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Dämonen Herz

von

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shô ichi

{ 章 shô ichi}
 

Jin saß auf der Dachterrasse und sah in den Himmel. Seine Gedanken schweiften an das Erlebnis, welches er vor einem Monat hatte.

Sein Vater, König der Dämonen, empfand es als äußerst traurig, dass Jin sich tagein tagaus langweilte, das Leben würde soviel Spaß bieten. Jin wusste, dass sein Vater darunter verstand, den Menschen auf der Erde das Leben, so wie sie es formulierten, zur Hölle zu machen.
 

Genau wie sein Bruder Maj sollte Jin lernen, die Menschen abgrundtief zu hassen, wenn er einmal den Thron besteigen wollte.

Der Wind strich Jin durch die Haare. Es war ja nicht so, dass Jin Menschen mochte, ganz im Gegenteil, er wollte sich einfach nicht mit ihnen abgeben. Sie waren alle gleich.
 

„Warum soll ich mir die Finger schmutzig machen? Die Menschen löschen sich doch selber aus“, sagte er zu sich selbst.

„Führst du neuerdings Selbstgespräche, Bruder?“, Jin sah hinter sich. Sein Bruder Maj stand da, das Hemd halb geöffnet, mit seinem stets arroganten Lächeln.
 

Jin antwortete nicht, er stand auf ging zur Tür und wollte zurück zum Unterricht. Maj sah ihm hinter her. Ein glucksen verließ seine Kehle.

„Irgendwann. Irgendwann hast du Spaß daran, Menschen zu quälen, Bruder“
 

Jin stieg die Treppen herab. Vor seinem Klassenraum war eine Horde von Schülerinnen aus verschiedenen Klassen, alle hatten entweder ein kleines Päckchen in den Händen oder ein Umschlag, mit Herzen versehen.
 

Als Jin näher kam, fingen die Mädchen an laut zu kreischen und bekamen feuchte Augen. Durcheinander schreiten sie ihn an;

„Willst du mit mir gehen?“ oder „Willst du mein Freund sein?“, Jin empfand das als äußerst lästig. Er mochte Menschen nicht, aber was er noch weniger mochte, waren Mädchen, die so laut waren. Immer wieder überkam ihm das Gefühl, den Mädchen die Kehle zuzuschnüren, langsam aber effektiv.
 

Es lag wohl an seinem Dämonenblut, dass es ihm die Freude bereitete, andere Qualvoll Sterben zu lassen.

„Oh Teufel, ich werde noch wie Maj“, dachte er enttäuscht, wo er doch immer versucht hat, niemals wie sein Bruder zu werden, der immer Freude empfand, wenn ihm ein Wesen hinter her winselte und bei den ganzen Qualen, die Maj ihm zufügte, um den Tot bettelte.
 

Die Stunden vergingen schleppend. Jin verstand nicht, warum Menschen so viel Wert auf Schule legten. Etwa auf Bildung? Das machte die Menschen auch nicht klüger. Man brauchte sich doch nur einmal die Klasse anzusehen. So viele dumme Menschen. Vor ihm saß ein Mädchen, die immer breitbeinig da saß, wenn die Klasse bei männlichen Lehrern hatte. Widerlich.

Neben ihm, war ein Junge, der auf seinem Mobilen Telefon immer die neusten Erotik Spiele spielte. Was war daran so toll?

Immer wieder blickte Jin nach draußen. Überall standen Wolkenkratzer. Auf den Straßen fühlte man sich eingeengt. Die Leute rempelten einen ständig an, manchmal machten sie einen auch mit lahmen Sprüchen an oder bedrohten ihn. Manchmal waren auch welche, alte Männer, die einen für Geld „Mieten“ wollten.

Diese Welt war Krank. Oberflächlich betrachtet, hätte es wirklich Spaß gemacht, die Menschen leiden zu lassen – aber, die, so dumm wie sie eben sind, hatten das schon ganz gut allein geschafft.
 

In derselben Zeit war Maj gerade auf dem Gelände unterwegs. Er leckte sich genüsslich über die Lippen. Das Blut junger Mädchen war unbeschreiblich schön. Es war nicht nur Rot, es war süß. Dieser Duft, dem Maj in die Nase stieg, brachte ihn immer wieder um den Verstand. Dämonen benötigten das Blut der Menschen zwar nicht zum Leben, aber es war trotzdem immer wieder ein Genuss davon zu trinken.

Seine Beine brachten ihn, wie jede Woche, vor die Mensa. Dort saß, wie jede Woche, ein junges Mädchen. Sie hatte sehr lange schwarze Haare. Ihr Gesicht war rund und sie hatte auch zu viel auf den Rippen und wurde immer umgangen. Maj hatte sich mit ihr das erste mal unterhalten, als er auf der Suche nach einem neuen Opfer war – sie sollte es sein. Er begann ein Gespräch mit ihr und sie ging darauf ein – törichtes Mädchen. Aber je mehr die beiden miteinander sprachen, desto mehr war Maj nicht in der Lage, sich von den Augen des Mädchens zu lösen.

Er setzte sich neben sie. Über ein Blatt Papier gebeugt sagte sie „Hallo“.

Maj grinste. Sie musste nicht aufsehen, um zu erkennen, wer sich neben sie saß, er war der Einzige, der sich mit ihr abgab.

Das Mädchen hieß Utsukushi. Maj nannte sie nur „Utsu“. Ihr Name brachte Maj anfangs zum Lachen. Sie war auf eine gewisse Art und Weise Hübsch und reizend, aber bestimmt nicht edel. Dazu waren ihre Kleider viel zu schlampig. Ihre langen Haare waren einfach so zusammengebunden, nichts Aufwendiges steckte also dahinter.

Und doch musste Maj zugeben, dass er an seiner kleinen Utsu Gefallen gefunden hatte. Vielleicht, weil sie ihn, den Dämonenprinz, mit ihren großen, strahlenden Augen immer wieder verzauberte? Vielleicht auch, weil sie gut reden konnte.

Maj hätte einiges aufzählen können – besonders interessierte ihn jedoch der Geschmack ihres Lebenssaftes. Würde er allerdings davon kosten, und er war sich sicher, es würde ein Festmahl werden, könnte er die Reizende nie wieder ansehen, nie wieder mit ihr sprechen und sich nie wieder von ihren Augen verzaubern lassen. Warum war sie so Betörend. Sie war doch nur ein Mensch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2009-03-24T08:51:08+00:00 24.03.2009 09:51
das Kapitel...ohne viel kaputt machen...mir gefällts i-wie sogar besser als das erste...Utsu hmm...der name is niedlich *-* ...aber ich denke das Maj sich wegen ihr verändern wird und dann wird Jin der böse *muhahaha*

ähmm...oder alles wird friede freude eierkuchen^^

♥♥♥ Caro


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