Zum Inhalt der Seite

Was ist ein Mensch Wert?

Flieg kleiner Falke/ zweiter Teil: Nur Licht vertreibt die Finsternis bereits veröffentlicht
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Dein Versprechen!

Es ist soweit das nächste Kapi ist da. Ich weiss es dauert immer eine kleine Ewigkeit und ich danke allen lesern (sollte es noch welche geben für ihre Geduld)
 

__________________________________________________________________________________
 

Nicky, Rymon und der Andere Junge wurden in die Jungend Anstalt Sonnenschein gebracht, der Direktor hieß Thomas Heidenberg, hatte weißes Haar und milchig, hellblaue Augen, er war etwas korpulent und lief meist mit einem schwarzen, ausziehbaren Gehstock unruhig in seinem Büro herum.

Als die Jungen kamen mussten sie nacheinander zu ihm ins Büro und er stellte ihnen fragen, da die Jungen nicht antworteten tat er es in dem er aus ihren Akten las, so wurde es ein halbstündiger Monolog nachdem sie eine Hausordnung in die Hand gedrückt bekamen. Danach wurden sie von Maximilian der zu ihrem persönlichen Betreuer ernannt wurde auf ihre Zimmer gebracht. Zu Nickys Erleichterung bekam jeder sein eigenes auch wenn das nicht größer war als seine Box in der Villa, in dem Zimmer stand ein Bett, mit dünner Schaumstoff Matratze die man nicht herunter nehmen konnte und einer leichten Decke deren Bezug man ebenfalls nicht abmachen konnte, genauso wie beim Kissen. Gürtel, Schnürsenkel und alles andere an dem man sich hätte aufhängen können waren strengstens verboten und an der Decke hingen zwei Kameras die sie ständig überwachten. Im Flur war ein Badezimmer das sich alle sechs Flurbewohner teilen mussten und ab neun Uhr abends gingen in den Zimmern die Lichter aus. Zweimal am Tag wurden Gruppentherapeutische Gespräche geführt und zwei Stunden am Tag mussten sie in den Eingezäunten Garten dessen Wände mit lachenden Sonnen verziert waren. Gegen acht Uhr mussten sie in die Schule und wer wollte konnte zwischen 15- 17 Uhr in einen Fitnessraum oder einer Werkstatt.

Nicky saß oft draußen und starrte die rotbäckigen Sonnen träge an. Rymon saß ab und zu neben ihn ohne das sie sich unterhielten, Nicky sprach seit er letzten Monat das Gericht verlassen hatte kein Wort mehr und nahm auch nur selten wahr was andere zu ihm sagten. Beim Essen saß ein dicker blonder Junge mit grauen Augen und vielen Sommersprossen neben ihm und redete am Stück, scheinbar froh das ihm endlich jemand zuhörte. Nicky nahm keines seiner Worte war zwängte sich Wortlos etwas Essen in den Mund, da er sonst wieder in den Krankentrakt verlegt wurde wo sie ihn noch mehr nervten. Manchmal wenn ihm die Decke auf denn Kopf zu fallen schien Powerte er sich entweder im Garten oder dem Fitnessraum aus.
 

“Hey bist du wach?”, kam die Frage eines nachts als Nicky im Bett lag. Er setzte sich auf und dank des Lichts das auf dem Flur immer schien erkannte er den großgewachsenen Jungen mit den feurig roten Haaren vor dem sich viele hier fürchteten. “Klar bist du das, Hey du warst doch mal eine Schlampe? Willst du mir nicht einen Blasen?”, fragte er anzüglich grinsend. Nicky verdrehte die Augen, sicher hier würde er sich schnell erholen. “Komm schon”, drängte der Junge und trat auf ihn zu. Nicky blieb regungslos sitzen und beobachtete jeden Schritt des Anderen. Der Rotschopf öffnete sich die Hose als er kurz vorm Bett stand. Nicky grinste und stand auf. “So ist’s brav und jetzt knie nieder”, meinte der Junge lüstern. Nicky trat Nahe zu ihm biss ihm ins Ohr “fick dich”, zischte er und rammte ihn sein Knie in das erregte Glied. Dieser Schrei schmerzhaft auf und sank zu Boden. Nicky stand vor ihm und trat ihm gegen die Schulter so, dass der Junge ganz auf dem Boden lag. Dann stand auch schon ein Pfleger aus der Nachtschicht im Türrahmen und beugte sich entsetzt über den sich krümmenden Jungen. “Was ist geschehen?”, fragte ein weiterer der angerannt gekommen ist. “Nimm ihn mit, Niklas du gehst morgen vor der Schule zum Direktor”, meinte derjenige der als zweites aufgetaucht war, gemeinsam zogen sie den Jungen auf die Beine, der schmerzvoll wimmerte und brachten ihn weg. Nicky schloss die Türe und setzte sich in sein Bett.
 

Am nächsten Tag stand er bei Direktor der auf seinem schwarzen Ledersessel saß: “Möchtest du mir erzählen was gestern Nach geschehen ist?”, fragte dieser ohne den Jungen einen Platz anzubieten. Nicky schwieg und hielt dem eisernen Blick des Direktors mühelos stand. “Holger meinte das er dich nur etwas gefragt hatte, doch der Pfleger sagte das er mit offener Hose und Erektion gefunden wurde, hat er dich belästigt?”, antwortete er sich selbst und stellte die nächste Frage. Nicky schwieg weiter. “Du hast bis jetzt keine negativen Auffälligkeiten gezeigt und brav deine Tabletten genommen, möchtest du nicht mit uns Kooperieren? Dann kannst du vielleicht bald hier raus”, schlug ´Heidenberg vor. Nicky schwieg weiter, doch seine Augen blitzten leicht auf, klar er schob sich jeden Morgen Brav die Tabletten in den Mund und lies sie jedoch unter die Zunge gleiten, schluckte und öffnete den Mund wieder damit der Pfleger sah das sie unten waren, doch in Wirklichkeit landete das Medikament in den Abfluss, er wollte die Wirkung der kleinen weißen Pillen und der rot gelben Kapseln gar nicht wissen. “Nun denk darüber nach”, der Direktor gab ihn eine Bescheinigung das er bei ihm gewesen war und schickte ihn zur Schule.
 

Die nächste Nacht brach an und Nicky stellte erleichtert fest das er wirklich müde war, vielleicht schaffte er es ja heute eine Nacht durchzuschlafen. Er saß heute in der Schule neben dem Jungen dessen Name er vergessen hatte und erfuhr das er Sascha hieß, auch wenn ihn das immer noch nicht wirklich interessierte, der Junge war wie Leon total in sich gekehrt. Seine Augen brannten und so zog er sich schnell um und legte sich in das harte Bett. “Hey Nicky bist du noch wach?”, wieder drang Licht in sein Zimmer und seufzend öffnete er seine Augen wieder, dieses Mal stand Rymon in seinem Zimmer und blickte etwas schüchtern zu ihm. “Was ist los?”, flüsterte er und schielte genervt zur Kamera über ihm. Rymon verstand den Wink und trat unsicher von einem Fuß auf den Anderen. “Ich wollte fragen ob du mit zum Bad kommst, Nachts ist es da immer so unheimlich”, bat er unsicher. Nicky stand widerwillig auf und trat an ihm vorbei, er blinzelte gegen das Licht an und ging zum Badezimmer. Dort grinste er schwach “Was gibt’s?” Rymon lächelte ebenfalls, hier waren keine Kameras “Könntest du mir das Buch leihen?”, fragte der Blonde vorsichtig. Nicky wusste sofort welches er meinte. “Du vermisst Jack, was?”, fragte er. Rymon sah betreten zu Boden “Du etwa nicht?”, Nicky biss sich auf die Lippe, er hatte es geschafft seine Mauer wieder aufzubauen und seine Gefühle auszusperren, das wollte er auf keinen Fall zerstören. “Klar du kannst das Buch haben, pass halt gut darauf auf”, wechselte er rasch das Thema. Rymon sah ihn mit großen Augen an “Du meinst richtig haben?” Nicky verließ ohne zu antworten das Bad und gab ihm das schwarze Buch, er merkte wie stabil seiner Mauer war, als er es einfach so dem Jungen gegen konnte. Dieser bedankte sich und verschwand.

Zwei Monate später viel kein Wort mehr über das was sie einst gewesen waren, Rymon beteiligte sich sogar etwas an denn Sitzungen, solange es nicht um ihre Vergangenheit ging. Nicky sprach noch immer nicht mit den Menschen dort, jedoch waren sie hinter den Trick gekommen mit dem er vermied die Tabletten zu nehmen, daher schluckte er sie nun brav und erbrach sie anschließend in der Toilette. Leon und Sascha waren in einen anderen Trakt verlegt worden, da sie keinerlei Fortschritte machten und noch immer stur die Wand betrachteten. Leon wiegte mittlerweile auch einfach nur noch den Körper vor und zurück.
 

“Hallo Niklas”, begrüßte ihn Maximilian freundlich bei dessen nächsten Einzelsitzung. “Ich habe heute etwas besonderes mit dir vor komm bitte mit”, sagte er und stand auf, ohne auf den Jungen zu achten lief er aus seinem Büro und Nicky kam ihm ungerührt hinter her. Nicky lies sich durch das freundlich eingerichtete Gebäude führen, das trotz allen mühen etwas Krankenhausartiges beibehielt. An den Fenstern hingen weitere lachende Sonnen und den Eingangsbereich säumten Sonnenblumen, da diese nur zu bestimmter Zeit ihre Pracht entfalteten, waren diese aus Plastik. Maximilian entsicherte die Türe und trat mit dem Jungen in den Sonnenschein. “Schön mal wieder draußen zu sein was?”, fragte der Ältere. Wie immer schwieg Nicky und sah die Straße entlang. Sie gingen zu einer Bushaltestelle “Bist du schon einmal Bus gefahren?”, fragte Maximilian munter. Klar du Idiot, dachte sich Nicky als er auf der Straße gelebt hatte war er nur mit Bus und Bahn vom Fleck gekommen. Da hielt auch schon ein großer mit Reklame bepflasterter Bus. Nicky betrachtete die Frau mit den unnatürlich weißen Zähnen die sich eine Tube Zahnpaste neben das Ohr hielt. Maximilian zahlte, dann stiegen sie ein. Maximilian setzte sich in die Nähe der Türe als fürchte er Nicky könnte fliehen, dieser lehnte sich an das Geländer gegenüber der Türe, wo keine gepolsterten Sitze waren um Platz für Rollstuhlfahrer oder Kinderwägen zu haben. Sie fuhren zwei Stationen und stiegen aus, die Frau mit ihrer Tube fuhr blöd grinsend weiter und Nicky sah ihr kurz nach. “Komm”, meinte sein Psychiater knapp und Schritt voraus, sorgsam darauf achtend das Nicky in seiner Nähe blieb. Sie kamen in einen Park mit sorgsam gepflegten Grass und schönen großen Eichen, Kastanien und Nussbäumen, an den jedoch noch keine reifen Früchte hingen da es noch zu früh für sie war. Das Herzstück des Parks war ein großer See umrahmt mit Schilf in dem man das Leben wimmeln sehen konnte. Um den See herum standen Holzbänke auf. Auf einer der sechs Bänken rastete ein junges Ehepaar mit ihren zwei Kindern und auf der anderen ein Älteres Paar das Händchenhaltend die Enten beobachtet und mit Weißbrot Spatzen fütterten.

Auf der anderen Seite lies Maximilian sich auf einer Bank nieder und deutete ihm sich auch zu setzten, Nicky folgte der Aufforderung und beobachtete den kleinen Jungen der Familie der die Spatzen jagte und scheinbar das andere Pärchen reizte. “Warst du schon einmal am Wasser?”, unterbrach Maximilian seine Beobachtungen.

Er war schon am Meer, dagegen ist dies hier nur eine Pfütze, schoss es dem Jungen durch den Kopf und ein Klos bildete sich in seinem Hals und schien sonderbarerweise starke Auswirkungen auf seine Tränendrüsen zu üben. Er war mit Jack dort gewesen, er hatte ihm damals geschworen auf ihn aufzupassen, er hatte ihm die Kette geschenkt, er hatte ihm im Gericht geschworen immer bei ihm zu sein, warum war er dann jetzt plötzlich so einsam? Verdammt! Wütend rang er den Klos hinunter und spürte seltsam schwer die feingliedrige Kette um seinen Hals, er hatte das Verlangen nach ihr zu greifen doch rang er dies nieder, dann kam der Würgreflex, er wusste das ihm immer so schlecht wurde wenn er wieder alle Emotionen verdrängte doch er konzentrierte sich hastig wieder auf den Jungen der nun von der älteren Dame zurecht gewiesen wurde und dann von deren Mann etwas Brot bekam um die Vögel zu Füttern. Jedoch ging das schwarzhaarige Kind mit dem Brot zum Wasser um es den Enten zu geben und wurde von seiner Mutter zurück auf die Bank neben seine rothaarige Schwester gesetzt. Der Junge weinte, tja Pech gehabt Kleiner hättest du das Brot das nun achtlos auf dem Boden lag lieber den Spatzen verfüttert.

Die eben noch fröhliche Familie packte genervt ihre Sachen zusammen und ging, wobei die Mutter ihren Sohn der noch immer schrie hinter sich herzog. “Wie gesagt wenn du etwas mithilfst könntest du auch bald hier draußen sein”, erinnerte sein Begleiter ihn. Nicky verstand, daher wehte also der Wind, dieser Kerl wollte ihm die Welt schmackhaft machen so das er endlich mit ihnen Sprach.
 

Die schweren grünen Türen schlossen sich mit einen lauten Klacken und kurz darauf erlosch das Licht, Jack lies sich in das harte weiß bezogene Bett fallen, er war nun fast vier Monate in diesem Hochsicherheits-Gefängnis. Ärger hatte er hier keinen, jeder wusste wer er war und die die es nicht wussten wurden schnell aufgeklärt. Er kannte erstaunlich viele der anderen 90 Insassen die in unterschiedlichen Trakts lebten. Es waren viele Italiener hier die er beim letzten Italien Aufenthalt kennen gelernt hatte und einige einer schwarzen Straßengang die ihm noch Geld schuldeten das er ihnen vor einem Jahr erlassen hatten und es waren dankbare Kerle die nun auch etwas darauf achteten das ihm niemand zu nahe trat. Zusätzlich wich Bill ihm nicht von der Seite und sein Ruf als eiskalter Killer und Ausbilder, sowie Jacks rechter Hand schienen legendär. Doch er machte sich jede Nacht um Nicky sorgen, als der Junge sich beim Gericht so verzweifelt an ihn geklammert hatten waren seine Alarmglocken sofort losgegangen, er wusste das es dem Jungen schlecht ging, sehr schlecht und das nicht nur körperlich, ob er bei diesen Idioten klar kam. Er beruhigte sich innerlich immer in dem er sich klar machte das Nicky gar nicht so hilflos war wie es immer schien wenn er sich an seinen Meister schmiegte, er hatte oft bewiesen das er selbst auf sich aufpassen konnte. Dennoch blieb ein ungutes Gefühl und er hoffte das Nathan wenigstens bei ihm war, denn so sehr er auch mit ihm zu kämpfen gehabt hatte, er würde Nicky mit allem schützen was er hatte. Auch Leon, Sascha und Rymon seine Sensibelchen bereiteten ihm schlaflose Nächte, Sascha wies jetzt schon starke Psychosen auf, er hatte einen bescheuerten Masomeister hinter sich der ihn fast zu tote gequält hatte, Jack hatte ihn bei einem Geschäftsessen bei diesem Schwein gesehen und sofort mitgenommen, Kenneth und Rusty hatten sich alle Mühe gegeben ihn wieder auf die Beine zu bringen doch mit nur mäßigen Erfolg, er tat alles was man ihm befahl und das würden die Idioten da draußen sicher nicht verstehen, sie hatten keine Ahnung von seinen Jungs und dann hatten sie gerade noch seine Sorgenkinder bekommen, bei Marco oder Alan hätte er sich keine großen Sorgen machen müssen sie kamen sicher zurecht und hätten sogar Spaß daran gehabt ihre Psychiater zu schocken. Um Lian und Nathan machte er sich ebenfalls keine Sorgen, Lian war ein schlauer Junge der sich sicher schnell in der Welt da draußen zu Recht gefunden hatte. Doch Rymon, Leon und Sascha waren zu unterwürfig um mit denen da draußen zu Recht zu kommen. Besorg kniff er die Augen zusammen, verdammt wenn er doch nur einmal nach den Jungen sehen dürfte.

Sein Alltag hier konnte ihn auch nicht wirklich ablenken, morgens Frühstücken dann in die Werkstatt arbeiten, danach Mittag essen anschließend drei Runden auf dem Hof weiter Arbeiten und Abendessen danach durften sie noch eine Stunde in den Hof und schließlich war Zellen Einschluss. Es war zum verrückt werden und das sollte 20 Jahre so weiter gehen?
 

Nicky unterdessen durfte nun einmal die Woche mit Maximilian in den Park, er kam sich vor wie ein Hund den man an der Leine durch die Gegend schleifte. Er schwieg immer noch verbissen obwohl nun mehrerer Betreuer auf ihn einredete und ihm zum Reden Bewegen wollten.

“Hey Niklas ich habe heute eine große Überraschung für dich”, sagte Maximilian der ihn von der Schule abholte. “Du hast Besuch”, platzte der Mann heraus. Nicky sah verwundert zur Türe zu der er gebracht wurde, sie war immer abgeschlossen und Nicky sah manchmal wie Jungendliche dort hingebracht wurden deren Eltern zu Besuch kamen, doch er hatte keine Eltern wer also sollte kommen.

Seine Augen weiteten sich vor Überraschung als er Nathan sah, sein Freund war hinter einem von Vier Tischen, wie in einen Gefängnis waren sie durch Glass getrennt und man konnte sich nur über ein Telefon verständigen, dies legte sich schwer auf Nickys Freude seinen Kumpel wieder zu sehen, betont gleichgültig setzte er sich vor das Glass und starrte Nathan teilnahmslos an. Dieser griff ebenfalls nicht zum Hörer, sondern starrte zurück.

Nathan war ebenfalls wütend geworden als er begriff warum er Nicky treffen durfte, sie wollten den Kleinen nur wieder zum Reden erpressen, daher saß er seinem gereiztem Freund nur ausdruckslos zurück, lass dich bloß nicht unterkriegen, dachte er und war froh das dieser den nervenden Ärzten stand hielt.

Eine Stunde nachdem Nathan kam, musste er auch schon wieder gehen und wurde zurück gefahren, die Ärzte hingegen waren sauer das auch dies nichts bewirkt hatten und verlegten ihn in den Trakt in dem auch Leon und Sascha waren.

Dort ging es ähnlich zu allerdings hatten sie andere raus geh Zeiten, damit sie den Jungen des anderen Traktes nicht begegneten. Außerdem gab er keine Zeiten für das Fitnessstudio und der Werkstatt dafür mehr Schule und zwei Einzelgespräche sowie nach dem Mittagessen eine Gruppentherapiesitzung.
 

“Im nächsten Schulblock möchte ich mit euch griechische Götter behandeln, dazu geht ihr immer in Zweier Gruppen zusammen und bearbeitet einen Gott”, teilte der Geschichtslehrer mit nach dem er Nicky der Klasse vorgestellt hatte. Leon und Sascha hatten nicht im Geringsten reagiert und Nicky fragte sich, ob sie überhaupt mitbekommen das ein neuer Schüler im Raum war, dem Großteil der Klasse schien das nämlich nicht aufzufallen. Jetzt war er also bei den Aussichtslosen bekloppten gelandet, schoss es ihm durch den Kopf, was sollte es, es war ja doch egal wo er war. Nun begann der Lehrer sie in zweier Gruppen aufzuteilen, doch keinen schien es zu interessieren, ihm selbst wurde Connor zugeteilt, ein Junge mit dunkelblonden Haaren die ihm vorne fast bis zu den Augen hingen und hinten in weichen Strähnen bis zu den Schultern fielen und hellblauen Augen die wie alle anderen stur geradeaus starrten. Nun schrieb der Lehrer Götternahmen an die Wand und teilte diesen einfach der Reihe nach den Jungen zu, danach redete der Lehrer über die Götter. Dieser monotone Unterricht zog sich ätzend in die Länge und Nicky schätzte das keiner im Raum etwas mitbekam, er wunderte sich über die Gruppenarbeit, wahrscheinlich würde sie keiner machen, denn niemand schien Notiz von dem zu nehmen was sich dort vorne abspielte.
 

“Darin wird man wirklich bekloppt was?”, lachte Connor als sie den Unterricht Verliesen. Nicky sah ihn überrascht an, hier gab es wirklich Jungen die reden konnten? “Wenn es dich beruhigt hier gibt es keine Kameras, die Jungs die hier herkommen sind zu fertig um Selbstmorde zu versuchen oder bei denen einfach so Fortschritte beobachtet werden könnten”, fuhr dieser fort. “Der Mülleimer also?”, brach Nicky sein Schweigen, es viel ihm nicht schwer da er nur aus Trotz geschwiegen hatte. Connor nickte “So kann man das auch nennen”, bestätigte der Andere. “Und wie kommst du darauf, dass ich nicht zu den Schwachsinnigen gehöre?”, fragte Nicky interessiert. “Erstens habe ich es an deiner Mine gesehen als du im Unterricht saß, du bist sicher vor Langeweile fast umgekommen und wart ab mittags ist’s auch nicht besser, außerdem bist du doch Jacks Junge gewesen und der dreht nicht einfach ab und falls doch dann richtig”, erklärte Conner sachlich. “Woher weißt du das mit Jack?”, fragte Nicky verwundert. Connor lachte “Du erkennst mich wirklich nicht mehr, was?”, fragte er amüsiert. Nicky schüttelte den Kopf. “Naja ist ja auch nicht verwunderlich, ich habe mich etwas verändert und du hast mich auch nur einmal gesehen, wobei du mich völlig fasziniert angestarrt hast, an Seymor erinnerst du dich sicher noch oder?”, fragte er. “Klar”, antwortete Nicky und versuchte sich an den Tag zu erinnern als sie bei ihm auf dem Sklavenmarkt waren. “Nun das war mein Meister”, erklärte Connor nun ernster. Nicky öffnete überrascht den Mund, er erinnerte sich noch an den Jungen der damals hinter Seymor gestanden hatte und ihn unverwandt anstarrte. “Das ist nicht dein Ernst?”, entfuhr es ihm. Nun grinste Connor wieder: “Doch nur unbearbeitet” “Aber deine Augen”, Nicky wusste noch wie fasziniert er von den fast weiß schimmernden Augen gewesen war. Conners grinsen wurde schief “Das lag teils am Licht und teils an Seymor, deine sind übrigens auch nur noch ein schwacher Abklatsch von denen die du damals auf dem Markt hattest”, wehrte er ab. “Meine Augen waren doch nie etwas besonderes”, widersprach Nicky. Nun war es Connor der ihn verwundert ansah, “Hast du mal in den Spiegel gesehen? So ein geiles Blau, hatte ich noch nie gesehen, so tief und leuchtend da wusste ich gleich was dem großen Obermeister und Mafiaboss an dir fand, ich hatte Glück das Seymor sich so auf ihn konzentriert hatte sonst hätte er mich für meinen Blick damals sicher halb Tod geprügelt”, meinte er. Nicky spürte einen heftigen Stich als Connor Jack erwähnte, lies sich jedoch nichts anmerken und Beide schwiegen.

“Ich bin nun schon ein halbes Jahr hier und muss dir leider sagen, dass es nicht besser wird”, durchbrach Conner nach einer Gefühlten Ewigkeit die Stille. Nicky rang nach Worten “Was meinst du?”, stellte er sich blöd. “Ich war 15 Jahre bei Seymor”, Conner brach ab und sah stumm zu Boden. “15 Jahre wie alt bist du denn?”, fragte Nicky erstaunt. “22 ich kam mit sieben zu ihm, meine Mutter konnte sich nicht um mich kümmern und hat mich dann einfach verkauft”, antwortete Conner ohne aufzusehen. “Schau nicht so entsetzt, Seymor vergewaltigt keine Kinder, er hat sich um mich gekümmert wie ein großer Bruder und erst als ich mit 11 Jahren Neugierig wurde hat er mir einiges beigebrach, aber erst als ich 13 war hat er das erste mal mit geschlafen und auch nur weil ich ihn dazu gedrängt habe”, Conners heitere Stimme war belegt und sein heiterem Blick war einer tiefe Traurigkeit gewichen. “Entschuldige, wir sollten wohl lieber das Thema wechseln”, meinte Nicky rasch.

“Schon okay, du hast recht lass uns zum Mittagessen, leckeren Brei mit versteckten Tabletten ehe die Mittagschule beginnt”, Conners Blick nahm wieder heiterere Züge an und Nicky schätzte das dessen Verdrängungstaktik genauso gut war wie seine Eigene.

Der Junge behielt recht es gab irgendein nicht identifizierbaren Brei der nach nichts schmeckte und in dem die kleinen weißen Pillen hingen deren Wirkung er immer noch nicht wusste. Wieder schob er sie sich unter die Zunge und zu seiner Verwunderung schaute niemand nach ob er sie geschluckt hatte. Auf der Toilette traf er dann Conner der sie ebenfalls entsorgt hatte. “Weißt du was für eine Wirkung die Dinger haben?”, fragte Nicky. “Ja, sie wirken beruhigend, darum sind hier alle so Zombieartig, das verhindert das hier welche anfangen mit schreien und beugt Nervenzusammenbrüche vor”, erklärte der Ältere. “Hast du sie mal geschluckt?”, fragte Nicky weiter. Conner nickte nur und zog ihn dann mit sich zur Schule, sie kamen gerade noch rechtzeitig um sich die Monologe des Lehrers anzuhören.

Dieser schien nicht enttäuscht zu sein das noch niemand etwas zu seinem Projekt beitragen konnte, munter redete er vor sich hin und überging die ausdruckslosen Gesichter seiner Schüler.
 

“Hey Nick”, fing ihn Conner am nächsten Tag vor dem Frühstück ab. “Hey”, grüßte Nicky zurück und verlangsamte seine Schritte.

“Ich glaub ich schluck heute den Scheiß, Professor Sandberg geht mir gehörig auf die Nerven und ich konnte gestern nicht wirklich schlafen, also wunder dich nicht wenn mit mir heute nichts anzufangen ist”, warnte der Ältere ihn vor. “Okay”, antwortete Nicky. In der Mittagspause merkte er dann was Conner meinte, statt wie sonst sich mit ihm über das Erlebte lustig zu machen oder gemeinsam mit Nicky zu erraten woraus ihr Brei oder ihre Suppe bestand saß er da und schaufelte das braune Zeugs in sich hinein. “Conner?”, versuchte Nicky es in ihrer Mittagspause. “Hmm...?”, kam die gebrummte Antwort. “Alles klar?” was besseres viel ihm im Moment nicht ein.

“Klar”, murmelte dieser unverständlich. Unsicher wandte der Jüngere sich ab und betrachtete die anderen Jungen die ebenso Unbeteiligt in der Gegend rumlungerten und wünschte sich plötzlich diesen nervigen Jungen herbei der ihm im alten Trakt immer die Ohren vollgelabert hatte. Er kam sich plötzlich so schrecklich einsam vor, die meinten doch nicht wirklich, das es den Jungendlichen hier besser ging als da wo sie herkamen? Hier bei den ganzen Zombies die nichts taten als die gegenüber liegende Wand anzustarren, der Unterricht brachte doch gar nichts sicher bekam niemand wirklich etwas mit und bei den Sitzungen würde nie jemand anderes reden als der Sozialarbeiter. Hier lebten scheinbar keine Menschen mehr nur noch deren Hüllen, leblos und gleichgültig. Der Junge begann zu zittern, verdammt er wollte hier weg, doch wohin sollte er? Was gab es noch für ihn? Auf die Straße wollte er ebenso wenig, ein neues Leben in einer Bilderbuchfamilie würde es für ihn nie geben und Jack war im Gefängnis und würde da auch noch sehr lange Zeit bleiben. Wahrscheinlich würde er hier nie wieder herauskommen, musste für immer in dieser Anstalt bleiben und seine einzige Hoffnung, der letzte Mensch der das noch mit ihm hätte durchstehen können verwandelte sich langsam auch in einen Zombie.

Mit dieser Erkenntnis entschloss er ebenfalls diese Scheiß Pillen zu nehmen, schloss er sich halt den Zombies an und so legte er sich abends im Bett und umklammerte die kleine, goldene Kette mit dem Engel der seinen Job nicht tat. “Verzeih mir Jack, aber ich will hier nicht leben”, flüsterte er in die Dunkelheit. Dabei kam ihm ein neuer Gedanke, was sollte er hier als Zombie? Vermissen würde ihn keiner, warum also weiterleben? Er sprang aus dem Bett und schlich zum Aufenthaltsraum, eine merkwürdige Ruhe hatte von ihm Besitz ergriffen und er steuerte auf das Goldfischglas zu das mitten im Raum stand und Ruhe ausstrahlen sollte, ja es beruhigte ihn im Moment sehr. Er nahm den zuckenden Fisch mit beiden Händen heraus, was nicht schwer viel da im Glas kaum Ausweichmöglichkeiten gab. Er sah dem Fisch in seiner Hand zu wie er verzweifelt versuchte Luft zu bekommen und Hilflos das kleine Maul auf und zu klappte. Als er sich nicht mehr rührte legte er ihn vorsichtig auf den Tisch, entschuldige, dass du mit mir sterben musst, ging es ihm durch den Kopf als er den kleinen Leblosen Körper auf dem Tisch liegen sah.

“Verzeiht mir”, flüsterte er wieder in die Dunkelheit. Er nahm eine Decke und legte sie über das Glas, nicht um sich vor Verletzungen zu schützen, sondern um möglichst keinen Lärm zu machen. Doch nun hatte er ein Problem, er fand nichts um auf das Glass zu hauen also entschied er sich um, nahm das Glass mit ins Badezimmer und schlug es so fest er konnte gegen den Spiegel. Das Glas hielt wie erwartet doch der Spiegel zersplitterte krachend und lauter Scherben glitten zu Boden. Bedächtig nahm er eine und sah wie sich seine Haut darin Spiegelte. Er riss sich die Kette vom Hals und nahm sie fest in die linke Hand. Er setzte unterhalb seines Daumens an, nur wenige Millimeter über der Stelle an der Man seinen Puls misste, dort musste sie ja sein, er stach tief in seine Haut und sah zu wie das Blut über seine Rand rann, fest konzentrierte er sich auf die Kette in seiner Hand und schloss die Augen, tatsächlich sah er Jack, ganz deutlich vor sich als wäre nichts passiert, dann zog er die Scherbe fest über sein Handgelenk und Spürte einen Schmerz durch seinen ganzen Arm ziehen, er verlor das Gefühl in seiner Hand ehe er in ein tiefes schwarzes Loch abdriftete.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  kmolcki
2011-11-01T06:29:24+00:00 01.11.2011 07:29
super freu und hüpf;toll dass es weiter geht!!! Deine Geschichte ist seht schön und Dein Stil professionell und Du beschreibst die Situation in den Anstalten lebensecht ...wobei ich nur als Besucher in verschiebenen JVA´s war!! lach
Kann mich KIRI nur anschließen : Jack soll nicht verrotten, sondern seinen Jungs helfen !!
Ganz LG und hoffend dass es bald weiter geht und Dich die Muse küsst
Kmolcki
Von:  Marubis
2011-10-31T22:11:27+00:00 31.10.2011 23:11
oh man wie spannend
ich hab deine Story vor Jahre gelesen und vergessen sie zu speichern >.>
endlich hab ich sie wieder gefunden
und dann das
heul
der soll nicht sterben
und jack soll auch nicht im gefängnis verroten
ich hoffe sehr das du bald weiter schreibst
es ist einfach so spannend und traurig und frustrierend
warte sehnsüchtig auf mehr
liebe grüße
kiri
Von:  ReinaDoreen
2011-10-31T14:19:03+00:00 31.10.2011 15:19
Ich hoffe ja darauf das Nick überlebt, aber was passiert dann. Die Hoffnung das er da weg kann, habe ich nicht. Es scheint so, als habe Jack wirklich keine Möglichkeit über Beziehungen die Jungen da wegzuholen.
Reni
Von:  saspi
2011-10-31T13:07:44+00:00 31.10.2011 14:07
huhu!!
toll das es weite geht.
das kappi hat mir wieder gut gefallen, auch wenns traurig ist.
ich bin gerade zwigespalten ob ich hoffe das er überlebt oder nicht.
hoffe das er bald aus der anstalt rauskommt. und das jack auch aus den knast schnell kommt.
bye


Zurück