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Tigerauge

Für die etwas düsteren Leser;)
von

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Frauen. Und Lügen.

Wieso sollten wir noch länger in einer Gruppe bleiben, zu der wir uns nicht angehörig fühlen?

Ich hatte auch als Mensch nichts mit diesen Viechern zu tun.

Ich wandte mich gerade, lief langsam(nun wieder menschlich) um die dunklen Borken herum, die hohen Bäume, die Nadelbäume.

Ich bemerkte nichts, jetzt musste ich nicht auf der Lauer sein.

Die Patrouillen hatten nichts gemerkt.

Vor mir landete plötzlich ein Mensch.

Eine Frau.

Gefühlslos blickte ich sie an.

Bloß keine Scheue zeigen.

Doch wenn sie nun rausbekam, wer ich war, und das war sicher nicht schwer zu erraten, den umständen entsprechend, dann wäre ich ganz schön.....am Arsch.

Sie kam mit wehendem Umhang auf mich zu.

Rote Lippen, dunkle wehende Haare, die im Wind spielten.

Schwarz glänzende, eng anliegende Klamotten.

Ich schätzte ihr Alter auf achtunzwanzig, aber wenn ich richtig lag.....war sie mein Feind..und bei diesen Wesen war das Alter genauso unsicher wie seine Rente mit Lotto zu finanzieren.

Im großen und ganzen sah sie aus wie eine Nutte aus dem nächsten Jahrhundert.

Kalt blickte sie mich an, ich erwiderte den Blick.

Stille.

Und nichts passierte.

Mein Herz klopfte, ich bewegte mich nicht.

Dann hob ich den Arm, sozusagen zum Gruß.

Meine Absicht konnte sie nicht wissen.

Ich hatte vor die Zeugin zu vernichten.

Und sie reagierte blitzschnell.

Schneller, als ich je mitbekommen hätte.

Sie schlug mir mit voller Wucht ins Gesicht, mit viel größerer Kraft, als ein Mann besitzen konnte.

Überrascht schaute ich sie an.

„Na Schwächling?Wieder einen meiner Freunde verputzt?Schmeckt das auch manchmal nach Schuldgefühlen oder nur nach tierischem Instinkt und Gier?“

Wütend sah sie mich an, nun gar nicht mehr emotionslos.

Plötzlich krallte sie sich auf meinen Rücken, biss auf mich ein, mit Menschenzähnen, verpasste mir mit langen Fingern eine breite narbe übers ganze Gesicht.

„Verdammt, was bist du?!“, ächzte ich und versuchte sie von meinem Rücken zu bekommen.

„Sicher nicht menschlich“, lächelte sie hämisch und ein frösteln lief mir den Rücken hinunter.

„Was bist du?“

„Das geht dich nichts an“

„Bist du....eine Frau?“

„Pffffff......Männer....“, sie streichelte mir zärtlich über die blutende Wange, leckte die Finger, „ihr seid alle so leicht zu täuschen....“, sie fing an zu kichern, „wir sind unschuldige Wesen wir Frauen, wir sind unfähig und wir schaffen gar nichts...wir wären nieeemals fähig zu einem Mord..“

Schon wieder kicherte sie.

Sie machte mich rasend.

Sie ging um mich rum, umkreiste mich regelrecht.

„Wir sind zart, wir fallen bei jedem Tropfen Blut um“, sie zog eine lange Linie über die Wange, ich war ihr unterlegen...ich rührte mich nicht. Das würde wohl mein letztes Stündlein sein.

Ich blieb fest stehen.

Vor dem Tod hatte ich keine Angst.

Ironischerweise aber vor dieser Frau.

Sie haute mir regelrecht die Nase ein, nachdem sie mir vorher noch sanft drüber gestrichen hatte.

Ich lag auf dem Boden.

Sie stellte einen Fuß auf meinen Körper, so fest, dass es anfing zu schmerzen.

Mein Gesicht blieb gleich.

„wir heulen bei jeeeder schönen szene, bei jedem romantischen Film...und wir hassen Horrorfilme...“

mein Becken knackte.

Das war gar nicht gut.

„Lass mich los“, knurrte ich wütend, meine Stimme verklang schon vor der letzten Silbe.

„Was?Wie bitte?ICh hab dich nicht gehört“

Sie nahm ihren Fuß von meinem Körper, und ich fühlte entspannung.

Dicke Impulse, dicke Schübe Blut gleiteten wieder durch die abgedrückte Stelle.

„Ich werde dich jetzt töten“, stellte sie sachlich fest.

„Ich weiß“, knurrte ich.

Das konnte sie sich nun auch sparen.

Sie setzte sich mit Leichtigkeit neben mich, strich mir über das reibende Becken, über die Hüfte zu meinem Bauch.

„Finger weg“, grummelte ich, dann knackte es an meiner Hand.

Mein Herz schlug schneller, das tat nun weh.

Ich unterdrückte ein aufheulen.

Warm spürte ich es an meinem Handgelenk entlang gleiten.

„Und eins hast du auch über Frauen vergessen, Schätzchen“, sie überdrehte meine Hand, der Schmerz nagte in meiner Seele, in meinem Unterdrückungsvermögen, ich schrie auf.

„Wir Frauen können nicht lügen“

Sie ließ mein Gelenk los und verschwand in der Nacht.
 

Natsume kam in sein Zimmer.

Sein Anblick musste grauenvoll sein, sein Becken gequetscht, seine Hand verdreht und gebrochen, Blut an den Wangen und lange Narben.

Kein schöner Anblick.

Wieso hatte sie ihn nicht getötet?

Sie wäre dazu im stande gewesen.

Humpelnd, wegen der verrückten Hüfte kam er also an, schmiss seine Jacke auf den Boden.

Wie sollten diese Wunden verheilen?

Das erste was ihn nun in seiner Welt erreichte war ein schluchzen.

„Wo warst du?“, weinte Mikan, auf seinem Bett sitzend, mit geröteten Augen.

Gab es irgendeine Ausrede, die rechtfertigt, dass man nachts nicht in seinem eigenen Zimmer war, und mit gebrochenen Rippen wieder ankam?

„Betrunken in eine Schlägerei verwickelt“ wäre nicht gerade das beste.

Aber immerhin noch besser als „nachdem ich Selina sensei verspeist hatte, hat mich ein Gestaltenwandler dafür bestraft, das Resoultat siehst du hier“

Schlechte Idee die Wahrheit zu sagen.

Aber das mit betrunken und Schlägerei sollte man auch lassen.

Natsume setzte sich neben Mikan streichelte ihr über die Schulter.

„Weißt du wie sehr ich mich gesorgt habe?!“, weinte sie auf sein Hemd.

Sie drückte ihn fest an sich, was ein Knacken in seiner Wirbelsäule verursachte und das Becken immer mehr zur Seite schob.

„Tut mir....leid...ich geh....mal...duschen...“

Die Schmerzen waren für ihn fast nicht auszuhalten, schleppend erreichte er das Bad, ging rein, schloss die Tür.

Mikan blieb zurück, auf seinem Bett sitzend.

Sie legte sich ins Bett vor Müdigkeit.

Das war auch für sie eine harte Nacht gewesen.

Natsume kam wieder humpelnd aus dem Bad, legte sich zu Mikan in sein Bett.

„Gute Nacht“, flüsterte er, schlief gleich ein.

„Gute Nacht, Schaaatz“, gab Mikan zickig zurück.

Nach einer Zeit, in der Natsume sie fest umarmt hatte drückte sie ihn weg, wohlwissen welche Schmerzen das verursachen würde.

Als sie genug Platz hatte, stand sie auf, kramte in ihrem Schuh.

„Tut mir Leid, Schätzchen“, grinste sie, drückte einen kleinen schwarzen Punkt in Natsumes ohr.

So weit rein, dass man ihn nicht mehr sah.

Dann legte sie sich wieder hin.

„Bis Morgen“

Sie legte sich unwillig neben ihn.

Wohl keine andere Wahl.
 

Ich hasste ihn.

Idiot.

Eingebildet.

Das einzige gute an ihm war sein Aussehen.

Außerdem war er ein Monster.

Nervtötend gar nicht vergessen.

Ich fragte mich manchmal ob er etwas von meinem Hass mitbekam.

Ob er nur einen kleinen Anflug von Ahnung hatte, dass ich ihn nicht leiden konnte.

Aber er war zu arg von sich selbst eingenommen, auf sowas kam er gar nicht.

Es war jetzt vier Uhr morgens.

Ich brauchte nicht viel Schlaf, außer ich setzte meine Verwandlung öfters ein.

Ich stand auf, quetschte ein großes Kissen in seine Arme, dass er sogleich umarmte.

Als ich das Fenster öffnete, strömte die kalte Nachtluft rein.

Würde er jetzt aufwachen, müsste ich ihn gleich töten.

Ich wartete ein paar Momente, sein Atem ging gleichmäßig, plötzlich stockte er.

Ich fuhr meine Krallen herraus.

Er drehte sich um und schlief weiter.

Glück für ihn, ein paar Sekunden Ruhe und ich hätte ihm das Genick gebrochen....schöne Vorstellung...Knacks....

Ich stellte mich auf den Fensterrand.

(bitte nicht zuhause nachmachen, wenn ihr kein ausgebildeteter Gestaltenwandler seid!)

Ich atmete die frische Luft ein, ließ mich dann fallen.

Der freie Fall stieß immer ein wenig Adrenalin frei.

Schööön.....

So wie sagt man...

Impressional?

Eindrucksvoll...

Das war das richtige Wort.

Ich fiel mit einer erschreckend schnellen Geschwindigkeit in den Abgrund.

Ein weißer Schleier mir hinterher.

Zum Glück war sein, das oberste Zimmer gewesen.

Ich schloss die Augen und kurz bevor ich aufkam, gab die Spindel einen braunen Vogel frei, der 3

Meter über dem Boden eine Kurve flog und sich in die kühle Luft erhob.

Es war ein normaler Rundgang.

Aber jetzt wollte ich den Sender ausprobieren.

Ich holte einen kleinen Display raus, schaute drauf.

Ich stand nun genau unterm Fenster.

Funktionierte einwandfrei.

Ich packte das Ding wieder weg.

Meine Lippen wurden gerade wieder rau, ich leckte drüber.

Routinelauf began.

Meine Leopardenbeine brachten mich durch den Wald.

Ich strich geschickt an den Bäumen vorbei.

Nichts.

Doch plötzlich witterte ich eine Spur.

Was eigentlich nicht möglich sein konnte.

Es war Vollmond gewesen, ja, aber die Jagd war schon vorbei.

Trotzdem rannte ich mit voller Geschwindigkeit.

Wisst ihr, wie schnell so ein Leopard rennen kann?

Versucht mal vor einem abzuhauen.

Na dann viel Spaß.

Ich lief mit hoher Geschwindigkeit weiter, hechtete seitwärts, abwärts, vorwärts.

Dann blieb ich stehen.

Die fährte verschwand.

Selbst ich war nun verwirrt.

Die umsichdrehende Spindel spuckte eine kleine Maus aus.

Ihr fragt euch sicher wie es passsieren konnte, dass eine kleine Maus, aus einem riesigen Leopard wuchs.

Oder andersrum.

Wie eine Maus soviel Masse haben konnte, dass sie ein Leopard wurde.

Die Antwort ist einfach.

Im Prinzip habe ich als ein Gestaltenwandler unendlich viel Masse.

Diese Masse ist formbar, durch die unendliche Geschwindigkeit, mit der sich diese Spindel dreht.

Das heißt, diese unendlich viele Masse wird nur gequetscht, oder ausgebreitet.

Wie.....Kaugummi.

Am Anfang ist er groß, du kaust ihn und er wird zusammen gequetscht, bekommt eine andere Farbe.

Und wenn du ihn rausnimmst, kannst du ihn wieder lang ziehen.

Das Problem ist, bei Kaugummi ist es nicht möglich, dass die Masse wieder verschwindet.

Der Kaugummi bleibt, wird geschmacklos, aber er bleibt erhalten.

Und ich werde eines Tages verschwinden.

Ich weiß es.

Und trotzdem werde ich diese Viecher auslöschen....auch auf die Gefahr hin.

Denn etwas anderes habe ich nicht.

Die kleine graue Maus schlich sich durchs Gras.

Ach ja.

Mit den Farben ist es ähnlich.

Ich besitze unendlich viele Farben, mein ganzer Körper ist aus tausenden herraus „hergestellt“.

Dreht sich die Spindel, verwischen und mischen sich die verschiedenen Farben, oder eben zerteilen sich, die Geschwindigkeit der drehenden Spindel ist einfach schnell genug.

Ich krabbelte mit meinen schwachen Mäusebeinen über die feste kalte Erde.

Ich schnupperte.

Ein Mensch?

Ich wuchs.

Ebenfalls zu einem.

„Was machst du auf fremdem Gelände?“, fragte ich sie kalt.

Ich sammelte Daten über alle Schüler dieser Schule.

Und diese hier war mir noch nie aufgefallen.

„Ich gehe spazieren“, sagte sie mit kalter emotionsloser Stimme, und so begann der Kampf.



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