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Die Blutfinke

Wenn die Phantasie zur Waffe wird
von

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Kühle Luft

Sie hatte sich eine Jacke angezogen und verließ nahezu fluchtartig das Haus. Ich wäre beinahe verrückt geworden, dachte sie. Marie-Louise war derart aufgebracht, dass sie vergessen hatte die Haustür ab zu schließen.

Der kleine Junge klemmte seinen Block unter den Arm und krallte den Kugelschreiber fest in seine kleine Hand. Er lief ihr nach. Die Haustür blieb offen. Er musste beim Laufen immer wieder die übergroße schlottrige Hose hochziehen.

Sie beachtete ihn nicht.
 

Die kühle Luft erfrischte Marie-Louise. Sie sog sie tief ein und atmete langsam aus. Die Kühle der Nacht benetzte ihre Haut und haftete sich an ihre Kleidung. Die Dunkelheit umhüllte sie sanft.

Von den umliegenden Häuser drang kein Lärm auf die leere Straße, manche Fenster wurden schwach von Innen erhellt. Die Nacht war sternenklar und geleitete das Neonlicht der Straßenlampen.

Marie-Louise blickte um sich. Sie war selten einmal um diese Zeit auf den Straßen; sie musste doch immer um diese Zeit zu Hause sein. Nun erschienen ihr die bekannten Straßen und Gegenden kalt und fremd.

Der Junge eilte ihr hinterher.

Hatte sie ihn bemerkt? Er ging sehr leise, denn er trug nur Socken. Sie drehte sich nicht um.
 

Was war denn heute Abend los, fragte sich Marie-Louise. Warum kamen ihr diese ... Halluzinationen? Warum dachte sie, in der Marmelade und im Brot wären tote Embryonen? Lag es an den Film in der Schule? Sie möchte unter keinem Fall abtreiben, aber in der Schule hieß es, dann könne jedem Mädchen geschehen ... Sie fühlte sich so machtlos.

Sie schwitzte. Eigentlich verspürte sie Müdigkeit, aber sie wollte nicht zu Hause sein. Wenn die Eltern schon weg waren, weshalb sollte sie dann daheim sitzen? Sicher, den Eltern wäre es nicht recht gewesen, dass sie allein durch die Nacht eilte, aber sie würden es nicht erfahren, grinste sie trotzig.

Sie schaute um.

Der Junge war folgte ihr!

Sie sah ihm in der Dunkelheit, sein Zeichenblock scheuerte beim Gehen ein Wenig an seiner Hose.

„Warum bist du mir nach?“ fragte sie. „Du hättest doch zu Hause bleiben sollen, bis meine Eltern kommen.“

Der Junge kam keuchend näher. Kaum hatte er Marie-Louise erreicht, ging sie weiter.

„Was soll ich bloß den Eltern sagen? Ich weiß ja nicht einmal woher du kommst“, zeterte sie. Ihre Stirn lang in Runzeln. Sie würden von ihr Erklärungen verlangen, die sie nicht wusste. Dann würden sie ihr sagen, wie oberflächlich sie sei und dass sie damit im Leben nie Erfolg hätte…

Er keuchte hinter ihr her. Mühsam hielt er sich den Zeichenblock vor die Brust und kritzelte etwas. Es sah aus wie ein Gesicht mit Beinen, daneben eine senkrechte Linie mit einer strahlenden Kugel an der Spitze. Er lief vor und zeigte ihr seine Zeichnung.

„Was soll das sein?“ fragte sie.

Er konnte nichts sagen.

Sie wandte sich ab und schritt weiter.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2008-11-07T11:02:29+00:00 07.11.2008 12:02
Hallo ^^

Ich hab aus lauter Neugier jetzt mal in deine Geschichte reingelesen, weil ich eigentlich auch beim WB teilnehmen wollte, aber es aus privaten Gründen nicht geschafft habe ;_;
Also, wie du die Blutfinke umgesetzt hast, finde ich sehr interessant!
Aber es gibt noch einige Mankos.
Da diese Geschichte ja schon abgeschlossen ist (nehme ich an, immerhin war sie ja für den WB), kannst du es hier nicht mehr ändern (obwohl, kannst schon).
Ich komm mal zum Punkt *lach*
Dein Schreibstil ist sehr holprig und leider fehlt das gewisse etwas ...
Es fesselt einen nicht wirklich, leider, denn was du dir da ausgedacht hast ist so eigentlich interessant.
Aber deine Sätze sind sehr kurz und durch die dauernde Wortwiederholung "Sie, Sie, Sie, der Junge, der Junge etc." wird es schnell langweilig. Du solltest etwas Abwechslung reinbringen. Beispielsweise: Das Mädchen ließ erschrocken das Marmeladenglas fallen, während ihr Mund zu einem entsetzten Schrei geöffnet wurde, der die Stille des Hauses durchbrach.
Oder so was in der Art.
Arbeite die Sätze und vorallem die Gefühle mehr aus.
Was denkt das Mädchen in diesem Moment?
Was geht in ihr vor?
Auch die Sache mit dem Jungen. Das ist irgendwie ganz schön kurios. Wer geht schon wieder in die Küche, wenn ein schmutziger, kleiner Junge plötzlich im Wohnzimmer steht?
Du hättest das alles mehr ausschweifen lassen müssen.
Natürlich musstest du wie alle anderen die vorgegebenen Seitenzahlen einhalten, aber dann sollte man lieber an anderen Stellen kürzen.
Es liest sich nämlich so, als würdest du die Handlung einfach nur vorantreiben wollen.
Ich hoffe ja, dass es noch gruselig wird, denn das war es bisher leider noch nicht.
Auch muss ich [[nufan2039]] recht geben. Es klingt teilweise ehrlich gestellt, als hättest du versucht irgendein hochgestochenes Wort zu verwenden.
Nicht gut.
Benutz lieber die einfachen Wörter, das ist auch keine Schande und liest sich oft viel besser, als wenn man dann so was hat und die ganze Geschichte dadurch irgendwie ins stocken gerät, weil man sich so über das Wort wundert, was da so gar nicht hinpasst.
Weißt du, was ich meine?
Ich hoffe ich kann dir mit diesen Tipps ein wenig weiter helfen und du bist mir nicht böse für meine Ehrlichkeit! ÓÒ
Ich bin eine sehr anspruchsvolle Leserin und immer knochenhart ehrlich v_v°
Immerhin will ich ja auch selbst ehrliche Kommentare bekommen und finde es gut, wenn ich Tipps kriege.
Also, auf vllt bald.

LG [[Kaichi]]


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