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Arkham Asylum

Oneshot
von

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Dialog

Der Mond scheint.
 

„Werde...werde ich langsam verrückt?“-

„Nein.“-

„Aber...ich habe das Gefühl, nicht mehr zu sein, wer ich einmal war.“-

„Nein.“-

„Das...das macht mir Angst“-

„Du brauchst keine Angst zu haben. Du wirst nicht verrückt...

du bist es schon immer gewesen. Du bist noch genauso durchgeknallt wie am ersten Tag. Also, kein Grund zur Sorge“

„W-Was?“

„Warum bist du so überrascht. Das weißt du doch. Du weißt es genauso gut wie ich.“

„Nein...nein! Ich bin NICHT verrückt. Die hier...dort drüben. Die sind verrückt. Die laufen apathisch in der Gegend herum, sprechen mit sich selbst und machen sich in die Hosen. Die sind verrückt!“-

„Die sind wirklich verrückt, keine Frage. Die sind verrückt, ich bin verrückt und du bist es auch.“-

„Nein! Wir sind...wir sind das nicht. Wir sind...“-

„Anders“-

„Ja. Genau“-

„Trotz dessen sind wir verrückt. Sonst wären wir ja schließlich nicht hier, oder? Aber was uns von denen da unterscheidet, ist, dass wir wissen, dass wir verrückt sind und die nicht. Wir wissen was wir tun. Wir tun es nicht aus geistiger Verwirrung oder aus kranken Vorlieben, wir tun es, weil wir wissen, was es für Wirkungen erzielt. Das weißt du doch, oder?“

Zögern.

„Ähm...ja, aber wir sind doch anders...verrückt, richtig?“-

„Richtig“

Stille.

„Trotzdem hab ich Angst“-

„Wovor?“-

„Davor, dass wir vergessen, dass wir wissen, dass wir verrückt sind. Davor, dass wir genauso werden wie die. Verrückt eben. Richtig verrückt“-

„Tja, das wird wohl passieren“

„Wie- wieso?“

„Hm...ist eben so. Wenn du dich nicht täglich an das erinnerst, was dich ausmacht, dann vergisst du wer du bist. Dann drehst du durch. Völlig“

„Ich...ich will aber nicht...“-

„...durchdrehen, ich weiß. Du brauchst trotzdem keine Angst haben.“

„Aber wenn wir doch wie die enden! Wie soll ich da keine Angst haben?“-

„Ich werde dir den Gefallen tun, dich jeden Tag daran zu erinnern, wer du bist“

„Jeden Tag?“

„Jeden verdammten, einsamen, finsteren, aussichtslosen, trüben, sinnlosen Tag. Ja“

„Wird unsere Zeit hier so werden?“-

„Ja“-

„Was macht dich da so sicher?“-

„Ich kenn' mich halt damit aus. War schon ein paar Mal hier.“-

„Und wer hat dich da jeden Tag daran erinnert, wer du bist?“-

„Niemand“

Verwunderung.

„Aber...“-

„Ich bin nicht lang geblieben. Sagen wir, mein Schicksal hat mir andere Wege aufgezeigt“-

Schweigen.

„Trotzdem. Ich fühle mich nicht wohl. Ich habe das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben“-

„Du hast nie Kontrolle besessen. Wer besitzt heutzutage schon noch Kontrolle über irgendwas? Selbst die, die dir sagen, sie haben Kontrolle, haben sie schon längst verloren.“-

„Warum?“-

„Warum? Weil die Welt langsam untergeht. Siehst du den Mond?“

Nicken.

„Wenn er von lodernden Flammen umrandet ist, dann brennt die Welt. Dann ist es auch scheißegal, wer worüber Kontrolle hat“-

„Aber wenn niemand Kontrolle hat, dann hat doch auch niemand was zu sagen. Und wenn niemand was zu sagen hat, dann haben wir doch eine...“-

„Anarchie. Utopia im kranken Kopf eines kranken Mannes. Unglaublich. Wunderbar“-

„Also hat niemand Kontrolle und wir alle werden am jüngsten Tag verrecken“-

„Ah...du hast aufgepasst“-

„Warum so pessimistisch?“-

„Da fragst du noch? Hast du nicht am eigenen Leib erfahren, was es heißt in einer rationalen, rücksichtslosen Gesellschaft zu leben? Außerdem, wer hat gesagt, dass meine Meinung pessimistisch ist. Die Erde und all ihre nutzlosen Lebewesen sollen in der Hölle schmoren. Sie kriegen was sie verdienen. Ist das nicht großartig? Das ist das, worauf ich schon mein ganzen Leben lang hinarbeite. Ich will die Welt brennen sehen. Oh, wie ich mich schon darauf freue!“-

Seufzen.

Auf den Boden starren.

Schweigen.

„Und was ist mit JETZT?“

Keine Antwort.

„Bis die Welt untergeht, was machen wir bis dahin?“

Er drehte zum ersten Mal den Kopf in ihre Richtung und schaute ihr in die großen blauen Kinderaugen. Sie neigte besorgt das zierliche Köpfchen und starrte aus leeren Augen zurück.

Er umfasste ihr Gesicht und schaute sie intensiv an.

„Bis es soweit ist, sage ich dir jeden Tag wer du bist, damit du es nicht vergisst.

Jeden einzelnen Tag.“
 


 

Ende
 

But I Don't Want To Go Among Mad People“, Alice Remarked.

„Oh, You Can't Help That“, Said The Cat: „We're All Mad Here.

I`m Mad, You're Mad“

„How Do You Know I'am Mad?“, Said Alice.

„You Must Be“, Said The Cat, „Or You Wouldn't Have Come Here“-
 

Lewis Carroll

„Alice's Adventures In Wonderland"



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  GodOfMischief
2010-02-25T18:51:19+00:00 25.02.2010 19:51
War sehr unterhaltsam und vor allem auch echt gut geschrieben, ich glaube sogar fehlerlos.
Ein guter Dialog.
Von:  MaxSchreck
2009-10-19T20:58:30+00:00 19.10.2009 22:58
Ganz intressant .....
Am besten war noch der Teil aus Alice , moment , den hab ich heute schon mal gelesen !°_____°
der scheint mich zu verfolgen ....... ^____°
Von: abgemeldet
2009-03-06T07:20:17+00:00 06.03.2009 08:20
hrrr das ist cool^^*gleich unter die favos macht*
unfassbar =D ... fast so wie mein traum den ich mal hatte ^^
och ich liebe die unterhaltung!
Von: abgemeldet
2008-12-16T18:28:19+00:00 16.12.2008 19:28
The first..the last...the onlyone...
unterhaltsam...auch wen man nicht wirklich weis wer dort mit wem redet


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