Zum Inhalt der Seite

A Story of Vampires and Demons

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Ich renne. Dunkelheit umhüllt mich. Ich keuche. Schweiß tropft mir von der Stirn. Hinter mir ertönt ein schriller, unmenschlicher Schrei. Ich drehe mich nicht um. Der Boden unter meinen baren Füßen besteht aus Wasser, es ist mir egal. Ich laufe darauf. Ich erblicke das Ufer. Vor mir erhebt sich eine Wand aus Wasser. Ich zerschlage sie mit einer schlichten Handbewegung. Ich darf einfach nicht lansamer werden. Plötzlich durchbohrt ein spitzer Gegenstand das Fleisch meiner linken Schulter und wird rasch wieder entfernt. Ich schreie instinktiv auf und falle auf die Knie. Meine Gedanken sind für einen kurzen Moment durch die Schmerzen blockiert. Schnell halte ich meine rechte Hand auf die klaffende Wunde. Wärme durchströmt die Stelle und betäubt sie. Meine Hand ist rot und nass von dem Blut. Ich schaffe es nicht mehr bis an Land. Ich stehe auf und drehe mich um. Grauen erwartet mich...

Tante Juliane

Meine Augen schießen auf. Der Untergrund ist hart und kalt. Mein Kopf dröhnt. Ich bin schweißgebadet. Für einige Sekunden bleibe ich am Boden liegen, bis alle meine Sinne wieder volkommen in Kraft getreten sind. In dem kleinen Raum ist es heiß und stickig. Langsam stehe ich auf und bewege mich an das andere Ende des Zimmers, um das Fenster dort zu öffnen. Eine kühle Sommerbrise füllt meine Lungen. Es ist noch mitten in der Nacht. Vollmond. Ich setzte mich auf das Fensterbrett und öffne meine schulterlangen, schwarzen Haare. Der Himmel ist Wolkenlos und wird von unzähligen Sternen erleuchtet. Ich denke nach, jedoch will mir der Traum nicht einfallen. Sobald mein Körper sich etwas abgekühlt hat, lege ich mich in mein Bett. Ich bin lange Zeit zu sehr mit meinen Gedanken beschäftigt um einzuschlafen. Als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster scheinen, fallen mir meine Augen zu. Ein traumloser Schlaf steht mir bevor.
 

Die Türe meines Zimmers wird mit einem Mal aufgeschlagen und weckt mich ruckartig auf. Mein Kopf ist leer. Licht erhellt jede Ecke meines Zimmers. Ich stöhne und ziehe mir die Decke wieder über den Kopf. Nach einigen Sekunden höre ich das kichern meines kleinen Bruders.

„Guten morgen. Du musst du jetzt aufstehen, auch wenn Sonntag ist. Tut mir leid. Wir gehen gleich in die Kirche mit Tante Juliane, und du magst sicher nicht mitkommen?“

Ich lächle kurz.

„Lui, du kennst ja meine Einstellung zu Gott. Auch wenn heute ein Feiertag ist, kriegst du mich nicht in die Kirche.“

„Jaja. apropos, Mum hat gesagt, du sollst das Essen um ca halb 1 in den Ofen zum aufwärmen geben“

„Ok, mach ich.. viel spaß in der Kirche.“

„Danke, bis dann.“

Ich bleibe für einige Minuten liegen, zu müde um aufzustehen und zu wach um einzuschlafen. Doch bald finde ich die Kraft, um aufzustehen. Im Halbschlaf gehe ich die Stiegen hinunter zur Küche und mache mir dort einen Kaffee. Dann hole ich mir Cornflakes und setzte mich mit beidem für einige Minuten vor den Ferseher, gebe diesen aber bald auf, weil nur Nachrichten laufen. Nach dem Frühstück setzte ich mich in mein Zimmer und lese. Als ich das nächste mal auf die Uhr blicke ist es bereits 20 vor 1 und ich laufe schnell in die Küche und schiebe das Essen in den Ofen. Schon einige Minuten später vernehme ich die Stimmen meiner Familie. Meine Tante Juliane ist auch dabei, leider.

„Guten morgen, Rin. Schön geschlafen?“

„Morgen, naja, auf jeden Fall nicht sonderlich lange, du?“

„Sehr gut, danke der Nachfrage.“

Vor einigen Jahren war Tante Juliane freundlich, sehr sogar. Doch seitdem ich zugegeben habe, dass ich noch nie an Gott geglaubt habe und auch nie daran glauben werde, bin ich fast enterbt. Meine Familie ist nicht sonderlich religiös, nur an Feiertagen oder zu besonderen Anlässen gehen sie in die Kirche. Doch Tante Juliane geht jeden Sonntag und hat auch sehr strenge Regeln für ihre Kinder.

„Wie war es in der Kirche?“

Als sie gerade den Mund aufmacht, schneidet meine Mutter ihr ins Wort um Auseinandersetzungen zu vermeiden.

„Sehr lehrreich. Was hast du so gemacht?“

„Hab gelesen. Nichts Besonderes. Soll ich das Essen aus dem Ofen holen?“

Schnell wird das Essen ausgeteilt. Es gibt Hünchen, ich rümpfe kurz die Nase bei dem Geruch. Ich esse die Beilage, also Kartoffelpürree. Tante Juliane nutzt dies, um eines ihrer Lieblingsthemen anzusprechen: mein Vegetarierdasein.

„Rin, willst du denn nichts vernünftiges essen? Es ist wirklich unhöflich, deine Mutter kocht und du verschmäst es. Gesund ist das sicher auch nicht.“

„Ich denke, dass sie das schon versteht. Danke, für deine Fürsorge, aber ich denke, ich bin alt genug, um das für mich zu entscheiden.“

„Und was willst du machen, wenn du bei Gästen eingeladen bist?“

„Ich erkläre es ihnen, kannst du mich jetzt bitte essen lassen, das wäre wirklich nett.“

Für kurze Zeit ist es still am Tisch. Schnell lenkt meine Mutter von der Peinlichkeit ab und prahlt mit Luis guten Noten.
 

„Was fällt dir ein, so zu deiner Tante zu reden?“

Das habe ich schon erwartet. Es ist wie immer. Ich sag etwas zu meiner Tante und dabei kommt ein Vortrag von meiner Mutter raus.

„Was hätt ich denn sagen sollen? Wenn ich versuche höflich zu sein, dreht sie mir doch immer die Worte im Mund um. Außerdem war es ja nicht so schlimm, mir wäre da noch einiges eingefallen, was ich zu ihr hätte sagen können.“

„Hast du denn keinen Respekt? Sie ist deine Tante und nicht irgendeine Klassenkameradin, mit der du dich streitest.“

„Sie zeigt ja auch keinen mir gegenüber. Ich geh jetzt in mein Zimmer, wir hatten diese Diskussion schon oft genug.“

Bevor sie antworten kann, gehe ich rasch die Stiegen hinauf und schließe die Türe hinter mir. Ich weiß, dass sie nicht sauer ist. Sie stört es einfach, dass ich nicht mit der Schwester zurecht komme, mit der sie noch redet.

Schule

Im Bus ist es heiß und stickig. Es sind zu viele Leute auf den geringen Platz aufgeteilt. Ich werfe einen kurzen Blick aus dem Fenster. Es schüttet noch immer. Aus heiterem Himmel springt mir jemand auf den Rücken und ich verliere das Gleichgewicht. Ich rutsche mit den Füßen nach hinten. In letzter Sekunde halte ich mich an einem Stitz an. Ich beginne zu lachen und als ich mich umdrehe umschlingen mich zwei Arme und drücken mich fest an einen weiblichen Körper.

„Sam, weißt du, wie knapp ich vorm Umfallen war?“

„Das war ja eigentlich auch meine Absicht.“ erwiedert sie mit einem breiten lächeln und streckt mir die Zunge entgegen. „Hast du die Mathe- Hausübung?“

„Ja, hab ich und ja, du darfst in der Pause abschreiben.“

„Danke, danke, danke. Du bist echt meine Rettung.“

„Ich weiß, bin ich doch immer. Was hast du gestern gemacht?“

„Nichts Tolles. War laufen. Das kann ich mir wohl heute abschminken.“ Genervt schaut sie aus dem Fenster, Regen prasselt gegen die Scheibe, „Du?“

„Ich hab gelesen. Achja, hab ich fast vergessen. Ab Morgen spielt es offiziell den neuen ‚Demon’. Den müssen wir uns anschauen. Der soll ja sogar besser sein als die ersten beiden.“

„Ja, aber das Kino ist plötzlich so genau mit den Altersbeschränkungen. Das wird gar nicht so leicht.“

„Wir schaffen das schon, wir schaffen es doch immer irgendwie.“

Die restliche Busfahrt verbringen wir mit verschiedensten Ideen, doch die sind alle mehr Spaß als Ernst.
 

Es ist Pause. Wir stehen alle in der Aula und Reden. Wir sind eine ziemlich große Gruppe, aber irgendwie schaffen wir es, uns fast täglich zu treffen. Sam, Andi, Patrick, Dominik, Robbie, Vali, Steve, Niko und ich haben uns erst vor etwas mehr als 2 Jahren kennengelernt und sind seit dem unzertrennlich.

„Und wie sollen wir in den Film reinkommen? Er ist ab 18! Wenn er ab 16 wäre, hätten wir ja kein Problem...“

„Ach was, das schaffen wir schon, sei nicht so ein Feigling, Niko. Rin muss den Verkäufer eh nur böse anschauen.“

„Hey, sei nicht so fies!“ Sofort bekommt Robbie von Sam einen Ellbogen in die Rippen.

„Meine große Schwester abrbeitet seit kurzem dort, vielleicht könnte sie uns ja reinschmuggeln.“

„Und was, wenn wir erwischt werden? Vali, dann verliert deine Schwester ihren Job.“

„Niko, jetzt beruhig dich mal. Du willst dir den Film doch anschaun, oder?“ doch bevor er antworten kann, fällt Steve ihm ins Wort. „Eben. Wann arbeitet deine Sis da?“

„Freitag. Wenn ich bis dahin das Geld hab, macht sie das sicher für uns.“

„Ok, also ich würde sagen, dass wir das dann beschlossen hätten, wer mitkommen will, nimmt bis Freitag das Geld mit und gibt es Vali.“

Da ertönt das schrille Läuten der Schulglocke. Langsam bewegen wir uns in Richtung Klasse.
 

Mathematik. Langeweile. Sam versteht, wie immer, kein Wort. Nach der Stunde werde ich ihr es erklären. Ich sitze zwischen Vali und Dominik. Wir alle 3 haben beschlossen, zu dem Film zu gehen und bereden die Feinheiten. Durch die letzte Reihe wird ein Zettel durchgegeben, alle schreiben etwas darauf.
 

Hey, freu mich auf Freitag!!! Wollt ihr nachher alle zu mir?

Sicher, sind deine Eltern da?

Jap, muss morgen aber früh weg, wenn das ok is..

Ok, muss noch nachfragen, glaub aber, dass das klar geht..

Muss auch noch fregen, sollte gehn^^

Sicher, warum nich..?
 

Schnell lese ich mir den Zettel durch und schreibe drunter:

Denke schon.. schreib dir dann noch ne sms..xD
 

Ich reiche den Zettel zu Dominik und schon in kurzer Zeit ist er wieder bei Patrick.
 

Wir haben aus. Von allen Seiten wird man gestoßen. Wir treffen uns alle vor dem Schulgebäude. Die meisten sind schon da, als ich komme. Wie schaffen sie das immer? So langsam bin ich ja nicht, auch wenn mir meine Tollpatschigkeit dabei nicht unbedingt hilfreich ist. Nach einigen Minuten kommt dann auch Sam. Sie ist immer die letzte. Wir besprechen noch, wann wir genau ins Kino gehen und wo wir uns treffen. Wie immer umarmen wir uns alle zur Verabschiedung und trennen uns dann. Nachher gehen Patrick, Robbie, Andi und ich den Berg hinunter zu unserer Busstation. Sam begleitet uns ein Stück, sie wohnt 2 Minuten von der Schule entfernt.
 

Im Bus ist es zwar eng und ungemütlich, aber besser als in der Früh. Der Regen hat aufgehört und es ist wieder sonnig. Der Bus hält in der Nähe von meinem Haus und dann muss ich nur einige Minuten zu Fuß gehen. Eigentlich wäre der Weg angenehm, wäre er nicht steil bergauf und gäbe es da keine schwere Schultasche zu tragen. Als ich nach Hause komme, sehe ich in der Eifahrt kein Auto stehen. Meine Eltern arbeiten wohl beide noch. Sobald ich das Hause betrete schreie ich lauthals: „Lui, hast du schon gegessen, oder soll ich was machen?“

„Hab schon gegessen, danke!“

„Ok, dann mach ich nur für mich was. Wie war die Schule?“

„Hab nur kurz mim Sin disskutiert, bei dir?“

„Wie immer. Samstag werde ich mir mit meinen Freunden den neuen ‚Demon’ anschauen. Sags Mum und Dad aber nicht, die flippen sonst aus.“

„Jaja, ich bin still wie ein Grab. Naja. Ich muss jetzt Hausübung machen. Musst mir dann nachher alles erzählen.“

„Ok.“

Ich kann meinem Bruder alles sagen, auch wenn er 2 Jahre jünger ist. Er würde mich nie verraten und ich ihn auch nicht. So war das schon immer.
 

Ich liege im Bett. Noch nicht volkommen wach. Es ist schon Morgen. Einige Lichtstrahlen scheinen druch die Vorhänge. Ich versuche, ihnen zu entkommen, doch es will mir nicht gelingen. Auf einmal schlägt mein Vater, wie immer, die Türe auf, um mich zu wecken. Aufstehen wird für mich erst nach einigen Minuten möglich. Unmotiviert gehe ich die Treppen hinab. In der Küche angekommen, mache ich mir einen Kaffee. Da fühle ich, wie der Blick meiner Mutter mich durchbohrt.

„Warum schaust du mich so an, Mum?“

Etwas geschockt antwortet sie: „Es ist nichts, du bist nur so erwachsen. Die Zeit vergeht wirklich zu schnell.“

Etwas verwirrt über ihre Antwort- meistens kommentiert sie mein Gewicht oder meine Blässe- erwiedere ich nur: „Ja, ich weiß, bald bin ich eine alte Frau und brauche ein falsches Gebiss. Achja, ich hätt ne frage. Darf ich am Freitag bei Patrick übernachten?“

„Sicher, aber du musst am Samstag alleine nach Hause kommen, wir holen dich da nicht ab.“

„Gerne. Danke.“

Ich freue mich, über das streitlose Gespräch und genieße mein Frühstück, sobald ich aber auf die Uhr schaue, muss ich alles stehen und liegen lassen und mich umziehen. Ich wollte nicht wieder zu spät kommen.
 

Sam und ich kommen gerade mit dem Läuten in die Klasse. Wir wussten nicht, dass wir heute mal in einem anderen Raum sind und haben uns wieder verirrt. Der Lehrer ist schon in der Klasse. Schnell lege ich das Geld auf Valis Tisch und rutsche über einen anderen Tisch zwischen Sam und Niko.

Kino

Es ist Freitag- Nachmittag. Wir stehen alle in der Schlange vor der Kinokassa. Uns allen steht die Vorfreude über den Film ins Gesicht geschrieben. Valis Schwester, Christine, wird uns falsche Karten geben und uns dann mit den richtigen ins Kino bringen. Die Plätze sind schon reserviert. Vorne agekommen bekommen wir die Karten für einen Kinderfilm. Dann bringt uns Christine in den richtigen Film. Im Kinosaal angelangt, steht Patrick auf und sagt, dass er Popcorn holt und wer noch will, Steve kommt auch mit. Sie kommen noch während der Werbung wieder rein und wir alle beginnen nervös zu essen.
 

Der Film ist aus. Er war besser und realistischer und widerlicher als die anderen beiden davor. Draußen werden wir alle hellwach und beginnen zu lachen.

„Der Film war genial, den müssen wir uns noch mal anschaun!“

„Sicher, sobald meine Schwester sich entscheided, uns so noch so einen Geafllen zu machen.“

Auf dem ganzen Weg zurück reden wir nur über den Film.
 

Sam, Steve, Patrick und ich liegen auf dem Sofa. Die Anderen haben es besser, sie liegen auf Matratzen, aber dafür ist es auf der Couch oben lustiger. Wir hören so laut ‚Children Of Bodom’, dass man sich selbst kaum hört. Die meisten schlafen schon. Nur alle auf dem Sofa sind wach und singen lauthals zu der dröhnenden Musik aus den Boxen mit. Am Ende sind nur noch Sam und ich wach und wir entscheiden uns, die Anderen nicht aufzuwecken, also drehen wir die Musik ab und reden. Zuerst nur über oberflächliche Themen, doch bei uns bleibt es nie lange so.

„Du, Rin?“

„Was is?“

„Du willst nichts vom Patrick, oder?“

„Oh nein, tu mir das nicht an, sag mir, dass er nicht was von mir will, bitte!“

„Sorry. Warum nicht? Er is voll nett und fesch. Du könntest es doch wenigstens versuchen.“

„Nein, danke, wirklich. Ich bleibe lieber Single. Außerdem ist erst seit 2 Wochen schluss mim Sascha. Das wär echt gemein ihm gegenüber.“

„Ok, hast recht. Sorry, aber er ist voll in dich verknallt und ihr wärt echt ein süßes Paar.“

„Vergiss es. Was is jetzt eigentlich mit dir und Andi?“

„Keine Ahnung. Ich mein, er macht keine eindeutigen Andeutungen, aber schon welche. Ich hab mich auf jeden Fall bis hinter beide Ohren in ihn verliebt.“

„Das wird schon. Wenn nicht, ist er selbst schuld, wenn er so ein Mädchen wie dich verpasst.“

„Also wärst du ein Junge, dann wär das richtig süß gewesen.“

Nach dem Satz geht das ganze wieder in Spaß über und schon bald schlafen auch wir beide ein.
 

Im Zimmer ist es hell und still. Ich muss einige male blinzeln, bevor ich meine Augen richtig öffnen kann. Ich fahre mit meiner Hand kurz durch meine Haare und setzte mich auf. Zuerst denke ich, dass keiner wach ist, doch dann sehe ich Patricks offene Augen und winke ihm. Er lächelt und flüstert: „Morgen, gut geschlafen?“

„Schon, du?“

„Auch. Keine Dämonen?“

„Nein, kein einziger. Der Film wäre aber echt gutes Material für einen Alptraum.“

„Hast recht. Wecken wir die Anderen?“

„Sind wir so fies?“

Sein lächeln beantwortet mir die Frage und ich erwiedere es. Da fällt mein Blick auf die Boxen, das bemerkt er und drückt den grünen Knopf. Sofort schrecken alle auf. Sobald sie realisiert haben, was passiert ist stöhnen sie und werfen uns böse Blicke zu. Wir lachen nur und sie steigen auch bald ein.
 

Es ist verdammt heiß. Die Sonne brennt mir auf die Schultern und den Hals. Der Weg nach Hause ist nur 4 Kilometer, deswegen gehe ich immer zu Fuß. Plötzlich fühle ich einen Stich in meiner Magengrube, meine Kehle ist wie zugeschnürt und ich bekomme fast keine Luft. Ich beginne zu laufen. Ich hatte so ein Gefühl noch nie, doch ich renne, aus Panik.

zerfallendes Leben

Sobald ich die Tür mit einem Mal augerissen habe, rufe ich nach meiner Familie.

„Mum, Dad, Lui? Seid ihr da?“

Die Frage ist unnötig, da ich die 2 Autos in der Garage bereits gesehen habe. Das Gefühl ist wieder da, stärker als vorher. Warum antwortet keiner? Das ist nicht ihre Art. Ich laufe die Treppen hinauf und reiße alle Türen im oberen Stockwerk auf. Niemand. Die Panik wird schlimmer. Ich renne druch die Küche in das Wohnzimmer, doch im nächsten Moment wünsche ich mir, ich hätte es nicht getan. Das erste was ich sehe ist Blut, alles ist voll damit. Es ist nicht mehr als Zimmer erkennbar, sondern nur noch als reinstes Chaos. Alles wurde regelrecht zerfetzt. Das Sofa ist durch den ganzen Raum verteilt. Der Glasstisch wurde zerbrochen. Die Bilder liegen am Boden. Die Lampen wurden umgekippt. Und meine Familie in der Mitte von dem Ganzen. Mein Vater lehnt mit dem Rücken an der Wand, sein Hals ist aufgeschnitten, sein rechtes Bein abgerissen, ihm fehlen mehrere Finger. Mum liegt einige Meter von ihm entfernt in einer Blutlacke mit offenen Bauch und keiner rechten Hand. Lui liegt in der Mitte des Raumes, sein Schädel ist zerschmettert, seine Augen sind offen. Sie alle haben tiefe Biss- und Kratzwunden am ganzen Körper. Meine Welt zerfällt. Ich schreie, das ist alles wozu ich fähig bin. Ich beginne zu zittern. Im nächsten Moment laufe ich schon. Egal, wohin, nur weg, weg von diesem Haus, weg von der Realität und weg von dem Schmerz.
 

Ich bin auf einer Hauptstraße. Oft hupen mich Autos an. Ich laufe noch immer. Etwas lässt mich nicht müde werden und hält mich zusammen. Meine Gedanken sind blokiert von diesem Bild. Jedes Detail hat sich eingespeichert und will mich nicht loslassen. Die Außenwelt ist verschwommen, sie macht nichts mehr. Meine Beine schmerzen, doch das nehme ich nur dumpf wahr. Es wird langsam Nacht. Ich laufe weiter. Ich stolpere. Der Boden kommt auf mich zu. Alles wird schwarz.
 

Neben mir läuft eine Maschine. Mein Hals ist trocken und ich fühle, dass eine Nadel in meinem Arm steckt. Um mich ist alles weiß. Da fällt mir alles wieder ein, ich muss wohl im Krankenhaus sein. Ich drehe meinen Kopf nach links. Dort sehe ich Sams Familie. Sam weint, ihre Mutter auch. Ich nicht.

„Wo ist meine Familie?“ bei dem Satz bricht meine Stimme, ich habe nicht bemerkt, wie durstig ich bin.

„Mum, sie ist wach!“

Die ganze Familie kommt an mein Bett. Sam nimmt meine Hand in flüstert fast nicht mehr hörbar: „Es tut mir so leid Rin. Wirklich.“

Martin, Sams Vater, ist der Erste, der die darauf folgende Stille mit seiner ruhigen Stimme unterbricht.

„Wie geht es deinem Kopf? Du kannst schon in ein paar Tagen raus, es ist nichts Schlimmes passiert.“

Ich nicke nur. Ich kann jetzt nicht reden. Ich kann nicht weinen. Alles ist dumpf und fühlt sich irreal an. Ich wende meinen Kopf nach rechts, um aus dem Fenster zu blicken. Sam schluchzt und lässt meine Hand los. Ich höre sie weinend das Zimmer verlassen. Martin folgt ihr. Nur Diane bleibt im Zimmer. Sie sagt nichts. Sie sitzt nur da und blickt auch aus dem Fenster. Nach einiger Zeit- vielleicht waren es Stunden, vielleicht auch Minuten- geht die Tür auf und eine weibliche Stimme bittet Diane draußen zu warten.

„Hey, Rin, richtig?“

Ich drehe meinen Kopf in ihre Richtung und nicke kurz ohne sie richtig anzusehen.

„Also ich heiße Elisa. Ich weiß, dass das alles nicht leicht für dich ist und dass du nicht darüber reden willst, aber du musst da durch, ja? Morgen schicken wir dir eine Therapeutin. Sie hatte schon mit vielen Fällen, die deinem sehr ähnlich waren, zu tun. Sobald sie es sagt, wirst du mit Sam nach Hause dürfen.“

Nach Hause. Wo ist das jetzt? Habe ich eines? Ich höre sofort auf, darüber nachzudenken und schließe meine Augen. Fehler. Das Bild schießt mir durch den Kopf, sobald ich das getan habe. Ich entscheide mich, wieder aus dem Fenster zu blicken, derweil die Krankenschwester mich behandelt. Sie ist schnell fertig und Diane betritt wieder das Zimmer. Wieder wortlos und still.
 

Am nächsten Tag kommt die Therapeutin in mein Zimmer und setzt sich auf den Sessel neben mich.

„Hallo, Rin. Ich bin Julia. Wie fühlst du dich?“

Für einen kurzen Moment blicke ich ihr in die Augen, dann entscheide ich mich, dass es wohl das Beste ist, wenn ich mit ihr rede.

„Dumpf.“

Das ist die einzige passende Beschreibung, für wie ich mich gerade fühle.

„Ok, hast du seit gestern geweint?“

„Nein.“

„Willst du das nicht, oder kannst du nicht?“

„Es kommt einfach nicht.“

„Weißt du auch, woran das liegt?“

Die Frage verwirrt mich.

„Nein.“

„Und weißt du schon, wo du bleiben wirst?“

„Ich schätze bei Sam.“

„Also bei einer Freundin?“

„Ja.“

„Das ist gut zu hören. Willst du heute reden?“

„Eigentlich nicht.“

„Ok, ich komme dann morgen wieder. Bis dann, Rin, war schön, dich kennengelernt zu haben.“

„Ebenfalls.“

Ich setzte ein falsches Lächeln auf.
 

Die nächsten Tage laufen verschwommen ab. Sam und Diane sind immer da, wann sie können, meine Freunde kommen auch immer nach der Schule und Julia kommt jeden Vormittag, um oberflächliche Themen zu besprechen. Doch alles bleibt wie in einem Traum. Es fühlt sich nicht real an. Alles ist weit entfernt. Ich antworte nur, wenn ich gefragt werde und schlafe praktisch gar nicht. Meine Freunde machen sich alle Sorgen, doch sie verstehen es und erwähnen es nicht. Ich versuche nicht, sie zu beruhigen. Ich weine kein einziges Mal. Ich verstehe es nicht, aber es ist mir auch egal. Solange ich nicht weine, bin ich von allem distanziert, auch von dem Schmerz, der jede Sekunde immer fester auf mich drückt.
 

Sams Bett ist weicher als die Betten im Krankenhaus. Doch ich bemerke den Unterschied kaum. Sam liegt auf dem weiten Platz neben mir und hält meine Hand. Sie weiß, dass ich nicht reden will. Sie ist da. Ich habe das Gefühl, sie wird immer da sein, egal was passiert. Ich kann meine Augen noch immer nicht schließen. Dieses Bild ist bei mir wie eingprägt. Es geht einfach nicht weg. Plötzlich geht die Tür auf und Sams Vater setzt sich auf die Bettkante.

„Kinder, ich muss mit euch reden. Es geht um Rin.“

Wir beide blicken auf.

„Also, Rin. Wir haben etwas für dich gefunden. Deine Tante Marie hat gesagt, sie nimmt dich gerne bei sich auf. Die Papiere sind schon unterzeichnet. Sie lebt nicht sehr weit von hier. 2 Stunden mit dem Zug, und du bist in der Schule. Nach den Ferien kannst du also wieder ohne Probleme auf die Schule gehen. Deine Lehrer sagen, du bist gut genug, um die letzten 1 ½ Monate zu schwänzen, also ist das auch geregelt. Morgen wird dich deine Tante abholen.“

„Was? Ihr wollt sie zu jemaden schicken, den sie gar nicht kennt? Warum kann sie nicht bei uns bleiben?“

„Weil wir nicht zur Familie gehören! Wir würden sie ja hier lassen, aber es geht nicht. Es tut mir leid, Sam.“

Die Diskussion zwischen den beiden geht für lange Zeit weiter. Schon nach kurzem habe ich die Stimmen ausgeblendet und denke nach. Ich denke an alles, was ich meiner Familie hätte sagen sollen und an was ich nicht mehr erleben werde. Ich drücke meine Knie fest an meinen Oberkörper und halte sie dort mit meinen Armen, ohne das würde ich innerlich zerfallen. Wäre das alles doch nur ein Traum. So fühlt es sich an. Doch das ist die bittere Realität.

Marie

Dumpfe Stimmen dringen von dem Wohnzimmer in den kleinen Raum, wo ich beweglos liege. Eine ist mir unbekannt, die andere ist eindeutig Sams Vater.

„Ich mache mir Sorgen. Sie schläft nicht, sie isst nicht, redet nur bei direkten Fragen und das Schlimmste, sie weint nicht.“

„Ich verstehe.“ Die Stimme ist weiblich, jung und traurig, „Wir schaffen das schon. Sie ist jetzt nicht alleine. Danke, dass ihr sie genommen habt. Ich werde mal mit ihr reden. Wo ist sie?“

„Gerne. Ähm, zweite Tür von links.“

„Danke, bin gleich wieder da.“

Fast nicht hörbare Schritte nähern sich meinem Zimmer. Die Türe öffnet sich langsam und eine junge, wunderschöne Frau betritt das Zimmer. Sie ist ungefähr 25. Ihre Augen haben ein stark leuchtendes grün und sie ist mit einer Jeans und einer modischen Bluse bekleidet. Feuerrote, lockige Haare umhüllen ihr Gesicht. Ihre smaragtgrünen Augen leuchten. Sofort schießen mir bilder meiner Kindheit durch den Kopf. Sie hat sich seit dem kein bisschen verändert.

„Hallo, Rin. Ich hoffe, ich störe gerade nicht. Ich bin Marie, deine Tante. Wahrscheinlich kennst du mich gar nicht mehr. Letztes mal, als ich dich gesehen habe, warst du 4.“

Ich schaue sie für einen kurzen Moment an. „Hi.“

„Das kommt alles ein bisschen plötzlich, also verstehe ich, wenn du warten willst, aber bei mir zu Hause steht bereits ein Stockwerk für dich zur Verfügung. Ab heute kannst du jederzeit einziehen. Wann soll ich dich denn abholen?“

„Ist mir egal. Ich kann auch jetzt mitkommen.“

„Ok, dann warte ich im Auto. Deine Sachen sind bereits gepackt. Verabschiede du dich derweil von Sam und ihrer Familie. Wir sehen uns gleich.“

Ich nicke nur kurz und stehe auf.

In der Küche stehen alle bereits und warten auf mich. Ich gehe kurz zu ihnen und umarme Sam.

„Danke, dass ihr mir geholfen habt.“ Meine Stimme ist fast nicht hörbar, doch ich weiß, dass sie verstehen, was ich meine. Dann drehe ich mich um und gehe aus der Türe. Vor der Türe bekomme ich einen leichten Schock. In der Einfahrt steht ein Ford Mustang V6 Premium Coupe in schwarz.

„Gefällt er dir? Ist zwar nicht unbedingt ein neues Modell, aber er ist einer meiner Lieblinge. Daheim kann ich dir ja meine Garage zeigen.“

„Ähm.. Ja.“

„Ich dachte mir schon, dass du Autos magst. Deine Mutter liebt sie.“ Nach einer kurzen Pause beginnt sie etwas leiser wieder zu reden, „liebte. Deine Mutter liebte Autos fast so sehr wie ich.“

Schnell schlucke ich den Kloß in meinem Hals hinunter und konzentriere mich auf Verdrängen. Ich nicke schnell und schaue auf den Boden.

„Komm schon, steig ein. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“
 

Im Auto ist es die ganze Fahrt über still. Wir beide wollen nicht reden. Ich sehe es ihr an. Einige Male sehe ich sogar Tränen ihre Wange hinunterrinnen. Ich blicke großteils aus dem Fenster und versuche mich so gut abzulenken wie nur möglich. Doch das ist nicht leicht. Wir fahren von der Autobahn ab und dann eine längere Zeit durch Bauernregionen. Dann durch eine Kleinstadt und schließlich durch einen Wald.
 

„So, da sind wir. Dein neues zu Hause“, Marie lächelt mich kurz an. Vor meiner Nase steht ein riesiges Haus. Von außen sieht es sehr modern aus. Woher hat Marie nur so viel Geld? Wir steigen aus und ich gehe um das Auto, um den Kofferraum zu öffnen. Doch Marie hält meine Hand fest.

„Keine Sorge, ich bringe deine Sachen gleich in dein Zimmer. Ruh dich aus. Ich zeige dir dein Zimmer. Achja, hier sind die Hausschlüssel.“, sie drückt mir einen kleinen, silbernen Schlüssel in der Hand. Ich sehe ihn mir kurz an und blicke kurz auf. Marie sieht mich mit ihren wunderschönen, smaragdgrünen Augen etwas besorg an, doch sobald sie meinen Blick bemerkt, schaut sie auf ihre Haustüre. „Ich bringe dich einmal in dein Zimmer. Dort kannst du dich frisch machen und dich hinlegen.“

Ich nicke kurz und folge ihr die Stiegen hinauf. Sie bewegt sich mit so ruhigen, leisen Bewegungen im Gegensatz zu mir, dass es mir fast schon peinlich ist. Sie öffnet die Türe. Für eine Sekunde zögere ich. Dann betrete ich mein neues Leben.
 

Der Vorraum ist groß, direkt davor führen elegante Holzstiegen zu den beiden oberen Stockwerken. An den Wänden hängen unzählige Bilder. Ich ziehe mir meine Schuhe aus und folge Marie in das oberste Stockwerk. Das ganze Haus sieht aus wie neu eingerichtet. „Also, das ganze Stockwerk ist deines. Rechts ist die Toilette, gerade aus dein Zimmer und daneben das Badezimmer. Links ist ein kleines Wohnzimmer mit einer Küche und daneben ein Arbeitszimmer. Ich bringe dir in den nächsten Minuten deine Sachen und dann kannst du dich hier einrichten. Wenn du willst, können wir in den nächsten Tagen auch einkaufen gehen.

„Danke.“

„Gerne, wenn du was brauchst, ich bin fast immer ein Stockerk unter dir. Morgen kann ich dir dann das Haus zeigen.“

Ich antworte nur mit einem Nicken. Dann dreht sie sich um und geht die Stiegen hinunter. Ich öffne die Türe, welche in mein Zimmer führt. Es ist groß. Der Boden besteht aus einem schwarzen Teppich. Im rechten, hinteren Eck steht ein Doppelbett mit weinroten Überzug sowie passenden Pölstern und einer Decke. Links daneben ist eine Türe. Sie ist offen. Drinnen ist ein riesiger Kleiderschrank. Einiges ist schon drinnen. Ein wunderschönes, schwarzes Kleid, Jeans, Band- Shirts, Unterwäsche, Pyjamas und ein Bikini. Alles ist mein Stil und alles ist in meiner größe. Doch es wundert mich nicht. Marie hat Sam wohl gefragt, was ich gerne trage. Es steht noch ein Kasten in meinem Schlafzimmer und eine weitere Türe öffnet sich in ein Badezimmer. Welches ebenfalls riesig ist. Es ist alles da: ein Waschbecken, eine Badewanne, eine Dusche, ein großer Spiegel und 2 offene Regale. Handtücher hängen bereits an der Wand und ein Kajal, Shampoo, Zahnbürste, Paste und ein Duschgel stehen bereits auf einem der Regale. Ich fühle mich schuldig. Marie hat so viel an mich gedacht und ich behandle sie so abweisend. Sie hat ja schließlich auch ihre Schwester verloren. Trotzdem wirkt sie so unbeschwert. Plötzlich überkommt mich ein Gefühl der Müdigkeit und ich setzte mich kurz auf das Bett und denke an meine Situation. Bereits nach einigen Sekunden verfalle ich in einen tiefen Schlaf.
 

Ich öffne meine Augen. Es ist Dunkel. Mir ist heiß. Für einen kurzen Moment weiß ich nicht, wo ich bin. Da fällt es mir wieder ein. Ich suche nach dem Lichtschalter und finde ihn recht bald. Von dem Helligkeit schmerzen meine Augen. Auf dem Boden stehen meine Koffer. Marie hat sie alle getragen. Ich hätte ihr helfen sollen. Da bemerke ich, dass die Decke auf mir liegt. Sie muss wohl wirklich viel an mich denken. Viel zu wach, um jetzt einzuschlafen, stehe ich auf und öffne meine Koffer. Langsam beginne ich meine Kleidung in einzuschlichten. Bei jedem der Stücke kommt eine Erinnerung meiner Familie wieder. Bei jeder von diesen Erinnerungen fühlt es sich so an, als ob mir jemand in den Bauch stechen würde. Sobald ich meine Kleidung ausgepackt habe, mache ich im Badezimmer weiter. Gleich darauf ziehe ich mir ein Nachthemd an und lege mich wieder in das Bett. Ich drehe das Licht ab und schlafe, erstaunlicher Weise, schnell ein.
 

Ich gähne, öffne meine Augen und setze mich auf. Es ist hell. Ich stehe auf und gehe mit baren Füßen richtung Fenster. Ich öffne es und lasse für einige Minuten die Sonnenstrahlen mein Gesicht erwärmen. Dann setzte ich mich auf das Bett und nehme mir mein Handy zur Hand. Ich drehe es auf und gebe automatisch den Pin ein. Dann stehe ich wieder auf und gehe ins Badezimmer, um mich frisch zu machen. Im Hintergrund bekommt mein Handy eine SMS nach der anderen. Sein dem Tag habe ich mein Handy abgeschalten gelassen. Dann ziehe ich mich an und nehme es mir wieder zur Hand. 43 SMS! Langsam beginne ich eine nach der anderen oberflächlich zu beantworten. Fast alle sind von meinen Schulkameraden. Keiner von ihnen fragt, wie es mir geht. Ein Beweis, dass sie mich kennen. Sie wissen alle, dass ich darüber in nächster Zeit nich reden werde, wenn überhaupt. Alle SMS sind aufbauend oder besorgt.

Nach Beantworten aller Nachrichten gehe ich in das Erdgeschoß hinunter. Ich habe mich entschlossen, heute Marie richtig für alles zu danken. Unten angekommen, finde ich die Küche sofort nach dem Geruch. Marie steht beim Herd.

„Ah, guten Morgen, Rin. Schön geschlafen?“

„Ja, danke. Du?“

„Auch. Achja, ich weiß, dass du Vegetarier bist. Sam hat gesagt, Eier sind ok. Ich mache gerade Omlettes. Ich hoffe, das ist ok.“

„Sicher“, ich setzte ein falsches lächeln auf „aber ich kann auch gerne selber kochen, dann musst du nicht immer vegetarisch essen.“

„Nein, nein, das ist schon ok. Ich esse eh fast nie Fleisch.“ Dabei streicht sie sich eine ihrer roten Locken aus dem Gesicht. Sie ist wirklich schön. Nicht wo wie ein Model. Auf ihre eigene Art. Meine Mutter war nie so schön gewesen und Tante Juliane erst recht nicht. Sie war ganz anders als die beiden. Da konnte ich es nicht mehr zurückhalten, die Worte sprudelten einfach so aus mir raus.

„Ich wollte dir noch danken. Für alles. Einfach alles. Das Stockwerk ist wunderbar. Die Kleidung ist genau mein Stil und das Bett ist das angenehmste in dem ich je geschlafen habe. Danke, dass du mich aufnimmst und es tut mir sehr leid, dass ich mich gestern so benommen habe. Das war nicht ok.“

„Ganz ruhig, Rin. Es ist ok, wie du dich benommen hast. Eigentlich bist du sogar weniger im Schock, als ich dachte, dass du sein wirst. Und gern geschehen wegen dem Stockwerk. Sam hat mir dabei geholfen. Also gerne. Jetzt sind wir beide Familie.“, bei dem letzten Wort bricht ihre Stimme ein wenig ab.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-03-27T19:02:55+00:00 27.03.2009 20:02
hi again ^^

Hm- sag mal, lemony- hast du eine/n Betaleser/in?
In diesem Kapitel sind mir leider einige Rechtschreib- und Ausdrucksfehler aufgefallen.
Zum Beispiel gleich der erste Satz-
es wäre viel gebräuchlicher "Meine Augen öffnen sich" zu sagen.
Warum so etwas überhaupt wichtig ist?
Wenn sich der Leser nicht auf die Sprache konzentrieren muss, hat er/sie mehr Aufmerksamkeit für den Inhalt.
Vom Aufbau und der Handlung her ist das Kapitel nämlich toll ^^
Dass du das Präsens beibehälst, ist wirklich ungewöhnlich, aber originell!
Von: abgemeldet
2009-03-27T18:56:31+00:00 27.03.2009 19:56
hey :) starker Prolog
macht richtig Lust zum Weiterlesen.
Das szenische Präsens ist gut gewählt, es gibt der Handlung die würze/das Tempo, die sie braucht/hat. ^^


Zurück