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Can you feel me shiver?

m a s t e r s h i p p i n g
von

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Future

-DUKE-
 

Als deine Hand mein Handgelenk umfasst und du mich zurückhältst, leiste ich dir keinen Widerstand und lasse es einfach geschehen. Dabei spüre ich deine Kraftlosigkeit ... wie viel Mühe dir es dir bereitet.
 

Ich habe erwartet, dass es dir nur Recht sei, wenn ich nun gehen würde ... nachdem ich dir die Wahrheit gesagt habe, welche ich so lange vor dir verschwiegen habe.

Nun sitze ich erneut neben dir, blicke stumm auf dich herab.

Du wirkst so schwach und müde ...

Noch nie zuvor habe ich dich so gesehen, denn es hat nie etwas gegeben, das deine Stärke in Frage gestellt hat.
 

Deine kühlen Fingerspitzen legen sich auf meine Haut, streichen zärtlich über mein Gesicht und mir läuft ein angenehmer Schauer über den Rücken. Vorsichtig ziehst du mich näher zu dir und ich gebe dem leichten Druck nach. Mein Herz schlägt so laut und beinahe schmerzhaft gegen meine Brust.

Nur wenige Zentimeter von dir entfernt halte ich inne, sehe, wie du überrascht zögerst.

Ich verstehe nicht, was hier gerade passiert ... doch habe ich das Gefühl, dass es richtig ist. Mir wird warm und dein sanfter Atem streift meine Lippen, bevor du den Kopf ein wenig anhebst und sie mit den deinen berührst.

Die Augen behältst du geschlossen und ich tue es dir gleich, umschließe dich mit meinen schützenden Armen. Ein Zittern durchfährt deinen Körper, doch du wehrst dich nicht.

Ganz im Gegenteil ... du scheinst dich wohl zu fühlen ... auf irgendeine Weise geborgen.
 

Dieser Moment löst in mir etwas aus und ich kann es nicht beschreiben, weiß nur, dass es mich ganz erfüllt, mich nicht mehr loslässt.

Bis vor wenigen Sekunden habe ich geglaubt, dass hier das Ende ist ... das Ende dieser Freundschaft ... unser Ende.

Meine Gedanken kreisen um dich, um die Vergangenheit ... wissend, dass all die Fehler, die wir begangen haben, meine und auch deine, verblassen werden ... wenn wir uns jetzt entscheiden ...

Und ich bin mir sicher.

Sicher darüber, dass ich dich liebe ... ehrlich und aufrichtig ... und dass ich dich nicht noch einmal enttäuschen werde.
 

Allmählich vertiefe ich die Berührung unserer Lippen zu einem zurückhaltenden, unschuldigen Kuss. Du erwiderst ihn schüchtern und ein wenig unbeholfen, was mich zum Schmunzeln bringt.

Du bist wundervoll ...
 

Nach einer Weile löse ich mich von dir und streiche dir eine seidige, brünette Strähne aus dem Gesicht. Noch ist die Situation für mich nicht greifbar ... Ich habe mit keiner solch abrupten Wendung gerechnet. Viel mehr damit, dass ich dich durch mein Geständnis weiter von mir distanziere ... dich vielleicht noch mehr verletze, als ich es sowieso schon getan habe.

Und nun ist alles anders ...

Wahrscheinlich weißt du nicht einmal, wie unendlich glücklich du mich machst ...
 

Trotzdem sorge ich mich um dich. Der plötzliche Umsprung deines gesundheitlichen Zustands betrübt mich. Zwar bist du weitestgehend wohl auf, doch der Gedanke daran, dass du nichts siehst, bis auf die leere Dunkelheit ... dass du mich nicht siehst, kommt mir so unwirklich vor ... es ist bedrückend.

In wie fern sich ab jetzt alles verändern wird, kann ich nicht sagen, denn ich kann mir im Augenblick noch nicht vorstellen wie du damit umgehen wirst, dass dein Augenlicht erloschen ist.
 

Bevor ich dich umsichtig zurück in die Laken drücke, umarme ich dich noch einmal.

Es ist besser, wenn du jetzt schläfst und dich ein bisschen erholst ...

Am liebsten würde ich dich zu mir ziehen, dir Nahe sein, dich küssen und dich wärmen, doch viel wichtiger ist vorerst, dass du dich ausruhst.

Anfang sträubst du dich dagegen, aber ich lasse nicht locker und schließlich gibst du auf.

Ich verspreche dir, dass ich hier neben dir sitzen bleibe bis du wieder aufwachst und verschränke meine Finger mit deinen.

Nach einigen Minuten, in denen dein Atem recht gleichmäßig geworden ist, gehe ich davon aus, dass du schläfst und lege meinen Kopf vorsichtig auf deinen Bauch, um auch ein wenig vor mich hinzudösen. Die letzten Stunden sind wirklich sehr anstrengend und nervenaufreibend gewesen.

Auch, wenn die vergangenen Wochen für uns beide nicht leicht gewesen sind und es letztendlich so hat enden müssen ... so haben wir uns doch nicht verloren.

Manchmal braucht es wohl erst einen Rückschlag, der einem bewusst macht in welch ernster Lage man sich tatsächlich befindet ... und mir ist klar, dass es allein meine Angst gewesen ist, die mich dazu gezwungen hat ehrlich zu dir zu sein.

Dies gestehe ich mir nicht gern ein, doch ich werde mich nicht selbst belügen und habe aus meinen Fehlern gelernt ...
 

Kurz bevor sich meine Lider senken, fühle ich wie jemand zärtlich durch mein schwarzes, langes Haar streicht und schaue verdutzt auf. Deine Augen sind einen Spalt breit geöffnet und auf mich gerichtet. Dein Blick wirkt im ersten Moment leer ... ausdruckslos, aber ich meine etwas Trauriges darin zu entdecken.
 

„Duke ...?“, fragst du leise.
 

Du bist dir nicht sicher, ob ich wach bin.
 

Zum Zeichen, das ich dich wahrgenommen habe, drücke ich sanft deine Hand, verbleibe jedoch stumm und beuge mich ein Stück nach vorn, um einen Finger auf deinen Mund zu legen.
 

„Ich bin da, Seto. Aber es ist besser, wenn du jetzt schläfst ...“
 

Erneut willst du zum sprechen ansetzen.

Ich versiegle deine Lippen flüchtig mit meinen, um dich zum Schweigen zu bringen.
 

„Psst ...“, flüstere ich streichle über deine Wange.
 

Bevor ich mich zurück in meine ursprüngliche Position bewegen kann, hauchst du mir jene Worte ins Ohr, welche ich mir seit Jahren von dir zu hören gewünscht habe ...
 

„Ich liebe dich ... „
 


 

Die folgenden Wochen vergehen recht ruhig und ereignislos, wofür ich innerlich sehr dankbar bin, denn noch mehr Aufregung würde dir jetzt nicht gut tun.

Um dich zu entlasten habe ich all die Dinge bezüglich deiner Firma geklärt und deine Sekretärin davon in Kenntnis gesetzt, dass du auf Grund des Schlaganfalls für längere Zeit nicht im Büro erscheinen wirst. Wie genau es mit der Kaiba Korporation nun weitergehen soll, darüber bin ich mir noch nicht im Bilde.

Eigentlich ist es mir vorerst auch egal, denn meine Aufmerksamkeit gilt ganz dir.
 

Jeden Tag fahre ich mit Mokuba zum Krankenhaus und besuche dich. Dein Bruder und ich haben uns ein Zimmer in einem Hotel genommen, welches sich nicht weit entfernt befindet.

Auch heute steigen wir gemeinsam die Treppen hinauf, während die Strahlen der Morgensonne auf uns hinabfallen.

Es wird wieder wärmer ...
 

Als ich die Tür zu der Station öffne, auf welche du inzwischen verlegt worden bist, treffen der Jüngere und ich auf Bakura-san.

Er begrüßt uns freundlich und berichtet, dass er eben bei Seto gewesen ist, um nach ihm zu sehen.
 

„Mir sind meine Patienten sehr wichtig.“, beginnt er zu sprechen, „Deshalb sehe ich auch noch nach ihnen, wenn sie nicht mehr unter meiner Obhut auf der Intensivstation stehen. Ich bin mir sicher, dass Herr Kaiba innerhalb der nächsten Tage entlassen werden kann, denn er ist schon wieder gut zu Kräften gekommen. Mit ihrer Unterstützung wird es sicher möglich sein, dass er bald wieder mit ihnen nach Domino fliegen kann.“
 

Diese Neuigkeiten erfreuen sowohl mich, als auch den Kleineren. Ich bin erleichtert darüber, dass dein Zustand sich verbessert hat und ich mir augenscheinlich keine allzu großen Sorgen mehr machen muss.

Ich bedanke mich bei dem Weißhaarigen für die Auskunft und lächle ihm zu.

Für seinen Beruf ist er wahrlich bestens geeignet, denn durch seine ausgeglichene und bedächtige Art fällt es leicht Vertrauen zu ihm aufzubauen.

Er ist mir von Anfang an sympathisch gewesen und ich habe immer das Gefühl gehabt, dass du bei ihm in guten Händen bist.
 

Nachdem Mokuba und ich uns von ihm verabschiedet haben, machen wir uns auf den Weg zu dir. Du bist bereits wach und wendest dich in unsere Richtung, als du hörst, wie sich die Tür öffnet.

Mein Begleiter stürmt an mir vorbei und stürzt sich, ungestüm wie eh und je, auf dich.

Lachend folge ich ihm, wünsche dir einen guten Morgen und stehle dir einen zärtlichen Kuss. Dein Bruder beobachtet das Geschehen mit einem zufriedenen, beinahe triumphierenden Gesichtsausdruck und lässt sich auf den Stuhl neben deinem Bett fallen.

Ihm ist noch am selben Abend, an welchem ich dir gestanden habe, was ich für dich empfinde, aufgefallen, dass ich mich anders verhalten habe als gewohnt.

Seine Neugier habe ich dem Jüngeren nicht verdenken können. Zudem hat er mir nicht nur durch einmaliges gutes Zusprechen Mut gemacht und mir somit dabei geholfen, mich zu überwinden, weshalb ich ihm nicht vorenthalten habe was sich zwischen dir und mir ereignet hat.
 

Während Mokuba sich mit dir unterhält, sitze ich schweigend neben dir und streichle sanft mit dem Daumen über deine Hand, welche du fest um meine geschlossen hast.

Ich sehe dich ein wenig verträumt an.

Die Frage, was die Zukunft für uns bringen wird lässt mir kaum Ruhe ...

Mir ist bewusst, dass es nicht leicht wird, doch ich bin mir sicher, dass wir einen Weg finden können.
 

Gemeinsam ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Karma
2009-06-05T11:54:53+00:00 05.06.2009 13:54
Gott, bei Setos Liebesgeständnis habe ich sooooooo geheult!
*immer noch flenn*

Das Kapitel ist wirklich unglaublich schön. So gefühlvoll, so hoffnungsvoll...
*schnief*
Ich sag ja, ich liebe Deinen Schreibstil. Der ist wirklich toll!
*_______________________*
*mehr gerade nicht sagen kann*
*noch immer zu ergriffen ist*

Karma


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