Zum Inhalt der Seite

Extinction

all bets are off
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 2 - Vorher

Kapitel 2 - Vorher
 

Ihr Schlaf war traumlos.

Das schien ihr etwas ungewöhnlich, denn die Träume in den letzten Tagen waren immer wie kleine Höllen gewesen, in die sie steigen musste.

Jemand berührte sie an der Schulter und Carlos' Stimme sagte ihren Namen, doch als sie die Augen öffnete war Nicholai der Erste den sie sah.

Eine stumme Frage stand ihr ins Gesicht geschrieben.

„Ihr müsst hier weg“, erklärte Nicholai und packte Tess am Arm um ihr vom Bett aufzuhelfen.

Alle Müdigkeit war auf der Stelle von ihr gefallen. Irgendetwas in seinem Tonfall stimmte ganz und gar nicht. Was war denn passiert während sie auf der harten Matratze und den dreckigen Laken geschlafen hatte?

„Wieso nur 'wir'?“

Sie schaute zum Fenster, welches auf den Hinterhof des kleinen Motels führte. Verwirrt sah sie wie Alice gerade Angie hindurch half und dann selber nach draußen stieg. Dann lugte L.J.'s Kopf in das Innere und verkündete:

„Beeilt euch“, forderte er panisch als würden sie alle in Brand stehen und er hätte den einzigen funktionierenden Feuerlöscher weit und breit.

„Los, raus hier!“ drängte nun auch Jill und Tess' Kopf fuhr herum.

Jill Valentine stand an der Tür und blickte immer mal wieder durch den Spion.

„Ich will erst wissen was-“

„Das ist ein Befehl, Soldat!“, blaffte Nicholai sie an und für den Bruchteil einer Sekunde sah sie ihn missbilligend an, doch dann siegte ihre militärische Ausbildung und sie schob sich durch das Fenster ins Freie ohne sich noch einmal umzusehen.

Ihre Füße hatten kaum den Kieselboden unter dem Fenster berührt, als Carlos schon an ihrer Seite war und sie zur Eile drängte. Sie rannten durch die Dunkelheit und als sie Minuten später im Wagen saßen und dem Highway entgegen rasten, verlangte Tess nach einer Erklärung:

„Was sollte das denn? Weshalb sind Nicholai und Jill zurückgeblieben?“

Carlos und Alice warfen sich vielsagende Blicke zu und Tess musste sich zusammenreißen um sie nicht auf der Stelle zu schlagen. Gegen Alice hätte sie zwar den Kürzeren gezogen, aber selbst das war ihr im Moment egal. Sie wollte endlich eine Begründung für die plötzliche Flucht.

Schließlich begann Carlos:

„Als du geschlafen hast, haben die Beiden im Fastfood-Laden um die Ecke etwas zu Essen geholt.“

Tess nickte. Das schien ihr einleuchtend und alles andere als gefährlich. Dennoch schüttelte Carlos bei dieser Erinnerung den Kopf und von L.J., der neben ihr auf der Rückband saß war ein leises „Oh, Mann“ zu hören. Angie hielt den Blick gesenkt und Alice starrte aus der Windschutzscheibe.

„Da waren Männer die auffällig unauffällig waren und unter ihren langen Trenchcoats bestimmt keine Wasserpistolen versteckt hielten.“

Tess versuchte zu Schlucken, doch ihr Mund war plötzlich so trocken wie die Wüste Gobi. Sie ahnte was Carlos ihr deutlich machen wollte.

„Sie haben sich geopfert“, flüsterte sie und es war eine Feststellung.

Carlos deutete ein Nicken an.

„Sie waren aufgeflogen, haben sich aber nichts anmerken lassen und nur für zwei Personen Essen bestellt um den Anschein zu erwecken, dass sie alleine unterwegs sind.“

Tess verstand. Sie verstand alles. Es war das Einzige was sie hätten tun können.

„Es war das Einzige was sie hätten tun können“, fuhr Carlos fort und Tess lächelte bitter. “Die Typen hatten nur Jill und Nicholai gesehen und weil wir schnell gehandelt haben, sind wir… entkommen.“

Tess hatte das ungute Gefühl, dass er erst „vorerst entkommen“ hatte sagen wollte.

Während sie sich fragte, wie die Typen von der Regierung ihre Spur hatten aufnehmen können, wurde sie sich einer anderen Sache bewusst. Während sie auf dem Highway in Richtung Osten rasten, waren Nicholai und Jill wahrscheinlich schon festgenommen worden und saßen in irgendeiner kalten Zelle und warteten auf ihr Verhör. Tess war alles andere als weinerlich, doch dieser Gedanke trieb ihr die Tränen in die Augen. Um Fassung bemüht, holte sie tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Doch es änderte nichts an dem Angstknoten der ihr im Bauch saß. Sie waren so einen weiten Weg zusammen gegangen und jetzt plötzlich, in einem billigen Motel in einer Stadt an deren Namen sie sich nicht einmal mehr erinnern konnte, hatte ihr kleiner Kampf gegen Umbrella einen herben Rückschlag erlitten. Einen Rückschlag der ihr noch lange in den Knochen stecken und sie mürbe machen würde.

Doch sie machten weiter. Sie mussten weiter machen. Nicholai und Jill würden dies ebenfalls tun, sie würden einen Weg finden. Und irgendwann, wenn die Zeit reif war, würden sie sich wieder begegnen.
 

~ Ende des 2. Kapitels ~
 

Ja, ich hab mich dazu entschieden, Nicholai mit ch zu schreiben ^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück