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Why You and Me ?

Judai x Jun (Jaden x Chazz)
von

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A Winternight

Soo, Halli Hallo ;)

Ich möchte gar nicht lange reden, sondern wünsche euch einfach nur gaaanz viel Spaß beim Lesen (:
 

Lg, *Kekse hinstell*

Fye-chan
 

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A Winternight
 

Langsam ging er hinaus, immer auf den Wald zu.

Es war bereits dunkel und bitterkalt, überall glitzerten die Eiskristalle im fahlen Mondlicht. Der Himmel war sternenklar und die Schneelandschaft war in ein wunderschönes, annährend silbern erscheinendes Licht getaucht, das eine fast schon mysteriöse Atmosphäre hervorrief.
 

Der Japaner mummelte sich tiefer in seinen schwarzen Mantel und erschauderte einmal. Ja, er fror schon, doch dieser Moment war es ihm wert. Fast jeden Abend kam der schwarzhaarige hierher, um sich dem Zauber der nacht völlig hinzugeben. Ja, Jun Manjoume liebte diese Ruhe. Nur hier konnte auch er einmal zur Ruhe kommen und nachdenken. Nachdenken, über ein Problem, dass ihn nun schon seit mehreren Wochen plagte – und für dass es seiner Meinung nach absolut keine vernünftige Lösung gab.

Von welchem Problem wir sprechen?

Nun, dass lässt sich ganz einfach beschreiben.

Er, Jun Majoume, hatte sich verliebt. Verliebt in einen seiner engsten Freunde. Einen Freund, wie es ihn nur einmal gab und den er sich doch so lange strikt weigerte, als solchen zu bezeichnen.
 

Inzwischen war Jun auf einer Lichtung im Wald angekommen. Dort setzte er sich auf „seinen“ Stein und schüttelte dann wie immer seinen Kopf, als er über seine Situation nachdachte.

Es war immer die gleiche Prozedur: Nachts rausschleichen, hierher kommen, sich an diesem mondbeschienenen Ort niederlassen und sich beim Nachdenken beruhigend selbst zumurmeln.

„Das kann doch einfach nicht wahr sein... nein... das darf einfach nicht wahr sein... Ich kann mich nicht in ihn verliebt haben. Nicht in ihn!!

Judai Yuki... Warum ausgerechnet er? Er ist... unter meiner Würde verdammt! Das kann doch nicht sein...“

Verzweifelt versuchte Jun mal wieder, sein Problem, sein Verhalten zu analysieren. Er verstand einfach nicht, wie es dazu kommen konnte.

„Warum? Warum ich? Und warum er?“

Leise flüsterte der 17-jährige diese Worte dem Himmel entgegen.

Er hatte jedoch kaum zu Ende gesprochen, als ihn plötzlich etwas am Hinterkopf traf.

Jun erschreckte sich fast zu Tode, bis er realisierte, dass er von einem Schneeball getroffen worden war. Augenblicklich lief er vor Wut rot an und sprang auf, während er sich umsah.

„Wer verdammt noch mal war das?! Komm sofort raus!“

Etwas unheimlich fand er das ganze schon, auch wenn er das natürlich niemals zugeben würde, doch schließlich konnte man außerhalb der Lichtung rein gar nichts sehen.

Doch dann ertönte ein leises, aber dennoch glockenklares Lachen, was Jun sofort beruhigt aufatmen ließ.

„Judai...“

Nicht mehr als ein Hauchen verließ seine Kehle. Aber...was machte er hier?

Inzwischen war es wieder ruhig, das Lachen war verklungen. Langsam drehte der Schwarzhaarige sich einmal um sich selbst, um seinen Freund ausfindig zu machen, was jedoch scheiterte, da der vorherige Ton durch den Schall von überall her zu kommen schien. Dann jedoch spürte er etwas hinter sich und er drehte sich reflexartig um.

Jun schaffte es gerade noch so, den auf ihn zufliegenden Schneeball abzuwehren. Leicht knurrte er den inzwischen lächelnd an einem Baum lehnenden Jungen an.

„Das bekommst du zurück! Niemand greift einen Manjoume ungestraft aus dem Hinterhalt an! Merk dir das, du Niete!“

Mit diesen Worten bückte er sich, formte schnell eine Kugel und warf sie zurück und wie zu erwarten, verfehlte sie ihr Ziel nicht.

Auch Judai konnte so etwas natürlich nicht auf sich sitzen lassen und im Nu entstand eine Schneeballschlacht, die sich gewaschen hatte.

Es dauerte auch nicht lange und schon rauften und kugelten sich die beiden auf dem Boden herum, wie zwei kleine Jungs.

Wenig später waren sowohl Judai als auch Jun bis aufs Innerste durchnässt, doch stören tat es keinen von beiden. Viel zu sehr waren sie in ihr kleines Spielchen vertieft und genossen es, einmal so ausgelassen und zwanglos miteinander umgehen zu können.

Nach ein paar Minuten kamen die beiden dann endlich zum Stillsand.

„Ich… gebe auf!“, pustete Judai. „Ich kann nicht mehr…!“

Auch Jun brauchte einen Moment, um wieder zu Atem zu kommen. Erst dann begriff er die Situation, in der sie sich gerade befanden. Er selbst war irgendwie auf dem Kleineren zum Liegen gekommen während dieser mit nach oben gestreckten, angewinkelten Armen unter ihm lag und keinerlei Anstalten machte, etwas an dieser Position zu ändern. Der Schwarzhaarige hatte seine Arme links und rechts neben Judais Hals abgestützt, ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Dennoch wagte es keiner, sich zu bewegen. Fasziniert sah Jun einfach nur in die wunderschönen schokobraunen Augen des unter ihm Liegenden, in denen er nur zu gerne versinken würde. Verträumt strich er dem Braunhaarigen eine nasse Haarsträhne aus der Stirn, bevor er leise zu sprechen begann.

„Wieso bist du hier…?“

Kurz blinzelte der Gefragte, bevor er leise antwortete.

„Ich habe nach dir gesucht…“

Nach dieser mehr geflüsterten als gesprochenen Antwort wurde es wieder still. Minutenlang, wie es schien, sagte keiner der beiden etwas. Sie lagen einfach nur beieinander und sahen sich in völligem Einverständnis in die Augen, bis der Ältere es nicht mehr aushielt.

„Warum… Warum hast du nach mir gesucht?“

„Naja, ich…“

Kurz unterbrach Judai den Blickkontakt und sah zur Seite.

„Ich hab schon heute Mittag beim Essen bemerkt, dass du nicht da warst und dich dann auch bis abends nicht mehr gesehen…und als ich dann vorhin noch einmal bei dir nachgesehen habe und du nicht da warst… ich hab mir Sorgen gemacht…“

Fast schon etwas verlegen sah er nun zur Seite. Es dauerte jedoch nicht lange und der Kleinere hatte sich wieder gefasst. In alter Judai-Manier lächelte er den Schwarzhaarigen schief an, was dessen Herz mal wieder höher schlagen ließ.

„Verzeih…ich wollte dich hier nicht stören oder so was…“, plapperte er nun wieder munter los, bis er plötzlich meinte, Juns Stimme zu vernehmen. Nicht lauter als ein Windhauch und doch, er hatte recht.

„Danke… Danke, Judai…“

Perplex und erstaunt sah er seinem Gegenüber ins Gesicht. Auf diesem zeigte sich ein sehr sanftes Lächeln, etwas, was vorher wohl noch nie jemand zu Gesicht bekommen hatte.

Hatte Jun ; Jun Majoume, sich gerade wirklich bedankt? Bei ihm? Judai Yuki? Und hatte er ihn wirklich bei seinem Namen genannt? Ohne Beleidigung?

Der Braunhaarige war…ja, wie soll man es ausdrücken? Er war einfach nur sprachlos. Unfähig, etwas zu erwidern. Doch dies sollte nun sowieso kein Problem darstellen, wie er wenig später feststellte. Es dauerte einige Sekunden, bis er die Situation realisierte.

Während der Jüngere ganz in sein Erstaunen versunken war, hatte Jun sich kurzerhand zusammengenommen und sich langsam und bedacht weiter nach unten gebeugt, bis seine Lippen ganz sanft auf denen Judais lagen. Die Zeit schien einen Moment lang stillzustehen, aber gleichzeitig explodierten tausende von Gefühlen in ihm.

Dem Braunhaarigen erging es nicht anders. Nachdem ihm mehr oder weniger klar geworden war, was hier gerade geschah, jagten ihm sofort hunderte von Fragen durch den Kopf, allem voran die des Warums. Gleichzeitig erschrak er über sich selbst. Es machte ihm nichts aus. Jun Manjoume, sein größter Rivale und zugleich bester Freund, raubte ihm gerade seinen ersten Kuss, und es störte ihn nicht. Nein, im Gegenteil, er konnte nicht anders als die Augen zu schließen und dieses Gefühl zu genießen.

Der Ältere währenddessen war sich absolut im Klaren darüber, dass dieses ganze Szenario mehr als abstrakt war. Es durfte nicht sein. Er konnte nicht einfach diesen Jungen küssen, einen Mann, wie er selbst einer war. Erschrocken über sich selbst löste er den Kopf schon nach ein paar Sekunden wieder und sah in das vollkommen entspannte Gesicht Judais, welcher nun die Augen aufschlug. Der Schwarzhaarige konnte nicht anders als seinem Blick auszuweichen. Langsam und vorsichtig, um dem Unteren nicht wehzutun, rappelte er sich auf und stand schließlich vor seinem Freund.

„Wir sollten zurückgehen…“, flüsterte er und so liefen sie stillschweigend, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend, nebeneinander zurück zur Akademie.
 

Die nächsten zwei Wochen verliefen komplett ereignislos. Schule, Training… nichts Besonderes also. Jeder ging seinen eigenen Aktivitäten nach.

Weder Judai noch Jun waren zwischen den Tagen auf das Vergangene zu sprechen gekommen und keiner der beiden ließ sich auch nur ein Fünkchen anmerken. Alles war wie immer –wie es schien. Keinem fiel auf, dass die zwei Streithähne sich inzwischen lieber anschwiegen statt sich anzuschreien, keiner bemerkte, dass sie sich niemals länger als eine Sekunde in die Augen sahen, bevor sie den Blick wieder abwendeten und niemand sah die Trauer, die sich danach jedes mal in ihren Augen spiegelte.

Ja, beide hatten sehr wohl viel darüber nachgedacht, doch keiner traute sich, es anzusprechen.

So vergingen die Tage wie im Fug und inzwischen war Wochenende. Judai saß gelangweilt in seinem Zimmer herum, bis es plötzlich klopfte.

„Judai? Ich bin es, Sy… kommst du mit uns schwimmen?“

Der Braunhaarige sprang sofort auf und kramte seine Sachen zusammen. Dann öffnete er grinsend die Tür.

„Schwimmen? Klar komm ich mit, was fragst du überhaupt?“

So liefen die beiden gemeinsam los in Richtung Bad, wo auch schon die anderen warteten, Jun eingeschlossen. Eine kurze Begrüßung und schon gingen sie zusammen hinein, zogen sich um und sprangen ins Wasser. Sie tobten und führten Wasserschlachten bis sie nicht mehr konnten. Erschöpft saßen sie nun alle im seichten Wasser und plauderten gemütlich – alle, bis auf eine gewisse schwarzhaarige Person, die etwas weiter entfernt vor sich hin trieb.

Auch Judai seilte sich nun etwas ab und paddelte rückwärts langsam wieder ins tiefere Wasser, wohlgemerkt ohne die andere Person zu bemerken. Genussvoll schloss er die Augen und ließ sich weiter treiben, bis er plötzlich gegen etwas stieß, das leise einen Schreckenslaut äußerte. Auch der Braunhaarige schreckte auf und drehte sich um.

„Jun…“, hauchte er, als dieser sich ebenfalls umdrehte und fast zurückschreckte.

„Judai… ich… tut mir Leid, hab nicht aufgepasst“, antwortete dieser uns senkte den Blick zu Boden. Leicht biss er sich auf die Unterlippe.

„Nein… mir tut es Leid. Ich hätte besser aufpassen müssen… Verzeih…“

Langsam hob der Jüngere seine Hand und strich mit seine Fingern sanft über die Lippen seines Gegenübers. Dieses hob seinen Kopf nun wieder und sah ihm in die Augen. Er konnte einfach nichts sagen, brachte kein Wort über die Lippen sondern genoss einfach diese Berührung, so leicht sie auch war. Viel zu schnell ging der Moment vorbei und Judai drehte sich langsam weg.

„Ich…geh dann wieder…“

Nur leise sprach er es aus und Jun konnte nichts weiter tun als zu nicken und ihm hinterher zu sehen.
 

Die nächsten drei Tage vermieden es die beiden tunlichst, sich zu begegnen. In beiden hatte das letzte Zusammentreffen im Schwimmbad wieder einmal alles aufgemischt, das Ereignis in dieser Winternacht und auch die bis jetzt so sorgsam unterdrückten Gefühle. Sogar Judai war inzwischen zu dem Schluss gekommen dass es so nicht weitergehen konnte. Nachdem er sich dieses Kribbeln in Juns Gegenwart zunächst einmal überhaupt nicht erklären konnte, dann eine schockierende Zeit des Erahnens und schließlich des Erkennens durchgemacht hatte, war er sich endlich seiner Gefühle für seinen meist grimmig dreinschauenden Freund klar geworden. Ja, auch er hatte sich verliebt, in einen anderen Mann, Jun, seinen einstigen Rivalen.

Während sich der Braunhaarige nun ständig den Kopf zerbrach, wie es weitergehen sollte, hatte sich Jun in seinem Zimmer verschanzt. Nunmehr seit 3 Tagen zerbrach er sich den Kopf darüber, was der Kleinere ihm mit dieser Geste hatte sagen wollen…ob er überhaupt irgendwas hatte sagen wollen oder ob das einfach nur so passiert war…ohne Bedeutung.

Stur lag er auf seinem Bett und weigerte sich permanent, rauszukommen um etwas mit den anderen zu unternehmen. Mal abgesehen vom Unterricht und zum Essen tauchte er überhaupt nicht mehr auf.

Mit der Zeit fragten sich nun auch die anderen, was mit den zwei Streithähnen los war, doch niemand wollte ihnen eine Antwort darauf geben. Nicht einmal Sho, der Judai darauf ansprach, bekam eine zufrieden stellende Antwort, sodass sie es nachließen und davon ausgingen, es würde sich schon bald von alleine erledigen. Sie sollten Recht behalten.

Gegen Abend des dritten Tages hielt der Jüngere es nicht mehr aus. Unruhig lag er auf seinem Bett und überlegte hin und her, bis er zu dem Schluss kam, mit Jun reden zu müssen. Zu sehr verletzte es ihn, seinen Freund nurnoch so selten zu sehen, zu sehr sehnte er sich nach seiner Nähe und seiner Stimme. Waren sie nicht erwachsen genug um über ihre Gefühle zu sprechen?

Langsam stand Judai auf und zog sich eine Trainingsjacke über, ehe er das Haus verließ und in Gedanken versunken zu Juns Zimmertür lief. Es lag schon wieder Schnee und war auch dementsprechend kalt, sodass er erschauderte, als er bei ihm ankam.

Zögernd klopfte er an die Tür, doch als sich nichts tat, wiederholte er das noch einmal etwas lauter. Diesmal war ein leises Murren von drinnen zu hören, was den Braunhaarigen schmunzeln ließ.

„Jun…? Ich bins, Judai… Könnte ich vielleicht mit dir reden…?“

Erstaunt erhob sich Angesprochener drinnen von seinem Sessel, in dem er bis eben gesessen hatte und öffnete schnell die Tür.

„Judai…?“

Er trat einen Schritt beiseite und ließ den inzwischen schon zitternden Jungen zu sich rein. Dann nahm er ihm die Jacke ab und lotste ihn in den Wohnraum, wo er ihn auf die Couch setzte.

„Warte kurz… ich hol dir schnell etwas Warmes zu trinken…“, äußerte der Schwarzhaarige immer noch äußerst verwirrt und verschwand in Richtung Küche. Kurze Zeit später tauchte er mit zwei dampfenden Tassen wieder auf.

„Hier… Tee.“

Vorsichtig und immer noch zitternd nahm der Jüngere die Tasse entgegen und hielt sie fest.

Der Bewohner dieses Zimmers bemerkte das und seufzte kurz, bevor er sich erneut auf den Weg in eine andere Ecke des Raumes machte. Es war doch zum verrückt werden. Warum machte er sich nur solche Sorgen um den Kleineren? Das war doch nicht mehr normal! Warum nur konnte er ihn nicht einfach vergessen?

Nachdem er an seinem Ziel angekommen war, schnappte er sich eine Wolldecke und kehrte damit zur Couch zurück, wo er sie sanft um Judai wickelte.

„So besser...?“, fragte er leise und ebenso sanft, wie es diese Geste war.

Der Angesprochene hob überrascht den Blick von seiner Teetasse, ehe er eine Antwort zustande brachte.

„J-ja... danke. Die Jacke war wohl selbst für das kleine Stückchen ein wenig zu dünn...“, murmelte er, bevor er erneut in Gedanken versank.

Auch Jun setzte sich nun wieder in seinen Sessel und sah seinen Freund nur schweigend an, seine Tasse ebenfalls in den Händen haltend.

Noch konnte sich der Braunhaarige beim besten Willen nicht dazu durchringen, irgendetwas zu äußern, zumal er noch nicht mal wusste was er überhaupt sagen wollte. Warum war er nur so übereilt hierher gekommen? Judai seufzte.

Auch dieses kleine Geräusch entging dem Älteren nicht und nun veranlasste es ihn dazu, ebenfalls unter einem Seufzen aufzustehen und sich neben seinen einstigen Rivalen zu setzen.

Leicht berührte er ihn an der Schulter, sodass dieser zusammenzuckte.

„Judai, das hält ja kein Mensch aus, erzähl mir endlich, was los ist... Warum bist du überhaupt hier?“

Nervös spielte Angesprochener an seiner Decke herum.

„Ich… ich wollte mit dir reden…glaube ich.“

Unsicher sah er Jun an. Dann nahm er sich endlich zusammen.

„Es geht um… Also die letzten Wochen waren irgendwie… Ich hab nachgedacht. So. Und irgendwie bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es doch so nicht weitergehen kann…“

Aufmerksam hörte der Schwarzhaarige einfach nur zu. Er spürte Judais Unsicherheit und wollte ihn durch eine Unterbrechung nicht noch mehr durcheinander bringen, auch wenn er schon ahnte, um was es eigentlich ging. Der Kleinere sprach weiter.

„Was ich meine ist, seit diesem ersten Vorfall im Schnee gehen wir uns aus dem Weg… als wenn das alles kaputt gemacht hätte… ein…einzelner Kuss… Über die Sache im Schwimmbad brauchen wir ja gar nicht reden. Ich habe mich zwar die ganze Zeit gefragt, was du damit bezwecken wolltest, doch letztendlich hat das nur zu noch mehr Distanz geführt…“

Leicht wurde der Braunhaarige bei der Erinnerung daran rot und auch Juns Gesichtfarbe wurde eine Spur dunkler. Dennoch hörte er weiter zu.

„Wenn das Ganze zwischen uns steht…können wir es dann nicht einfach… vergessen? Also, nicht dass ich das könnte, ich fand es irgendwie nicht… unangenehm…“

Schnell senkte er den Kopf, als er bemerkte, was er da gesagt hatte, aber er sprach weiter.

„Aber wenn das für dich ein solches Problem darstellt, dann bitte vergiss es doch einfach wieder… Ich werde auch mit keinem darüber sprechen, du kannst ganz beruhigt sein…“

Die ganze Zeit über war seine Stimme leise, fast schon brüchig gewesen. Judai wusste ganz genau, dass das alles leichter gesagt als getan war und dazu kam ja auch noch, dass er den Kuss gar nicht vergessen wollte, im Gegenteil, ein Teil seines Herzens hoffte ja immer noch darauf, dass sich so etwas noch einmal wiederholen könnte, doch das konnte er Jun ja schlecht unter die Nase reiben. Und so sah er ihn nun nur erwartungsvoll und etwas eingeschüchtert, wie es schien, an.

Zunächst ganz leise, fing der Ältere an zu sprechen.

„Nein…“, hauchte er.

„Nein, das kann ich nicht, Judai, das weißt du auch… Wie sollte ich diesen Moment vergessen können, an dem wir uns endlich einmal nahe waren. Ich weiß, ich war immer kühl und abwesend zu dir, doch was sollte ich machen? Das war alles so neu… Ich wusste nicht, was dieses Kribbeln zu bedeuten hatte. Es war immer da, wenn du in meiner Nähe warst und irgendwann… in dieser Nacht… konnte ich es einfach nicht mehr unterdrücken.“

Sanft strich er seinem Gegenüber mit den Fingerspitzen über die Wange, welches unfähig war, sich zu bewegen und all seine Sinne auf die Berührung ausrichtete. Warum nur fühlte es sich so gut an?

„Die ganze Situation war total verrückt. Ich habe einen Jungen geküsst, Judai. Einen Mann, wie ich selbst einer bin! Und dann auch noch ausgerechnet dich, meinen größten Rivalen…“

Er zog seine Hand zurück.

„Die letzten Wochen waren auch für mich die Hölle. Dich nicht sehen zu können, nicht mit dir zu reden… Aber ich wusste nicht, was passieren würde, wenn ich dich wieder näher an mich heranließe… Es tut mir so Leid, Judai. Ich wollte dir nicht wehtun und dich auch nicht verwirren…“

Schuldbewusst sah er dem Jüngeren in die Augen, bis dieser sich plötzlich langsam vorbeugte und hauchzart seine Lippen auf die des völlig perplexen Jun legte.

Nur ganz kurz und leicht war dieser Kuss, ehe Judai sich wieder von ihm löste und verlegen zur Seite sah. Der Ältere konnte immer noch nicht so ganz realisieren, was sein Freund eben getan hatte. Langsam hob er seine Hand und fuhr sich damit über die Lippen, so, als müsse er sich vergewissern, dass dort eben wirklich die des Kleineren gelegen hatten.

„W-was…warum…?“

Verwirrt blickte Jun ihn an. Doch der Braunhaarige schüttelte nur den Kopf, um ihm zu bedeuten, still zu sein.

„Schon gut, Jun… Ich verstehe deine Gefühle. Sehr gut sogar. Mir ging es die letzten Wochen nicht anders… Natürlich habe ich mich am Anfang gefragt, was das sollte… Nur wie du dir vorstellen kannst, hab ich mir zunächst nicht viel dabei gedacht… Aber… als ich dann merkte, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist, zwischen uns… Ich habe angefangen, nachzudenken und je länger wir uns aus dem Weg gingen, desto klarer wurde mir auch das Problem… und desto klarer wurde mir auch, dass es so nicht weitergehen kann… Ich… habe dich vermisst… die ganze Zeit über, in der du nicht in meiner Nähe warst… Ich wollte es nicht wahrhaben, habe es nicht kapiert, doch jetzt liegt es auf der Hand…“

Judai blickte kurz zu Boden, ehe er noch einmal tief ein- und ausatmete, und seinem Gegenüber dann in die Augen sah und seinen ganzen Mut zusammennahm.

„Jun… ich… liebe dich…“

Sehr leise brachte er diese Worte über die Lippen, und dennoch fiel ihm ein Stein vom Herzen. Endlich hatte er es ihm gesagt und egal, wie der Schwarzhaarige reagieren würde… Er hatte es getan. Sein Gegenüber konnte ihn nur mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck anstarren.

„I-ist das dein Ernst? Meinst du das wirklich ehrlich…?“

Er konnte es nicht fassen. Gab es also wirklich Hoffnung für ihn? Jemanden, der sich in seinen besten Freund und Rivalen verliebt hatte? Ungläubig sah er ihn noch immer an, doch dieser nickte nur stumm.

Langsam, sehr langsam schlich sich ein Lächeln auf das Gesicht den Größeren.

„Judai…“, hauchte er, ehe er die letzte Distanz zwischen ihnen überbrückte und nun direkt vor ihm saß. Kurz sah er ihm noch einmal in die wunderschönen, braunen Augen, dann beugte er sich vor und versiegelte erneut ihrer beiden Lippen zu einem Kuss, der nun schon etwas deutlicher war. Vorsichtig strich Jun dem Kleineren mit der Zunge über die Lippen und erbat sich Einlass, der ihm auch ohne großartig zu zögern gewährt wurde. Glücklich seufzte Judai in den Kuss hinein und schlang die Arme um Juns Hals. Der wiederum legte sanft seine Arme um die Hüfte des Braunhaarigen und zog ihn näher zu sich heran, ehe er die Verbindung kurz löste, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, was seinem Freund ein glückliches Lächeln ins Gesicht zaubern sollte.

„Ich liebe dich auch, Judai… schon so lange…“

Zufrieden vergrub er sein Gesicht in der Halsbeuge des Jüngeren und verteilte kleine Küsse darin, was diesen leicht kichern ließ. Sanft drückte er Jun etwas weg und lächelte ihn an.

„Ich bin froh, dass wir das geklärt haben, weißt du das? Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ausgehalten hätte…“

Immernoch die Arme um seinen Hals geschlungen, ließ der Braunhaarige sich nach hinten auf das Sofa kippen und zog sein Gegenüber mit sich, so dass dieses nun halb auf ihm lag. Lächelnd rollte sich der Ältere etwas zur Seite und zog anschließend die Decke über beide.

„Ja… du hast recht…“, antwortete er und schlang müde seine Arme wieder um den Kleineren. Es dauerte nicht lange und beide waren erschöpft, aber glücklich aneinander gekuschelt eingeschlafen.
 

Ein paar Tage später wachte Judai Samstagmorgens mal wieder in Juns Armen auf. Es war merkwürdig hell draußen, ein schimmerndes Licht fiel durch das Fenster herein. Vorsichtig blickte er zur Seite und stellte fest, dass sein Freund noch seelenruhig schlief.

Ungewöhnlich, normalerweise war es doch immer er selbst, der am Wochenende bis Mittags schlief. Vorsichtig befreite er sich aus dem Armen des neben ihm liegenden Jungen und streckte sich dann ersteinmal ausgiebig. Langsam ging er zum Fenster und schob die Gardine beiseite. Überrascht blinzelte er, als er nach draußen sah. Es hatte geschneit – schonwieder.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Das letzte Mal, als es geschneit hatte war, wie es ihm schien, schon ewig her. Diese eine, verhängnisvolle Nacht… Er schüttelte den Kopf. So viel war seitdem passiert… Er hatte sich verändert, war erwachsener geworden. Er war mit seinem einst größten Rivalen zusammen… und er war unsagbar glücklich darüber. Leise ließ der 17-jährige den Vorhang zurückfallen. Ja, sein Leben hatte sich verändert, doch er hatte immer noch dieselben guten Freunde, die ihn in allem unterstützten und er hatte Jun, den er über alles liebte. Vorsichtig ging er zurück zum bett und krabbelte wieder unter die Bettdecke. Doch diesmal schaffte er es nicht, ohne den Schwarzhaarigen zu wecken, denn dieser blinzelte ihn nun verschlafen an. Judai schmunzelte, eher er sich hinunterbeugte und ihm einen Kuss auf die Lippen hauchte.

„Guten Morgen… Hast du gut geschlafen?“

„Der Morgen könnte nicht besser sein, wenn man so geweckt wird…“, lächelte er noch etwas müde und zog seinen Freund dann zu sich runter. Noch lange lagen sie an diesem Tag zusammen im Bett, um einfach nur beieinander zu sein – glücklich.
 

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So, endlich fertig. Irgendwie mag ichs selbst nicht so… -.- mist! Aber naja, ich werde mich die nächsten Monate noch mehr anstrengen um ein paar spannende Stories zu zaubern.
 

Ich würd mich trotzdem über Kommis, gute wie auch Kritik, freuen ;)

Lg, Fye-chan (:



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  princess650girl
2009-01-23T21:44:22+00:00 23.01.2009 22:44
Super geschi.

Wie du schon weißt mein leiblingspaaring. Kann es noch mal ein "kappi" über zane X Aticus geben. wäre ganz toll.

Schreib mir doch bitte ne ens wenns die nächten "Kappis" gibt.

lg
Von:  Belldandy-chan
2009-01-22T16:39:01+00:00 22.01.2009 17:39
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA​AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!!!!!!!​!!!


*FANGIRLGEKREISCHE*
XD
OKAY~
Also...
Mal wieder eines meiner Lieblingswerke von dir!
Wie genial!
Ich hatte zwar zu Silvester ein paar Teile gelesen aber am Ende...
Ohja~
Sasauke könnte neidisch auf Jaden werden XD
*Insider*
Dein Stil ist echt Hammer und da Jaden und Chazz meine Lieblingscharas sind passt das wie "da holte er die zwei Eier aus der Tasche" XD
OK~
Genug Insider ^^'
Schreib bald neue!
*schon wartet*


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