würde und dass ihn jeder um sie beneidete, und weil sie ihn immer wieder überraschte. Deswegen liebte er sie. Obwohl er es ihr wohl nie sagen würde.)
 

--
 

Achtzehn Jahre später

War es immer noch nicht vorbei
 

--
 

Achtzehn.

Momente hatten ihn für immer an diese widerspenstige Frau gebunden.
 

Und er wusste, egal, wie viele Momente, Jahre, Veränderungen noch kommen würden…

… sie würde ihn nie mehr loslassen.
 

Und das war in Ordnung.
 


 


 

--
 

Ich hoffe, dieses Monsterpiece Of Writing hat euch genauso viel Spaß gemacht, wie es mir Spaß gemacht hat, zu schreiben (Puhh, allein das Codieren hat 2 Stunden in Kauf genommen x_X. Und das Schreiben an sich *nachzähl* 3 Wochen. Na ja. Geht ja noch).

Danke noch mal an Rayray, die es für mich betagelesen hat, und danke an sich an abgemeldet, weil sie schon so lange (fast ein Jahr-... anniversary hello!) meine Betaleserin ist.
 

Reviews are appreciated ^-^
 

--
 

Ach so, bevor ichs vergesse:

# Die Musashi-Oberschule gibts wirklich. Allerdings als Musashi Kōtōgakkō Chūgakkō, also "Junior And Senior High School".

# Nach den Sommerferien fängt in Japan NICHT die Schule an, sondern nach den "Frühlingsferien", die nur... eine Woche gehen. Die armen Japaner...

# Soweit ich weiß, sagt man im japanischen - wie in vielen asiatischen Sprachen - nicht du, ich, er - usw., sondern immer den Rang, den er innehat. Z.B. sagt eine Mutter zu ihrem Ehemann immer "Vater", wenn ihre Kinder dabei sind. Eine Mutter sagt auch nicht "ich" zu ihren Kindern, sondern "Mutter". Es heißt also dann "[Eure] Mutter geht in den Supermarkt", nicht "Ich gehe in den Supermarkt". Jepp, kompliziert. Das ist manchmal bei mir so vorgekommen, nur, dass ihr euch nicht wundert.

# T/teme: -Riri- fragte mich, obs denn nun groß oder klein geschrieben würde. Hier ist die Antwort:

#

“Teme” is a pronoun. It is not a noun, nor a suffix. It’s a form of the pronoun “you”. It is not a suffix, like “-kun” or “-chan”. Neither does it mean “bastard.” The origin of “teme” comes from “temae”, which literally is “in front of my hand”, connoting that whomever it is addressed to is in the position of a lowly hand-servant.
Deswegen hab ich mir jetzt angewohnt, es klein zu schreiben. Wie "du" halt. Und irgendwie passt es auch. Weil, so unverschämt Naruto auch ist... eigentlich passt es nicht zu ihm, Sasuke so zu beleidigen. Letztendlich liebt Naruto ihn ja doch xD Und Menschen, die man liebt, die beleidigt man eben nicht (jaha. "Baa-chan", "Ero-sennin" - alles liebt gemeint^^) Tja, so was passiert halt beim Subben.

# Bis vor kurzem ist mir gar nicht aufgefallen, wie ironisch der Name von Sakuras Kaa-san ist. Hierfür dieser Entry (Quelle: Anime News Network):

Moe is a Japanese term used in connection with manga or anime to describe something precious, usually the ideal of innocent femininity. Written with the kanji for "to bud or sprout" (萌), the concept covers a range of ideal behaviour for youthful female characters in manga or anime. To be moe, a character can be eager or perky, not overly independent, and call forth a desire in the viewer to protect them and nurture them. The term is also used to describe any preciously cute item.
Jaha, Moe-kaa-san ist ja auch suuuuuuper moe, huh?
 

Schon wieder so viel nerviges A/N. Es tut mir leid. Wirklich.

Und es ist auch niemand dazu gezwungen, es zu lesen. Nur für die, die Spaß dran haben x) So wie ich, die das immer macht^^
 

--
 

Schönen Tag noch,

bells



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Kommentare zu diesem Kapitel (43)
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Von:  Kerstin-san
2015-08-23T09:30:15+00:00 23.08.2015 11:30
Oh man, ich absolut hingerissen von diesem One-Shot!
Diese Gänseblümchenaktion ist zu niedlich. Das Sasuke so einen weichen Kern hat, dass er es nicht fertig bringt die Blume wegzuwerfen, ist ziemlich süß.

Generell finde ich die Grundschulzeit von allen, sehr anschaulich und humorvoll beschrieben.
Besonders als Sasuke (natürlich seinen Stolz bewahrend) Naruto zu seinem Freund erklärt und Naruto ihn davon in Kenntnis setzt, das er seine absolute Traumfrau gefunden hat.

Generell ist da immer so eine schöne Dynamik zwischen den dreien. Da sind so viele Dinge, die nicht ausgesprochen werden, aber alle sehen da so drüber hinweg, weil sie einfach so gut befreundet sind und es in dem Moment nicht so wichtig erscheint.
Und als dann Naruto doch sein Liebesgeständnis ablegt und es für alle Beteiligten seltsam/schmerzhaft ist, selbst das kann die drei nicht auseinanderbringen. Es ist normal, dass sie in der Zeit danach erstmal anders miteinander umgehen, aber trotzdem überdauet ihre Freundschaft auch das.

Ich mag, wie du Hinatas und Sakuras Unterschiede rausgearbeitet hast und auch, dass da eine gewisse Abneigung in Form von Eifersucht von Sakuras Seite zum Vorschein kommt.

Ahh, Sakuras Liebesgeständnis enbehrt natürlich nicht einer gewissen ungewollten Komik. Es ist ja fast die selbe Situation, wie vor ein paar Jahren, als Naruto ihr seine Liebe gestanden hat und es dann gerne wieder zurückgenommen hätte.

Haha, Inos Auftritt ist göttlich. Wie so eine Rachefurie und dann durchkreuzen Shikamaru und Choji einfach so ihre gewalttätigen Pläne. Alles muss Frau selber machen, wie? Wer so eine gute Freundin wie Ino hat, muss sich echt vor nichts auf der Welt fürchten :)

Natürlich hab ich micht toal gefreut, als die beiden sich dann letztendlich doch gefunden haben.
Gegen Narutos Freundentaumel kommt aber wirklich niemand an.

Der Antrag ist dann natürlich so Sasuke-mäßig. Keine Frage, nein, fast ein Befehl xD
Sakuras Reaktion ist herrlich und ich kannd as absolut nachvollziehen. Mit 23 muss man noch nicht heiraten.
Insgesamt ein ganz wunderbarer One-Shot.

Liebe Grüße
Kerstin

PS: Mein Lieblingsabschnitt: "Sasuke rammte Naruto seine Faust ins Gesicht. Danach war alles wieder in Ordnung."
Ich hab dabei heillos kichernd vor meinem Laptop gesessen xD

Von:  L-San
2013-10-21T22:53:24+00:00 22.10.2013 00:53
Hallo! ;D


Zuerst einmal, ich bin kein Fan von SasuSaku, aber dieser OS hat mich vollkommen überzeugt, selten das mir so was passiert, Hut ab! ;D
Ich weiß gar nicht, womit ich zuerst anfangen sollte.
Die Idee mit den 18 Momenten fand ich sehr schön, amüsant und erfrischend. ;]
Es gab wirklich so einige Stellen, bei denen ich schmunzeln musste.
Was mir besonders gut gefiel, war die Parallele zum Manga.
Und nun zum Schreibstil.
Sprechen wir mal Klartext.
Das war so fucking good! ;D
So lockerflockig und schön flüssig, die Zeilen flogen nur so dahin, ..., ich hab den OS regelrecht verschlungen.
Und dann immer wieder diese eigenen kreativen Einfälle wie scheißescheißescheiße usw., die Akzente, dein Zeit- und Sprachgefühl, das hat mich zutiefst beeindruckt.
Es gibt nur sehr wenige Autoren, die solche bleibende Eindrücke bei mir hinterlassen haben. ;D
Zwischendurch gab es ein paar Flüchtigkeitsfehler, aber nicht schlimm, weil es den Lesefluss eh nicht gestört hat.
Eins will ich dir noch zeigen:
„All diese romantischen Faseleien sind ja schön und gut… aber ich will nichts mehr, Sakura. Nur dich, für den Rest meines Lebens.“
-> die drei Punkte sind falsch ausgelegt, sie müssen immer einen Abstand zu den Wörtern halten, weil sie eben wie als ein Wort betrachtet werden

So, mehr habe ich nicht zu sagen.
Ich wiederhole mich.
Ein beeindruckender OS! ;D

Du verdienst eine YUAL-Kür! ;D


LG
L-San
Von:  Niua-chan
2013-01-14T12:16:43+00:00 14.01.2013 13:16
das ist wirklich schön und gefühlvoll geschrieben
ich bin begeistert, wie du das mit den Momenten eingefangen hast
ganz toll
niua
Von: abgemeldet
2011-07-18T10:54:42+00:00 18.07.2011 12:54
Also erst mal großes Lob. Es ist eine wunderbare OS geworden.
Die Länge spielt hier keine so große Rolle weil dein Schreibstil ist so flüßig. Es läst sich ganz leicht lesen. Also musst du dir darüber keine sorgen machen.

Wie du blos auf die İdee gekommen bist. Echt klasse. Besser konnte man die Karektere nicht darstellen.
Von: abgemeldet
2011-01-22T22:31:35+00:00 22.01.2011 23:31
super os. super süß und schöner schreibstil! +__+
Von: abgemeldet
2011-01-04T21:18:13+00:00 04.01.2011 22:18
Dein Schreibstil erinnert mich an ein flauschiges Kissen, kein Witz x3 So verträumt, irgendwie ein wenig abwesend erzählt, was durchaus nicht negativ gemeint ist, ganz im Gegenteil, ich mag es sehr :)

Mir ist bis jetzt nur eine andere Geschichte unter die Nase gekommen, die eine ähnliche Wirkung auf mich hatte.

Die Story ist eine süße Romanze, so etwas stellt man sich vor, richtig goldig *.* Ich find die Entwicklung der Charaktere und das Gleichzeitige bleiben einiger Charakterzüge, schön dezent herausgehoben, will ich es mal ausdrücken xD *hust*
Man merkt, die Charaktere werden etwas reifer und trotzdem bleiben sie teilweise in alten Verhaltensschemen, was ja nichts Ungewöhnliches ist.

Ich find es alles in allem wirklich schön und gelungen <3
Von: abgemeldet
2010-12-29T01:42:29+00:00 29.12.2010 02:42
Echt überwältigend .. Ich bin echt sprachlos. Ich finde deinen Schreibstil echt gut :) Die Idee ist hervorragend. Echt gut und genial umgesetzt :) Leider kann ich kein langes Kommi hinterlassen, da es schon 4 Uhr bei mir ist und ich gleich umkippe. Tut mir leid. Großartiges Werk :) Gruß Starlight
Von:  yume-ko
2010-08-19T18:35:58+00:00 19.08.2010 20:35
es ist einfach liebe >///< <3
vom tiefsten herzen- echt jetzt!
wenn ich dir schreiben würde was mir alles an deiner ff gefällt, müsste ich sie komplett hierher kopieren :3
ich liebe die idee, ich liebe die art wie sie umgesetzt wurde, ich liebe den inhalt, ich liebe jeden von sasukes in klammern gesetzten gedanken, ich liebe jedes wort, das du ausgewählt hast, ich liebe die charaktere und ich liebe auch wie du ihre freundschaft beschrieben hast und ich liebe gänseblümchen über alles !
(siehst du, ich müsste echt alles hier her kopieren)

ich war richtig traurig als ich bei moment 15 angekommen war T_T
"wie jetzt?! nur noch drei momente ;_; das kann doch jetzt nicht sein?!" hab ich gedacht,
aber das ende hat mich entschädigt (du kannst dir bestimmt schon denken warum;))

weil ich es liebe <3

danke für die ff, sie hat mich echt mitgerissen, umgehauen, eingelullt, glücklich und traurig gemacht und bezaubert und alles gleichzeitig
*dich ganz doll herz*

yume-ko (die eine neue liebe gefunden hat ;D)
Von: abgemeldet
2010-07-30T08:55:32+00:00 30.07.2010 10:55
Hallöchen

Was für eine Story
ich dachte schon Sasuke hatte was mit Karin >__<
meow ich dachte saku würde bei den antrag ja sagen >___<
war trotzdem klasse
hat mir gut gefallen

LG
Beast
Von: abgemeldet
2010-05-01T20:15:18+00:00 01.05.2010 22:15
soo schön.. *__*
habs jetzt schon das 3. mal gelesen..immer noch wunderschön <3

mina


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