Ein Brief an die Familie Jackson
Sehr geehrte Familie Jackson,
Sie werden diese Worte in den letzten Tagen bestimmt schon oft gehört haben und sie sind wahrlich kein Trost und können es nicht ungeschehen machen, was passiert ist.
Aber auch ich fange meinen Brief mit diesen drei Worten an.
Mein herzlichstes Beileid.
Erst war ich schockiert und konnte es nicht glauben, als ich die Nachricht erhielt. Nun bin ich zu tiefst bestürzt über ihren Verlust.
Auch diese Worte können Ihren Verlust nicht mindern, Ihren geliebten Sohn & Bruder zu verlieren. Es gibt einfach keine passende Worte, die ein Mensch in dieser Situation sagen könnte. Keine Worte die den Verlust und die Gefühle annähernd ausdrücken und Trost spenden.
Vielleicht sind Sie sogar wütend. Alle nehmen Anteil. Aber sie wissen gar nicht, was es heißt einen geliebten Menschen zu verlieren. Es ist in Ordnung so zu denken und zu fühlen.
Und ja, ich stimme Ihnen zu. Kein Mensch kann nachempfinden, was Menschen fühlen, die einen geliebten Menschen gerade eben verloren haben.
Aber glauben Sie mir bitte, ich kann es. Ich war vor ein paar Jahren in genau derselben Situation, wie sie jetzt.
Ich habe einen geliebten Menschen verloren. Vielleicht sagt ihn die Pop Group „Three Lights“ etwas?
Ich war die langjährige Freundin Mr. Seiya Kou, den Bandleader, der, wenn sie sich erinnern sollten, an Herzversagen gestorben ist.
Ja, genau wie ihr geliebter Sohn und Bruder.
Ich kann nachempfinden, was Sie durchmachen. Unterschiedliche Wahrnehmungen und Gefühle prasseln auf Sie ein. In ihrem Innern herrscht ein Gefühlschaos. Sie wissen nicht, was Sie als Erstes fühlen, denken, sagen sollen. Geschweige den als Erstes tun sollen.
Trauer, Betroffenheit, Hilflosigkeit…. Um nur einige Gefühle zu nennen. Man fällt ins Bodenlose. Überlegt, ob man noch hätte etwas tun können. Ob man es verhindern hätte können. Am liebsten wäre man selbst gestorben, als einen geliebten Menschen für immer zu verlieren. Nicht nur, dass man mit seinen Gefühle zu kämpfen hat.
Nein, auf einmal wollen alle was, von Ihnen.
Aber Sie sind nicht in der Lage dazu irgendetwas zu tun. Es ist okay. Jeder Mensch reagiert anders auf einen Verlust. Sie müssen nicht reden oder Gefühle zeigen. Auch, wenn Sie denken, den Fan gegenüber verpflichtet zu sein und den sensationshungrigen Medien.
Nein, Sie sind zu gar nichts verpflichtet.
Ich gebe Ihnen einen guten Ratschlag. Lassen Sie die Medien, Medien sein. ganz egal wie sehr die Medien Sie bedrängen, Sie müssen keine Stellungnahme abgeben. Dazu sind sie nicht verpflichtet.
Ihre Familie Freunde gehen vor ist jetzt das Wichtigste.
Wie geht es eigentlich den Kindern? Sind die Kinder weites gehend okay? Wie haben sie die Nachricht aufgenommen?
Es ist immer schwer Kindern beizubringen, dass Sie einen geschätzten Menschen nicht wieder sehen.
Ich hatte auch die traurige Ehre meiner kleinen zweijährigen Tochter zu erklären, dass ihr Vater nicht mehr nach Hause kommt Dass sie ihn nie wieder sehen wir. Er sie nicht mehr in die Arme nehmen wird. Nicht mehr mit ihr spielen und herumalbern wird.
Es bricht ein, dass noch einmal, wenn man in diese unschuldigen großen hoffnungsvollen Kinderaugen schauen muss und Ihnen alle Hoffnungen nimmt.
Man ist grenzenlos überfordert. Fragt sich, wie man das ganze durchstehen soll. Am liebsten möchte man die Kleinen in Unwissenheit lassen. Natürlich geht das nicht.
In diesem Moment ist es wichtig für ihre Familie da zu sein. Zusammen zuhalten. Stark zu sein für den anderen. Aber auch die Trauer zu lassen. Vergessen Sie selber nicht zu trauern, auch wenn, sie für die Kinder und andere Familienangehörige stark sein müssen.
Genau jetzt in diesem Moment werden Sie es wahrscheinlich nicht sehen. Aber der Schmerz wird vergehen. Stück für Stück. Er wird immer kleiner. Ganz abklingen wird er nie. Dazu ist zu ein einschneidendes Erlebnis. Es wird eine tiefe Narbe zurück bleiben. Aber auch diese wird sich langsam schließen. Aber dennoch bleiben. Ein Leben lang.
Sie können damit nur Leben lernen damit
Ihr Bruder hätte gewollt, dass Sie nicht dauerhaft in Treuer versinken. Sondern nach einer gegeben zeit wieder nach Vorne blicken.
Zum Schluss möchte ich gerne noch sagen, dass ihr Bruder Michael Jackson ein Mensch war, wie Sie und ich in erster Linie und in zweiter Linie berühmter Musiker. Jeder Mensch hat ein recht drauf respektvoll behandelt zu werden und anerkannt zu werden.
Ich respektiere ihren Sohn & Bruder. Er war ein großartiger Musiker, der es verstand mit seinen Songs die Menschen zu faszinieren und Gefühle in jedem einzelnen von uns zu empfinden. Zudem war er ein begnadeter Tänzer. Die Musikindustrie verliert einen hervorragenden Künstler.
Michael lebt weiter und bleibt unvergessen in seinen Songs für immer.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen wenigstens etwas Trost spenden und das Gefühl geben Sie sind nicht alleine mit ihrer Trauer. Viele trauern mit Ihnen.
Falls ich noch etwas für Sie tun kann, zögern Sie nicht mir zu schreiben. Ich hoffe wir bleiben in Kontakt.
Hochachtungsvoll in mitfühlender Anteilnahme
Bunny Kou
Fr. Bunny Kou
Managerin in Bereich Music - Management und künstlerisches Management
der Sony Music Corporation
