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Goldenes Herbstlaub

Unter Eichen, unter Linden wirst du einen Dämon finden
von

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Das Erwachen des Equalls

Akira erwachte am nächsten Morgen ziemlich früh von alleine. Obwohl es Samstag war, konnte er schon um sieben Uhr nicht mehr einschlafen. Den ganzen Abend war er in Gedanken bei dem Fremden gewesen und hatte in der Nacht sogar von ihm geträumt.

Vorsichtig stand der Junge auf und gleich fuhr ihm ein Schock durch die Glieder. In seinem Zimmer herrschten Temperaturen wie im Winter draußen. Wie es schien war wieder die Heizung ausgefallen. So schnell es ging zog Akira sich an und sah in seinen Spiegel, und da ereilte ihn der zweite Schock an diesem Morgen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er jemanden hinter sich stehen, als er in den Spiegel sah, doch da war niemand. Schon am Abend dachte er. Ständig beobachtet zu werden, und nun dieses klare Bild eines fremden Mannes im Spiegel...drehte Akira grade durch?

Der Junge beschloss, runter zu gehen und nachzusehen, ob sein Vater noch schlief. So schlich er sich auf Zehenspitzen die Treppe runter und lugte vorsichtig um die Ecke. Doch schon im Wohnzimmer verriet ihm der Geruch von frischem Kaffee, dass Ike wach war. Er stand schon fertig geduscht und angezogen in der Küche.

„Guten Morgen, Papa!“, begrüßte Akira ihn und kam rein. Ike drehte sich zu ihm und sein Sohn erkannte sofort, dass es ihm nicht gut ging. Ikigo war blass und seine Augen wirkten müde und schwer.

„Oh, auch schon wach, Akira?“, wunderte er sich und streichelte ihm sanft über den Kopf. „Ich konnte nicht gut schlafen!“, erklärte der Junge und nahm sich ein Onogiri aus einer Schale auf der Anrichte. Sein Vater tat es ihm gleich. „Mir geht’s genauso!“, seufzte er und setzte sich dann an den Tisch. Akira ging ihm nach, blieb aber stehen.

„Ich habe seit gestern ständig das Gefühl, beobachtet zu werden!“, murmelte Ike und sah auf seine Hände. Akira nickte nur zustimmend.

Beim Klingeln des Haustelefons zuckte Ikigo zusammen. Erst tastete er seine Hosentasche ab, ob es sein Handy war, welches er am Tag zuvor ins Wasser geschmissen hatte, und atmete erleichtert auf, als er merkte, dass es das Haustelefon war.

Akira ging dran, in der Hoffnung, es sei sein Freund Sasa. „Suda Akira!“, meldete er sich freundlich und wartete einige Sekunden. Ike sah, wie seine Miene ernst wurde, dann aber wieder zu einem breiten Lächeln wechselte. „Wirklich?“, fragte Akira nach und sein Tonfall war erfreut, fast schon begeistert, „Ich werde meinem Vater Bescheid sagen!“ Dann legte er auf und sprang Ike in den Arm.

„Papa, der Junge ist aufgewacht! Er darf vielleicht schon morgen aus dem Krankenhaus!“, berichtete er übermütig und drückte seinen Vater stark.

„Akira, nicht so wild!“, lachte der Anwalt, doch auch in seinen Augen spiegelte sich Freude wieder und in der Tat war er glücklich über diese guten Nachrichten.

„Können wir ihn gleich besuchen gehen? Oder soll ich alleine gehen? Musst du arbeiten heute?“, sprudelte es aus Akira heraus und noch immer hatte er seine Arme um Ike gelegt und presste ihn an sich.

„Ist ja gut, Aki! Ich fahr mit dir hin!“, gab er sich geschlagen und schon eine Viertelstunde später waren die beiden im Krankenhaus und wurden zu dem Zimmer des Fremden gebracht.

Akira war zuerst da und trat ein. Sofort sah er, wie der Verletzte sich grade umzog und drehte sich beschämt weg.

„Das kommt davon, wenn man nicht anklopft!“, lachte der Arzt und wartete, bis der Fremde fertig war, dann räusperte er sich. „Das hier sind die Leute, die Sie gefunden und hergebracht haben!“, erklärte er und deutete mit einer Handbewegung auf Ike und Akira.

„So ist das also“, seufzte der Verletzte und kam auf die beiden zu, „dann bin ich Euch wohl zu Dank verpflichtet!“ Mit einer eleganten Bewegung kniete er sich hin und verneigte sich tief.

Ike und Akira sahen ihn ungläubig an. „Das...ist doch nicht der Rede wert!“, versicherte der Anwalt ihm verlegen und errötete leicht. Dann, nachdem sich der Junge wieder erhoben hatte, reichte er ihm die Hand. „Mein Name ist Ikigo Suda!“

Der Verletzte erwiderte den Handschlag und sagte: „Sehr erfreut... ich kann jedoch meinen Namen nicht sagen, da ich ihn nicht weiß!“

Der Arzt lächelte. „Er leidet unter einer leichten Amnesie! Aber wir haben ihn Equall genannt, da er immer und immer wieder diesen Namen im Schlaf gemurmelt hat!“, erklärte er und deutete auf das Krankenbett, auf dem ein Schild mit „Equall“ hing.

„Aber Equall kann nicht mein Name sein. Equall ist ein Junge mit roten Haaren und roten Augen. Er ist etwa 1,89 m groß und...und...“, der Fremde brach ab, als er merkte, wie alle Blicke auf ihm ruhten. Nun wand er sich nach rechts, wo er einen großen Spiegel an einer Schranktür fand. Und dort ihm Spiegel sah er einen großen Jungen mit roten Haaren, die bis zur Schulter reichten, mir Ausnahme von zwei Strähnen, die länger waren und bis zu seiner Brust fielen. Sein rechtes Auge war rot und vor dem linken war ein Verband. Er trug einen lila Kimono, dessen Stoff oben wie durchsichtig wirkte.

Ungläubig näherte er sich dem Spiegel und berührte sein Ebenbild. „Ich...bin Equall?!“, murmelte er und zog seine Konturen mit dem Zeigefinger im Spiegel nach, dann drehte er sich wieder zu seinen Besuchern. „Ja, mein Name ist Equall!“

„Hi“, lachte Ikes Sohn, „ich bin Akira!“

„Diese Leute hier wollten Sie aufnehmen, wenn sie kein Zuhause haben!“, erklärte der Arzt und in Equalls Auge leuchtete Freude auf. „Das wäre wirklich nett! Ich habe keine Erinnerung an meine Heimat und meine Familie!“

Akira lächelte übermütig. „Dann sind wir ab jetzt deine Familie!“, rief er begeistert und drückte Ike an sich. Dieser jedoch war sich noch nicht ganz sicher, was er von der Situation halten solle.

Der Arzt sah sich das Schild an dem Bett an, dann wandte er sich wieder an Ike. „Sie können ihn gleich mitnehmen. Sollten noch irgend welche Schmerzen auftreten, melden Sie sich bei mir!“

Ikigo nickte, dann ging er mit Akira und Equall runter zum Wagen.

„Eins will ich aber noch klarstellen!“, setzte er in ungewohnt strengem Ton an und Akira zuckte leicht zusammen. „Was denn?“, fragte er vorsichtig nach.

„Du bist für Equall verantwortlich. Ich habe keine Zeit, mich auch noch um ihn zu kümmern!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  BexChan
2008-11-09T19:20:02+00:00 09.11.2008 20:20
Wie doll sich Akira freut XD! Aber dass Ike so streng sein kann hätte ich nicht gedacht .___."!


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