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Forever mine

von

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Kapitel 1

Hallo zusammen *wink*

Ich bin "sLaShSuChTii" ...

Nach dem ich die wundervolle FF von "blackangle" gelesen habe, habe ich sie gefragt, ob wir nicht zusammen etwas schreiben wollen.

Sie hat zugestimmt und dabei ist diese FF rausgekommen.
 

Worum es geht habt ihr ja in der Beschreibung schon gelesen.

Hier wollte ich nur noch mal erklären, dass ich "Peters POV" schreibe und, dass "blackangle" "Caspians POV" schreibt.
 

Die Chaps werden sich immer dem entsprechend abwechseln ...

So ...und jetzt viel Spaß beim lesen ...
 

KizZz,

Ashley und Sarah
 

Caspian POV

Sie würden nie mehr zurückkommen. Weder Peter, noch Susan, dass wurde mir erst wirklich bewusst, als die Brünette mir einen Kuss gab. Wie in einer Starre gefangen blickte ich Susan hinterher, die nun als Erste durch das Tor verschwand. Ihr folgten Edmund und Lucy, welche sich noch einmal sehnsüchtig blickend zu Aslan umdrehte. Peter ging zum Schluss und als ich seinem Blick das letzte Mal begegnete, umspielte ein trauriges Lächeln seine LIppen. Dann war auch er verschwunden. Irgendwie breitete sich eine ziemliche Leere in mir aus, die ich mir wirklich nicht erklären konnte. Selbst der Verlust meines Vaters hatte das nie getan und jetzt wurde es vom Abschied einiger Freunde ausgelöst.

"Werden sie wirklich nicht zurückkommen?"

Diese Frage löste sich fast schon automatisch von meinen Lippen und ich erwartete keine Antwort. Zumindest nicht mit einer, die mich zufrieden gestellt hätte.

"Wenn du Susan und Peter meinst ... nein, sie kommen nicht mehr zurück."

Aslans Stimme holte mich in die Gegenwart zurück. Ich starrte erneut auf das Tor. Der Platz hinter mir leerte sich langsam, wovon ich aber nicht wirklich viel mitbekam. Ich überlegte fieberhaft, wie ich Susan und Peter wieder zurückholen konnte. Doch mir kam nichts geeignetes in den Sinn. Nichts was funktionieren würde.
 

Als auch ich mich von dem Tor abwandte, waren bereits Stunden vergangen, wie mir schien. Ein seltsames Blitzen ließ mich nun in meiner Bewegung innehalten. Aslan, welcher bereits ein Stück vorausgegangen war, blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu mir um.

"Caspian?" Fragend blickte der Löwe mich an.

Mir kam nun ein Gedanke, der mich nicht mehr losließ. Wenn sie schon nicht mehr zu mir kommen konnten, warum sollte dann nicht ich ihnen folgen? Es war nicht unmöglich, wie sie gerade bewiesen hatten. Aslan schien zu spüren, was ich vorhatte und kam auf mich zu.

"Das wäre nicht richtig Caspian."

"Wieso nicht? Ich möchte nicht schon wieder von jemandem getrennt werden, den ich liebe!"

Aslan seufzte. ich wusste, dass das eine sehr folgenschwere Entscheidung sein konnte, doch ich wollte diesen Schritt wagen. Es gab schließlich genügend andere Menschen, die Narnia regieren konnten. Das musste ja nicht ausgerechnet zu meiner Aufgabe werden. Nun machte ich noch einen Schritt auf das Tor zu, dann noch einen.

"Überlege es dir gut Caspian. Wenn du Narnia jetzt verlässt, kannst du nie mehr zurück."

Dessen war ich mir durchaus bewusst und trotzdem wollte ich diesen Schritt tun. Für wen genau ich das machte war mir noch nicht wirklich klar. Natürlich, ich mochte Susan, doch ich wagte kaum von LIebe zu sprechen. Ich fühlte mich einfach nur allein, versuchte ich mir einzureden. Mein Blick wanderte zu Aslan, der ihn erwiderte.
 

Langsam begann nun die Sonne im Meer zu versinken und warf ihr blutrotes Licht auf das Tor.

"Ich werde gehen Aslan. Mein Platz mag vielleicht nicht in dieser anderen Welt liegen, aber ich fühle, dass dort etwas auf mich wartet, dass ich hier nie mehr erfahren würde."

Aslan, welcher wieder neben mich getreten war, nickte kurz.

"Ich verstehe. Nun, ich werde wohl der Letzte sein, der sich dir in den Weg stellen würde, Caspian. So bleibt mir wohl nur eines und ds wäre dir viel Glück auf deinem Weg zu wünschen."

Das waren die Worte, die ich als Bestätigung hatte hören wollen. Ein letzes Mal verneigte ich mich nun vor Aslan und trat durch das Tor, umhüllt von einem wunderschönen Sonnenuntergang. Ich wusste nicht genau, was mich dort auf der anderen Seite erwarten würde, doch ich hoffte, dass es nur Gutes sein würde.

Kapitel 2

Peters POV
 

Der Bahnhof war kaum wieder aufgetaucht, als er auch schon wieder verschwand.

„Peter! Was ist hier los?“ hörte ich Susan rufen.

Woher um alles in der Welt sollte ich denn das wissen? Ich war Hochkönig von Narnia und nicht allwissend.

„Peter ich hab Angst!“ hörte ich nun auch Lucy schreien.

„Habt keine Angst! Es ist sicher gleich wieder vorbei!“

Tatsächlich verschwanden die wirbelnden Farben sofort wieder und wir standen auf der Towerbridge. Allerdings hatte sich einiges verändert.

Auf der Themse schipperten unzählige Schiffe und auf der Towerbridge selbst fuhren tausende Autos, die sehr futuristisch aussahen. Natürlich hatte es in meiner Erinnerung auch Autos gegeben, aber nicht einmal annähernd so viele, wie nun hier fuhren. Auch waren an den Ufern der Themse viele und merkwürdige Gebäude, die ich noch nie gesehen hatte. Neben mir am Geländer der Brücke stand ein merkwürdiger Apparat, in dem offenbar Zeitungen lagen. Ich blickte auf das Datum und dachte, dass mich gleich der Schlag treffen würde.

„Heute kann nie und nimmer der 27. April 2008 sein!“

„Natürlich nicht Pete wie kommst du darauf?“ fragte Edmund mich verwundert, doch ich deutete als Antwort nur auf den Zeitungs dings, was auch immer es war.

„Oh nein Aslan hat mich davor gewarnt, dass sowas passieren könnte!“

Ich traute meinen Ohren nicht. Aber doch. Dieser Akzent. Den würde ich überall wiedererkennen. Es war der spanische Akzent, in den ich mich über den letzten Aufenthalt in Narnia verliebt hatte. Natürlich würde ich das niemals jemandem sagen, doch es war wahr. Ich drehte mich also um und sah tatsächlich in die rehbraunen Augen von Caspian, der jedoch noch immer sein königliches Outfit trug. Jetzt erst bemerkte ich, dass wir die Blicke einer riesigen Menschenmenge auf uns zogen. Sie alle flüsterten und schauten uns an als wären wir aus einer anderen Welt und so langsam, hatte ich das Gefühl, dass sie Recht hatten.
 

Ich dachte verzweifelt nach, was wir tun konnten, um hier möglichst unauffällig davon zu kommen, als sich ein Mann um die Dreißig aus der Menge löste und freudestrahlend

„PETER!“ rief

Er kam auf mich zu und umarmte mich. Ich war so perplex, dass ich die Umarmung erwiderte. Der Fremde flüsterte mir ins Ohr:

„Bitte vertrau mir. Ich bring euch hier weg!“

Der Mann löste sich wieder von mir und drehte sich zu der Menge von Menschen um, die noch immer guckten wie 10 Meter Feldweg.

„Was schauen sie denn alle so? Haben sie noch nichts von Schauspielerei gehört?“

Ich hatte keine Ahnung, was er den Leuten damit sagen wollte, doch scheinbar gaben sie sich damit zufrieden, denn die Masse löste sich langsam, aber sicher wieder. Als alle verschwunden waren, wendete der Mann sich wieder uns zu.

„Ich bitte euch mir zu vertrauen! Kommt mit zu mir nach Hause und ich werde euch alles erklären.“

Ich war mir absolut nicht sicher, was ich tun sollte und bevor ich etwas sagen konnte meldete sich Caspian zu Wort.

„Ich habe das Gefühl man kann ihm vertrauen!“

Verdammt noch mal was nahm dieser Kerl sich denn heraus? Wie hatte ich mich nur je in ihn verlieben können? Er wollte alles bestimmen und tat so, als hätte er hier das Sagen. Und doch seine Art seine Erscheinung sein auftreten einfach alles war so so Ich fand einfach kein anderes Wort, als SEXY.

„Na gut!“ stimmte ich Caspian zu. „Bringen Sie uns zu Ihrem zu Hause!“

Der Fremde nickte und ging los. Ich blickte meine Geschwister an und sie alle nickten mir, wenn auch mit besorgten Mienen, zu. Wir gingen dem Fremden also nach. Er führte uns durch London, welches sich wirklich stark verändert hatte und das nicht überall zum Positiven.
 

Nach etwa einer halben Stunde dann, waren sie bei dem Mann zu Hause angekommen. Die Gegend in der er wohnte, war heruntergekommen und schäbig. In seiner Wohnung jedoch war der ganze Boden von rotem Teppichboden bedeckt. Ein Kamin stand im Wohnzimmer und sehr viele, sehr technisch aussehende Gegenstände. Eine große Box und dann etwas, das aussah, wie ein futuristisches Radio.

„Setzt euch!“ meinte der Mann, der mir merkwürdig bekannt vorkam und deutete auf ein großes, einladendes Sofa.

Wir taten, wie uns geheißen.

„Habt ihr Hunger, oder Durst?“ fragte der Fremde höflich, doch nun wurde es mir zu viel.

„Ich will endlich eine Erklärung für das, was hier los ist!“

„Nun gut!“ begann der Fremde schließlich.

„Mein Name ist William Pevensie. Mein Vater war John Pevensie dessen Vater wiederum, Richard Pevensie, war der Bruder eurer Mutter euer Onkel.“

Ich erinnerte mich gut an Onkel Richard und nun fiel mir auch auf, warum ich dachte, dass ich den Fremden, der sich nun als Verwandter herausstellte, kannte. Er sah ihm wirklich sehr ähnlich. Ich traute ihm also sofort.

„Ich erinnere mich an Onkel Richard! Er sieht dir wirklich ähnlich!“ meinte Lucy und Susan und Edmund stimmten ihr zu.

Auch ich nickte.

„Was sollen wir nun eurer Meinung nach tun, Mr. Pevensie?“

Es war Caspian, der diese Frage gestellt hatte.

„Nun ja zunächst suchen wir etwas Passendes zum Anziehen für euch. Bestimmt hat meine Freundin einige Klamotten, die euch passen Mädchen und ihr drei!“ Er nickte uns drei Jungs zu.

„Ihr könnt euch dort an dem Schrank bedienen!“

Er deutete auf einen massiv wirkenden Kleiderschrank, der in einer Ecke stand, bevor er mit den Mädchen in das benachbarte Zimmer verschwand. Caspian fackelte nicht lange und ging auf den Schrank zu. Er holte sich eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd heraus. Auch Ed und ich nahmen uns weiße Hemden, von denen zum Glück mehr als genug da waren. Ich nahm allerdings eine blaue und Ed eine beige Jeans. Ich wollte mich gerade darüber wundern, warum wir Pevensies auch noch unsere narnianische Kleindung trugen, als die Tür zum Nebenzimmer sich wieder öffnete und die Mädchen zusammen mit William heraustraten.

„Wow ihr seht atemberaubend aus!“ sagten wir drei Jungs, wie aus einem Munde.

Es war aber auch wahr. Susan trug ein silbernes Top mit Spaghettiträgern, welches Bauchfrei war. Dazu trug sie eine weiße Caprihose und ein Paar Ballerinas. Auch Lucys Füße steckten in gepunkteten Ballerinas, doch trug sie dazu eine schwarze Leggins, unter einem schwarzen Rock und dazu eine weiße Bluse. Beide bedankten sich für die Komplimente, bevor sich William wieder zu Worte meldete.

„Also wieso um alles in der Welt seid ihr hier?!“

Kapitel 3

@Yamica: Danke für deine beiden Kommis. Ich hab mich ziemlich gefreut ^^ Tja, Caspian ist wohl ein ganz sturer ^^ Aber das wissen wir ja. Doch ob es wirklich so mutig von ihm war, Peter zu folgen? Lass dich überraschen ...
 

@H2O: Auch dir danke für dein Kommi. Und ich kann dir nur sagen, lass dich überraschen... die Story ist eigentlich schon etwas länger, aber ich lad hier langsam hoch. Aber ich hoffe du bleibst mir treu und liest weiter.
 

Caspians POV
 

Als ich meine Augen wieder öffnete, stand ich mitten auf einer Brücke. Eine solche Konstruktion hatte ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen. Darunter zog sich ein Fluß dahin, auf welchem gigantische Schiffe dahinzogen. Mein Staunen wuchs noch weiter, als ich diese riesigen Bauten am Ufer des Flusses bemerkte. Sie waren hoch, sehr hoch sogar. Soetwas hatte ich in Narnia noch nie gesehen. War das etwa die Welt in der Peter, Susan, Edmund und Lucy lebten? Als ich die Luft einsog, musste ich unweigerlich husten. Ich drehte mich um und starrte nun auf Vehikel, die sich ohne irgendwelches zutun von Pferden oder Rindern bewegten. Ich kam ja aus dem Staunen hier gar nicht mehr raus. Doch irgendwie schienen sie die Luft zu verpesten, denn es stank höllisch und ich kam nur schlecht Luft. Ich stöhnte auf. Nirgends waren Bäume zu sehen und auch die Tiere, die ich hier sah, schienen in Gefangenschaft zu leben. Hunde wurden an Leinen geführt und wie es mir langsam zu dämmern schien, gab es hier nur Menschen. Keinen einzigen Faun, kein Zentaur oder Zwerg. Das war ... befremdend. Und es löste ein wenig Angst in mir aus. Was hatte ich nur getan? Wieso hatte ich nicht einfach auf den Löwen gehört? Warum musste ich immer meinen Kopf durchsetzen? Es war das erste Mal, dass ich meine Sturheit in Frage stellte.
 

„Oh nein" seufzte ich. „Aslan hat mich davor gewarnt, dass soetwas passieren würde."
 

Ich drehte mich wieder in meine Ausgangsposition zurück und blickte in das völlig verdatterte Gesicht von Peter, der mir wahrlich gegenüberstand. Eine leichte Röte zog sich um seine Wangen und ließ ihn verteufelt niedlich wirken. Auch die anderen Pevensie-Geschwister schienen mich nun zu bemerken und starrten ebenso verblüfft, wie ihr Bruder. Ich wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als sich ein Mann aus der Menge, die uns umgab, herauslöste und Peter überschwänglich begrüßte. Er blaffte die Menge an, was ich nicht nachvollziehen konnte. Vermutlich hatten sie einfach noch nie einen König gesehen, das musste es sein. Erst jetzt fiel mir auf, wie seltsam alle anderen gekleidet waren. So triste Farben, wie grau, braun und schwarz. Als ob es hier nichts an Farbe geben würde. Schrecklich.
 

Mit einem Ohr lauschte ich der Erklärung des fremden Mannes und befand, dass man ihm ruhig trauen konnte. Was ich auch Peter und den Anderen mitteilte. Der Blonde starrte mich mit einem Blick an, den ich nicht zu dueten wagte, doch er ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Er wirkte so ... sinnlich, fast schon leidenschaftlich.
 

Als Letzter schloss ich mich nun der kleinen Gruppe an und sah blickte mich ausgiebig in dieser neuen Umgebung um. Auch für die Geschwister schien vieles Neu zu sein. Denn plötzlich ging Lucy neben mir, nahm meine Hand und teilte mein Staunen. Wenn ich ehrlich war, mochte ich die Jüngste der Pevensies am Meisten. Ihre Augen verrieten einem immer, wie man bei ihr stand und was sie von einem hielt und das war eine große Leistung, wenn man ihr junges Alter bedachte. Außerdem besaß sie eine beachtliche Menschenkenntnis, die sie nur selten im Stich zu lassen schien.
 


 

Mir schien der Fußmarsch, den wir zurücklegten nicht sehr lang. In Narnia hatte ich bei weitem größere Spaziergänge gemacht. Doch war die Gegend, in die wir uns nun begaben in düsterer geworden. Ich fühlte mich ziemlich unwohl hier. Die Häuser ... Bauten, was auch immer, wurden immer heruntergekommener und ich hatte schon Angst, dass sie einfach vor mir zusammenbrechen würden, doch sie schienen zu halten. Der Himmel war ständig bedeckt von irgendwelchen Wolken, die die Sonne verdunkelten und es schlug mir gewaltig aufs Gemüt. Ich war das einfach nicht gewohnt. In Narnia hatte immer die Sonne geschienen und es war warm gewesen, egal ob bei Tag oder bei Nacht. Doch hier? Es bließ ein kalter Wind, es nieselte leicht und die Sonne war auch nicht zu sehen. Da musste man ja fast missmutig werden.
 

Als der Mann uns nun aufforderte uns zu setzen, taten wir es. Ich ließ mich neben Peter auf das Sofa sinken und besah mir das innere der Wohnung. Man konnte es fast als gemütlich bezeichnen, doch mir fehlte der Kamin und die Wärme. Als der Fremde uns etwas zu trinken anbot, unterbrach Peter ihn barsch und forderte eine Erklärung. Er stellte sich als William Pevensie vor und war anscheinend irgendein entfernter Verwandter von Peter und den Anderen.
 

„Was sollen wir Ihrer Meinung nach tun, Mr. Pevensie?"
 

Er riet uns, unsere Kleidung zu wechseln und mit skeptischen Blick trat ich nun auf den Kleiderschrank zu. Er verließ mit Susan und Lucy den Raum und ließ mich mit Edmund und Peter allein. Ich zögerte nicht lange und nahm mir eine schwarze Hose und ein weißes Hemd aus dem Schrank heraus. Der Stoff, aus welchem die Hose gearbeitet war, fühlte sich seltsam an. So schwer und starr. Doch wie es schien, trug man das in dieser Welt so. Erst jetzt fiel mir auf, das auch Peter und Edmund noch die königliche Kleidung aus Narnia trugen und ich wollte sie gerade darauf ansprechen, als Mr. Pevensie wieder zurückkam, zusammen mit Lucy und Susan. Sie wirkten in ihrer Kleidung hübsch, doch wie ich fand, passte sie nicht ganz zu Susan. Lucy sah wirklich niedlich aus. Susan kam mir etwas ... fehl am Platz vor. Ich knöpfte den letzten Knopf meines Hemdes zu, als William nun seinerseits eine Erklärung von uns forderte.
 

„Also wieso um alles in der Welt seid ihr hier?!"
 

Ich war ihnen wohl allen eine Erklärung schuldig. Denn ganz offensichtlich war es allein meine Schuld, dass wir hier waren. Seufzend nahm ich, ganz unköniglich, im Schneidersitz auf dem Boden platz und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare.
 

„Wie es scheint, bin ich Schuld an diesem ganzen Missverständnis."
 

Denn als nichts anderes kam mir das hier vor.
 

„Ich wollte es nicht wahrhaben, dass mich meine Freunde nie mehr in Narnia besuchen würden. Und so beschloss ich einfach, ihnen zu folgen. Aslan hat mich davor gewarnt, dass ich etwas damit auslösen könnte, doch ich war mir nicht bewusst, was es sein würde. Ohne jeglichen Zweifel oder auch nur Hintergedanken, was mein Handeln auslösen könnte, folgte ich ihnen durch das Portal und landete schließlich hier. Bei ihnen."
 

Während ich das alles schilderte, ruhte mein Blick die ganze Zeit auf Peter. Mir wurde langsam bewusst, dass er der wahre Grund war, warum ich mein Königreich aufgegeben hatte, warum ich hier in London war.

Kapitel 4

Peters POV
 

„Ich wollte es nicht wahrhaben, dass mich meine Freunde nie mehr in Narnia besuchen würden. Und so beschloss ich einfach, ihnen zu folgen. Aslan hat mich davor gewarnt, dass ich etwas damit auslösen könnte, doch ich war mir nicht bewusst, was es sein würde. Ohne jeglichen Zweifel oder auch nur Hintergedanken, was mein Handeln auslösen könnte, folgte ich ihnen durch das Portal und landete schließlich hier. Bei ihnen.", erklärte Caspian.
 

Er war also nur hierher gekommen, weil er uns schon jetzt vermisste … oder weil er Susan vermisste?
 

Nachdem er geendet hatte, füllten sich seine Augen langsam mit Tränen.
 

Gerade war Lucy aufgestanden um sich um ihn zu kümmern, als ich schon blitzschnell bei ihm war und ihm eine Träne wegwusch.

Es war offensichtlich, dass er darüber verwundert war.

Seine Augen starrten mich geweitet vor Verwunderung an und auch alle anderen schienen nicht so recht zu verstehen, was vor sich ging.
 

„Das ist absolut nicht deine Schuld!“, sagte ich zu Caspian um die schreckliches Stille zu übertönen, die sich im Raum ausgebreitet hatte.

„Ja gut … du hättest auf Aslan hören sollen, aber du wolltest uns ja nicht absichtlich Schaden zufügen, oder?“

Er nickte nur und mir fiel auf, dass ich meine Hand noch immer an seine Wange drückte.

Ich zog diese schnell weg und errötete.
 

„Jedenfalls“, meinte ich mit geschwollener Stimme und hoffte damit meine peinliche Berührung zu übertönen, „sollte ein König nicht hier auf dem Boden sitzen und weinen! Das gehört sich nicht! Wir werden schon irgendwie nach Narnia zurückkehren!“
 

Alle nickten, doch als ich mit meinem Blick den von Susan traf, war mir klar, dass sie bemerkt hatte, dass ich ausschließlich von Narnia und nicht von unserer eigentlichen Heimat sprach.

Andererseits war Narnia unsere eigentliche Heimat.
 

Ach das war alles viel zu kompliziert.

Ich griff mir mit der rechten Hand an die Stirn und begann diese langsam zu massieren um meinen Kopf frei zu bekommen.

Ich war todmüde …
 

Das wiederum schien William aufgefallen zu sein, da er plötzlich und sehr schnell sagte: „Also … ich bin ja schrecklich müde … hauen wir uns aufs Ohr?“

Caspian starrte ihn entgeistert an und fragte entsetzt: „Warum sollten wir so etwas tun?“

„Weil wir müde sind und … “, antwortete William, doch dann schien ihm aufzufallen, was genau hier vor sich ging.

„“Sich aufs Ohr hauen“ ist eine Redewendung, mein Lieber. Es bedeutet schlafen gehen!“
 

Das schien Caspian zu beruhigen, denn auch er gähnte nun herzhaft und stand vom Boden auf und stellte sich so neben mich.

Durch die Bewegung, konnte ich kurz seinen Arm an meinem streifen spüren und bekam eine Gänsehaut.
 

Man was war nur los mit mir?

Okay ich hatte mich in Caspian verliebt, aber das war doch noch lang kein Grund sich wie ein pubertierendes Schulmädchen zu benehmen.

Ich schüttelte einmal kräftig den Kopf, was die anderen wieder dazu veranlasste mich anzustarren, doch das war mir inzwischen egal.
 

Ich wollte nur noch schlafen.
 

Als ich aus dem Fenster blickte, stellte ich auch fest, dass es schon dunkel geworden war.

„Wo werden wir schlafen?“, fragte ich?

William antwortete, er habe zwei Gästezimmer. Eins für 2 und das andere für drei Personen.

Er druckste ein wenig herum, was ich absolut nicht verstand.
 

Er zeigte uns erst das Zimmer für 2 Personen, in dem es sich Lucy und Susan schon gemütlich gemacht hatten.

Es war wohl der Raum, in dem sie sich umgezogen hatten, denn ihre königlichen Gewänder lagen schon dort.
 

Am anderen Ende des Zimmers war ein Badezimmer, welches von zwei Seiten benutzt werden konnte.

Der andere Raum, aus dem man das Badezimmer erreichte, war dann das Zimmer für drei Personen.
 

Als ich das große Bett sah, warf ich meine narnianische Kleidung achtlos zu Boden und ließ mich selig auf jenes Bett fallen.
 

Erst, als ich feststellte, dass die anderen drei Männer noch immer in der Tür standen und, dass William etwas peinlich berührt schien, fiel mir auf, dass dieses Zimmer wohl eher für eine Familie gedacht war.

Es gab ein Einzelbett unter einer Dachschräge – zweifelsohne für das Kind der Familie – und das Bett in dem ich gerade lag … ein Doppelbett.
 

„Es tut mir wirklich leid, doch etwas anderes kann ich euch nicht anbieten.“, entschuldigte sich William.

„Ist schon in Ordnung!“, meinte Caspian, „Ich werde auf dem Sessel dort schlafen!“

Tatsächlich stand in eine Ecke des Raumes ein gemütlich aussehender Sessel.

Gemütlich jedoch nur, wenn man darauf lesen und etwas entspannen wollte. Nicht jedoch um eine Nacht darauf zu verbringen.
 

Allerdings war es mir lieber, dass ich eine schlaflose Nacht hatte, als dass es Caspian so gehen würde.

Deshalb widersprach ich ihm.

„Das kommt gar nicht in Frage! Ich werde auf dem Sessel schlafen!“

„Aber du bist doch todmüde! Ich habe schon auf schlimmerem Untergrund genächtigt!“

„Das ist mir egal! Du bist König von Narnia um Himmels willen!“

„Und du der Hochkönig der alten Zeit!“

„Ja, ab er …“

„SCHLUSS JETZT!“, mischte sich Edmund plötzlich ein.

„Ihr tut ja so, als hättet ihr Angst vor einander. Wollt ihr mir echt sagen, dass ihr es nicht hinbringt zu Zweit in diesem riesigen Bett zu schlafen?“
 

Nun warf auch er seine Klamotten auf den Boden und legte sich genervt in das Einzelbett unter dem Fenster in der Dachschräge.
 

Ich schaute Caspian an und als sich unsere Blicke trafen, mussten wir beide zu lachen beginnen.

Man hätte wirklich meinen können, dass Edmund der älteste Mensch hier im Raum war, dann William hatte uns inzwischen allein gelassen.
 

„Also gut! Schlafen wir doch einfach Beide im Bett!“, schlug ich schließlich vor und Caspian nickte lächelnd.

Als ich mich von all meiner Wäsche, die ich eigentlich gerade erst angezogen hatte entledigt hatte – bis auf die Unterhose, versteht sich – drehte ich mich um und wollte ins Bett liegen, als mein Blick ungewollt auf Caspians Oberkörper fiel, da Caspian sich auch gerade ausgezogen hatte.
 

Ich bemerkte, dass mein Mund offen stand und schloss diesen schnell wieder und als ich in Caspians Gesicht sah um festzustellen, ob er mich beim „Gaffen“ ertappt hatte, stellte ich fest, dass dem nicht so war.

Erleichtert atmete ich aus und legte mich ins Bett.

„Nacht Caspian ...“, murmelte ich, während sich der Prinz neben mich legte.

„Nacht Peter!“, bekam ich als Antwort.
 

„JA … vergesst mich ruhig!“, kam es dann aus der Ecke, in der Ed schlief und erschrocken, da wir ihn wirklich vergessen hatten, sagten Caspian und ich, wie aus einem Mund: „Nacht Edmund!“

Als Antwort jedoch bekamen wir nur ein beleidigtes Aufschnaufen, was Caspian und mich wieder dazu brachte leise zu kichern.
 

Dann jedoch drehte ich mich mit dem Rücken zu dem schwarzhaarigen und schloss die Augen.

Schlafen konnte ich jedoch trotz meiner Müdigkeit nicht.

Ich war zu sehr mit einem Gedanken beschäftigt, der zwar vollkommen absurd war, mich jedoch nicht mehr los ließ.
 

Hatte ich mir nur eingebildet, dass Caspian mich nicht erwischt hat, weil er selbst zu sehr damit beschäftigt war MICH anzustarren?

War es VIELLEICHT sogar möglich, dass Caspian nur meinetwegen durch das Baumtor gegangen war?
 

Vollkommen absurd … oder?

Kapitel 5

Caspians POV
 

Ich saß noch immer auf dem Boden und blickte auch auf eben diesen. Ich merkte, dass mir langsam die Tränen kamen und ich versuchte sie mit aller Macht zurückzuhalten. Wie würde das denn jetzt aussehen, wenn ich hier weinte? Ich war ein König und ich durfte keine Schwäche zeigen. Doch trotz all meiner Willenskraft löste sich eine kleine Träne und kullerte nun über mein Wange. Als ich plötzlich eine Hand an meiner Wange spürte, sah ich erstaunt auf und blickte in die blauen Augen Peters. Was tat er da? Wieso wischte er mir die Tränen aus den Augen? Ich war verwirrt und das war wohl ziemlich gut sichtbar, denn auch die Anderen starrten mich und Peter nun an.

Auf seine Frage nickte ich einfach nur. Er hatte wirklich Recht, ich hätte auf Aslan hören können, aber ich wollte nie Schaden über die Pevensies bringen. Das war nie und nimmer meine Absicht gewesen. So schüttelte ich meinen Kopf.

Oh ja ... diese Aufmunterung brauchte ich jetzt wirklich, dachte ich sarkastisch, als Peter diesen Satz sprach. Natürlich gehörte es sich nicht für einen König zu weinen, aber was sollte ich machen! Ich hatte uns alle in diese Situation gebracht! Es war meine Schuld!

Als Peter wieder die Hand von meiner Wange nahm, fühlte sie sich augenblicklich ziemlich kühl an, was mich gar nicht freute. Ich sehnte mich zurück nach dieser sanften Berührung. Ich wünschte, die anderen wären nicht hier gewesen, damit sie ewig dauern würde. Ein Lächeln schlich sich bei Peters Enthusiasmus auf meine Lippen. Es war ja zielmich logisch, dass er so reagierte, vor allem um auch noch seine eigene Unsicherheit zu überspielen. Und es bereitete mir unsagbar viel Freude zu wissen, dass ich der Grund dafür war.

„Also ich bin ja schrecklich müde hauen wir uns aufs Ohr?“ fragte William plötzlich

Ich starrte ihn entsetzt an. Warum sollten wir uns gegenseitig auf die Ohren schlagen? Das tat doch fürchterlich weh!

„Warum sollten wir so etwas tun?“

„Weil wir müde sind und ...“ antwortete William, doch er schien meinen entsetzten und verwirrten Geischtsausdruck zu bemerken.

„Sich aufs Ohr hauen ist eine Redewendung, mein Lieber. Es bedeutet schlafen gehen!“

Durch diese Worte wurde ich wenigstens etwas beruhigt. Aber sie sollten ihre Aussprache hier nochmal etwas überdenken, dass konnte ja zu fürchterlichen Missverständnissen führen.

Ich konnte nun auch ein Gähnen nicht mehr unterdrücken und erhob mich wieder vom Boden. Ich gesellte mich zu Peter, wobei ich “zufällig” seinen Arm berührte. Ich bemerkte, wie ein Schauer durch seinen Körper lief und er eine Gänsehaut davon bekam. Was natürlich für mich äußerst interessant war. Irgendetwas schien Peter zusätzlich noch zu beschäftigen, denn er schüttelte seinen Kopf und starrte kurz aus dem Fenster.

„Wo werden wir schlafen?“ Peters Frage holte mich wieder etwas in die Realität zurück.

Etwas beschämt zeigte William uns zwei Zimmer. In dem Doppelzimmer hatten es sich bereits Lucy und Susan gemütlich gemacht. Aber was war denn an dem anderen Raum so schlimm, dass der junge Mann so herumstotterte? Es war ein völlig normales Zimmer, mit einem großen Doppelbett und einem einzelnen, welches unter einer Dachschräge stand. Peter ließ achtlos seine Kleidung fallen und fiel in die Kissen des Doppelbettes.

„Es tut mir wirklich leid, doch etwas anderes kann ich euch nicht anbieten“ entschuldigte sich William.

„Ist schon in Ordnung!“ meinte ich. „Ich werde auf dem Sessel dort schlafen!“

Er sah wirklich gemütlich aus. Zumindest für den Moment. Wie ich morgen drüber denken würde, wollte ich lieber noch gar nicht wissen. Doch für eine Nacht würde es schon gehen. Außerdem konnten wir nicht ewig hier bleiben. Wir braucht etwas eigenes und wir mussten einen Weg zurück nach Narnia finden.

„Das kommt gar nicht in Frage! Ich werde auf dem Sessel schlafen!“ wiedersprach mir Peter nun heftig.

„Aber du bist doch todmüde! Ich habe schon auf schlimmerem Untergrund genächtigt!“

„Das ist mir egal! Du bist König von Narnia um Himmels willen!“

„Und du der Hochkönig der alten Zeit!“

„Ja, aber ...“

„SCHLUSS JETZT!“ Edmunds Ausbruch ließ mich kurz zusammenfahren.

„Ihr tut ja so, als hättet ihr Angst vor einander. Wollt ihr mir echt sagen, dass ihr es nicht hinbringt zu Zweit in diesem riesigen Bett zu schlafen?“

Der Jüngste von uns ließ nun seine Kleider auf den Boden fallen und verkroch sich in dem Einzelbett. Er brummelte leise vor sich hin. Als sich mein Blick mit dem von Peter traf, konnte ich ein Lachen nicht vernkeifen. Es war, als ob Ed um einiges Älter wäre als wir Beide, obwohl es eigentlich umgedreht war.

Ich begann mich nun wieder auszuziehen, wobei sich mir die Frage aufdrängte, warum ich mich denn eigentlich umgezogen hatte. Aber das war jetzt auch egal, denn Peter erregte zusehends meine Aufmerksamkeit. Auch er schien mir immer wieder verstohlene Blicke zuzuwerfen und ich tat so, als ob ich sie nicht bemerken würde. Peter schlüpfte unter die Decke und wünschte mir eine gute Nacht, als ich ihm schließlich folgte. Ich konnte das nur erwiedern, als uns Edmund erneut in Erinnerung rief, dass auch er noch da war. Peinlich berührt vergrub ich meinen Kopf in den Kissen. Ich zog die Decke ein Stück hoch, jedoch nicht zu weit, da es zu dritt doch ziemlich schnell warm in diesem Raum wurde. Peter hatte mir den Rücken zugedreht, aber durch sein unruhiges Atmen bemerkte ich bald, dass er noch nicht schlief. Was ihn wohl so sehr beschäftigte, dass er trotz aller Müdigkeit noch immer wach war? Mir mir konnte es ja wohl kaum etwas zu tun haben. Bis jetzt hatten wir uns immer nur gestritten und angefaucht, doch heute war dies noch kein einzige Mal passiert.

Da ich auf dem Bauch lag, hatte ich einige Schwierigkeiten, meine Hand zu befreien und Peter vorsichtig am Rücken zu berühren.

„Schläfst du schon?“ flüsterte ich leise.

Erneut lief ein Schaudern durch den Körper des Blonden, als ich ihn berührte. Nur mit Mühe konnte ich an mir halten, um Peter nicht noch mehr zu berühren. Seine Haut war so weich und warm. Insgeheim sehnte ich mich nach seinen Berührungen, doch so weit würde es vermutlich nie kommen. Peter hasste mich. Gut, hassen war jetzt vielleicht übertrieben, doch nicht ausstehen traf es schon eher. Bei mir war es am Anfang ja das Gleiche gewesen, doch nur aus Angst, er würde mir das streitig machen, worauf ich mich schon immer so gefreut hatte. Wenn nicht mein Onkel noch einen Sohn bekommen hätte, wäre ich König von Narnia geworden und ich hätte das Land auch wieder so regiert, wie es einst die Großkönige getan hatten. Ich hätte nichts verschwiegen, ich hätte die alte Gesichte wieder zugelassen und sie nicht mehr verboten, denn es war schließlich nichts gewesen, wovor wir uns fürchten hätten müssen.

Kapitel 6

Peters POV
 

„Schläfst du schon?", hörte ich Caspian hinter mir murmeln, während ich seine sanfte Berührung auf meiner Haut genoss.

Sollte ich einfach nicht antworten und ihn somit im Glauben lasse ich schliefe schon, oder sollte ich ein Gespräch mit ihm eingehen?

Ich seufzte tief.

Unter seiner Berührung hatte mein ganzer Körper gebebt und jetzt, da er seine Hand schnell wieder zurückzog, beruhigte ich mich wieder.

„Es tut mir leid!“, flüsterte Caspian, „Ich wollte dich nicht wecken ich dachte …“

„Es ist schon in Ordnung! Ich habe noch nicht geschlafen … das Seufzen galt keineswegs dir! Ich bin einfach …“

Ich drehte mich um und stellte fest, dass er auf dem Bauch lag und nur den Kopf zu mir gedreht hatte.

So hätte ich nie und nimmer schlafen können.

Ich legte mich also auf die Seite und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab, indem ich meinen Arm anwinkelte.

„… verzweifelt! Ich bin verantwortlich für meine Geschwister und ich weiß nicht, was ich tun soll, sollten wir nie wieder nach Hause kommen … es wäre meine Schuld!“

„Nein das wäre es nicht!“, unterbrach mich Caspian, „Es ist alles ganz und gar meine Schuld!“

Nun stützte auch er sich auf seinem Arm ab, sodass er den anderen frei bewegen konnte.

Diesen legte er auf meine nackte Schulter.
 

Ich war noch nie so froh über die vorherrschende Dunkelheit, wie in dieser Sekunde.

Meine Wangen glühten binnen Sekunden feuerrot und ich begann zu zittern.

Was war nur mit mir los … dieses Grundschulmädchen-Schmetterlinge-im-Bauch ging mir gewaltig auf die Nerve.

MOMENT … was sollte das denn?

Bildete ich mir das nur ein, oder grinste Caspian wirklich …

Ich würde es wohl nie erfahren, denn er sprach mit sehr ernster, wenn auch gedämpfter Stimme weiter: „Wäre ich euch nicht nachgegangen, so wäre dieses Unglück nie geschehen!“

Natürlich hatte er Recht, aber das konnte ich ihm ja nicht einfach so sagen … das wäre beleidigend und gemein.

Ich legte meine Hand auf die seine, die sich noch immer auf meiner Schulter befand und lächelte aufmunternd in die Dunkelheit, in der Hoffnung er würde wenigstens den Hauch meines Lächelns erkennen.

Ich wollte absolut nicht, dass er sich die Schuld an dem ganzen Unheil gab! Das Letzte, das wir gebrauchen konnten, war ein depressiver König.

Zu meiner Verwunderung, bemerkte ich auf dem Arm, der zu der Hand gehörte, die ich hielt eine leichte Gänsehaut … in diesem Zimmer war es schier unerträglich heiß … ich meine wir waren schließlich drei Junge Burschen, deren Körperwärme hier gespürt miteinander addiert wurde.

Er konnte also unmöglich frieren, aber … was war es dann?
 

Sollten sich meine Theorien doch als wahr herausstellen?

Ach nein … so etwas blödes …

„Ich glaube es wäre das Beste, wenn wir langsam mal probieren würden schlafen zu gehen!“

„AMEN!“, schrie Edmund plötzlich, sodass Caspian und ich erschrocken zusammenfuhren.

Dabei verstärkte ich meinen Griff um seine Hand unter seinen Griff um meine Schulter ruckartig sehr stark, was mich nur noch mehr zittern ließ, doch hoffte ich, dass er es für die Nachwirkung des Schocks halten würde.

„Tut … tut uns leid Ed … wir wollten dich nicht wecken!“

„Wenn ihr mich geweckt hättet“, schimpfte Edmund, „wäre das nur halb so schlimm, da das hieße, dass ich schon geschlafen hätte!“

Ich musste lachen und merkte, dass es auch Caspian nicht anders ging.

Sein lachen klang wie tausende aus reinstem Gold gegossene Glocken in meinen Ohren.
 

Ich drehte mich wieder mit dem Rücken zu Caspian und als ich fast schon schlief hörte ich ein gemurmeltes „Ich liebe dich!“
 

Als ich am nächsten Morgen aufwachte und mich daran erinnerte, was ich gehört hatte, rollte ich – genervt über mich selbst – mit den Augen und redete mir ein nur geträumt zu haben.

Was hätte es auch sonst sein sollen? Als ob Caspian so etwas sagen würde … wiedermal ein vollkommen lächerlicher Gedanke.

Apropos Caspian.
 

Ich drehte mich um und stellte fest, dass die Sonne schon hell in das Fenster i der Dachschräge schien.

Sowohl Caspian, als auch Edmund waren schon aufgestanden.

Ihre Jeans und ihre Hemden waren nämlich nicht dort, wo sie sie am Vorabend hatten hinfallen lassen.

Ich fragte mich wie viel Uhr es denn wohl war.

Über der Tür entdeckte ich eine Uhr und stellte mit Entsetzen fest, dass es bereits weit nach Mittag war, denn die Uhr ging schon auf vier Uhr zu.

Ich konnte mich nicht erinnern jemals so lange geschlafen zu haben.
 

Sofort sprang ich aus meinem bzw. Williams Bett und zog mich an.

Ich ging aus dem Zimmer und stellte fest, dass meine Geschwister, Caspian und unser Gastgeber gerade beim Essen waren.

Was war das denn für eine Uhrzeit um zu essen?

Es war weder Mittag, noch Abend.

„Guten Morgen Schlafmütze!“, begrüßte mich Susan und alle anderen lachten fröhlich.

Erst wollte ich beleidigt sein, doch war mir das nicht möglich!

Ich hatte zu gut geschlafen und fühlte mich einfach nur wundervoll!
 

„Wir haben William alles erzählt … von Narnia und so meine ich!“, klärte mich Caspian auf und Luc fuhr fort: „Ja Pete! Er ist wirklich mit uns verwandt und so … das ist alles so aufregend, findest du nicht?“

Ich lächelte nur und nickte ein wenig.

Ich hatte keinen Zweifel daran gehabt, dass dieser Mann mit uns verwandt war und nun schienen es wohl alle zu glauben. Das war gut.
 

„Warte Peter. Ich werde dir auch einen Burger und ein paar Pommes holen!“, meinte William und verschwand in einem Raum, den Peter für die Küche hielt.

„Einen was?“, fragte er und sah seine Begleiter an und nun zum ersten mal stellte er fest, was sie da aßen, beziehungsweis … er stellte fest, dass er keine Ahnung hatte, was das, was sie da aßen sein sollte.

Keine 2 Minuten später kam William wieder und hatte einen Teller voll beladen mit merkwürdig belegtem Brötchen und einigen Streifen, die ich nicht zuordnen konnte.

Er gab mir den Teller und forderte mich auf zu essen.

„Ich habe weder Messer noch Gabel!“

„Du kannst es mit den Fingern essen!“, klärte Edmund mich begeistert auf und machte mir vor, wie man das Brötchen genüsslich in den Mund stopfte.

Natürlich wusste ich, wie man ein Brötchen isst aber bei Tisch gab es so etwas doch nicht.

Dennoch tat ich, wie geheißen und war überrascht, wie wundervoll das Mahl schmeckte.
 

Schließlich hatten wir alle fertig gegessen, als ich William fragte, ob es eine Gelegenheit gäbe sich zu Waschen.

Er führte mich in sein kunstvoll mit verschiedenen Blautönen eingerichtetes Badezimmer, wo ich mich waschen konnte.

Als ich aus der Dusche trat, stellte ich fest, dass frische Klamotten auf einer kleinen Kommode lagen.

„Wer die mir wohl gebracht hat?“, dachte ich, „Ob vielleicht Caspian … aber nein! Sicher war es William gewesen.
 

Ich hatte mir nur die merkwürdig lange Unterhose angezogen, die ich in dem Stapel Klamotten gefunden hatte. Alles andere war mir viel zu groß und ich wollte William fragen, ob er nicht möglicherweise noch etwas Kleineres hatte.

Als ich jedoch in das Wohnzimmer trat, war niemand mehr da.

Ich ging in das Zimmer, in dem Susan und Lucy geschlafen hatten, doch auch hier war niemand.

Ich beschloss in das Zimmer von Caspian, Edmund und mir zu gehen.
 

Tatsächlich saß dort auf dem Sessel in der Ecke mein königlicher Freund und war in ein merkwürdig loses Buch mit einem Leuchtenden Farbfoto statt des Einbandes beschäftigt.

„Ähm … wo sind denn alle hin?“

Ohne von dem Buch aufzusehen, in das er vertieft war meinte Caspian mit monotoner, fern klingender Stimme: „Sie sind zusammen mit William irgendwo hingegangen … ich weiß nicht genau, was sie zu tun beabsichtigen, doch als William meinte einer solle hier bleiben und dich informieren, habe ich mich gemeldet. Ich denke wir werden uns jetzt wohl allein …“

Zum ersten Mal blickte er auf und staunte nicht schlecht, dass ich hier mit praktisch nichts an vor ihm stand. „… beschäftigen müssen!“
 

Ich räusperte mich um die peinliche Stille, die entstanden war zu überdecken.

„Also … diese Kleider sind mir viel zu groß … ich meine … na ja … und diese merkwürdige Unterhose …“

Caspian wandte seinen Blick nicht von meinem Oberkörper und brachte mich damit ziemlich aus der Fassung.

„Ja … ich trage auch so eine … William meinte sie würden sich Boxer Shorts nennen!“

Ich merkte, dass das weder ihn noch mich interessierte.

Inzwischen war er aufgestanden und auf mich zugetreten.

Auch er hatte neue Klamotten an.

Ein sehr enges, weißes Oberteil, unter welchem die feinen Muskelstrukturen wunderbar hervorkamen. Auch roch er wunderbar nach herbem Duschgel.
 

„Peter … ich befürchte ich muss dir etwas sagen!“

Er sah mir tief in die Augen und ich versank in seinen rehbraunen, tiefen Seelenspiegeln.

„Ich … ich glaube …“, stotterte der schwarzhaarige vor sich hin, „ … ich glaube es ist etwas geschehen, was nie hätte geschehen dürfen! Es ist nicht so gedacht, aber … aber …“

Er brauchte nicht weiterzusprechen.

Ich wusste was er meinte. Also hatte ich doch recht. ICH war der Grund, der ihn dazu bewegt hatte das Baumtor zu passieren.

Von dem Glücksgefühl, das mich durchströmte in einen Art Rausch versetzt, überwand ich die letzten Zentimeter zwischen meinem Gegenüber und mir und presste meine Lippen auf die seinen.
 

Zunächst zögerte er, doch nach nur wenigen Sekunden, erwiderte er den Kuss.

Es war der schönste Moment in meinem Leben! Doch was tat ich hier?

Lucy, Susan, Edmund oder William könnten jede Sekunde hier hereinplatzen … sie würden uns sehen.

Was würden sie nur denken, wenn sie uns hier so stehen würden?

Die Tatsache, dass ich kaum etwas an hatte, machte die Situation nicht besser … nein!

Ich unterbrach den Kuss und sofort trat Caspian einige Schritte von mir weg.
 

„Es … es tut mir so leid euer Hoheit! Das … das hätte nicht passieren dürfen!“

Warum sprach er mich denn mit „euer Hoheit“ an?

„Caspian … es ist nichts passiert … es war nur …“

Doch bevor ich meinen Satz beenden konnte, war Caspian an mir vorbei und zur Tür hinaus gerauscht, sodass ich meinen Satz in dem leeren Zimmer und nur für mich allein zu Ende brachte.

„ … ein Kuss!“

Kapitel 7

Caspian POV

Als ich nur das tiefe Seufzen von Peter vernahm, zog ich meine Hand wieder zurück. Schließlich wollte ich ihn nicht belästigen, ihm gar auf die Nerven zu gehen. Leise teilte ich ihm das auch mit, wobei Peter mich unterbrach. Als er sich zu mir umdrehte, sah er mich ziemlich komisch an, was wohl sehr stark an meiner Position lag. Jedoch war es äußerst bequem so auf dem Bauch zu liegen. Ich schlief immer so.

Noch lange unterhielt ich mich mit Peter, ehe Edmund uns erneut unterbrach und wir uns endgültig schlafen legten. Wenn ich doch nur hätte schlafen können. Noch immer war mein Körper mit einer Gänsehaut überzogen, die von Peters Berührung herrührte. Allein schon seine Gegenwart machte mich wahnsinnig. Zu wissen, ich bräuchte nur die Hand auszustrecken und schon konnte ich ihn berühren, die sanfte Wärme seiner Haut spüren.

Je länger ich wach lag, dabei seinem ruhigen Atem lauschte, deste mehr wurde mir selbst klar, wie sehr ich ihn doch liebte, wie sehr ich mich nach Peter verzehrte. Endlich wurde mir klar und bewusst, warum ich meine geliebte Heimat verlassen hatte. Dieser blonde junge Mann war der Grund. Die Liebe zu ihm hatte mich förmlich überrannt und ich hatte mich nie wirklich dagegen wehren können. Doch selbst wenn ich mir dessen Bewusst gewesen wäre, hätte ich mich wehren wollen? Das alles waren jetzt Fragen, die sich in meinem Kopf aneinander reihten.

War es denn normal, dass ich einen Mann liebte? Ich hatte noch nie von soetwas gehört, einer Liebe zwischen Männern und so wusste ich auch nicht, ob das normal war. Ob ich nicht doch einfach nur abartig war, mich in ein Wesen des gleichen Geschlechts zu verlieben. Doch hingegen aller Selbstzweifel fühlte es sich so richtig an. Es war mit Sicherheit nichts verkehrtes daran, Peter zu lieben. Er musste es ja nicht wissen, was ich für ihn empfand, solange ich trotz allem in seiner Nähe sein konnte. Das war mir sehr wichtig.
 

Die Nacht war äußerst kurz gewesen, so war der nächste Morgen früher da, als von mir erwartet. Ich wurde von den ersten Sonnenstrahlen geweckt, denn irgendwann hatte mich vermutlich doch der Schlaf übermannt. Ich streckte mich gemütlich und musste feststellen, dass Edmund bereits das Zimmer verlassen hatte. Wie spät es wohl sein mochte?

Ich drehte mich zu Seite und betrachtete den Blonden, der noch immer schlafend an meiner Seite ruhte. Ich konnte ihn einfach nicht wecken. Er glich in diesem Moment so sehr den Wesen, die wir alle als Engel kannten. Das entspannte Gesicht, die verwuschelten Haare. Die Perfektion von Unschuld und Liebe, hier mit mir in einem Bett. Außerdem war er am gestrigen Tag so erschöpft gewesen, dass ich ihn am Besten noch etwas schlafen ließ. Wenn jemand es verdient hatte, dann war es Peter.

So stand ich nun vorsichtig auf, suchte die Kleider zusammen, die William mir am Tag vorher gegeben hatte und schlich aus dem Schlafzimmer, in den Raum, indem wir uns am gestrigen Abend unterhalten hatten. Es schien, als ob niemand zu Hause war und so zog ich mich ersteinmal an. Noch nicht ganz wach wuschelte ich mir durch die Haare, als ich ein leises Räuspern hinter mir vernahm. Ich drehte mich um und blickte in das Gesicht von Edmund.

„Na? Augeschlafen?“ fragte ich der Brünette.

Ich nickte. Wobei ich als ausgeschlafen etwas anderes bezeichnen würde.

„Ich hab ziemlich gut geschlafen. Danke der Nachfrage. Und selbst?“ Ich lächelte verlegen.

„Es tut mir Leid, dass Peter und ich dich gestern Abend so lange wachgehalten haben.“

Der jüngere der Pevensie-Brüder winkte ab.

„Schon gut. Es freut mich ja auch für Peter und dich, dass ihr euch nicht mehr ständig streitet. Aber ich brauch auch meinen Schlaf und den wenn ich nicht kriege, kann ich wirklich sehr ungemütlich werden.“

„Es soll nicht mehr vorkommen, darüber sei versichert.“

Plötzlich gesellten sich auch die beiden Schwestern und William zu uns, welcher ein zauberhaftes Frühstück für uns organisiert hatte. Darüber war ich ihm mehr als dankbar, da ich seit meiner Abreise aus Narnia nichts mehr gegessen hatte. Somit war mein Apetitt auch dementsprechend groß und auch den Geschwistern schien es ähnlich zu gehen. Gestern waren wir einfach zu überwältigt und erledigt gewesen, um uns große Gedanken darüber zu machen.

Während wir aßen fragte uns William über Narina aus und wie es dort so gewesen war. Auch ich hörte die ersten Erlebnisse der vier zum ersten Mal aus deren Mund und als sie bei meiner Zeit ankamen, fing ich an zu erzählen. Wie alles für mich begonnen hatte, wer meine Familie gewesen war und schließlich von dem Abenteuer das, wie es schien erst ein paar Tage zurücklag. Doch mir kam es vor, als sei es erst vor ein paar Stunden gewesen, als wir uns alle der Armee meines Onkel Miraz´ gestellt hatten. Seite an Seite für die Unabhängigkeit Narnias gekämpft hatten und zum ersten Mal seit diesem Moment fragte ich mich wirklich, was aus diesem Land werden würde. Ohne Könige und Königinnen. Ich selbst war schließlich nur ein kleiner Bauer in einem großen Schachspiel der Mächte. Eine weitere Figur, die ihr Schicksal zu erfüllen hatte.

Doch auch William hatten uns einiges zu berichten. Vom plötzlichen Verschwinden der Vier. Nie war es aufgeklärt worden, was damals vor rund 60 Jahren geschehen war. Ihre Mutter schien vor Kummer und Gram gestorben zu sein, 10 Jahre nach ihrem Verschwinden. Diese Nachricht traf die drei ziemlich hart. Sie hatten sich nie von ihrer Mutter verabschieden können. Vor allem Lucy schien das ganz ziemlich mitzunehmen. Auch erzählte William, dass ihr Onkel Richard nie die Suche aufgegeben hatte, was sie vier anging und diese Aufgabe vor seinem Tod ihm übertragen zu haben. Und er hatte sich dieser mit Hingabe gewidmet und dann war er uns gestern plötzlich auf der Tower Bridge über den Weg gelaufen. Das alles erklärte den Geschwistern natürlich auch, warum London sich so verändert hatte, seitdem sie es das letzte Mal gesehen hatten.

„Können wir Mutters Grab besuchen?“ fragte Susan.

William nickte.

„Ich werde euch später dort hinbringen. Sie wird sich mit Sicherheit sehr über euren Besuch freuen.“
 

Die Zeit verging wie im Flug und es wurde bald Mittag, wo uns William etwas gewöhnungsbedüftiges Essen auf den Tisch stellte. Etwas, dass sich Burger nannte und komische Stäbchen namens Pommes. Es sah ziemlich wüst aus, doch allen Zweifeln zum Trozt schmeckte es hervorragend. Etwas seltsam, aber dennoch hervorragend.

Mit einem Mal betrat Peter nun das Esszimmer. Er sah zum anbeißen aus. Die Haare vom Schlafen noch ziemlich verwuschelt und etwas zerknautscht stand er nun vor uns. Susan und Lucy begrüßten ihn sofort und ich erklärte ihm, was wir den ganzen Vormittag über getan hatten. Den Tod seiner Mutter verschwiegen wir ihm für den Moment wohl besser. William konnte es ihm mit Sicherheit in einer ruhigen Minute besser erklären, als jemand anders von uns.

Der Blonde setzte sich zu uns an den Tisch und begutachtete ebenso misstrauisch wie auch wir am Anfang seinen Burger mit Pommes. Doch es schien ihm wirklich gut zu schmecken und er genoss sein Mahl in vollen Zügen.

Als Peter fertig war, erkundigte er sich bei William nach dem Badezimmer. Während dieser ihn dorthin brachte, half ich Susan dabei den Tisch abzuräumen.

„Er wird dich brauchen Caspian“ meinte sie schließlich zu mir.

Fragend wandte ich meinen Blick zu ihr.

„Wir werden ihm über kurz oder lang von Mutters Tod erzählen müssen und er hat sie geliebt, abgöttisch und er wird in ein tiefes Loch fallen. Ich weiß, dass es eigentlich die Aufgabe von uns wäre, ihm dabei zu helfen. Doch ich glaube, dass weder ich, noch Lucy oder Edmund dazu in der Lage sind.“

Sie seufzte leise.

„Ich möchte dich nur darum bitten, für ihn da zu sein.“

Ich nickte. Es war doch nur selbstverständlich, dass ich für meinen Freund da war, wenn dieser Hilfe brauchte.

William kehrte zurück, nachdem er für Peter noch ein paar frische Sachen bereit gelegt hatte und verließ anschließend mit Susan, Edmund und Lucy das Haus, um zum Friedhof zu fahren. Ich erklärte mich bereit, derweilen auf Peter zu warten. Ich wollte die Wohnung nicht unbedingt verlassen, denn diese fremde Stadt ängstigte mich doch ein wenig.

Ich sah mich ein wenig um und fand schließlich in einem Bücherregal einige Alben, in denen Fotos waren. Ich nahm eines davon heraus und ging in unser Zimmer zurück. Ich ließ mich in den Sessel sinken und begann zu blättern. Es war gefüllt mit Aufnahmen von den vier Geschwistern, als sie noch jünger gewesen waren. Ich war so vertieft in das Buch, dass ich nichtmal Peters Ankunft bemerkte, erst als er mich ansprach. Jedoch blickte ich immer noch nicht auf und antwortete auf die Frage, wo denn alle seien

„Sie sind zusammen mit William irgendwo hingegangen. Ich weiß nicht genau, was sie zu tun beabsichtigen, doch ich entschied mich hierzubleiben und auf dich zu warten.“

Als ich gesprochen hatte, blickte ich zu Peter auf. Ich hatte es nicht fertig gebracht ihm bei dieser infernalen Lüge in die Augen zu sehen.

„Ich denke wir werden uns jetzt wohl ... allein beschäftigen müssen“ setzte ich noch hinzu.

Mein Blick schien auf Peters Brust festgeklebt zu sein, denn ich schaffte es nicht, ihn zu lösen. Er sprach mich auf die komische Unterwäsche an und ich erklärte ihm, dass sich diese „Boxershorts“ nannte und anscheinend ziemlich modern war. Er erhob mich, legte das Album bei Seite und trat auf Peter zu. Ich hatte mich auch dazu entschieden, mich umzuziehen und trug eine schwarze Stoffhose und ein weißes Oberteil.

„Peter ich befürchte, ich muss dir etwas sagen!“

Mein Blick wanderte automatisch zu den blauen Augen des Anderen und suchten irgendwelche Regungen darin. Ich hätte mich ewig darin verlieren können in diesen klaren blauen Seen.

„Ich glaube, es ist etwas geschehen, was vermutlich nicht geschehen dürfte. Es ist nicht so gedacht, aber ... aber...“

Die plötzliche Freude in seinen Augen und seinem Gesicht ließ mich abbrechen und ich wurde etwas rot. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und noch viel weniger mit der nächsten Reaktion von Peter. Er überwand mit einem Schritt den Abstand zwischen uns und küsste mich.

Für einen kleinen Moment war ich mir nicht sicher, was ich tun sollte, doch schlussendlich warf ich all meine Zweifel über Bord und erwiederte diesen. Ein wahres Gefühl von Zufriedenheit und Glück durchströmte meinen Körper. Jedoch wurde es jäh unterbrochen, als Peter den Kuss wieder löste. Sofort wich ich einige Schritte zurück. Ich wusste nicht, ob ich mich weiterhin beherrschen konnte. Doch seine nächsten Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube für mich

„Es ... es tut mir so Leid eure Hoheit! Das ... das hätte nicht passieren dürfen!“

Peter schwieg für einen kleinen Moment, ehe er erneut zum sprechen ansetzte. Doch das hörte ich nicht mehr, denn verließ das Zimmer und anschließend die Wohnung. Warum hatte er es dann getan, wenn es nie hätte passieren dürfen? Warum machte er es, wenn es ihm doch nichts bedeutete? Aus Mitleid? Weil ich mich in ihn verliebt hatte und er meine Gefühle nie erwiedern würde?

Kapitel 8

Peters POV
 

Ich stand da, wie vom Donner gerührt.

Wieso hatte Caspian so reagiert? Da war doch absolut nichts dabei gewesen!
 

Was redete ich mir denn da ein?

Wir hatten uns geküsst!

Natürlich war da etwas dabei gewesen!

Es gehörte sich nicht, dass zwei Männer ineinander verliebt waren …

Na ja …

Ob Caspian verliebt war, wusste ich nicht, aber ich wusste, dass es um mich zu hundert Prozent geschehen war.

Noch nie hatte ich für irgendwen so gefühlt, wie für ihn.
 

Ich merkte überhaupt nicht, dass ich mich anzog, doch plötzlich stand ich vor dem großen Spiegel im Schlafzimmer, das ich mir mit meinem Bruder und Caspian teilte.
 

Plötzlich, wie ich so da stand in diesen ungewohnten Klamotten und mit meinen noch nassen Haaren, wurde mir bewusst, wie unwichtig und klein und verloren ich in dieser großen Welt war.
 

Als wäre es ein riesiger Fernseher, begannen die Bilder im Spiegel sich plötzlich zu bewegen!

Caspian stand da mit Susan.

Sie grinsten mich süffisant an und ich wusste, dass sie sich über mich lustig machten, weil ich mich in Caspian verliebt hatte.

„ES WAR SO NICHT GEPLANT! ICH WOLLTE DAS NICHT!“, schrie ich, aber mein Schreien blieb ungehört.
 

Langsam fuhr Susan mit der Hand unter Caspians Hemd und dieser schloss genießerisch die Augen.

Es fühlte sich an, als würde mein Herz bei lebendigem Leibe aus meiner Brust gerissen!

So etwas hatte ich noch nie erlebt.
 

Plötzlich viel sein Hemd zu Boden und er stand nur in der Hose und mit entblößtem Oberkörper da.

Susan ließ ihre Hände weiter über den Oberkörper des jungen Königs wandern, die Augen immerzu starr auf mich gerichtet.
 

Sein Stöhnen tat mir in den Ohren weh und ich konnte es nicht länger aushalten.

Mit voller Wucht schlug ich gegen den Spiegel, welcher zerbarst.
 

Das letzte, was ich mitbekam, war ein stechender Schmerz in meinem rechten Handgelenk.
 

Als ich aufwachte, stellte ich fest, dass ich in dem Bett lag, in dem ich eine Nacht mit Caspian verbrachte hatte …

Eine Nacht, die wohl nichts zu bedeuten hatte …

Das war mehr, als ich ertragen konnte.
 

Ich brach in Tränen aus und war mir meiner Umgebung in keinster Weise bewusst.

Ich dachte ich hörte, wie sich die Tür öffnete, allerdings war niemand zu sehen, als ich mich umblickte.
 

Weitere Minuten vergingen, bis ich erneut das Geräusch der Tür vernahm und diesmal war es Susan, die ins Zimmer kam, anstelle von gar nichts.

Sie hatte nichts getan … das wusste ich …

Das was ich im Spiegel gesehen hatte war nur ein idiotisches Hirngespinst gewesen …

Und doch …

Ich konnte nicht umhin mich von ihr wegzudrehen, als sie sich neben mir auf das Bett fallen ließ.
 

Als ich mich bewegte, durchfuhr wieder ein stechender Schmerz mein Handgelenk.

Ich schaute an meiner rechten Seite hinunter und sah, dass eben jenes Handgelenk in einem blutigen Verbannt verwickelt war.
 

Susan sprach nicht, sondern saß einfach nur da.

Das war mir um einiges lieber, als, dass sie mir unangenehme Fragen stellte.
 

Und auch als sie schließlich doch zu sprechen begann, klang sie nicht tadelnd, oder etwas in der Art, sondern sie klang, wie eine Schwester, die sich sorgt klingen muss.

„Es ist wegen ihm, nicht wahr?“

Ich schwieg eine ganze Weile, während ich die Scherben, die noch immer auf dem Teppich lagen und die Blutlache, die ich verursacht hatte ansah.

„Ja!“, antwortete ich knapp.
 

Susan war eine hervorragende Empathin und es war zwecklos meine Gefühle vor ihr verstecken zu wollen.

Sie hätte es ohnehin durchschaut … früher oder später … aber wahrscheinlich früher!
 

„Du musst es ihm sagen!“, meinte sie, woraufhin ich nur sarkastisch schnaufte und erwiderte: „Er weiß es bereits! Wir haben uns geküsst!“

„Aber das ist doch wundervoll, oder nicht?“

„Es wäre wunder voll wenn er nicht …“

Ich erklärte ihr, was genau passiert war.
 

Inzwischen hatte ich mich ihr zugewandt und erklärte in allen Einzelheiten, was genau passiert war.

Sie hörte mir zu bis zu der Stelle mit dem Kuss und schloss dann die Augen.
 

„Ich kann verstehen, warum du verletzt bist! Aber was ich nicht verstehe ist, warum du den Spiegel zerschlagen hast!“
 

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.

Klar hätte ich sagen können, dass ich sie darin gesehen habe, wie sie mit Caspian rumgemacht hat, aber dann würde sie vielleicht denken, dass ich ein Problem mit ihr hätte.
 

Ich drehte mich zu ihr und sah sie an.

„Es … na ja … Ich hab gesehen, wie du und er … na ja … du weißt schon!“

Sie schaute mich mit einem vielsagenden Blick an und ich wusste, dass meine älteste Schwester verstanden hatte.

Sie sagte erst mal nichts und wartete nur ab, ob ich noch etwas sagen würde.
 

Dann wechselte sie das Thema.
 

„Du weißt, dass wir hier in der Zukunft gelandet sind, oder?“

„Ja … das habe ich mitbekommen!“

„Na ja … es ist eine sehr ferne Zukunft und … ähm … ich muss dir etwas sagen … es geht um …“

„Es geht um Mutter, nicht wahr?“, fragte ich sie, woraufhin sie bedrückt zu Boden sah.

„Sie ist tot, oder?“

Susan nickte nur stumm.
 

Ich hatte es all die Zeit gewusst, doch hatte ich versucht es zu verdrängen.

Natürlich war meine Mutter nicht so viel über hundert Jahre geworden, um noch immer zu leben.
 

Ich wollte jetzt erst mal mit niemandem mehr etwas zu tun haben.

Es war nun so endgültig, obwohl ich immer versucht hatte es zu leugnen, mir selbst doch noch Hoffnung einzureden … es war vergebens.
 

„Susan …“, fragte ich nun, denn ich wollte doch nicht allein sein.

Ich wollte mir jemandem reden, mit jemand ganz bestimmtem.

„Ja Pete?“

„Kannst du … kannst du Caspian fragen, ob er mal herkommen will?“

Sie seufzte.

„Er war vorhin schon fast drin, aber ich glaube, er hat es nicht ertragen dich so zu sehen …“
 

„Das ist nicht wahr!“, sagte plötzlich eine Stimme, deren Körper ich nicht sehen konnte, weil Susan da saß, die ich aber immer wiedererkannt hätte.

„ich bin nicht reingekommen, weil ich dachte, dass du mich sicher nicht mehr sehen willst!“
 

„Ich lass euch dann mal alleine!“, sagte Susan und verließ das Zimmer.
 

Caspian setzte sich an die Stelle an der kurz zuvor noch Susan gesessen hatte und schaute mich traurig an.
 

„Es tut mir so leid! Das ist alles meine Schuld!“, sagte er, doch ich schüttelte den Kopf und wollte etwas erwidern, kam jedoch nicht dazu, weil er mich stürmisch unterbrach.

„Es ist meine Schuld! Ich hätte dich nicht küssen dürfen, dann wäre das alles nicht passiert!“
 

„Na ja … wenn du das so siehst, dann ist es wohl doch alles deine Schuld, aber nicht, weil du mich geküsst hast, sondern, weil du danach dieses wirre Zeug geredet hast und dann einfach verschwunden bist!“
 

„Es tut mir leid!“

„Ich verzeihe dir!“
 

Einen kurzen Moment lang sahen wir uns nur in die Augen, doch dann begannen wir immer mehr aufeinander zuzukommen, bis schließlich …

Kapitel 9

Kapitel 9

Caspian POV
 

Es wunderte mich selbst, dass ich dermaßen überreagiert hatte, doch es war einfach nicht anders gegangen. Meine Gefühle für Peter waren mir so unerklärlich. Wieso musste ich mich doch ausgerechnet in diesen Verlieben, wo er meine Gefühle mit Sicherheit nie erwieder würde? Wie kam ich nur zu diesen dummen Gefühlsregungen?
 

Nachdem ich den Blonden so hatte stehen lassen, war ich aus dem Haus gerannt und stand nun etwas verloren auf der Straße, wusste nicht so recht, wohin ich eigentlich gehen sollte. Es regnete leicht hier draußen, doch es störte mich nicht weiter. So machte ich mich einfach auf, einen kleinen Spaziergang zu unternehmen und mir meiner Gefühle klar zu werden.
 

Wobei ich das ja eigentlich nicht musste, weil sie absolut klar waren. Ich liebte Peter, das war nicht zu ändern und ich würde es auch nicht ändern. Wozu auch? Ich wusste, ich würde nie mehr jemanden finden, für den ich so empfand wie für den älteren Pevensie-Bruder.
 

Meine Schritte führten mich zurück zu unserem Ankunftsort. Gedankenverloren blickte ich die Brücke hinab, auf den Fluss, der unten entlang floss. Ich konnte nie mehr nach Narnia zurück. Dessen war ich mir bereits bewusst gewesen, als ich mich für Peter entschieden hatte. Doch jetzt, gerade in diesem Moment, bereuhte ich meine Entscheidung sehr. War es denn wirklich so klug von mir gewesen, ihm zu folgen. Eigentlich war es reiner Schwachsinn, meine Entscheidung jetzt zu bereuen. Es war geschehen und ich konnte sie nie mehr rückgängig machen. Ein tiefes Seufzen entwich meiner Kehle und ich fuhr mir durch das pitschnasse Haar.
 

Erst jetzt bemerkte ich die beiden kichernden Mädchen hinter mir. War ich denn ein so lustiger Anblick? Ich drehte mich nun voll zu ihnen um. Die erste, eine zierliche, schlanke Blondine wurde augenblicklich rot, während mich ihre Freundin neugierig betrachtete.

„Kann ich euch helfen?“ fragte ich, während ich mich wieder an das Geländer hinter mir anlehnte.
 

Ich würde mich mächtig erkälten, dass war es, was mir indem Moment durch den Kopf schoss. Ich war bis auf die Knochen durchnässt und es war verdammt kalt hier draußen. Kein Wunder, dass mich die Beiden auslachten. Die Schwarzhaarige räusperte sich nun, ehe sie zu einer Antwort ansetzte.

„Wir dachten uns nur, was ein so verdammt heißer Kerl wie du hier so alleine macht?“

Meine Augenbraue wanderte unwillkürlich nach oben. Wasser tropfte von meinen Wimpern und erneut strich ich mir ein paar wiederspenstige, nasse Strähnen aus dem Gesicht.

„Nach was sieht es denn aus?“ kam meine Gegenfrage.

Irgendwie interessierte es ich, was die Beiden dachten. Weiß der Geier warum, es war einfach so.

„Es sieht aus, als ob du vor die Tür gesetzt worden wärst, nachdem du dir einen Korb bei deiner Liebsten geholt hättest.“

Ich löste mich vom Geläner. Sah es denn wirklich so aus? Oder hatten Frauen einfach nur ein Gespür für soetwas? Obwohl es ja der Wahrheit entsprach, war es mir äußerst unangenehm. Und vor allem konnte ich Peters Worte nicht mehr vergessen. Es tat ihm Leid, dass er mich geküsst hatte.
 

Um dem Ganzen jetzt ein Ende zu bereiten hätte ich mich einfach nur von der Towerbridge schmeißen brauchen und niemand hätte mich je mehr gefunden. Peter würde mit Sicherheit eine neue Liebe finden. Er brauchte mich ja nicht. Aber da fiel mir wieder das Versprechen ein, dass ich Susan gegeben hatte. Ich wollte für Peter da sein. Ihm helfen und ihn unterstützen so gut ich konnte. Ich seufzte kellertief.

„Leider muss ich euch enttäuschen“ antwortete ich schließlich. „Ich habe keinen Korb bekommen, ich habe zu Hause jemanden, der auf mich wartet.“

Ich löste mich von dem Geländer und begann den Weg zurück zugehen. Mit jedem Schritt, den ich näher an die Wohnung von William kam, desto wohler fühlte ich mich wieder. Ich musste mir meiner Gefühle für Peter einfach nur sicher sein und irgendwann würde ich ihn auch mit in diesen Strudel ziehen. Denn er konnte einfach nicht ignorieren was da zwischen uns war. Es war einfach unmöglich.
 

Da ich keinen Schlüssel für die Wohung besaß, musste ich klingeln. Es dauerte eine Weile, bis mir die Türe geöffnet wurde und William sah mich an, als ob er vom Blitz getroffen worden wäre.

„Du musst dich umziehen Caspian! Sofort! Wie kann man nur so unverantwortlich sein!“

Der Älter packte mich am Arm und zog mich sofort ins Badezimmer. Auf dem Weg dorthin kamen wir jedoch an meinem und Peters Zimmer vorbei und ich hörte ihn mit Susan reden. Ich schüttelte William etwas unsanft ab und blieb vor der Tür stehen. Es gehörte sich zwar nicht zu lauschen, aber ich konnte einfach nicht wiederstehen. Ich lauschte der Unterhaltung der beiden Geschwister für eine Weile. Ich konnte irgendwie nicht verstehen, dass Susan mich so in Schutz nahm und Peter auch noch dazu ermutigte mir seine Gefühle zu gestehen.

Gut, jetzt konnte ich mir sicher sein, dass er ebenfalls so für mich empfand, wie ich für ihn. Aber so würde nie etwas daraus werden, wenn wir uns gegenseitig nicht vertrauen konnten. Und das wollte ich wirklich tun.

Als Susan nun plötzlich das Thema änderte, rutschte selbst mir das Herz in die Hose. Ich wusste, wie hart es war, zu erfahren, dass ein Elternteil tot war bzw. sogar Beide. Meine Mutter war kurz nach meiner Geburt verstorben und mein Vater Opfer eines hinterhältigen Mordes gewesen. Es war ein schwerer Verlust, den man kaum verkraften konnte. Peter verlangte schließlich, mich zu sehen, worauf Susan erwiederte

„Er war vorhin schon fast drin, aber er konnte es nicht ertragen, dich so zu sehen.“

Nun war es des Versteckspiels wirklich genug und ich betrat das Zimmer. Immer noch pitschnass und bis auf die Knochen durchnässt.

„Das ist nicht wahr!“ antwortete ich schließlich. „Ich bin nicht reingekommen, weil ich dachte, dass du mich sicher nicht mehr sehen willst!“

„Ich lass euch dann mal alleine!“ meinte Susan, ehe sie das Zimmer dann verließ.
 

Ich ließ mich auf Susans Platz nieder und wandte meinen Blick zu Peter. Ich konnte es nicht verhindern, dass er äußerst traurig erschien, denn ich fühlte mich in diesem Moment nicht wirklich wohl in meiner Haut.

„Es tut mir so Leid! Das ist alles meine Schuld!“ sagte ich.

Peter schüttelte den Kopf. Er wollte etwas erwiedern, doch ich ließ ihm nichteinmal die Möglichkeit zu einer Antwort.

„Es ist meine Schuld! Ich hätte dich nicht küssen dürfen, dann wäre das alles nicht passiert!“

„Na ja … wenn du das so siehst, dann ist es wohl doch alles deine Schuld, aber nicht, weil du mich geküsst hast, sondern, weil du danach dieses wirre Zeug geredet hast und dann einfach verschwunden bist!“

Wirres Zeug? Er war es schließlich gewesen, der sich dafür entschuldigt hatte und beteuert hatte, dass es nie hätte passieren dürfen. Trotz allem, entschuldigte ich mich bei ihm.

„Es tut mir leid!“

„Ich verzeihe dir!“
 

Einen kurzen Moment lang sahen wir uns nur in die Augen, doch dann begannen wir immer mehr aufeinander zuzukommen, bis schließlich meine Lippen erneut die von Peter versiegelten. Ich konnte ihnen einfach nicht wiederstehen, sie waren viel zu köstlich. Einmal von ihnen gekostet, waren sie wie eine Droge, die man immer wieder brauchte. Ich zitterte leicht. Ob es nun an der Kälte meiner Kleider lag oder an der Tatsache, dass ich einfach nur erregt war, wusste ich nicht genau zu sagen.

Meine Hand legte sich sanft an Peters Wange, streichelte diese sanft. Meine Augen schlossen sich in diesem Moment, um den Kuss in vollen Zügen genießen zu können.

Als ich mich wieder von Peter löste, lag meine Hand noch immer an seiner Wange und mein Blick versank in seinen blauen Augen. Meine Stirn lehnte sich schon automatisch an seine Stirn und ich hauchte immer wieder leichte Schmetterlingsküsse auf seine zarte Nase. Ich wartete immer noch auf irgendeine Reaktion von Seiten Peters, doch diese ließ etwas auf sich warten.

„Ich liebe dich Peter ...“ flüsterte ich leise.
 

Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dass er sich jemals wieder bewegen würde, bis sein Blick endlich den meinen erwiederte. Doch es war nicht gerade das Ergebnis, das ich hatte sehen wollen. Tränen standen in seinen Augen, bahnten sich langsam den Weg über seine Wangen.

„Mom ...“

Mehr brauchte es nicht und ich schloss den Blonden fest in meine Arme. Natürlich war es ein ziemlich ungünstiger Zeitpunkt gewesen, ihm meine Liebe zu gestehen, doch ich würde von jetzt an für immer an seiner Seite sein. Und ich konnte warten.

Denn in Geduldig sein war ich äußerst geübt und nichts brachte mich so schnell aus der Ruhe.

„Ich weiß Peter ... ich weiß“

Er klammerte sich in mein Hemd und weinte hemmungslos. Ich konnte nicht mehr tun, als ihn in meinen Armen zu halten. Ich wiegte ihn sanft hin und her. Versuchte so gut es ging, ihn zu beruhigen. Vermutlich verstand ihn in diesem Moment wirklich niemand besser, als ich selbst.

Kapitel 10

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Kapitel 11

Caspians POV
 

Ich hielt Peter in meinem Armen, wie ein kleines Kind. Die Tränen schienen am Anfang nicht versiegen zu wollen, doch nach einer ganzen Weile begann er sich dann endlich zu beruhigen. Ich unternahm nichts, ihn von seinem Gefühlsausbruch her zu beruhigen, denn wie schwer es war, seine Eltern zu verlieren, wusste ich nur zu gut. Kein Wort des Trostes vermochte diesen auch zu spenden.
 

Irgendwann schlief der Blonde schließlich in meinen Armen ein. Ich gedachte nicht einmal daran, ihn auch nur ansatzweise loszulassen. Ich wollte auch bei ihm sein, wenn er wieder wach wurde, was auf gewisse Weise auch meine Gefühle für ihn noch etwas besser unterstrich.
 

Der Blonde atmete ruhig in meinen Armen und selbst als ich mich immer wieder etwas anders hinsetzte, damit meine Beine nicht taub wurden, schien ihn nicht zu stören. Doch er klammerte sich ziemlich stark in mein patschnasses Hemd, als ob er Angst hätte, wenn er aufwachen würde, dass ich nicht mehr da wäre. Was aber nie der Fall sein würde, ich war wie ein treudoofer Hund der ihn von nun an nicht mehr verlassen würde.
 

Schließlich bewegte sich Peter doch und blickte mich verschlafen an. Ich schenkte ihm ein süßes Lächeln.

„Na? Schon wach?“

Ich wollte Peter gerade eine Strähne aus dem Haar streichen, als er mich wie vom Donner gerührt ansah. Er stand einfach auf und ging zur Tür, um diese abzuschließen. Ich sah ihm etwas verwirrt hinterher. Was sollte das jetzt bitte werden? Außerdem ließ mich sein Anblick doch ziemlich schwitzen. Er sah einfach nur heiß aus in den Shorts, so wie er vor mir stand. Da konnte ich schon fast nicht mehr aufhören zu frösteln, was auch an den mittlerweile eiskalten Klamotten liegen konnte.
 

Als mich nun Peters Blick traf, wurde mir schlagartig klar, was er vorhatte und ich musste schlucken. Das war jetzt doch ziemlich überraschend und ich wusste nicht, ob das der richtige Weg war. Vor allem nachdem, was mein Liebster alles durchgemacht hatte.
 

Seine nächsten Worte ließen meinen Blick über Peters Körper gleiten und mein Verstand schien sich völlig zu verabschieden. Ich war zu nichts anderem mehr fähig, als einem dämlichen Nicken. Ein Nicken, bei Aslans Mähne! Kein „Ja“ oder „Nein“ wollte meine Lippen verlassen, wobei ich es jetzt nie mehr abgelehnt hätte.
 

Seine Arme schlangen sich um meinem Hals und mit einem Mal saß er auf meinem Schoß. Ich wusste nicht, was ich tun oder machen sollte, aber ich wusste, dass es irgendwas sein musste. Der Kuss von Peter war warm, liebevoll und voller Leidenschaft. Jedoch konnte ich nicht anders und erwiederte ihn zögernd, fast schon schüchtern. Ob es denn richtig war, was wir hier machten? Ob es jemals irgendwelche Konsequenzen nach sich ziehen würde?
 

Doch mit jeder Sekunde, die verstrich, fielen die Zweifel von mir ab und ich wurde ebenso aktiv, wie Peter es war. Meine Hände suchten den Weg über seinen Rücken, strichen nach oben und schließlich wieder nach unten. Ich konnte nicht wiederstehen und fuhr mit ihnen sofort unter Peters Boxerhorts. Ich fackelte nun nicht lange und mit einer geschickten Bewegung zog ich sie von seinen Hüften und brachte ihn auch noch durch eine gewagte Drehung unter mich zum liegen.
 

Peter lag nun in seiner vollkommenen Schönheit vor mir. Für einen Moment wusste ich nicht, was ich tun oder sagen sollte. Doch statt Worten, ließ ich nun Taten folgen.

Sanft begann ich nun seinen Hals zu küssen, saugte an einer Stelle knapp oberhalb seines Schlüsselbeins, wobei ich einen dunklen Fleck hinterließ und arbeitete mich schließlich seinen Körper weiter entlang. Es war unmöglich zu beschreiben, nach was Peter schmeckte, doch egal, was es war, es war für mich beinahe wie eine Droge. Ich wollte mehr ... viel mehr.

Schließlich gelangte ich bei seinem Glied an und ohne zu zögern nahm ich es in meinem Mund auf und begann daran zu saugen. Erst langsam und zögernd, doch schließlich wurde auch ich mutiger. Und das Peter mit aller Macht versuchte, sein Stöhnen zu unterdrücken, ließ mich noch gemeiner werden und meine Bemühungen intesiver werden.

Meine Hände hatten sich bereits wieder selbstständig gemacht und erkundeten den Körper Peters und reizten diesen zusätzlich.
 

Es war schon beinahe tastbar, über was Peter nachdachte. Über mich und darüber, ob ich vielleicht noch unschuldig war, was den Sex hier anging. Doch ich musste ihn leider dabei enttäuschen, denn es hatte bereits in meinem Schloss jemanden gegeben, der mir auf körperlicher Ebene ziemlich Nahe gekommen war, doch es war nie etwas ernstes, wie das hier. Nur Spaß und Neugierde.

Und ja, man konnte von Natur aus, so geschickt mit der Zunge sein.

Schneller denn je entledigte ich mich nun meiner kalten und durchnässten Sachen und schmiss sie dermaßen achtlos zu Boden, dass ich mich beinahe selbst nicht mehr erkannte. Wo war meine Ausgegelichenheit, wo meine Ruhe? Peter ließ mich wahrlich zu einem Raubtier werden.
 

Als ich schließlich meine Mühen unterbrach, wollte Peter mich schon aufhalten und protestieren, doch so weit ließ ich es gar nicht kommen und bedeckte seine Lippen mit meinen. Meine Sinne waren völlig benebelt und das einzige was noch zählte, waren Peter und meine Gefühle für ihn.

„Ich liebe dich“ presste ich heiser hervor, mich dabei kaum von seinen Lippen lösend.

Langsam ließ ich mich nun auf den Blonden sinken, wobei nackte Haut auf nackte Haut traf und mich ein wohliger Schauer durchlief, der mir klar machte, dass es nicht nur bei diesen sanften Berührungen bleiben würde.
 

Damit ich Peter besser auf das bevorstehende vorbereiten konnte, befeuchtete ich meinen Finger mit Speichel, tastete nach seinem Eingang und begann langsam und vorsichtig in ihn einzudringen. Somit begann ich nun, Peter auf das kommende vorzubereiten und das so vorsichtig wie es mir möglich war. Nacheinander nahm ich schließlich einen zweiten und dritten Finger hinzu, und dehnte ihn.

Als ich schließlich meine Finger aus Peter zurückzog, küsste ich ihn leidenschaftlich und positionierte mich vor seinem Eingang, ehe ich in ihn eindrang. Er keuchte unter Schmerzen auf und ich stoppte sofort in meiner Bewegung.

„Soll ich aufhören?“ fragte ich.

Doch ein Kopfschütteln Peters ließ mich nun weitermachen. Langsam und jeden Millimeter etwas verharrend, dass sich der Blonde an dieses Gefühl gewohnen konnte.

Als sich mein Liebster endlich genug entspannt hatte, begann ich mich in ihm zu bewegen, stieß in ihn, was ihm nun endlich ein leises Stöhnen entlockte. Und je mehr Peter nun verlangte, gab ich ihm das auch. Meine Hand hatte sich um seine harte Erregung geschlossen und massierte sie im Rhythmus zu meinen Stößen.

Langsam fühle ich den Orgasmus über Peter hereinbrechen, als sich dessen Muskulatur in Intervallen anspannte und wieder lockerließ, deren Abstand schließlich immer kürzer wurde. Er kam mit einem lauten aufkeuchen in meiner Hand, welches er jedoch durch einen Biss in das Kissen dämpfte. Ich stieß noch ein paar Mal in den Blonden unter mir und erstickte mein Stöhnen in einem harten Kuss auf seine Lippen.
 

Ich war mit meinen Kräften nun völlig am Ende und ließ mich vorsichtig auf Peter sinken, dabei versuchend meinen Atem wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. Der Blonde schloss seine Arme um meinen Körper und schmiegte sich so noch etwas mehr an mich. Ich atmete den sanften Duft von ihm ein und wusste, dass es absolut richtig gewesen war, Narnia für ihn zu verlassen. Peter war mein Leben, meine Liebe, meine Zukunft und niemand anders in dieser oder meiner Welt konnte ihn je ersetzen.
 

Schließlich merkte ich, dass er wieder eingeschlafen war und zog die Decke über uns Beide. Auch ich war müde und schlief später ebenfalls ein, mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen.
 

~+~+~+~+~+~
 

Als ich das nächste Mal wach wurde, lag ich neben Peter. Er schlief auf dem Rücken und hielt den Arm, den ich um ihn gelegt hatte, ziemlich fest. Ich betrachtete meinen Liebsten überglücklich, denn ich hätte in diesem Moment die ganze Welt umarmen könne, dafür das sie ihn mir geschenkt hatte.
 

Vorsichtig, um Peter nicht zu wecken, stand ich nun auf und suchte mir ein paar trockene Klamotten zusammen. Ich wollte ersteinmal was zu essen und zu trinken für ihn holen. Wenn es ihm so erging, wie mir, dann würde ihm einiges wehtun und er wäre froh, um jeden Schritt, den er nicht laufen brauchte.
 

So verschwand ich aus dem Zimmer, in die Küche, wo ich ein paar Sachen zusammensuchte. Ein Tablett, zwei Gläser, eine Flasche Fanta ®, was auch immer das sein sollte und ein paar Sandwiches, die ich aus dem Kühlschrank nahm und auf bereitgestellte Teller legte.

Anschließend schlich ich mich wieder in unser Schlafzimmer. Wie es schien, waren die Anderen schon wieder ausgeflogen. So toll fand ich diese Stadt dann auch wieder nicht, dass ich sie mir ständig ansehen musste. Zu groß und es roch nicht gerade angenehm.
 

Ich stellte das Tablett auf den Nachttisch neben Peters Seite und quattierte nun Edmund kurzerhand einfach aus. Packte seine Sachen und trug sie zu den Mädchen ins Zimmer hinüber. Jetzt würde ich mit Sicherheit nicht mehr leugnen, dass es etwas zwischen mir und Peter gab. Sollten es nur alle wissen. Ich fand daran nichts verwerfliches.

Schließlich kehrte ich zu meinem Geliebten zurück und küsste ihn sanft auf die Nasenspitze. Langsam flatterten Peters Lider und schließlich öffnete er die Augen.

„Guten Morgen Schlafmütze“ grinste ich ihm ins Gesicht.
 

Der Blonde sah so aus, als ob er nicht wusste, was er sagen sollte und grinste dämlich zurück. Doch das verging ihm augenblicklich als er sich aufsetzen wollte. Stöhnend ließ er sich in die Kissen zurücksinken.

„Tut mir Leid ...“ entschuldigte ich mich sofort.

„Schon gut ... aber wieso bist du schon angezogen?“

Ich küsste Peter erneut sanft auf die Lippen.

„Ich hab dir Frühstück gemacht. Auch wenn, ich nicht weiß, was Fanta ® ist. Aber ist bestimmt nicht giftig.“

Der Blonde nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich leidenschaftlich, liebevoll und heiß, richtig heiß.

Kapitel 12

Peters POV
 

„Guten Morgen Schlafmütze!“, war das erste, das ich hörte, als ich erwachte.

Caspian, der vollständig angezogen war – was mich doch ein Bisschen störte – war über mich gebeugt und strahlte mich an.

Ich hatte keine Ahnung, was ich tun, oder sagen sollte, weshalb ich ihn einfach nur dämlich angrinste.
 

Ich wollte mich aufrichten, ließ mich allerdings gleich wieder unter Stöhnen ins Kissen zurücksinken. AU!

Das hatte ich jetzt doch nicht erwartet!

Caspian entschuldigte sich sofort und, als ich mich erkundigte, warum er denn schon angezogen sei, meinte er, er habe Frühstück gemacht.

Das kam mir gerade Recht.

Das Frühstück bestand aus Sandwiches und Fanta ©, von dem weder ich, noch mein Prinz wussten, was es ist.

Ich bedankte mich bei ihm sofort mit einem langen, leidenschaftlichen Kuss.
 

Nachdem wir fertig gefrühstückt hatten, fragte ich ihn: „Sind die Anderen nicht da?“

„Nein!“, antwortete er. „Sie sind wahrscheinlich schon wieder in der Stadt unterwegs.“

Ich konnte nicht verstehen, warum die Anderen so viel Zeit außerhalb des Hauses verbrachten, doch nun wollte ich zunächst ein anderes Thema zur Sprache bringen.

Ich wusste nicht, wie ich es am besten formulieren sollte, weshalb ich gleich mit dem rausrückte, was mich beschäftigte.
 

„Wie wird es nun mit uns weitergehen? Wie bringen wir den anderen bei, dass wir ein Paar sind?“

„Willst du es den Anderen denn überhaupt sagen?“, fragte mich mein Gegenüber.

„Natürlich, will ich das. Du etwa nicht?“

„Doch natürlich. Ich meinte nur, wann es für dich ein Problem wäre, müsstest du es den Anderen nicht nur meinetwegen sagen!“

„Das tue ich nicht! Ich will wirklich, dass jeder weiß, dass ich dich liebe … und Susan … sie weiß es ja schon … so halb! Ich denke nicht, dass wir irgendwelche Probleme haben werden!“

„Das denke ich auch nicht!“, meinte mein Prinz und küsste mich wieder.
 

::
 

Die Stunden flogen so dahin, ohne, dass man auch nur ein Wort von den Anderen gehört hätte.

Caspian und ich beschäftigten uns weitestgehend mit fernsehen und essen.

Als es draußen schon begann dunkel zu werden, hörte ich, dass jemand klingelte.

Caspian war unter der Dusche, sodass ich mich entschloss die Türe zu öffnen.

Natürlich ging ich davon aus, dass es eines meiner Geschwister sein würde, da William ja den schlüssel hatte.

Ich irrte mich.
 

Ein Mann, der vollständig in schwarz gekleidet war, stand vor der Tür.

„Ah … Hochkönig … welche Freude euch wiederzusehen!“

Ich wollte die Tür zuschlagen, jedoch schob der schwarz gekleidete seinen Fuß zwischen die Türe, sodass ich sie nicht schließen konnte.

Er drückte so lang gegen die Tür, bis ich sie nicht mehr halten konnte und der Mann ins Wohnzimmer trat.

„Wie um alles in der Welt seid ihr hierhergekommen, Miras“

„Ich habe meine Mittel und Wege, aber keine Sorge. Euch und euren Geschwistern droht keine Gefahr, solang ihr mir Caspian ausliefert.“

„Wa… Wie meint ihr das?“

„Eure Geschwister und dieser … wie heißt er noch gleich … ach ja … William, sind in meiner Gefangenschaft und dort werden sie auch bleiben, bis ihr mir Caspian ausliefert!“

Mit diesen Worten, drehte er sich auf dem Absatz um und verließ die Wohnung.
 

Das durfte nicht wahr sein.

Ich sank auf meine Knie und verweilte in dieser Position, bis ich plötzlich zwei Hände auf meinen Schultern spürte.

Ich drehte mich um und Caspians Lächeln erstarb sofort, als er feststellte, dass ich weinte.
 

„Was ist geschehen?“, fragte er mich mit dem Ausdruck tiefster Sorge in seiner Stimme.

Ich konnte nicht antworten …

Ich kannte nicht sprechen …

Ich konnte nicht …

Ich konnte nicht zulassen, dass immer ich derjenige bin, der auf die Hilfe Caspians angewiesen ist.

Ich musste lernen mich meinen Problemen, wie ein Mann zu stellen.
 

„Miras war hier!“

„WAS?“, fragte Caspian mit weit aufgerissenen Augen. „Wie kann das sein? Er ist tot!“

„Ich weiß es auch nicht!“, sagte ich und wischte mir mit meinem rechten Handrücken die Tränen aus den Augen.

„Er hat nur gesagt, dass er eben seine Mittel und Wege habe.“

„Aber das ist ja nicht weiter schlimm … was will er uns schon antun? Wir werden mit ihm fertig!“

Wie sehr ich doch wünschte, dass er recht hatte. Ich sah ihn an und unterdrückte abermals die Tränen, die in mir hochzusteigen begannen.

„Sie haben Susan, Lucy, Edmund und William entführt … oder ER hat es getan … ich denke jedoch nicht, dass er das allein geschafft hätte.“

„Oh nein … aber … aber wieso?!“

„Er hat gesagt, dass ich sie nie wieder sehen werde, wenn ich nicht …“

Ich stockte.

Ich konnte dem Mann, den ich liebte doch nicht einfach so sagen, dass jemand von mir verlangte ihn auszuliefern.

Das würde ich nie tun!

Jedoch wusste ich, dass er sich opfern würde, wenn ich ihm sagte, was genau die Forderungen waren. Das konnte ich nicht zulassen.
 

Andererseits hatte ich nun schon angefangen … wie würde ich meinen Satz sinnvoll beenden?

Doch darum brauchte ich mir keine Gedanken mehr zu machen, denn er erledigte das schon für mich.

„Sie wollen, dass du mich auslieferst, nicht wahr? Er will sich an mir rächen … das sieht ihm ähnlich, diesem Hund!“

„Also …“, sagte ich und fasste neuen Mut. Ich weiß nicht woher dieser Mut auf einmal kam, jedoch weiß ich, dass es etwas mit Caspian zu tun gehabt haben muss.

„Was werden wir unternehmen? Es sind nur wir Beide, die sie retten können!“
 

Dann jedoch sprach Caspian die Worte, die ich unter KEINEN UMSTÄNDEN hatte hören wollen.

„Na was schon? Wir werden mich ausliefern. Ihr könnt ohne mich weitermachen. Ihr werdet das schon hinbekommen! Ich, jedoch, werde nicht zulassen, dass du auch noch den Rest deiner Familie verlierst!“

„Nein!“, sagte ich, „Das werde ich nicht zulassen! Ich kann ohne dich genauso wenig leben, wie ohne meine Familie. Wir werden gemeinsam einen Weg finden sie zu retten! Hast du mich verstanden?“, fragte ich ihn und sah ihn ausdrücklich an.
 

Er blickte zu Boden, widersprach mir jedoch nicht mehr.

Jetzt hieß es erst einmal, ruhigen Kopf bewahren.

Ich hatte keine Ahnung, was wir tun sollten.
 

Mir fiel auf, dass ich noch immer auf den Knien saß, weshalb ich kurzerhand aufstand.

Dabei muss ich wohl etwas Wind gemacht haben, denn ein Zettel wurde plötzlich auf dem Boden aufgewühlt.

Ich schaute auf den Zettel und las laut: „53 Heath Street, Hampstead, NW3 6UG London! Ist das eine Adresse?“

„Glaubst du wirklich, dass er ZUFÄLLIG die Adresse, wo deine Familie steckt, hier auf dem Boden verliert?“, fragte mich Caspian, „Das sieht mir stark, nach einer Falle aus!“

„Natürlich ist es eine Falle!“, meinte ich, „Dennoch ist es der einzige Anhaltspunkt, den wir bis jetzt haben. Wir müssen uns vorbereiten. Wir werden gewappnet sein, wenn wir ihm einen Besuch abstatten!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Yamica
2009-01-12T20:40:18+00:00 12.01.2009 21:40
Uaaaaaah, jetzt kommt sie... die Spannung *bibber**Fingernägel kau*
Ich hoffe nur den Süssen passiert nix... na ja... nich zu viel jedenfalls *g*
*knuffl*
Yami
Von:  Toastviech
2009-01-11T20:12:23+00:00 11.01.2009 21:12
Miras dieses Schwein!
ICh hatte mich grad so schön auf Friede, -freude, Eierkuchen eingerichtet.
Verdammt!
Der Typ macht alle meinen tollen Träume zu nichte.
*schmoll*

Trotzdem tolles KApi^^

lg Toastviech
Von:  Yamica
2009-01-08T21:12:39+00:00 08.01.2009 22:12
Yay, genauso wie ich's mir vorgestellt hab *g*
Aber nun ist die Frage wie's weiter gehen wird.
Wie erfahren die Geschwister von der Beziehung? Wie werden sie es aufnehmen? Bleiben die 5 jetzt in dieser Zeit oder kehren sie irgendwann zurück?
Fragen über Fragen, ich hoffe du wirst uns nicht zu lange warten lassen mit den Antworten.
*knuffl*
Yami
Von:  Toastviech
2009-01-07T11:40:36+00:00 07.01.2009 12:40
Echt süß die beiden, vorallem Caspian mit seiner Fanta.
Super süß^^.
Peter tut mir etwas leid, aber nur etwas, schließlich wollte er es auch und dafür lag er gestern stöhnend unter Caspian.
*gggg*
JA ja da kommen die Yaoi Gene raus.

Lg toasty
Von:  Yamica
2008-12-20T16:02:57+00:00 20.12.2008 17:02
Huiiii.... kurz aber hot *g*
Da freu ich mich ja schon sehr auf Caspians POV *sabber*
*knuffl*
Yami
Von:  Yamica
2008-12-08T21:14:17+00:00 08.12.2008 22:14
Oh süss, der arme Peter... gut das er nun wenigstens auf Kaspian zählen kann. Na ja, wenn der sich bald mal umzieht, sonst darf Peter sich bald um einen kranken Mann kümmern und wir wissen ja wie die dann sind... sterbenskrank *g*
*chu*
Yami
Von:  Toastviech
2008-12-07T21:00:45+00:00 07.12.2008 22:00
Ach wie süß, jetzt fehlt nur noch Peters Liebesgeständnis^^

*knuddel*
Das kapi ist richtig gut geworden.

lg Toasty
Von:  Yamica
2008-11-30T20:46:43+00:00 30.11.2008 21:46
Ne, nicht dein Ernst... das Kapitel endet mit ... ???
Das darfst du nicht. Das is ja fieser als ein Cliffhanger *schmol*
Aber Toasty hat recht... Susan is mir mal ausnahmsweise sehr symphatisch, weil sie mal keine Konkurent für Peter darstellt *g*
Freu mich schon aufs nächste Kapi.
*knuffl*
Yami
Von:  Toastviech
2008-11-29T17:21:12+00:00 29.11.2008 18:21
HI^^
Das ist gemein dieses Ende.
So ein offenes Ende, da spielt bei mir die Fantasie verückt.
DAs kapi ist sehr schön.
Mir gefällt besonders Susan in der großen Schwesterrolle.


lg Toasty
Von:  Yamica
2008-11-23T02:04:10+00:00 23.11.2008 03:04
Himmel, Kinder... seid doch nicht so kompliziert *Haare rauf* *seufz*
Na hoffentlich passiert Caspian da draussen alleine nix. Der hat ja noch viel weniger Ahnung von der modernen Welt, als die vier Geschwister *Fingernägel kau*
*knuffl*
Yami


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