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Just a normal day

Morgens, halb sieben, bei den Cohens
von

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Summer zum Frühstück...

Fandom: O.C. California

Genre: Humor

Charaktere: Ryan, Seth, Sandy, Kirsten

Pairings: -

Warnung: Unwichtig, Sinnlos und nur zum Zeitvertreib entstanden ^^

Spielt in etwa mitte erste Staffel ^^
 

Just a normal day
 

Ryan streckte, ohne von der Tischplatte aufzublicken, die Hand aus, gähnte im selben Moment und zog die Kaffeetasse näher zu sich. Er nahm einen kräftigen Schluck und fuhr sich durch das ungekämmte Haar, während die momentane Ruhe ihn vollkommen einhüllte.

Nicht für lange, das war ihm klar, denn im Haus der Cohens herrschte grundsätzlich nie lange Ruhe.
 

Während er sich meist ausschwieg, redete Seth, als würde sein Leben davon abhängen jede Sekunde des Schweigens mit Worten zu erfüllen. Und Sandy und Kirsten…waren eben Sandy und Kirsten, jeder Tag ohne eine anständige Kabbelei war ein verlorener Tag.
 

Und so zog er sich gelangweilt die Cornflakesschachtel in unmittelbare Reichweite, um sich noch ein wenig zu entspannen, bevor er sich in den alltäglichen Wahnsinn der Harbour begab, der Schule mit Swimmingpool und mehr Klatsch und Trasch als irgendwo sonst in Orange Country. Seiner Schule.
 

Seit einigen Wochen ging er nun auf diese Privatschule und hatte sich eigentlich ganz gut eingewöhnt. Er war zwar keiner der Superhirne, aber er kam soweit gut mit und lieferte sich längst nicht mehr jeden Tag eine Schlägerei. Nur dass es keinen Basketballkorb gab, das wurmte ihn immer noch. Aber dafür konnte er ja zwischen dreißig verschiedenen Kaffeesorten und Fruchtsäften entscheiden, so wie aus einer ellenlangen Liste genau den richtigen Bagel für sich auswählen. Zum Überleben eines normalen Newport-Teenagers war das unbedingt notwendig, für ihn einfach nur vollkommener Schwachsinn, doch man gewöhnte sich mit der Zeit an die Standartansprüche der Reichen und Schönen.
 

Und auch, wenn er es nicht zeigte, er leistete verschwiegen Widerstand. Er spielte kein Wasserpolo, nach den ersten Trainingsstunden hatte er auch das Fußballspielen aufgegeben und nahm so ein keiner außerschulischen Aktivität teil. Er hatte keine Freundin – jedenfalls noch nicht – und er hing so ziemlich mit dem verrücktesten Typen der Schule rum, Setz Cohen, dessen Familie ihn vor nicht allzu langer Zeit adoptiert hatte. Ach ja, und nicht zu vergessen hatte er sich bereits in den ersten Tagen bei den Cohens mit einem der beliebtesten Typen der Schule angelegt – Luke.
 

Luke, der mit Marissa zusammen war und sie betrog. Luke, der ihn in Orange County so freundlich willkommen geheißen hatte. Luke, der Seth so häufig es denn ging verbale Schläge in den Nacken zufügte. Luke, den er hasste.

Wie die Pest.
 

Er schüttelte diesen Gedanken ab, als Seth fröhlich pfeifend und noch im Morgenmantel in die Küche eintrat, ein dumpfes Geräusch mit seinen Pantoffeln verursachend.

Ryan zog genervt eine Augenbraue hoch. Das Pfeifen verstummte augenblicklich.
 

„Guten Morgen, Ryan“, grüßte Seth ihn dann langatmig, faltete die Hände zusammen und wippte neben ihm auf und ab, als würde er auf etwas unheimlich Wichtiges warten.

Ryan blickte auf und linste aus den Augenwinkeln zu seinem besten Freund hier in Newport.

„Was gibt’s, man?“, gab er gelangweilt zurück und nahm sich eine Hand voll Frühstücksflocken direkt aus der Packung.
 

Seth schwieg, was an sich schon merkwürdig war, doch augenscheinlich schien er auch noch ernsthaft über seine nächsten Worte nachzudenken. Ryan wartete ab, kaute langsam, und als nach über einer Minute immer noch keine Antwort gekommen war, zuckte er leicht mit den Schultern und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Kaffeetasse zu.
 

Das zog.

Hastig ließ sich Seth neben ihm sinken, räusperte sich und spielte dann mit dem Tischdeckchen herum. „Weißt du, Ryan…meinst du, Summer würde mir mehr Aufmerksamkeit schenken, wenn ich mich ein wenig…verändern würde?“
 

Natürlich. Summer. Es ging immer um Summer, was Ryan eigentlich nicht sonderlich störte, abgesehen davon, dass besagte Summer eher an ihm interessiert zu sein schien als an seinem bekloppten „Bruder“.
 

Nun ein wenig neugierig blickte er wieder von der Tasse hoch. „Wie verändern?“, fragte er knapp, legte den Kopf leicht schief und kratzte sich zeitgleich erneut am Hinterkopf.

Seth lächelte kurz unsicher. „Neue Frisur, neuer Style…meinst du, ich bin eher der stillschweigende, grüblerische Typ oder der Draufgänger?“
 

Ryan verdrehte die Augen. Dies war wieder mal eines dieser furchtbaren, sinnlosen Gespräche, die er gar nicht leiden konnte. Wenn Seth ein ernsthaftes Problem hatte, dann konnte er ja gerne zu ihm kommen, aber wegen so was? Wo die Antwort doch auf der Hand lag?
 

„Nicht?“, seufzte Seth geknickt, als von Ryan keine weitere Antwort kam.

„Nein, nicht“, stimmte der Junge aus Chino entschlossen zu und ließ den Kopf wieder sinken, um weiterhin die Tischplatte zu mustern.
 

Seth nickte leicht, noch immer nachdenklich.

Dann schlug er jedoch die Beine übereinander und seufzte theatralisch. „Aber sie hasst mich!“, beschwerte er sich.
 

„Sie hasst dich nicht“, gab Ryan nuschelnd zurück und nahm sich noch eine Hand voll Cornflakes.

„Sie hat gedroht, mir die Halsschlagader zu zerfetzen“, widersprach Seth vehement und verschränkte die dürren Arme vor der Brust, während er aus den Augenwinkeln zu Ryan funkelte, als wäre sein Freund derjenige, der das zu verantworten hätte.
 

„Ja – wenn du sie anmachen solltest“, seufzte Ryan genervt, rutschte von dem Hocker runter und wandte dem anderen den Rücken zu, um sich einen Bagel fertig zu machen.

„Aber ich will sie doch anmachen!“, jammerte Seth ungerührt weiter.

„Dann geh das Risiko halt ein“, brummte Ryan. Das war zu viel Konversation so früh am Morgen, ganz eindeutig. Aber Seth konnte bei solchen Themen nicht bis zum Mittagessen warten, geschweige denn bis zur Pause.
 

Und deshalb war er ja auch Seth. Und wenn Seth nicht so nervig wäre, wie er eben war, dann wäre er nicht mehr halb so gut, wie Ryan ihn mochte. Und auch wenn es Ryan auf die nerven ging, dass Seth ihm bereits vor acht Uhr morgens das Ohr ablaberte, anders wollte er es doch nicht, denn dann wäre irgendwas merkwürdig falsch.
 

„Ich hänge an meinem Leben. Sehr sogar“, erwiderte Seth stur und griff nun seinerseits nach den Cornflakes, blätterte jedoch in derselben Sekunde bereits in einem Comicheft herum, was zeigte, dass das Thema fürs erste jedenfalls ausgeschöpft war.
 

Ryan nickte stumm, goss sich neuen Kaffee ein und griff nach einer weiteren Tasse, als er Schritte näher kommen hörte.

„Morgen, Jungs!“, rief Sandy gut gelaunt in die Küche, während er noch seine Krawatte richtete.

„Worum geht’s?“, fragte der Pflichtverteidiger gleich darauf neugierig. Ryan blickte über die Schulter und warf seinem Adoptivvater und Anwalt einen vielsagenden Blick zu.
 

„Schon wieder Summer?“, seufzte der Schwarzhaarige und Seth blickte empört auf, um nacheinander Ryan und seinen Vater anzufunkeln. „Pöh!“, stieß er dann jedoch bloß entrüstet aus und hob abwehrend die Hände hoch.
 

„Sehr erwachsen, Seth“, kommentierte Sandy trocken und griff nach dem Kaffee, den Ryan unter dessen vervollkommnet hatte. „Also denn…wo liegt dein Problem?“
 

„Ich habe kein Problem mit Summer“, murrte Seth, nun um einiges schlechter gelaunt als noch am Anfang seines Gesprächs mit Ryan. Mit einem Gleichaltrigen zu reden war schließlich auch etwas vollkommen anderes, als dasselbe Thema mit seinem uralten Vater zu diskutieren – das war absolut inakzeptabel.
 

„Er hat Angst, dass sie ihn vor aller Augen umbringt, wenn er ihr seine Liebe gesteht“, erklärte Ryan unbeeindruckt und lehnte sich gegen die Arbeitsplatte.

Seth schoss ihm einen wütenden Blick zu, der eindeutig zeigte, wie viel er von seiner plötzlichen Offenheit hielt, nämlich gar nichts.
 

„Ach, so ist das“, sagte Sandy schmunzelnd, während er einige Dinge in seine Aktentasche schob und sich zur Arbeit fertig machte. „Nun ja, Seth, wieso sagst du ihr nicht einfach, dass du sie magst?“
 

Seth, der sich anscheinend von seinem ersten verbalen Schlag in die Magengrube wieder erholt hatte, holte tief Luft, um zu widersprechen. „So einfach ist das nicht. Sie wird mich töten, in Stücke reißen, Foltern, wiederbeleben und noch mal töten, sollte ich es auch nur wagen“, stellte er klar.
 

Sandy hob eine seiner buschigen Augenbrauen. „Hm…sie ist jähzornig“, meinte er dann mit einem kurzen Blick auf Ryan, der zustimmend nickte.

„Das hat sie auch schon gesagt…“, murrte Seth, deprimierter als nach seinem Gespräch mit Ryan, und versteckte sich hinter Batman – Die Rückkehr.
 

Zufrieden nickte Sandy. Sein Job hier war getan. Er hob die Hand zum Abschied. „Bis heute Abend, Jungs. Seid pünktlich – Caleb Nickel ist heute Abend unser Gast und wir wollen doch nicht, dass er uns alle fertig macht.“
 

Ryan schmunzelte, den Blick auf Kirsten gerichtet, die mit verschränkten Armen im Türrahmen lehnte und Sandys sarkastischen Kommentaren lauschte.

Als würde er ihren tödlichen Blick im Rücken spüren, drehte Sandy sich langsam herum und lächelte seine Frau herzlich an. „Hallo Schatz! Hast du schon Koriander gekauft?“
 

Kirsten schnaubte gereizt. „Mein Vater hasst Koriander, Sandy“, sagte sie mahnend.

Der Anwalt lächelte sie breit an, ging auf sie zu und küsste sie sanft auf die Stirn. „Ich weiß!“, verkündete er dann, trank seinen Kaffee aus und stellte die Tasse bei Seite.

„Bis heute Abend. Und – Seth? Viel Glück mit Summer.“
 

Kirsten blickte erstaunt zu ihrem Sohn, Ryan packte unberührt den Bagel in seine Tasche und Seth gab sich alle Mühe, im Erdboden zu versinken.
 

Doch immerhin, es war ein ganz normaler Tag, und Ryan fand, dass das auch ganz gut so war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  S_ACD
2009-05-05T17:07:11+00:00 05.05.2009 19:07
Awwwww... das war tollig.

Ja, ich geb zu, ich sehe O.C. ziemlich gerne (obwohl man objektiv schon irgendwie zugeben muss, dass es das recycelte "Reich-und-Schön"-blah-Format ist, aber hey =D) und ich LIEBE Seth und Summer.
Die Stimmung hast du wirklich klasse eingefangen, ich konnte sie förmlich vor mir sehen.

Favorite Parts:

>„Schon wieder Summer?“, seufzte der Schwarzhaarige und Seth blickte empört auf, um nacheinander Ryan und seinen Vater anzufunkeln. „Pöh!“, stieß er dann jedoch bloß entrüstet aus und hob abwehrend die Hände hoch.<

DAS ist sowas von Seth. Hehehe...
Und-

>„Hallo Schatz! Hast du schon Koriander gekauft?“

Kirsten schnaubte gereizt. „Mein Vater hasst Koriander, Sandy“, sagte sie mahnend.
Der Anwalt lächelte sie breit an, ging auf sie zu und küsste sie sanft auf die Stirn. „Ich weiß!“<

-das ist sowas von Sandy. =D

Tolle Leistung.

Von:  stone0902
2009-05-04T20:59:25+00:00 04.05.2009 22:59
es ist fast so, als würde ich tatsächlich the O.C. gucken! :D
du hast die charaktere super getroffen, ryan mit seiner vorliebe für cornflakes und seth der andauernd über summer redet.. "ich rede nicht andauernd über summer.... findest du, das ich immer über summer rede...?" ^^

ryan ist in einer echt coole familie geraten. ich mag die cohens. am besten fand ich den spruch von sandy mit dem koriander... "mein dad hasst koriander!" - "ich weiß..." xD

du schreibst toll, es lässt sich gut lesen und ich werde gleich mal gucken, ob du noch mehr über O.C. geschrieben hast.

liebe grüße, steinchen


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