Prolog
Ihr war zum Weinen zumute.
Sie wartete schon seit einer ganzen Weile auf ihn. Er wollte sie abholen, mit ihr zum Ball gehen.
Aber er kam nicht.
Was war denn nur los?
Weitere Zeit verging. Er tauchte weiterhin nicht auf.
Der Abend schritt weiter fort.
Anstatt zum Ball zu gehen, blieb sie zu Hause.
Wollte er sie nicht mehr?
Dabei wollten sie doch zusammen auf das College gehen.
Er antwortete weder auf Anrufe noch auf SMS.
Auch über das Internet war er nicht zu erreichen.
Sie verzog sich in ihr Zimmer, halb krank vor Sorge, halb verletzt.
Die Tür hatte sie verschlossen und sie saß auf dem Bett, lag fast.
Und weinte.
Stundenlang.
Bis es klingelte.
Sie hoffte, dass es Bill war. Er war nie zu spät, aber vielleicht war etwas passiert.
Und er kam trotzdem, weil er wusste, dass sie sich Sorgen machte.
Sie machte sich immer Sorgen.
Darüber machte er sich schon immer lustig, dachte sie lächelnd.
Noch in ihrem Abschlusskleid ging sie hinunter.
Vielleicht könnte man ja doch noch zum Ball gehen.
Aber da unten stand nicht Bill.
Es waren zwei Polizisten.
Was war passiert?
Ihre Mutter stand neben den beiden Männern, alle drei sahen zu ihr hoch, mitleidig.
"Was ist los? Was ist passiert??!!", fragte sie ängstlich.
"Alicia...", begann ihre Mutter.
Nein, nicht...
"Sind Sie Alicia Stevens?", fragte einer der Polisten besorgt und wartete auf ihr betäubtes Nicken. "Wir haben Ihnen eine traurige Mitteilung zu machen... William Nessing ist durch einen Autounfall ums Leben gekommen..."
Nein, nicht!!!!
"NEIN!!!", rief sie aus. "NEIN, das kann nicht sein!!! Er kommt gleich, wir wollten doch zum Ball... Zum Ball..."
Schluchzend hockte sie sich in ihrem Kleid zum Abschlussball auf die Treppe, hatte sie doch die Wahrheit dahinter gesehen. Auch, wenn sie es nicht wahr haben wollte.
"Bitte nicht... Nein...", schluchzte sie auch noch, als einer der Polizisten ihr die Ansteckblume gab, die er ihr hatte geben müssen.
"Nein...."
