Sakura's Besuch
Zwei Tage lag Naruto bereits im Krankenhaus. Ein ungewöhnlich warmer Sonnenstrahl für diese Jahreszeit, kitzelte die Nase des blonden.
Mit einem herzhaften Niesen wurde der kleine wach. Immer noch müde richtete sich der Blondschopf auf und hielt Ausschau nach seinem Freund – jedoch schien dieser nicht da zu sein.
Enttäuscht senkte er seinen Blick, als es plötzlich an der Tür klopfte.
Hoffnungsvoll gab er seine komplette Aufmerksamkeit der sich öffnenden Tür hin.
Seine Mundwinkel wanderte aber wieder Richtung Boden, als er Sakura’s rosa Haar erblickte.
»Guten Morgen, Naruto. Wie fühlst du dich? « fragte sie lieblich.
Dennoch froh über Gesellschaft, nickte der Uzumaki.
»Besser, danke. «
Man konnte ihm ansehen, dass sein Zustand besser geworden war.
Seine Haut hatte wieder die eines Lebenden angenommen und auch das Gerät an das er angeschlossen war, wurde abgeschaltet, weil es nicht mehr benötigt wurde.
Während Naruto aus dem Fenster starrte, stellte Sakura eine Vase mit einer Blume auf die Fensterbank und stellte sich ihm in den Blickwinkel.
»Hey! Möchtest du denn gar nicht mit mir reden?! Schließlich habe ich mir den weiten Weg gemacht um dich zu besuchen! « fauchte sie lautstark.
Sie hatte Recht… der Blondschopf hatte wirklich nicht die geringste Lust sich mit ihr zu unterhalten.
Schließlich lag er ja mehr oder weniger wegen ihr hier!
Ihm reichte es, wenn jemand da war… - so fühlte er sich nicht ganz so alleine. Sich mit der Person zu unterhalten war nicht wirklich von Bedeutsamkeit.
»Naruto? « fragte sie mit einer plötzlichen Ernsthaftigkeit im Ton.
Abwesend schaute er zu ihr, wobei er an dem Mädchen vorbei zu schauen schien.
»Du und Sasuke… ich weiß es klingt absurd… aber läuft da was? «
Überrascht und zugleich ertappt blickte er ihn nun in die Augen. Sprach er die Wahrheit… riskierte er sich großen Ärger von Sasuke einzuhandeln.
Sein Blick wanderte zu seiner Bettdecke, in die er sich festkrallte.
»Nein. Wie kommst du denn darauf? « fragte er leicht gekränkt.
Sakura schüttelte den Kopf.
»Meine Fantasie! « antwortete sie lachend. Dieses Lachen verstummte jedoch sofort wieder.
»Kannst du mir etwas versprechen? «
Naruto schluckte hart. Er ahnte Übles.
»Halt dich bitte in Zukunft von Sasuke fern. «
Die Augen des blonden weiteten sich. Er konnte ihr am Blick ansehen, wie ernst sie es meinte.
Ihre Augen durchbohrten ihn förmlich und drangen nach einer Antwort.
»Das… « begann er.
»Ja? « hackte sie nach.
»Das ist alber, Sakura. « brachte er zu Ende. Ihr Blick füllte sich mit Wut.
»Wenn es so albern ist, kannst du es mit ja auch versprechen! « schrie sie fast.
Erneut schaute Naruto in ihre giftigen Augen.
»Wenn Blicke töten könnten… « dachte er sich und schluckte.
So machte sie ihm Tatsächlich noch mehr Angst als sonst.
»Hör zu, Naruto! Was auch immer dein krankes Hirn ausbrühten sollte… Sasuke gehört mir! « sagte sie mit verschärfter Betonnung.
»Bald wird er einsehen, dass er mich auch liebt und du wirst mir nicht im Weg stehen! Er gehört einzig und alleine mir! Und umgekehrt gilt dasselbe! « setzte sie nach.
Plötzlich schreckten die beiden Genin auf, als es an der Tür klopfte. Sasuke’s schwarzes Haar kam zum Vorschein. Zähneknirschend wand das Mädchen ihren Blick von Naruto, dem sie noch einen letzten vernichtenden Blick zuwarf, bis sie schließlich ihren Schwarm anstrahlte.
»Sasuke! Hallo! « kreischte sie.
Verwirrt schaute der Uchiha zu seinem Fangirl und dann zu seinem Freund, der mit traurigem Blick seine Bettdecke anstarrte.
»Was geht hier vor?! « fragte der Sharingan Erbe im strengem Ton.
»Nichts, ich besuche nur Naruto. Er ist schließlich ein Team Kamerad. « antwortete sie unschuldig mit Dackelblick.
Genervt schaute der schwarzhaarige in ihr verlogenes Gesicht.
Man sah ihr die Lüge deutlich an und auch die plötzliche Angst, als sie merkte, dass der Uchiha genau wusste, dass sie etwas im Schilde führte.
»Gut. Ich lasse euch jetzt alleine. « sagte sie freundlich und wand Sasuke den Rücken zu um Naruto noch einmal ansehen zu können. Dieser blickte hoffnungsvoll zur Tür, da er davon ausging, dass Sakura ging. Bedauerlicher Weise traf er genau ihren Blick. Dieser strahlte puren Hass aus. Ein beängstigender Blick… der seine Wirkung bei Naruto nicht verfehlte.
Schließlich drehte sich das Mädchen zu Sasuke und lächelte diesen verliebt an, während sie einige Schritte auf ihn zu machte. Der immer noch im Türrahmen stehende Uchiha blickte genervt zu ihr runter, als sie vor ihm stehen blieb.
»Mach dir keine Sorgen um Naruto. Er ist etwas komisch drauf und redet viel Wirres Zeig, aber das liegt an den Medikamenten, da bin ich mir sehr sicher. « vergewisserte die Haruno und lächelte.
Ihr entging jedoch nicht das Misstrauen in Sasuke’s dunklen Augen.
»Vertrau mir. Ich bin schließlich ein MedicaNin. « gab sie arrogant schmunzelnd hinzu.
»Also. Bis dann. Wir sehen uns heute sicher noch mal. « versprach sie schon fast und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dem der Uchiha nur halb ausweichen konnte. Bei diesem Anblick biss sich der blonde auf die noch nicht ganz wieder verheilte Unterlippe.
Endlich hörte man das sichere Klacken, als das Türschloss zufiel.
Erleichtert ging der dunkeläugige zu seinem Freund und setzte sich auf die Bettkante.
»Was wollte sie wirklich hier? « fragte er in einem nun ruhigen Ton.
Naruto schüttelte den Kopf ohne den Uchiha auch nur anzuschauen.
Dieser merkte sofort, dass etwas nicht stimmte und fasste seinem Freund vorsichtig unters Kinn.
Gezwungenermaßen schaute er Sasuke nun in die Augen und versuchte halbwegs glücklich zu wirken, was eindeutig nach hinten losging.
»Sie wollte nur schauen wie es mir geht. « antwortete er mit einem gequälten Lächeln.
Sasuke verzog das Gesicht.
»Komm… das mit dem Thema verarschen hatte wir schon. «
»Müssen wir jetzt über Sakura sprechen? « fragte der blonde mit einer unüberhörbaren Abneigung in der Stimme.
Der schwarzhaarige seufzte angestrengt.
»Du hast Recht. « entgegnete er und lehnte sich ein Stück vor.
»Ich hab dich vermisst.... « flüsterte er und legte vorsichtig seine Lippen auf die von Naruto.
Ein halbes Lächeln sprang dem Trauerklos ins Gesicht, als er die weichen Lippen des Uchiha spürte.
Plötzlich hörte er wieder Sakura’s Stimme im Kopf die stets wiederholte, dass Sasuke ihr gehörte und bald einsehen würde, dass er sie liebt. Ein neuer Angstkeim breitete sich im blauäugigem aus.
Sasuke entging nicht, dass sein Freund nicht ganz bei der Sache war und unterbrach den Kuss.
»Alles in Ordnung? « fragte er besorgt.
»Ja, wieso nicht? « erwiderte der blonde mit einem gezwungenem Grinsen.
Auf seine Frage musste der Uchiha keine Antwort geben. Der Blondschopf wusste selber, dass er nicht gut im schauspielern war … und schon gar nicht im lügen.
Sein Blick suchte verzweifelt nach etwas woran er sich festklammern konnte, denn er wagte es nicht seinem Freund jetzt in die Augen zu sehen.
»Naruto ich sehe doch, dass mit dir etwas nicht stimmt! « fauchte der Uchiha und setzte einen strengen Blick auf.
»Tschuldige… ich bin noch ziemlich müde… Sakura hatte mich geweckt. « entgegnete der Uzumaki sehr leise. Schließlich musste Sasuke sich einstehen, dass es nichts brachte und gab sich geschlagen.
Sacht legte er eine Hand auf Naruto’s blonden Schopf.
»Gut. Wie wäre es dann, wenn du dich jetzt noch etwas hinlegst und ich organisiere was zu Essen für dich. Einverstanden? « fragte er zaghaft.
Mit einem schwachen lächelnd erwiderte der blonde mit einem Nicken und bekam einen kleinen Kuss auf den Mund ehe der Sharingan Träger aufstand und das Zimmer verließ.
Verzweifelt lehnte sich der Blondschopf zurück und atmete tief durch. Wieso beschäftigte ihn die Sache überhaupt? Sasuke hatte ihm gesagt er liebt ihn. Jedoch… konnte er ihm vertrauen?
Sofort schüttelte er den Kopf. Nein! Sowas durfte er nicht denken! Sasuke konnte so gut wie jeden haben und er hatte ihn gewählt! Was wollte er mehr? Der blonde schluckte hart und schloss die Augen um den Tränen keine Chance zu geben zu entfliehen.
Seine Gedanken verstreuten sich und die Stille, die im Raum herrschte, hallte in seinem Kopf.
Erst als er die Augen langsam öffnete, stellte er fest, dass er eingeschlafen war.
Das erste was er sah war Sasuke.
Dieser saß auf der Fensterbank – ein Bein angewinkelt, das andere ließ er locker runter hängen.
Verschlafen blinzelte er und richtete sich Augen reibend auf. Neben ihm stand etwas zu essen auf einem kleinen Nachttischchen.
Das trieb dem blonden ein kleines Lächeln ins Gesicht. Verträumt drehte sich der Uchiha zu seinem Freund.
»Na? Wieder wach? « fragte er lieb. Grinsend nickte der jüngere und schloss die Augen dabei. Als er sie wieder öffnete, stand sein Freund direkt vor ihm.
Sofort verflog Naruto’s selbstsichere Mine und er wurde leicht rot.
»Ist was? « fragte er unsicher.
Müde lächelnd schüttelte Sasuke den Kopf.
»Nein, nur… ich merke jeden Tag immer mehr wie viel du mir bedeutest. Ich kann nicht in die hinein schauen, aber ich hoffe du vertraust mir… ich will dir niemals weh tun. Und du brauchst dir sicher nicht anhören müssen was Sakura oder jemand anderes dir sagt. Ich bleibe bei dir. « versprach er und schaute den Blondschopf ernst an. Er würde ihm nur zu gerne glauben, doch dafür hatten ihn die jüngsten Ereignisse zu sehr verunsichert und vor allem Sakura.
Schuldig blickte der blonde zur Seite.
»Hast du gehört, Naruto? « fragte er nach und legte die Hände auf Naruto’s Schultern. Dieser nickte stumm. Nun recht grimmig rüttelte der Uchiha etwas an ihm.
»Wo liegt dann dein Problem? « knurrte er und musste sich zusammen reisen um nicht zu schreien.
»Ist es, weil du mich nicht liebst? Oder stört dich irgendwas anderes? « fragte er im leiseren Ton.
»Nein! « schrie Naruto wie aus der Pistole geschossen.
»Was ist es dann? .... «
»Ich… kann mir einfach nicht vorstellen, dass du mich wirklich liebst... du könntest jedes Mädchen haben… wieso hast du mich dann ausgesucht? «
Sasuke schaute ihn mitleidig an.
»Ich brauche keine Mädchen. Ich brauche und will nur dich. Dich alleine und niemanden sonst! Angekommen? Ich weiß nicht wie ich es dir beweisen soll… « erklärte er und wurde zum Schluss immer leiser. Naruto konnte nicht ganz glauben was er gehört hatte. Kam das eben aus Sasuke’s Mund? Mit einem gerührtem Lächeln zog ihn der blonde näher an sich ran und gab ihm einen zärtlichen Kuss. Ohne weitere Gedankliche Umwege ging der schwarzhaarige darauf ein. Erst merkte er es schwach, dann immer deutlicher… Naruto versuchte ihn aufs Bett zu ziehen. Mit Vergnügen ging der Uchiha auf diese Bitte ein. Gierig drückte er ihn an sich, was dem dunkelhaarigen komisch vorkam. Vorsichtig drückte er sich von ihm weg und blickte herab zum rot werdendem blonden Etwas.
»W…was? « fragte er schüchtern.
»Schon wieder. « erwiderte der dunkeläugige knapp.
»Was meinst du? «
»Ich weiß nicht genau, aber es passt nicht zu dir. Es kommt so gezwungen rüber – als willst du es ganz schnell hinter dich bringen… « antwortete Sasuke, der im Begriff war von seinem Freund runter zu steigen. Abrupt hielt ihn dieser jedoch fest.
»Warte… er ist so… also … ich habe Angst…«
»Angst? Wovor? « fragte der Uchiha verdutzt.
»Das du mich verlässt, wenn… « er stockte.
»Wenn was? Kannst du deine Sätze mal zu Ende bringen, bitte? « fauchte der Sharingan Erbe sichtlich ungeduldig.
»Das du mich verlässt, wenn wir es nicht tun! « meinte er lautstark und drehte seinen Kopf knall rot zur Seite.
»Hä?! « gab Sasuke wieder und lief ebenfalls rot an.
»Deswegen hatte ich vor zwei Tagen auch so reagiert… ich hatte Angst du holst dir, was du bei mir nicht bekommst, einfach wo anders… ich bin für sowas zu ängstlich… dass weißt du und ich ebenfalls!
Ich habe keine Ahnung wie ich das schaffen soll… aber für dich lege ich diese Angst zurück… Ich will dich nicht ver - « doch ehe er zu Ende sprechen konnte, unterbrach ihn der Uchiha.
»So ein Unsinn! Wie kommst du nur darauf so einen Müll zu denken?! « schrie er und Naruto erkannte sofort den Zorn in den Augen des schwarzhaarigen.
»Ich weiß… « nuschelte der blonde mit trauriger Stimme.
»Aber dann hatte ich dich gesehen… mit Sakura… und in dem Moment dachte ich einfach, dass sich meine Angst bestätigt hatte… « schluchzte er.
Sasuke’s Blick besänftigte sich und er nahm ihn in den Arm.
»Du Dummkopf… ich brauche Niemanden außer dich…« flüsterte er dem kleinen ins Ohr.
Nun wurde Sasuke zum ersten Mal richtig bewusst… er liebte Naruto. Richtig vom Herzen. Alles an ihm. Er würde ihn beschützen – von allen die ihm schaden wollten. Und er würde bei ihm bleiben – koste es was es wollte. Vorsichtig drückte er seine Lippen wieder an die von Naruto. Überrascht stellte er fest, dass ihn der jüngere wieder auf sich zog und den Kuss verleidenschaftlichte.
Als sie eine kurze Pause machten, schaute Sasuke fragend zu seinem Freund, der unsicher, lächelte.
Eine aufgeregte röte breitete sich in seinem Gesicht aus.
»Bist du sicher, Naruto? « fragte der Uchiha ernst.
»Ja… ganz sicher! « entgegnete der blonde.
