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Néko und Tora 1.1

von

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Straßenkämpfe

Néko war auf dem Weg ins Hafenviertel. Sie hatte bereits vier Klubs abgeklappert und nichts herausgefunden. Inzwischen war sie schon leicht frustriert.

Sie betrat die nächste Sporthalle. Der Geruch von Schweiß und das Keuchen einiger Männer kam ihr entgegen. Männer diesmal teilweise mit Anabolika aufgepumpt trainierten. Zwei Boxer standen im Ring und hauten sich in einem Trainingskampf die Nasen platt:

„Suchst du etwas?!“, machte ein Kraftprotz in einem ärmellosen Shirt sie an. Sie sah ihm selbstbewusst ins Gesicht:

„Vielleicht, ich würde gerne etwas wetten.“, flüsterte sie ihm zu. Er gab ein raumerfüllendes Lachen von sich:

„Wenn du wetten willst, dann geh ins Wettbüro.“

„Da ist das Wetten langweilig. Es wird vorher abgesprochen wer gewinnt. Da fehlt einfach der Kick, das Echte.“

„Du willst was echtes?“, fragte er, er kam näher an sie ran: „Es gäbe da eine Möglichkeit, aber du musst schon was einsetzen, Tausend Dollar Minimum.

„Beim Kickboxen oder was, da wird doch genauso betrogen.“, wollte sie sich schon wegdrehen:

„Mädel, ich rede von Straßenkämpfen.“

„Straßenkämpfe?“

„Ja, man weiß nicht, ob sich der zu Boden gerissene nicht doch noch hoch kämpft. Es ist echt und spannend.“, machte er schmackhaft. Sie sah immer noch skeptisch aus: „Komm heute Abend wieder her.“ Enni machte eine eher gleichgültige Miene und ging.

Einige Stunden später stand sie frierend vor der Halle. Der Typ tauchte und tauchte nicht auf. Ständig schaute sie auf die Uhr:

- Wo bleibt der nur? -, fragte sie sich ungeduldig. Endlich, eine halbe Stunde später kam er:

„Wo zum Teufel warst du? Ich friere mir hier seit dreißig Minuten den Hintern ab!“, sagte sie böse.

„Sorry, aber ich musste checken, ob du zu jemanden Kontakt aufnimmst.“

„Ich hätte fast die Auskunft angerufen um zu fragen, wo du steckst. Aber dann merkte ich, dass ich deinen Namen gar nicht kenne.“, sagte Néko weiter leicht erbost.

„Ich krieg ja richtig Angst.“, lachte er: „Mein Name ist Lanito.“

„Kioko,“ sagte sie kurz: „Können wir jetzt gehen?“

„Bleib mal ganz ruhig. Komm wir müssen hier lang. Sie gingen runter zu den Piers und betraten später eine Lagerhalle, die sonst wohl für Fisch diente. An den Wänden standen leere Fischkisten. Das sonstige Mobiliar und Inventar der Halle war weggestellt worden.

Dann sah sie es. Ein runder Käfig von etwa sieben Metern war in der Mitte der Halle aufgestellt. Der Boden auf dem die Kämpfer standen, war spärlich mit Sand ausgestreut. Die beiden Männer, einer mit einem roten, der andere mit einem schwarzen Tuch, waren schon blutig geschlagen:

„Na, was meinst du?“, fragte Lanito.

„Cool... und wo kann ich jetzt wetten?“, fragte sie und sah sich nebenbei um. Entdeckte aber nicht ihren Auftrag.

„Ich bringe dich gleich zu Snake.“, er deutete mit einer Kopfbewegung zum Kampf: „Und, was sagst du wer gewinnt?“

- Der mit dem schwarzen Tuch hat mehr Kraft. Der rote ist schneller und präziser. – „Der mit dem roten Tuch.“

„Du weißt wohl nicht viel über diese Kämpfe.“, spottete er und freute sich über die vermeidlich leicht verdiente Kohle.

Doch nun versetzte der schnellere Kämpfer seinem Gegner mehrere gezielte Schläge auf das Brustbein. Dieser röchelte und sackte zusammen.

„Glück gehabt.“, meinte Lanito abspenstig und brachte sie zu „Schlange“.

Sie wettete die ganze Nacht und gewann wirklich jede einzelne. Durch Toras intensives Training hatte sie einzuschätzen gelernt, wer was kann und an diesem Abend kam es nur einmal vor, dass zwei gleichwertige Gegner auf einander trafen. Sie hatte den Zufall entscheiden lassen und hatte diesmal wirklich Glück.

Am frühen Morgen hatte sie insgesamt dreizehntausend Dollar gewonnen:

„So viel Schwein möchte ich mal haben.“, meinte Snake einen weiteren Tausender übergebend:

„Wann finden die nächsten Kämpfe statt?“, fragte Enni. Er sah sie kritisch an und zögerte mit seiner Antwort. Lanito drehte sich zu ihnen um:

„Kannst heute Nacht zu den Spezialkämpfen kommen.“ Die Schlange warf ihm einen tödlichen Blick zu, aber er schien das nicht zu merken: „Ich hol dich wieder an der Halle ab.“

„Super, danke! Ich gehe jetzt ins Hotel, bin Hundemüde. Bis dann.“, verabschiedete sie sich. Sie war aus dem Gebäude:

„Bist du bescheuert, Maoka!“, brüllte Snake: „Woher willst du wissen, dass sie kein Spitzel ist?!“

„Schwachsinn!“, meinte der nur.

„Du wirst sie kontrollieren und wenn irgendwas nicht stimmt, lässt du ihr ein Gruß aus deiner achtunddreißiger zukommen.“

„Du bist paranoid Snake. Glaubst du ich habe Lust so einer verwöhnten, kleinen Göre hinterher zu dackeln.“

„Wenn heute Abend was schief geht, bekommst du den Gruß, VERSTANDEN!!!“

Maoka verdrehte die Augen und begann schließlich, von zuhause aus, die Hotels

abzutelefonieren. Im Ritz schien er Erfolg zu haben. Er wusste nicht, dass Tora sich dazwischen geschaltet hatte:

„Darauf musst du achten Néko. In diesen Kreisen muss deine Tarnung einhundert Prozent stimmen. Wie weit bist du?“

„Heute Abend soll ich zu den Spezialkämpfen. Ich nehme an Yokijoshi ist da.“

„Nimmst du an oder weißt du?“, fragte Tora.

„Ich konnte ja schlecht fragen: Hey Leute, ist euer Boss da, ich will ihn mal eben umbringen.“, meinte Enni sarkastisch.

„So was muss man durch geschickt naives Fragen raus kriegen. Geh jetzt ins Bett. Du musst ausgeruht sein.“, sagte ihre Mentorin leicht aggressiv. Enni tat es und dort lag sie dann wach:

- Wenn ich Yokijoshi heute Nacht umbringe, ist meine Mutter endgültig gerecht und kann Frieden finden. Wenn sie den überhaupt findet, mit einer Tochter die mordet. -, Sie starrte an die Decke, die sie wegen der Dunkelheit im Bunker gar nicht sehen konnte:

- Sie hasst mich sicher. -, Tränen flossen auf ihr Kopfkissen.



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