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Mach mich gesund

[Bya x Ren]
von

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Fürsorglich

Yay, auch überarbeitet. Ich hab sowas von die Augen gerollt, als ich die grässlichen Sätze gelesen hab'; viele sind immer noch grässlich, aber das Schlimmste ist ausgemerzt. |D
 

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Grummelnd zog Renji die Decke des Futons über seinen Kopf, als er von den Sonnenstrahlen, die durch das Fenster in sein Zimmer fluteten, geblendet wurde. War es etwa schon Morgen? War es nicht vor wenigen Minuten noch stockdunkel draußen gewesen? Leicht verwirrt von seinem geschädigten Zeitgefühl, schlüpfte er mit seinem Kopf wieder aus der Decke und versuchte seine Augen an das grelle Licht zu gewöhnen. Anscheinend war er gestern direkt nach dem Besuch seines Taichous eingeschlafen; anders konnte er sich die schnell vergangene Zeit nicht erklären.

Mit dieser Erkenntnis starrte er nun seufzend an die Zimmerdecke und wurde von der Erinnerung an den gestrigen Abend heimgesucht. Das war wohl das erste und das letzte Mal gewesen, dass Byakuya hierhergekommen war, um nach ihm zu sehen…

Bestimmt war sein Taichou sauer auf ihn. Sauer, weil Renji zu unfähig war, Byakuyas Erwartungen als Fukutaichou der sechsten Division zu erfüllen. Sauer, weil er nun seine Arbeit für ihn mit erledigen musste. Und sauer, weil Renji mal wieder seine offensichtliche Nichtsnutzigkeit bewiesen hatte.

Je mehr er über all das nachdachte, desto stärker wurde das Pochen in seinen Schläfen. Jetzt bereiteten ihm nicht nur die dämliche Grippe, sondern auch sein Vorgesetzter Kopfschmerzen der übelsten Sorte - das hatte ihm gerade noch gefehlt!

Renji versuchte vergeblich, all die Gedanken beiseite zu schaffen, schloss seine Augen wieder und bemühte sich darum, schleunigst wieder einzuschlafen. Wenn er nicht gerade auch noch in seinen Träumen von seinem Taichou heimgesucht werden würde, fände er zumindest im Schlaf seine Ruhe vor ihm…
 

„Renji.“

W-Was? Sprach da nicht gerade jemand seinen Namen aus? …Ach was, das war wohl nur Einbildung.

„Renji!“

Und schon wieder. Einfach die Augen aufzureißen und sich ein klares Bild des Übeltäters zu verschaffen, wäre zu leicht. Stattdessen gelang es Renji, die Stimme - tief, durchdringend, herrschend - langsam aber sicher zu einer Person zuzuordnen, zu der er sie nicht hätte zuordnen wollen, hätte er die Wahl gehabt. Doch ihm blieb keine andere Wahl, als den nackten Tatsachen ins unterkühlte Augenpaar zu blicken. Es gab nur diese eine Person, die seinen Namen so aussprach…
 

„K…-Kuchiki-Taichou?“
 

Jetzt erst brachte Renji den Mut auf, die Augen zu öffnen. Er sah zunächst alles verschwommen, doch als er es endlich schaffte, seinen Blick etwas zu festigen, wurde die Sicht immer klarer. Nachdem er sich in seinem Zimmer umgesehen hatte, blieb sein Blick schließlich an der Person hängen, deren Namen er bereits ausgesprochen hatte.

Tatsächlich. Es war wirklich Kuchiki Byakuya gewesen, der ein weiteres Mal in Renjis Zimmer stand und ihn - wie für gewöhnlich - herablassend ansah.

„Wurde auch mal Zeit, dass du wach wirst… nur, weil du krank bist, heißt das noch lange nicht, dass du den gesamten Tag über schlafen musst.“

Wie? Den gesamten Tag? Er hatte doch nur für kurze Zeit seine Augen geschlossen und versucht, einzuschlafen. Doch als er aus dem Fenster sah, bemerkte er mit Erstaunen, dass es bereits dunkel geworden war. Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag: Er hatte tatsächlich den gesamten Tag über geschlafen. Die Verwirrung in Renjis Gesicht war gar kein Ausdruck für die Verwirrung, die er gerade empfand. Er brauchte ein bisschen Zeit, um seine Gedanken zu ordnen.

„W-Warum sind Sie hier?“, fragte er schließlich und bemühte sich dabei um eine möglichst neutrale und desinteressierte Tonlage. Byakuya jedoch gab auf seine Frage keine Antwort, schritt an seinem Futon vorbei zum Fenster und öffnete es.

„Wann hast du hier eigentlich das letzte Mal gelüftet? Die Luft hier ist unerträglich.“

„Ich… weiß nicht genau…“, murmelte er unbeholfen; Byakuyas Anwesenheit schien ihn auf seltsame Weise nervös zu machen.

„Bist du die letzten Tage überhaupt schon einmal aufgestanden?“

Renjis Antwort war so blöde, wie sie einleuchtend war:

„Naja… um aufs Klo zu gehen, natürlich…“

Byakuya zog eine Augenbraue hoch.

„Baden? Zähne putzen? Haare waschen? Sonstige Selbstverständlichkeiten?“

Renji schwieg. Er war schwer krank und befand sich schon seit drei Tagen in ein und demselben Raum; warum also sollte er sich um seine Hygiene kümmern, wenn ihn doch ohnehin keiner sah? Zudem ging es ihm dazu viel zu schlecht.

„Renji…?“, fragte Byakuya fast schon drohend, und der Rotschopf wandte sich ihm Widerwillens zu.

„Steh auf.“

Aufstehen? Das letzte Mal war er gestern Abend aufgestanden, und als er das getan hatte, war er von sehr unangenehmen Gliederschmerzen heimgesucht worden. Auch die Kopfschmerzen hatten sich dadurch nicht gerade gebessert.

„Ich kann nicht…“, gab er von sich, obwohl es eigentlich ,ich will nicht‘ hätte heißen müssen.

„Das war keine Bitte, sondern ein Befehl. Willst du dich deinem Taichou etwa widersetzen?“

Es war beinahe schon vorherzusehen, dass er auf dieses Druckmittel zurückgreifen würde. Nun blieb ihm nichts anderes übrig. Byakuya hatte nun einmal das Sagen über ihn und dieses wusste er gekonnt auszunutzen.
 

Nach kurzem Zögern setzte Renji sich auf und als somit die Lage seines Kopfes verändert wurde, stiegen stechende Schmerzen in ihm auf, weshalb er sich augenblicklich an die Schläfen griff.

„Ich sagte ,steh auf‘ und nicht ,setz dich hin‘.“

Was bildete er sich eigentlich ein? Dachte er, nur weil Renji in einer so schlechten Verfassung war, konnte er ihn wie einen Hund herumkommandieren?

„Mit diesen Kopfschmerzen ist das leichter gesagt als getan“, setzte er sich endlich zur Wehr, stand dann aber doch auf und kämpfte gegen die Kopfschmerzen an.

„Und was soll ich jetzt tun, Taichou?“, fragte er sarkastisch betonend und sah Byakuya genervt an.

„Geh ins Bad… und komm erst wieder heraus, wenn du diesen bestialischen Gestank losgeworden bist.“

Mit dieser Äußerung übertrieb sein Vorgesetzter zwar, aber so fettig, wie seine Haare und so verschwitzt, wie sein Gesicht waren, machte sein Vizekommandant wirklich keinen sonderlich sauberen Eindruck. Widerwillig ging er dem ,Befehl‘ nach, lief an Byakuya vorbei, begab sich ins Bad und schloss die Tür hinter sich.
 

Als er nun alleine war, atmete er auf. Endlich war er nicht mehr Kuchiki Taichous beißender Anwesenheit ausgesetzt, die jedes Mal aufs Neue ein einziges Chaos in ihm ausrichtete. Während er zur Badewanne lief und warmes Wasser einließ, konnte er sich nur mit der Frage beschäftigen, warum sein Kommandant ein weiteres Mal hierhergekommen war - und letzten Endes gab es darauf nur zwei Antworten:

Entweder er hatte in einer gewissen Weise Spaß daran, Renji in solch einem Zustand zu sehen und ihm das auch noch vorzuhalten… oder er war gekommen, weil er sich vielleicht doch Sorgen um ihn machte…?

Die zweite Möglichkeit erschien, seiner Meinung nach, in Verbindung mit Byakuya mehr als lächerlich. Das wäre ja wohl zu schön, um wahr zu sein - und gleichzeitig zu unmöglich, um wahr zu sein. Renji erkannte schnell, dass es keinen Sinn machte, in einer Utopie aus Wunschgedanken zu schwelgen; er seufzte auf, streifte den Yukata von seinen Schultern ab und stieg ins warme Wasser.
 

Nach einiger Zeit öffnete sich die Tür zum Bad wieder und Renji trat heraus; er hatte sich einen frischen, weißen Yukata übergezogen und sein florentinerrotes Haar, das er offen trug und das vom Waschen noch feucht war, klebte an Halsbeuge und Schultern. Als er sich in seinem Zimmer wiederfand, war von seinem Taichou allerdings keine Spur.

War er etwa gegangen? Einfach so, ohne ein Wort zu sagen? Doch ehe Renji seinen Gedanken zu Ende denken konnte, vernahm er ein klirrendes Geräusch, das dem von Geschirr glich, in der Küche. Er folgte seinem Gehör, doch ehe er den vermuteten Raum betreten hatte, kam Byakuya auch schon aus diesem heraus.

„Was haben Sie dort drinnen gemacht?“, wollte Renji wissen, doch konnte er sich die Frage letztlich selbst beantworten, als er in Byakuyas Hand eine mit Suppe gefüllte Schüssel sah. Ziemlich verwirrt blickte der Rotschopf ihm nach, als er an ihm vorbeilief und die Schüssel auf dem Tisch im Zimmer abstellte.

„Das siehst du doch selbst“, antwortete er jetzt erst auf die Frage, ohne den anderen dabei anzusehen.

Moment. Was war hier gerade passiert? Hatte Byakuya ihm, während er im Bad war, etwas zu Essen zubereitet? Sein Taichou ihm? War die Hoffnung auf einen Funken Sorge doch nicht so vergeblich, wie er zuvor gedacht hatte?

„Was stehst du so angewurzelt da? Setz dich hin und iss.“

Durch die abrupte Aufforderung wurde Renji aus seiner Überflutung von Hypothesen gezerrt; er blinzelte benommen und reagierte zögernd:

„Sie… müssen sich nicht so viel Mühe machen.“

„Doch, das muss ich. Da ich eins und eins zusammenzählen kann, bin ich der Annahme, dass du schon seit drei Tagen nichts mehr gegessen hast. Ich kann nicht zulassen, dass du stirbst, denn wenn das passiert, wird man mir wahrscheinlich einen noch größeren Idioten als Fukutaichou unterjubeln…“

Mit dieser Annahme hatte Byakuya sogar Recht.

Seit er krank war, hatte Renji keinen Bissen mehr zu sich genommen, da es ihm die Tage über an Hunger gemangelt und er sich nicht in der Lage gefühlt hatte, sich etwas zuzubereiten. Und auch, wenn sein Kommandant es etwas weniger nett ausgedrückt hatte, so verbarg sich hinter den Worten doch ein winziges Bisschen Sorge. Vielleicht sogar ein Funken Mitleid. Das war es zumindest, was Renji denken wollte.
 

Renji schwieg, während er sich langsam auf eines der Sitzkissen, die vorm Tisch platziert waren, kniete. Byakuya setzte sich ihm augenblicklich darauf gegenüber und verschränkte die Arme. Noch immer etwas ungläubig starrte Renji auf die Schüssel vor sich.

„Was ist? Du wirst wohl kaum zu schwach sein, selbst zu essen. Füttern werde ich dich ganz bestimmt nicht.“

Auf den Sarkasmus reagierte der Rotschopf nur mit einem flüchtigen Blick, verstand schnell, dass es gerade nur gut mit ihm gemeint war, und griff nach den Essstäbchen.

„Ja… danke…“, brachte er unsicher heraus und begann zu essen.

Als er fertig war und aufstand, ergriffen ein weiteres der vielen Male starke Kopfschmerzen die Oberhand. Leicht torkelnd lief Renji zu seinem Futon.

„Willst du schon wieder schlafen gehen?“, fragte sein Taichou, während er sich ebenfalls vom Platz erhob.

„Schlafen nicht… Ich muss mich einfach nur hinlegen, damit die Kopfschmerzen nicht stärker werden…“, rechtfertigte er sein Vorhaben und legte sich in seinen Futon. Byakuya beobachtete ihn schweigend dabei, und als Renji sich schließlich zugedeckt und mit dem Rücken abgewandt hatte, lief er zum Ausgang.
 

Eigentlich wollte Renji gar nicht, dass er ging. Heute tat Byakuyas Anwesenheit ihm ausnahmsweise mal gut, da er ungewöhnlich nett zu ihm war, auch wenn das nur bedingt zum Vorschein kam; trotzdem bemerkte er die Sorge seines Taichous um ihn. Und als ob Byakuya Renjis Gedanken gelesen hätte, blieb er unerwartet vor der Tür des Ausganges stehen und wandte sich noch einmal zu seinem Untergebenen.

„Ich habe morgen dienstfrei.“

Als Renji mit nonverbalem Unverständnis antwortete, räusperte Byakuya sich auffallend und half dem anderen auf die Sprünge:

„Also sei gefälligst wach, wenn ich morgen Vormittag komme.“

Und mit diesen Worten öffnete er die Tür, verließ das Haus und ließ einen ziemlich verwirrten Fukutaichou in seinem Futon zurück.
 

Hatte er sich gerade verhört? Byakuya würde einen wertvollen freien Tag, den er auch anders hätte nutzen können, an ihn verschwenden? Womit hatte er das auf einmal verdient? Das Verhalten seines Taichous erschien ihm immer fragwürdiger.

Auch wenn er sich ein wenig armselig vorkam, Freude an einer derart lächerlichen Kleinigkeit zu finden, brachte er durch die Tatsache, Byakuya morgen bereits wieder sehen zu können, ein Lächeln zustande.
 

Vielleicht verbarg sich hinter all dem ja doch ein winzig kleines bisschen… Fürsorge?



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Rogue37
2011-11-13T00:19:04+00:00 13.11.2011 01:19
*lol* Byakuyas Art sich zu kümmern ist echt klasse. Sonstige Selbstverständlichkeiten ... Ich brech zusammen, ich mag die Art wie du ihn beschreibst. Das hat soviel Komik irgendwie ohne ooc zu sein. Genauso würde das wohl ablaufen, denn er würde ja nie zugeben, dass er sich sorgen macht. Diese Aussage von wegen dann bekomm ich noch nen größeren Idioten zugeteilt *lach* Echt klasse. hach ja Renji und sein Taicho sind schon ne Wucht
Von: abgemeldet
2010-03-10T18:47:53+00:00 10.03.2010 19:47
das ist so unglaublich süß *-*
Von: abgemeldet
2009-03-09T13:04:06+00:00 09.03.2009 14:04
ich ahbe mich fast weg geschissen vor lachen eyy!
das ist so cool geschrieben!
Renji und Byakuya hast du super getroffen!
lese sofort weiter

Lg Hitsugaya
Von:  Kurui
2009-01-07T20:13:23+00:00 07.01.2009 21:13
hey~ 
also das dritte kapitel hat mir auch total gut gefallen.
ich finds total toll wie du byakuyas charakter rüber bringst.
seine schöne ruhige art <3
aber auch renji find ich total toll, wie er am anfang nicht glauben konnte dass gerade der "große" kuchiki byakuya ihn küsst^^
freu mich auf jedenfall auf das nächste kapitel
lg kurui
Von: abgemeldet
2009-01-04T15:11:20+00:00 04.01.2009 16:11
Hey Hey!

So, ich habe mal beide Kapi gelesen und finde sie toll. ^^
Die beiden sind so ein süßes Paar.
Ich mag das Pairing und freue mich schon rießig auf das nächste Kapi. ^^
Mach bitte weiter so.
*dir Kuchen dalass*
Bis hoffentlich bald zum nächsten kapi.
ach ja, könntest du mir ne ENS schicken, wenn es da ist?
*dackelblick*
Wäre echt lieb von dir.

glg Xen
Von:  Kurui
2009-01-02T16:52:34+00:00 02.01.2009 17:52
hey~ 

danke für die ens^.^

ich finde byakuyas verhalten einfach nur total gut gelungen wie unsensibel und kalt er renji gegenüber is
und wie renji sich darüber seine gedanken macht und gar nicht glauben kann, dass sein taichou vielleicht sich um ihn sorgt oder so
ich bin aufjedenfall gespannt wie es weitergeht, was byakuya machen wird wenn er renji an seinen freien tag besuchen kommt~

lg kurui
Von:  IceFlower
2009-01-02T14:19:08+00:00 02.01.2009 15:19
Hey ^^

Also, ich muss sagen, deine Charaktere sind schonmal nicht ooc, das Erhalten ihrer Charaktereigenschaften ist dir wirklich gut gelungen.

Du willst ja konstruktive Kritik und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge hören =3
Ich muss selbst nochmal nachschauen, aber ich glaube, du vergisst nach Abschluss der wörtlichen Rede das Komma.
Und wenn du kein Komma setzt, musst du, soweit ich weiß (^^°), groß weiterschreiben.

Es gibt auch noch einen Satz, der sich für mich einfach komisch anhört.
Nachdem Renji gerade aufgewacht ist und seinen Taichou ansieht, schreibst du einmal : [...]blieb sein Augenpaar schließlich an derjenigen Person hängen [...]
Ich kann mich irgendwie nicht so richtig mit den "derjenigen" anfreunden, ich persönlich finde, es hört sich merkwürdig an.
Ich hätte einfach nur "der" geschrieben ^^

So, ich hoffe das was ich dir hier geschrieben habe entspricht so in etwa deinen Vorstellungen von konstruktiver Kritik ^^

Danke noch, für die ENS, schreib mir doch bitte nochmal eine, wenn es wieder weitergeht ☺

Lg IceFlower


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