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Sonnentag


Erstellt:
Letzte Änderung: 29.11.2008
abgeschlossen
Deutsch
347 Wörter, 1 Kapitel
Prequel zu Schäfchenwolken, aber allein zu verstehen.

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Kapitel Datum Andere Formate Daten
Kapitel 1 Rot E: 29.11.2008
U: 29.11.2008
Kommentare (2)
346 Wörter
abgeschlossen
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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: abgemeldet
2009-02-08T15:38:52+00:00 08.02.2009 16:38
Eine schöne Geschichte, bei der einen das Herz aufgeht. Es ist so wenig beschrieben, es wird so wenig gesprochen, aber dennoch kann man genau nachempfinden, was sie fühlen, was passiert.

Es ist ein gutes Thema, den letzten Tag seines Lebens, weil er dazu animiert alles zu sagen, zu tun, was man immer wollte und sich nie getraut hat.
Dein Bezug zu diesem Thema ist wirklich süß, aber auch traurig zugleich, weil man weiß, dass es bei der einen Person zutrifft/zutreffen kann/zutreffen wird etc.
Es appeliert in gewisser Weise an den Leser, was man selber tun würde, wenn dieser Moment kommt. Es regt sehr zum Nachdenken an und ermutigt einen, sein Leben zu leben, sodass man am Ende ruhig sagen kann, dass man alles erledigt hat, was man wollte. Nicht, wie die Person, die bald sterben wird und alles in wenige Wochen, vielleicht sogar Tage oder Stunden pressen muss.

mfg
Black-Water
Von:  Isamenot
2009-01-11T12:19:44+00:00 11.01.2009 13:19
So, da bin ich wieder. Auch diese Geschichte hat mir gut gefallen. Doch bevor ich zum eigentlichen Kommentar komme, eine Sache vorweg:
Wer ist Shah?
Ich habe mal die Beschreibungen zu deinen Geschichten überflogen und des Öfteren erwähnst du, dass es sich um eine Shah-Geschichte handelt. Also einen eigenen Charakter, der doch wohl mehr oder weniger differenziert ausgearbeitet ist. Wenn ich das richtig verstanden habe, gab es bereits Geschichten zu dieser Figur auf einer anderen Seite?
Wie dem auch sei, es klingt gelegentlich als sollte der Leser Shah kennen, als wäre es etwas Selbstverständliches. Und das irritiert mich ein wenig, da ich beim Überfliegen nirgendwo einen Anhaltspunkt gefunden habe, wo diese Figur konkret vorgestellt würde. Falls das doch der Fall sein sollte und ich es übersehen habe, sag mir bitte Bescheid. Es wäre dann vielleicht auch angebracht einen Verweis zu geben, wo die Vorstellung offiziell stattfindet, für die die es interessiert. Oder auf irgendeine andere Weise die Figur vorzustellen.
(Wäre eigentlich nicht nötig, aber vielleicht günstig, da Shah ja eine zentrale Figur von mehreren Geschichten ist.)

So, wenden wir uns dann mal der eigentlichen Geschichte zu.
Was die Angabe von Shonen-Ai betrifft, muss ich sagen, dass sie dieses Mal einen Einfluss auf den Leser nimmt, wenn er sich die Genre-Angaben durchgelesen hat. Zumindest teilweise: Man stellt sich in diesem Fall wenigstens die namenlose Figur als männlich vor, was zum Teil auch an der subjektiv dargestellten Beziehung der beiden Figur liegt, da eben der Namenlose die durchaus „klassische“ Rolle des Mannes einnimmt. Ich bin durch die Beeinflussung der Genre-Angabe jetzt nicht ganz sicher, in wie weit die jeweiligen Dialoganteile darauf auch einen Einfluss nehmen, obwohl ich sie wohl eher in die neutrale Richtung einordnen würde, wenn man sie unabhängig betrachtet. (Also, dass sie genauso gut von einer Frau hätten stammen können.)
Durch die eben angesprochene subjektive Darstellung insbesondere von Shah, wirkt dieser, finde ich zumindest, doch leicht feminin, vor allem wenn man typische Geschlechterrollenverteilungen mit zur Betrachtung hinzuzieht. Vor allem die Betonung auf die Schüchternheit und das ständige Erröten. Von unserem heutigen Standpunkt aus sagen wir, natürlich kann so etwas auch bei einem Mann passieren. Aber ich denke, die Ansicht, dass das eher „typisch Frau“ ist, ist vor allem im literarischen Bereich noch sehr stark verankert. Die Wahrscheinlichkeit, dass Shah, wenn die Angaben ignoriert, als Frau eingestuft würde, finde ich von daher sehr hoch.
Und die Angabe von Shahs Namen im Text funktioniert auch nur, wenn man „Schäfchenwolken“ gelesen hat, wo Shah eindeutig als männlich benannt wird.

Aber lassen wir das Thema, denn selbst wenn ich diese Problematik irgendwo sehe, hat sie nichts mit der Qualität zu tun. Und diese finde ich sehr gut. Mir hat die Strukturierung und vor allem die Verbindung und Verstrickung mit „Schäfchenwolken“ sehr gut gefallen.
Sprachlich steht diese Geschichte ja nun im Kontrast mit ihrem „zweiten“ Teil. Wo Schäfchenwolken auf Erinnerungen basiert und diese verschwimmenden Gedanken durch eine sehr fragmentarische Sprache dargestellt wurde, haben wir hier jetzt einen tatsächlichen, realen Moment. Und das spiegelt sich auch in der Sprache wieder. Es gibt voll ausgereift Sätze, die in einem schönen Wechsel von wörtlicher Rede und subjektiver Wahrnehmung des Erzählers angeordnet sind. Vor allem erzeugst du dadurch und durch die Verwendung, ich mal sagen, einer weicher Wortwahl eine vollkommen andere Stimmung. Sie ist nicht bedrückt, auch wenn man die Bedrückung von Shah, wenn er von seiner Krankheit spricht, durch die zögerliche Darstellung spürt.

Die Zusammengehörigkeit beider Geschichten kommt durch die erneute Verwendung des Du-Erzählers zur Geltung, was auch wieder den Leser sehr stark in die Geschichte mit einbindet, auch wenn ich zugegebenermaßen das Gefühl hatte, dass diese Wirkung in „Schäfchenwolken“ stärker war und hier die gesamte Erzählweise etwas distanzierter klingt. Das könnte daran liegen, dass hier Du = Shah ist und dieser hier doch gewisse Charakterzüge (Schüchternheit) erhalten hat, die nicht unbedingt mit denen das Lesers übereinstimmen. Nichtsdestotrotz verleiht gerade der Du-Erzähler auch dieser Geschichte eine Note von Persönlichem und verdeutlicht durchaus, dass man (in welchem Grad man das als Leser nun auch immer auf nimmt) Zeuge eines doch intimen Momentes ist.
Was ich aber in der Darstellung besonders interessant fand, ist die Erzählerkonstruktion. Hier in „Sonnentag“ haben wir einen Erzähler, der zwar distanzierter klingt, aber gleichzeitig einer der beiden Figuren ist; während bei „Schäfchenwolken“ der Erzähler viel näher klingt, aber ein Betrachter von außerhalb ist. Eine ungewöhnliche Kombination, aber sie funktioniert in diesem Fall sehr gut.

Zur Szene an sich möchte ich nicht allzu viel sagen, außer, dass auch sie passend gewählt wurde. Nicht nur vertieft sie das Verständnis für Schäfchenwolken, da sie ja dort bereits angerissen wurde und auch ein Schlüsselmoment für diese ist. Sie kündet mit der Frage nach dem Weltuntergang auch die Tragik des zweiten Teiles an, ohne selbst tragisch zu sein, da sie ja doch einen schönen, fast schon leicht hoffnungsvollen Ausgang hat.

Ach ja, diese Stelle finde ich ein wenig komisch:
>Diesmal bist du es, der sich umdreht.<
Zum einen heißt es „Dies Mal“ (Verkürzung von „dieses Mal“), zum anderen wurde vorher nie erwähnt, dass sich irgendwer umgedreht hat, so dass das „dies Mal“ etwas verwirrend ist.
Und an dieser Stele >durchbricht das Licht der Sonne, Es ist noch viel heller< sollte das Komma ausgetauscht werden.

Aber alles in allem war das wieder eine sehr schöne Geschichte.

Bis zum nächsten Mal.
Isamenot