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Néko und Tora 1.1

von

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Wahnsinn

Wahnsinn

„Ken!“, rief sie in den Bunker und betrat ihn:

„Was?“, tönte es von der Fernsehcoach.

„Habe deine Pläne.“, sagte sie.

„Gut, in deinem Schlafzimmer ist eine Überraschung für dich.“, sagte Ráion.

„Aha.“, meinte sie etwas desinteressiert: „Ich trinke jetzt erst mal was.“ Sie wusste nicht was vor sich ging und das machte sie nervös:

„Hast du mein Bett vermint?“

„Du traust mir wohl alles zu?“, meinte er. Sie lachte sarkastisch.

„Du bist ein Killer, gibt es eine Sünde die du noch nicht begangen hast?“

„Wenn du so fragst, nein. Aber es ist nichts bösartiges, versprochen.“, grinste er. Sie ging vorsichtig in ihr Zimmer, böse Überraschungen erwartend:

„Neo!“, sie lief zum Bett auf dem er saß: „Was machst du hier? Ich denke die Ärzte wollten dich noch eine Woche da behalten?“, fragte sie.

„Ich fühlte mich einsam und wollte dich sehen.“, sagte er. Sie kam langsam auf ihn zu:

„Machst du eigentlich nie was man dir sagt?“, fragte sie und berührte seine Wange.

„Selten.“, lächelte er sie an. Beide küssten sich sanft.

In der nächsten Wochen brachte Néko ihn weiter auf die Beine. Sie förderte vor allem seine Ausdauer, machte mit ihm Muskelaufbautraining. Denn durch die lange Zeit im Krankenhausbett waren seine Muskeln abgebaut worden.

Hotaru wurde auf dem Laufenden gehalten, worauf Enni bestanden hatte. Sie wusste genau wie es war, wenn man rausgehalten wurde. Die beiden Frauen waren nicht die engsten Freunde, aber sie respektierten und zu einem gewissen Grad trauten sie einander.

Sie brachte Neo auch zu den Untersuchungen im Krankenhaus.

Der Arzt staunte, was er für Fortschritte machte und schrieb ihn bald wieder diensttauglich.

„Es war schön dich hierzuhaben.“, sagte Enni mit Bedauern in der Stimme, als Neo ihr davon erzählte. Sie senkte ihren Kopf:

„Hey, sieh mich an. Ich werde auf mich aufpassen und ich danke dir.“ Sie schaute in seine Augen: „Ich liebe dich.“, sagte er sanft und küsste sie leidenschaftlich.

Sie ließ ihn gehen und schaute ihm schmachtend nach. Dann verschloss sie die Tür und kehrte in den Bunker zurück:

„Nachdem eure Flitterwochen jetzt um sind, kannst du dich wieder auf die Arbeit konzentrieren?“, fragte Ken.

„Ich bin immer auf die Arbeit konzentriert.“, meinte sie übellaunig.

„Tora!“, rief er: „Kommt bitte her, ich will euch jetzt meinen Plan für Inato zeigen.“, sagte er und packte Pläne auf den Tisch. Die einzige Reaktion, die Néko dafür hatte:

„Das kannst du nicht ernst meinen!“

„Wieso nicht?“, fragte Ken.

„Wir sollen morgen Vormittag um zehn Uhr in diesen Wolkenkratzer spazieren, in die oberste Etage fahren und Inato umbringen? Das ist Irre.“, sagte sie.

„Und genau deshalb funktioniert es.“, meinte Ken.

„Selbstüberschätzung ist tödlich.“, erwähnte sie Steven Steels Warnung. Mit einem Mal flog ihr eine Faust entgegen, doch sie blockte ab:

„Tora, was meinst du dazu?“, fragte sie sie. Doch Tina grinste nur: „Er hat dich schon überzeugt, nicht wahr?“ Diese nickte. Néko fasste sich in die Haare und zog leicht daran:

„Das ist Wahnsinn, aber ich werde mitmachen. Wie komme ich in den Keller.“, fragte die un-Überzeugte jetzt. Ráion erklärte, wie sie vorgehen sollte, um die Kameras und Sicherheitsanlagen auszuschalten. Er hatte ihr einen Ausweis der Sicherheitsfirma besorgt, damit sie ins Gebäude kam.

Im Keller stand sie jetzt vor den Sicherungskästen des Sicherheitssystems und schaltete es aus:

„Ráion, Tora die Tür ist offen.“, flüsterte sie in ihr Mikro. Die zwei verschafften sich durch eine Hintertür Zugang und stiegen in den Lastenfahrstuhl, der vom Keller bis unter das Dach ging.

In der einundvierzigsten Etage öffneten sich die Türen und die Beiden Auftragskiller traten heraus. Das edle und Geschmackvolle Ambiente von Inatos Etage ließ auf einen teuren Innenarchitekten und Raumdesigner schließen:

„Nicht schlecht.“, sagte Ken. Es war nicht ein Mensch zu sehen, denn die Sekretärin saß einen Stock tiefer. Also gingen sie auf das Büro zu.

Sie klopften:

„Ja bitte.“, erschallte es aus dem Raum. Ken und Tina nickten sich zu und stürmten das Büro.

Es war leer.

Plötzlich kam aus der Decke ein Maschinengewehr, das sofort feuerte. Beide sprangen aus dem Weg.

Das Nächste, was Néko mitbekam, war eine gewaltige Explosion:

„Nein.“, nahm sie das Schlimmste an, pachte ihre Sachen ein und verschwand.

Die Menschen, die in dem Wolkenkratzer arbeiteten flohen in Panik. Beide oberen Etagen waren nicht mehr vorhanden. In der Dori herrschte ein Trümmerregen, der Menschen verletzte, Häuser und Autos zerstörte.

„Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte Ken. Sie hingen in der zwanzigsten Etage, mit Hilfe von Scheibensaugern, im mannsdicken Abfallrohr:

„Geht’s dir gut?“, fragte Ken.

„Außer das mir das halbe aus um die Ohren geflogen ist, FANTASTISCH!“, fauchte sie laut: „Ich hätte auf Néko hören sollen!“

Diese lag nachdem sie nachhause gekommen war, auf der Coach. Ihr Gefühlsleben war unter dem Schock taub.

Die Tür ging auf und sie schreckte sie hoch:

„Wie seid ihr… Ich dachte ihr seid…“

„Tot, von so einer lächerlichen Bombe!“, knallte Tina ihr Einsatzzeug auf den Tisch.

„Wie habt ihr das überlebt?“, fragte Enni.

„Müllklappen.“, sagte Ken nur. Tora ging an ihm vorbei ins Bad, duschte sich und verschwand danach fast sofort im Trainingsraum. Sie wütete an den Boxsäcken. während Ken sich einen Kaffee machte.

Im Bunker war es über Stunden still, außer dem dumpfen Geräusch der schlagenden Tora:

„Ich werde zu deinem Bruder gehen.“, meinte Enni, die diese Stimmung nicht leiden konnte. Sie nahm ihre Sachen und ging.

Als sie mit Neo über den halbdunklen Friedhof spazierten:

„Du hast Glück, dass ich heute kommen konnte. Hast sicher gehört, dass irgendwelche bekloppte Terroristen einen halben Wolkenkratzer in die Luft gejagt haben. Es ist allerdings noch nicht bekannt, wer das war.“

„Ich habe es gehört und zwar aus nächster Nähe.“, sagte sie locker.

„Wie..?“, war er verwundert.

„Ráion, Tora und ich waren drin. Wir liefen in eine Falle.“

„Habt ihr das Hochhaus gesprengt?!“, fauchte er fast.

„Hey, wir haben weder was mit der Explosion zu tun, noch war es meine Idee, da mitten am Tag rein zu spazieren. Also mecker nicht mit mir.“, verschränkte sie die Arme vor der Brust.

„Ken!“, fluchte er.

„Jap.“, presste sie ihre Lippen zusammen.

„Ich bringe diesen Kerl um!“, schimpfte er laut.

„Vielleicht erledigt Tora das vorher. Ich habe sie noch nie so wütend erlebt.“

Plötzlich bekam sie einen Tropfen ab, dann standen sie in einem starken Schauer. Binnen Sekunden waren ihre Sachen durchgeweicht. Neo nahm ihre Hand und zog sie mit zum Auto. Sie kamen bis auf die Knochen durchnässt dort an:

„Igitt, eigentlich hatte ich heute schon geduscht.“, meinte Enni und sah zu Misaki hinüber. Seinen Hinterkopf hielt er an die Lehne. Seine schwarzen halblangen Haare glänzten vom Regen:

„Lass uns nachhause fahren und uns trockene Sachen anziehen.“, meinte er, die Augen öffnend und den Motor startend. Sie lächelte, ihr gefiel es wenn er von Zuhause sprach.

Dort angekommen, zogen sie sich trockene Sachen an. Der Regen hatte nicht ein bisschen nachgelassen und trommelte an die Fenster. Die schwarzen Wolken wirkten bedrohlich.

Néko sah gedankenverloren aus dem Ostfenster. Er holte etwas aus einem Schrank und ging dann zu ihr:

„Enni, ich habe etwas für dich.“, flüsterte er ihr ins Ohr. Sie lehnte sich an ihn und schloss die Augen:

„Mmh.“, gab sie einen Zufriedenheitslaut von sich. Er legte ihr eine Kette mit einem eingefassten kleinen grünen Smaragd. Auf der Silberfassung stand:

„Ich gehöre dir“

„Bist du wahnsinnig?“, fragte Néko.

„Ich bin aus der Familie Misaki und du fragst mich, ob ich verrückt bin.“, grinste er.

„Neo, das ist wunderschön.“, war sie tief gerührt, drehte sich zu ihm um und küsste ihn.

Mit einem Mal zuckte ein greller Blitz über den Himmel, die gesamte Nacht über hielt sich dieses Gewitter über der Stadt, aber sie störten sich nicht daran.



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