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I'd come for you

Bones - Die Knochenjägerin
von

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Die Neue

Kapitel 1 – Die Neue
 

~drei Wochen später~
 

Manchmal war sie zu berechenbar. Angela stand so, dass sie einen Blick in Bones Büro werfen konnte, diese sie aber noch nicht bemerkte. Sie kannte die Anthropologin schon lange und sie hatte vermutet, dass es so kommen würde. Seitdem sie Zack als Lehrling des Gormogon entlarvt hatten, war Temperance noch schwerer aus dem Institut zu kriegen als normal schon. Als würde sie ihre Zweifel, die Enttäuschung und was noch alles in ihr herumspukte, mit Arbeit überdecken. Gerade war sie dabei, das Dokument auszufüllen, dass die Identität eines Toten bescheinigte und später für den Totenschein gebraucht wurde. Die Überreste lagen noch immer auf dem Tisch der Plattform. Angela schaute auf die Akte in ihren Händen herab und seufzte fast lautlos. Sie wollte gar nicht erst wissen, wie sie darauf reagieren würde, wenn sie hörte, dass Goodman bereits jemand neues eingestellt hatte, der Zacks Platz einnehmen sollte. Wahrscheinlich wusste er genau, warum er Angela diese Nachricht überbringen ließ. Doch sie musste es ihr jetzt sagen, ein Blick auf die Uhr verriet, dass die Neue in 10 Minuten da sein würde und sie wollte es ihr nicht antun, dass sie gleich als erstes einen der seltenen Wutausbrüche von Bones mitbekam. Das wäre unfair. Sie trat auf die halb offene Tür des Büros zu und klopfte an. „Hey Sweeti.“, sagte sie ruhig und sah lächelnd zu Bones, die über den Schreibtisch gebeugt dasaß, nun inne hielt und aufsah. Sie erwiderte das Lächeln und Angela musste zugeben, dass die Anthropologin blass aussah. Sie hatte eindeutig zu viel gearbeitet und zu wenig Ruhe gehabt in den letzten drei Wochen. Doch sie verkniff sich einen Kommentar darüber. „Was gibt es denn, Angela? Braucht Booth wieder jemanden fürs Feld?“, fragte die Brünette, während ihre Augen bereits das Stück gefaltete Pappe mit einigen Blättern dazwischen fixiert hatten. Ihre beste Freundin schüttelte den Kopf und trat näher, legte die Pappakte schließlich auf den Schreibtisch und drehte sie so, dass Bones lesen konnte, was draufstand: Bewerbung F/A-Assistent, K. Hobbes. Ihre Augenbrauen zogen sich leicht verärgert zusammen. „Das….das mit. Er ist gerade mal seit drei Wochen weg und Goodman hat die Stelle schon neu ausgeschrieben?“ Ihre Stimme klang empört und genau das war Temperance auch. Sie wollte keinen Ersatz für Zack, genauso wenig wie Jack einen haben wollte. Die Zeichnerin lächelte beschwichtigend. „Schau doch wenigstens mal rein.“, versuchte sie ihr Gegenüber aufzufordern, doch nur widerwillig griff Temperance schließlich nach dem Pappordner. Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und betrachtete noch mal die Aufschrift, ehe sie den Ordner aufklappte. Den Lebenslauf überflog sie kurz. Einzelkind, Studium in Montreal, ein Doktortitel. Klang relativ normal für jemanden, der sich hier bewarb. Doch das Alter ließ Bones augenblicklich an Zack denken. 24. So alt war er gewesen, als sie ihn eingestellt hatte. Die junge Dame, die sich hier erfolglos beworben hatte, schien also ebenfalls eine der schnellen Sorte zu sein. Zwischen den nächsten Seiten steckte ein Photo. Sie konnte den Blick nicht ganz deuten. Die Bewerberin schien einen anzusehen und doch mit ihren Gedanken woanders zu sein. Nein, sie wollte keinen Ersatz. Temperance klappte den Ordner wieder zu und ließ ihn auf den Tisch klatschen. „Falls sie hier warten sollte, sag ihr, sie kann wieder nach Hause gehen.“ Ihre Stimme klang kühl und noch während sie das sagte, schaute sie schon wieder auf das auszufüllende Dokument. Angela hob ihn vom Tisch auf und seufzte. Sie suchte nach Worten, um ihr zu sagen, dass ihre Ablehnung diesmal kein Gewicht hatte. Doch diese Worte auch auszusprechen, dazu kam sie nicht mehr. „Es tut mir leid, Dr. Brennan. Aber ich werde nicht nach Hause gehen.“, ertönte eine ruhige, weibliche Stimme vom Hauptraum her. Abrupt sah Bones wieder auf, schaute zuerst kurz zu Angela hoch und dann an ihr vorbei zum Hauptraum. Hier hatte nur das Team zutritt, abgesehen von Goodman und Ausnahmen bei Notfällen. Und ohne Pass kam hier auch niemand rein. Schritte waren zu hören, die näher kamen und schließlich trat die junge Frau vom Foto neben der Dunkelhaarigen in Bones Büro. Schon beim ersten Blick wurde klar, dass es sich nicht um die natürliche Haarfarbe von ihr handelte, doch das dunkle Kirschrot schien irgendwie zu ihr zu passen und ließen die grünen Augen noch intensiver als normal wirken. Ihr Gesicht war symmetrisch und sehr eben, etwas, was Bones an diese Fantasiewesen aus Büchern erinnerte. Obwohl 24 noch sehr jung war, schien sie noch jünger auszusehen, beim ersten Mal hätte Temperance es ihr sicher nicht abgenommen, dass sie bereits volljährig war. Die Kleidung, die sie trug war im Gegensatz zu Haar und Augen gänzlich farblos. Der graue Rollkragenpulli wirkte eine Nummer zu groß und ging bis über die schwarze Jeans. Die Anthropologin räusperte sich. „Ich nehme an, sie sind Ms. Hobbes?“, fragte sie, obwohl sie die Antwort schon wusste, immerhin hatte die junge Frau auf die Ablehnung der Bewerbung reagiert. Die Angesprochene nickte und trat einen Schritt näher. „Ja, das bin ich. Ich glaube kaum, dass sie meine Bewerbung wegen mangelnder Qualifikationen ablehnen wollen. Sie wollen keinen neuen Assistenten.“, sagte sie gelassen und verursachte damit bei Bones ein wütendes Schnauben. Die junge Frau war ja überhaupt nicht eitel. Gut, sie musste zugeben, dass ihre Qualifikationen wirklich sehr gut waren, doch ihr zweiter Satz traf ins Schwarze und ließ die Knochenjägerin kurz innerlich stocken. Woher wusste sie das? Es war nicht nach außen getreten, dass das Jeffersonian einen Mitarbeiter an den Gormogon verloren hatte. Erst nach einem kurzen Moment des Schweigens fand sie eine für sich logisch klingende Erklärung: Wahrscheinlich hatte Goodman sie vorgewarnt, dass Bones sie nicht würde haben wollte. „Hören sie, ihre Bemühung ist, so-„, begann sie, doch beendete sie den Satz nicht, denn die Rothaarige hatte nach dem Papporder gegriffen und ihn auf der letzten Seite aufgeschlagen.
 

„Ich fasse es nicht, wie konnte er nur?“ Es war deutlich zu hören, dass die Anthropologin erbost war. Das Team stand mit ihr zusammen auf der Plattform, ohne das diesmal ein Skelett oder zumindest einzelne Knochen auf dem Untersuchungstisch ausgebreitet waren. Auch Jack schien nicht wirklich begeistert von der Idee zu sein, dass jemand neues einfach so eingestellt worden war. Dabei hatte er sie noch gar nicht gesehen, genau wie auch Cam und Booth. Bisher war noch nie so entschieden worden ohne das Team oder zumindest Bones vorher zu fragen. Angela hatte sie noch zurückhalten können, bevor Temperance zu Goodman ins Büro marschieren konnte um ihm die Meinung zu sagen. Cam unterbrach schließlich die Stille. „Seht es doch mal so…wir können dich und Jack nicht ewig mit mehr arbeit belasten. Das Leben geht weiter.“ Weiter sprach sie lieber nicht, denn die Blicke des Laborkönigs und seiner Chefin sprachen Bände. Sie hoch zurückziehend die Hände und verschwand wieder in ihr eigenes Büro. Bones und auch sie selber würden sich so oder so an die Neue gewöhnen müssen. Auch wenn sie selber nicht sehr glücklich damit war, dass bereits nach drei Wochen ein neuer Assistent bereitstand. „Wo ist sie eigentlich?“, fragte Booth und sah sich suchend um. „Ich bin hier.“, antwortete die Rothaarige prompt, während sie in den Hauptraum bog und die kurze Treppe zur Plattform hochstieg. Das war bereits das zweite Mal, dass sie auf eine Aussage reagierte, ohne im Raum zu sein. Bones wurde das Gefühl nicht los, dass die Neue jemand war, der sehr gerne lauschte. Sie gehörte definitiv zur größeren Sorte von Frauen. Ohne Absätze war sie bereits so groß wie Angela mit. Und diese machte nun auch den Anfang. Sie lächelte etwas verhalten und reichte der jungen Frau die Hand. „Hi…ich bin Angela, ich rekonstruiere das Aussehen der Toten.“, sagte sie und übergab an Booth. „Special Agent Seeley Booth vom FBI.“, stellte er sich vor und hatte einen passenden Spruch über seine Aufgabe auf den Lippen, doch ließ es lieber. Auch Camille stellte sich vor, ehe Jack an der Reihe war, denn Bones hatte sie ja bereits im Büro halb offiziell kennengelernt. „Jack Hodgins. Ich arbeite im Labor.“, sagte er knapp und klang dabei, als wollte er klarstellen, dass das Labor sein Territorium war. Die Rothaarige trat einen kleinen Schritt zurück und sah jeden noch mal einen Moment lang an, ehe sie sich selber vorstellte. „Mein Name ist Kassandra Hobbes. Aber ich werde meist nur Kacy genannt.“



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