Ein echter Fall
Hiho, meine Lieben.
Ein neues Kapi ist für euch da.
Da ich bis nächste Woche noch Ferien habe, kann ich bis dahin auch noch mehrfach hochladen.
Aber September habe ich allerdings wieder Schule, so dass es nicht mehr so häufig sein wird.
Viel Spaß beim Lesen!
„Man, Sam! Mir geht es gut!“
Unwirsch machte sich Dean von Sam los und ging dann zum Impala.
Als er am Morgen aufgewacht war, waren seine Kopfschmerzen so gut wie verschwunden
und er so ausgeruht wie schon lange nicht mehr.
Sam war natürlich schon auf gewesen und hatte für sie Frühstück geholt gehabt.
Dean hatte es sich auch gefallen lassen, als Sam ihn sein Brötchen schmierte und selbst ihre beiden Taschen zum Auto trug.
Obwohl ihn nicht ganz wohl dabei gewesen war, da Sams Schulter immer noch nicht verheilt war.
Doch als er Dean am Arm gefasst hatte und ihn zum Auto stützen wollte, hatte es Dean gereicht.
Und nun saß er hier murrend neben seinem leicht traurig drein blickenden Bruder und fuhr zur Universität von Littleton.
„Jetzt hör schon auf zu schmollen. Das kann ja keiner mit ansehen“, sagte Dean als Erster, um die Stille zu durchbrechen.
Und Dean wusste wovon er sprach, schließlich wurde er immer leicht hippelig, wenn Sam eine Schnute zog.
„Ich hab es ja nur gut gemeint“, kam es dann auch gleich von Sam, der stur aus dem Fenster sah.
„Ja ja, und jetzt lass gut sein“, sagte Dean etwas wirsch, da er weder einen traurigen noch einen schmollenden Sam sehen konnte.
Dann waren sie auch schon an ihrem Zielort angekommen und Sam sowie Dean waren froh, die schlechte Stimmung mit dem Fall hoffentlich zu kompensieren.
„Wie sah das Wesen denn aus, was sie gesehen haben?“, fragte Sam eine Studentin, die sie mittels der Universitätsakten in ihrer WG-Wohnung auf dem Campus ausfindig gemacht hatten.
Gut, das war zwar nicht ganz legal, aber wozu hatten sie ihre gefälschten Ausweise?
Außerdem kam man nicht gerade weit in diesem Job, wenn man nur auf das Gesetz achtete.
Die Studentin verzog ängstlich ihr Gesicht, als sie sich wieder die Erinnerungen ins Gedächtnis rief.
„Na ja, es… es sah so aus wie ein Mann… Er hatte eine Art schwarzen Mantel an.
Und… Gott, diese Augen. Niemals würde ich seine Augen wieder vergessen“
Sie zitterte leicht, als sie das sagte. Sam, welcher direkt neben ihr saß, legte ihr daraufhin zur Beruhigung seinen Arm um sie.
Dean saß ihnen gegenüber und sah dem mit gemischten Gefühlen zu.
Es war ja in Ordnung, wenn Sam seine Feinfühligkeit gegenüber potenziellen Zeugen einsetzte. Doch musste er denen denn immer so auf die Pelle rücken?
Oder meist sogar anders herum?
Dean erinnerte sich noch zu gut an einem Fall vor 3 Monaten, wo sie die hinterlassene Witwe des Opfers eines Basilisks verhörten.
Sam hatte auch damals einen Arm um sie gelegt gehabt und beruhigt zugeredet.
Danach hatte er seinen Welpenblick aufgesetzt und schon hatte sie ihnen alles erzählt, was sie wissen wollten. Und genau das geschah auch jetzt!
Nur, dass die Frau dieses Mal nicht sehen konnte und Sams einmaliger Blick nicht zum Einsatz kommen brauchte.
Und Dean war darüber mehr als froh. Dennoch zog er die Augenbrauen zusammen.
Er sollte sich auf den Fall konzentrieren und nicht vor sich hin grübeln.
Und genau das würde er jetzt auch machen!
„Was war an den Augen so besonders?“, stellte Dean deshalb die Frage etwas wirsch und ließ die Frau leicht zusammen zucken.
Sam sah ihn daraufhin mahnend an und streichelte dann beruhigend über den Arm der Frau.
„Sie… seine Augen, sie… waren blutrot unterlaufen und… seine Iris…sie…“
Die Frau musste kurz unterbrechen und lehnte sich leicht an Sam, um wahrscheinlich etwas Trost zu finden.
Sam ließ sie gewähren und sah Dean dann leicht traurig an.
„Was war mit der Iris?“, fragte Dean wieder nach, aber dieses Mal, auf Sams Blick hin, mit einer leiseren Stimme.
„Er… hatte keine. Nur… nur als… da war ein grelles Licht gewesen und… dann war alles schwarz“, brachte die Frau darauf ebenso leise raus.
Dean runzelte daraufhin leicht die Stirn und nickte dann Sam zu, was als Zeichen zum Aufbruch gelten sollte.
„Ähm, vielen Dank, dass sie sich die Zeit genommen habe und uns unsere Fragen beantwortet haben. Ich hoffe, dass sich bald alles klären wird. Falls sie Ihnen noch etwas einfallen sollte, lege ich Ihnen meine Nummer auf den Tisch“
Die Frau nickte nur auf Sams Bekundung und hörte das leise Rascheln, was Sam verursachte, als er einen Zettel mit seiner Telefonnummer auf den Tisch legte.
Sam war zwar nicht wohl dabei, sie jetzt wieder alleine zu lassen, doch er wollte so schnell wie möglich heraus finden, was das für ein Wesen war.
Unten im Vorhof des Uni-Gebäudes angekommen, blieb Dean plötzlich stehen und drehte sich zu Sam um, welcher die ganze Zeit hinter ihm gelaufen war.
Dieser sah, dass Dean nicht bei bester Laune zu sein schien, entschied sich aber, nicht weiter darauf einzugehen.
„Wie es aussieht, existiert das Wesen tatsächlich. Ich schlage vor, dass du die anderen Studenten aus dem Zeitungsartikel interviewst und ich im Internet recherchiere“, fing Sam auch gleich an zu sprechen und wartete, dass Dean etwas darauf erwiderte.
Doch dieser blieb still, sah Sam starr in die Augen.
„W… Was ist?“
“Nichts”
“Dean, ich sehe doch, dass du was hast”
Aber wieder blieb Dean stumm und blickte dann an Sam vorbei.
„Mir geht es gut“, brachte Dean gepresst heraus und nickte dann.
Er atmete noch einmal tief ein und richtete sein Augenmerk wieder auf Sam, was auch sogleich mit einem besorgten Blick quittiert wurde.
„Dude, du hast doch was. Wenn es noch wegen deinem Kopf ist, dann…“
„Nein, mein Kopf ist völlig in Ordnung. Ich würde mir eher Sorgen um deine Schulter machen“, wich Dean auch gleich aus und sah Sam wiederrum besorgt an.
Dean wusste, dass er sich im Moment nicht gerade männlich benahm.
Doch die Tatsache, dass so viele Menschen von Sam Trost bekamen, und er selbst wohl niemals in dieser Lage sein wird, machte ihn einfach fertig.
Denn, auch wenn es selbst für Dean schwer war sich einzugestehen, liebte er seinen Bruder einfach. Und das schon weit über die legale Zone hinaus!
Sich selbst verfluchend, dass er seine Gefühle nicht mal für einen Job abschalten konnte, was sonst kein Problem gewesen war, steckte er seine Hände in die Jackentaschen und drehte sich um.
Er musste sich jetzt konzentrieren und wahrscheinlich würden mal ein paar Stunden von Sam getrennt ganz gut tun, damit er wieder runter kam.
„Gut, wir treffen uns dann wieder im Motel. Ruf an, wenn du was gefunden hast“
Damit setzte sich Dean auch schon in Bewegung und ging zu seinem Auto.
Er wusste, dass er sich merkwürdig verhielt und sich Sam gegenüber noch viel seltsamer.
´So ist es das Beste`, dachte Dean noch, ehe er den Impala startete und los fuhr.
Sam sah ihm verwirrt hinterher und fragte sich, ob Dean nicht doch mehr bei der Kollision seines Kopfes mit dem Boden abgekommen hatte.
Aber wahrscheinlich musste sein Bruder einfach nur mit den Geschehnissen von gestern fertig werden.
Sam selbst hatten Deans kleines ´Problem` zwar bemerkt gehabt, hatte aber beschlossen, nicht weiter darauf einzugehen.
Schließlich war er selbst ein Mann und wusste, wie sich manche Gedanken oder Träume auswirken konnten.
Allerdings fand er es bei Dean etwas merkwürdig, da dieser darüber sonst gelacht oder Witze gemacht hätte.
Doch dieses Mal schien es ihm eher peinlich gewesen zu sein, was Sam nicht allzu oft bei seinem Bruder sah und umso niedlicher bei ihm fand.
Vor sich hin grübelnd ging Sam dann langsam den nicht allzu langen Weg zum Motel zurück.
Dideldum, dideldei, das Kapi ist nun auch vorbei! XD
Bis zum nächsten Mal dann