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Unforgettable Past

Proloque
von

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----- My Past -----

Ich war 17 als ich zur Vampirin wurde. Ich erinnere mich noch daran als sei es gestern gewesen.

Mein heutiger Meister besuchte damals das kleine Dorf in dem meine Familie und ich lebten. Wir hatten dort ein kleines Gasthaus und so lebte ich mit ihm unter einem Dach.

Seit ich ihn das erste Mal sah, hatte er so etwas an sich was mich wie magisch anzog aber ich konnte mir nicht erklären was. Ich suchte den Kontakt zu ihm, doch ich musste dies im geheimen tun, da meine Eltern es nicht gutgeheißen hätten, wenn ich einem Gast nahe gekommen wäre.

Ich traf mich ein paar Mal des Nachts mit ihm und ich merkte dass er anders war als die anderen Menschen die ins Gasthaus kamen.

Er war groß, größer als ich jedenfalls, und er hatte eine derartige Präsenz, dass man sich nicht umzusehen brauchte um zu bemerken, dass er den Raum betreten hatte.

Seine Haare hatten die Farbe von tiefem rot-braun, während seine Augen fast Eisblau waren. Dieser Kontrast faszinierte mich jedes Mal wenn ich ihn ansah.

Er blieb erstaunlich lange in unserem Haus, er schien sich richtig eingelebt zu haben, und so hatte ich genug Zeit zumindest zu versuchen mehr über ihn zu erfahren.

Er sprach sehr wenig wenn wir uns trafen…meistens schwieg er sogar, und irgendwie mochte ich diesen Wesenszug…wenn ich damals nur gewusst hätte das alles nur Fassade war.

In der langen Zeit die er bei uns war, konnte ich kaum etwas über ihn erfahren und doch entwickelte ich Gefühle für ihn. Als ich den Mut zusammenhatte ihm meine Gefühle mitzuteilen und mich damit gegen meine Eltern zu wenden, teilte er mir mit das er uns verlassen wolle…und zwar schon am nächsten Tag…

Es brach mir fast das Herz.

Doch ich fasste den Mut ihm alles zu sagen was mich bewegte wenn mir uns am Abend sehen würden.

Ich wollte nicht, dass wir uns im Haus trafen. Meinen Eltern fiel es langsam auf, dass ich des Nachts öfters mein Zimmer verließ und morgens nicht mehr so munter war wie früher. Letzteres konnte ich nicht verhindern, aber dass meine Eltern mich im Haus erwischten konnte ich vermeiden.

Deshalb trafen wir uns an diesem Abend in einem kleinen Waldstück in der Nähe des Dorfes. Dort gibt es einen kleinen See, den wir Bewohner „Moonlight Lake“ nannten. Mein Lieblingsort. Dort wollte ich ihn vielleicht ein letztes Mal sehen.
 

Als meine Eltern schliefen, schlich ich mich aus meinem Zimmer und verließ so leise wie möglich das Haus. Ich schaute noch kurz bei seinem Zimmer vorbei, doch er war wohl schon auf dem Weg zu unserem Treffpunkt.

Der Vollmond schien und die Sterne funkelten. Man sah kaum die Hand vor Augen, doch ich bin den Weg zum See sooft gegangen, dass ich ihn wohl auch mit verbundenen Augen hätte finden können.
 

Endlich war ich da...Der Mond stand fast senkrecht über dem See, sodass er sich im Wasser spiegelte. Es war windstill und kein Geräusch war zu hören.

Ich blickte mich nach allen Seiten herum und versuchte ihn zu sehen.

An der anderen Seite des Sees sah ich ihn endlich. Er stand einfach nur da und wartete auf mich.

Ich lief zu ihm so schnell ich konnte und fiel ihm um den Hals .Ich war dankbar für jeden Augenblick den wir so schweigend am See verbrachten.

Schließlich löste er das Schweigen.

„Du sagtest dass du mir etwas sagen willst. Darf ich nun erfahren was es ist?“

Dort war er, der Augenblick der Wahrheit. Ich schluckte mehrmals, ich musste es ihm sagen.

„Ich möchte nicht dass du geht’s….“, flüsterte ich in seinen Kragen.

Er löste meine Hände von seinem Hals und schob mich ein kleines Stück von ihm weg um mir in die Augen sehen zu können.

„Und was sollte ich deiner Meinung nach stattdessen tun?“, sein Blick hielt mich gefangen, wie eine Fessel.

Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg und er lächelte als er es bemerkte.

„Ich möchte mit dir kommen.“, brach es dann doch aus mir heraus. Mein Blick glitt zur Seite als ich es gesagt hatte. Es war mir unmöglich ihm danach noch in die Augen zu schauen.

„So ist das also….Bist du dir da wirklich sicher?“ fragte er mich. Ich nickte eifrig. “Was ist mit deiner Familie?“ „Sie werden es nicht verstehen, aber ich kann nicht länger hierbleiben wenn du nicht mehr da bist“ Tränen stiegen mir in die Augen. Ich hatte das Gefühl ein schlechter Mensch zu sein, weil ich bereit war, meine Familie für jemand anderes zu verlassen.

Die Tränen flossen nur so über mein Gesicht. Er lächelte nur noch mehr und hob mein Gesicht mit einer Hand an, sodass ich gezwungen war ihn wieder anzusehen. Er wischte meine Tränen fort. “Nicht weinen, Kleines. Ich kann dich mitnehmen wenn du willst, aber deine Familie wirst du dann längere Zeit nicht wiedersehen. Bist du sicher dass du dass wirklich willst?“

Ich nickte nur, da mir die Worte nur im Hals stecken blieben.

„Wenn das so ist,…lauf schnell nach Haus und hol ein paar Sachen für dich. Nur das Wichtigste!“ ermahnte er mich. “Dann komm wieder her, noch vor Sonnenaufgang“ Er lieb mein Kinn los und wartete noch einen Moment um zu sehen wie ich reagieren würde. Meine Reaktion war einfach. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte so schnell ich konnte zurück durch den Wald, nach Hause.

Ich war völlig außer Atem als ich das Haus erreichte. Ich musste mich anstrengen nicht sofort die Treppen zu meinem Zimmer hoch zu rennen um möglichst schnell wieder zu ihm zu kommen. Ich schlich wieder nach oben und packte meine Sachen. Ein paar Kleidungsstücke und ein Ring, den meine Schwester mir vor einer Weile schenkte, landeten in meiner kleinen Reisetasche. Als ich fertig war, konnte ich aber noch nicht gehen. Ich ging zu meiner Schwester, küsste sie auf die Stirn und nahm Abschied von ihr. Das gleiche tat ich bei meinen Eltern, wenngleich ich mir da auch mehr Zeit ließ.

Irgendwann schaffte ich es mich auch gefühlsmäßig von ihnen zu lösen und verließ das Haus genauso langsam wie ich es betreten hatte.

Ich schloss die Tür leise hinter mir, ging ein paar Schritte und drehte mich ein letztes Mal um. “Lebt wohl“ flüsterte ich .Dann rannte ich ungehindert in den Wald zurück und ließ meine Familie, das Haus und so auch mein ganzes bisheriges Leben zurück.

Am See angekommen war ich erneut außer Atem und leise Zweifel schlichen sich ein, ob das was ich tat richtig war. Doch meine Aufgeregtheit und meine Vorfreude wuschen sie wieder aus meinen Gedanken fort.

Doch ich war allein am See. Verwirrung machte sich breit. Es war noch stockdunkel, also konnte er nicht weg sein. “Er sagte er könne mich mitnehmen“ schoss es durch meine Gedanken...“ Er kann nicht gegangen sein…“.Ich stellte meine Tasche ab und suchte rund um den See nach ihm. Doch nirgends war eine Spur zu finden. Müde und verzweifelt setzte ich mich zu meiner Tasche, schlang die Arme um meine Knie und stütze den Kopf auf.

Ich weinte dort am See. Sollte mein Traum so schnell geplatzt sein? Hatte er mich nur zur Ablenkung nach Hause geschickt um ungestört weiterziehen zu können? War alles nur ein Schwindel? Diese und noch mehr Fragen schwirrten durch meinen Kopf. Ich schüttelte den Kopf. Nein, das konnte es nicht sein.

Ich weiß nicht wie lange ich dasaß, wahrscheinlich schlief ich zwischendurch kurz ein. Ich wachte erst wieder auf, als ich ein knacken hinter mir hörte. Ich schreckte hoch und da stand her hinter mir im Wald. Er setzte sich zu mir. “Hast du alles?“, fragte er. Ich nickte. Als ich ihn neben mir spürte, merkte ich erst wie kalt mir war und rieb mir die Arme. Er schien dies zu bemerken, kam näher und legte mir seine Jacke um die Schulter.

Ich kuschelte mich dankbar in die Jacke und lehnte mich an ihn. “Ich muss dich noch einmal fragen „Willst du mit mir kommen? “Du musste es sagen“. Ich zögerte kurz, sagte aber schließlich doch laut und deutlich „Ja“.

Ich besiegelte damit mein Schicksal.

Er stand auf, hockte sich vor mir hin und sah mir in die Augen. In seinen Augen und seinem Lächeln lag etwas herausforderndes, sie schienen noch mal „Sicher?“ zu fragen. Ich bestätigte es noch einmal „Ja“ und nickte noch etwas um es noch deutlicher zu machen.

„Dann soll es so sein“ sagte er mit einem glitzern in den Augen.

Er beugte sich zu mir vor und ich schloss die Augen als er meinem Gesicht immer näher kam.

Das nächste was ich spürte, war kein schönes Gefühl wie ich es erwartet hatte. Ein stechender Schmerz durchzog mich und die Quelle des Schmerzes war mein Hals. Ich schrie vor Schmerz, doch er drückte seine Hand auf meinen Mund um das Schreien zu ersticken.

Dort bemerkte ich was er tat. Er hatte seine Zähne in meinem Hals versenkt. Blut, MEIN Blut, lief über meine Kleider. Ich hörte das Rauschen meines Blutes und das Geräusch von ihm, wenn er es schluckte. Viel mehr sah ich dann aber nicht mehr. Durch den Blutverlust wurde mir langsam schwarz vor Augen und ich dachte sterben zu müssen.

Ohnmächtigkeit legte sich über meine Sinne und ich fiel in einen tiefen Abgrund.
 

Ich weiß nicht, wie lange ich ohnmächtig war. Doch das interessierte mich nicht als ich erwachte. Der Fakt dass ich erwachte und warum war für mich viel wichtiger.

Es war ein abgedunkelter Raum in dem ich zu mir kam. Mein ganzer Körper schmerzte, doch besonders die Stelle am Hals brannte förmlich.

Ich versuchte aufzustehen, was mir nur schwerlich gelang.

Es zog mich zum abgedunkelten Fenster an der anderen Seite des Raumes. Ich konnte einen schwachen Lichtschein sehen und näherte mich ihm. Ich zog den Vorhang, der das Fenster verdunkelte ein Stück beiseite, um mich eventuell etwas orientieren zu können. Doch daraus wurde nichts. Das Licht brannte sogar noch schlimmer als die Wunde am Hals, vor Schmerz wich ich zurück.

Meine Gedanken sausten durcheinander. “Was ist los mit mir?“ schoss es durch meinen Kopf.“ Wo bin ich? Was ist passiert?“ Diese und noch mehr Fragen brachen über mich herein...Schritte die aus der Nähe kamen ließen mich aufhorchen. Als ich mich umblickte, bemerkte ich die Tür in der Nähe des Bettes auf dem ich aufgewacht war. Ich ging darauf zu und die Geräusche auf der anderen Seite verstummten. Zögernd betätigte ich den Türhebel.

Der Raum hinter der Tür war mindestens doppelt so groß, wie der Raum in dem ich aufgewacht bin.

Auch in diesem Raum waren die Fenster verhangen, doch durch kleine Lampen an den Wänden war es nicht dunkel. An einer dieser Wände hing ein kleiner Spiegel. Ich ging zu ihm um meinen Hals zu untersuchen. Obwohl ich es selber gesehen hatte, weigerte ich mich zu glauben, das ER mir das angetan haben sollte. Der Schmerz musste einfach eine andere Ursache haben.

Doch es sollte wohl nicht so sein. Kleine Löcher „zierten“ meinen Hals und waren deutlich zu sehen. Heute sieht man sie nicht mehr, doch ich weiß noch genau wo sie waren.

Ich wollte meinem Spiegelbild in die Augen sehen, doch das verpasste mir den nächsten Schock. Meine Augen waren nicht mehr braun wie früher, sondern hatten nun eine tiefrote Färbung. Ich berührte mein Spiegelbild. War das wirklich ich, die mich da so verängstigt ansah? Es musste wohl war sein…doch ich konnte es nicht glauben. Als ich meinen offenen Mund im Spiegel sah, gab mir das den Rest. Ich hob einen meiner Finger um einen meiner Eckzähne, die nun etwas länger waren, als ich es von ihnen gewohnt war, zu berühren, doch ich wagte es nicht.

Von der anderen Seite des Raumes hörte ich eine nur zu gut gekannte Stimme
 

„Gefällt es dir?“
 

Ich drehte mich um und sah ihn in einem riesigen Sessel sitzen. In seinen Augen lag etwas bedrohliches, doch er schien belustigt über diese Situation zu sein.

War das der Mann für den ich meine Familie verließ?

Er sah genauso aus, die Stimme war auch die gleiche, doch der Ausdruck in seinen Augen war ein gänzlich anderer.
 

„Willkommen in der Dunkelheit, Kleines“ sagte er und begann zu lachen. Ein Lachen das ich nie vergessen sollte.



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