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dark blue

es steckt herzblut drin.
von

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mittagsblau


 

mittagsblau

Mịt•tag der; -s, -e

1. nur Sg; zwölf Uhr am Tag ↔ Mitternacht <vor, gegen, nach Mittag; jeden Mittag; an einem Mittag/eines Mittags>
 


 

Wirklich nicht, Teme, echt jetzt!“ Warum waren manche Menschen bloß so dumm? „Ich mein, die werden mich doch eh nie und nimmer nehmen, stimmt’s? Warum soll ich mir dann den Stress machen und da rein gehen? Weil, so viel Glück wie ich hab, da werd ich bestimmt ihren Vater wiedersehen. Oder noch schlimmer! Und wie sagt man so schön? Morgenstund hat Gold im Mund, jawohl! Jetzt ist schon Mittag! Ich komm einfach… morgen wieder… genau! Morgen!“

Uchiha Sasuke steckte seine Hände in die Hosentaschen; eine genervte Miene zur Schau stellend. „Wie lange bist du schon arbeitslos, Uzumaki?“

„Seit… einiger Zeit.“ Narutos Blick war trotzig von seinem besten Freund weggedreht.

„Und wie lange willst du in diesem noch Zustand verweilen?“

„Noch einige Zeit.“ Er sah ihn immer noch nicht an.

„Ich könnte dir eine Wohnung besorgen. Einen Job in Itachis Firma. Ein neues Leben.“

„Was soll das denn, Sasuke?! Du weißt doch, dass ich auf eigenen Beinen stehen will! Ich brauche nicht deine Almosen und auch sonst nichts, ich brauche keine Hilfe, verdammt!“

„Du brauchst den Job bei Hyuga.“

„Ja, ich weiß!“ In seiner Verblüffung sah Naruto Sasuke doch ins Gesicht. Der hatte ein Grinsen im Gesicht; das, was er nur grinste, wenn er Naruto besiegt hatte. „Gut, okay, Sasuke. Gewonnen. Dann geh ich jetzt da rein und mache mich zum Volldeppen und kriege diesen verfluchten Job als Tippse!“

„Stenotypist, Dobe.“

„Was auch immer!“ Naruto warf in einer verzweifelten Geste die Arme in die Höhe und schritt dann hoch erhobenen Hauptes in das Firmengebäude.

Sasuke schüttelte den Kopf, bevor er in den bewölkten Himmel sah. Ein Tropfen berührte seine Wange. Sasuke wartete.
 

Und Sasuke hatte sich nicht geirrt.

Wie immer.

Es war ein unscheinbares Modell, aus dem Familie Hyuga stieg. Natürlich war das Auto von herausragender Qualität, aber sie hatten, anders als all die Uchihas, nie geprahlt, nicht so offensichtlich. Sie waren genauso korrupt und intrigant und beschädigt, aber in der stillen Würde und der Wut, die er sehen konnte – da war kein Licht mehr. Insofern es einer solch wichtigen Familie möglich war, blieben sie im Hintergrund; selbst ihre Firma war regungslos und manche mochten das als typischen Stil der Hyugas bezeichnen, aber er wusste es besser.

All die hellen Augen verschwammen mit dem Schwarz der Anzüge und dem Weiß des Mädchens, das zuerst ausstieg. Sasuke zündete sich eine Zigarette an. Natürlich war es Hyuga Hinata. Es war so offensichtlich. Ihr weißes Unschuldsengel-Kleid mit den Rüschen und dem aufbauschenden Rock zusammen mit dem blassblauen Frühlingsmantel ließen sie noch viel tödlich blasser wirken, als es sonst der Fall war, so viel mehr Fragilität um sie herum. Und ihre Augen schimmerten unter ihren dunklen blau reflektierenden Haarfransen. Unglücklich.

Auf der anderen Seite stieg beinahe parallel zu Hinata Lady Hyuga aus, die Dame des Hauses, Gebrechen und Alter und Schwäche in einem Atemzug. Hyuga Katsumi. Sie war nicht der Rede wert. Weder als Hyuga Hirokos Mutter, noch als Großmutter oder Person an sich. Vor langen Zeiten hatte sie geplant, in diese grandiose Familie mit ihrer jungen bildschönen Tochter einzuheiraten, aber der Schein trog nicht, und anscheinend hatte sie das Ende schon viel früher gesehen. Und jetzt war der Name Hyuga nur noch ein verlogenes Anhängsel an ihrem echten Namen, den, der sich in niemandes Herz geprägt hatte; damals, als sich noch niemand an sie erinnern konnte, bis ins Heute, während sie selbst nicht mehr wollte gesehen zu werden.

Das Familienoberhaupt stand nun neben seiner Tochter, seine unbarmherzige Hand auf ihrer schmalen Schulter, beinahe gebrochen von der Bürde, die er ihr tagtäglich auferlegte. Er war groß und mächtig; ein bedeutender Mann. Manchmal sah man die verblüffenden Ähnlichkeiten zwischen Hiashi und Fugaku. Bis ins kleinste Detail.

Der letzte in dieser Familie war Hyuga Neji. Sie hatten sich schon öfter auf exklusiven Firmenveranstaltungen getroffen, aber dort waren Hyuga und Uchiha Gegenspieler, und eigentlich hatte auch niemand den Wunsch, sich näher damit zu beschäftigen. Es war derartig, also musste es auch gut sein. So. Es musste.

Nichts an Neji war besonders, und die Gesichtszüge, die Hyuga so königlich erschienen ließen, wirkten bei ihm fehl am Platz. Die Physiognomien waren ihm mit weichem Kohlestift eingezeichnet worden, aber es korrigierte nicht dieses andere in seiner Mimik, dieses Wissen, vor dem sie eigentlich die Augen verschlossen. Er sah gut aus, auf eine unberührbare Weise. Sein Haar war nach veralteter Tradition lang und mit einem weißen Band zusammengebunden. Seine Hände zu Fäusten geballt. Nur der letzte Schliff, um diese Betrachtung zu vollenden.

Schnell schritten sie in das Firmengebäude, und wirkten, als könnten sie so viel mehr trotzen als bloß dem Gewitter, das jetzt tobte.

Hyuga wieder vereint.
 

Sasuke zerdrückte die Zigarette unter seiner Sohle.

„Du hast immer noch dieses Laster?“ Es war eine Tatsache, keine Frage. So war sie schon immer gewesen, die Stimme voll flüssigen Sonnenscheins, so gefährlich und süchtig und süchtigmachend gleichermaßen, dieses dumme Mädchen, das sich immer wieder in seine Nähe getraut hatte. Bis sie gemerkt hatte. Realisiert hatte.

Irgendwann hatte sie ihn verstanden. Und sie hatte aufgegeben. Ihn.
 

„Hallo, Ino.“
 


 

Hinata hob den Blick nicht von ihren Füßen, die in dunkelblauen teuren Stiefeln steckten, während der Fahrstuhl sie gen Himmel trug. Hölle. Neunzehn Stockwerke hoch musste sie fahren, und die Zeit zerfloss schrecklich zäh zwischen den Neubauten Tokios und der Stille und der Einsamkeit, die jeden aus der Familie Hyuga umschloss. Aber selbst hier war sie ein elender Fremdkörper, immer noch ein Makel in der perfekten Maschinerie – von innen und von außen. Jedes ihrer Familienmitglieder war stark, stand da mit gerader Haltung und festem Blick; jeder konnte für sich selbst sprechen und für sich selbst handeln. Sie allein, Hyuga Hinata, die kleine Prinzessin, hatte immer noch nicht gelernt, aufzupassen und zu verstehen.

Ihr Herz begann unfreundlich hart zu pochen, und der Grund dafür war ganz einfach, dass es keinen Grund gab. Sie war einfach so ängstlich, unberechenbar in ihrem Empfinden und sie wusste, dies war menschlich und niemand sollte ihr vorwerfen, dass sie Angst hatte. Seinerzeit hatte es Menschen gegeben, die gesagt hatten, gerade diesen Zug solle sie beibehalten, aber es war vorbei. All dieses Glück war weg.

„Hinata“, mahnte Katsumi, „heb dein Kinn, Mädchen. Du bist eine Hyuga, kein dahergelaufenes Ding von der Straße. Zeig ein wenig Stolz.“

Hinata biss sich in die Innenseite der Wange und im selben Moment verachtete sie sich dafür. Sie biss sich nicht auf die Unterlippe, obwohl sie das jahrelang getan hatte. Weil man das wahrnehmen würde. Weil man ihr die Unsicherheit ansehen könnte. Weil sie eine Hyuga war. Kein Mensch. Nur Hyuga.

Katsumi schnalzte leise mit der Zunge, als Hinatas Blick unvermeidlich wieder auf den Boden fiel, als wären dort Gefühle zu sehen, die in Augenhöhe nicht erkennbar waren. Sicherlich sogar.

Neji zischte ein „Hinata-sama“, als die Lifttür geräuschlos aufging.

Und sie zuckte so viel mehr vor seinem Klang zusammen als von allem Rügen ihrer Großmutter. Wieso musste sie auch unbedingt ihn so sehr lieben? Wieso musste sie unbedingt seine Achtung wünschen?
 

Und wieso – verdammte Scheiße – stand da plötzlich ihr Ex-Freund vor ihr?
 


 

Er hatte es gewusst. Einfach so. Er hatte es gewusst. Und da musste nur dieser beschissene Teme daherlaufen wie ein hirntoter Superheld und ihn aus diesem Scheißeintopf aus Leben und Pech rausziehen wollen, wo er sich doch gerade daran gewöhnt hatte! Wieso musste dieser blöde Idiot vorbeikommen – wie immer, wenn er mal kneifen wollte? Und wieso hatte Naruto nie das Gefühl, dass Sasuke jemals Hilfe gebraucht hatte?

Aber das schlimmste daran war – hatte er das schon oft genug erwähnt? – dass er es gewusst hatte! Jaha! Er war nämlich doch nicht so dumm und so blöde, wie alle dachten, er war genial! Echt jetzt!

Problematischerweise half es nichts. Denn da ging dieser Hightechfahrstuhl auf, mit diesem stummen Swwwshhh, das ihn immer kirre machte. Und dann stiegen da Hinatas Vater aus und noch schlimmer, Hinatas Großmutter und noch viel, viel schlimmer, dieser komische Cousin von Hinata, der niemals etwas gesagt hatte, und immer aussah, als wäre er von einer Trauerfeier gekommen, und am allerallerallerschlimmsten, da trat langsam und leise und sanft und wundervoll wie vor fünf Jahren Hinata aus dem Aufzug.

Sein Mund öffnete sich – sicherlich sah er irrsinnig idiotisch aus – und für einen surrealen Moment wollte er sie in die Arme schließen und den weichen Ton in ihrer Stimme hören, wenn sie seinen Namen flüsterte. Aber eine Sekunde später wusste Naruto, dass diese Zeiten vorbei waren. Als er die eisernen Blicke ihrer Familie sah. Ihre Augen. Zurückgezogen. Traurig. Resigniert.
 

Wo war das Mädchen hin, das niemals aufgegeben hatte?
 

Hinata lächelte nicht, während er sie anstarrte. Weil er sie anstarrte. Sie tat gar nichts. Sie war so schrecklich sehr Hyuga, dass er beinahe gestorben wäre, mitten in all diesen Horrors.
 

Dann kam der freundliche, hektische Mann von vor fünfzehn Minuten herbeigeeilt, mit einem Stapel voller Papiere, ein fahriges Lächeln auf seinen Mund gezeichnet: „Sehr schön, Uzumaki-san, wollen Sie gleich den Vertrag unterschreiben oder sich ihn noch mal zu Hause in Ruhe durchlesen?“

Erst dann schien er die hochwohlgeborene Familie Hyuga zu realisieren, aber er verbeugte sich nur dienstbeflissen und wandte sich dann sofort einer schwangeren hübschen Frau zu, die gerade mit einer Tasse dampfenden Kaffees zu ihrem Schreibtisch wollte: „Ach, Shika-kun, wie war die Ultraschalluntersuchung?“

„Danke, Keiji-kun“, antwortete die Frau mit einem warmen Glimmen ihrer rehbraunen Augen, eine schmale schöne Hand auf ihrem Babybauch, „sehr gut.“ Dann setzte sie sich in dem Großraumbüro an ihren Tisch und keine halbe Minute später hörte man das geschäftige Tippen einer perfekten Mitarbeiterin.

Keiji lächelte noch einmal mit einer knappen Verbeugung den Hyugas zu, dann wandte er sich endgültig an Naruto: „Also, wie wollen wir vorgehen?“

Narutos Blick wanderte, noch während er mit den Schultern zuckte, zu Hinata. Sie erwiderte wie gelähmt den Blick und er wusste, dass sie sich in diesem Moment nichts sehnlichter wünschte, als wegsehen zu können. Eine Münze fiel irgendwo auf den Boden und hinterließ ein leises Klingen.

„Ich unterschreibe gleich hier. Einen besseren Job werd ich eh nicht finden, echt jetzt.“ Naruto grinste Keiji mit einem Gewinnerlächeln an. Der erwiderte: „Wie Sie wünschen, Uzumaki-san.“

Er verbesserte: „Naruto – wo wir doch schon bald Kollegen sein werden.“

Sie gaben sich die Hand und Keiji lief mit geschäftigem Summen von dannen, überall und mit jedem seiner Mitarbeiter gleichzeitig sprechend und allzeit bereit. Naruto warf einen Blick zu Hinatas Familienmitgliedern, die ihn immer noch paralysiert anstarrten. Er grinste unverschämt, aber als er sah, wie Hinatas Augen sich mit unsichtbaren Tränen füllten, wusste er, dass harte Zeiten auf ihn zukommen würden.
 

Hyuga würde ihn ohne Ende fertig machen.

Echt jetzt.
 


 

Scheiße. Dies war wohl der beste Ausdruck, um das ganze Szenario vor ihm zusammenzufassen. Hinata war einem psychischen Zusammenbruch nahe, zwei Mal schon, und es war erst der dritte Tag in Gefangenschaft. Dann war da Hiashi, starr und regungslos wie eine Marmorskulptur, aber da war viel zu sehr der Hass in seinen Augen, als dass es eine schöne Figur gewesen wäre. Und Neji fragte sich, ob der Hass schon wieder auf Hinata gerichtet war, oder immer noch.

Weil sie so ein Schwächling war.

Weil sie geliebt hatte.

Ihn.

Diesen-… Dorfdeppen. Er war ein Nichts, in Nejis Augen wie in denen der restlichen Welt. Niemand brauchte Leute wie Uzumaki, und wenn sie auch noch so reißerisch grinsen konnten. Man sah selbst ihm dunkle, blaue Spuren in der Gestik an, lange, tiefe Schatten, die sich auf seinem Gesicht abzeichneten.

Das war er. Ihr Verlobter. Gewesen.

„Gratulation“, spie Neji, „da sieht man mal wieder das hohe Niveau der Familie Hyuga, was meinst du, Hinata-sama?“

Hinata senkte den Blick. Als sie irgendwann zu Uzumaki sah, der immer noch am Tresen lehnte und sie anstarrte, bekamen ihre Augen einen seichten Glanz, anders, als der, der um sie herum war, wenn sie beinahe weinte, anders als die starre Angst, die sonst ihr ganzes Selbst bestimmte. Neji kannte seine Cousine. Sie war so einfach kompliziert.

Hinata versuchte zu lächeln. Er konnte sehen, wie viel Mühe es sie kostete, ihre Stimme sanft und leicht klingen zu lassen, wie Mondlicht, genau das, was von ihr verlangt wurde. Sie war vielleicht ein dummes Mädchen und Uzumaki war vielleicht ein dummer Junge, aber irgendetwas musste er haben, dass sie sich allein wegen eines Blickes, allein seinetwegen, wieder zusammenreißen konnte. „Tou-sama, wohin müssen wir?“

Hiashis Miene veränderte sich nicht. „Konferenzraum drei.“

Hinata neigte leicht den Kopf, dann wartete sie ab, bis Hiashi sich schlussendlich bewegte. Sie war die letzte, die folgte, wie es sich gehörte, und doch war da so viel Hoffnung, Verbotenes in ihrer flüchtigen Bewegung, ihrem Verharren, als sie einen Dreiviertelblick über ihre schmale Schulter auf Uzumaki warf, der gerade durch den Speichellecker von vorhin mit einer Tasse Kaffee begrüßt wurde. Man hörte Blondschopfs Grinsen beinahe durch den Raum schallen.

Hinata auch. Und sie lächelte. Ganz schwach. Leise.

Neji wusste, dass sie ihn immer noch liebte.

Es würde ihr das Herz brechen. Und er würde zusehen.
 

Der Pressefirlefanz bereitete ihm Kopfschmerzen. Natürlich war es keine offizielle Konferenz, aber es war auch nicht Nichts. Und man erwartete von ihm, dass er sich verhielt. Beherrscht und diszipliniert. Intelligent. Reserviert.

Es war nur seine bloße Anwesenheit, die dazu gehörte, zum Unternehmen Hyuga, wenn auch niemand das zugeben wollte, am wenigsten Hiashi. Gott, dieser Mann erwartete von seinem Neffen, dass er mitspielte, ohne irgendeinen Gewinn überhaupt in Aussicht zu stellen – und aus einem unerfindlichen Grund setzte Neji mit.

Es war… einfach so, es gehörte dazu, zu diesem Spiel. Leben.

„In nächster Zeit wollen wir uns vor allem auf unser neues Arbeitssystem konzentrieren…“, fuhr Hiashi fort. Seine Stimme war leise und bar jeder Emotion, aber das, was er sagte, war so passend und vervollständigte das Spiegelbild einer durchsichtigen Familie Hyuga, einer Firma, die so ruhig und gelassen war wie Hiashi selbst; so verkauften sie sich. Sie waren weiß wie ein frisches Blatt Papier, und das wollten ihre Partner und ihre Kunden – sie wollten darauf malen wie kleine Kinder, mit blauer Tinte und schwarzer Kohle und bunten Fingerfarben, und obwohl sie anfangs etwas anderes gewollt hatten, waren sie am Ende zufrieden mit dem, was sie erhalten hatten. Weiß.

Es war die Farbe der Reinheit, der Unschuld, und Blut, rotes wie blaues, sah darauf nicht gefährlich aus.

Sie alle wollten es.
 

Irgendwann inmitten des Gemurmels und all dieser Blicke auf ihm begann sein Handy, das vor ihm auf dem Tisch lag, dezent zu vibrieren. Er warf einen Blick auf seinen Onkel – weil es von ihm erwartet wurde – der mit einem Nicken erwiderte. Alle sahen es. Alle wollten sie genau das.

„Entschuldigt mich“, sagte Neji leise und stand geräuschlos auf. Es war eine Flucht, aber niemand wollte das wissen.

„Hyuga Neji“, meldete er sich vor der Tür. Er spürte immer noch die achtsamen, ängstlichen Augen Hinatas, und sie verfolgten ihn und ließen ihn nicht wieder los.

Neji-kun.“ Sakuras Stimme, sanft und federnd. Irgendetwas war dahinter. Aber eigentlich war es Neji nicht wichtig genug. „Ich wollte wissen, wie es dir geht.“

Sakura log so oft. Sie log, wenn es um ihre Naturhaarfarbe ging, sie log, wenn sie sagte, dass sie gerne später aufs Land ziehen wollte, sie log, wenn sie mit ihm schlief. Es war merkwürdig, dass sie gerade dann am schönsten war.

Neji antwortete schroff: „Egal.“

Er hörte ihr Kichern: „Sexentzug oder weswegen hast du diese grauenvolle Laune? “ Sakura wartete nicht einmal ab, bis sie fortfuhr. Anscheinend kannte sie ihn doch besser, als er gedacht hatte. „Ich wollte nur fragen, ob du heute bei mir vorbeikommen willst. Wir…“, sie zögerte, „wir, na ja-… ich weiß nicht… wir können ’ne DVD schauen. Oder so. “ Er sah beinahe, wie sie errötete, ehrlich diesmal. Kurz flackerte das Bild von Hinata vor seinen geschlossenen Augen, dann Hiashi, TenTen, kurz Uzumaki, und er hörte Sakuras kirschsüßes Lächeln, das ihren Mund rot sein ließ und ihr Kinn hinabfloss.

Er sehnte sich nicht nach ihr.

Aber er sehnte sich nach Liebe.

„Bis später, Sakura.“

Ja…“ Neji hörte das Zögern in ihrer Stimme, aber Zögern war keine Lüge, und es war nur Sakura, niemand sonst.
 

Sie liebte ihn.

Es waren Lügen, aber es war auch Liebe. Es war genug.

Für diesen Moment.
 


 


 

~ Sag mir, ist ein Mensch grausam, wenn er liebt? ~


 


 


 

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Sorry, dafür, dass es so spät ist. Die heiße Phase für Test und Arbeiten und letzte Noteneinträge hat mich und meine Beta voll in Anspruch genommen. Wer außerdem meine andere FF liest und/oder mich stalkt, weiß, dass ich ne Zahn-OP hatte und es dabei Komplikationen gab. Mit Eiter und bäh und so xD Lalala.
 

Ich mag den Hinata-Naruto- und den Sakura-Neji-Teil. Ich mag Sakura-Neji-Teile an sich <3
 

Liebe Grüße,

bells
 

PS: Es wird doch eine... Quattrologie. Oder wie man das nennt. Auf jeden Fall vier Teile xD
 

EDIT: Ich hab gerade einen Fehler entdeckt: und zwar ist Hinatas o-baa-san ja doch relativ wichtg für die Geschichte. Und in "introduktionsblau" hab ich ja hinatas tou-san sagen lassen, dass sie sterben wird. Das hab ich jetzt alles in "o-jii-san wird sterben" umgewandelt, in der Hoffnung, dass meine Erinnerung mich nicht täutscht und das Großvater heißt. Und dieser Großvater wird dann noch seinen Auftritt kriegen. Spätestens während seiner Beerdigung T_T Sorry.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Aoki_lee
2009-07-03T13:56:03+00:00 03.07.2009 15:56
njoa.. irgendwie ist das kapitel öhmm... so deprimierend, heißt nicht das ich es nicht toll fand- es war verdammt emotional. Diese Blicke von Hinata und Naruto <333~ Hachja wahre liebe vergeht nie.
aber ! sakuXneji~ .... q.q das tut weh! mein sasuXsaku herz weint XD
Aber~ was wäre mein laura-herz, wenn ich nicht tolerant wäre!
super kapi, super stil, super bells
Von:  inkheartop
2009-07-02T17:31:07+00:00 02.07.2009 19:31
Fragilität <3<3<3

Dieses Kapitel ist irgendwie bescheuert. Ich mag es nicht. Ich meine, es ist quietisch toll wie immer und so, ich mag den Stil, die Aufteilung, das Blau, das verdammte Blau.
Nur... es ist irgendwie... kalt. Also, es liegt am Inhalt, dass ich es nicht mag. Es liegt daran, dass ich wissen will, wie es weiter geht, Mensch.

Mir gefallen die Abgründe. Mir gefallen sie nicht. Na ja. Ich hoffe, du verstehst ein bisschen, was ich meine... oder auch nicht xD

LG
inkheartop <3


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