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Wie Hund und Katze...

von

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Die Tour beginnt

Hey Leute, ich weiß… hab mich ne Weile nicht mehr blicken lassen, aber jetzt geht’s endlich weiter. Ich hab mich lange mit damit rumgeschlagen, wie ich weiter schreiben soll… so is es aber glaub ich ganz gut geworden.^^ Ich hoffe es gefällt euch.

Viel Spaß beim Lesen.
 

18. Die Tour beginnt
 

Die Zeit bis zur Promo - Tour verging für Luka eindeutig zu schnell und kaum dass er etwas davon gemerkt hatte, waren die letzten zwei Wochen vorbei und David und Janis standen plötzlich vor seiner Tür, um ihn abzuholen. Während sein Verleger den Koffer ins Auto brachte, versuchte Janis sich daran, den flüchtigen Kater einzufangen.

Luka hockte mit angezogenen Beinen auf dem Sofa und versuchte krampfhaft an etwas anderes zu denken als an die vor ihm liegenden Tage, doch irgendwie wollte ihm das nicht so Recht gelingen.

„Es ist alles in Ordnung… erst mal… es hat noch gar nicht angefangen, also hast du auch gar keinen Grund, schon nervös zu sein.“, murmelte der Junge. „Und außerdem ist David dabei…“

Von draußen kam ein unterdrückter aber dennoch lauer Schrei, dann war Davids fluchende Stimme zu hören. „Nichts passiert!“, rief der Verleger schließlich. „Mir ist nur der Koffer auf den Fuß gefallen!“

Luka starrte die Wohnzimmertür einen Moment lang perplex an und schüttelte schließlich den Kopf. „Janis ist auch dabei…“

„Jetzt bleib schon endlich stehen, verfluchte Katze!“, rief sein Nachbar gerade und im nächsten Moment huschte erst etwas Kleines durch die Tür, dann stürmte Janis hinterher. „Alles Bestens Luka, bleib ruhig sitzen, ich hab ihn gleich.“

Der Junge starrte seinem Nachbarn hinterher, der den Raum gerade wieder verließ und schüttelte wieder den Kopf. Auch nicht gut. „Aber… Finn ist ja auch noch dabei.“ In diesem Moment sprang ihm der Kater auf den Schoß und grub seine Krallen kurz in Lukas Beine. „Au!“

„Ist dir was passiert?“ Janis stand sofort wieder in der Wohnzimmertür und sah den Jungen besorgt an. „Oh… du hast ihn… na egal. Setzen wir ihn in die Tragebox und machen uns auf den Weg. Wir wollen doch nicht zu spät kommen, oder?“

Luka schüttelte den Kopf, hob den Kater auf den Arm und folgte Janis in den Flur. Eigentlich hätte er kein Problem damit, zu spät zu kommen. Er hätte nicht mal etwas dagegen, überhaupt nicht hinzugehen.
 

Einige Stunden und eine durchaus als unangenehm zu bezeichnende Autofahrt später kamen die vier schließlich an ihrem Zielort an. Sie hatten zwischendurch immer wieder anhalten müssen, weil Luka schlecht geworden war. Ob es die Aufregung war, oder er einfach nur lange Autofahrten nicht vertrug, wusste niemand so richtig, aber im Grunde kam es darauf auch nicht wirklich an.

Schließlich standen sie vor einer eindeutig zu großen Buchhandlung, in einer viel zu großen Stadt, mit Unmengen an Menschen, die Luka scheinbar alle anstarrten.

Der Junge hatte die Mütze und den Schal so weit ins Gesicht gezogen, dass nicht einmal seine Begleiter ihn noch erkennen konnten und nestelte nervös am Saum seiner zu großen Jacke herum. „Können… k-können wir vielleicht rein g-gehen?“

„Hä?“ David sah zu Luka, der leicht zitternd und mit gesenktem Kopf neben ihm stand. „Oh äh… ja natürlich. Wir sollten gehen. Ist auch ziemlich kalt hier draußen.“

Das war tatsächlich der Fall. Mittlerweile war bereits Dezember und es war sehr kühl geworden. Schnee lag zwar noch nicht, aber es waren trotzdem winterliche Temperaturen.

Janis legte dem Jungen eine Hand auf den Rücken und schob ihn Richtung Eingangstür. „Die Mütze solltest du drinnen aber abnehmen.“

„Was?“ Luka starrte seinen Nachbarn beinahe geschockt an. „Wieso?“

„Weil es da drin ziemlich warm sein wird.“, erklärte Janis, während sie durch die Tür gingen und ihnen bereits sehr warme Luft entgegen kam. „Und es sieht ziemlich seltsam aus, wenn man in einem warmen Gebäude herumläuft, als wären minus zwanzig Grad.“

Luka biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und ließ seinen Blick durch den Eingangsbereich der Buchhandlung schweifen. Janis hatte wahrscheinlich Recht. Die Leute hier würden ihn für ziemlich bescheuert halten, wenn er hier drinnen so eingepackt herumlaufen würde wie draußen.

„Außerdem erkältest du dich, wenn du im Haus so warm angezogen bist, wie draußen.“, fügte David noch hinzu.

Unsicher griff Luka nach seiner Mütze und zog sie langsam vom Kopf. Sofort senkte er den Blick und schloss die Augen. Wenn die Menschen ihn anstarrten, wollte er es nicht sehen.

„Hey Kleiner…“ Janis grinste David an. „Den Schal auch noch.“

„Ah, Sie müssen Luka Seidel sein.“ Ein großer Mann im schwarzen Anzug kam auf die drei zu und wollte Janis die Hand reichen, doch dieser schüttelte den Kopf.

„Er ist Luka.“, meinte er, wobei er auf den Jungen neben sich deutete, der inzwischen auch den Schal abgenommen hatte.

„Oh, entschuldigen Sie bitte.“ Der Anzugträger lächelte und streckte nun Luka die Hand entgegen. Als sich der Junge nicht rührte, schaute der Mann etwas unsicher zwischen Janis und David hin und her, die versuchten, ihm zu verstehen zu geben, noch etwas zu warten.

Nach ein paar Sekunden streckte Luka tatsächlich langsam den Arm aus und griff nach der Hand des Anderen.

„Ich bin der Manager.“, erklärte der Mann mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Ich muss sagen, es freut mich wirklich, dass Sie hier sind, Sie erscheinen ja sonst nie in der Öffentlichkeit.“

„Ich ähm…“ Luka sah hilfesuchend zu seinem Nachbarn auf. „Ich…“

„Er ist etwas schüchtern.“, meinte Janis schließlich und legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter. „Es ist ihm etwas peinlich, seine Bücher vorzulesen.“

„Oh ach so… ja natürlich.“ Der Manager nickte und tat so, als würde er Luka verstehen, obwohl er es überhaupt nicht nachvollziehen konnte. „Na gut… folgen Sie mir. Weil Sie ja so früh kommen wollten, ist noch niemand da, die Lesung beginnt erst in anderthalb Stunden.“

„Oh das ist in Ordnung, genau so wollten wir es.“, meinte Janis und auch David nickte.

Der Manager runzelte die Stirn. Er hatte Schriftsteller ja schon immer seltsam gefunden, aber dieser hier übertraf alle schrägen Vögel, die in ihrer Lesungsecke bereits aufgetaucht waren. Sein Blick fiel auf die graue Box in Davids Händen und seine Stirn legte sich noch ein bisschen mehr in Falten.

„Oh…“ David hob die Box vorsichtig ein Stück an. „Das ist seine Katze. Ich hoffe, das stört Sie nicht.“

„Katze?“ Die Augenbrauen des Managers wanderten ein Stück in die Höhe.

„Wir haben niemanden gefunden, der sich um sie kümmern könnte.“, meinte Janis „Wir konnten sie ja schlecht alleine lassen.“

„Ja, natürlich…“ Der Manager verstand eindeutig wieder nicht, was das Problem war, doch er tat so, als wäre dies nicht so. „Also, folgen Sie mir bitte.“

Janis legte wieder eine Hand an Lukas Rücken und schob den Jungen die ersten paar Meter hinter dem Anzugträger hinterher, da der Kleine sonst womöglich gar nicht losgegangen wäre.
 

Der Manager führte sie in die oberste Etage der Buchhandlung, in der bisher kaum jemand befand. Zum einen lag das wohl daran, dass es halb zehn war und das Geschäft erst vor einer halben Stunde geöffnet hatte und der andere Grund waren vermutlich die Bücher, die hier oben auslagen. Bei allen handelte es sich um irgendwelche reichlich uninteressanten Fachbücher, zumindest war das Lukas Meinung. David schien das anders zu empfinden, denn er bekam große leuchtende Augen, als er einen der unnatürlich dicken Wälzer zu Gesicht bekam.

„Ich… bin gleich wieder bei euch.“, meinte er, drückte Janis die Katzenbox in die Hand und verschwand mit dem Buch in einer Ecke.

„Ich wusste nicht, dass er sich für Astrologie interessiert…“, meinte Janis erstaunt.

„Astro ja…“ Luka lächelte schief. „Aber nicht Astrologie, sondern Astronomie. Das ist ein großer Unterschied.“

„Das… das weiß ich.“ Janis räusperte sich und wandte sich schnell an den Manager, um den durchaus peinlichen Moment zu überspielen. „Also ahm… wo findet die Lesung statt?“

„Dort drüben.“ Der Anzugträger deutete auf eine Sitzecke, bestehend aus einer roten Couch und zwei Sesseln in derselben Farbe. Davor stand ein langer Glastisch, allerdings gab es anscheinend keine Sitzmöglichkeiten für Gäste.

„Wo… sollen die Leute denn sitzen?“, fragte Janis etwas verwirrt.

Der Manager lächelte. „Wir haben Sitzkissen. Die Kinder setzen sich ohnehin nicht auf Stühle.“

„Okay…“ Janis legte Luka, der neben ihm stand und sich etwas nervös umsah, eine Hand auf die Schulter. „Wollen wir uns das mal näher ansehen?“

Der Junge nickte und setzte sich in Bewegung. Sie gingen zwischen zwei großen Stapeln mit Lukas Büchern hindurch, was ihm offensichtlich peinlich war – er versuchte eindeutig zu vermeiden, sie überhaupt wahrzunehmen.

Janis ließ sich auf die Couch fallen und seufzte. „Ich glaub hier würde ich auch eine Lesung machen. Sehr bequem.“

Luka sah ihn erstaunt an. „Sie würden hier eine Lesung machen? Was-“

„Ah…“ Janis schlug sich gedanklich selbst gegen die Stirn. Er wollte doch nicht, dass der Junge mitbekam, wer er wirklich war… „Ich meine… wenn ich ein Schriftsteller wäre, dann würde ich… hier sicher eine Lesung machen.“ Er grinste und als der Kleinere ebenfalls lächelte drehte er schnell den Kopf von ihm weg und seufzte erleichtert. ‚Das war knapp… Du musst wirklich besser aufpassen.‘

„Wenn Sie noch etwas brauchen, zögern Sie nicht, einen Mitarbeiter zu fragen.“, sagte der Manager gerade, als David zurück kam. „Ich habe noch andere Dinge zu tun.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich, nickte dem Verleger zu und verschwand dann in Richtung Treppe.

„Ein bisschen unhöflich war er ja schon.“, meinte Janis. Er öffnete die Katzenbox und ließ Finn endlich heraus. Der Kater bedankte sich dafür, indem er ihn in den Finger biss, bevor er auf Lukas Arm sprang und den Jungen damit von den Füßen riss, so dass dieser ebenfalls auf das Sofa sank.

„Und was denkst du?“, fragte David, der sich in einen der Sessel setzte.

Luka streichelte Finn abwesend über den Kopf und ließ seinen Blick dabei durch den Raum voller Bücher schweifen. „Ziemlich groß.“

„Ziemlich groß?“ Janis musste sich ein Grinsen verkneifen. „Ist das deine einzige Reaktion? Na dann haben wir wohl nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssen.“

Luka ließ den Kopf sinken und starrte auf die Katze in seinem Schoß. Wenn er nur etwas von Janis Sicherheit hätte, würde er sich jetzt sicher besser fühlen. Im Moment war er so aufgeregt, wie noch nie in seinem Leben, nur hatte er in den letzten Monaten gelernt, nicht gleich in Ohnmacht zu fallen, wenn er nervös war.

„Mach dir nicht so viele Sorgen.“ David lehnte sich zurück und griff hinter sich, um nach eines der Exemplare von Lukas neuen Büchern zu greifen. „Es wird sicher alles gut gehen.“

„Wenn du das sagst…“ Luka kraulte seinen Kater noch immer hinter den Ohren. Das Tier hatte sich inzwischen auf seinen Beinen zusammengerollt und schien mit geschlossenen Augen vor sich hin zu dösen. „Ich… ich weiß nur nicht, ob… ich das schon kann…“

„Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.“, meinte Janis.

„Und der wäre?“, fragte Luka wenig überzeugt.

„Na, du musst es ausprobieren.“, antwortete sein Nachbar. „Was anderes bleibt dir auch gar nicht wirklich übrig.“ Er wuschelte dem Jungen durch die Haare. „Wird schon schief gehen.“

Na, wenn Janis das sagte. Luka sah auf und lächelte den Anderen an. Er war zwar nicht wirklich überzeugt davon, dass es gut laufen würde, aber was blieb ihm jetzt schon noch anderes übrig? Weglaufen konnte er jetzt wahrscheinlich eh nicht mehr…
 

Als eine Stunde später die ersten Leute kamen, wünschte er sich, er wäre einfach weggelaufen, doch nun war es wohl tatsächlich zu spät.

David und Janis übernahmen es, die Ankommenden zu Begrüßen, so dass er – noch immer mit Finn auf dem Schoß – in Ruhe auf der Couch sitzen konnte. Nun, wenn man von Ruhe sprechen konnte. Die ganze Situation in der er hier steckte, gefiel ihm ganz und gar nicht und er hatte keine Ahnung, wie er damit umgehen sollte. Leider wusste er auch nicht, wie er da wieder rauskommen konnte.

Finn mautzte ungeduldig, da Luka aufgehört hatte, ihn zu streicheln. Der Junge seufzte und fuhr fort, den Kater hinter den Ohren zu kraulen. „Was mach ich hier eigentlich, Finn?“, murmelte er leise. Er seufzte und sah vorsichtig auf, um zu sehen, wie viele Leute mittlerweile bereits gekommen waren. „Ich glaub, ich kann das nicht…“ Luka atmete tief durch und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Diesen plötzlichen Verlust der Aufmerksamkeit quittierte Finn mit einem unwilligen Mautzen und er sprang vom Schoß des Jungen. „Finn!“ Luka fuhr hoch und lief der Katze hinterher. „Bleib stehen!“

Janis lächelte einem kleinen Mädchen zu, dem er gerade ein Sitzkissen gereicht hatte und folgte Luka dann mit dem Blick, als dieser gerade durch die bereits nicht mehr kleine Menschenmenge rannte, um seinen Kater wieder einzufangen. „Ähm… bedienen Sie sich selber.“, sagte er zu dem Mann, der vor ihm stand und folgte Luka dann. „Warte, ich helf dir!“

Zwei Mädchen die gerade ankamen, beobachteten die Szene kichernd und als Luka an ihnen vorbei kam, lachten sie laut los. Der Junge blieb stehen und starrte die beiden erschrocken an, blickte sich dann um und sah um sich herum nur grinsende Gesichter.

‚Oh nein… du hast dich schon wieder total blamiert…‘ Er spürte, wie ihm plötzlich wärmer wurde und seine Atmung beschleunigte sich, während er von einem Anwesenden zum anderen sah.

„Luka…“ David war zu ihm getreten und sah ihn besorgt an.

Der Junge sah auf und schüttelte den Kopf. Dann wirbelte er herum und lief Richtung Treppe davon.

„Ich hab ihn!“, rief Janis und erhob sich mit dem Kater im Arm. „Luka-“ Er brach ab, da er den Jungen nirgendwo entdecken konnte. „Wo ist er hin?“, fragte er, als er David erreicht hatte. „Ist was passiert?“

„Ich glaube, es war ihm peinlich.“, meinte David. „Ich… such ihn besser. Die Lesung beginnt gleich.“

Janis nickte. „Vielleicht hat er sich im Klo eingeschlossen.“ Als David ihn fragend ansah, grinste er. „Das hat er schon mal gemacht.“ Er wandte sich zu den Anwesenden um, welche die ganze Szene etwas verwirrt beobachtet hatten. „In Ordnung… Wer von euch möchte Lukas Katze kennen lernen?“

„Ja!!!“ Die meisten Kinder sprangen von ihrem Sitzkissen auf und liefen zu ihm, um Finn zu streicheln. Auch wenn der Kater es nicht mochte, von so vielen Händen gleichzeitig angefasst zu werden, versuchte er doch, es ruhig zu ertragen. Was tat man nicht alles für seinen Menschen?
 

Auch wenn er es zuerst für einen Witz gehalten hatte, ging David tatsächlich als erstes zu den Toiletten, um dort nach dem Jungen zu sehen. Irgendwo musste er anfangen und obwohl er den Kleinen schon seit vielen Jahren kannte, hatte er das Gefühl, als wüsste Janis inzwischen mehr über Lukas Eigenarten, als er.

Er betrat den gefliesten Raum und sah sich nach einer Spur von dem Jungen um. ‚Was soll er schon für eine Spur hinterlassen haben? Also manchmal bist du wirklich ein Trottel…‘ Da er niemanden entdecken konnte, ging er zu den Toiletten und eine der Kabinen war tatsächlich abgeschlossen. Auch wenn man das eigentlich nicht tat, ging David davor in die Hocke, um zu sehen, wer drin war. „Luka?“

Der Junge presste sich mit dem Rücken an die geflieste Wand und schloss die Hände zu Fäusten. ‚Ich bin nicht hier, ich bin nicht hier… geh und such wo anders…‘ Wieso hatte er sich von den beiden zu dieser Tour überreden lassen? Wieso hatte er sein Haus verlassen? Das brachte nur Probleme. Sein Leben war bisher vollkommen ruhig und sicher verlaufen… bis zu dem Tag, an dem Janis neben ihm eingezogen ist, war alles in bester Ordnung gewesen.

Pedro hatte ihm einmal die Woche seinen Einkauf vorbei gebracht… na gut, vielleicht auch nur alle zwei Wochen… David hatte sich, wenn es hoch kam, einmal im Monat nach ihm erkundigt, seinen Vater hatte er seit seinem Auszug nie gesehen und auch nie gehört… seine Schwester hatte nicht gewusst, wo er wohnte… die einzige Gesellschaft, die er hatte, war Finn… Er war nicht einmal auf die Straße oder in seinen Garten gegangen… Janis hatte sein ganzes Leben vollkommen durcheinander gebracht…

„Luka.“ David stand wieder auf und klopfte sich seine Hosen ab, obwohl kein Staub auf dem Boden gewesen war. „Ich weiß, wie deine Schuhe aussehen.“

Der Junge ließ den Kopf hängen. ‚Verdammt…‘

„Du musst nicht mit mir reden, wenn du nicht möchtest.“, meinte David. „Aber hör mir bitte zu.“

Luka zögerte kurz und nickte schließlich, obwohl der Andere vor der Tür dies natürlich nicht sehen konnte.

Da er keine Antwort bekam, nahm er an, dass Luka nichts dagegen hatte, ihm zuzuhören. „Weißt du… sein Haus zu verlassen kann ziemlich gefährlich sein. Wenn du deinen Füßen erlaubst, auch nur einen Schritt vor die Tür zu setzen, weißt du nie, wo sie dich vielleicht hintragen.“

„Wer…“ Luka ließ sich an der Wand zu Boden sinken und zog die Beine an. „Wer hat das gesagt?“ Aus irgendeinem Grund kam ihm dieser Satz bekannt vor, doch er konnte sich nicht wirklich daran erinnern, woher er ihn kannte.

David lehnte sich lächelnd gegen die Tür der zweiten Toilette. „Der weise Magier Gandalf aus Herr der Ringe.“

„Oh…“ Irgendwie hatte er gehofft, es wäre eine wirkliche Person mit richtiger Erfahrung gewesen. Hätte es ihn dann beruhigt? Nein, wahrscheinlich nicht.

„Du klingst enttäuscht.“, stellte David fest. „Weißt du was das Problem dabei ist, sein eigenes Haus niemals zu verlassen?“ Er erhielt keine Antwort, hatte aber auch nicht wirklich damit gerechnet. „Wenn du immer nur zu Hause bleibst, kannst du nicht verletzt werden, nicht wahr? Aber… du verpasst auch alles, was draußen vor sich geht. Die Welt außerhalb deiner vier Wände ist vielleicht nicht immer schön und auch nicht immer angenehm, aber ich denke, sie ist es wert, in ihr zu leben.“

Luka schüttelte den Kopf und schlang die Arme um seine Beine. „Man wird… auch zu Hause verletzt…“
 

„Wann kommt Luka Seidel denn?“, fragte ein kleiner Junge, der gerade Finn auf dem Schoß hatte.

„Die Lesung hätte schon vor zehn Minuten beginnen sollen.“, meinte sein Vater, zumindest hielt Janis ihn für den Vater des Kindes.

„Ja ähm Luka… er hat sich nicht so gut gefühlt.“, antwortete er zögernd und fuhr sich durch die Haare. Wenn David nicht bald mit dem Jungen zurück kam, würde es hier bald Probleme geben.

„Er sah aber noch ganz gut aus, als er das Tier verfolgt hat.“ Eines der Mädchen die wegen Lukas Katzenjagd gelacht und ihn damit verschreckt hatte, deutete auf Finn. Der fauchte, schüttelte den Kopf und kuschelte sich dann wieder in den Schoß des kleinen Jungen.

Janis lächelte. Diese Katze war durchaus einzigartig. „Ich weiß nicht, wann Luka zurückkommt, aber wenn ihr nichts dagegen habt, werde ich die Lesung machen.“

„Hä? Wieso?“, fragte das Mädchen und strich sich verwirrt eine blonde Strähne aus dem Gesicht. „Wieso sollten Sie das tun? Wir sind wegen Luka Seidel hier, nicht wegen Ihnen. Wer… wer sind Sie überhaupt?“

„Dummkopf…“ Das andere Mädchen hielt ihrer Freundin den Mund zu. „Das ist Kevin J. Keller.“

„Wer?“ Der kleine Junge hörte auf Finn zu kraulen und sah Janis jetzt interessiert an.

„Kevin Keller. Er ist auch Autor, schreibt ebenfalls Fantasy, genau so wie Luka.“, antwortete das Mädchen.

„Dann ist er die Konkurrenz?“, fragte die Blonde. „Von ihm will ich nicht vorgelesen bekommen.

Janis lachte. „Konkurrenz? So hab ich uns noch nie gesehen.“ Er setzte sich auf die Couch und griff nach dem Buch, das David bereits für die Lesung bereit gelegt hatte. „Nein… Luka und ich sind Freunde und ich bewundere ihn als Schriftsteller sehr. Also.“ Er schlug die erste Seite auf und lächelte die Kinder an, die direkt vor ihm saßen. Es waren nur wenige Erwachsene da, vor allem aber Jugendliche. „Soll ich euch jetzt etwas Lesen, oder nicht?“

„JA!!!“, riefen die Kinder in der ersten Reihe, die etwas Älteren hinter ihnen nickten nur.

„Okay…“ Janis senkte den Blick und das Grinsen verschwand aus seinem Gesicht. Verdutzt starrte er auf die unerwartete Widmung. Für meinen guten Freund Janis. Er lächelte leicht. Beinahe sah er Luka vor sich, an seinem Schreibtisch sitzend und stundenlang an diesem einen Satz überlegend. „In Ordnung.“ Schnell blätterte er die Seite um und begann zu lesen.
 

Ende Kapitel 18
 

So, das war’s. Ich hoffe es hat euch gefallen.^^

Ich wünsch euch ne schöne Woche und ich werd zusehen, dass ich bis nächsten Sonntag das nächste Kapitel schreibe.^^

Bis dahin

u-chan^^



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