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Bann der schwazen Magie

Der Zauberlehrling
von

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Kapitel I

Teil 1: Wende des Lebens
 

Kapitel I
 

Es war ein heißer Julivormittag. Ein Knabe stand zwischen drei Knechten auf einem Kartoffelfeld und half bei der Ernte. Der Schweiß rann ihm bereits aus allen Poren und seine Bewegungen sahen mühsam und kraftlos aus. Er war recht schmal, hatte semmelblondes Haar, pfiffige hellblaue Augen und das zarte Alter von fünfzehn Jahren. Sein Name war Tipperton Thisteldown.

Tipperton musste in letzter Zeit sehr häufig und lange auf dem Feld schuften. Sein Vater kam selten dazu. Er verbrachte seit dem Tod vom Mrs Thisteldown vor einem Jahr die meiste Zeit im Wirtshaus. Dort trank er so viel Schnaps, dass er am nächsten Tag erst nach Mittag aufstand, weshalb viel Arbeit auf dem Feld liegen blieb. Auch Geldsorgen hatte die Familie, sodass die Hälfte des Landbesitzes bereits verpachtet und die meisten Feldarbeiter entlassen werden mussten. Tipperton fühlte sich verpflichtet seinem Vater zu helfen.

Seine Mutter war an einer der Pestepidemien gestorben, die in den letzten Jahrzehnten mehrmals in der Stadt Dendor ausgebrochen waren. Ihr Tod hatte für den 14-jährigen Jungen damals einen schweren Schlag bedeutet. Nicht zuletzt deswegen, weil ihm sein Vater, zu dem er nie ein besonders gutes Verhältnis hatte, in dieser Zeit häufig noch zusätzlich Sorgen bereitete. Tipperton hatte sich Hoffnung gemacht und sich eingeredet, es sei nur eine kurze Trauerphase; mit dem Vater werde sich schon alles noch zum Besseren wenden. Doch dem war nicht so. Es wurde immer schlimmer mit ihm.
 

Tip hielt die glühende Mittagshitze nicht mehr aus. Er lief nach Hause, um sich eine kurze Pause zu gönnen. Deshalb ging er in die Küche des verfallenen Farmhauses, setzte sich an den alten Holztisch und trank einen Schluck Wasser. Plötzlich hörte er hinter sich schwere Schritte. Er drehte dich um. Es war sein Vater, der angeschlurft kam. Seine Miene war finster.

"Was lungerst du faul hier herum? Mach, dass du an die Arbeit kommst!"

"Aber Vater, ich wollte mich doch nur mal kurz ausr..." Weiter kam Tipperton nicht. Schon hatte ihm der Alte eine schallende Ohrfeige verpasst. Tip wusste gar nicht, wie ihm geschah. So schnell war der Vater noch nie agressiv geworden, und vor allem nicht so grundlos. Der Junge sah ihn verständnislos an und wartete auf eine Entschuldigung, oder zumindest ein wenig Reue. Doch statt dessen brüllte der Alte ihn an:

"Was glozt du so dumm? Wenn du dich nicht sofort hinüber zum Feld bewegst, brauchst du dich hier nicht mehr blicken zu lassen!"

Tränen traten in die Augen des Knaben. Er hatte seinen Vater nie sonderlich gemocht, doch dass er ihm so egal war... das hätte er sich nie träumen lassen. Er war zwar immer streng gewesen, aber so hatte er sich noch nie benommen. War es der Alkohol, der sein Verhalten derart beeinflusste? Tip wusste nicht, was er antworten sollte. Er rannte aus dem Haus, so rasch ihn seine Beine nur tragen konnten. Er wusste auch nicht wohin. Nur eins war sicher: nach Hause kommen wollte er nie mehr.



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