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Das ist das Leben

Mello x Matt
von

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Dreck

Es war kalt. Matt lehnte sich gegen die Wand und steckte sich eine weitere Zigarette an. Er war wahnsinnig nervös. Er hatte Angst. Und das einzige, was er sich sagen konnte, war dass er selbst daran schuld war. Er hatte ja unbedingt zeigen wollen, dass er auch allein klar kam. Wie Mello. Dass er keine Unterstützung von Wammy's brauchte, dass er es alleine schaffte. Und er hatte versagt. Er hatte kläglich versagt.

Und jetzt stand er hier und wusste, dass er dringend Geld brauchte, weil er ansonsten auf Entzug kommen würde.

Er war selbst daran schuld. Es war definitiv nicht so, dass ihn keiner über die Gefahr von Drogen aufgeklärt hatte. Über Sucht. Über Gefahren. Und dennoch hatte er das Zeug probiert, kurz nachdem ihm klar geworden war, dass er Mello nicht mehr finden würde. Und jetzt war er süchtig. Einmal erst hatte er es soweit kommen lassen, dass er auf Entzug war. Er hatte angefangen zu zittern, ihm war kalt gewesen, und es war wahnsinnig schwer gewesen, sich dann noch die Spritze in den Arm zu jagen.

Und jetzt stand er da und wusste, wenn er nicht den nächsten Schritt machte, würde er wieder auf Entzug kommen. Mit dem Unterschied, dass er diesmal nichts dagegen tun konnte. Wenn er einen Computer gehabt hätte, hätte er sich einfach irgendwo rein hacken können, aber als er Wammy's verlassen hatte, hatte er nur den Rucksack mit einem einzigen Set Ersatz Klamotten, sein- nicht allzu hohes- Taschengeld und die Fliegerbrille, die er von Mello bekommen hatte, mitgenommen.

Nicht davon war ihm jetzt sonderlich von Nutzen.
 

Dann hielt ein Auto vor ihm.

Matt schluckte und ging dann hin, um mit dem Fahrer zu sprechen, der gerade das Fenster herunter ließ. Schließlich stieg er ein.

Der Fahrer sah in abschätzend an. "Ich hab dich noch nie hier gesehen."

Matt senkte den Kopf. "Ich... Das... Ich hab das noch nie..."

Der Mann lachte. "Das erste Mal auf dem Strich? Oder überhaupt?"

Matt wurde rot. "Beides."

Es war nicht so, dass er damals nicht vorgehabt hatte, mit Mello zu schlafen, doch er hatte sich damit noch Zeit lassen wollen und dann war Mello weg gewesen.

Wieder lachte der Mann. "Gut dass du das sagst. ne waschechte Jungfrau also? Dann kannst du den Betrag, den ich dir genannt hab grad noch mal verdoppeln. Natürlich nur, wenn ich nicht merke, dass du versuchst, mich zu bescheißen."

Matt schluckte. "Ich hab wirklich noch nie... Ich..."

Der Mann schüttelte den Kopf. "Dass du noch nie auf dem Strich warst, merkt man. Du kennst nicht mal die einfachste Regel: Lass dir immer zuerst das Geld geben. Aber weißt du was? Du gefällst mir. Wenn ich meinen Spaß kriege, dann kannst du ruhig öfter zu mir kommen, wenn du was brauchst."

Matt schloss die Augen. Er wollte das nicht hören. Das alles führte nur dazu, dass er sich noch mehr darüber bewusst war, was er tat und genau das wollte er nicht. Er wollte es nur schnell hinter sich bringen und wieder abtauchen in die Welt mit dem Schleier. In der er nichts mehr wahrnehmen musste.

Schließlich hielt das Auto an und sie stiegen aus. Matt folgte dem Fahrer in ein Haus.
 

Drei Stunden später:

Matt saß in einer Ecke am Straßenrand und heulte. Nicht mal so sehr, weil er Schmerzen hatte- und davon hatte er tatsächlich mehr als genug-, nicht mal so sehr aus dem Grund, dass es weh getan hatte, wie nichts, was er bisher erlebt hatte, nein, einfach weil ihm in diesem Moment erst richtig klar war, wie tief er gesunken war.

Mit der Faust zerknüllte er die Geldscheine, die ihm der Mann danach in die Hand gedrückt hatte. Genug, um die nächsten paar Tage davon prima zurecht zu kommen und sich endlich die Klamotten sauber machen zu können. Aber nicht genug für immer. Es würde nicht das letzte Mal bleiben, dass er für Geld seinen Körper verkaufen musste. Doch das war jetzt nicht wichtig.

Matt wusste, dass er sich auf den weg machen musste, wenn er nicht Gefahr laufen wollte, von den anderen übers Ohr gehauen zu werden, weil er auf Entzug war und den Stoff dann egal zu welchem Preis kaufen würde, aber er konnte nicht die Kraft aufbringen, aufzustehen.

Irgendwann stand er dann doch auf und ging langsam in Richtung Bahnhof.

er hatte Schmerzen beim Laufen, doch er war ja selbst daran schuld. Niemand hatte ihn dazu gezwungen. Er hatte es nicht anders verdient. er war nicht mehr wert als der Dreck auf dem Boden, das wusste er selbst.

Wieder schlich sich der Gedanke an Mello in seinen Kopf, wieder ungewollt. er wollte gar nicht daran denken, Mello jetzt gegenüber treten zu müssen. Gleichzeitig musste er daran denken, wie es damals gewesen war, mit Mello zusammen zu sein.

Matt war die einzige Person gewesen, zu der Mello jemals freundlich, beinahe liebevoll gewesen war. Er allein hatte ihm das Gefühl gegeben, etwas wert zu sein. Aber ohne Mello war er nur noch ein Stück Dreck. Nicht mehr wert als die Asche, die von seiner Zigarette fiel.

Als ihm der Moment einfiel, als Mello ihn das allererste mal geküsst hatte, traten ihm wieder die Tränen in die Augen. Mit ihm hätte er sein erstes Mal haben sollen, nicht mit irgendeinem Kerl auf der Straße.

'Mello... Warum hast du mich zurück gelassen? War ich dir so lästig?'
 

Die Gedanken verschwanden schnell, nachdem er seinen Dealer gefunden hatte, ihm gleich genug Stoff für die nächsten drei Tage abgekauft hatte und sich eine Spritze gesetzt hatte. Alles hüllte sich in wohltuendes Nichts. Alles war sanft, nichts konnte ihn mehr stören. Langsam sank er gegen die Wand der Bahnhofstoilette und döste vor sich hin.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  cutestrawberry
2009-02-28T21:43:11+00:00 28.02.2009 22:43
das pitel war echt gut geschrieben.
dein schreibstil is toll.^^

aber matt tat mir echt leid. armes matty patty.
*ihn pat*

hab sie auf meine favs gepackt^^
Von:  Suisei-Seki
2009-01-22T22:02:46+00:00 22.01.2009 23:02
Oh ich mag die FF!^^
Die ist richtig schön gefühlvoll, etwas depri, einfach toll!
*in favos aufnehm*



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