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What I've wished for all my life...

Draco x Severus
von

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Blaise' Geheimnis

Ist das denn zu glauben? Jetzt ist es auf einmal schon vorbei, obwohl es mir vorkommt, als hätte ich erst gestern mit dem Schreiben angefangen... Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um noch mal allen treuen Lesern zu danken. Leute, ihr habt mich gerettet. Ehrlich. Ohne euch wäre ich verloren, und ich werde euch vermissen. Danke.
 

Okay, here we go:
 

Long as the days in the summertime

Deep as the winedark sea

I will keep your heart with mine

Till you come to me.

- Loreena McKennitt, „Penelope's Song“
 

Draco blickte zur Uhr – mindestens das dritte Mal in den letzten fünf Minuten. Unglaublich, wie langsam die Zeit heute verging! Immer noch eine halbe Stunde bis zum Abendessen...

Heute begannen die Weihnachtsferien, der Großteil der Schüler würde nach Hause fahren... Und er würde viel mehr Zeit mit Severus verbringen können.

Allein der Gedanke daran entfachte erneut die Glut der letzten Nacht. Das fehlte ihm gerade noch, dass er hier im Gemeinschaftsraum feststeckte und dann auch noch heiß wurde... Er musste sich irgendwie ablenken.

„He, Blaise, fährst du eigentlich nach Hause?“

Blaise, der neben ihm saß, strich sich das Haar aus der Stirn und schüttelte den Kopf. „Ich bin froh, wenn ich meine Eltern los bin. Freiwillig geh ich da bestimmt nicht hin.“

Draco nickte. Dann fiel ihm etwas ein. „Du schuldest mir noch eine Geschichte, Blaise.“

Sein Freund runzelte die Stirn.

„Du wolltest mir erzählen, nach wem du Ausschau gehalten hast, wenn ich dir von... ihm erzähle.“ Er nannte Severus niemals in der Öffentlichkeit beim Namen. Sie konnten unmöglich das Risiko eingehen, entdeckt zu werden.

Aber dies war sein letztes Jahr in Hogwarts. Und dann...

Er wagte nicht, den Gedanken zu beenden.

Blaise biss sich auf die Lippen. „Da war nichts, Draco. Ich habe nur aus dem Fenster gesehen.“

Draco würdigte diese schlechte Lüge nicht einmal einer Antwort, sondern sah Blaise nur mit gehobenen Brauen an.

Blaise wurde rot.

Dass ich das noch erleben darf!

„Na schön, ich erzähl's dir, aber nicht hier. Lass uns in mein Zimmer gehen.“

Draco folgte ihm und versuchte die Erinnerung daran zu verdrängen, was hier alles zwischen ihm und Blaise passiert war.

Blaise setzte sich aufs Bett und überließ Draco den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Eigentlich war es nichts Besonderes...“ Aber seine Stimme strafte ihn Lügen. „Er war da und hat nach mir gesehen. Mein Er.“

Draco lächelte, zog die Knie an und legte das Kinn darauf. „Erzähl mir von ihm. Immerhin bin ich dein bester Freund.“

Blaise fuhr sich durch die Haare. „Hm, das ist gar nicht so einfach... Er ist sehr ruhig... Außer wenn wir – du weißt schon.“ Er grinste. „Oder wenn er wütend wird. Er ist sehr jähzornig... ja, das auch. Aber er hat etwas an sich... Er beschützt mich. Gott, ich kann dir gar nicht erzählen, wie oft er mich schon aus irgendwelchen blöden Situationen befreit hat. Einmal bin ich in London von ein paar Typen überfallen worden, die... Naja, du weißt schon.“ Er schauderte. „Da ist er aus dem Nichts aufgetaucht. Ich glaub nicht, dass er appariert hat, man hat zumindest nichts gehört... Auf jeden Fall war er plötzlich da und hat sie vertrieben. Ich glaube, wenn ich ihn nicht davon abgehalten hätte, hätte er sie umgebracht. Er war so wütend.“ Blaise blickte ins Leere, und seine Augen hatten sich verdüstert. „Damals hat er mir gesagt, dass er mich mein ganzes Leben beschützen wird... Dass ich das einzige Bindeglied zu seinem Verstand bin... Zu seiner geistigen Gesundheit.

Dass ich ihn zum Menschen gemacht habe.“

Blaise blinzelte und blickte mit einem schwachen Lächeln auf. „Ach, hallo Draco, du bist ja noch da.“

Draco grinste. „Und du hast mit mir geschlafen, während du mit ihm zusammen warst?“

Blaise hob die Schultern. „Ich hab ihm von dir und Snape erzählt... Er besucht mich nachts, manchmal. Er meinte, ich solle dich trösten, wenn – und wie – ich wolle, denn er könne in der nächsten Zeit nicht kommen. Und er wolle ja nicht, dass ich aus der Übung komme.“

„Was?“

Blaise hob die Schultern. „Tja, so ist er eben. Außerdem hast du ja am wenigsten Grund, dich zu beklagen.“

Draco grinste. „Stimmt. Wie heißt er denn?“

Blaise seufzte und lächelte. „Tom. Er heißt Tom.“

Draco verzog das Gesicht. „Tom? Was für ein gewöhnlicher Name...“

„Sag ihm das nicht ins Gesicht! Ich glaube, ich bin der einzige, der ihn überhaupt so anreden darf.“

Dracos Antwort blieb ihm im Hals stecken, als es endlich sieben schlug. Er sprang auf. „Los, komm, lass uns zum Abendessen gehen.“

„Du kannst es wohl kaum erwarten, oder?“ Blaise seufzte. „Ach ja, die junge Liebe...“

„Halt die Klappe und beeil' dich!“ rief Draco, der schon den Gemeinschaftsraum durchquerte. Als Blaise ihn eingeholt hatte, fügte er hinzu: „Übrigens will ich deinen mysteriösen Tom so schnell wie möglich kennen lernen. Immerhin weißt du alles über ihn – meinen ihn – und ich überhaupt nichts.“ Aber angesichts von Blaise' Grinsen hielt er inne. „Was hast du denn? Grins nicht so blöd.“

Blaise lachte. „Aber ich kann nicht anders blöd grinsen. Außerdem kennst du ihn schon.“

Draco blieb stehen. „So ein Quatsch. Ich kenne keinen Tom.“

Als einzige Antwort erhielt er ein höchst merkwürdiges Lächeln.

Kaum saßen sie am Slytherin-Tisch klatschte Blaise sich hastig etwas Essen auf den Teller. Amüsiert betrachtete Draco die eigenwillige Mischung, die dabei herauskam: vier verschiedene Beilagen, von denen drei aus Kartoffeln bestanden.

„Wieso hast du es denn so eilig?“

Blaise würgte einen Mund voll Kartoffelbrei hinunter. „Hab ich dir das nicht erzählt? Tom kommt heute Abend und will mich draußen treffen. In einer Viertelstunde.“

Draco seufzte. „Na toll, du gehst dich amüsieren und ich muss noch ewig warten, bis er Zeit für mich hat.“ Er schnitt ein Stück von seinem Hackbraten ab. „Du könntest mir wenigstens deinen Freund vorstellen.“

Blaise ließ seine Gabel in das Mischgemüse fallen. „Auf keinen Fall! Er will niemanden sehen!“

„Außer dir natürlich...“

„Vergiss es, Draco. Das geht nicht. Er würde furchtbar wütend werden!“ Blaise nahm nahm einen Schluck Tee.

„Himmel, Blaise, du hörst dich an wie eine misshandelte Ehefrau.“ Okay, das war nicht nett. Aber Draco hasste es, wenn man ihm etwas abschlug. Und er war verdammt noch mal neugierig.

Aber anstatt wütend zu werden, lächelte Blaise. „Er würde mir nie etwas tun. Ich habe keine Angst vor ihm, aber ich habe es viel lieber, wenn er lacht.“

Aua. Draco schämte sich für sein Benehmen. Blaise' offene Art, ihm seine Grenzen zu zeigen, war umso unangenehmer, weil sie frei von Vorwürfen war.

Na toll. Seine Scham hatte seine Laune nicht gerade gehoben.

Blaise berührte kurz seine Schulter. „Komm schon, Draco, mach nicht so ein Gesicht. Immerhin fangen heute die Ferien an. Außerdem... Ich glaube nicht, dass Tom was dagegen hätte, wenn mein bester Freund mich zur Tür bringt und dabei zufällig einen Blick auf ihn erhascht.“ Er machte ein unschuldiges Gesicht, was ihm mit den blauen Augen und dem blonden Haar ziemlich gut gelang.

Draco grinste.

Also begleitete Draco ihn in die Eingangshalle. Sie hielten in der Tür, die auf die Ländereien hinaus führte, und taten so, als würden sie zum Abschied ein paar Worte wechseln.

„Da drüben, beim Tor. Siehst du ihn?“ Blaise strich sich das Haar aus der Stirn und tat so, als lache er über einen Witz von Draco.

Draco spähte in die Dämmerung hinaus. Gegen den hellen Untergrund des Schnees hob sich eine schmale, dunkle Gestalt ab, die reglos hinter dem Tor stand. Außerhalb der Ländereien von Hogwarts. Über die Entfernung und in der aufkommenden Dämmerung konnte Draco gerade noch ein blasses Gesicht und dunkle Haare erkennen.

Er sah sehr einsam aus, wie er da stand und zu ihnen herüber sah, wie ein Kind, mit dem niemand spielen wollte.

„Ja, ich sehe ihn. Wie kommst du darauf, dass ich ihn kenne?“

Blaise verdrehte die Augen. „Mann, Draco, hast du letzte Nacht dein Gehirn in Professor Snapes Bett gelassen? Wenn du ihn nicht selbst erkennst, helfe ich dir auch nicht.“ Und damit winkte er ihm zum Abschied zu, wirbelte herum und lief zu Tom.

Draco blickte ihm gedankenverloren nach. Blaise blieb stehen, als er seinen Freund erreicht hatte, und Tom überwand den letzten Abstand zwischen ihnen und drückte Blaise an sich. Dann schob er ihn von sich fort, um ihn genau in Augenschein zu nehmen. Blaise lachte und sagte etwas, aber Draco hörte nur seine Stimme, die Worte verstand er nicht. Tom erwiderte etwas, dann legte er den Arm um Blaise' Schultern, und sie gingen davon.

Irgendwie kam er Draco doch bekannt vor, aber er konnte ihn beim besten Willen nicht einordnen. Grübelnd starrte er in die heraufziehende Nacht, bis jemand neben ihm auf die Türschwelle trat.

Draco wandte sich um.

Severus.

Sein Herz machte einen Hüpfer, aber trotzdem war das Lächeln, dass er ihm zuwarf, nur flüchtig – ein Lächeln, mit dem ein Schüler seinen Lieblingslehrer begrüßte, aber keineswegs mehr. Severus erwiderte den Gruß ebenso nachlässig und blickte dann hinaus in die Dämmerung.

„Ist das nicht Blaise?“

„Hm. Und ich versuche gerade, heraus zu bekommen, wer das neben ihm ist... Blaise ist mit ihm zusammen, aber er will nicht, dass ich seinen Freund sehe... Aber er kommt mir so bekannt vor...“

Severus blickte zu ihm hinunter. „Hat er Ihnen nicht gesagt, wie er heißt?“

Draco hob die Schultern. „Doch, aber das ist ja das Komische. Er heißt Tom, und Blaise ist der festen Überzeugung, dass ich ihn kenne... Aber ich kann ihn einfach nicht einordnen.“

Auf Severus' Gesicht breitete sich ein merkwürdiges Lächeln aus. „Dann stellen Sie ihn sich etwas größer vor; dünner und kahlköpfig. Und mit roten Augen“

Das Bild, das vor Dracos innerem Auge Gestalt annahm, ließ ihn schlucken. Ungläubig wandte er sich zu Severus um.

„Das... das ist nicht Ihr Ernst? Sie meinen wirklich, das ist...“

„Ja, ich meine wirklich.“ Severus unterbrach ihn mit Nachdruck, bevor Draco noch etwas Dummes sagen konnte. „Und jetzt lassen Sie uns hineingehen, bevor Sie sich erkälten.“

Draco lächelte. „Zu Befehl, Sir. Übrigens, kann ich noch kurz mit in Ihr Büro kommen? Ich muss noch etwas mit Ihnen besprechen.“

„Natürlich.“ Draco hörte die Anspannung in Severus' Stimme. Gestern hatte sein Lehrer ihm gesagt, dass sie sich heute nicht sehen könnten, weil er nachts Aufsicht in den Gängen hatte.

Und, wie Draco es erwartet hatte, kam Severus sofort darauf zu sprechen, als sie sein Büro erreicht hatten.

„Draco, du weißt doch, dass ich heute keine Zeit habe.“

Draco grinste. „Wenn ich wollte, könnte ich es dir ganz schnell besorgen.“ Als er Severus' Gesichtsausdruck sah, wurde er schnell wieder ernst. „Schon gut, schon gut. Ich will wirklich nur was besprechen.“ Er strich sich das Haar aus der Stirn und sah aus dem Fenster... kehrte Severus den Rücken zu. „Vielleicht ist es besser... wenn wir uns nicht mehr sehen... Bis zum Ende des Schuljahres.“

Er konnte Severus' Stirnrunzeln hinter sich beinahe körperlich spüren. Er zwang sich, sich umzudrehen und ihn anzusehen.

„Es ist nicht so, dass ich nicht will“, fuhr Draco hastig fort. „Aber irgendwie hattest du schon Recht... Es ist wirklich riskant. Und außerdem...“ Er suchte nach Worten. „Naja, wenn wir bis zum Sommer warten würden... Es gibt uns beiden Zeit zum Nachdenken.“

„Aber du warst dir doch so sicher – über das alles...“

„Ja, und ich bin mir immer noch sicher, dass ich es will. Aber ich habe keine Ahnung, wie, weißt du? Ich weiß überhaupt nicht, was ich von unserer Beziehung erwarte... Aber eines weiß ich.“

Severus machte eine auffordernde Geste, als er nicht weitersprach.

„Severus... Ich liebe dich. Und ich werde auf dich warten, so lange wie es nötig ist. Das ist alles, was ich im Moment sicher weiß.“

Sein Lehrer sah ihn lange an. Schließlich trat er zu ihm und küsste ihn, lange und zärtlich. Draco lehnte sich an ihn und versank in seinem herben Duft. Severus strich über seinen Rücken und fuhr mit der Hand zwischen seine Schenkel.

„Aber, Professor“, flüsterte er, „ich dachte, Sie haben gar keine Zeit.“

„Weißt du, Draco, wenn ich will, kann ich sehr schnell sein...“
 

P.S.: Damit ich euch nicht zu sehr vermissen muss, wie wärs wenn ihr mal mein Snupin "Full Moon" lesen würdet? ^^ Ähem. *Zaunpfahl hinterm Rücken versteck* Und noch mal Danke an euch alle. *verbeug*



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Omama63
2010-01-21T11:38:34+00:00 21.01.2010 12:38
Schöne FF und ein super Ende.
Von: abgemeldet
2009-08-16T03:12:25+00:00 16.08.2009 05:12
AHHH...jetzt haste mich...endgültig, hab ich schon mal erwähnt, dass ich Pairings mit Tomeinfach nur LIEBE und bisher kenn ich das immer nur mit Harry oder so, aber das is auch mal nicht schlecht. ALSO: Du schreibst ne Fortsetztung und gaaaaanz ausführlich, wie die beiden zusammengekommen sind, die Sache mit der Prügelei und alles andere Wichtige, egal ob OOC oder nicht. Sonst werd ich ganz ganz ganz dolle Böse!!!!
(PS.:Wahlweise geht auch jedes anderen Pairing, solange Tom drin vorkommt, aber es würde mich halt schon sehr stark interessieren, wie Blaise DEN rumbekommen hat *wird sicher heute NAcht davon träumen*)
Von:  Sushi-Queen
2009-04-25T16:04:29+00:00 25.04.2009 18:04
*lach* Wuh, Draco steht aber manchmal schon ganz schön aufm Schlauch, oder? ^^

Das war einfach ein wunderschönes Kapitel, nur traurig, dass es das letzte Kapi ist. Stört es dich, wenn ich mich dir mit Heulen gehen anschließe? *Taschentücherjahresvorrat dabei hab*

Ich hätte wirklich unheimlich gern noch viel mehr Kapitel gelesen, aber immerhin hast du ein richtig schönes Ende für die Story gefunden. *nick*

Cu
Von:  ai-lila
2009-04-24T18:11:32+00:00 24.04.2009 20:11
Hi ^^

Wuste gar net das Draco sooo ne lange Leitung hat. *prust*
Also ich fand es witzig. ^________^
Und Sev nenne ich ab jetzt wohl besser Speedy... wenn er denn so schnell ist, wie er sagt. ^///^°

Schade das schon Schluß ist... hätte gerne weiter gelesen. v.v
Das war eine wirklich gelungene Geschichte.
lg deine ai


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