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Eine aufrichtige Liebe

von

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Brad geht auf reisen

Eine Aufrichtige Liebe
 


 

„Bradley!! Komm sofort hier her!!!“ Seufzend geht der kleine Junge über den Rasen des riesigen Grundstücks zur Eingangstür. Er fühlt sich so elend. Ein Gefangener in seinem eigenen Zuhause, der noch strenger behandelt wird, als ein Hund. Immer noch zu Boden schauend tritt er in das große Haus seiner Eltern. Als er im Foyer ankommt, steht sein Vater schon wütend vor ihm.

*Klatsch* Ein Knall schallt durch die großen Räume und der kleine Junge liegt mit einer hochroten Wange am Boden. „Was fällt dir ein?! Das ist schon das dritte Mal in zwei Monaten, dass du zu deinem Unterricht nicht erschienen bist. Warum?! Du bist unser einziges Kind und eine totale Schande für die ganze Familie! Verflucht, kannst du dich nicht endlich wie ein gut erzogener Junge benehmen?! Und jetzt geh sofort auf dein Zimmer und hole den Stoff nach, den du heute verpasst hast! Wehe dir, wenn ich dich noch einmal draußen im Garten sehen sollte!!“ Mit einem eiskalten Blick dreht sich sein Vater um und geht zurück in sein Büro.

Seine Tränen unterdrückend rennt er hoch auf sein Zimmer. Er hasst das Leben hier und oft überlegt er sich, einfach tot umzufallen. Es würde eh keinen Stören. Seinen Tränen endlich freien lauf lassend, schmeißt er sich auf sein Bett. Es ist jedes Mal wieder so unfair.

Er darf sich nicht rechtfertigen geschweige sich verteidigen. Sobald er nur seinen Vater mit einem Seufzend unterbrechen würde, würde er eine geknallt bekommen. Auch wenn er alles haben könnte was er will, hasst und verabscheut er sein Leben als Bradley Crawford.

‚Ich will hier weg!’ Lautes Klopfen dringt an seine Ohren. „Nein! Ich will jetzt nicht gestört werden!!“ „Aber Sir…“ „Nein verdammt!!! Ich will meine Ruhe! Schließlich soll ich doch lernen!!!“ Tief durchatmend verdrängt er seine restlichen Tränen und setzt sich auf. Und sein kalter Blick lässt seinen Butler geschockt wieder die Tür von außen zumachen. ‚Der Junge nimmt immer mehr die Eigenschaften seines Vaters an. Irgendwie kann er einem leid tun.’
 

Bis spät abends sitzt er an seinen Büchern und lernt. Erschöpft klappt er sie zu und legt sich auf sein Bett. ‚Wieso soll ich das lernen? Ich will später eh nichts mit Finanzen zu tun haben. Viel lieber würde ich etwas mit Waffen zu tun haben. Vielleicht Killer…’ Innerlich muss er grinsen. Menschen einfach von ihrem Leben befreien und sie davor noch leiden sehend, dass wäre ein Wunsch des Dreizehnjährigen. Und wie vor ein paar Stunden wird er aus seinen Gedanken gerissen. „Sie sollten sich jetzt endlich Bettfertig machen, Master Bradley. Es wird Zeit für sie.“ Abwertend hebt er die Hand.

„Ja ja, ich mach ja schon. Bin in zehn Minuten fertig.“ Und keine zwei Sekunden später hört er auch schon das Klacken der Tür. Schnell duscht er sich in seinem eigenen Badezimmer, zieht sich seinen Pyjama an, putzt sich die Zähne und steigt in sein riesiges Bett. Ein paar Sekunden später geht auch schon wieder die Tür auf und sein Butler lugt hinein.

Mit einem Lächeln auf den Lippen schaltet er das Licht aus. „Ich wünsche ihnen eine gute Nacht.“ „Ach Patrik!“ „Ja Sir?“ „Wohin schleppen mich meine Eltern Morgen eigentlich mit?“ „Ihre Eltern fliegen Morgen früh mit ihnen nach Japan, da ihr Vater dort Geschäftlich zu tun hat.“ „Danke.“ Leise schließt sich die Tür und Brad schläft auch keine zehn Minuten später ein. Davor gehen ihm noch die verschiedensten Gedanken durch den Kopf. ‚Japan also. Na ja, wenigstens spreche ich auch Japanisch. Haub sie mich dort lassen? Wäre ihnen zuzutrauen…’ Seine Gedanken werden von der Müdigkeit übermahnt und er schläft ein.

Als er am frühen Morgen aufwacht, stehen seine Koffer schon gepackt neben der Tür. Mit Schwung steht er auf und geht zuerst ins Badezimmer. Immer noch etwas verschlafen wäscht er sich das Gesicht und geht dann schnell zu seinem begehbaren Kleiderschrank. Grübelnd sucht er sich was zum Anziehen und findet auch endlich nach zehn Minuten etwas.

Schnell zieht er sich an. Irgendwie ist er aufgeregt und er weiß auch warum. Er mag Japan, deswegen hat er auch Japanisch gelernt und er freut sich riesig darüber, dass sie dorthin fahren. Doch dass er unbedingt mit seinen Eltern fahren muss, macht ihn etwas deprimiert. Seufzend zieht er sich um und als er fertig ist öffnet sich auch gleich seine Zimmertür. „Bist du fertig Brad? Wir fliegen in fünfzehn Minuten los, also beeile dich!“ „Ja Mutter.“ Keine Minute nach dem seine Mutter die Tür geschlossen hat, kommen auch schon die Bediensteten herein um seine Koffer runter zu tragen. Brad nimmt sich eine kleine Umhängetasche, die er eh überall mit hinschleppt, packt ein paar Kleinigkeiten hinein und rennt nach unten.

„Sind sie schon fertig Master Bradley?“ „Ja. Ich hab mich einwenig beeilt, weil ich unbedingt mit will.“ Plötzlich hält ihm sein Butler etwas vor die Nase. „Vergessen sie nicht ihren Lieblingsblock.“ „Oh, wo haben sie den denn gefunden? Ich war mir sicher, ich hätte ihn eingepackt.“ „Er lag auf der Treppe.“ Nickend nimmt Brad ihn und steckt ihn in seine Tasche. „Ich muss ihn wohl eben verloren haben.“ Sich umguckend, ob er nicht noch mehr verloren hat, überlegt er schon, was er sich alles in Japan kaufen wird, schließlich kommt er da nicht alle Tage hin. Sich sicher seiend, dass er nichts weiter verloren oder vergessen hat, steigt er in den Privatflieger seiner Eltern. Als dann auch seine Eltern und ein paar Leibwächter einsteigen, fliegen sie los. Brad schreibt sich den ganzen Flug über Dinge auf, die er angucken und kaufen will. „Vater?“ „Was ist denn?!“ Die ganze Zeit mit seinem Lebtop beschäftig, sieht er seinen Sohn noch nicht einmal an. „In welcher Stadt werden wir sein?“ „In Tokyo.“ Brads Augen fangen an zu leuchten, doch über seine Lippen kommt kein Ton mehr, auch sein Gesicht bewahrt die Kälte die es immer aufgelegt hat.
 

Nach fast sieben Stunden landen sie endlich in Tokyo und fahren auch sofort zu ihrem gemieteten Haus. Leuchtende Kinderaugen schauen sich gespannt die Umgebung und die Leute durch das Fenster an. Es ist alles so bunt und lebensfroh, außerdem fahren sie ja auf der anderen Straßenseite, was auch irgendwie lustig ist. Nach knapp einer Stunde Fahrzeit kommen sie dann auch endlich an ihrem gemieteten Haus an. Zu dritt gehen sie gemeinsam in das Haus. Sich das freudige Lächeln verkneifend, sieht Brad sich im Haus um.

Es ist toll. Viel schöner als ihre Häuser in Amerika. „Mutter, welches Zimmer darf ich bewohnen.“ Er muss sich zusammenreißen nicht vor Freude aufzuquieken. „Suche dir eins im zweiten Stock aus.“ Nickend läuft er langsam die Treppe hoch, sich wieder sehr zusammenreißend, dass er nicht plötzlich anfängt zu rennen. Suchend guckt er durch die Türen und verliebt sich sofort in ein Zimmer, das einen riesigen Kirschbaum am Fenstern stehen hat. Unachtsam lässt er seine Koffer fallen und geht auf das Fenster zu… Wie in Trance öffnet er es und atmet die frische Luft ein. „Du willst anscheinend das Zimmer ja Bradley?!“ Perplex dreht er sich um und schaut in das ernste Gesicht seiner Mutter. „Ähm… Ja. Mir gefällt dieses Zimmer am besten. Darf ich das bitte nehmen?“ Leicht lächelnd nickt seine Mutter, schließt die Schiebetür und geht weg.

Verträumt schmeißt er sich auf sein Bett, was er eigentlich gar nicht haben wollte. Er wollte viel lieber einen Futon aber sein Vater hat dies leider verboten. Er hört die Tür zufallen und weiß, dass sein Vater sofort zu seinen Geschäftspartnern, oder was immer die auch sein mögen, fährt und seiner Arbeit nachgeht. Seine Mutter wird sich bestimmt wieder an der Einrichtung zuschaffen machen, da sie es einfach nicht lassen kann alles neu zu dekorieren. „Ich will raus und da Vater ja nicht da ist, wird Mutter nicht so streng sein.“ Leicht aufgeregt springt er vom Bett und läuft die Treppe hinunter. Seine goldgrünen Augen schauen die Frau die vor ihm steht bittend an. „Hör auf so zu gucken! Was möchtest du, Bradley?“ Verlegen sieht er etwas zur Seite. „darf ich nach draußen und mich in der Umgebung umsehen? Bitte Mutter. Ich lauf auch ganz bestimmt nicht weit weg und stelle auch nichts Schlimmes an. Ich will mir nur die Landschaft ansehen. Bitte, darf ich?“

Überlegend sieht sie ihn an und seufzt als sie zu einer Entscheidung kommt. „Ja, du kannst gehen, aber nicht so weit und stell keinen Unsinn an!“ Nickend läuft er zur Haustür, zieht sich seine Schuhe an und verlässt Haus und Grundstück. Aufgeregt läuft er einfach drauf los und wenig später vernimmt er ein paar Stimmen. Hinter einer Hecke, die nicht wirklich gepflegt aussah, spielen ein paar Jungs Fußball. Das kam Brad sehr vertraut vor, nur das er immer allein spielt. Etwas angestrengt zwängt er sich durch die Hecke und steht nun am Rand des Spielfeldes. Interessiert sieht er den Jungs zu und plötzlich fällt ihm ein komisch aussehender Junge ins Auge, der sich von den anderen unterscheidet.



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