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Valentines Day

Taiora One-Shot
von

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Valentines Day

Huhu!

Hier ist mein erster One-Shot zum Pairing Taiora- verkneifen konnte ich es mir einfach nicht, die Fans unter euch verstehen das sicher ;] Auch wenn der Valentinstag schon ein paar Tage her ist, denke ich, dass man den One-Shot trotzdem noch lesen kann, die Thematik kam mir einfach so zugeflogen:D

Viel Spaß beim Lesen- ich würde mich über Feedback freuen :]

Eure flyingAngel
 

Widmung: Dir, abgemeldet, & ich muss nicht erklären, warum. Du weißt, wie viel du mir bedeutest & wie viel ich dir zu verdanken habe. Das hier ist nur eine Kleinigkeit.

Und dir Mojito, weil du immer da bist, wenn ich dich brauche. Weil du mir hilfst & mich aufmunterst- wahrscheinlich, ohne es selbst zu merken.

<3
 


 

Anmerkung: Die Story spielt sich zwei Jahre nach der zweiten Staffel in der Menschenwelt ab.
 


 

Valentines Day.
 

Valentinstag.
 

Brr.
 

Allein bei dem Gedanken daran rollten sich schon seine Zehennägel hoch.
 

Ein Geräusch kroch seine Kehle empor, bei welchem man nicht wusste, ob es nun eher ein Seufzen, ein Grollen oder ein unterdrücktes Lachen war. Vielleicht von allem etwas.

„Tai, ist was nicht in Ordnung?“, erklang die besorgte Stimme seines Partners Agumon.

Langsam machte der Angesprochene seine Augen auf und betrachtete sein Digimon, welches vor ihm neben der Couch stand. Seine grünen Augen musterten seinen menschlichen Freund fragend und in diesem Moment bedauerte Tai zum ersten Mal, dass es Agumon war, der ihm diese Frage stellte.

Agumon war sein bester Freund, sein Partner, der ihm in allem zur Seite stand. Aber…Er war sein Digimon-bester Freund, sein Digimon-Partner. Und eben das war es, was Tai dazu verleitete, ihn anzulügen.

„Nein, alles im grünen Bereich, Agumon“, sagte er und lächelte ein wenig aufgesetzt.

Für Agumon war es nicht leicht, bestimmte Gefühle der Menschen nachzuvollziehen, das wusste der Digiritter. Obwohl er bereits seit einigen Jahren mit ihnen zu tun hatte und sich sein Verständnis für die menschlichen Gefühle und ihr Verhalten sicherlich erweiterte hatte, würde er Tais momentane Gefühle und Gedanken nicht nachvollziehen können. Das Digimon wusste zwar das heute Valentinstag war- wie konnte das irgendeinem Wesen durch die wochenlangen Werbungen und das heutige verliebte Getue der Menschen entgehen?- aber er wusste dennoch nichts damit anzufangen.

„Bist du sicher?“, fragte Agumon und legte eine seiner Klauen auf den Rücken des Siebzehnjährigen.

Tai kam nicht umhin doch noch einmal zu seufzen. Egal, ob sein Partner verstand oder nicht, er wusste, dass es seinem Freund heute nicht gut ging. Seit sechs Jahren kannten sie sich jetzt und immer hatte Agumon ihm beigestanden. Trotz allem konnte er sich alles bei ihm von der Seele reden. Und das brauchte er jetzt, auch wenn der Braunhaarige das ungern zugab.

„Nicht wirklich“, gab Tai zu und strich sich durch das braune Haar.

„Was ist denn? Sag schon.“

Tai sah zu ihm. Der bettelnde Blick aus seinen großen Augen war vernichtend.

„Wie soll ich das erklären?“, sprach er die Frage laut aus, die er sich insgeheim die ganze Zeit gestellt hatte. Schließlich befürchtete er nicht nur, dass Agumon ihn nicht verstand…Er verstand sich ja selbst nicht besonders gut. „Um es auf den Punkt zu bringen: heute sind alle Menschen um mich herum schrecklich gut drauf und haben sich alle schrecklich gern- und ehrlich gesagt, geht mir das ziemlich auf die Nerven. Ich hasse diesen Tag.“

Agumon blinzelte überrascht.

„Aber was soll daran so schlimm sein? Es ist doch schön, wenn alle glücklich sind.“

Gott, wie konnte er es dem gelbem Digimon erklären?

Natürlich war es schön, wenn alle glücklich waren. Tai konnte es verstehen und eigentlich konnte er es ihnen nicht übel nehmen- obwohl er das tief in seinem Inneren tat- aber sie mussten sich doch nicht so verhalten.

Der Valentinstag war einfach ein Tag, an dem alle ausflippten und zu verliebten Monstern mutierten. Nichts war wichtiger als diese eine Person und plötzlich hatte man keine Zeit mehr für andere Dinge. Okay, vielleicht übertrieb er ein wenig, aber das half ihm momentan wenigstens und schaffte ihm Genugtuung. Außerdem verhielten sich einige Menschen, die er kannte, wirklich wie gerade gedacht. Sein bestes Beispiel dafür waren T.K. und seine Schwester Kari . Ja, Tai verstand, dass sie unglaublich verliebt ineinander waren, weil sie nach einem ewig nervenaufreibendem Durcheinander endlich zusammengekommen waren. Und ja, er verstand auch, dass dies ein besonderer Valentinstag war- weil es nun mal der erste für sie war. Aber er verstand nicht dieses Schokolade schenken hier, dieses Rosen schenken da- und sicherlich nicht dieses Küssen die ganze Zeit (und das Kari dabei ausgerechnet seine Schwester war, trug nicht dazu bei, dass es Tai damit besser ging).

Also gut, Agumon wollte wissen, warum er heute schlecht drauf war und, was ihm gar nicht ähnlich sah, wie ein Jammerlappen auf der Couch rumhing?

Die einfache Antwort: die verliebten Monster gingen ihm allesamt auf den Keks und er konnte sie kaum ertragen- weil er keiner von ihnen war.

Und da er diese Worte auf keinen Fall zu seinem Freund sagen konnte, würde er es ihm auf seine Art und Weise versuchen zu erklären.

„Lass es mich in deine Worte fassen, Agumon“, sagte er und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Wenn es einen Tag im Jahr geben würde, an dem jeder sein Lieblingsessen bekommen würde und das in so großen Mengen, wie er es sich wünschen würde. Dann wäre das ein ziemlich schöner Tag für alle, oder?“

Sofort begannen Agumons Augen zu leuchten und er nickte eifrig. Wahrscheinlich stellte er sich gerade sein Lieblingsgericht vor.

„Aber was wäre, wenn du plötzlich in einem Jahr an diesem Tag nicht dein Lieblingsessen bekommen würdest- aber alle anderen um dich herum schon und sie freuen sich total darüber. Und du…“, Tai schluckte und wollte die nächsten Worte zunächst nicht aussprechen. Dann tat er es doch. „Und wenn du die Person vermissen würdest, die dir schon einmal Essen gegeben hat. Dann wärst du doch traurig, oder?“

Die Stirn von Agumon runzelte sich, sodass Tai förmlich sah, wie sein Gehirn arbeitete. Tai wusste gar nicht, was es darüber nachzudenken gab, denn er kannte sein Digimon in- und auswendig. Wenn es eine Sache gab, die Agumon den ganzen Tag tun konnte, dann war es Essen. Und da seine Mutter ihn regelmäßig verwöhnte –obwohl den braunhaarigen Junge manchmal wunderte, dass das, was seine Mutter kochte, dem Digimon tatsächlich schmeckte- war Agumon in seinen Augen dem Himmel ziemlich nah.

„Ja, ich wäre traurig“, sagte es schließlich und Tai nickte zufrieden. Das was dann kam, verschlug ihm jedoch die Sprache. „Aber hat das Ganze etwas mit Kari und T.K. zu tun? Weil er ihr so viel Schokolade geschenkt hat und du nichts bekommen hast?“

Zuerst war Tai zu verblüfft, dass Agumon so gefährlich nah an die Wahrheit heranrückte, aber dann musste er ein herzhaftes Lachen unterdrücken. Ein Grinsen huschte über seine Lippen und er richtete sich langsam auf. Glaubte Agumon wirklich, dass er nur wegen Schokolade schlecht drauf war? Diese Unschuld war unglaublich. Er legte eine Hand auf den Kopf seines Digimons und konnte sich kaum mehr vorstellen, wie es ohne ihn gewesen war.

„So ähnlich, Agumon.“

Auch auf Agumons Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, weil er anhand von Tais Grinsen dachte, dass es ihm jetzt besser ging, weil er sich sein Problem von der Seele geredet hatte.

Und wirklich.

Es ging ihm tatsächlich besser. Die gute Laune von Agumon steckte ihn nicht zum ersten Mal in seinem Leben an.

„Denk nicht mehr daran, Tai, ich schenke dir bald ganz viel Schokolade!“, meinte Agumon und nahm ihn plötzlich bei der Hand. „Und jetzt lenken wir dich ab! Worauf hast du Lust?“

„Fußball“, war das Erste, was dem Braunhaarigen einfiel und bevor er genauer darüber nachdenken konnte, hatte er es auch schon ausgesprochen. „Auf dem alten Platz, wo ich früher gespielt habe.“

Wieso das? Natürlich, er ging öfters Fußballspielen, das war sein Hobby…Aber wieso ausgerechnet heute und ausgerechnet dort? Hoffte…er etwa jemandem zu begegnen?

„Okay, dann zieh dich um und wir gehen Fußballspielen“, freute sich Agumon und ließ sich auf das Bett fallen.

Die Geste, dass Tai aufstehen und sich fertig machen sollte, während er hier warten würde.
 

Und während Tai sich sein Trikot anzog, seine Sporthose überstreifte und seine Fußballschuhe fest zuschnürte, breitete sich ein leichter Kloß in seinem Hals aus. Leicht, aber dennoch nicht zu ignorieren.

Er wusste, auf wen er hoffte zu treffen. Auf wen er in dem Gespräch mit Agumon angespielt hatte- wer ihm ein Mal Essen gebracht hatte, an diesem besonderem Tag. Dem Valentinstag.

Es war ein Mädchen, welches er schon ewig kannte und mit dem er einige Zeit lang zusammen gewesen war, glücklich. Bis sie sich getrennt hatten.

Und obwohl er es niemandem gegenüber erwähnt hatte oder es zugegeben hätte, hatte er nie richtig aufgehört, an sie zu denken. Auch nicht, als sie mit Matt zusammengekommen- und sich wieder von ihm getrennt hatte. Das war wohl unvermeidlich, weil sie immer noch gemeinsam auf die gleiche Oberschule gingen und immer noch ein freundschaftliches Verhältnis miteinander führten- wenn auch nicht mehr so eng wie früher.

Zuerst war es jedoch nur immer mal wieder, sozusagen gelegentlich, gewesen, dass sich ihr Gesicht in seine Gedanken geschlichen hatte. In der letzten Zeit allerdings merkwürdigerweise wieder mehr- und heute bekam er sie kaum mehr aus seinem Kopf.

Das Mädchen, an das er dachte, war sie. Sora Takenuchi.
 

~
 

Leise, mit einem kaum wahrnehmbaren Prasseln, regnete es auf Tokio nieder. Es war nur ein leichter Nieselregen, bei dem man schon jetzt vorhersehen konnte, dass er nicht lange andauern würde, aber dennoch hob er Tais Laune auf unerklärliche Weise noch ein Stückchen mehr.

Tja, es war eben nicht alles perfekt an dem allseits geliebten Valentinstag. Jeder musste anscheinend seine Abstriche machen- und die Verliebten mussten mit einem untypisch regnerischen Wetter für diesen Tag zurecht kommen.

„Sicher, dass du bei diesem Regen spielen willst, Tai?“, fragte Agumon ihn und zupfte an seinem Fußballtrikot herum, welches langsam nass wurde.

Für seine Frage kassierte er nur einen schiefen Seitenblick und ein Grinsen von Tai. Er konnte immer noch darüber lachen, dass seine Eltern Agumon ein Fußballtrikot zu Weihnachten geschenkt hatten. Eigentlich fand Tai, dass Agumon das nicht nötig hatte, aber er hatte nichts gesagt, weil er sich so darüber gefreut hatte. Außerdem musste er zugeben, dass die weiße Hose und das rote T-Shirt –passend zu Tais Klamotten- gut zu dem Digimon passten.

Der Digiritter ließ seinen Blick über seinen alten Fußballplatz gleiten. Besonders viel hatte sich hier nicht verändert, außer dass die Tore ein wenig rostiger und unstabiler wie damals wirkten. Aber er verstand zumindest Agumons Bedenken, was das Wetter betraf: der ‚Fußballplatz‘ war ein normaler Lehmplatz. Ergebnis? Matsch, matschiger, am matschigsten, desto länger man spielte.

„Klar“, beantwortete Tai die Frage und trat mit einem seiner Füße absichtlich mehr in eine kleine Pfütze, als nötig gewesen wäre. Das konnte er sich einfach nicht verkneifen. „Hast du etwa Angst, nass zu werden, Agumon?“

Er stellte die blaue Tasche, die er bisher getragen hatte, auf der Holzbank neben sich ab und zog eine Wasserflasche hervor.

Agumon sah auf sein Trikot, dass durch die Spritzer jetzt an einigen Stellen dunkel besprenkelt war.

„Du bist gemein“, murmelte er.

„Ich weiß“, erwiderte dieser und rubbelte mit seiner Hand freundschaftlich über Agumons Schädel. „Das ist wohl eins der Dinge, die ich nie ändern werde.“

Mit einem leichten Lachen in der Kehle setzte er zum Trinken an.

„Was wird sich nie ändern?“

Die Frage und der Klang der Stimme brachten Tai sofort aus dem Gleichgewicht. Das Wasser gelangte nicht dorthin, wo es sollte, und er verschluckte sich heftig daran. Die nächste Minute konnte er kaum zu der Person aufsehen, die verdutzt vor ihm stand. Er spürte, wie Agumon ihm immer wieder auf dem Rücken klopfte und schob ihn von sich weg.

„Ist gut“, keuchte er und strich sich einige nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Sein Blick war immer noch dem Boden zugewandt, er konnte einfach nicht fassen, wer wirklich vor ihm stehen sollte. Sicherlich hatte er sich das nur eingebildet, dass konnte doch nicht sein.

„Hallo ihr Zwei“, hörte er eine zweite Stimme, die keinen Zweifel mehr bei ihm zuließ.

Biyomon.

Langsam hob er seinen Kopf und sah geradewegs in Soras rote Augen. Das ihm der Atem fehlte, lag sicherlich noch an seinem Hustenanfall von eben. Nicht an ihren Lippen, die sie zu einem Lächeln verzogen hatte und die Grübchen um ihre Augen herum. Der Rotschimmer auf ihren Wangen.

„Hi“, bekam er nur heraus, als Agumon schon längst beide begrüßt hatte und Biyomon beinahe umgeworfen hätte.

„Na, hattet ihr beide auch Lust auf Fußball?“, fragte Sora ihn plötzlich und erst jetzt fiel ihm auf, dass auch sie ihre Fußballkleidung trug und Biyomon einen Ball in den Händen hielt.

Dieser Zufall wurde immer merkwürdigerer, fand Tai. Auch wenn es ihm rein gar nichts ausmachte. Eben hatte er noch an sie gedacht und daran, dass er sie gerne sehen würde, und schon stand sie vor ihm. War das der Grund, warum er sich so merkwürdig verhielt und sein Herz so schnell klopfte? Weil er heute zu sehr an sie gedacht hatte?

Er atmete tief durch und grinste sein altbekanntes Grinsen.

„Ist doch das perfekte Wetter dafür, findest du nicht?“,meinte er und strich sich durch die Haare.

Für wenige Sekunden schloss Sora die Augen, als wenn sie sich ganz dem Gefühl hingeben wollte, wie der Regen sich auf ihrer Haut anfühlte. Tai mochte es, wenn sie so nachdenklich wirkte.

„Hast du Lust auf ein Spiel? Du und Agumon gegen mich und Biyomon?“, fragte sie schließlich.

„Au ja!“, rief Agumon begeistert und hatte sich bereits den Ball von Biyomon geschnappt.

„Agumon!“, rief das rosa Flugdigimon entrüstet und flog ihm bereits hinterher.

„Fliegen gilt nicht, Biyomon!“, rief Agumon über seine Schulter hinweg und kickte den Ball bereits durch den matschigen Platz.

Fast gleichzeitig schüttelten beide über das Verhalten ihrer Digimon den Kopf und als sie es sahen, brachen beide in Gelächter aus. Da fiel Tai wieder auf, wie viel er und Sora eigentlich durchgemacht hatten. Er konnte sich sicher sein, wenn er sagte, dass er nicht mit vielen Menschen solche Hindernisse überwunden und solche Verzweiflung erlebt hatte. Und so viel gelacht hatte.

„Bist du sicher, dass du überhaupt noch eine Chance gegen mich hast?“

Heimtückisch blitzte es in seinen Augen, aber sie winkte nur ab, ebenso grinsend.

„Pass nur auf, Tai. Wie damals solltest du mich nicht unterschätzen“, gab sie nur zur Antwort und boxte ihn leicht in die Seite. „Komm, wir fangen an, bevor der Regen noch schlimmer wird!“

Tai nickte nur und lief ihr hinter her auf das Feld. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und seitdem sie ihn berührt hatte, war ihm merkwürdig warm. Er schien so durch den Wind, dass er sich zunächst kaum auf das Spiel konzentrieren konnte- erst nach drei Toren Vorsprung durch Sora erwachte sein Kampfgeist und sein Augenmerk lag auf dem Spiel.

Die ganze Zeit über fiel ihm jedoch nicht auf, dass dieser Zufall noch merkwürdiger als ohnehin schon war. Denn Sora spielte seit drei Jahren kein Fußball mehr, sondern Tennis. Was bewog sie also an solch einem regnerischen Valentinstag ausgerechnet auf den Fußballplatz ihrer Kindheit zu gehen und dort Fußball zu spielen?
 

~

„Sora, hier!“, schrie das rosa Digimon aus vollem Hals und passte ihrem Partner im Laufen einen Ball zu.

Geschickt nahm Sora den Ball an und preschte damit vorwärts, geradewegs auf das Tor zu. Aber sie hatte nicht mehr mit Tai gerechnet, der ihr jetzt mit rasender Geschwindigkeit hinterher jagte. Sein Gesichtsausdruck war entschlossen, er musste unbedingt seinen Vorsprung von einem Tor beibehalten. Ein kurzer Blick nach hinten schreckte Sora auf und sie sah sich suchend nach Biyomon um.

„Biyomon!“, rief sie, beinahe heiser, und konnte den Ball gerade noch in die Richtung von ihrem Digimon schießen.

Aber sie sollte nicht sehen, ob der Ball ihren Partner tatsächlich erreichte. Sie hörte nur noch einen entsetzten Ausruf und spürte dann eine Hand an ihrem Arm, die sie weiteriss. Ihr ohnehin schon gestörtes Gleichgewicht- dieser Matsch war wirklich verdammt rutschig- kam komplett zum Erliegen. Selbst wenn sie welches gehabt hätte, die Hand an ihrem Arm riss sie dennoch nach unten in dem Schlamm. Das einzig Positive: sie fiel nicht hart.

Tai konnte auch nicht behaupten, besonders hart gefallen zu sein, da der Matsch wenigstens eine gute Eigenschaft besitzen musste. Dennoch lag Sora schwer auf ihm und sie schien dermaßen benommen, sodass sie es nicht bemerkte.

Nicht ahnen konnte er jedoch, dass sie sich nicht bewegte, weil sie sich ihrer Situation überaus bewusst war. Nicht nur sein Herz schlug doppelt so schnell wie sonst. Tai fragte sich, wie ihm nach der Anstrengung des Sports noch wärmer werden konnte. Sicherlich bildete er sich das ein- denn wie konnte er bei all dem Schlamm-, aber er meinte sogar, einen Hauch ihres Parfüms riechen zu können. Ein wenig blumig und leicht.

„Sora“, ächzte er nach einer Weile, in der sich keiner von den beiden bewegt hatte. „Könntest du vielleicht…?“

Sofort rollte sich Sora von ihm weg und murmelte Entschuldigungen. Innerlich fluchte Tai. Wieso hatte er sie dazu aufgefordert? Eigentlich hatte ihm die Nähe zu ihr mehr als gefallen. Einzig und allein seine Lungen dankten es ihm.

„Sora, Tai, ist alles mit euch in Ordnung?“, hörte er Biyomon sagen.

„Ja, alles okay“, erwiderte Sora schnell und winkte schwach mit der Hand, während sie sich aufsetzte. Bildete Tai es sich ein, oder vermied sie es, ihn anzusehen? „Könnt ihr vielleicht ein wenig Wasser holen?“

Auch Tai setzte sich auf und sah noch, wie Biyomon und Agumon nickten und zum Rand des Spielfelds gingen. Sie schienen es nicht sonderlich eilig zu haben, was ihn verwunderte. Überhaupt verwunderte ihn, dass sie nicht so erschrocken und besorgt reagiert hatten, wie er es erwartet hätte. Vorsichtig fasste er sich an den Kopf. Sicherlich hatte er sich den irgendwo gestoßen, er sah schon Gespenster.

„Sora…Tut mir wirklich Leid“, sagte er schließlich und rückte ein wenig näher zu ihr, weil sie ihm den Rücken zugewandt hatte. „Ich konnte nicht mehr anhalten.“

Sora zuckte mit den Schultern und drehte sich zu ihm um. Wieder lag auf ihren Lippen ein Lächeln und ein Rotschimmer zog sich über ihr Gesicht. Was, nebenbei bemerkt, völlig mit Schlamm bedeckt war. So wie der größte Teil ihres Körpers- und auch seines.

„Ist doch halb so wild, mir geht’s gut. Und dir?“
 

Später wusste Tai selbst nicht, wieso er in diesem Moment so gehandelt hatte. Er wusste nur, dass er nicht anders gekonnt hatte. Dass er nichts dagegen machen konnte, dass sich seine Lippen zu einem sanften Lächeln, welches man selten bei ihm sah, verzogen. Seine Hand streckte er nach ihr aus, ohne darüber nachzudenken.

„Tai…?“, hörte er sie leise seinen Namen hauchen. Sie wurde noch röter und das, was er in ihren Augen glaubte zu sehen, gefiel ihm. Sehr sogar. Denn, wenn es auch ein wenig anders war, hatte er es schon einmal in dem schönen Rot erkennen können.

Langsam strich er mit seinen Fingern den Schlamm aus ihrem Gesicht. Die Hitze, die davon ausging, war unleugbar.

„Wie immer denkst du nur an die anderen, oder?“, sagte er leise. Sora starrte ihn nur an. „Du hast mich eben gefragt, welche Dinge sich nie ändern werden. Das ist wohl eine davon.“

Jetzt fuhren seine Fingerspitzen nicht nur über ihr Gesicht, sondern auch durch ihre orangenen, schulterlangen Haare. Er fand es gut, dass sie sie offen trug. Schon früher, als sie noch zusammen gewesen waren, hatte er sie damit lieber gesehen.

„Tai?“ Ihre Stimme klang weicher als sonst. Fragend hob er eine Augenbraue, er spürte kaum mehr den Regen und den Schlamm auf seiner Haut. „Es gibt auch andere Dinge, die sich nie ändern werden.“

Fast schon vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Schulter und zog ihn mehr zu sich heran. Unwillkürlich rückte auch Tai näher heran und hielt beinahe die Luft an, bevor seine auf Soras Lippen trafen. Hatte er vorher geahnt, dass seine Gefühle zu ihr nie gänzlich verschwunden gewesen waren, dann war er sich jetzt sicher. Das berauschende Gefühl, welches ihm jetzt durch die Adern strömte und ihn kaum denken ließ, war noch nie dermaßen stark gewesen.

Sie hatte Recht, es gab Dinge, die sich nicht änderten. Und zwar das Band, welches sie für immer zusammenhalten würde. Selbst nach Jahren war es nicht gerissen.
 

Am Rand des Fußballfeldes standen Agumon und Biyomon und hatten den beiden taktlos den Rücken zugewandt. Agumon schüttelte nur den Kopf über seinen Partner. Tai hasste den Valentinstag also? Nun, er glaubte, dass sich das von jetzt ab ändern würde.

Er zwinkerte Biyomon zu und auf beiden Mündern bildete sich ein überdimensionales Lächeln aus.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  -Akemi-
2009-05-10T07:27:58+00:00 10.05.2009 09:27
So romantisch....
Super Fanfic haste da geschrieben ^^
Von:  _Mika_
2009-03-07T19:08:26+00:00 07.03.2009 20:08
einfach wunderbar die story *.* Genauso hätte ich es mir im anime gewünscht.
Von:  RosaLies
2009-03-04T17:59:09+00:00 04.03.2009 18:59
Awww *_* Hab den OS endlich gelesen und fand ihn wunderbar! ;D
Ich war wirklich begeistert als du den alten Fußballplatz als Treffpunkt ausgewählt hast! Sowieso hatte die Geschichte was melancholisches! Ich musste die ganze Zeit über schmunzeln!
Und vor allem das Ende war toll!
Der OneShot zu diesem Pairing ist dir wirklich außerordentlich gut gelungen und ich hoffe er bleibt nicht der letzte!

hab dich lieb, Fly! <3

Rosalie

Von:  xGemini
2009-02-19T10:37:42+00:00 19.02.2009 11:37
ich liebe diese geschichte!!! das is ne echte taiora so wie ich se lesen möchte.
die eigenschaften der beiden hast du super zur geltung gebracht!!!
super das die beiden beim fußballern zusammen gekommen sind!!
1+mit* ;-3
Von:  SFX
2009-02-17T22:55:38+00:00 17.02.2009 23:55
Wie man aus einem so einfachen Motiv, das auch in diversen anderen FFs in gleicher oder ähnlicher Form verwendet wird, trotzdem eine solche emotionsgeladene Geschichte schreiben kann! Überragend!!

Ich bin sprachlos! Ich habe die Ausgangssituation deiner FF in vielen anderen FFs gelesen und war eigentlich darauf hinaus, dass mich deine Version nicht mehr wirklich umhauen würde...
Aber der Hau hat gesessen ;) Von der Detailliertheit deiner Beschreibungen könnte ich schwärmen; von der Struktur muss ich erst gar nichts dazu sagen, denn der Kreis hat sich geschlossen; und der herübergebrachte Inhalt... sagenhaft!

Mach genau SO weiter! :)
Von:  Mojito
2009-02-17T22:17:20+00:00 17.02.2009 23:17
Ersteinmal bin ich wirklich beeindruckt, wie sehr du versucht hast, die Charaktereigenschaft jeden einzelnen beizubehalten. Wie Kitty schon sagt, gefällt mir das mit Agumon so unheimlich gut <3
Das mit dem Essen und Agumon ist fast schon typisch und normal xD

Was mir auch noch gefallen hat war, dass ich mir Agumon so richtig knuffig in diesem trikot vorstellen konnte <33333
awwwww.
Bei Biyomon konnte ich es mir auch und fand es einfach nur niedlich :D

*umniet*
Und dann will ich mich für die Widmung bedanken <3
Für meinen kommenden geburtstag, der morgen ist, ein wirklich tolles Geschenk :3
Und dazu auch ncoh eine Taiora Geschichte, wo ich ja so ein großer Fan der beiden bin
Hach. Ich liebe diesen OS. Dankeschön

Von: abgemeldet
2009-02-17T20:57:16+00:00 17.02.2009 21:57
Ich finds toll, dass du all das schreibst, was die Charaktere auch wirklichh sagen. alles im grünen Bereich, zum Beispiel, höre ich bei Tai ja schon ganz schön oft. Ich merke richtig, wie du brav aufgepasst hast. :p Und auch, dass sich Agumon anfangs wirklich so furchtbar dumm anstellt und das total nicht kapiert, find ich endgeil. Er hat's dann doch kapiert. Mit Essen. So typisch :D

Sie ist in seinem Kopf uuuund auf ihm *o* Warum fragt bitte jeder Mensch, der auf einem anderen liegt, ob er von ihm runtergehen kann? Das ist doch absolut absurt. Ich würde meine Chance nutzen, obwohl das auch so seeehr schön geworden ist. Wow. Ich hoffe das das Band von ihnen ewig anhält; in unserem Herzen tut es das zumindest.

Herrgott, du hast Kari und TK erwähnt. Ich liebe dich. Ihr erster Valentinstag, wie niedlich. ♥

Wundervoll. Hinreisend. Entzückend.
ich liebe es. und dich. danke (:
Von:  xnananko
2009-02-17T20:34:26+00:00 17.02.2009 21:34
wow *-*
diese ff ist sooooooooooo ...ja unbeschreiblich schön =)
wirklich,
du hast das echt klasse beschrieben
eine der besten taioras die ich gelesen habe ♥
zu schade das es es nicht noch weiter geht..
aber wenn du noch eine schreibst schick mir bitte ne ens =)
ich glaub ich les die gleich noch mal xD
also schreib bitte bitte bitte noch merh davon *-*
ganz liebe grüße SweetMaus15 ♥


Von:  -Iza-
2009-02-17T20:21:27+00:00 17.02.2009 21:21
wow~ *.*
Ich bin wirklich kein Taiora-Fan, aber diese FF ist einfach nur wow...
Die Handlungen, die Gefühle, alles ist so toll beschrieben.
Einfach zum Verlieben ^///^
LG

Von:  Dark-Angel132
2009-02-17T20:09:59+00:00 17.02.2009 21:09
Wie vorhin schon gesagt, ich finde den ganzen OneShot einfach nur ganz wundervoll! Wie du Tai's Gefühle beschrieben hast und wie du die Storyline aufgebaut hast. Unglaublich. Es hat sich alles so schön lesen lassen, man konnte sich dabei alles mühelos in Gedanken vorstellen können. Danke das ich beta lesen durfte! *knuddel* Hab dich lieb! ♥


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