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Black Demons Tears

von

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Unüberwindbare Blockaden

„Du bist die Einzige die Chiaki retten kann!“ Seufzend schwebte Access durch das Wohnzimmer und landete mit einem anmutigen Flügelschlag auf der gläsernen, halb geöffneten Keksdose. „Jeanne.“, schnaubte er. „Wie lange willst du noch hier sitzen?“Die wütenden gelben Augen, betrachteten das Mädchen, das sich auf dem Sofa zu einer zitternden Kugel zusammengerollt hatte.
 

Zornig sprang Access der kleine Schwarzengel auf den kopf des Mädchens, zupfte energisch an ihren langen braunen Haaren. „Maron! Steh auf! Wir müssen Chiaki retten!“„Warum Access? Er ist tot!“ Eine Regung! Er konnte seinen Ohren nicht trauen. Hatte sie gerade wirklich etwas gesagt?
 

„Warum noch kämpfen?“, murmelte sie weiter. „Es ist doch sowieso alles vergebens. Alle die ich liebe sind weg.“ Genervt verdrehte Access seine Augen und fletschte seine Zähne aus denen wüste Verwünschungen hervordrangen. „Er ist nicht tot und du müsstest das doch am besten wissen! Die Welt steht auf dem Spiel! Aber was vergeude ich mit dir meine Zeit? Und nein ich werde nicht bereuen, dass ich das jetzt sage Maron, aber: ZUM TEUFEL MIT DIR!“
 

Access stürmte wie ein Komet durch die Wohnung, Richtung Balkon. Doch gerade als er versuchte einen würdevollen Abgang zu machen, klatschte er wie eine Fliege gegen die Fensterscheibe. „Oh. Entschuldige Acces.“, sagte Maron tonlos. „Ich habe heute die Fenster geputzt. Das hätte ich dir vielleicht sagen sollen.“ Fynn hätte sich nie so erbärmlich gehen lassen. Mit tränenden Augen massierte er seine Stirn, auf der bereits die dritte Beule wuchs. Seit dieser Sache mit Chiaki, hatte Maron sich immer mehr von der Außwenwelt zurückgezogen und, so unangenehm es zuzugeben war: Sie stank.
 

In einem gemächlichen Flug entfernte Access sich immer mehr von dem Wohnhaus, zermarterte sich sein Gehirn, dachte sich Theorien aus, um sie sofort wieder zu verwerfen. Als Schwarzengel hatte er nicht die erforderliche Macht, die Tore in das Dämonenreich zu öffnen. Ihm blieb ihm nichts anderes übrig, als diejenigen um Hilfe zu bitten, die diese Macht besaßen. Ein sengender Schmerz, breitete sich in Access Kopf aus. Er kannte dieses Gefühl. Diesen einen Schmerz, der so unverkennbar, so zerreisend war. Selbst für ein so überdurchschnittlich hoch intelligentes, machtvolles Wesen wie Access, waren diese Qualen unüberwindbar. Desorientiert flatterte er noch ein Weilchen in der Luft herum, bis er gegen eine Straßenlaterne krachte. „Dämon.“, stöhnte er.

Eine riesige Gestalt warf seinen unheilvollen Schatten auf den hilflosen Schwarzengel. „Bist du nicht Chiakis kleiner Freund?“, fragte ihm die dunkle verzerrte Stimme des Besessenen. (Armer Kerl. Und wo waren unsere Helden? Sindbard hatte sich ungewollt für eine ganze Weile frei genommen und Jeanne heulte sich gerade durch ihr Liebestrauma.) „Bist du nicht Yamato?“, antwortete Access verblüfft mit einer Gegenfrage, während er aufgeregt die Male mit den Fingern abzählte, die Yamato schon von einem Dämon besetzt wurde. 4 Mal!
 

Yamato grinste so breit, Access hätte es nicht gewundert, wäre sein Kiefer daran zerbrochen. Grimmig biss Access die Zähne zusammen. „Seit der Sache mit Chiaki bist du…“ In einem erstickten Aufschrei beendete er den Satz, wand sich, in Yamatos brutalem Griff. „Was?!“ brüllte er. „Hilflos? Schwach? Sprich es nur aus du Kröte.“ „Engel.“, verbesserte Access beleidigt, woraufhin Yamato seinen Griff verstärkte. „Aahhh.“ „Und jetzt bist du auf der Suche nach unserem lieben Chiaki, liege ich richtig?“
 

Bevor Yamatos große Hände Access völlig zu zerdrücken vermochten, schoss ein rettender weißer Himmelspfeil auf den Besessenen zu. Mit rudernden, ausschlagenden Händen versuchte sich Yamato gegen seinen Angreifer zu wehren. Auf den zweiten Blick erkannte Access, dass es sich bei dem weißen Pfeil, um eine gewöhnliche Taube handelte. Pfff! Acces der Schwarzengel, von einer Luftratte gerettet. Na wunderbar! Tiefer konnte er gar nicht mehr hinuntergezogen werden.
 

Yamato schrie. Endlich ließ er Access los, der zu seinem überdeutlichen Unmut in einem Mülleimer landete und völlig von Bananenschalen, Plastikbechern und Getränkedosen mit angeknabberten Strohhalmen, begraben wurde. Wieder lag Access falsch in der Vermutung er könnte gar nicht mehr tiefer sinken. Die weiße Taube, seine Retterin, piekste den mürrischen Schwarzengel liebevoll in die spitzen Ohren.
 

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Regenschauer prasselten gegen die mächtig hohen Zinnen und verboten dem Mond mit seinem sanften silbernen Licht, die immer wiederkehrenden Sehnsüchte, Schmerzen und Wunden hinfort zu spülen. Nahe an der Bewusstlosigkeit kauerte ein Engel auf dem Boden im Palast des dunklen Königs. Unzählige Schrammen bedeckten ihre Haut wie nie verheilende Schandmäler, die für den Engel im Vergleich zu dieser Schändigung, eine Erlösung gewesen wären. „Access…“, hauchte sie schwächlich durch ihre olivgrünen haare, die ihr in nassen Strähnen über das Gesicht hingen.
 

Wie lange saß sie nun wohl schon da? Wahrscheinlich zu lange. Es war wieder an der Zeit, dass sie ihren Aufgaben nachging, dass sie nach Chiaki sah. Langsam ging sie die Treppen zum Kerker runter, die Wände wurden immer feuchter, genauso wie die Luft. Und durch die vorherrschende Kälte machte es den Kerker zu einem der Orte, welchen sie so oft wie es nur möglich war meiden wollte. Ja, der Teufel wusste wie man Menschen alleine durch das Klima wünschen ließ, sie wären nie geboren worden.
 

Als sie unten angekommen war, öffnete sie nur noch ein schweres, altes Tor. Das Holz moderte der Feuchtigkeit schon, an manchen Stellen hatte sich Schimmel gebildet. Sie war angekommen. In einem Raum, in dem die Luft stand, die Kälte unerträglich war und die Feuchtigkeit die Wunden offen hielt.
 

Und da saß er. Seine Arme waren über ihm über den Kopf an Eisenketten angebunden worden, an welchen sein restlicher Körper nun hing. Jede Bewegung schmerzte. Die Handgelenke waren schon wund gerieben. Sein ganzer Leib zitterte, sein Blut klaffte noch immer aus den tiefen Schnitten von Fynn´s vorherigem Besuch. Sein Oberteil war zerrissen und wurde von dunkelroten, feuchten Flecken geziert, seine Augen leer. So gefiel er Fynn schon viel besser. Alleine, schwach, hilflos...Nicht so wie früher, als dieses lästige Balg immer an Jeanne klebte und ihr half! Er gefährdete einfach ihre Pläne -durchkreuzte sie immer wieder.
 

Sie stand nun vor ihm, wartete auf eine Reaktion. Er sollte sie fürchten, zu ihr aufsehen, damit sie die Angst und das Leid in seinen Augen ablesen konnte... doch er regte sich nicht. "Wach auf!" Ihr harter Ton durchschnitt scharf wie eine Klinge die Stille, zeigte ihre Wut und die Missgunst gegenüber Chiaki, doch es passierte nichts. Langsam bückte sie sich, hob die Peitsche auf, die sie bei ihrem letzten Kontrollbesuch achtlos weggeworfen hatte, als sie sie nicht mehr benötigte.
 

Ein Zischen und das scharfe Geräusch eines Schnallens. das Auftreffen der Peitsche auf der ungeschützten Haut. Sein Schreien war Musik in ihren Ohren, es gab ihr einfach Genugtuung. Und wieder holte sie aus, traf die mittlerweile nackte Brust des jungen Mannes. Das T-Shirt war nun komplett zerrissen, zerrissen so wie seine Haut. Blut troff aus den Wunden, bahnte sich seinen Weg hinab, bis es irgendwann von seiner Hose aufgesogen wurde.Doch er sah sie noch immer nicht an. Nicht einmal eine kleine Kopfbewegung in ihre Richtung.
 

Wieder und wieder holte sie aus, wurde mit jedem weiteren Mal wütender, schlug stärker zu. Wieso schrie er nicht mehr? Wieso versuchte er jetzt krankhaft seine Schreie zu unterdrücken? Biss sich trotzig auf die Unterlippe und erinnerte an ein Kind im Supermarkt, welches seine Schokolade nicht bekam.
 

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Eine fröhliche Melodie pfeifend, flog Access über die belebte Fußgängerzone, versucht dieses Mistvieh, dass ihm schon die ganze Zeit auf den Fersen war, zu ignorieren. „Elende Luftratte.“, zischte er gehässig der Taube zu. Seit dem Moment als Fynn ihn verlassen hatte, fehlte dem kleinen Schwarzengel ein entscheidender Teil seiner Persönlichkeit. Seine einst so wilden Augen, hatten ihren Ausdruck verloren. Jeder Tag, egal wie sonnig, wie schön er war, verblasste als würde sich Nebel über das Land legen. Unzugänglich für die Wärme, oder das Vogelzwitschern.
 

Die Taube riss ihn durch ein lautes Gurren aus seinen Gedanken, als wollte sie ihm etwas Wichtiges mitteilen. "Was?“, faucht er, stutzte jedoch, als er eine schwarze Gestalt statt der Taube, auf einem Telefonmasten stehen sah. Noyn der Dämonenritter.
 

Die Bänder seines pechschwarzen Umhanges spielten im Wind, wie sich windende Schlangen. In seinem Blick funkelte der Spott. „Du hast schon einmal bessere Zeiten durchlebt.“, sagte er. „Und deine kleine Freundin...“ Höhnisch lachend öffnete er seine Hände und gab den Blick auf die kleine weiße Taube frei, die ein beleidigtes Röcheln von sich gab. „…Wäre das perfekte Mittagessen für meinen Diener.“ Access ballte die Hände zu Fäusten. „Kommt gar nicht in Frage. Lass sie sofort frei!“, protestierte er mit Händen und Füßen.Die Worte schossen wie ätzendes Gift aus dem Mund des Dämonenritters. „Wie erbärmlich du doch bist! Und das wegen eines Vogels. Hier hast du deine kleine Freundin!“ Die Taube flog geradewegs auf ihn zu. Access verlor das Gleichgewicht und krachte mit voller Geschwindigkeit gegen einen Blumentopf, der am Balkon eines Einfamilienhauses hing.
 

Es reichte verdammt noch mal! Er war klein. Ja. Aber das war das letzte Mal, dass er sich wie ein Stück Müll herumwerfen lies. Entschlossen riss er sich einer seiner dunkelvioletten Haarstränen aus, denen göttliche Macht innewohnte. „Weiche von mir meine Freundin.“, warnte er die Taube, die sich überraschenderweise gespannt entfernte. Wärme strömte Adern. Konzentriert rief er die Kraft der einzelnen Haarsträhne auf, richtete diese genau auf Noyn, auf dessen Gesicht sich ein qualvoller Ausdruck breit machte. Ein greller, brennender Lichtblitz. Die Haarsträhne schleuderte himmlische Energiewellen gegen den Dämonenritter. Zehn Meter entfernt, war er gegen ein Straßenschild gekracht, welches nach dem Zusammenprall eine gewaltige Delle hatte.
 

„Das wirst du mir noch büßen!“, zischte Noyn. Seine Augen brannten Feuerfontänen der Wut. „Auf ein baldiges Wiedersehen Access Time!“ Kraftvoll stieß er sich ab. Schwebte den Himmel empor und verschwand als kleiner schwarzer Fleck.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-07-10T18:09:36+00:00 10.07.2009 20:09
Interesant und ein toller anfang
Mal sehen wies weiter geht.

L.G.
Taichan23


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