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Ghost Whisperer

SasukexSakura
von

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♥ Willing to Change ♥

Grimmig warf Sasuke die Haustür hinter sich zu und rannte die Treppe hinauf und in sein Zimmer. Er hatte keine Lust jemandem zu begegnen, ob nun seinen Eltern, Itachi oder Sakura. Nach einem so miserablen Tag wollte er mit niemandem mehr reden.

Aufgebracht schmiss er seine Schultasche in eine Ecke des Zimmers und setzte sich auf die Fensterbank. Er lehnte seinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe und sah hinaus. Die Sonne verschwand langsam am Horizont und tauchte die Welt in goldenes Licht.

Ihm entfuhr ein Seufzer. Er wünschte wirklich, dass er diese Wahrsagerin nicht besucht hätte. Was hatte ihm das gebracht? Richtig, dumme Ratschläge und einen Streit mit Naruto.

Wieder kamen ihm die Worte des Blonden in den Sinn und sein verärgertes und auch enttäuschtes Gesicht erschien vor seinem inneren Auge. Naruto hatte ihn als Einzelgänger bezeichnet, als egoistisch, und er hatte ihn einen griesgrämigen Miesepeter genannt, der nicht gerne Ratschläge von anderen annahm.

Unwillkürlich verzog Sasuke das Gesicht zu einer Grimasse. Nie hätte er von Naruto erwartet, dass er ihm solche Worte an den Kopf werfen und ihn dann einfach stehen lassen würde.

Doch seine Worte veranlassten, dass er wirklich ernsthaft über sein Verhalten nachdachte. Vielleicht hatte er es tatsächlich ein wenig mit seiner Reaktion übertrieben, aber er war wütend gewesen. Wütend, weil er einfach mehr erwartet hatte als solch einen Ratschlag zu erhalten. Aber das war kein Grund, diese Wut an Naruto auszulassen, der ihm schließlich nur helfen wollte. In diesem Zusammenhang fielen ihm auch wieder die Worte von Tsunade ein, die ihn angewiesen hatte genau das nicht zu tun, was er letztendlich dann doch gemacht hatte, nämlich Naruto als Sündenbock für seinen Ärger zu benutzen.

Außerdem war er überrascht gewesen, dass Naruto ihn als Einzelgänger bezeichnet hatte. Als er an die neue Schule kam, hatte er sich eigentlich vorgenommen diese Eigenschaft von ihm zu ändern, doch anscheinend war ihm das nicht sonderlich gut gelungen. Oder aber Naruto hatte einfach nur eine unglaublich gute Menschenkenntnis, durch die er schon die kleinsten Anzeichen richtig interpretieren konnte.

Also gut, vielleicht hatte er in dieser Sache Recht. Aber er selbst empfand sich nicht als griesgrämiger Miesepeter. Griesgrämig war allenfalls sein Großvater, aber nicht er! Und er hatte auch kein Problem damit Ratschläge anzunehmen. Schließlich war er doch Narutos Vorschlag nachgekommen und war zu dieser Wahrsagerin gegangen.

Doch Tsunade hatte ihm auch einen Ratschlag erteilt, und den war er nicht willig anzunehmen…

Sasuke runzelte leicht die Stirn und ging das Gespräch mit der Wahrsagerin noch einmal mental durch. Ihrer Meinung nach war er also auserwählt worden vom Schicksal, um Sakura zu helfen, und trotzdem konnte er nicht mehr tun als sie besser kennenzulernen. Da angeblich jeder Geist auf individuelle Art und Weise befreit werden musste, sollte er also die Augen offen halten und einfach nur lernen.

Kaum merklich schüttelte er den Kopf. Er wusste wirklich nicht, was ihm das bringen sollte. Es war zwar nett, sich mit Sakura zu unterhalten, aber reden half ihr gewiss nicht bei ihrem Problem weiter.

Was ihn zum nächsten Vorwurf Narutos brachte. Wieso sollte er egoistisch sein, wenn er ihr doch wenigstens zu helfen versuchte? Und er half ihr bestimmt nicht nur, um sein Gewissen zu beruhigen.

Er hatte Mitleid mit ihr. Manchmal wirkte sie nur noch wie ein kleines Häufchen Elend, das schon die Hoffnung aufgeben wollte, weil sie schon so viele Jahre damit verschwendet hatte darauf zu warten, dass sie endlich frei war.

Trotzdem hatte er ein extrem schlechtes Gewissen wegen der ganzen Sache. Erst einmal wegen Naruto, weil er ihn wirklich mies behandelt hatte, dann auch wegen Sakura, weil sie ihm vertraute und er die Ratschläge von der Wahrsagerin mit Füßen trat.

Vielleicht sollte er sich wirklich einfach nur einen Ruck geben und lediglich mal tun, was man ihm sagte, auch wenn er es für absoluten Schwachsinn hielt.

Er seufzte leise. Dann lernte er eben Sakura besser kennen, bis ihm etwas anderes einfiel, was wahrscheinlich helfen könnte. Und möglicherweise hatte Itachi ja schon etwas rausfinden können.

„Sasuke?“

Das Flüstern war so leise, dass er es fast überhört hätte. Langsam drehte er den Kopf in die Richtung, aus der er Sakuras Stimme vernommen hatte.

„Ich… störe doch hoffentlich nicht?“, fragte sie vorsichtig.

„Nein, gar nicht“, erwiderte Sasuke und versuchte sich zu einem Lächeln zu zwingen, dass anscheinend reichlich verunglückte, denn Sakura verzog besorgt das Gesicht.

„Es ist wohl nicht so gut gelaufen, oder?“, vermutete sie.

Sasuke zuckte mit den Schultern. „Na ja, das kann man so oder so sehen“, gab er die vage Antwort.

„Was ist passiert?“, erkundigte sich Sakura behutsam. „Du warst doch dort, oder?“

„Natürlich war ich dort“, entrüstete sich Sasuke. Es empörte ihn, dass sie etwas anderes erwartete, schließlich hatte sie schon so oft behauptet, dass sie ihm vertrauen würde. „Ich weiß nur nicht, was ich davon halten soll.“

Für eine kurze Weile, die Sasuke bald wie eine Ewigkeit vorkam, starrten Sakura und er sich nur an. Er wurde unsicher, wusste nicht, wie sie auf all das Geschehene reagieren würde. Schließlich hatte er sich wirklich nicht gerade gut verhalten, wie er nun schon eingesehen hatte.

Dann lächelte Sakura leicht und setzte sich vor ihm auf den Boden. „Magst du darüber reden?“

Sasuke nickte und glitt vorsichtig von der Fensterbank, um nicht direkt in Sakura zu landen sondern sie zu verfehlen. Er wollte mit ihr auf gleicher Augenhöhe reden und nicht über ihr sitzen.

Sakura unterdessen legte einfach nur die Hände in den Schoß und wartete geduldig, bis er soweit war.

Sasuke holte einmal tief Luft und begann dann zu erzählen, was schon passiert war, bevor er zu Tsunade in den Raum gegangen war, und berichtete ihr sogar, nicht ohne ein kurzes Zögern, was für ein Gefühl ihn ergriffen hatte, während er dort war. Noch immer konnte er sich nicht erklären, was das für eine Kraft gewesen war, die scheinbar seinen Körper kontrolliert hatte.

Sakura hörte ihm aufmerksam zu, und zu seiner großen Erleichterung hielt sie ihn nicht für verrückt, nur weil er komische Dinge spürte. „Du warst bei einer Spirituellen, einer Wahrsagerin. Wer weiß, wie weit ihre Fähigkeiten reichen“, sagte sie nur.

Dann fiel das Gesprächsthema auf die Konversation mit Tsunade selbst. „Die Frau war merkwürdig“, meinte Sasuke. „Und ziemlich beleidigend und forsch. Sie dachte, ich wäre etwas schwer von Begriff, weil ich erst nicht verstanden habe, was sie von mir wollte, aber sie soll sich nicht wundern, wenn sie in Rätseln spricht.“

„Aber sie konnte dir einen Ratschlag erteilen?“, hakte Sakura hoffnungsvoll nach.

Wieder nickte Sasuke. „Ja, obwohl ich nicht weiß, ob das viel bringen wird. Mir kommt die ganze Sache immer noch reichlich suspekt vor, wenn ich ehrlich sein soll. Sie wusste zwar von dir, und frag mich bitte nicht warum, denn ich habe keine Ahnung, und konnte mir auch sagen, dass jeder Geist wohl sehr individuell ist und deshalb auch jeder auf eine andere Art und Weise befreit wird, aber einen richtigen Tipp hat sie mir nicht gegeben.“

Sakura blickte nachdenklich auf ihre Hände. „Na ja, ich finde es schon gut zu wissen, dass mir keine herkömmlichen Methoden wie die, die wir im Internet gesehen haben, helfen können, deswegen finde ich ihren Ratschlag sehr hilfreich. Ich frage mich nur, woher ich wissen soll, was mir nun helfen wird.“ Sie schwieg einen Moment und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, dann sah sie wieder zu ihm auf. „Hat sie denn noch etwas anderes zu dir gesagt?“

„Ja, sie meinte, ich solle Vertrauen haben, in dich, meine Freunde und mich selbst, und wenn ich dich besser kennenlerne, dann werde ich schon von ganz alleine den Weg zu deiner Erlösung finden.“

Sakura schien auf seine Worte hin verblüfft. „Du… sollst mich besser kennenlernen?“, fragte sie zögernd.

„Mehr hat sie nicht gesagt“, meinte Sasuke schulterzuckend. „Deswegen weiß ich auch nicht, was ich davon halten soll und anfangs war ich auch ziemlich wütend auf sie, weil ich mich nach dem Gespräch nicht wirklich schlauer als vorher gefühlt habe und den Besuch als Zeitverschwendung empfand. Und dann habe ich auch noch Naruto für meine Wut verantwortlich gemacht.“ Die Worte verließen seinen Mund, bevor er es verhindern konnte.

„Du hast Naruto für deine Wut verantwortlich gemacht?“, wiederholte Sakura fassungslos. Es war das erste Mal, dass er sah, wie sie die Fassung verlor. Zumindest auf dieser emotionalen Ebene. Zuvor hatte sie nur geweint, weil sie traurig war, hilflos, aber dieses Mal schien sie erschüttert von seinen Worten und er konnte den Unglauben in ihren Augen sehen. Sie hatte wohl kein Verständnis für seine Situation.

„Es tut mir auch wirklich leid, was da passiert ist“, sagte Sasuke schnell. „Aber ich konnte es nicht mehr abwenden, dafür war es zu spät.“

„Du hast dich von deiner Wut davontragen lassen, Sasuke“, entgegnete Sakura. „Das ist wirklich der falsche Weg. Ich will nicht wissen, was Naruto dazu gesagt hat…“

„Er hat mir seine Meinung gegeigt und hat mich stehen lassen“, erwiderte Sasuke kleinlaut. Er konnte Sakuras Vorwürfe nun wirklich nicht gebrauchen. Er wusste so schon, dass er einen Fehler gemacht hatte.

Sakura seufzte lautlos. „Tut mir leid, wenn ich das jetzt sage, aber ich finde das hat er vollkommen richtig gemacht.“

„Er hat mich beleidigt“, versuchte Sasuke sich zu verteidigen.

„Zurecht hat er das getan“, meinte Sakura und ihre Worte waren wie ein Faustschlag in seine Magengegend. „Du solltest zu ihm gehen und dich für dein Verhalten entschuldigen.“

„Ich weiß“, murmelte Sasuke und schlug die Augen nieder.

„Sasuke…“ Sakura streifte in einer beiläufigen Geste seinen Oberschenkel, als ob sie versuchte ihre Hand beruhigend und entschuldigend darauf zu legen. „Ich möchte wirklich nicht unhöflich sein, aber ich finde nicht in Ordnung, was du getan hast.“

„Ich weiß“, wiederholte Sasuke und sah wieder auf, auch weil ihn ihre Hand irritierte. „Ich weiß, dass es nicht richtig war, und ich werde auch noch heute zu ihm rüber gehen und mich entschuldigen. Aber trotzdem hat es mich auch getroffen, was er mir gesagt hat“, gab er leise zu.

„Was hat er dir denn gesagt?“, fragte Sakura sanft nach, und fast wünschte er sich, dass sie ihn wirklich berühren könnte, um ihm eine Art Unterstützung zu geben.

„Du musst wissen, dass ich noch nie viele Freunde hatte, einfach weil ich nicht schnell Vertrauen zu den Leuten fasse und meine Probleme lieber alleine regele. Ich bin der typische Einzelgänger.“ Er machte eine Pause und Sakura nickte aufmunternd. „Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, meine Einstellung zu ändern, als wir umgezogen sind, aber anscheinend hat es doch nicht so viel gebracht“, fuhr er fort. „Naruto ist der Meinung, dass ich immer noch ein Einzelgänger bin. Und vielleicht hat er Recht. Man sieht ja, was dabei herausgekommen ist. Naruto will nicht mehr mit mir reden, bis ich mich gebessert habe.“

„Dann solltest du dich wohl bessern“, meinte Sakura. „Ich muss ehrlich sagen, dass ich durch die Beobachtungen der ersten Tage nach dem Hauskauf auch dachte, dass du ein Einzelgänger bist, aber ich finde, dass du dich schon sehr verändert hast. Zum Positiven. Sonst hättest du dir sicherlich nicht den Ruck gegeben, Naruto und Itachi um Hilfe zu bitten. Als ich dich das erste Mal gesehen habe, da warst du eher schweigsam, ruhig, aber jetzt zeigst du auch eine ganz andere Seite von dir. Du bist kein Einzelgänger mehr, Sasuke. Und ich bin mir sicher, dass auch Naruto das einsehen wird, wenn du dich bei ihm entschuldigst und die Situation erklärst.“ Wie zur Unterstützung ihrer Worte schenkte sie ihm noch ein warmes Lächeln.

Sasuke wusste nicht, wieso er sich Sakura überhaupt geöffnet hatte, aber es hatte sich gut angefühlt, Erleichterung durchströmte ihn, dass er sich endlich hatte aussprechen können, und Wärme erfüllte ihn bei ihren aufheiternden Worten. Er selbst hatte schon gemerkt, dass er sich verändert hatte, seit er Sakura kennengelernt hatte, aber dass es auch ihr aufgefallen war, erfreute ihn auf irgendeine Art und Weise, die er sich nicht erklären konnte. Doch anscheinend schien ihr sein neues Ich besser zu gefallen als das alte…

„Ich glaube, dass ich diese Veränderung dir zu verdanken habe“, sprach er seine Gedanken aus.

„Mir?“, fragte Sakura verblüfft. „Aber wieso?“

„Es fällt mir leicht, mich mit dir zu unterhalten“, erläuterte Sasuke. „Es fühlt sich einfach richtig an, so als ob wir uns schon ewig kennen würden und ich mich mit einer engen Freundin unterhalte, nicht mit einer eigentlich Fremden. Und trotzdem weiß ich so gut wie nichts über dich.“

„Das… kann sich ändern“, sagte Sakura leise und lächelte wieder.

Ohne es zu wollen, erwiderte er ihr Lächeln.

Sasuke wusste wirklich nicht, was los mit ihm war. Er war völlig verändert, wie ausgewechselt, und diese Wandlung seines Charakters lief nur innerhalb von wenigen Stunden ab. Doch er konnte in ihrer Gegenwart nicht anders, seine Fassade bröckelte von Minute zu Minute mehr, ohne dass er es hätte aufhalten können. Aber langsam fragte er sich, ob er diese Veränderung überhaupt aufhalten wollte. Denn eigentlich war das Leben so viel einfacher. Sein kleiner Rückfall in sein altes Verhaltensmuster an diesem Nachmittag hatte ihm gezeigt, was dabei herauskommt, wenn er sein Leben als Einzelgänger weiter führen würde; wenn er nicht lernen würde, seinen Freunden zu vertrauen und Hilfe anzunehmen, auch wenn diese noch so skurril war…

„Ich freue mich drauf“, gab er wahrheitsgemäß zurück. Ja, es würde wirklich noch interessant mit Sakura werden. Sie war etwas besonderes, und es würde sehr aufschlussreich werden, etwas aus ihrer Welt zu lernen. Aus der Welt zu ihren Lebzeiten und der ihrer Zeit als Geist.

„Und jetzt geh schon“, forderte Sakura ihn auf. „Da wartet schließlich noch jemand auf eine Entschuldigung von dir. Und komm nicht eher zurück, bis er dir verziehen hat.“

„Ich bin schon weg“, meinte Sasuke, stand von seinem Platz auf und stieg über sie hinweg. Er musste leicht schmunzeln, war diese befehlshaberische Art von Sakura doch auch neu für ihn, hatte er sie doch als trauriges, verfluchtes Mädchen kennengelernt.

„Bis gleich dann“, sagte er über seine Schulter hinweg und ging dann, bereit, sich bei Naruto für sein Verhalten zu entschuldigen.
 

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Erwartungsvoll stand Sasuke vor der Haustür der Namikazes und wartete darauf, dass man ihm öffnete. Er dachte schon, dass niemand aufmachen würde, da wurde er eines besseren belehrt und starrte einen Moment später in Narutos überraschtes Gesicht.

Die verblüffte Miene des Blonden verwandelte sich in eine verzerrte Grimasse. „Was willst du?“

„Ich will mich entschuldigen“, sagte Sasuke ohne Umschweife. Er wollte die Sache lieber gleich auf den Punkt bringen und nicht lange um den heißen Brei herum reden.

„Ah ja?“, fragte Naruto skeptisch, lehnte sich an den Türrahmen und hob zweifelnd eine Augenbraue.

„Hör zu, es tut mir wirklich leid, okay?“, erklärte Sasuke noch einmal ruhig. „Ich habe mich alles andere als richtig verhalten, das weiß ich. Ich habe in diesem Moment nur noch Rot gesehen und meine schlechte Laune an dir ausgelassen. Dabei traf dich keine Schuld, du hast es schließlich nur gut gemeint, als du mir einen Besuch bei Tsunade vorgeschlagen hast. Ich sehe ein, dass ich einen Fehler gemacht habe.“

Für einen kurzen Augenblick sahen sich die beiden jungen Männer einfach nur an, dann nickte Naruto kurz. „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“, meinte er schließlich.

Sasuke verkniff sich eine Bemerkung darauf lieber, er wollte es sich nicht gleich wieder versauen, nun, da Naruto ihm zu verzeihen schien.

„Du willst dich doch bessern, oder?“, hakte Naruto nach und musterte Sasuke erwartungsvoll.

Er nickte langsam. „Ja, das will ich“, gab er zu. „Und das, obwohl ich finde, dass ich schon einen großen Fortschritt gemacht habe.“

Naruto grinste. „Das merke ich. Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell kommst, um dich bei mir für dein Verhalten zu entschuldigen.“

„Danke schön“, murrte Sasuke leise.

Naruto musste lachen und klopfte ihm kurz auf die Schulter. „Versuch einfach das nächste Mal, mich nicht auf solche Gedanken zu bringen“, neckte er ihn und grinste schelmisch.

„Ich werd’s mir merken“, versprach Sasuke.

Naruto nickte. „Also, was meinst du?“, fragte er und deutete hinter sich ins Haus. „Willst du rein kommen und erzählen, was da heute Nachmittag vorgefallen ist?“

„Gerne“, meinte Sasuke und folgte Naruto kurz darauf in das einladend wirkende Haus des Namikazes.

„Es ist nicht so beeindruckend wie euer Zuhause“, kommentierte Naruto fast verlegen, als er Sasuke durch den hell gestrichenen Eingangsbereich zur Treppe in den ersten Stock führte.

„Ich mag es“, bemerkte Sasuke wahrheitsgemäß. Es war tatsächlich nicht so weitläufig und alt wie in dem alten Anwesen, aber trotzdem fühlte er sich wohl, gerade weil er sich hier nicht so schnell verloren fühlte.

Dann folgte er Naruto in die erste Etage, wo er eine Tür auf der linken Seite des Ganges öffnete und ihn eintreten ließ.

Ein helles beige und grelles orange strahlten Sasuke entgegen, Farben, die definitiv zu Narutos aufgewecktem Wesen passten. Unwillkürlich musste Sasuke daran denken, dass die Farbe an den Wänden ihrer beiden Zimmer den Charakter ihrer Bewohner widerspiegelte. Naruto war heiter und aufgeschlossen, während das dunkle blau die Einsamkeit und Abgeschiedenheit von Sasuke symbolisierte. Welch Ironie… Vielleicht sollte er sein Zimmer umstreichen lassen.

„Setz dich doch“, meinte Naruto und deutete auf ein Sofa.

Wieder musste Sasuke schmunzeln, landete er doch schon wieder auf einer Couch, um sich jemandem zu öffnen. Das schien wirklich zur Gewohnheit zu werden.

Trotzdem ließ er sich auf dem ihm angebotenen Platz nieder, während Naruto sich ein großes Sitzkissen heranzog und sich ihm gegenüber setzte. „Ich höre“, sagte er und blickte auffordernd und neugierig zu Sasuke auf.

Sasuke seufzte leise, erzählte Naruto aber alles ganz genau, was bei Tsunade passiert war und weshalb er so wütend geworden war. Das war er ihm schließlich schuldig.

„Hm“, machte Naruto nachdenklich, als Sasuke seine Geschichte beendet hatte. „Ich verstehe zwar deine Enttäuschung, weil du dir anscheinend mehr unter dem Besuch vorgestellt hattest, aber ich finde es trotzdem nicht gut, dass du mich dabei so angemacht hast.“

„Es tut mir wirklich leid“, betonte Sasuke noch einmal zähneknirschend.

„Weiß ich doch“, entgegnete Naruto zwinkernd und grinste. „Was hast du jetzt also vor?“

Sasuke zuckte mit den Schultern. „Nach langem Überlegen und Sakuras Standpauke bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass es wohl nicht schaden könnte, Tsunades Rat zu befolgen, zumindest solange bis ich mir etwas anderes überlegt habe.“

„Das klingt doch vernünftig“, stimmte Naruto zu. „Unterhalte dich mit ihr, frag sie über ihr altes Leben. Und wer weiß, vielleicht hilft es ja wirklich. Könnte ja sein, dass du etwas herausfindest, was ihr altes Leben mit ihrem jetzigen Dasein verbindet. Zum Beispiel ein Gegenstand, der zerstört werden muss, um den Fluch zu brechen.“

Sasuke hob skeptisch eine Augenbraue, erwiderte aber lieber nicht, dass er dies eher für unwahrscheinlich hielt. Er wollte es sich nicht schon wieder mit Naruto verscherzen und er hatte an diesem Tag gelernt, offen für alles und jeden zu sein. Nachher hatte Naruto noch Recht, und er würde es auf ewig von ihm unter die Nase gerieben bekommen.

Also rang er sich doch noch ein kleines Lächeln ab. „Ich werde sehen, was sich herausfinden lässt.“

„Super!“ Naruto strahlte vor Zufriedenheit. „Und wehe du hältst mich nicht auf dem Laufenden.“

„Also, das werde ich mir dann vielleicht noch mal durch den Kopf gehen lassen“, witzelte Sasuke um Naruto zu necken.

„Ich warne dich, Uchiha Sasuke, mit mir ist nicht zu scherzen.“ Drohend hob Naruto einen Zeigefinger und sein Blick verfinsterte sich.

Abwehrend hob Sasuke die Hände und musste sich ein Grinsen verkneifen. „Ich habe nichts gesagt.“

Naruto lachte leise. „Das will ich aber auch hoffen.“

Den Rest des Abends verbrachte Sasuke damit, zusammen mit Naruto noch andere Vermutungen aufzustellen, wie Sakuras Fluch gebrochen werden könnte, wobei diese sich immer mehr ins Unmögliche verliefen, immer weniger ernst gemeint waren.

Dieser Tag war für Sasuke sehr lehrreich gewesen. Nicht nur war er vielleicht einen großen Schritt in Sakuras Befreiung gegangen, nein, auch er hatte sich innerhalb weniger Stunden unglaublich gewandelt, was ihm sogar noch gefiel.

Und vor allem hatte er das erste Mal in seinem Leben einen richtig guten Freund, auf den er sich verlassen konnte.
 

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Hola!
 

Ich glaube, dass ist wieder mal eher ein Übergangskapitel, aber das ließ sich nicht ändern. Durch das viele Lernen hatte ich leider nicht mehr Zeit zum Schreiben, so hab ich das Kapitel abgewandelt und die noch geplante Szene für das nächste vorgesehen.
 

Apropos Kapitel… Viele fragten mich schon, wie viele Kapitel noch folgen werden. Ich denke, dass die FF 11 Kapitel umfassen wird, plus Prolog und Epilog. Folglich könnt ihr bald mit dem Höhepunkt (?) rechnen. Es könnte allerdings auch noch passieren, dass ich Kapitel splitte, damit sie nicht zu lang werden, aber das glaube ich weniger.
 

Ich möchte mich für all die Kommentare und 151 Favoriten (wobei unglaublicherweise knapp 10 davon alleine im letzten Kapitel dazu gekommen sind) bedanken. Ich weiß es zu schätzen, dass ihr die FF als gut betrachtet und sie weiter verfolgt.
 

Da ich ab Montag wieder arbeiten muss und ich deshalb nicht weiß, wann ich mal wieder zum Schreiben komme, kann ich nicht sagen, wann ich das nächste Kapitel on stellen werde.

Ich werde aber versuchen, die Wochenenden ausgiebig zu nutzen.
 

Bis dahin,

abayo,

hiatari



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von: abgemeldet
2013-04-08T12:56:46+00:00 08.04.2013 14:56
Tolles Kap!!!
Von:  nyappy_Aki
2010-08-29T12:15:13+00:00 29.08.2010 14:15
Und da bin ich wieder! :D
Dass dieses Kapitel halber ein Übergangskapitel war, ist mir selbst erst dann aufgefallen, als du es am Ende auch erwähnt hattest. *lach*
Trotzdem fand ich es wie immer aufschlussreich und vor allem interessant, da ich diese Entwicklung in den Persönlichkeiten von Sasuke sehr gerne mitverfolge.
Denn du bringst diese ausführlich und auch sehr nachvollziehbar rüber!
Und auch Sasuke selber wohl glaubt, dass das erst vor ein paar Stunden so richtig begonnen hat, dass er sich ein wenig verändert, so kann ich (als Leser) dazu sagen, dass das schon von Anfang an passiert, dass er sich mit jedem seiner Handlungen, Denkweisen und Suchaktionen immer ein klein wenig wandelt, was er Sakura, Naruto und auch Itachi zu verdanken hat. ;D
Ich mag die Art, wie du Sasuke darstellst.
In meinen Augen ist er nicht OOC, weist jedoch allmählich immer deutlichere Züge von positiven Veränderungen auf, die jedoch nicht dazu beisteuern, seine Person in ihrem Kern zu verändern!
Denn ich finde, so etwas ist sehr wichtig bzw. da sich das alles hier bei dir in einem nicht allzu langen Zeitraum abspielt (ein paar Wochen denke ich mal), ist umso mehr Aufmerksamkeit geboten, damit der Charakter auch noch so rüberkommt, wie er anfänglich dargestellt wurde.
Trotzdem würden mich noch immer die Gründe dafür interessieren, wieso Sasuke hier eigentlich zum distanzierten Einzelgänger wurde. ;D
Bei den Wandfarben hattest du Sasuke's dunkelblau auch als Zeichen seiner Einsamkeit beschrieben, aber um ehrlich zu sein hab ich nicht recht verstanden, welche Einsamkeit genau du damit meintest?
Die Einsamkeit darüber, die Liebe noch nicht gefunden zu haben?
(So kitschig das auch klingen mag - jeder Mensch braucht das.)
Weil eine andere kann ich mir grad nicht vorstellen, ich mein Familie hat er ja und Freunde wies er ja sonst immer bewusst von sich ab...

Aki
Von: abgemeldet
2010-06-22T14:30:22+00:00 22.06.2010 16:30
Schönes Kapitel
aber warum soo kurz:(
aber egal lese mal weidda
bb
Von:  Rockapotomus
2010-03-12T20:25:49+00:00 12.03.2010 21:25
Halo (=
Sasuke ist ja total kawaii....
Aber iwie fehlt da n bissel der innere konflikt von ihm, dass sie n geist ist...oder er ist einfach so verschossen in sie, dass ihm das eig schnurz is :D
<ich hoffe du schreibst schnell weiter :D
GlG

Von:  HaiFraeulein
2010-02-28T19:31:28+00:00 28.02.2010 20:31
Was insgesamt nur 11 Kapis?! Q___Q
Boah das kannste doch nicht tun.. Aber naja einschlägige Sachen sind immer kurz aber dafür andauernd.
Mir hat das Kapi ziemlich gut gefallen, wenn Sasuke doch nur wirklich so wäre und auf andere hören würde..
*an die aktuellen Kapis aus dem Manga denk T^T*
Und ich fand Sakuras neue Seite diesmal besonders genial... endlich macht se mal den Mund auf und ist nicht nur der kleine Traußerkloß XD
Ich freu mich schon aufs nächste Kapi.. wie immer *_*"
Von:  kijara-chan
2010-02-28T16:57:44+00:00 28.02.2010 17:57
Hey !!

Super Kapi, bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Sasuke ist ja mal richtig nachdenklich ^^ gefällt mir!

Liebe Grüße und mach weiter so ^.^b

Sarah
Von:  kijara-chan
2010-02-28T12:37:54+00:00 28.02.2010 13:37
Hey !!

Super Kapi, bin schon sehr gespannt wie es weiter geht. Sasuke ist ja mal richtig nachdenklich ^^ gefällt mir!

Liebe Grüße und mach weiter so ^.^b

Sarah
Von: abgemeldet
2010-02-27T20:40:13+00:00 27.02.2010 21:40
auch wenn es nur ein übergangskapi war hat es mir sehr gefallen :)

Von: abgemeldet
2010-02-27T16:29:26+00:00 27.02.2010 17:29
hey super kapitel
mal sehen was jetzt alles über sakura herausgefunden wird :)
mach weiter sooo
lg, yesilli
Von:  Shanti
2010-02-27T15:43:07+00:00 27.02.2010 16:43
hihi

das kappi war der hammer. leider is es schon zu ende =(. ich findes toll das sasuke sich ändern will. und sakura besser kennen lernen möchte. büdde schreib ganz ganz schnell weiter^^ bis dann

lg
shanti


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