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Passion

Das Verlangen in mir!
von

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Insanity

Es war ein kalter Tag im Dezember Jonny war wie so oft in der Eishalle und trainierte mit seiner Eislaufpartnerin. Doch heute wollte ihm nichts gelingen, bei den Drehungen stürzte er und die Hebefiguren waren mehr als wackelig. Etwas beunruhigte ihn, doch er konnte nicht sagen was es war. Nach dem Training machte er sich noch auf den Weg zu einem Sportgeschäft.

Es war nicht groß und sie hatten nur eine kleine Auswahl an Sportkleidung und ein paar kleinere Fitnessgeräte. Jonny zog es vor etwas aus dem Katalog zu bestellen. Er ging auf die Verkäuferin zu und schaute sie verdutzt an. Sie war schon dabei den Katalog aus der Schublade zu kramen. “Na, Mr. Crawford was darf es denn heute sein, wieder einen Blick in den Katalog?“ schaute sie ihn fragend an. Er musste grinsen und sagte nur „Ja, wie immer.“

Die Verkäuferin schob ihm den Katalog hin „Sie kennen sich ja schon besser darin aus als ich“, entgegnete sie. Jonny blätterte ein wenig im Katalog herum. Sein Blick viel auf eine Seite mit Schlittschuhen, grinsend deutete er auf eines der abgebildeten Paare „diese würde ich gerne bestellen.“ Die Verkäuferin schaute auf den Katalog und fragte daraufhin „Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber sind die nicht etwas sehr teuer Junge?“

„Das geht schon in Ordnung ich habe genug angespart.“ Gab er lächelnd zurück.

Etwas widerwillig tippte sie die Bestellung im Computer ein „Sie können die Schlittschuhe dann nächste Woche abholen“, sagte sie noch, doch Jonny hatte sich schon abgewannt und ging in Richtung Tür. Draußen war es noch kälter geworden und der erste Schnee viel. Jonny klappte den Kragen seiner Jacke hoch und kramte seinen Schal aus der Sporttasche und schlang ihn um seinen Hals.

Er ging die Straße entlang und es wurde langsam dunkel, noch immer hatte er ein komisches Gefühl, doch konnte er nicht sagen warum. Er war an dem Haus seiner Eltern angekommen kurz vor der Treppe blieb er stehen, er zögerte doch dann ging er die drei Stufen hinauf bis zur Tür und drückte vorsichtig die Türklinke herunter.

Langsam ging er in das Haus, als er plötzlich Schreie hörte fuhr ihm ein Schauer durch den Körper, er rannte in Richtung Wohnzimmer, der Flur kam ihm ihn diesem Moment unendlich lang vor.

Jonathan erstarrte als er an der Wohnzimmertür ankam und das Geschehen sah, sein Stiefvater stand mit einem Messer in der Hand vor seiner Mutter die regungslos auf dem Boden lag, eine riesige Blutlache umgab sie, Jonny stand noch immer da seine Hände ballten sich zu Fäusten „Mieser Mistkerl!! Das betreust du, wo ist Ashlee, wenn du ihr nur ein Haar gekrümmt hast kannst du was erleben!!“ schrie Jonny. Sein Stiefvater lachte und kam auf ihn zu „Schon passiert deine Schwester war die erste, stell dir vor sie ist jetzt eine Wasserleiche und liegt in der Badewanne“ sagte er und lachte hysterisch „und du wirst es wohl kaum schaffen es mir heim zu zahlen ich hab nämlich schon auf dich gewartet, leiste den beiden doch einfach Gesellschaft“

Die Schritte seines Stiefvaters wurden schneller und jeder Schritt donnerte in Jonnys Ohren und ließen seinen Körper durchzucken. Jonny wollte weglaufen doch die Wut die in seinen Kopf stieg hielt ihn davon ab. Er blieb starr stehen er konnte sich nicht rühren doch seine Fäuste waren immer noch geballt „Du Mörder, warum hast du die beiden umgebracht, wieso hast du das getan Dad!“ schrie Jonny und seine Augen füllten sich mit Tränen.

„Ich hatte spaß daran, es hat mir einfach in den Fingern gejuckt, ich musste es tun und jetzt geht es mir wieder gut“, lachte er hysterisch. „Du bist doch krank!“ schrie Jonny entsetzt und ging auf ihn zu, Jonny wollte ihm gerade mit der Faust in den Magen schlagen, als er plötzlich einen stechenden Schmerz in seinem Bauch spürte und ihm schwarz vor Augen wurde.

Als Jonny aufwachte lag er im Krankenhaus, sein Gesicht war kreidebleich und er starrte an die Decke des Zimmers. Sein Blick war leer und seine Gedanken kreisten nur noch um den Mord an seiner Mutter. In dem Zimmer herrschte Stille nur das monotone Piepsen der Geräte an die Jonny angeschlossen war hallte durch den Raum.

Es ging Jonny auf die Nerven und störte ihn beim Nachdenken, am liebsten hätte er die Geräte ausgeschaltet, doch plötzlich kam jemand zur Tür herein, es war seine Tante, ihre Augen waren vom vielen weinen schon ganz aufgequollen und rot. Noch immer rollten ihr dicke Tränen über die Wangen, sie kam auf Jonnys Bett zu und setzte sich auf den Stuhl der daneben stand, dann legte sie ihre Hand auf die von Jonny „Es tut mir alles so leid ich kann das einfach immer noch nicht fassen, sie sind tot alle beide, als ich dich fand dachte ich erst du wärest auch tot, ich rief sofort den Notarzt“, sie konnte nicht weiter sprechen denn weitere Tränen hinderten sie daran. Jonny starrte immer noch die Decke an „Tante Henna, es steht dir nicht wenn du weinst“ sagte er gequält und zwang sich zu einem leichten Lächeln.

Er wollte stark sein und keine Schwäche zeigen doch, als er Henna so sah rollten auch ihm ein paar Tränen leise über die Wangen. „ich möchte das du zu mir ziehst du hast ja sonst niemanden hier“, schluchzte sie.

Doch Jonny wusste das er hier nicht blieben konnte und drehte seinen Kopf zum Fenster und starrte die weiße Schneelandschaft an. In seinen Gedanken herrschte das reinste Chaos, er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen und eine richtige Entscheidung zutreffen doch es viel ihm alles andere als leicht. „Henna, ich glaube ich kann das nicht, ich muss weg irgendwo anders hin, aber hier kann ich nicht bleiben, es tut mir leid“, murmelte er betrübt und zwang sich dazu ihr nicht in die Augen zu sehen.

„Aber, du kannst doch nicht einfach alleine irgendwo hin ziehen, Jonny du bist erst siebzehn und dann erst recht nicht wenn dieser Mörder hier noch frei herumläuft.“

Ihr Gespräch wurde von einem Klopfen unterbrochen, eine Schwester kam herein und öffnete das Fenster einen Spalt „Die Besuchszeit ist jetzt leider vorbei, Jonathan der Arzt wird gleich zu ihnen kommen und außerdem brauchen sie viel Ruhe wenn sie wieder auf die Beine kommen wollen“, sagte die Schwester lächelnd und begleitete Henna mit nach Draußen.

Und wieder war das Einigste Geräusch im Zimmer das Piepsen der Geräte, es machte Jonny nervös und hinderte ihn daran nachzudenken.

Er wollte versuchen aufzustehen doch sein Körper fühlte sich wie ein schwerer Steinklotz an und er konnte keine seiner Gliedmaßen bewegen. Also versuchte er weiter nachzudenken doch das monotone Piepsen brachte ihn fast um den Verstand.

Weshalb hatte sein Stiefvater das getan nie war etwas vorgefallen das diese Reaktion hätte auslösen könnte, denn sie waren eine glückliche Familie gewesen, er und seine Schwester hatten ihren Stiefvater immer als richtigen Vater angesehen doch jetzt breiteten sich die Wut und der Schmerz wieder in ihm aus. Er hatte das Gefühl, als könnte sein Herz jeden Augenblick zerbarsten. Die Angst, dass ihn der Schmerz nie mehr loslassen würde breitete sich wie Feuer in ihm aus. Sie brannte sich tief in sein Herz und hinterließ eine schmerzliche Leere. Egal wie sehr er versuchte den Schmerz und die Erinnerungen zu verdrängen, es half nichts, sie kamen immer wieder, wie ein Fluch der auf ihm zu lasten schien, der ihn nie aufatmen ließ.

Und auch die Leere konnte den Schmerz nicht unterdrücken, vielleicht sollte es einfach so sein, vielleicht war es sein Schicksaal, dem er sich einfach ergeben musste, ganz gleich wie sehr er es versuchen würde. Ja vielleicht war all das was in der letzten Zeit geschehen war unausweichlich, ein geschickter Schachzug seines Schicksaals, so banal es klingen musste, doch eine andere wenn auch unlogische und verrückte Erklärung fand er nicht, oder aber er wurde verrückt und verlor langsam aber sicher den Verstand. Dies wäre wahrscheinlich nicht mal so abwegig.

Doch dann wurden seine Gedanken unterbrochen, denn wieder kam jemand zur Tür herein, doch diesmal war es der Arzt er kam auf Jonnys Bett zu und las auf einem Monitor Jonnys Herztöne und seinen Puls ab.

Erleichterung zeichnete sich auf das Gesicht des Arztes „Sie haben verdammt Glück. Gestern Abend dachten wir alle noch sie würden an ihren schweren Verletzungen sterben, ihr Zustand war sehr kritisch, doch wenn sie sich jetzt gut ausruhen und sich nicht aufregen dann werden sie in zwei Monaten wieder ganz der Alte sein, aber bis dahin müssen sie wohl oder übel noch hier bleiben müssen“

Dann schloss der Arzt das Fenster und ging aus dem Zimmer.

Jonny kam es vor wie ein schlechter Witz, zwei Monate in diesem furchtbar trostlosen Zimmer mit dem Nervenraubendem Gepiepse, der Gedanke daran machte Jonny jetzt schon ganz verrückt.

Und vor allem hatte er leider zu viel Zeit zum nachdenken, denn er verlor schon so den Verstand, wie würde es erst werden, wenn er ganze zwei Monate hier drinnen verbringen musste. Es war eine Qual wieder daran zu denken, aber er versuchte sich zusammen zu reißen und die Gedanken zu verdrängen.

Eine ganze Weile lag er nur so da doch dann schlief er ein und das Piepsen wurde immer dumpfer bis es ganz erlosch und Jonny eingeschlafen war.
 

Einen Monat später war Jonny nervlich total am Ende, Alpträume plagten ihn und trotzt der Besuche seiner Tante fühlte Jonny sich einsam und die Leere in seinem Herzen war geblieben. Das Piepsen der Geräte an die er immer noch angeschlossen war, machte ihn völlig verrückt und er konnte es nicht mehr hören, es brachte ihn um den Verstand und von Tag zu Tag wurde es unerträglicher.

Jeder Piepston war nun ein Stich in seinem Kopf und er verfluchte es das Piepsen jeden Tag und jede Nacht hören zu müssen.

Jonny wartete bis es Nacht war und riss sich die Schläuche vom Leib setzte sich auf und musste kurz verschnaufen, es viel ihm noch schwer sich zu bewegen, dann stand er auf und zog sich an, schnappte sich einen Koffer und stopfte seine Klamotten hinein dann zog er sich noch schnell seine Jacke über und ging aus der Tür, dann lief er schnell den Gang entlang und die Treppen hinunter.

Leise schlich er sich aus dem Krankenhaus und genoss die neu gewonnene Freiheit.

Er lief die Straße entlang und musste ein paar Mal stehen bleiben und eine Pause machen sein Körper schmerzte, aber er gab nicht auf und ging weiter bis er auf den gewohnten Weg zu ging eine Straßenlampe flackerte und kurz durchströmte ihn ein mulmiges Gefühl.

Wachsam ging er weiter und erreichte bald das Haus.

Vor den Treppen blieb er stehen ein Schauer durchzuckte ihn und Angst durchstreifte seinen Körper, doch dann fasste er neuen Mut und ging die drei Treppen hinauf zur Tür, er drückte vorsichtig die Türklinke herunter und ging hinein. Er blickte sich in dem dunklen Flur um, nur das Licht des Mondes, das durch die Fenster schien ließ ihn leichte Umrisse erkennen alles war leer alle Möbel wurden ausgeräumt, Jonnys Vernunft sagte ihm er sollte wieder verschwinden, doch er ging weiter den Flur entlang bis zum Wohnzimmer. Zitternd legte er seine Hand auf die Türklinke eine Bilderflut durchströmte ihn und er hörte die Schreie in seinen Gedanken wieder hallen er ließ die Türklinke erschrocken wieder los, ging zwei Schritte zurück und viel zu Boden. Er kauerte an der Wand und hielt seinen Kopf „Aufhören, AUFHÖREN!!!“

Sein Kopf schmerzte und die Schreie in seinem Kopf ließen nicht nach, Jonny schrie „ES SOLL ENDLICH AUFHÖREN!!“

Doch die Bilder und die Schreie verschwanden nicht, sie zeigten kein erbarmen und kreisten wirr in seinem Kopf herum.

Immer wieder sah er seine Mutter vor sich, die blutüberströmt am Boden in einer Blutlache lag, ihre Haut war blass, fast wie Schnee. Und dann plötzlich sah er seinen Stiefvater mit dem Messer in den blutverschmierten Händen, sein weißes Hemd war von Blutspritzern gesprenkelt. Es war, als würde er wahrhaftig vor ihm stehen, mit seinem irren Lächeln auf dem Gesicht und den blutunterlaufenen Augen.

Er war merkwürdig blass gewesen, fast genauso wie seine tote Mutter, nur noch viel blasser.

Und es schien, als würden seine merkwürdig tiefschwarzen Augen Jonny zu durchbohren genau wie an jenem Abend.

Kälte durchströmte seinen Körper.

Dann wurde ihm schwarz vor Augen, als er wieder zu sich kam war es schon hell, er rappelte sich keuchend auf, rannte den Flur entlang, schnappte seinen Koffer und hastete den Weg endlang bis er wieder auf der Straße war, Jonny lief so schnell er konnte und ihm war klar das er verschwinden musste. Er rannte eine Straße entlang und bog dann rechts ab, dann sah er schon den Bahnhof und rannte darauf zu, schnell ging er zu einem Schalter und kramte sein Portmonee aus der Hosentasche, zitternd hielt er die Fahrkarte nach London in der Hand, London war nur eine halbe Stunde von Swanley entfernt und somit war er schnell an seinem Ziel.

Jonny suchte den richtigen Zug und rannte zunächst zum falschen Gleis, als er es bemerkte suchte er verzweifelt den richtigen Zug, nach fünf Minuten hatte er ihn gefunden und stieg erleichtert ein und setzte sich in ein Abteil.

Der Zug war voll und Jonny hatte Mühe einen freien Platz zu finden er setzte sich zu einem Jungen der ungefähr in seinem alter war, er hatte schwarze Haare mit einer roten Strähne und hörte Musik. Als sich Jonny setzte durchzuckte ihn ein Schmerz, er war noch nicht so fitt wie er dachte doch das hielt ihn nicht von seiner Reise ab.

Jonnys Gesicht war blass und sein gequälter Gesichtsausdruck blieb nicht unbemerkt. Der Junge neben ihm schaute ihn verdutzt und zugleich besorgt an „Sag mal geht es dir gut?“

Jonny schaute ihn an „Ja alles bestens, danke.“ Jonny versuchte zur Ruhe zu kommen und schloss führ einen Moment die Augen. Er schreckte auf als die Stimme einer Frau welche gerade mit ihrem Servierwagen auf sie zukam durch den Wagon hallte. Die Frau schaute ihn fragend an und schien eine Antwort zu erwarten, Jonny rieb sich kurz die Augen dann wandte er sich zu der Frau „Ich hätte gern ein Wasser bitte“ Jonny reichte ihr Geld und nahm die Flasche Wasser entgegen. Zufrieden ging die Frau weiter und ihre schrille Stimme hallte weiter durch den Wagon. Jonny öffnete die Flasche und trank einen kräftigen Schluck, die Kälte des Wassers rüttelte ihn wieder ein wenig wach und vertrieb seine Müdigkeit.

„Bist du sicher das es dir gut geht, du bist ganz schön blass“ kam es von der Person neben ihm.

Jonny seufzte und verdrängte eine wütende Antwort. „ach tut mir leid ich sollte mich vielleicht erst mal vorstellen ich heiße Edward aber nenn mich ruhig Ed“, Ed grinste und schaute Jonny erwartungsvoll an. „ich bin Jonathan meine Freunde nennen mich Jonny“, gab er zurück und hoffte endlich seine Ruhe zu haben, um über all die Dinge die geschehen waren nachzudenken und sich zu überlegen was er machte wenn er in London ankam.

„Willst du auch nach London?“ fragte Ed. Jonny fluchte innerlich und gab eine knappe Antwort in der Hoffnung das dies ein Smalltalk bleiben würde denn er wollte dieses Gespräch nicht weiter ausbauen doch Ed schien in dieser Hinsicht ein anderes Ziel zu verfolgen als er. „ja.“ sagte er rasch. „und was willst du in London?“ Ed schaute Jonny wieder fragend an. Jonnys Geduld fing an zu bröckeln und er fragte sich ob er ihn anschnauzen oder doch lieber antworten sollte „ich ziehe nach London.“

„ah ich lebe dort, ich war auf besuch bei meinem Dad meine Eltern sind geschieden und er lebt in Swanley.“ gab Ed zurück. Jonnys Blick verfinsterte sich, als er diesen Satz hörte. „was ist hab ich was falsches gesagt?“ verunsichert über Jonnys heftige Reaktion saß er still da und wusste nicht was er nun sagen sollte. Jonny rang mit sich und musste seine Emotionen im Zaum halten „nein, schon gut ich hab heute einen schlechten Tag“, die ganze restliche Fahrt über redeten beide kein Wort mehr miteinander. Jonny kämpfte mit seiner Müdigkeit und versuchte nicht nachzudenken denn dann würden wieder die Bilder des Mordes in seinen Kopf steigen und seine Gedanken ins Chaos stürzen. Es gelang ihm allerdings nicht so recht erst, als der Zug anhielt und Jonny aussteigen musste fühlte er sich erlöst. Er schnappte sich seinen Koffer und ging den Wagon entlang bis zur Tür, dann trat er aus dem Zug und bei dem kleinen Sprung den er machte schmerzten seine Wunden wieder.

Jonny fluchte da er sich kurz auf eine Bank setzten musste. Es waren viele Menschen unterwegs und ihre Gegenwart machte ihn nervös, nach zwei Minuten stand Jonny wieder auf und ging den Bahnhof entlang bis er auf die Bushaltestellen traf er las den Plan und setzte sich auf eine der Bänke die daneben standen.

Er schaute sich um und beobachtete die Menschen wie sie hektisch durch den Bahnhof rannten um noch rechtzeitig ihren Zug zu bekommen, sie huschten von Gleis zu Gleis, hektisch wie Wiesel. Merkwürdigerweise war diese Aussicht ziemlich beeindruckend, denn viele Menschen verloren schnell die Geduld, wenn ihre Sprösslinge quengelten und an den Ärmeln der Eltern zerrten.

Die Hektik die in der Luft lag war befreiend und nahm ihm für einen Moment die Last von den Schultern.

Er fragte sich wie er das hier alles schaffen sollte, er musste so schnell wie möglich eine kleine Wohnung finden, doch das Problem war das er spätestens morgen eine Wohnung haben musste, dann musste er sich noch bei der Schule anmelden und Möbel kaufen.

Er seufzte, denn sein Vorhaben kam ihm jetzt fast unmöglich vor so schnell konnte man keine Wohnung finden, es sei denn er hatte Glück, was er von sich wohl nicht behaupten konnte.

Wenige Minuten später kam der Bus Jonny stieg ein und setzte sich ganz nach hinten, damit er seine Ruhe haben konnte er hatte keine Lust auf ein weiteres Gespräch mit irgendjemandem.

Er fuhr drei Stationen dann stieg er aus und war in der Nähe einer Fußgängerzone gelandet. Jonny ging die Straße entlang und kam schnell an der Fußgängerzone an.

Er schlenderte durch die Massen hindurch und schaute sich die Schaufenster der Läden an bis er auf einen Immobilien Makler stieß, er ging zur Tür herein das Geschäft war klein und ein etwas in die Jahre gekommener Mann kam an den Tresen, als er das klingeln der Ladentür hörte. Der Mann schaute Jonny lächelnd an „guten Tag, was ist ihr Anliegen?“

„Ich suche eine kleine Wohnung, es kann auch eine Studenten Wohnung sein und ich brauche sie so schnell wie möglich am besten morgen“, antwortete Jonny hoffungsvoll.

„schon Morgen na das wird schwierig, ist es denn wirklich so dringend? Also kleine Wohnungen gibt es hier in hülle und fülle, aber die Vermieter geben niemandem eine Wohnung innerhalb von zwei Tagen.“

„Es ist sogar sehr dringend ich kann mir für eine Nacht auch ein Hotelzimmer mieten, aber eben nur für eine Nacht, ich kann sonst nirgendwo hin, ich hatte leider keine Zeit mich vorzubereiten.“ Sagte Jonny bedrückt.

„Oh je, na ich habe eine Idee , ich habe auch einige kleine Wohnungen in einem Altbau ist meine Enkelin gerade ausgezogen und hat die Wohnung voll möbliert zurückgelassen, sie könnten morgen gleich einziehen, ich mache die Papiere dann gleich fertig sie müssen Morgen dann nur noch unterschreiben“, sagte der alte Mann immer noch lächelnd

„wirklich das ist nett, dann muss ich die Möbel nicht erst kaufen gehen“, erleichtert verabschiedete sich Jonny von dem Ladenbesitzer und ging wieder in die Menschenmenge.

Er ging einfach immer der Nase nach bis er ein Schild sah was den Weg zu einem Hotel zeigte. Jonny bog links in die Straße ein nach ein paar Metern sah er von weitem ein großes modernes Gebäude, Jonny ging darauf zu und in den Eingang hinein am linken Tresen stand eine Junge Frau, Jonny ging auf den Tresen zu und bat um ein Zimmer, sie tippte schnell seine Daten in den Computer ein und gab ihm den Schlüssel und die Zimmernummer.

Jonny bedankte sich schnell und ging die Treppen hinauf bis in den zweiten Stock, Jonny blieb angestrengt stehen und lehnte sich kurz an die Wand sein ganzer Körper schmerzte und er Quälte sich durch den Flur bis er an seinem Zimmer ankam. Jonny schloss zitternd die Tür auf und ging hinein, dann schloss er die Tür hinter sich und viel auf sein Bett. Er schloss seine brennenden Augen und versuchte zu schlafen.

Mitten in der Nacht wachte er schweißgebadet auf, keuchend setzte er sich auf, er ging taumelnd ins Bad und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht.

Zitternd setzte er sich auf das Bett und schaute auf die Uhr, es war erst zwei Uhr Morgens er legte sein Gesicht in seine Hände und versuchte sich zu beruhigen, der Raum war völlig dunkel und kein Geräusch unterbrach die erdrückende Stille.

Jonny fühlte sich unwohl und der dunkle Raum kam ihm vor wie ein Abgrund in den er hinein stürzte und am Ende wartete sein gestörter Stiefvater auf ihn und lachte hysterisch. Er wartete verzweifelt darauf das er ihn auffing doch es geschah nichts, reglos stand er am Ende während Jonny tief in den Abgrund stürzte. Sein Stiefvater stand nur da, mit einem unheimlichen Grinsen im Gesicht und starrte Jonny tief in die Augen.

In Jonnys Kopf drehte sich alles, er konnte seine Gefühle nicht mehr ordnen es war, als viele er in ein schwarzes Loch das seine Seele nie mehr frei ließ.

Und es schien alles zu verschlingen, all die glücklichen Erinnerungen, all die schönen Momente mit seiner Familie.

Nichts blieb übrig, nur eine gähnende Leere in Jonnys Herzen.

Doch es genügte nicht, der Sog gab ihn nicht frei, gab seine Seele nicht frei.

Jonny wollte aufgeben, wollte sich dem Sog ergeben, sich nicht mehr gegen das unerträgliche Reißen das der Sog verursachte wehre.

Doch irgendwo in ihm befand sich ein dünner letzter Faden an dem sich sein Unterbewusstsein zu klammern schien.

Und doch rang er mit dem Wunsch all den Schmerzen ein Ende zu setzten, ganz gleich wie sehr ein Teil in ihm um Gnade winselte und der andere Teil danach schrie erlöst zu werden.

Dieser Teil hoffte die Last von sich stoßen zu können, doch der eine andere Teil wehrte sich mit aller Macht, rang um Hoffnung, bat um ein Stück der verlorenen Seele.

In ihm tobte ein wilder Kampf den keiner der beiden Teile zu verlieren schien und er musste erkennen, das es ein langer Kampf war, ein Kampf der vielleicht niemals enden würde.

Er lag die ganze Nacht über hellwach an die Decke starrend auf dem Bett, und dachte an gar nichts sein Geist war von Dunkelheit und Leere erfüllt.

Blass und mit dunklen Ringen unter den Augen stand Jonny am Morgen am Tresen und bezahlte sein Hotelzimmer, nach der demütigen Erkenntnis das ihn jeder bemitleidend ansah machte er sich auf den Weg zu dem Immobilien Geschäft.

Dort angekommen wurde er herzlich von dem alten Mann begrüßt der sofort wieder in sein Büro ging und gemühtsam den Mietvertrag holte „So mein Junge, hier musst du unterschreiben, ich bringe dich hin du kannst sofort einziehen.“ Der rundliche alte Mann holte schon seine Jacke Aus dem Büro und legte den Unterschriebenen Mietvertrag in eine Schublade.

Jonny folgte ihm aus der Tür und zu dem Auto des alten Mannes, das Auto war rot und ziemlich alt, das rot war von der Sonne schon ganz ausgeblichen und Die Polsterungen waren aus altem braunen Leder. Der alte Mann schloss das Auto auf, dann stieg er ein und Jonny tat es ihm gleich. Der Motor sprang an und das laute brummen hallte durch die gesamte Straße, der alte Mann heizte durch eine kleine Straße bog dann links ab und auf eine Hauptstraße und, dann rechts in eine Altbausiedlung die Häuser waren riesig und Jonny war völlig überwältigt, die Fassaden waren Alt und hatten die Üblichen Verzierungen, gerade deswegen hatten Altbauten so viel Charme Jonny liebte diese Gebäude und sie faszinierten ihn, sie fuhren an ein paar Häusern vorbei. Dann hielt der Wagen, vor Jonny baute sich ein riesiges Gebäude auf, es war ein wunderschöner Altbau, das Gebäude musste mal ein Rathaus gewesen sein. Jonny stand mit offenem Mund da, Der alte Mann ging voran und bat Jonny herein, sie gingen das Treppenhaus hinauf, die Treppe und das Treppengeländer waren aus dunklem Kirschholz und die Wände zierte eine dunkle olivgrüne Tapete. Jonny und der alte Mann kamen im vierten Stock an, Jonnys Blick viel auf die Türen die ebenfalls aus Kirschholz waren, das Holz der Türen wurde aufwendig verarbeitet und jede einzelne Tür wies detaillierte Schnitzmuster auf. Der alte Mann ging auf die linke Tür zu und suchte den passenden Schlüssel an seinem Schlüsselbund, als er ihn hatte schloss er die Tür auf und gab Jonny den Zweitschlüssel. „So wie gesagt die Einrichtung ist komplett, wenn es irgendwelche Probleme gibt dann schau einfach im Laden vorbei.“ Der alte Mann lächelte und verabschiedete sich von Jonny „danke für ihre Hilfe!“ Rief Jonny ihm nach und ging dann in die Wohnung. Jonny schloss die Tür hinter sich und ging den Flur entlang. Gleich links war eine Tür die in das Badezimmer führte, das Badezimmer war weiß gefliest und hatte eine Badewanne, gegenüber von Jonny war ein Fenster von dem man auf die Straße sehen konnte.o

Jonny ging wieder aus dem Badezimmer und in den Flur, links am Ende des Flurs war ein offenes Wohnzimmer, die Küche war lediglich durch einen Tresen von dem Wohnzimmer getrennt.

Gegenüber dem Wohnzimmer war eine weitere Tür die in das Schlafzimmer führte, rechts an der Wand stand ein großes Bett und links in einer Nische stand ein Kleiderschrank, der kleine Raum hatte ein großes Fenster das viel Licht in den Raum ließ.

Jonny starrte aus dem Fenster, es fing an zu schneien und die Schneeflocken wirbelten wild vor dem Fenster umher. Auf dem Fenster bildeten sich wunderschöne Eisblumen, sie zogen ihn unwillkürlich in ihren Bann.

Er legte eine Hand auf die Scheibe und ihre Kälte durchzuckte seinen Körper, um seine Hand herum taute die Scheibe auf, er betrachtete wie die wunderschönen Eisblumen sich in Wasser auflösten und in Tropfen die Scheibe hinunter liefen, er nahm seine Hand, die inzwischen eiskalt war , von der Fensterscheibe, er starrte noch immer aus dem Fenster und dachte darüber nach wie es weitergehen sollte.

Es kam ihm immer noch alles so unwirklich vor, es war alles völlig neu für ihn, eine riesige fremde Stadt, eine eigene Wohnung und eine ungewisse Zukunft und dieser Gedanke bereitete ihm Magenschmerzen. Er musste sich von heute auf morgen völlig umstellen und auf eigenen Beinen stehen, doch ihm war klar das er sich diesen Weg selbst gewählt hatte und das es nun kein Zurück mehr gab, es war fast wie eine neue Identität, nein viel mehr ein neues Leben und er hoffte das es ein guter Neuanfang wurde, doch war er sich dessen nicht mehr so sicher. Müde sank er auf das Bett und schlief schnell ein und zum ersten Mal seit Monaten war die Müdigkeit stärker als die Albträume und er konnte ruhig schlafen und seine Sorgen für eine Weile vergessen. Eine ruhige Nacht neigte sich dem Ende zu. Die Sonne schien schon sanft auf die Schneebedeckten Dächer Londons, als Jonny in dem von Sonnenlicht gefluteten Raum aufwachte. Schläfrig torkelte er in die Küche, wo er auf die Kaffeemaschine zuging, den alten Kaffeefilter heraus nahm und gegen einen neuen eintauschte. Er füllte Wasser in die Kaffeemaschine und füllte den leeren Kaffeefilter mit Kaffeepulver und schaltete die Kaffeemaschine ein. Er hörte gebannt dem Geplätscher des Kaffees zu, er fragte sich warum schon Kaffeepulver da war, Jonny ging auf den Kühlschrank zu und öffnete ihn, erstaunt stand er vor einem bis zum Rand gefüllten Kühlschrank. Ein Klingeln riss ihn aus seinen Gedanken, er schlurfte zur Haustür und drehte den Schlüssel drei Mal im Schloss, dann öffnete er sie und der nette alte Mann stand vor der Tür. „ Oh, ich hoffe ich habe dich nicht geweckt“, er lächelte Jonny an, dann fuhr er fort „Ich wollte nur mal nach ihnen sehen, haben sie alles gefunden was sie brauchten?“

„Ähm, Ja, aber das wäre wirklich nicht nötig gewesen, ich wäre auch selbst einkaufen gegangen.“ Antwortete Jonny. „Ich wollte ihnen etwas unter die Arme greifen, da sie vorgestern so angeschlagen aussahen.“ Wieder grinste er zufrieden.

„Das ist wirklich sehr nett von ihnen, ich weiß wirklich nicht wie ich ihnen danken soll, wie viel Geld bekommen sie denn für die ganzen Lebensmittel?“

„Ach, das habe ich doch gerne gemacht, sie müssen mir kein Geld geben davon habe ich genug.“ Dann verabschiedete er sich von Jonny und ging schon wieder die Treppen hinunter.

Jonny konnte noch immer nicht glauben, dass ein fremder Mann ihm so unter die Arme griff.

Schnell schloss er die Tür hinter sich, er ging zurück in die Küche um sich Kaffee in eine Tasse zu schütten, heute trank er den Kaffee schwarz um die Müdigkeit zu vertreiben, die seine Schmerztabletten verursachten. Jonny zog sich rasch an und steckte sein Portemonnaie in eine Hosentasche, dann öffnete er die Haustür und hastete das Treppenhaus hinunter. Er ging die Straßen der Altbausiedlung entlang und betrachtete die großen Gebäude, vor dem größten blieb er stehen, es erinnerte ihn an ein Geisterhaus aus einem Horrorfilm, eine leichte Gänsehaut zog sich über seinen Körper, und er wurde unsanft an seine ganzen schrecklichen Erlebnisse erinnert, ihm schossen wieder die schrecklichen Bilder in den Kopf die er in der letzten Nacht so erfolgreich verdrängt hatte. Am ganzen Körper zitternd ging er weiter gerade aus und bog dann links in eine weitere Straße ein bis er wieder in der Stadt war. Dort suchte er nach einem Stadtplan, er wurde fündig und schaute nach dem Weg zu der Schule auf die er künftig gehen wollte. In der Schule angekommen, unterschreib er die Anmeldungsformulare, das Zimmer in dem er sich gerade befand, war lieblos eingerichtet, Jonny kam es vor wie in einem Gefängnis, die Sekretärin erklärte Jonny gerade wo sich seine neue Klasse befand und wo er die Fachräume finden konnte, Jonny wollte so schnell wie möglich aus diesem Raum heraus, die Wände schienen ihn zu erdrücken und etwas lastete schwer auf seinen Schultern, die Sekretärin reichte ihm nun die Hand um ihn zu verabschieden, er ergriff ihre merkwürdig kalte Hand, ihn durchfuhr ein kalter Schauer. Jonny schaute sie erschrocken an, ihm war als würde sein Körper gefrieren. Er fasste sich wieder, drehte ihr den Rücken zu und ging. Immer noch verwirrt schlenderte er nach Hause. In der Innenstadt blieb er vor einem Plakat stehen, auf dem für einen neuen Club geworben wurde. Jonny betrachtete es kurz, ging dann jedoch weiter. Abends um acht machte Jonny sich auf den Weg zu dem neuen Club, etwas Ablenkung schien im Moment genau das richtige für ihn zu sein. Jonny ging auf den Türsteher zu, der gerade zwei Typen zusammen schrie, er ging auf ihn zu, zeigte rasch seinen Ausweis und warf dem riesigen glatzköpfigen Mann noch einen nervösen Blick zu, was diesen anscheinend imponierte, betrat dann aber hastig den Club. Die laute Musik dröhnte in seinen Ohren, sie drohten zu zerspringen und er musste sich anstrengen um es zu ignorieren er war laute Musik einfach nicht mehr gewöhnt und auch das bunte, grelle Licht der Scheinwerfer kam ihm völlig fremd vor und stach wie Nadeln in seinen Augen. Jonny setzte sich an die Bar, plötzlich hallte eine ihm allzu bekannte Melodie durch den Club, eine Melodie die ihn an jemanden erinnerte, an den er nie mehr denken wollte, es war das Lieblingslied seiner geliebten kleinen Schwester. Ein höllischer Schmerz lähmte seinen Körper, wieso half es nichts, wieso konnte er nicht einfach vergessen und all das hinter sich lassen, wieso musste all das ihn immer wieder einholen, ihn verfolgen immer wieder unerbittlich an seiner Seele reißen? Bis sie irgendwann unter der schweren Last zerbarsten würde. Sein Körper wurde immer schwerer und so unerträglich heiß, die Hitze stieg bis in seinen Kopf. „Einen Wodka bitte.“ Er versuchte den Schmerz zu betäuben und das lodernde Feuer zu ersticken, doch es half nichts, selbst nach dem zweiten und dritten Glas Wodka, wollte der Schmerz nicht nachlassen. Er wusste das es idiotisch war zu hoffen der Schmerz würde einfach verschwinden wenn er sich mit Wodka betrank. Doch er hielt selbst an dem kleinsten Hoffnungsschimmer fest, selbst wenn es aussichtslos war. Nach dem 5 Glas Wodka brannte jeder weitere Schluck wie Feuer in seiner Kehle. Auf Jonnys Stirn bildete sich Schweiß, er fuhr sich mit der linken Hand durch sein fast schwarzes, schweißverklebtes Haar und strich es aus seiner Stirn. Die Hitze stieg weiter und in seiner Brust fing der Schmerz noch schlimmer an zu hämmern. Es wurde fast unerträglich. Fraß sich durch Jonny hindurch, ließ kein Stück mehr von ihm übrig.

Jonny stand auf, etwas wackelig und fast torkelnd kämpfte er sich durch die tanzende Menge.

Sein Blick wanderte kurz über die Menge, die Tänzerinnen der Musiker, die auf der Bühne ihre Show boten, bewegten sich grazil wie Schlangen. Ihre Choreographie war perfekt auf sie abgestimmt und sie bewegten sich immer im Takt der Musik.

Jonny wandte seinen Blick wieder ab.

Er ging auf die Männertoilette zu und trat immer noch etwas wankend hinein. Jonny ließ seinen Blick durch den Raum wandern, in jeder Ecke hockten zu gedröhnte Typen, vor ihnen langen überall Spritzen oder Überreste von Joints, im Raum schwebten bis zur Decke dicke Rauchwolken, durch die Jonnys Augen höllisch zu brennen anfingen. Er stützte sich an einem Waschbecken ab und versuchte gegen das aufkommende Schwindelgefühl anzukämpfen, in seinem Kopf hämmerte die laute Musik von Draußen, zitternd hielt er seine Hände unter den Wasserhahn und kühlte sein immer noch glühendes Gesicht mit eiskaltem Wasser. Doch das Schwindelgefühl ließ sich nicht vertreiben, sein Blick verschwamm, vor seinen Augen fing alles an zu flackern und zu tanzen wie eine Halluzination, die Hitze und das Hämmern wurden unerträglich. Noch immer hielt er sich krampfhaft an dem Waschbecken fest, der Schweiß rollte seine Stirn hinab und tropfte ins Waschbecken. Jonny blickte in den zersprungenen Spiegel vor ihm, doch sein Spiegelbild war verschwommen und sein Blickfeld wurde immer kleiner und ein schwarzer Schleier schien sich langsam über seine Augen zu legen. Verwirrt über seine plötzlich getrübte Sicht wankte er rückwärts und stieß gegen eine verschlossene Toilettenkabine, der Aufprall löste einen weiteren Schmerz aus, dann zog sich der schwarze Schleier komplett über seine Augen und Jonny sackte bewusstlos zusammen. Er wusste nicht wie lange er dort bewusstlos auf dem Boden lag, doch als er wieder zu Bewusstsein kam fühlte sich sein Kopf an wie Zement, auch sein Körper war schwer wie Blei, er versuchte sich mit seinen Armen aufzustützen und aufzustehen doch er hatte keine Kraft und sackte wieder zusammen, erst jetzt merkte er das etwas in seinem Linken Arm steckte, geschockt starrte er auf die leere Spritze, dann fasste er sich wieder und zog die Spritze mit einem kräftigen Ruck heraus, er warf sie angewidert in eine Ecke und ließ sich erschöpft wieder zu Boden sinken. Erst jetzt spürte er die Taubheit die sich in seinem Körper breit gemacht hatte, sie unterdrückte den Schmerz in seiner Brust und ließ ihn für eine Weile vergessen. Jonny schloss seine Augen, er genoss die Taubheit und die Ruhe. Für eine Weile blieb er nur so liegen und gab sich dem Moment der Ruhe voll und ganz hin.

Dann stand Jonny auf, noch immer ein wenig wanken schritt er auf die Tür zu, bevor er ging blickte er sich noch einmal im Raum um. Dann atmete er tief ein und ging wieder hinaus.

Jetzt nur noch nach hause, dachte er sich und ging die steile Treppe hinauf die aus dem Club führte. Er ging ein kleines Stück als er schwach zwei Gestalten erkannte die in seine Richtung kamen. Einer der beiden hatte eine Wodkaflasche in der einen Hand in der anderen etwas das wie ein Messer aussah. Doch Jonny konnte es nicht genau erkennen. Er beschloss, das sein Gefühl ihn täuschte, dass er noch immer benebelt war und nicht klar denken konnte.

Die zwei schienen zu tuscheln, aber warum nur bereitete ihm das Unbehagen?

Er ganz automatisch blieb er stehen und rührte sich nicht. Sein Herz schlug so laut das er geschworen hätte, die beiden jungen Männer hätten es gehört. Die Stimmen der beiden kamen immer näher und je näher sie ihm kamen desto schlimmer wurde sein Drang weiter zu gehen.

Nun fühlte er die Männer dicht hinter sich. Ihre Blicke waren auf ihn gerichtet, sie rochen beide nach Alkohol und Zigaretten.

„Hey du da, was gaffst du uns so dämlich an!“ prustete der größere los, dabei nahm er einen großen Schluck aus seiner Flasche.

Jonny wandte sich ruckartig um und blickte ihm direkt in die Augen, etwas Unheimliches lag darin. Der größere kam noch einen Schritt auf Jonny zu, sein warmer Atem lag nun über Jonnys Nacken. Jonny war unfähig sich zu bewegen, gebannt von etwas das er sich nicht erklären konnte, musste normalerweise nicht in solch einer Situation das Adrenalin schießen?

„Och du bist ja noch fast ein Baby, und so ein Loser wie du lungert hier ganz alleine herum“, hauchte er ihm leise ins Ohr.

„Aber du betrittst hier fremdes Territorium!“ Fügte der andere hinzu, der weiter abseits stand.

Die Bedrängnis wuchs und ehe Jonny nachdenken konnte hatte er den größeren der beiden schon von sich gestoßen.

„Ihr seid die Loser!“ Rief Jonny.

Jonny sah etwas in ihren Augen aufblitzen das ihm Gänsehaut bereitete. Er riss sich von seinen Gedanken los und rannte, rannte so schnell ihn seine Beine tragen konnten. Getrieben von dem Merkwürdigen Gefühl in seiner Brust. Die beiden jagten ihm hinterher und je näher sie kamen umso lauter hallten ihre Schritte in seinen Ohren bei jedem ihrer Schritte wurde das Gefühl in seiner Brust intensiver. Es schnitt ihm die Luft ab, er keuchte doch er machte keine Anstalten seine Beine zu stoppen. Die kalte Nachtluft peitschte ihm in das schweißnasse Gesicht, das höllisch zu brennen begann. Jonny spürte die beiden dich an seinem Nacken.

Panisch wandte er sich um, sie waren nur noch drei Schritte von ihm entfernt. Erschrocken stolperte er an einem Laternenpfahl vorbei, den er in dem kleinen Moment der Unaufmerksamkeit gestreift hatte, wankend zwang er seine Beine weiter zu laufen doch sie fühlten sich nun schwach und müde an.

Es brachte nichts zu laufen, es hatte keinen Sinn. Er war zu kraftlos um noch weiter zu rennen. Jonny blieb stehen, keuchend hielt er eine Hand auf seine Schmerzende Brust.

Die Schritte verstummten, nun standen die beiden Männer wieder direkt hinter ihm.

Wieso taten sie das, was wollten sie nur?

Jonny wandte sich um, Angst in seinem trüben Blick, starrte er ihnen direkt in die Augen.

Er konnte sie nicht ergründen, konnte nicht sagen was sie fühlten. Doch ihre Augen hatten sie verfärbt sie waren nun Blutrot und starrte in eindringlich an.

Jonny zitterte am ganzen Leib und war unfähig sich zu bewegen.

Einer der Männer schritt noch einen weiteren Schritt auf ihn zu, seine Hand umschloss noch immer das silberne Messer. Verdammt, schoss es Jonny durch den Kopf. Er konnte nicht aufgeben, nicht jetzt. Er hatte noch so viel zu tun er durfte nicht sterben, nicht in dieser Nacht!

Jonny versuchte sich an den Selbstverteidigungskurs zu erinnern den er einmal besucht hatte, doch es war lange Zeit vergangen seit er zu letzten Mal eine der Übungen angewandt hatte.

Der Mann mit dem Messer riss ihn jedoch aus seinen Gedanken als er gerade mit dem Messer ausholen wollte. Jonny wurde zu Boden geschleudert, doch nicht von dem Mann der das Messer auf ihn gerichtet hatte. Eine andere Person stand nun vor ihm und hatte dem Mann das Messer aus der Hand geschlagen, Jonny konnte nichts erkennen, die Bewegungsabläufe waren zu schnell und flüssig. Der Mann stand wie versteinert auf der Stelle.

„Scheiße…wir verschwinden...!“ Schrie er und schleifte seinen Begleiter mit sich fort.

Jonny lag noch immer auf dem Asphalt. Er starrte die Person an, die ihn gerade gerettet hatte.

Seine Statur kam Jonny bekannt vor er konnte sich nur nicht erinnern zu wem sie gehörte.

Die Person wandte sich um und Jonny blickte in ein bekanntes Gesicht. Es war der Junge dem er im Zug begegnet war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Marge91
2009-07-19T22:45:33+00:00 20.07.2009 00:45
super kapi
mach weiter so
ein ganz super dickes lob
mfg Marge91

ps. kannst ja mal meine ffs lesen
wirde auch so freuen wenn du bei mir ein komi hinterlässt
danke im vorraus


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