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Schrei, wenn du kannst

Pairing: Harry x Draco
von

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Hilfsbereit

Huhu meine lieben Leser(innen)!
 

DANKE an all die Leser und DANKE für eure Kommentare!
 

* nachfüllbare Tempobox in die Mitte stell … einen frisch zubereiteten, kalten Eiskaffee und selbstgebackenen Erdbeerkuchen reiche … viel Spaß beim Lesen! Elbenstein
 

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11. Kapitel

Hilfsbereit
 

Zwei Wochen nach dem ersten Erfolgserlebnis über Dracos allgemeine Verfassung, kam der Tag an dem Harry ihn ins St. Mungos Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen bringen musste. Dazu hatte er extra die anständigste Kleidung für sie beide aus seinem großen Kleiderschrank gekramt, die er finden konnte, damit sie dort einen guten Eindruck hinterließen. Immerhin wollte er nur ungern die vorläufige Vormundschaft für Draco an einen anderen – fremden – Menschen abtreten, solange bis es dem einzigen Malfoyerben soweit physisch und psychisch wieder gut ging, dass er für sich alleine sorgen konnte. Jene kleine Klausel in dem offiziellen Ministeriumsschreiben hatte er nämlich sorgsam gelesen und erst dann unterschrieben und er wollte sich auf jeden Fall strikt daran halten, denn er wollte Draco in keine fremde Hände geben; soviel bedeutete ihm inzwischen der ehemalige Slytherin.
 

Harry freute sich, dass Draco und er die gleiche Kleidergröße hatten, auch wenn Draco wenige Zentimeter größer war. Doch irgendwann wollte Harry mit ihm einkaufen gehen und ihm eigene Hemden, Hosen, Pullover und noch vieles mehr besorgen. Obwohl es Harry oft ein wenig im Bauch kribbelte, wenn er nur daran dachte, dass Draco eine Hose von ihm trug, die er am liebsten gleich danach selbst getragen hätte. Diesen seltsamen Gedanken verdrängte er jedoch meist ziemlich schnell, aber das Gefühl gerne in Dracos Nähe zu sein blieb stets zurück.
 

Schließlich musterte er zuerst seinen blonden Mitbewohner und dann sich selbst. Draco trug eine dunkle Stoffhose, ein weißes, langärmliges Hemd und einen schicken, dunkelgrünen Karopullover darüber. Harry hatte sich für eine beigefarbene Stoffhose mit passendem Hemd und eine dunkle Krawatte entschieden. Am Ende vervollständigten jeweils zwei schwarze Winterjacken ihr Aussehen; weil es inzwischen draußen kalt geworden war. Doch bevor er mit Draco nach unten ging, durchwuschelte er noch ein wenig dessen blonde Haare, die in den letzten Wochen um einige Zentimeter gewachsen waren und ihn dadurch ein wenig verwegen aussehen ließen, was Harry ein liebevolles Lächeln entlockte. Beinahe hätte er sogar damit gerechnet, dass auch Draco schmunzeln würde, aber er besah sich lediglich im mannshohen Spiegel und zeigte keinerlei Reaktion.
 

Mit einem Seufzen griff er nun nach Dracos Hand, führte ihn nach unten ins Wohnzimmer, konzentrierte sich und apparierte mit ihm ganz in die Nähe des Muggelkaufhauses Reinig & Tunkunter, von wo aus sie durch das Kaufhaus direkt ins St. Mungos gelangen würden.
 

Gesagt, getan und als er gemeinsam mit Draco durch den Eingang des riesigen Warenhauses lief, kehrten plötzlich Erinnerungen zurück, die Harry kurzzeitig schaudern ließen. Hier war er vor einigen Jahren mit der Familie Weasley das Familienoberhaupt Arthur besuchen gekommen, kurz nachdem dieser von Voldemorts Schlange Nagini im Ministerium überfallen und beinahe gestorben wäre. Mit einem tiefen Seufzen verdrängte er eilig diesen unliebsamen Gedanken und versuchte nur noch auf ihren Weg zu achten. Dazu zog er Draco an der Hand hinter sich her und rasch kamen sie vor den verzauberten Schaufensterpuppen zum Stehen, die den Eingang ins Zaubererhospital bildeten. Harry schaute sich einmal um, sprach dann die auslösenden Worte und innerhalb eines Lidschlages standen sie beide im St. Mungos Hospital für magische Krankheiten und Verletzungen.
 

Sofort kehrten seine unangenehmen Erinnerungen an damals erneut zurück und er benötigte einen kurzen Moment, um schließlich mit Draco weitergehen zu können. Zwischendrin erkundigte er sich nach dem Weg und am Ende klopfte er ziemlich nervös an einer Tür mit der Aufschrift „Doktor Barton – Spezialist für geistig gestörte Zauberer.“
 

Nach einem „Herein“ betrat Harry mit Draco den kleinen Raum, hinter dem ein kleiner, rundlicher, älterer Mann mit Glatze saß und sie zu sich winkte. Doch kurz darauf stand Harry bereits wieder alleine im Krankenhausflur, während Draco drinnen von dem seltsamen Heiler einigen Tests unterzogen wurde. Dabei wuchs die Nervosität des ehemaligen Gryffindors, denn er hoffte inständig, dass alles zur vollen Zufriedenheit ausfiel. Und als er schließlich viele Male fahrig vor der Tür auf- und abgelaufen war, setzte er sich hibbelig auf einen der Stühle im Flur und wartete.
 

Ständig kreisten Harrys Gedanken um Draco und ihn. Früher hatte er ihn regelrecht für seine arrogante, feige Art verachtet, aber jetzt konnte er sich nicht einmal annährend vorstellen, den einstigen Slytherin nicht zu mögen. Hinzu gesellten sich Blaise’ Neuigkeiten über Draco, die Harry so niemals auch nur im Ansatz geahnt hatte; geschweige denn etwas von dessen zeichnerischem Talent vermutet hätte.

Draco wollte schon seit langem ein ganz normaler Junge sein! Somit unterschied sich der Blonde nicht großartig von ihm, wie Harry einige Augenblicke später feststellte. Beide hatten vor dem großen Zaubererkrieg eine große Bürde getragen und trotzdem konnte keiner wirklich aus seinem eigenen Gefängnis ausbrechen; nicht damals und auch nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
 

Doch die alten Zeiten hatten sich seit letztem Jahr stark verändert und alles war so schlagartig anders geworden, dass Harry deswegen schmunzeln musste. Er lebte, er besaß die besten Freunde die er sich vorstellen konnte und …
 

Der ehemalige Gryffindor stockte und spürte einen angenehmes Kribbeln durch seinen Körper strömen, als sich ein lachendes Gesicht von Draco in seinem Geist formte. Ja, so wollte er ihn gerne sehen und noch viel lieber wollte er seine Stimme hören. Aber warum ihm bei den ganzen Gedanken an den blonden, jungen Mann jedes Mal so seltsam wurde, konnte er sich nicht erklären. Nebenbei ertappte er sich bei der Überlegung, wie er Draco liebevoll in den Arm nahm, ihn tröstete und ihm gefühlvoll durch das Haar strich und dabei den einzigartigen Geruch des Mannes einatmete, der seit geraumer Zeit seinem Leben einen ganz neuen Sinn gab.
 

Aber war das der alleinige Grund, warum er jedes Mal wenn er nur an Draco dachte, seinen Kopf an dessen Schultern betten, ihn aufmuntern und ihn am liebsten niemals mehr loslassen wollte?
 

Erneut fühlte Harry sich von einem wohligem Prickeln in seinem Inneren gefangen genommen, das sich allmählich bis zu seinem Herzen schlich und er beinahe Dracos weiche Haut unter seinen Fingerspitzen spüren konnte, weil er ihn mal wieder nachts wegen eines Alptraumes besänftigen musste.
 

Warum hatte Draco solch eine Hölle erleben müssen? fragte er sich gleich danach und bemerkte plötzlich, wie all seine Gedanken und Gefühle wild um den jungen, blonden ehemaligen Slytherin kreisten und Harry schwer mit sich kämpfen musste nicht zu weinen.
 

Er erinnerte sich noch gut an den Tag zurück, an dem er Draco schwer misshandelt im Krankenhausbett vorgefunden hatte und schon jagte ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. All die schlimmen Verletzungen, die nicht nur den einstig schönen Körper entstellt, sondern vielmehr die empfindliche Seele mit aller Gewalt verwundet hatten. So etwas durfte nie wieder geschehen und Harry fasste augenblicklich den Entschluss, dass er Draco egal WO und egal WIE beschützen würde. Selbst dann, wenn er dafür durch die Hölle gehen musste und verletzt am Boden liegen sollte!
 

Plötzlich wurde Harry abermals von einer angenehmen Woge von Gefühlen überrollt und alleine der Name Draco ließ sein Herz vor heller Freude schneller schlagen. Er konnte förmlich den blonden Mann riechen, ihn neben sich spüren und schließlich begann er stumm zu beten. Er bat um eine rasche Genesung, um eine schöne Zeit und dass er Draco so schnell niemals loslassen musste.
 

Völlig gedankenversunken hörte Harry den Heiler somit erst, als dieser ihn bereits zum dritten Mal angesprochen hatte und den Schwarzhaarigen damit aus seiner Träumerei riss. „Mr Potter, sie können Mr Malfoy wieder nach Hause bringen, meine Untersuchung ist beendet.“
 

Erschrocken und mit der eindeutigen Feststellung, mitten im Krankenhausflur bei etwas Intimen erwischt worden zu sein, fuhr Harry im ersten Moment zusammen. Doch eilig bekam er sich wieder in den Griff, stand auf und erwiderte den festen Händedruck von Doktor Barton.
 

„Körperlich ist Mr Malfoy gesund“, erklärte der ältere Mann mit Glatze. „Die Narben auf seinem Körper sind teilweise sehr gut verheilt und einige werden im Laufe der nächsten Zeit nicht mehr zu sehen sein. Sie haben gute Arbeit geleistet, Mr Potter.“

Harry hätte gerne gesagt, dass dieser Verdienst eher Hermine zuzuschreiben war, die ihm die besondere Tinktur für Dracos Narben besorgt hatte, aber er schwieg und hörte weiter zu.

„Auch sein Geist scheint sich durch ihre hingebungsvolle Fürsorge ebenfalls erholt zu haben. Dennoch fürchte ich, es wird noch ein wenig dauern, bis Mr Malfoy wieder ganz genesen ist, doch wie lange er letztendlich brauchen wird, können ihnen nicht einmal die besten Heiler sagen. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass ihr Freund weiterhin viel Ruhe genießt und von Menschen umgeben ist, die er liebt.“
 

Harry wollte gerade sagen, dass dies nicht möglich wäre, doch auch diesmal schwieg er und nickte lediglich als Antwort. Anschließend verabschiedete er sich von dem Heiler, der ihm riet, spätestens im nächsten Frühjahr wieder vorbeizuschauen, außer es würde etwas Unvorhergesehenes geschehen, das einen früheren Besuch erforderte. Dann erzählte er, dass eine Kopie seines Berichtes zusätzlich an die Rechtsabteilung gehen würde, die wiederum auch für den künftigen Prozess gegen die Brüder Byron zuständig war und Draco bei dieser Verhandlung als Nebenkläger noch eine Einladung erhalten sollte.
 

Mehr oder minder glücklich über das Ergebnis, seufzte Harry erleichtert auf und ging mit Draco an der Hand den gleichen Weg zurück, auf dem sie gekommen waren. Dabei wirbelten immer wieder die Worte durch seinen Kopf, dass Draco die Menschen um sich haben sollte, die er liebte.
 

Genügte es in diesem Fall auch, wenn Draco von den Menschen umgeben war, die ihn inzwischen ins Herz geschlossen hatten, fragte sich Harry und hoffte, dass dem letztendlich so war. Er konnte weder Lucius, noch Narzissa zum Leben erwecken, doch das brachte ihn auf eine ganz andere Idee. Aber bevor er diese tatsächlich in die Tat umsetzen würde, würde er sich vorher noch den Rat seiner Freunde einholen. Mit diesem Gedanken kehrte er bereits viel fröhlicher mit Draco nach Hause zurück und freute sich auf den Abend, an dem Blaise, Ron und Hermine sie beide zu einem Filmabend besuchen wollten.
 

~~~~~~
 

Am nächsten Freitag war Molly mit Teddy, wie die letzten Male auch, zum Grimmauldplatz Nr. 12 appariert, wo sie sich tagsüber um ihren Enkel und Draco kümmerte. Allerdings beschäftigte sie heute ein Problem und weil die Lösung eigentlich klar auf der Hand lag, nutzte sie die Gunst der Stunde und kam zu Draco hinüber. Der saß zusammen mit dem kleinen Teddy - wie sooft in letzter Zeit - am Tisch in der Küche und zeichnete, während Molly nebenher backte und kochte.
 

„Draco“, machte sie auf sich aufmerksam und sah den jungen Mann einfach weitermalen, was sie allerdings nicht im Geringsten störte. „Morgen müsste ich Zuhause dringend einige Sache erledigen. So viel ist in letzter Zeit liegen geblieben und weil schon bald Weihnachten vor der Tür steht, würde es mich freuen, wenn du morgen zu uns in den Fuchsbau kommst und Harry kann dich abends abholen.“
 

Molly Weasley hatte nicht einmal ihren letzten Satz beendet, da schrie Teddy begeistert auf, kletterte vom Stuhl, rannte einmal um den Tisch herum und warf sich regelrecht Draco an den Hals.
 

„Onkel Draco kommt mit nach Hause“, freute er sich. „Dann zeige ich dir mein Zimmer und mein Zauberpferd.“
 

Molly musste beim Anblick von Teddys übereifriger Begeisterung schmunzeln. Dann wandte sie sich schließlich ab und überlegte gerade fieberhaft, wie sie es anstellen könnte, um zum einen Draco ihre Absicht besser zu erklären, damit ihr zweiter Schützling ohne große Probleme freiwillig und ohne Harrys Begleitung in den Fuchsbau mitkam und zum anderen, Draco gleichzeitig nicht unnötigem Stress auszusetzen, da erschrak sie plötzlich und kämpfte bereits im nächsten Moment um ihre Fassung.
 

„Ja“, hörte sie eine schwache, raue Stimme antworten und diese gehörte nicht Teddy.
 

Sogleich wirbelte sie auf der Stelle herum und sah in die sturmgrauen Augen von Draco Malfoy, der sie anschaute und augenblicklich ein leise gesprochenes „Ja“ wiederholte.
 

Konsterniert und mit weichen Knien setzte sich Molly eilig auf einen Stuhl, bevor sie beinahe mitten in der Küche umgefallen wäre. Dabei blickte sie mit feuchten Augen zu Draco hinüber, der Teddys Arme von seinem Hals löste, um besser weiter zeichnen zu können.
 

„Oma!“, rief der vierjährige Wirbelwind und rannte Molly entgegen, der sie nervös am Ärmel zupfte. „Oma, darf ich Onkel Draco jetzt mein Zimmer zeigen?“ Daraufhin schien er zu überlegen und fügte ein „Bitte“ hinzu.
 

Mrs Weasley benötigte noch einige Momente, doch dann hatte sie sich wieder einigermaßen gefasst und begriffen, was wirklich eben geschehen war. Das wiederum trieb ihr förmlich die Freudentränen in die Augen, die sie fahrig mit den Händerücken aus dem Gesicht wischte und musste sich mehrmals räuspern, um schließlich wieder etwas sagen zu können.
 

„Oma? Warum weinst du?“
 

„Mein Schatz, ich freue mich, das ist alles“, erklärte sie ihm mit einem breiten Lächeln und hauchte Teddy einen Kuss auf die Wange. Dann stand sie auf und ging zu Draco hinüber. Molly blieb neben dem jungen Mann stehen und dann konnte sie einfach nicht anderes. Sie drückte ihn wie einen ihrer eigenen Söhne fest an sich und fühlte, wie sich Dracos Körper zuerst anspannte, aber plötzlich immer gelöster wurde und er die mütterliche Umarmung weder von sich wies, noch Anstalten machte sich daraus zu befreien. Trotz allem zitterte Draco leicht und hörte erst damit auf, als Molly ihn schließlich wieder losließ.
 

„Oma, Oma“, rief Teddy dazwischen und versuchte mit wildem Herumgehüpfe die uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu erhalten. „Oma, darf ich Onkel Draco jetzt mein Zimmer zeigen?“
 

„Nein“, folgte die prompte Antwort und Molly hörte bereits kurz darauf Teddys weinerliche Stimme. Trotzig rannte er aus der Küche, aber sie ging ihm nicht hinterher. Molly wusste wo sie ihn finden würde und ließ ihn daher erst einmal schmollen.
 

Sodann fasste sie sich ein Herz, lächelte freudig vor sich hin und erledigte ihre Aufgaben für den heutigen Tag gleich umso zufriedener. Dabei konnte sie es kaum erwarten Harry am Abend von dieser unglaublichen Neuigkeit zu erzählen. Zu ihrem Glück verstrichen die restlichen Stunden schneller als gedacht und als der schwarzhaarige, junge Mann endlich in die Küche kam, sah er Draco ruhig da sitzen und eines seiner wunderschönen Landschaftsbilder zeichnen, die zum größtenteils Orte rund um Hogwarts zeigten. Gleichzeitig stieg ihm der köstliche Geruch von Molly Weasleys Essen in die Nase und er leckte sich hungrig über die Lippen.
 

„Ah, mein Junge“, begrüßte sie ihn herzlich und lud ihn eilig an den Tisch ein. „Ich habe euch zwei Hübschen wieder etwas gekocht. Hoffentlich schmeckt es euch.“
 

„Mir schmeckt alles, was du kochst“, erwiderte Harry, der das untrügliche Gefühl nicht loswurde, dass irgendetwas passiert war.
 

„Danke für die Blumen“, lachte Molly, „meine Männer Zuhause könnten sich ruhig öfters eine Scheibe von deinem Charme abschneiden.“
 

Daraufhin lief sie schnurstracks zum Herd und rührte im Topf herum, obwohl das Essen schon längst fertig war. Molly überlegte dabei, wie sie Harry am besten überraschen konnte, bis sie sich schließlich für den einfachsten Weg entschied. Rasch wirbelte sie herum, schmunzelte und blickte Harry geradewegs in die grünen Augen.
 

„Ich möchte dir nur sagen, morgen Abend musst du Draco im Fuchsbau abholen“, klärte sie ihn auf. „Ich muss dringend einige Dinge erledigen und das kann ich nur von Zuhause.“
 

Harry nickte.
 

„Bevor ich es vergesse, Draco ist damit einverstanden.“
 

„Was?“ Harry wirkte plötzlich wie vom Blitz getroffen und verstand im selben Moment nicht, von was Molly da eigentlich sprach.
 

Sie wiederum amüsierte sich köstlich über seinen verdutzten Gesichtsausdruck. „Ich habe vorhin Draco gefragt und er mir mit einem klaren „Ja“ geantwortet. Er ist einverstanden mit Teddy und mir den Tag im Fuchsbau zu verbringen.“
 

Wie schon einmal vor gar nicht zu langer Zeit war der ehemalige Gryffindor froh bereits zu sitzen, sonst wäre er diesmal tatsächlich umgefallen. Sein Mund klappte auf und er benötigte einige Atemzüge, bis er sich wieder einigermaßen gefasst hatte. Anschließend lauschte er Mollys Worten, die ihm alles ganz genau berichtete und am Ende saßen sie zusammen mit strahlenden Mienen am Küchentisch.
 

Leider reagierte Draco kein weiteres Mal und war ganz ins Zeichnen vertieft, aber das tat Harrys Freude keinerlei Abbruch. Denn er war so aufgeregt, dass er in der folgenden Nacht noch lange wach lag. Als irgendwann sein Wecker klingelte hätte er ihn am liebsten eilig in alle Einzeltteile zerlegt, doch er widerstand diesem inneren Drang und stand mürrisch auf. Zu seiner größten Verwunderung war Draco bereits hellwach, saß in seinem Pyjama auf der Bettkante und wartete.
 

Eilig machte sich Harry fertig, half anschließend seinem Freund und wartete ziemlich ungeduldig auf Mollys Ankunft. Sie kam pünktlich und nur Minuten später war das Haus am Grimmauldplatz verwaist. Harry ging zur Arbeit und Molly tauchte mit Draco an der Hand in ihrer Küche wieder auf. Leider hatte er heute noch nicht gesprochen, aber trotzdem freute sie sich. Gestern hatte er zumindest einen Schritt in die richtige Richtung getan. Und kaum dass beide im Fuchsbau erschienen, sprang Teddy munter auf und ab und schnappte sich einfach seinen Onkel Draco an der Hand, um ihn endlich in sein Zimmer im ersten Stock zu schleifen.
 

Zuerst wollte Molly mitgehen, entschied sich jedoch eilends dagegen. Sie wusste genau, dass Draco auf den Kleinen aufpassen würde und was sollte schon Zuhause passieren. Daher ging sie gleich an ihre Arbeit. Gegen Mittag machte sie den beiden jeweils ein Sandwich, um dann ziemlich gestresst weiter zu arbeiten, wobei sie immer wieder einen alten Muggelkarton hin und her schob, indem sie Tulpenzwiebeln aufbewahrte und unbedingt vor dem ersten Frost im Garten noch einpflanzen wollte und dringend musste, wozu sie einfach noch nicht die Zeit gefunden hatte. Gleichzeitig klagte sie ihr Leid Draco, der sie dabei einfach nur ansah.
 

Späterhin kam Teddy angerannt und wollte unbedingt im Garten spielen. Molly kam das gerade sehr recht: „Dann zieht euch warm an und bleibt schön in der Nähe“, mahnte sie die beiden. Anschließend drückte sie Draco den Muggelkarton mit den Blumenzwiebeln in die Hand und forderte ihn auf, diesen draußen auf der Bank abzustellen, denn darum konnte sie sich heute wirklich nicht mehr kümmern.
 

Draußen hüpfte Teddy augenblicklich um Draco herum und wollte spielen. Der allerdings hielt den Karton weiterhin fest, lief sofort weiter und klaubte in der Nähe der Bank von einem Tisch eine kleine Schaufel auf und drückte sie dem Jungen in die offene Handfläche. Schließlich nahm er Teddy an der Hand und ging mit ihm in den Garten.
 

~~~~~~
 

Als es draußen allmählich dämmerte machte sich Molly plötzlich Sorgen. Durch ihre ganze Hausarbeit hatte sie gar nicht mitbekommen, dass es schon so spät war. Rasch schob sie den Apfelkuchen in die Backröhre, wischte sich ihre Hände an der Schürze sauber und rief nach Teddy und Draco. Doch keiner der beiden meldete sich und da fiel ihr ein, dass sie ja in den Garten gegangen waren. Daher ging sie zur Hintertür und rief nochmals nach ihnen, doch es kam keine Antwort zurück.
 

„Teddy! Draco! Wo seit ihr denn?“, versuchte sie es erneut, aber wieder kam keine Antwort.
 

„Theodore Remus Lupin Weasley!“, schrie sie nun etwas strenger und benutzte mit Absicht Teddys ausführlichen Namen. „Draco Malfoy? Kommt endlich her!“
 

Gerade als die Sorge um ihre Schützlinge wuchs, kamen sie um die Häuserecke gebogen und Molly stieß als erstes einen erleichterten Stoßseufzer aus. „Wo wart ihr nur, ich habe schon mehrmals nach euch …“, da stockte sie und musterte zuerst ihren Enkel und schließlich den jungen, blonden Mann eingehend.
 

Beide waren von oben bis unten mit Dreck besudelt, an ihren Händen klebte Erde und Teddy hielt freudestrahlend die kleine Schaufel hoch in die Luft. So rannte er geradewegs seiner Oma entgegen, die ihren Augen kaum traute.
 

„Wie seht ihr aus?“, fragte sie sichtlich erstaunt und nahm Teddy die Schaufel ab. „Was habt ihr denn gemacht?“
 

„Wir haben zusammen die Tulpenzwiebeln eingepflanzt“, kam die Antwort, die nicht von Teddy stammte, und im selben Augenblick machte Mollys Herz einen freudigen Hüpfer. Gleichzeitig spürte sie jedoch ihre Knie weich werden und sie taste sich vorsichtig bis zur Bank, wo sie sprachlos Platz nahm und mit feuchten Augen in die sturmgrauen Augen von Draco blickte.
 

„Oma, was ist? Hast du Aua?“, fragte Teddy und zupfte sie wie am Tag zuvor am Ärmel.
 

„Hat sich jemand verletzt?“, erklang eine weitere Stimme und kurz darauf kam Harry von der Hintertür ins Freie gelaufen. Er war soeben zum Fuchsbau appariert, hatte Teddy draußen reden gehört und war umso eiliger hinausgestürmt. Sofort erkannte er die sprachlose Molly blass auf der Bank sitzen und schaute zwischen ihr, Teddy und Draco hin und her. Dabei begrüßte er kurz sein Patenkind, um schließlich zu fragen: „Ist etwas passiert?“
 

„Ich habe mit Teddy die Tulpenzwiebeln eingepflanzt“, erklang die einfache Antwort, gesprochen von einer leisen und leicht rauen Stimme. „Und dann haben wir fangen gespielt.“
 

Harry hätte im selben Moment mit allem gerechnet, selbst das Voldemort aus seinem Grab auferstanden wäre, doch Dracos Stimme drang so überraschend an sein Ohr, dass er erschrocken die Luft einzog und sie erst wenige Sekunden mit einem langen Zischen aus seinen Lungen entweichen ließ. Wie in Trance nahm er neben Molly Platz und starrte Draco völlig perplex an.
 

„Oma Molly? Onkel Harry?“ Teddy war total verwirrt und stupste sie beide mit seinen Fingerchen an, aber sie rührten sich nicht. Anschließend sah er zu Draco, der mit den Schultern zuckte.
 

„Oma Molly, hast du Aua? Hat Onkel Harry Aua?“, fragte Teddy und verstand einfach nicht, was passiert war. Er hätte eher damit gerechnet, dass Molly ihn ausschimpfte, doch das übernahm augenblicklich seine Adoptivmutter.
 

„Meine Güte, Theodore!“, rief Hermine, die im Türrahmen aufgetaucht war und den Kopf schüttelte. „Du siehst ja wie ein Ferkel aus. Was hast du nur gemacht?“, dabei glitt ihr Blick nun zu Draco, der nicht weniger verdreckt war als Teddy. „Was habt ihr gemacht?“
 

„Ich habe mit Teddy die Tulpenzwiebeln eingepflanzt“, antwortete Draco ihr ruhig. „Und dann haben wir im Garten gespielt.“
 

Sie sah ihn für einen Sekundenbruchteil erstaunt an, dann hatte sie sich bereits wieder im Griff und rannte mit einem fröhlichen Lachen zu ihm hinüber. Sofort schloss Hermine Draco in eine herzliche Umarmung und als beide wieder einander losließen, lächelten sie sich gegenseitig mit einer friedlichen Miene an.
 

„Du sprichst ja wieder, das ist klasse!“, meinte Hermine anschließend und wandte sich Molly und Harry zu, die nur langsam aus ihrer Starre in die Gegenwart zurückkehrten.
 

„Mama …“, fragte nun Teddy dazwischen, „… geht es Oma und Onkel Harry nicht gut?“
 

„Doch, doch“, antwortete sie immer noch lächelnd. „Sie mussten sich nur einmal kurz setzen.“
 

Daraufhin wirkte auch Teddy plötzlich erleichtert und hüpfte zwischen den Erwachsenen hin und her. Dann blieb er vor Harry stehen und sah ihm in die Augen. „Onkel Harry?“ Es folgte ein leises „Mhhhh“ und dann sagte der Kleine in all seiner kindlichen Unschuld, „Du bist wirklich so hübsch wie Onkel Draco.“
 

Harry bekam augenblicklich gerötete Wangen.
 

„Hast du Onkel Draco lieb?“, fragte Teddy anschließend.
 

Harrys Gesicht begann bei diesen Worten zu glühen und er glaubte, sein Kopf wäre eine überreife Tomate. Gleichzeitig spürte er sein Herz schneller schlagen und doch fühlte er sich auf bizarre Art und Weise schrecklich ertappt. Daher hob er auch nur langsam den Blick und schaute Hermine fragend an. Sie wiederum schenkte ihm ein Schmunzeln und winkte Teddy zu sich. Aber anstatt Harry seine Augen am Ende auf Draco richtete, sah er verlegen zu Boden und wusste nicht, was er darauf sagen sollte.
 

„Hast du Onkel Draco ganz viel lieb?“, wiederholte Teddy im selben Moment seine Frage.
 

„Ja … ich … ich … habe … Draco“, stammelte Harry und obwohl er vielmehr durch sein Patenkind in die Enge getrieben worden war, ergänzte er, „Ja ich habe Onkel Draco lieb.“
 


 

~~~ Fortsetzung folgt ~~~
 


 

Na????? *ganz hibbelig ist* Was sagt ihr?

Ist mir die Überraschung gelungen?
 

Würde mich über eure Meinung in einem Review freuen *büdddddeeeeeeee*
 

Liebe Grüße

Elbenstein



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vava
2009-06-09T21:49:20+00:00 09.06.2009 23:49
*~*
ich bin sooooooooooooooooooooo begeistert *~*
dray hat was gesagt *___*
ich freu mich voll XDDD
und ich freu mich schon wieder auf das nächste kappi ^^
bin ja wirklich gespannt wie es weitergeht weil...
ich mein nach harrys geständnis XDDD
das wird sicher noch interessant XD
Von:  Omama63
2009-06-09T16:31:14+00:00 09.06.2009 18:31
Deine FF ist super.
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht.
Schreib bitte schnell weiter.
Von:  HisoChan
2009-06-09T12:07:50+00:00 09.06.2009 14:07
ERSTE!!!! YEAH!!!
Und endlich hat Draco geredet!! Und dann auch noch das eingeständnis dass Harry Draco 'mag'^^

Schreib schnell weiter!!

Lg
HisoChan


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