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From a Nobody to a Schoolqueen

Die etwas andere Autobiographie
von

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Ein Horoskop in der Zeitung

Die Neufassung!

Endlich bin ich mit dem ersten Kapitel fertig! Das hat jetzt über einen Monat gedauert!

Naja, egal! Ich möchte euch nur sagen, dass ich hier tatkräftige Unterstützung will! Ich möchte Kommentare bekommen, die mir sagen, was ich verbessern könnte und was gut ist. Diese 'Super toll! Mach weiter so!'-Kommentare bringen mir 0 Punkte und machen keinen Fetz. Also, lasst euch mal etwas einfallen. ^^
 

Okay, was euch gleich auffallen sollte ist, dass ich einige Dinge rapide geändert habe. Vorher erschien es mir alles so unrealistisch, aber jetzt ist alles ein wenig näher an der echten Welt. Nicht zu 100% aber wo bleibt sonst der Spaß? ^^
 

Ich wünsche euch viel Spaß bei 'From a Nobody to the Schoolqueen'.

Na denn, bis denne und Tschüßikovski!
 

P.S.: Einen riesigen Dank an meine beiden Beta-Leser 'Sasuke_Freak' und 'Knuddel-chin'. ^^
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

Hi, Leutz!

Na, wie geht’s, wie steht’s?

Euch muss ja richtig langweilig sein, wenn ihr meine Geschichte anklickt. Ich meine, wer würde sich schon meine Geschichte durchlesen?

Ihr sagt es, niemand. Es sei denn, ihr wollt euch an meinem Leiden ergötzen, oder ihr seid so gelangweilt, dass ihr nichts Besseres zu tun habt, als das hier zu lesen.
 

Jetzt fragt ihr euch sicherlich, wer hier so rumnörgelt.
 

Also, ich bin Sakura Haruno.

Ich bin 16 Jahre alt und ein Junior auf der Konoha-Highschool.

Einige von euch, werden jetzt vorm Computer sitzen und die Stirn in Falten legen. Ja, ich bin ein Junior, obwohl ich erst 16 geworden bin. Ihr müsst wissen, ich habe eine Klasse übersprungen, als ich damals in die Highschool gekommen bin.

Das ist nicht weiter verwunderlich, da ich ein kleines Genie bin.

Ja, ich weiß, Eigenlob stinkt, aber hier kann ich es mir ja erlauben.
 

Okay, weiter zu meiner Person.

Ich lebe in Washington D.C., zusammen mit meinem Vater und meinem großen Bruder. Meine Großeltern, mütterlicherseits, leben auch hier, doch wohnen sie in einem anderen Viertel.
 

Mein Bruder, sein Name ist Zabuza, ist jedoch zurzeit nicht bei Paps und mir, da er auf eine Universität geht und dort studiert. Ich bin richtig stolz auf ihn, denn als er noch in die Highschool ging, war er der schlimmste Schläger, den es gab. Er hat sich mit alles und jedem angelegt, doch seine Noten waren schon immer herausragend gut gewesen. Außerdem besitzt er den schwarzen Gürtel in Karate und ist Kendomeister. Mit diesen Voraussetzungen hat ihn die Universität ‚Yales’ mit Kusshänden aufgenommen.

Jetzt kommt er uns nur noch in den Semesterferien besuchen.

Das stimmt mich ein wenig traurig, da ich sehr an ihm hänge. Er scheint zwar ein rauer Kerl zu sein, doch er hat einen weichen Kern für seine kleine Schwester.

Ich liebe ihn über alles und mich verbindet ein starkes Band mit ihm.
 

Mein Vater ist nicht gerade normal, wenn ich es mal gelinde ausdrücke.

Er besitzt eine gespaltene Persönlichkeit, seine Haare sind grasgrün und seine Haut hat zwei verschiedene Töne. Seine linke Seite ist hell und absolut blass, was ich von ihm geerbt habe und seine rechte Seite besitzt einen dunklen Ton, der einem dreckigen graubraun gleichkommt, was Zabuza vererbt bekommen hat. Ich weiß, dass das völlig unmöglich ist, doch es ist nun einmal so.
 

Paps war früher der Profiler beim FBI gewesen. Dank seiner gespaltenen Persönlichkeit konnte er sich hervorragend in die Serienkiller hinein empfinden und so hatte er damals jeden Fall gelöst, der ihm vor die Nase gesetzt worden war.

Jedoch war mit der Zeit seine Schizophrenie schlimmer geworden und man hatte ihn, ehrenamtlich, aus dem Dienst entlassen. Zu dieser Zeit hat meine Mutter ihn verlassen.

Das war vor drei Jahren gewesen und seit diesen Jahren hatte sie sich nicht einmal gemeldet. Sie war einfach mit einem Kerl durchgebrannt und hat ihre Familie hinter sich gelassen.

Durch diese beiden Schicksalsschläge war Paps ganz schön deprimiert gewesen und war in Casinos gegangen und hatte dort sein schwer verdientes Geld verspielt. Nur durch den Arschtritt, den meine Großmutter ihm verpasst hatte, hatte er sich wieder gefasst und war rechtzeitig abgesprungen. Somit hatte er nicht unser ganzes Geld verspielt und wir konnten noch normal leben.
 

Meine Großmutter und mein Großvater sind verdammt merkwürdige Vögel.

Tsunade und Jiraiya sind beide Lehrer an der Konoha-High und Grandma ist sogar stellvertretende Schulleiterin. Direktor Sarutobi musste damals eine Wette verloren haben, als er sie in diesen Posten befördert hatte. Ich sage nicht, dass Grandma schlecht ist, nur... sie hat ein kleines Problem mit Sake, japanischem Reiswein. Sie nimmt gern mal einen Schluck und kommt so in den Unterricht. Man merkt es ihr nicht an, doch sobald sie uns Aufgaben gibt, schläft sie auf ihrem Schreibtisch ein und lässt den Schülern die Gelegenheit, das Klassenzimmer zu verwüsten.
 

Grandpa Jiraiya ist ein echter Perversling.

Er bespannt die Mädchen in der Umkleide und schreibt kleine Pornoromane. Ich habe ihn zwar wirklich lieb, aber das ist einfach nur abartig.
 

Sein bester Freund ist Großonkel Orochimaru. Er ist mein Patenonkel und auch ihn habe ich lieb. Er erscheint zwar wie ein pädophiler Schlangenliebhaber, der gern mal seine Klasse quält, aber auch er hat einen weichen Kern. Wenn er sich mit mir unterhält, dann spricht er sanft und immer mit einem ernst gemeinten Lächeln auf den Lippen. Er lässt mich auch seine Schlange anfassen. Und bei ihr kennt er keine Freunde, auch Jiraiya und Tsunade dürfen nicht an ‚King’ ran.
 

Alle drei spreche ich in der Schule mit ‚Mr.’ oder ‚Mrs.’. Sie behandeln mich nicht anders, als die anderen Schüler, außer vielleicht Grandpa. Aber er ist sowieso merkwürdig drauf. Grandpa Jiraiya zählt also nicht.
 

Und dann gibt es da noch Tante Shizune. Sie ist die Tochter von Grandma und ihrem ersten Mann, Dan.

Sie ist unsere Schulkrankenschwester und verpflegt Schüler, die irgendwas haben, oder so tun, als würden sie an etwas leiden.

Sie ist eine sanfte Frau, die mich, meistens, wie ihre kleine Schwester behandelt, doch manchmal fällt sie auch in die Rolle einer Mutter.
 

Die Eltern meines Paps sind nicht bekannt. Er wuchs in einem Waisenhaus auf und kennt keinen seiner Verwandten. Er hat auch nie nach ihnen gesucht. Immerhin haben sie ihn weggegeben und ihn allein gelassen.

Vielleicht ist er deshalb so besitzergreifend, was Zabuza und mich betrifft.
 

Naja, ich sollte mich vielleicht richtig vorstellen.

Ich bin 1,68 m groß, wiege 58,4 kg, habe pinke, schulterlange Haare, apfelgrüne Augen, eine breite Stirn, eine Stupsnase, schmale Lippen und einen weiblichen Körperbau.

Meine Stirn ist nicht ohne Grund so groß.

Ich werde als Streber abgestempelt, doch die Noten fliegen mir zu. Ich muss nicht lernen, also kann ich schlecht ein Streber sein, oder?
 

Es gibt eine Gruppe von Schülern, die mir das Leben schwer machen.

Sie nennen sich ‚Konoha-Rookies’ und sind ein Grüppchen Sophomores, die denken, dass sie die Schule besitzen und all das machen können, was sie wollen.

Ihr Anführer heißt Sasuke Uchiha.
 

Er ist der Starquaterback unserer Schule, Kapitän des Footballteams, ein Mitglied des Schülerrats und der feste Freund von Ino Yamanaka. Sein Vater, Fugaku Uchiha, ist der Polizeichef und seine Mutter, Mikoto Uchiha, ist eine Politikerin. Sein Bruder, Itachi Uchiha, geht auch auf die Konoha-High, doch ihn stelle ich später vor.

Sasuke legt sich gern mit älteren Schülern an und ist der beste Freund von Naruto Uzumaki.
 

Ino Yamanaka ist die Pest in Person.

Sie hat eine große Klappe, kann nicht einmal das Maul halten und ist die Schoolqueen. Sie ist die Freundin von Sasuke und sein kleines ‚Bunny’. Auf sie passt das typische Blondinen-Image. Ino ist nun einmal ein absoluter Hohlkopf. Ich glaube, wenn man gegen ihre Stirn klopft, würde es einen Wiederhall geben.

Sie ist der Kopf der Cheerleader und Redakteurin der Schülerzeitung. Ein perfekter Job für sie, da sie die Klatschtante vom Dienst ist und gern irgendwelche Gerüchte in die Welt setzt. Durch sie haben alle Schüler erfahren, dass ich mit Tsunade und Jiraiya verwandt und Orochimarus Patenkind bin.

Ihre Mutter ist ein französisches Model und ihr Vater, Inoichi Yamanaka, ist ein berühmter Star-Psychologe. Ihr Großvater ist ein Richter hier und ihr Bruder, Deidara Yamanaka, geht ebenfalls auf die Konoha-High.
 

Und dann gibt es da noch den Rest der Clique, die eigentlich nur Mitläufer sind.

Da gibt es Naruto Uzumaki, bester Freund von Sasuke und der Sohn des Bürgermeisters Minato Namikaze.
 

Neji und Hinata Hyuuga sind die Kinder der berühmten Hyuuga-Zwillinge. Dieses Paar besitzt eine Hotelkette, die gern von Stars aus aller Welt genutzt wird und sie sind Inhaber von Aktien, die immer gut im Kurs stehen.
 

Kiba Inuzuka ist der Sohn von Tsume Inuzuka. Diese besitzt eine Hundezucht, die Wachhunde züchtet und ausbildet. Stars gehen bei ihr ein und aus und auch Wachdienste nehmen ihre Züchtungen gern mit.
 

Tenten ist die Tochter eines Ehepaares, was mit Waffen Geld macht. Sie besitzen eine Waffenfabrik, die alles herstellt, vom einfachen Taschenmesser bis hin zu Kampfjets und Panzern.
 

Shikamaru Nara ist ein faules Genie und ein Spezi im Gebiet der Informatik. Kein Wunder, denn sein Vater, Shikaku Nara, ist ein Softwarehersteller, dessen Produkte international verkauft werden.
 

Shino Aburame ist der Sohn eines berühmten Biologen, Shibi Aburame, der die ganze Welt bereist und Tiere erforscht. Viele Dokumentationen sind von und mit ihm.
 

Und Choji Akimichi. Sein Vater, Chouza Akimichi, ist ein 5*-Koch, der im Weißen Haus beschäftigt ist und schon einige Kochbücher herausgegeben hat.
 

Das sind die Konoha-Rookies.

Sie bestechen einige der Lehrer um bessere Noten zu bekommen und um andere, ungestraft, mobben zu können.

Es gibt tatsächlich Lehrer, die sich auf diesen Handel einlassen und es ‚übersehen’, wenn Sasuke Freshmen in Spinde steckt, oder sie, ohne Grund, verprügelt.
 

Oh ja, die Konoha-Rookies sind gefürchtet, doch es gibt eine Schülergruppe, die noch viel gefährlicher ist.
 

Die ‚Akatsuki’.
 

Wenn man diese Jungs mit ein paar Worten beschreiben sollte, dann würde es sich in etwa so anhören:

Sie sind alle gutaussehend, unsozial, außer untereinander, intelligent, mysteriös und furchteinflößend.
 

Wenn sie die Gänge durchqueren, wird es unheimlich ruhig und jeder weicht bis zur Wand zurück, um ihnen Platz zu machen und sogar die Rookies kuschen vor ihnen. Jedenfalls die Normalen unter ihnen. Naruto ist zu doof, Sasuke zu arrogant, Ino zu lüstern und Neji zu ignorant.
 

Die Akatsuki besteht aus genau sieben Mitgliedern und der Anführer ist, ohne Frage, Pein.
 

Der große Junior mit kupferfarbenem Haar, das sogar leicht ins Orange hineinging, ist all das, was die Schwiegermutter nicht haben will.

Er hat sich sein ganzes Gesicht piercen lassen und ich meine wirklich sein ganzes Gesicht. Ich bin mir nicht sicher, was Tattoos anbetrifft, aber wahrscheinlich hat er auch diesen Körperschmuck.

Pein ist ein verdammter Riese und seine Körpergröße wird durch seinen ordentlichen Körperbau nur noch mehr betont. Waehrend andere Typen, in seinem Alter, schlaksig sind, ist er wirklich schön bemuskelt. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Genau richtig.

Er trägt fast den ganzen Tag lang eine Sonnenbrille und nur bei bestimmten Lehrern nimmt er diese auch ab. Damit zeigt er seinen Respekt dem Lehrer gegenüber.

Pein ist in fast jedem Kurs, den ich belegt habe und einer der Klassenbesten.
 

Zweite im Kommando sind Madara Uchiha und sein jüngerer Zwillingsbruder Tobi Uchiha.

Beide könnte man nicht voneinander unterscheiden, würde Madara sein Haar nicht lang und Tobi seines nicht kurz tragen.

Sie unterscheiden sich vielleicht nicht vom Aussehen her, doch ihre Persönlichkeiten sind wie Tag und Nacht.

Tobi ist ein kleiner Sonnenschein und labert ständig auf seinen Bruder ein. Er ist hyperaktiv, lustig, kindisch und naiv.

Madara ist das genaue Gegenteil. Er ist kalt, unnahbar, schweigsam und er benimmt sich so, als würde ein Besen in seinem Arsch stecken.

Beide sind die Cousins von Sasuke und Itachi, doch wurden beide von Fugaku Uchiha adoptiert, als die Eltern der Zwillinge einem Unfall erlegen sind.

Die Zwillinge sind nur in wenigen Kursen mit mir. Doch wenn ich mit ihnen habe, wird der Unterricht nicht langweilig.
 

Itachi Uchiha ist, genau wie auch sein älterer Cousin, verschwiegen, zurückgezogen und abweisend. Er hat ein schlechtes Verhältnis zu seinem Bruder und sein Hass auf seine Familie ist in der ganzen Schule bekannt. Er hasst es, dass sein Vater ihn zu einem kleinen Fugaku formen will, damit er einen perfekten Nachfolger hat. Lieber würde er diese Bürde auf Sasuke schieben, doch der Polizeichef hält nicht besonders viel von seinem jüngsten Sohn. Wie Itachi zu seiner Mutter steht, ist jedem ein Rätsel, aber es ging schon mal das Gerücht um, dass er ein absolutes Muttersöhnchen wäre. Natürlich ist dieses Gerücht ganz schnell wieder verschwunden.

Itachi hat einen Großteil der Kurse mit mir, jedoch fällt es nicht besonders auf, wenn er da ist.
 

Hidan ist komplett durchgedreht.

Er ist laut, flucht ständig, beschimpft andere Leute ohne Grund und er ist verdammt aggressiv.

Und wisst ihr, was das Lustigste daran ist?

Er ist tatsächlich ein Christ und das mit Herz und Seele.

So viel, wie ich mitbekommen habe, ist er der beste Freund von Pein und die beiden verbindet eine Art Hass-Liebe. Wenn sie sich nicht anzicken, sind sie richtig dicke zusammen.

Hidan besitzt weiße Haare, die er ständig zurückgelt, und violette Augen. Das ist wirklich mal außergewöhnlich. Außerdem ist er noch größer als Pein und vor allem, viel stämmiger. Er ist nicht dick, Gott bewahre, aber sein ganzer Körper ist durchtrainiert. Er trägt das Hemd seines Outfits meistens offen und dann kann man seine Brust erkennen. Kein Wunder, warum sich viele Mädchen nicht auf den Unterricht konzentrieren können.

Ich bin jetzt vielleicht nicht gerade ein Fangirl, aber ich ertappe mich auch manchmal dabei, ihn anzustarren. Und das Problem dabei?

Tja, er geht in jeden gottverdammten Kurs, den auch ich belegt habe!
 

Sasori Akasuna ist ein sehr ruhiger und entspannter Mensch. Er sieht immer so aus, als würde er jeden Moment einschlafen und doch ist er hellwach und seine Reflexe sind der Hammer. Im Sport ist er einer der Besten und kann sogar Tobi fertig machen und dieser Uchiha ist wirklich flink.

Der rothaarige, braunäugige Junior ist nicht besonders groß. Um genauer zu sein, er ist der Kleinste aus der Akatsuki, doch er ist mindestens genauso beeindruckend.

Er hat nur ein kleines Problem.

Er wird ausfallend und vulgär, geht man ihm zu sehr auf die Nerven. Ich habe Wörter von ihm gehört, die sich kein Bauarbeiter und auch kein Matrose trauen würden auszusprechen. In seinem Bastard-Modus ist er wirklich angsteinflößend und so kann er jeden zum Verstummen bringen. Dann traut sich sogar Pein nicht, irgendwas zu sagen. Und ich meine, Pein ist einen verdammten Kopf größer und um einiges muskulöser!

Sasori besucht, genau wie Hidan, all meine Kurse. Er ist jedoch still und man kann ihn schnell mal übersehen, wenn er nicht drankommen will.
 

Und zum Schluss gibt es noch Deidara Yamanaka.

Er ist der ältere Bruder von Ino und ein männliches Duplikat von ihr. Er schnattert den ganzen Tag, gibt viel für sein Aussehen, er ist eingebildet und die Klatschtante vom Dienst.

Jedoch unterscheidet ihn ein Punkt von seiner Schwester.

Er unterdrückt keinen Schüler und wird auch nicht gewalttätig. Dabei denkt man, dass es gerade bei ihm so sein müsste, denn er ist eine hochexplosive Persönlichkeit. Er geht gern in die Luft, vor allem wenn er mit Tobi zusammen ist und auch er ist sehr vulgär. Er liebt Kunst und denkt, dass sie nur ein flüchtiger Moment ist. Vielleicht ist er auch deshalb so fasziniert von Explosionen jeder Art. Über Kunst streitet er sich immer mit Sasori und da kann es schon mal laut hergehen.

Deidara muss einen Sprachfehler haben, denn er setzt an fast jeden Satz ein ‚yeah’ oder ein ‚un’. Der Großteil der Lehrerschaft ignoriert es einfach, doch manchmal versucht ein Lehrer ihn darauf hinzuweisen, dass er doch bitte vernünftig sprechen soll. Meistens endet es in einem sehr amüsanten Dialog, den der Lehrer verliert.

Deidara ist in sehr wenigen Kursen mit mir, doch ich habe das ‚Glück’, dass er in meinem Kunstkurs ist.
 

Das ist die Akatsuki.

Könnt ihr euch noch daran erinnern, dass ich geschrieben habe, dass sie unsozial und kalt in der Öffentlichkeit sind? Jetzt fragt ihr euch sicherlich, woher ich das weiß.

Nun ja, ich halte mich in der großen Pause meistens draußen auf um den Rookies aus dem Weg zu gehen. Ich sitze immer in einem Baum und leider sammelt sich die Akatsuki genau um diesen. Es ist ein Wunder, dass sie mich noch nicht gefunden haben und ich will mir wirklich nicht ausmalen, wie sie reagieren, sollten sie erfahren, dass ich sie belauscht habe.

Da läuft mir jedes Mal ein kalter Schauer über den Rücken. Mir stoppt der Atem, mein Herz trommelt gegen meinen Brustkorb und ich kralle mich an dem Ast fest, auf dem ich sitze. Dann bete ich zu allen Göttern, die mir bekannt sind. Ich bete zu ägyptischen, griechischen, hinduistischen und römischen Göttern, zu den Maya-Göttern und ich bete zu Allah und zu Gott. Und bis jetzt haben diese ganzen höheren Mächte wohl auch auf mich gehört und mich versteckt gehalten.

Aber, wie es nun einmal so ist, hält so eine Glückssträhne nicht sonderlich lang.
 

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Mein Tag begann mit einem absoluten Schock für mich.

Mein Radiowecker sprang an und das Lied, was dieser Sender brachte, ließ meine Ohren bluten und mich aus dem Bett springen. Welcher normale Mensch hört schon ‚Tokio Hotel’?
 

Meine Füße setzten auf dem Boden auf, doch meine benutzten Sachen von gestern lagen noch im Weg. Da mein Fußboden aus Laminat war, rutschte ich auf dem Stoff aus, meine Beine flogen durch die Luft und mein Rücken krachte, mit voller Wucht, auf den Grund. Die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst und Tränen sammelten sich in meinen Augen, denn auch mein Hinterkopf hatte eine unschöne Bekanntschaft mit dem Laminat gemacht. Und, um alles noch viel schlimmer zu machen, lief nebenbei immer noch diese widerliche Kinderband.
 

Langsam setzte ich mich auf und versucht, ich betone versuchte, wieder Luft zu bekommen. Meine Atmung hörte sich zwar ein wenig abgehackt und rasselnd an, doch der gepriesene Sauerstoff kam wieder in meinen Körper, obwohl alles dagegen protestierte und meine Brust brannte, als hätte ich Säure getrunken.
 

Ich stützte mich mit meinen Händen ab, während ich mich aufrappelte und zu meinem Wecker wankte. Dabei warf ich dem schwarzen Plastikteil einen hasserfüllten Blick zu und drückte den Schalter runter. So verstummte diese Kreischband und mein Wecker war für den nächsten Morgen gestellt.
 

Meine Hand glitt automatisch zu meinem Nachtschränkchen, auf dem meine unmodische Brille lag. Ich setzte sie mir auf und sofort schärfte sich meine Umwelt und ich konnte meine Müllhalde von Zimmer erkennen.

Es ist ein Gerücht, dass die Zimmer von Mädchen automatisch ordentlicher aussehen.

Mein Zimmer war mit Sachen vollgestopft, die unbedingt gewaschen werden mussten, mit zerknüllten Papierseiten, Heftern, die eigentlich auf meinem Schreibtisch liegen sollten, mit Büchern, die sich bis zur Decke stapelten und das Gleiche galt auch für meine CDs.

Ja, wenn andere Mädchen ihr Geld für Sachen ausgaben, kaufte ich mir CDs. Also musste man sich auch nicht wundern, warum ich mit recht abgenutzten und unmodernen Klamotten rumlief.
 

Ich schlurfte, während ich mir die Hand auf den Rücken legte, zu meinem Schrank und zog die Schranktüren auf. Ich griff nach irgendwelchen Kleidungsstücken und verließ damit mein Zimmer.

Als ich aus der Tür trat, war es fast so, als würde ich in eine andere Welt eintauchen.

Die Wände waren beige und der Flur wurde mit Sonnenlicht durchflutet. Der Boden war rein von allem Schmutz und Bilder zierten die Wände. Außerdem, hier war die Luft irgendwie so... frisch und... sauber!
 

Ich murrte leise vor mich hin und humpelte zum Bad, das meinem Zimmer genau gegenüberlag.

Auch das Badezimmer war um einiges sauberer, als meine vier Wände.

Blaue Fliesen zierten die Wände und die Decke war mit einem hübschen Himmelblau gestrichen worden. Der Boden war mit blauen Badematten ausgelegt und frische Handtücher lagen gefaltet auf dem Toilettendeckel.

Dieses Bild trieb mir ein Lächeln auf die Lippen und mein Herz wurde von Wärme überflutet.

Mein Paps war wirklich süß. Da konnte mir niemand etwas anderes erzählen. Er war vielleicht ein wenig verrückt, doch wer war das heutzutage schon nicht?
 

Ich legte meine Sachen auf den Boden, schlüpfte aus meinem Schlafzeug und stieg in die Badewanne, wo ich den Duschvorhang vorzog und die Brause in den Halter, weiter oben, steckte. Ich stellte das Wasser auf lauwarm und drehte es auf.

Sofort ergoss sich ein Schwall Wasser über mich und Gänsehaut überzog meine Haut. Es schüttelte mich kurz durch, doch dann gewöhnte ich mich an die Temperatur und konnte mich einseifen.
 

Nach zehn Minuten stolperte ich über den Badewannenrand, doch konnte mich vor einem weiteren Sturz bewahren, indem ich mich am Duschvorhang festhielt und diesem ein Stück abriss.

Was ist schon ein Stück Stoff im Gegensatz zu meinem Leben?
 

Ich stellte mich auf den Läufer, der vor der Wanne lag und schnappte mir ein frisches Handtuch. Seit mein Vater sein Spielen aufgegeben hat, übernimmt er den Haushalt ganz allein. Ich bin darüber ganz froh, denn ich bin eine absolute Niete, was solche Dinge angeht.

Ich schneide mir eher in den Finger, als dass ich eine Möhre zerhacke, oder breche mir irgendwie den Arm, wenn ich meine schmutzigen Sachen in die Waschmaschine werfen will. Das ist keine Lüge! Das ist mir wirklich schon passiert!
 

Ich rubbelte meine Haut trocken und wärmte meinen Körper durch die Reibung. Ich war schon immer eine kleine Frostbeule. Draußen kann es über 20°C sein und ich laufe trotzdem mit einem Pullover rum. Nicht, dass das schlimm wäre.

Ich setzte mir meine Brille wieder auf die Nase und betrachtete mich im Spiegel. Mit einem erschrockenen, unterdrückten Schrei sprang ich zurück und drückte mir meine Hände auf die Brust.

Wow! Kein Wunder, warum mich alle so mobbten! Ich sah ja auch aus, als wäre ich aus dem Gruselkabinett entlaufen!

Meine Haare standen in alle Himmelsrichtungen ab, meine Augen waren blutunterlaufen und tiefe, dunkelviolette Ringe hingen unter ihnen und meine Haut war blasser als normal.

Ich hätte vielleicht nicht ganz so lange lesen sollen...
 

Ich schüttelte meinen Kopf und packte meine Sachen, die auf dem Boden herumlagen.

Zuerst die Unterwäsche, die aus einem schwarzen Hotpants und einem schwarzen, zu engen BH bestand. Ich besaß nur zu kleine BHs, da ich ein sehr schüchternes Mädchen war. Ich traute mich nie, in irgendwelche Läden zu gehen und mir diese Kleidungsstücke zuzulegen.

Ich schlüpfte in ein zu weites, graues T-Shirt und zog mir ein rotes Hemd über, was denen von kanadischen Holzfällern, die man meistens im Fernsehen sah, ähnelte. Dann stieg ich in meine zerrupfte, ausgewaschene Jeans und schnallte den Gürtel bis ins letzte Loch. Ich war schon immer von zierlicher Statur. Da konnte ich noch so viel fressen.
 

Mit einer Bürste versuchte ich den Busch auf meinem Kopf in den Griff zu bekommen, was mit einem Sieg für mich endete. Ich band mir das Haar in einen hohen Pferdeschwanz, wobei die pinken Spitzen meine Schulterblättern berührten. Wenn ich sie offen trug, reichten sie mir bis unter die Schulterblätter, doch ich ging selten ohne einen Zopf aus dem Haus. Mir war es einfach zu nervig, ständig irgendwelche Strähnen aus dem Gesicht zu pusten oder zu streichen. Ein Zopf war doch so viel effektiver!
 

Ich verließ das Badezimmer und wurden von dem Geruch von frischem Toast angelockt. Genüsslich schloss ich meine Augen und tappte in die Küche, die links neben der Eingangstür lag.

Darin konnte ich meinen Paps erkennen, wie er am Küchentisch saß und die Zeitung überflog. Dabei runzelte er die Stirn und griff an seiner Kaffeetasse vorbei.
 

„Morgen, Paps. Die Tasse steht etwas weiter links.“
 

Das schien ihn aus seiner Starre aufzuschrecken, denn er zuckte zusammen und sah dann zu mir.

Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Oh... Morgen Sakura. Ich habe gerade etwas gelesen. Du weißt ja, wie das ist. Du bist einmal drin und dann versinkst du einfach.“
 

Ich nickte zustimmend und setzte mich ebenfalls an den Tisch. Vor mir standen ein Teller mit zwei Toastscheiben und ein Glas Orangensaft. Verteilt gab es Butter und Marmeladengläser, sowie auch ein Glas mit Honig.

Ich rieb mir gierig die Hände und griff nach der Butter.
 

„Triffst du dich heute noch mit deinen Großeltern? Du müsstest den Vögeln einen idiotischen Brief vorbeibringen.

Ich blickte nicht auf, sondern beschmierte mein Toast weiter, während ich nickte.

„Ich kann ihnen gern den Brief geben. Um was geht’s?“

Paps seufzte auf und rieb sich mit einer Hand die Stirn.

„Das sind Papiere vom Arzt. Er will Informationen von der Frau, die sich deine Mutter schimpft.“
 

Eine Augenbraue glitt nach oben und doch ich bestrich mein Toast weiter mit Honig.

„Was sagt Mr. Hatake?“

Paps rollte die Augen und nahm einen Schluck seines Kaffees.

„Es wird schlimmer. Und ich bin Sakumos liebster Patient. Er ist jedes Mal so aufgeregt, wenn er mich sieht. Das ist direkt beunruhigend.“
 

Ich schüttelte seufzend den Kopf und kaute weiter auf meinem Toast herum. Dann fiel mir etwas ein und ich schaute meinen Vater bittend an.

Er musste nicht lang überlegen, sondern schob mir, mit einem wissenden Grinsen, eine Zeitungsseite zu.
 

Ich dankte ihm mit einem Nicken und drehte das Papier so, dass ich das Horoskop erkennen konnte.

Mal sehen was bei Widder so stand...
 

Heute wird Ihnen etwas Aufregendes passieren... Mit Glück werden Sie es überleben.
 

In der Küche herrschte eine angespannte Stille, die allein von mir ausging und meinen Vater verwirrt zu mir blicken ließ.
 

„Sakura? Was ist los? Was steht in diesem verdammten Horoskop?“, erkundigten sich beide Seiten meines Paps und ich konnte deutlich die Sorge heraushören.
 

Ich schüttelte einmal den Kopf, machte meinen Mund zu und lächelte dann meinen Vater an.

„Keine Sorge. Dieses Horoskop ist doch sowieso absoluter Schwachsinn. Ich geh dann mal und danke für das Frühstück. Du bist wirklich der beste Paps der Welt!“
 

Ich sprang auf, schob mir den Rest Toast in den Mund, kippte ihn mit meinem Orangensaft hinter, drückte meinem Vater einen Kuss auf die Wange und verschwand aus der Wohnung, zusammen mit meiner Tasche, die ich im Laufen aufgegriffen hatte und mit meinen Turnschuhen, die ich anzog, während ich die Treppen hinuntersprang.

Ein Wunder, dass ich nicht die Stufen runterrollte und mir nebenbei irgendwas brach.
 

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Meine Schritte wurden immer unsicherer, je näher ich meiner Schule kam und damit meinen lebenden Albträumen, die aus hyperaktiven Freshmen und den Rookies bestanden.
 

Warum ich überhaupt noch auf die Konoha-High ging?
 

Leute! Ein guter Abschluss dort, öffnete dir zu jeder Universität die Türen! Wer sich so eine Möglichkeit durch die Lappen gehen ließ, war total zurückgeblieben.

Scheiß egal, ob du gemobbt und du psychisch unter Druck gesetzt wurdest. Hauptsache du bekamst dort deinen Abschluss!
 

Ich weiß, das hört sich verdammt hart an, aber so ist es nun einmal. Viele große Leute kommen von der Konoha-High.

Beliebte Autoren, weltbekannte Professoren und Nobelpreisträger, Baseballspieler und auch einige der besten Footballspieler der Welt!

Na, wenn das nichts ist!
 

Mir ging es am Arsch vorbei, wer schon alles auf diese Schule gegangen war, Hauptsache ich konnte sie abschließen und mich an einer guten Universität bewerben. Dann konnte ich meine Schulzeit vergessen und mich voll auf meine Zukunft konzentrieren.

Mein Traum war es, eine gute Ärztin zu werden und Menschenleben retten zu können. Das wollte ich schon als kleines Kind werden. Vielleicht hatte es mit dem Beruf meines Vaters zu tun, vielleicht auch nicht. Aber jedes Mal, wenn mein Paps einen neuen Fall hatte, hatte sich mein Wunsch nur verfestigt. Ich wollte unschuldigen Menschen helfen und sie wieder auf die Beine bringen.
 

Ich seufzte auf und umgriff den Gurt meiner Tasche.

Ich konnte deutlich das Zittern meiner Hände spüren und auch, wie sich mein Herzschlag beschleunigte.

Niemand sollte Angst davor haben, in die Schule zu gehen. Trotzdem minderte das nicht den Umstand, dass ich in Angstschweiß ausbrach und nun auch mein restlicher Körper zitterte.
 

Ja, die Rookies hatten es doch tatsächlich geschafft, mich in ein menschliches Wrack zu verwandeln.

Aber leider muss ich zugeben, dass ich schon immer ein mickriges Selbstvertrauen hatte. Es brauchte nicht viel und schon war ich zu schüchtern, um überhaupt aufzublicken, geschweige denn, jemanden anzusprechen.

Deshalb hatte ich noch nie etwas gegen das Mobbing unternommen und werde es wahrscheinlich auch nie. Immerhin, die Rookies sind stärker, klüger, besser aussehend und vor allem mehr als ich.

Ich war in der Schule auf mich allein gestellt.
 

Wir Streber gingen uns alle aus dem Weg, da die anderen Typen nicht auch von den Rookies gemobbt werden wollten und der Rest der Schülerschaft war viel zu cool für mich.

Solltest du dich mit mir einlassen, bist du automatisch das nächste Opfer der Rookies.

Absolut gute Aussichten auf einen Freund. Wirklich!
 

Ich überquerte, mit schnellen, langen Schritten, den Schulhof und ließ die ganzen Cliquen hinter mir, in der Hoffnung, nicht schon am Morgen von den Rookies abgefangen zu werden.

Und vielleicht hatte ich ja heute Glück, denn ich konnte nicht einen von diesen reichen Gören entdecken.

Für mich waren sie nie mehr, als das. Reiche Kinder, die von ihrem Leben gelangweilt waren und den Kick brauchten. Anstatt, dass sie sich ein ordentliches Hobby suchten, ließen sie ihre Langeweile und ihren unterdrückten Frust an mir aus.

Schönes Hobby. Wenn es ohne mich laufen würde, dann würde ich natürlich glücklicher sein.
 

Ich stieg die Treppen zum Haupteingang hoch und schlüpfte in die leeren Gänge, um zur Lehrerlounge zu kommen. Meine Großeltern hielten sich am Morgen immer da auf. Da brauchte ich gar nicht lang zu überlegen und zu suchen. Außerdem konnte ich gleich meine Bücher einpacken und mich dann ins Klassenzimmer setzen. Es war angenehmer, die Erste zu sein.

Ich hatte Zeit, mich mental auf die Stunde vorzubereiten und ich musste mich nicht durch die Schülermassen kämpfen, die immer aufkamen, wenn die ganze Schule versuchte auf einmal reinzukommen.
 

Meine Schritte hallten von den roten Wänden wider.

Ja, die Konoha-High besaß rote Wände und der Boden war mit schwarzen Fliesen ausgelegt.

Immerhin hatte der erste Direktor diese Schule bauen lassen und ihm schienen die Farben gefallen zu haben. Übrigens, der erste Direktor war der Großvater meiner Grandma. Das hieß, auch ich war mit ihm verwandt.

Cool, nicht?
 

Ich gelangte an der Tür an und klopfte vorsichtig an.

Es brauchte nicht mal ein paar Sekunden, bevor die Tür aufflog und meine jungfräulichen Augen zu tränen begannen und ich mir ein Lächeln auf die Lippen zwängen musste.

Vor mir stand mein Sportlehrer, Gai Maito.

Schon allein der Name musste bei dir eine Glocke läuten. Immerhin war er der Mann, der von der Schönheit der Jugend besessen war und ständig einen grünen Spandexanzug trug.

Oder in anderen Worten, der Bekloppte im Ganzkörperkondom.
 

„Guten Morgen, Sakura! Was kann ich für meine jugendliche Schülerin tun?!“
 

Ich zuckte zusammen und zog dann den Kopf ein.

Es war jedes Mal unschön, sich mit Gai zu unterhalten. Er war laut, hatte einen Sprachfehler und seine Zähne konnten dich erblinden lassen, wenn die Sonne falsch schien.
 

„Guten Morgen, Mr. Maito. Ich müsste etwas der stellvertretenden Direktorin geben“, murmelte ich und blinzelte zweimal, bevor Gai weg war und wieder zurückkam.

Ich schwor, dieser Mann war kein normaler Mensch!
 

„Deine Grandma kommt gleich. Komm doch rein.“

Ich nickte vorsichtig und trat durch den Türrahmen, bevor mich Gai reinziehen konnte.

Auch das war eine Unart des Sportlehrers. Er war immer so übermotiviert und schleifte dich irgendwohin, wenn du nicht schnell genug warst.
 

Schon stand ich in der Lehrerlounge und hatte die ganze Aufmerksamkeit der Lehrer auf mir.

Auch dem Lehrpersonal war bekannt, dass ich die Enkelin von Jiraiya und Tsunade war. Aber auch von den Erwachsenen wurde ich nicht anders behandelt, was ich gut fand.
 

Meine Kunst- und Musiklehrerin, Kurenai Yuuhi, lächelte mich freundlich an, während mir mein Mathelehrer, Asuma Sarutobi, zunickte.

Ich erwiderte die Geste schüchtern, doch zuckte zusammen und quietschte fast auf, als sich eine große Hand auf meine Schulter legte.

Ich fuhr herum und atmete erleichtert auf, als ich erkannte, wer hinter mir stand.
 

„Na, wie geht es meiner Lieblingsenkelin?“
 

Ich lächelte Jiraiya breit an und legte etwas den Kopf schief.

„Hallo, Grandpa! Mir geht es super! Und selbst? Wieso bist du am Samstag nicht vorbeigekommen? Paps hat dich direkt vermisst.“
 

Natürlich war der letzte Teil eine glatte Lüge gewesen, denn mein Vater hasste Jiraiya abgründig. Immerhin war er der perverse Lehrer, der mit seiner Tochter verwandt war.
 

Grandpa grinste breiter und schüttelte den Kopf.

„Ich kenne Zetsu. Er kommt mit meinem Lebensstil nicht zurecht. Warum hat er mich sonst von Zabuza ferngehalten? Was machst du eigentlich hier?“
 

Ich zog einen Briefumschlag aus meiner Tasche und reichte ihn meinem Grandpa. Dieser nahm ihn neugierig entgegen und schaute sich die Vorderseite des Umschlags genauer an.

„Hm... Sakumo will mal wieder etwas wissen... Ich werde das Tsunade geben und du kannst jetzt in deine Klasse gehen. Wenn ich mich recht erinnere, dann hast du jetzt Englisch, oder?“
 

Ich nickte und setzte mein bestes Lächeln auf. Grandpa erwiderte es gern, strich mir einmal über den Kopf und verließ dann das Lehrerzimmer.

Ich nickte meinen Lehrern noch einmal zu und machte mich auf den Weg, zu meinem Klassenzimmer, das sich in der ersten Etage befand.
 

Ein Seufzen kam über meine Lippen, als mich die Ruhe des Ganges umfing.

Heute würde ich wieder mit den Rookies zu tun bekommen und einen weiteren Tag in der Hölle durchleben.

Na dann mal los!
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

Ich öffnete die Tür zu meinem Spind und legte meine Bücher hinein. Dabei verengten sich meine Augen und vor Wut ballte ich meine Fäuste.
 

Die Rookies hatten mich mal wieder erniedrigt.
 

Sie hatten eine Essenschlacht angezettelt und bevor ich mich auf meinen Baum verziehen hätte können, hatte mich Ino als Schutzschild missbraucht. Klar, dass ich danach aussah wie ein Schwein. Und Sasuke! Dieser Wichser hatte gesagt, dass mir dieses Essen stand! Dann war die ganze Cafeteria in Gelächter ausgebrochen und ich war, vor Wut und Scham knallrot im Gesicht, aus dem Saal gestürmt.

Aber das reichte nicht!
 

Nachdem ich mich umgezogen hatte, meine Tante war so nett und besaß eine Wechselgaderobe für mich, war ich Ino, Tenten und Hinata auf dem Gang begegnet.

Auch dieses Mal konnte ich nicht schnell genug verschwinden und die drei hatten mich umzingelt. Aber sie waren nicht sofort auf mich losgegangen. Genauer gesagt, hatten sie mir auf den Rücken geklopft und sich für ihre Tat entschuldigt. Ich war zwar misstrauisch gewesen, doch hatte die Entschuldigung angenommen. Dämlich von mir, wenn ich jetzt darüber nachdachte, denn Ino hatte mir ein ‚Kick me’-Schild auf den Rücken geklebt.
 

Kein Wunder also, dass mein Tag einfach nur eine Tortur war.
 

Ich seufzte auf und meine Wut verflüchtigte sich und zog sich in die Tiefen meines Bewusstseins zurück. Das hieß nicht, dass ich sie nicht mehr verspürte. Nein, ich nahm sie wahr, doch ich ignorierte sie, so gut es nun einmal ging.
 

Ich schloss die Tür meines Spinds und sprang erschrocken zurück, als das Gesicht von Ino auftauchte und mich herablassend angrinste. Hinter ihr standen Tenten und Hinata, die beide nicht unbedingt begeistert aussahen.
 

„Hey Breitstirn! Du weißt doch, dass ich es vorhin nicht so gemeint habe. Ich dachte, dass du ein bisschen Spaß vertragen kannst. Ich hätte nicht gedacht, dass du heulend aus der Cafeteria rennst.“
 

Meine Augen verengten sich und, siehe da!, meine Wut war wieder da. Bevor ich ihr irgendwas an den Kopf werfen konnte, das ich bereuen würde, biss ich mir auf die Unterlippe und schulterte meine Tasche.

Ino schien ein wenig enttäuscht zu sein, denn ihre blauen Augen funkelten auf.

Mein Körper spannte sich an und meine Hände ballten sich zu Fäusten.
 

Ino schien davon nichts mitzubekommen, denn sie grinste mich weiterhin an. Jedoch änderte sich der Gesichtsausdruck von Tenten und Hinata und die braunhaarige 16-Jährige stupste ihre blonde Freundin an. Doch auch auf diesen Hinweis reagierte sie nicht.
 

Plötzlich schoss Inos Hand nach vorn und umschloss meine Kehle. Ich wurde durch die Wucht gegen die Wand voller Spinde geknallt und die Luft strömte aus meinen Lungen. Kurz färbte sich die Welt, die ich durch meine Augenwinkel erkennen konnte, schwarz und in meinem Kopf drehte es sich.

„Breitstirn, sei ein Schatz und übernimm meine Hausaufgaben in Spanisch. Du weißt ja, dass bei Sasuke eine Party stattfindet und die kann ich mir ja wohl schlecht entgehen lassen, nicht wahr?“
 

Jetzt brodelte meine Wut erst richtig und der Hass, den ich für die Blondine empfand, presste sich durch jede Ader in meinem Körper.

Was erlaubte sie sich da eigentlich? Wieso sollte ich ihre Hausaufgaben machen, wenn sie sie doch genauso gut selbst anfertigen konnte!

Meine Augen nahmen einen entschlossenen Ausdruck an und ich spannte mich an.
 

„Nein!“
 

Die Augen von Tenten und Hinata wurden größer, während sich Inos Gesichtsausdruck verhärtete und gefährlich wurde.
 

„Was hast du gesagt? Ich habe sowas wie ‚Nein’ gehört. Aber dieses Wort kennst du sicherlich nicht. Ich will die Aufgaben bis morgen, oder du kannst dich auf einen Tag voller Freshmen freuen.“
 

Ich ballte meine Hände zu Fäusten und drückte meine Nägel in mein Fleisch. Meine Fäuste zitterten und eine rote, dunkle Flüssigkeit tropfte von meinen Fingerknöcheln, während ich meine Lider schloss.
 

„Mach dein Zeug allein! Du gehst mir auf die Nerven mit deinem ständigen Chicksengehabe! Mach deine beschissenen Aufgaben selbst!“
 

Ups... Das war so eigentlich nicht gedacht. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich keine Zeit hatte, aber sie nicht gleich beleidigen. Autsch, das würde jetzt unschön werden.
 

Ino, Tenten und Hinata starrten mich so an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen, was ich ihnen auch nicht verübeln konnte. Immerhin, wer erwartete schon so einen Ausbruch von einem Streber?
 

Jedoch fasste sich Ino schnell wieder und funkelte mich an. Das war meine einzige Warnung, bevor ich einen stechenden Schmerz auf meiner Wange spürte und ich die Hand Inos nah vor meinem Gesicht sah.

Woah! Hatte sie wirklich gerade ihre Fingernägel in mein Gesicht gerammt? Meine Fresse, welche Maniküre feilte Fingernägel zu Krallen?
 

„Pass mal auf, du Stückchen Dreck! Du wirst mir nicht noch einmal widersprechen, oder es wird noch schlimmer enden! Verstanden?“, zischte mir die 16-Jährige ins Ohr und verstärkte den Druck, den sie auf meine Wange und Kehle ausübte.
 

Okay, das reichte jetzt wirklich! Wozu ging ich schon 10 Jahre in Selbstverteidigung, wenn ich es nicht anwandte?
 

Ich hob langsam meine rechte Faust, zog sie zurück und rammte sie in den Magen meiner Angreiferin. Dann, als sich Ino nach vorn beugte, kollidierte mein Knie mit ihrem Gesicht und sie stürzte zu Boden.
 

Die Zeit schien wie erstarrte zu sein, denn alles geschah in Slowmotion.

Ich schaute zu, wie Ino auf ihrem Hintern landete und das Blut aus ihrer Nase floss, während sie vor Schmerzen aufschrie und ihre Hände über ihre Nase hielt. Ihre blauen Augen schwammen vor Tränen des Schmerzes und der Wut und ich konnte spüren, wie ihr Hass auf mich ins Unendliche stieg.

Tenten und Hinata starrten mit geweiteten Augen und offenen Mündern zu mir und schienen es gar nicht fassen zu können, dass sich jemand gegen sie auflehnte.

Wahrscheinlich sah ich in diesem Moment nicht besser aus, denn auch ich konnte meine Überraschung fühlen.
 

Dann, ganz plötzlich, fing sich die Zeit und die Welt begann sich wieder zu drehen.

Ino funkelte mich an und könnten Blicke töten, ich wäre auf der Stelle zusammengebrochen und bei lebendigen Leibe verbrannt worden.

„Haltet sie fest!“, kam Inos gedämpfte, schrille Stimme, die für mich das Startzeichen war, loszurennen.
 

Die beiden Handlanger konnten gar nicht so schnell reagieren, wie ich schon aus dem Gang verschwunden und aus dem Schulhaus gerannt war. Mein Ziel war klar. Der Baum hinter der Cafeteria war der perfekte Ort mich zu verstecken. Ich glaubte nicht, dass Tenten oder Hinata einen Baum hochklettern würden. Ich stellte mich im Sport nicht umsonst, wie der letzte Trottel an.
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

Ich saß in dem Geäst meiner Zufluchtsstätte und versuchte meinen Herzschlag und meine Atmung zu beruhigen, denn beides raste und machte meinem Körper zu schaffen.

Ich konnte es einfach nicht fassen!

Ich hatte Ino Beleidigungen an den Kopf geknallt und sie dann auch noch verletzt! Ich glaube nicht, dass sich das schon einmal jemand getraut hatte.
 

Gut, das hieß, dass ich einen langsamen und grauenvollen Tod sterben würde, aber zurzeit herrschte in mir nur Zufriedenheit und Genugtuung.
 

Mit einem Seufzer lehnte ich mich zurück und schloss die Augen. Ich würde noch ein bis zwei Stunden in meiner Glückseligkeit schwelgen, bevor ich runterkommen und mich bösartigem Prügel aussetzen würde.
 

Jedoch wurden meine Pläne durchkreuzt, als ich Schritte hörte, die sich meinem Baum näherten. Der Weg, der zu dem Baum führte, war mit Kies ausgelegt, deshalb konnte ich auch das Herannahen von Leuten hören.
 

Die Schritte stoppten, als sie sich direkt unter dem Baum befanden und ein lauter Fluch durchschnitt die Stille, die sich kurz eingefunden hatte.

„Weißt du, warum uns dein beschissener Bruder an diesen verfuckten Baum bestellt hat?“

Okay, das war jetzt eindeutig Hidan. Es gab keinen anderen, der so viele ordinäre Wörter in einem Satz verwendete.
 

„Keine Ahnung, was Tobi schon wieder plant. Er hat mich nur angerufen und ganz aufgeregt gesagt, dass wir zu dem Baum kommen sollten. Er will uns irgendwas erzählen, was er gesehen hat.“

Und das war Madara. Diese tiefe, dunkle Stimme, die einer Nacht im Winter gleichkam, konnte man einfach nicht verwechseln.
 

„Er hätte es uns doch auch morgen sagen können, un!“

Deidara. Diesen Sprachfehler besaß nur er.
 

„Du kennst Tobi. Er will alles sofort machen. Dann sollte er uns aber auch nicht warten lassen.“

Sasori, ungeduldig wie immer.
 

„Da hinten kommt er.“

Itachi, kein Mann der vielen Worte.
 

„Es sollte ein guter Grund sein, oder ich reiße ihm persönlich den Arsch auf“, knurrte Pein, der Chef der ganzen Truppe.
 

„Leute! Ich muss euch unbedingt etwas erzählen! Ihr werdet mir niemals glauben, was ich gerade, mit meinen eigenen Augen, gesehen habe!“

Und da kam auch schon Tobi, der filmreife jüngere Zwillingsbruder von Madara.
 

Er blieb schnaufend bei den anderen stehen und schien erst mal durchatmen zu müssen, denn selbst ich konnte ihn keuchen hören und ich saß ja wohl etwas weiter oben.
 

„Was ist los? Was hast du gesehen, hmm?“, kam es angenervt, aber mit einem interessierten Unterton von Deidara
 

„Ihr kennt doch Sakura Haruno, oder?“
 

Ich holte scharf und erschrocken Luft und mein Herz machte einen großen Sprung, ich konnte es nur meinen Reflexen verdanken, dass ich nicht von dem Ast purzelte, auf dem ich saß. Zum Glück keuchte Tobi immer noch so, sonst hätten mich die Jungs eindeutig gehört.
 

„Meinst du dieses Streberschwein? Die verfuckte Enkelin von Tsunade und Jiraiya?“
 

Kaum, dass sich mein Herz beruhigte, fuhr ein schmerzhafter Stich durch es. Also auch die Akatsuki kannte mich als Streber. Es wäre mir in diesem Moment lieber gewesen, dass sie mich nicht gekannt hätten.

Zu meiner Überraschung kam Tobi mir zur Hilfe.
 

„Sie ist kein Streber! Sie ist intelligent und hängt nicht den ganzen Tag über Büchern. Aber das ist doch egal! Ihr glaubt einfach nicht, was passiert ist!“
 

Ich lehnte mich, unbewusst, weiter nach vorn und versuchte durch das dichte Blätterwerk zu sehen. Jedoch konnte ich nur schwarze, stachelige Haare erkennen und sonst nichts.
 

„Was ist es? Wir haben Schluss und ich will nicht unnötig auf dem Schulhof stehen. Es ist schon schlimm genug, dass du uns etwas erzählen willst, was uns nicht betrifft“, versuchte Madara seinen Bruder zu maßregeln, doch dieser schien es völlig zu ignorieren, denn er holte tief Luft.
 

„Aber, in gewissen Sinne, betrifft es Deidara. Immerhin ist seine Schwester darin verwickelt!“
 

„Ach wirklich, hmm? Was hat sie jetzt schon wieder gemacht?“
 

„Sie hat Sakura mitten auf den Gang angegriffen und...-“
 

„Sie hat sich, wie immer, nicht verteidigt. Schon klar“, unterbrach Sasori Tobis Satz.

Mich überraschte diese Aussage, denn woher wusste er, dass ich mich nie verteidigte? Ich dachte, dass es ihm völlig egal war, was mit mir geschah.
 

„Nein, eben nicht! Sakura hat sich verteidigt! Und wie! Sie hat Ino zuerst in den Bauch geboxt, und zwar hart, und dann hat sie ihr ihr Knie ins Gesicht gerammt! Ich habe gar nicht gewusst, dass Sakura so sportlich ist!“
 

Unter dem Baum herrschte verblüffte Stille und ich traute mich nicht, zu atmen. Was würde passieren, sollten sie mich entdecken? Würden sie probieren, ob ich mich wirklich verteidigte?
 

„Mhm... Hast du dich auch nicht versehen? Deidaras Schwester hat viele Schüler verärgert...“
 

„Ich habe vielleicht nicht so gute Augen, wie du Brüderchen, doch rosa Haare kann man nicht übersehen. Und Ino kann man auch nicht so schnell verwechseln.“
 

„Ja, schön und gut, aber warum sollte uns das, verdammt noch mal, interessieren? Sie ist ein verfuckter Streber und die verdammte Enkelin von der Stellvertretenden!“
 

„Und du nennst dich einen Christ. Sollte dich ein Pfarrer hören, er glaubt sicher, dass du schon bald in der Hölle landest, yeah.“
 

„Halt die Klappe, du Milchbubi! Wenn du mich richtig beleidigen willst dann solltest du...-!“
 

Hidan kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn ein wahres Spektakel brach los.

Ich hatte mich, leider, zu weit nach vorn gebeugt und mein Gleichgewicht verloren. Und, zu meinem Bedauern, war ich nicht kräftig genug gewesen, um mich an irgendeinem Ast festzuhalten und so rauschte ich durch das Blätterwerk und kniff die Augen zu.

In meinen Kopf wiederholte ich das Wörtchen ‚Shit’ so oft, wie es mir erlaubt war, bevor ich auf dem Boden aufkommen würde.
 

Ich hatte keine Bedenken, dass ich auf der Erde aufkrachen und mir das Genick brechen würde. Wenigstens war das ein angenehmerer Tod, als zu Tode geprügelt zu werden, weil ich unabsichtlich gelauscht hatte.
 

Jedoch wurde mein Sturz gebremst. Ich traute mich nicht, die Augen aufzumachen und wenn man in meinem Kopf hätte sehen könne, man hätte kleine Sakuras gesehen, die panisch schreiend herumgerannt wären.
 

Als nach wenigen Sekunden nichts passierte, hob ich vorsichtig ein Augenlid an und konnte spüren, wie sich der Rest meines Blutes aus meinem Gesicht zurückzog und mich bleich, wie ein Bettlaken werden ließ.

Die gesamte Akatsuki starrte mich an und mir ging nur ein Gedanke durch den Kopf.

Oh, verdammter Mist! Ich werde das nächste Mal zu Hause bleiben, wenn sich mein Horoskop so beschissen anhört!

Savior?... Oh, wait! That's just a Mirage...

Hallo, ihr Lieben!

Ich melde mich zurück und habe ein feines Kapitelchen für euch. ^^

Jetzt werden sicher einige denken: 'Ach scheiße, wieso lässt sich die Alte so viel Zeit?'

Tja, ich habe triftige Gründe dafür.
 

Ich bin, offiziell, der Vorstand der Mittelschulen in Leipzig.
 

Das heißt, wöchentliche Treffen und Freude am Helfen. Außerdem bin ich Klassen- und Schulsprecher und werde mich auch noch bald in ein Programm meiner Schule einklinken. Also, wenig Zeit fürs Schreiben.
 

Aber, seid beruhigt, nichts wird mich vom Schreiben abbringen! Muahahahahah!

Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß und dankt meinen beiden Beta-Leserinnen, dass sie sich Zeit genommen und diese FF überprüft haben.

(Wenn ihr Rechtschreibfehler findet, beschwert euch bei 'Sasuke_Freak' und 'Knuddel-chin'. ^.-)
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

Langsam und Zentimeter für Zentimeter hob ich meinen Blick und begegnete einem schwarzen Auge, das mich völlig überrascht ansah.

Und erst jetzt wurde mir bewusst, in welcher Position ich mich überhaupt befand und warum die Akatsuki alle so groß aussahen.
 

Ich saß auf dem Schoß von Tobi, der seine Arme um mich geschlungen hatte. Wahrscheinlich war das ein Reflex von ihm gewesen, denn auch er sah nicht viel gefasster aus als ich. Und schon wurde mir noch etwas bewusst.

Meine verfuckte Brille war weg! Ohne die konnte ich nicht mal so weit schauen, wie ein Maulwurf!
 

Meine Mundwinkel zuckten nervös nach oben, während ich unauffällig meine Hand wandern ließ. Irgendwo mussten meine zweiten Augen doch liegen! Ich war jetzt nicht so weit gefallen...
 

„Wow! Jetzt regnet es auch noch Mädchen! Übrigens, das ist Sakura Haruno. Das Mädchen, über das ich vorhin gesprochen habe!“
 

Ich starrte Tobi an, als wäre er total bekloppt. Naja, eigentlich ging es mir auch durch den Kopf. Ich meine, wie kann man es so easy nehmen, wenn einem etwas direkt in die Arme fällt? War er eigentlich restlos zurückgeblieben, oder passierte ihm so etwas öfters mal?

Bevor ich mich weiter wundern konnte, räusperte sich Madara und zog somit die gesamte Aufmerksamkeit auf sich.
 

„Ignorieren wir erst mal meinen Bruder. Was mich mehr interessiert, was hast du auf dem Baum gemacht, Mädchen?“
 

Und somit waren alle Blicke wieder auf mir. Hach, wie schnell sich doch das Blatt wenden konnte....

Ich wäre ja schon längst weg gewesen, hätte ich meine Brille gehabt. Aber ohne diese halben Flaschenböden, würde ich es sicher auch noch fertig bringen gegen ein Haus zu rennen. Das war mir sogar einmal passiert, als ich sieben war. Nein, wie die Zeit vergeht!

Okay, zurück zur Geschichte.
 

„Bist du stumm, hmm? Oder bist du zu dumm?“

Deidara musterte mich mit einem abschätzigen Blick, in dem ich das Schwinden seiner Geduld genau erkennen konnte.
 

Ich schluckte schwer und ließ meine Augen noch einmal wandern. Insgeheim verabschiedete ich mich von der Welt.

Schließlich atmete ich tief durch und schaute zu Boden.
 

„Ich... ich habe mich... versteckt...“, murmelte ich so leise vor mich hin, dass ich mir sicher war, dass selbst Tobi nichts verstanden hatte und ich saß immerhin auf seinem Schoß.
 

Jedoch überraschte mich Madara, denn er hob eine Augenbraue an und zog mich auf die Beine. Er zog seine Hand nicht zurück, wie ich es erwartet hatte, sondern hielt meinen Unterarm fest. Wahrscheinlich wollte er verhindern, dass ich wegrannte. Völlig unnötig, denn wie gesagt, konnte ich ohne Brille nichts sehen. Somit auch nicht meinen Fluchtweg.
 

„Vor wem hast du dich versteckt? Vor Ino?“, fragte der ältere der beiden Uchiha-Zwillinge tonlos.

Ihn schien meine Antwort nicht sonderlich zu interessieren, denn er sah mich völlig ausdruckslos an.

Aber wieso stellte er dann diese Frage?
 

Ich nickte schwach und meine Wangen brannten weiter. Diese Situation war so merkwürdig. Ich meine, man steht nicht jeden Tag vor der gefürchtetsten Gruppe der Schule und unterhält sich mit ihnen. Und vor allem, man fällt nicht jeden Tag von einem Baum und direkt in die Arme eines Akatsuki!

Was hatte ich getan, damit ich sowas verdiente? Hatte ich in meinem früheren Leben irgendwelche Verbrechen durchgeführt? Hatte ich einen Gott verärgert?

Was hatte ich getan?!
 

„Sag mal, bist du nicht das Schoßhündchen von meiner Schwester und ihren Freunden, hmm? Du hechelst ihnen doch schon hinterher, seit sie auf diese Schule gekommen sind. Wieso hast du meine kleine Schwester dann verprügelt?“
 

Mein Kopf schnappte hoch und ich funkelte Deidara mörderisch an.

Das ging eindeutig zu weit!

Ich bin den Rookies nie hinterher gehechelt! Ich hasste den Großteil von ihnen und zwar mit Leib und Seele! Diese versnobten Kinder zwangen mich dazu, ihnen hinterher zu trotten! Das war nicht meine eigene Entscheidung!
 

„Oh, sicher! Ich renne den Rookies hinterher, weil ich es liebe von ihnen gemobbt zu werden! Es ist jedes Mal ein schöner Tag, wenn ich irgendein verfucktes Schild auf den Rücken trage, das zeigt, dass ich gern getreten werde! Oder es ist perfekt, wenn ich als beschissenes, menschliches Schutzschild für Ino diene, wenn sie mal wieder die große Klappe gehabt hat! Und ich finde es herrlich, wenn ich die beschissenen Hausaufgaben für jeden der Rookies machen muss und bis spät in die Nacht sitze! Es macht mir Spaß, meine Familie anzulügen um diese verdammten Wichser zu schützen! Bist du wirklich so minderbemittelt, wie du aussiehst?!“
 

... Oooohhh, shit!

Wieso musste ich gerade vor diesen Typen so ausrasten? Habe ich nicht schon mein Testament unterschrieben, als ich vom Baum gefallen bin, wie eine überreife Frucht?

Langsam fange ich an, mein Leben zu hassen.
 

Es herrschte ein unangenehmes Schweigen und ich konnte die Blicke schon direkt auf mir spüren! Verdammte Scheiße! Wieso konnte ich nicht einfach mal mein Maul halten und es über mich ergehen lassen?
 

Die Hand, die meinen Unterarm umgriffen hatte, verstärkte den Druck. Madara schien nicht davon begeistert zu sein, dass ich gerade einen seiner Freunde beleidigt hatte.
 

„Oh, fuck! Du fluchst ja genau so viel, wie ich! Das ist doch mal hammergeil!“

Wie sehr ich mir doch meine Brille wünschte. Dann hätte ich sicher die entgeisterten Gesichter von Deidara und Tobi gesehen, doch so konnte ich nur verschwommene Umrisse erkennen. Zu schade, wirklich!
 

„Du weißt, dass du dir gerade dein eigenes Grab geschaufelt hast, richtig?“, meldete sich Pein das erste Mal zu Wort.

Seine Tonlage unterschied sich nicht von der, die er normalerweise benutzte und ich fragte mich, ob es ihn überhaupt interessierte, dass ich Deidara gerade beleidigt hatte. Dass ich meine Probleme offengelegt hatte, war ihm sicherlich völlig egal.
 

Noch immer von Deidaras Dummheit erregt, funkelte ich die Gruppe an und bereitete mich auf Schmerzen vor.

„Bring it on!“, knurrte ich und wunderte mich, über mich selbst.

Seit wann besaß ich solch Courage und legte mich mit jemanden an? Oder war es einfach nur Blödheit?

Jedoch war es jetzt zu spät, mich zu entschuldigen und um Gnade zu flehen. Die würden sowieso nicht hören und mich so oder so fertig machen. Also, warum sollte ich mich dann in den Dreck werfen und vor mich hinwinseln?
 

Deidara kicherte bösartig und ich konnte lautes Knacken hören, als er seine Fingergelenke für einen harten Schlag vorbereitete.

Ich schluckte schwer, doch hob mein Kinn und schaute den blonden Idioten störrisch an. Jedenfalls hoffte ich, dass es so aussah und ich mich nicht gerade absolut lächerlich machte.
 

„He... Hey! Sakura hat uns doch nichts getan! Wieso lassen wir sie nicht einfach in Ruhe?“

Tobi versuchte die Situation zu retten, denn er stellte sich schützend vor mich und verdeckte meine Gestalt völlig.

Woah! Seit wann war er denn so riesig? Ich kannte ihn schon seit dem Kindergarten, doch er war immer so viel kleiner als ich! Jetzt überragte er mich doch tatsächlich um einen ganzen Kopf!

...Okay, ich bin wohl ein wenig vom Thema abgedriftet...
 

„Nichts getan...? Nichts getan?! Bist du taub?! Sie hat mich beleidigt! Sie hat mich als minderbemittelt bezeichnet!“

Deidara war wohl eine echte Dramaqueen. Normale Menschen würden nicht so ein Spektakel daraus machen. Wieso ignorierte er nicht einfach meinen Kommentar? Immerhin war ich doch unter seiner Würde.
 

„Du hörst dich an wie ein Weib. Vielleicht bist du doch nicht ganz so, wie wir dachten. Vielleicht sollte ich nachts meine verfuckte Tür zuschließen, damit ich dich nicht an einem verdammten Morgen in meinem Bett finde“, kam es lachend von Hidan, der Deidara hart auf den Rücken schlug.

Den Blonden riss es glatt nach vorn, doch er konnte sich an Sasori festhalten, bevor er mit dem Boden Bekanntschaft machen konnte.
 

„Pass mit deinen dämlichen Pranken auf!“, fauchte Deidara, den immer noch lachenden, Hidan an.
 

Ich verfluchte nochmals mein Pech.

Hätte ich meine Brille nicht verloren, dann wäre ich spätestens jetzt abgehauen, aber nein!, ich musste ja die ganzen Götter beleidigen!

Ein unflätiger Fluch verließ meine Lippen, bevor ich mich zurückhalten konnte.

Und schon wieder lag die gesamte Aufmerksamkeit auf mir. Ach scheiße Mann! Das machte doch keinen Spaß mehr!
 

„Du solltest wirklich etwas an deiner Wortwahl ändern. Typen stehen nicht auf Weiber, die sich so ungehobelt ausdrücken. Es ist einfach nicht feminin“, kam es ruhig von Sasori.
 

Meine Wangen färbten sich rot und ich hätte mich am liebsten hinter dem Baum versteckt.

Ich starrte die Erde an und meine Schultern zogen sich nach oben.

„Wer... wer sagt, dass ich feminin sein will?“, murmelte ich vor mich hin und mein Gesicht brannte nun regelrecht.
 

„Dich würde sowieso kein Kerl ansprechen. Du bist ein absolutes Mauerblümchen!“, schnaubte Deidara und funkelte mich weiterhin an.

Ich schwöre, wenn Blicke hätten töten können, ich würde mit zwei Löchern im Hinterkopf auf der Wiese liegen und verbluten.
 

Bevor ich etwas erwidern konnte, ragte vor mir ein Schatten auf.

Shit! Ich hätte wirklich nicht so mein Maul aufreißen sollen! Die werden mich in kleine Teile zerfetzen und mich auf dem Schulhof verstreuen! Oh mein Gott! Ich werde meine Familie nie wieder sehen! Und ich werde Zabuza nicht mehr nerven können! Und ich...! Hey! Zabuza hat ja immer noch meine Linkin Park-CD! Dieser ignorante Typ von Bruder!
 

Ich war zu sehr in meine Gedanken vertieft, dass mir gar nicht auffiel, dass sich die Akatsuki wieder entfernte und nur Tobi zurückblieb. Erst als er mich am Arm berührte, schreckte ich auf und sah zu ihm. Und, siehe da!, ich konnte wieder klar sehen!
 

Tobi grinste mich gutmütig an und kratzte sich am Hinterkopf. Eine Geste, die an unserer Schule wirklich weit verbreitet war.

„Ignorier Deidara einfach. Wahrscheinlich hat er wieder mal seine Tage“, kicherte der schwarzhaarige Junior.

Ich nickte einfach nur mit dem Kopf und richtete meine Brille, die wie von Geisterhand, wieder auf meiner Nase saß.
 

Der Uchiha wurde plötzlich ernst und sein Lachen verstummte. Er legte beide Hände auf meine Schultern und schaute mir tief in die Augen.

Mich schüchterte diese Geste mehr ein, als dass sie mich beruhigte.

„Weißt du, Sakura, ich kann dich wirklich gut leiden. Du bist nicht wie die anderen Mädchen, die hier so rumlaufen. Du besitzt Charakter, auch wenn du es nicht zeigst. Du musst dich öfters gegen die Rookies stellen. Dann würdest du ganz schnell Freunde finden. Ich persönlich glaube ja, dass die meisten nur auf jemanden warten, der sich gegen die Rookies stellt. Vielleicht könntest ja du dieser jemand sein.“
 

Ich starrte Tobi einige Sekunden an, bis ich aufseufzte und den Blick senkte.

„Das sagst du so leicht. Ich bin viel zu schwach, um mich gegen die Rookies zu stellen. Außerdem, die halbe Schule steht hinter ihnen“, wisperte ich und schüttelte leicht den Kopf.
 

„Was war dann das vorhin? Wieso hast du dich gegen Ino gestellt? Wieso hast du Deidara so zusammengefaltet? Glaub mir, Sakura, du hast das Zeug dazu. Außerdem, du kannst dich gegen Angreifer verteidigen. Ich habe gesehen, was du kannst. Wie lange machst du schon Selbstverteidigung?“

Tobi schien wirklich daran interessiert zu sein, denn seine schwarzen Augen funkelten vor Neugier.
 

„Zehn Jahre. Mein Vater wollte, dass ich mich im Notfall verteidigen kann. Vielleicht hat er sowas ja geahnt.“

Ich lächelte betrübt und biss mir auf die Unterlippe um nicht loszuheulen. Seit wann war ich so sentimental? Hatte irgendjemand Tränengas losgelassen?
 

„Hey, jetzt komm mal wieder hoch! Dein Vater wollte einfach das Beste für dich! Daran ist nichts falsch, richtig? Also, lass deine Tränchen stecken und lächle. Lächeln steht dir so viel besser!“

Tobi schob seine Hand unter mein Kinn und hob mein Gesicht an. Ein breites, fröhliches und aufmunterndes Lächeln streckte seine Lippen und seine weißen Zähne blitzten in dem Sonnenlicht auf.
 

Ich konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern und nickte.

„Danke. Ich hätte nicht erwartet, dass du mir helfen würdest. Du bist ganz schön nett...“
 

Tobi lachte auf und kratzte sich nochmals am Hinterkopf.

„Tja, ich bin nun einmal das Herzchen in der Familie. Ich habe wahrscheinlich die ganzen guten Gene der Uchihas abgestaubt. Deswegen sehen meine Verwandten auch immer so aus, als hätten sie gerade in eine Zitrone gebissen.“
 

Ich kicherte leise und hielt mir die Hand vor den Mund, um es besser zu verstecken. Tobi grinste so breit, dass man Angst haben musste, dass seine Mundwinkel einrissen.

„Bevor ich gehe, möchte ich dir nur ein was sagen. Sakura, halt die Ohren steif. Lass dich nicht von Ino unterkriegen. Sie ist nur eine eingebildete Pute, die sich allein um ihr Aussehen kümmert. Sie hat keine Ahnung, was sie mit einer Faust alles machen kann. Und sollte sich Sasuke mit einschalten, dann zögere nicht und komm zu mir. Er ist wirklich skrupellos und schreckt auch nicht davor zurück Mädchen zu schlagen. Verstanden?“
 

Ich nickte, vollkommen verblüfft über diese Hilfsbereitschaft, und wahrscheinlich sah ich auch so aus, denn Tobi lachte herzhaft auf, verwuschelte mir das Haar und folgte seinen Leuten.
 

Ich stand noch einige Minuten nach dieser Unterhaltung unter dem Baum und starrte dem Uchiha hinterher, der hinter einer Ecke der Schule verschwunden war.

War das gerade wirklich passiert, oder war ich zu hart auf dem Boden aufgekommen?
 

Ich zwickte mich in den Arm und quietschte auf.

Okay, eindeutig kein Traum! Aber warum war Tobi dann so... so... nett zu mir? Und wieso hatte er gesagt, dass er mich mochte?

Ich verstand die Welt nicht mehr, als ich mich endgültig auf den Weg nach Hause machte.
 

XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx
 

Mein rechtes Augenlid hob sich langsam und stoppte auf der Hälfte der Strecke. Ich rollte mich auf den Bauch und sah zu meinem Wecker, dessen roten Zahlen mich zum Stöhnen brachten.

Seit wann wachte ich eine Stunde vor dem nervigen, kleinen, schwarzen Ding auf?
 

Überzeugt von der Sinnlosigkeit jetzt wieder einzuschlafen, warf ich meine Decke zur Seite und stand auf. Meine Füße setzten auf dem Boden auf und sofort verschwand die Müdigkeit.

Gänsehaut machte sich auf meinen Armen und Beinen breit und ich verkniff mir einen Fluch, der sich über meine Lippen werfen wollte.

Mensch, was nahm ich denn in letzter Zeit? Ich war doch noch nie so heftig unterwegs gewesen! Sollte Paps mitbekommen, dass ich fluchte wie ein Bauarbeiter und Matrose, dann würden meine CDs ganz schnell einkassiert werden. Und was wäre mein Leben ohne meine Musik?
 

Ich tappte zu meinem Schrank und zog mir irgendwelche Kleidungsstücke heraus, ohne wirklich darauf zu achten, was genau ich mir da überhaupt griff. Vielleicht endete ich genau deshalb mit einer dreiviertellangen, olivgrünen Cargoshose und einem schwarzen, enganliegenden T-Shirt.

Eurer Denkweise nach, sind das stinknormale Klamotten, die man ruhig anziehen konnte. Tja, nach meiner Denkweise, waren das Sachen, die ich nie und nimmer anziehen würde.

Warum sie dann überhaupt in meinem Schrank lagen?
 

Nun, meine Grandma war am Abend zuvor noch einmal hier gewesen, um mit Paps zu sprechen. Tante Shizune war auch dabei gewesen und sie hatte mir eine neue Hose mitgebracht. Und das war genau diese Cargohose, die ich ins Badezimmer schleppte.
 

Wenn ich ehrlich war, dann musste ich zugeben, dass es mir egal war, was ich heute trug. Das Gespräch von gestern hatte in mir irgendwas bewegt. Tobi hatte etwas in mir bewegt und ich fand das gruselig.

Seit wann konnten die Worte eines Jungens, den ich kaum kannte, so eine Wirkung auf mich haben?
 

Als ich mich an den Küchentisch setzte, war Paps noch nicht da. Klar, der Tisch war gedeckt, doch von meinem Vater fehlte jede Spur. Was recht ungewöhnlich war, denn er saß >immer< vor mir, am Tisch. Das war schon so, seit ich mich erinnern konnte. Na gut, wenn er damals einen Fall hatte, konnte er natürlich nicht da sein, doch wenn er frei hatte, dann hatte er immer auf Zabuza und mich gewartet.
 

Ich schaute mich misstrauisch um, doch konnte Paps nicht erkennen. Eigentlich sinnlos, was ich gerade getan hatte. Immerhin hatte ich ihn schon beim Reinkommen nicht gesehen.
 

Ich erhob mich von meinem Platz und ging zu der Tür, die in das Schlafzimmer meines Vaters führte. Dort stoppte ich, als ich seine Stimme hörte, die etwas wisperte.

„Ich glaube nicht, dass es die richtige Zeit dafür ist, es ihr zu sagen.“

Kurz herrschte Ruhe, bis Paps aufseufzte und etwas quietschte. Wahrscheinlich hatte er sich gerade hingesetzt. Ich ging ihm schon seit zwei Jahren auf die Nerven, dass er sich ein neues Bett zulegen sollte, aber auf mich hörte doch sowieso keiner.
 

„Sie ist einfach nicht so weit. ... Wie würdest du denn auf so eine Nachricht reagieren? ... Siehst du! ... Ja, ich weiß, dass ich es ihr nicht für immer verschweigen kann! ... Ja, ich weiß noch, wie Zabuza darauf reagiert hat! Denkst du wirklich, dass Sakura auf mich losgehen würde? ... Meine Fresse! Komm runter! Ich weiß selbst, was Zabuza mir an den Kopf geworfen hat! ... Ja, ich werde es ihr schon noch sagen. Keine Panik. Ich muss sie jetzt wecken gehen. Sie scheint mal wieder vergessen zu haben ihren Wecker zu stellen. Tschau, wir sehen uns in zwei Wochen.“
 

Das leise Klicken signalisierte mir, dass ich einen schnellen und leisen Abflug machen sollte. Dieses Gespräch war so merkwürdig und verschlüsselt gewesen, dass ich es einfach nicht hätte hören dürfen. Und doch stand ich an der Tür zum Schlafzimmer meines Vaters und hatte mein Ohr daran gepresst. Wenn Paps beschließen sollte, jetzt die Tür zu öffnen, dann wäre mein ganzes Cover aufgeflogen und ich würde mächtig Ärger bekommen. Und Ärger mit meinem Vater zu haben, war das Schlimmste, was dir passieren konnte.

Schön gemacht, Haruno!
 

Ich sprang schnell von der Tür weg und versuchte, ich versuchte, leise in die Küche zu sprinten. Leider lag da immer noch unser Läufer im Weg und mein Fuß hatte die dumme Angewohnheit sich immer in etwas zu verfangen. Also flog ich voll auf die Schnauze und das nicht zu leise und schmerzlos.
 

„AAAAHHH! Verdammte Scheiße! Ich glaube, ich habe mir meine Kniescheibe rausgehauen!“

Okay, das war jetzt alle andere als unauffällig.
 

Die Tür meines Vaters flog auf und krachte gegen die Wand, während er auf meine liegende Gestalt sah.

„Sakura! Was ist passiert?!“
 

Ich drehte mich, unter Schmerzen und verzogenem Gesicht, zu ihm um und kleine Tränen stahlen sich aus meinen Augen.

„Paps, ich schwöre dir, unser Läufer hat mich gerade angegriffen! Erschieß dieses Mistvieh!“
 

Ich konnte die Erleichterung in seinen Augen sehen und hören, wie er ausatmete. Dann umgriff er meine Oberarme und zog mich auf die Füße. Jedoch gab mein rechtes Bein wieder nach und ich landete mit einem lauten Krachen, das von einem Schrei meinerseits gefolgt wurde, wieder auf dem Boden.

Paps seufzte auf, beugte sich runter und hob mich, in Brautmanier, an und trug mich in unsere Küche, wo er mich auf meinen Platz setzte.
 

Du solltest wirklich etwas an deiner Schusseligkeit ändern. Irgendwann bringst du dich sicher noch mal um!“, meldete sich seine dunkle Seite zu Wort, während er mein Knie betastete und mir noch mehr Schmerzen zufügte.
 

Ich zischte auf und zuckte zusammen, doch funkelte ihn nebenbei an.

„Toll gesagt, aber wie soll ich sowas hinbekommen? Denkst du vielleicht, dass ich irgendwo einen Knopf besitze, den man einfach drücken kann?“

Ich wischte mir energisch die Tränen weg, die über mein Gesicht rollten und biss mir auf die Unterlippe.
 

Paps erhob sich wieder, verschwand in der Küche, um kurz darauf mit Salbe und einem Stützschlauch zurückzukommen.

„Da ich weiß, dass du sowieso nicht auf mich hörst und trotzdem in die Schule gehen wirst, wirst du das tragen. Das stützt dein Knie etwas. Ich hole dich von deiner Schule ab und wir fahren zum Arzt. Ich habe keine Lust, dass du dein Knie nie wieder benutzen kannst. Klar?“
 

Ich nickte leicht und beobachtete, wie er sich hinkniete, mein Hosenbein hochkrempelte und die Salbe gleichmäßig auf meinem Knie verteilte. Die Salbe wirkte sofort kleine Wunder, denn der Schmerz ließ nach und die unschöne Wärme, die ich an der verletzten Stelle befand, verschwand.

Jedoch quietschte ich auf, als Paps mir diesen Stützschlauch über den Fuß zog und es über mein Knie schob. Ich krallte mich an der Schulter meines Vaters fest und schon wieder sammelte sich Pipi in meinen Augen. Hätte ich in diesem Moment nicht so höllische Qualen durchlitten, ich hätte die Augen verdreht.
 

Als die Stützbandage saß, erhob sich Paps und ließ sich auf der anderen Seite des Tisches wieder nieder. Er füllte seine große Tasse mit Kaffee und schaufelte sich ab da so viel Zucker rein, dass ich unbewusst das Gesicht verzog. Mein Vater war der typische ‚Möchten Sie noch etwas Kaffee in ihren Zucker’-Typ und würde davon auch nicht so schnell loskommen. Lustigerweise war er strikt gegen Milch im Kaffee.
 

Bevor ich tiefer in den recht sinnlosen Gedanken versinken konnte, griff ich nach der Morgenzeitung, die auf dem Teller meines Paps lag und nahm mir die letzte Seite, auf der die Horoskope standen.

Ich überflog den einzigen Satz und konnte mir ein nervöses Kichern nicht verkneifen. Hatte ich so ein Glück, oder war der Horoskopschreiber allgemein gegen Widder?
 

Glück und Fröhlichkeit haben zwangsweise nur die anderen.
 

Oooookay.... Das machte mir jetzt schon ein wenig zu schaffen, wenn ich ehrlich war.

Ich überprüfte die Zeile, in der der Name des Verfassers stand und verengte die Augen. Ich kannte die Person, die die Horoskope schrieb.

Warum hatte ich eigentlich erst heute nachgeschaut? Früher waren die Nachrichten doch auch nicht viel besser.
 

„Paps, kennst du noch diese alte Frau, die früher auf mich aufgepasst hat?“, fragte ich nach, nachdem ich einen Schluck aus meinem Glas genommen hatte.
 

Mein Vater sah mich verwirrt an, doch nickte nach wenigen Sekunden schweigen.

„Du redest von Oma Chiyo, nicht wahr? Aber warum willst du das wissen? Die alte Schreckschraube dürfte jetzt schon lange unter der Erde weilen. Sie war schon alt, als sie auf dich aufgepasst hat.“
 

Ich verzog, mal wieder, das Gesicht und gab Paps die Seite, die ich an mich genommen hatte.

„Schau dir den Verfasser des Horoskops an. Vielleicht wird dir dann klar, warum ich gefragt habe.“
 

Er kam meiner Bitte nach und seine Augen weiteten sich.

„Was?! Oma Chiyo macht dir so das Leben schwer? Wieso das denn? Sie war doch immer so beschissen angetan von dir. Sie konnte dich nicht eine Minute mal allein lassen. Sie klebte an dir, wie eine Schmalzfliege an der Kacke klebt.
 

„Danke für diesen netten Vergleich. Du bist ein Vorbild von einem Vater“, grummelte ich leise und funkelte das Brötchen an, das ich mir gerade aus dem Korb genommen hatte.

Paps kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lachte nervös auf.
 

„Sorry... Da sind wohl die Pferde mit mir durchgegangen.“

Ich sah ihn kurz aus verengten Augen, bevor ich mich wieder entspannte und auf die Zeitung deutete.
 

„Oma Chiyo macht das sicher nicht, damit ich ein schweres Leben habe. Du weißt doch, wie sie war. Sie war schon immer mysteriös und pessimistisch veranlagt. Und außerdem wusste sie nichts von meiner Abergläubigkeit. Das weißt du.“

Schon lustig, dass ich mein Kindermädchen so feurig verteidigte. Immerhin war sie ganz schön streng gewesen und hatte mich heftigst gefordert. Wenn ich etwas nicht perfekt hinbekommen hatte, musste ich es gleich noch einmal anfertigen. Das war bei Hausaufgaben, sowie bei meinen Selbstverteidigungskursen gewesen. Wenn ein Tritt nicht richtig gelungen war, musste ich ihn solange üben, bis mein Lehrer mir ein ‚Ausgezeichnet’ aufgedrückt hatte und dieses Wort war verdammt verstaubt bei ihm gewesen.
 

„Wenn du meinst. Sag mal, wieso bist du schon wach? Du stehst doch normalerweise erst eine halbe Stunde bevor du gehen musst auf. Ist irgendwas passiert? Hattest du einen Albtraum? Hat dich eine deiner Freundinnen aus dem Bett geklingelt?
 

Ich senkte schnell den Blick, damit Paps nicht meine verletzte Miene erkennen konnte.

Ja, ich belog meinen Vater, jedoch nur, was mein Sozialleben anging. Ich war sonst wirklich offen und ehrlich, doch dieses Thema war eine große Ausnahme. Ich wollte Paps nicht gegen meine Schule aufhetzen, indem ich ihm erzählte, dass ich gemobbt und missachtet wurde. Es würde überhaupt nicht gut ankommen, wenn ein Vater in Rage vor den Schultoren auftauchen würde und Jugendliche zusammenschrie, oder verprügelte. Oder besser noch, mit einer Handfeuerwaffe bedrohte.

Klar, ich liebte Paps, doch es gab Dinge, die man besser vor ihm verschwieg.
 

„Keine Ahnung, warum ich jetzt schon wach bin. Vielleicht bin ich gestern zu früh ins Bett gegangen?“

Oh, Mist! Seit wann konnte ich schamlos lügen? Normalerweise würde ich schon bei dem Versuch eine Lüge aufzutischen, feuerrot werden und anfangen zu stottern. Ich war gestern nicht früh ins Bett gegangen. Um ehrlich zu sein, ich war erst kurz nach 1 in der Nacht, in mein Nest, wie ich es so liebevoll nannte, gefallen.
 

Mein Vater schaute mich einige Sekunden schweigend an, bis er mit den Schultern zuckte und sich seinem Zucker mit Kaffee zuwandte.

„Dein Problem. So konnte ich wenigstens dein Knie behandeln, ohne dass du zu spät zur Schule kommen würdest. Praktische Sache, das früher Aufstehen.“
 

„Ha ha, ich lach mich tot. Das ist der Witz des Jahres! Ein Schenkelklopfer für Prothesenträger! Du hast dich selbst übertroffen, Zetsu Haruno. Du solltest deine eigene Comedyshow haben.“
 

Jetzt ist aber Schluss mit deinem Sarkasmus, Kind! Woher hast du diese Dinge überhaupt?

Paps verengte die Augen etwas und schickte mir ein Funkeln über seinen Tassenrand.
 

„Ja, woher hab ich das nur?“, kam es belustigt und gespielt nachdenklich von mir. „Das müsste eigentlich in den Genen liegen, oder?“
 

„Sakura, hör auf. Ich habe am frühen Morgen noch keinen Sinn für Humor. Schon gar nicht für deinen sarkastischen, zynischen Humor, der mir schon normalerweise auf den Wecker geht“, knurrte Paps und ich merkte, dass ich die Grenze erreicht hatte.
 

„Ist in Ordnung. Ich bin schon leise. Sag mal, weißt du ob Zabuza diese Semsterferien wieder zu uns kommt?“, fragte ich, mit echter Neugier.
 

Mein Vater entspannte sich und nickte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.

„Ja, und er wird einen Freund, sowie seine Freundin mitbringen. Du kennst seine Freundin doch noch, oder?“
 

Ob ich sie noch kannte?! Das war doch jetzt ein Scherz! Sie war die beste Freundin, die ich jemals hatte! Sie war so nett und höflich und hilfsbereit. Da hatte sich Zabuza wirklich ein tolles Mädchen geangelt.
 

Zwischen Paps und mir legte sich eine entspannte Ruhe, in der wir gemütlich unser Frühstück verzehrten. Ich war etwas eher als mein Vater fertig, also räumte ich mein Zeug weg und testete gleichzeitig die Stabilität der Stützbandage.

Ein Wunder der orthopädischen Technik, wenn ich mal ehrlich war. Ich konnte mein Bein wieder bewegen und die Schritte taten nicht mehr zum Quietschen weh. Klar, ich konnte mir ab und zu ein Zusammenzucken nicht verkneifen, aber ich hatte mir sicherlich die Kniescheibe zertrümmtert!... Okay, vielleicht war ich ein wenig zu dramatisch... Aber nur ein wenig!
 

Ich humpelte zur Wohnungstür und zog mir dort, quälend langsam, die Schuhe an. Ich schulterte meine Tasche und passte auf, dass ich meine gesunde Seite belastete. Ich drückte meinem Paps noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich aus der Wohnung trat und mich einem neuen Schultag stellte.
 

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Ich schlüpfte durch eine Lücke, die die Schülermassen bildeten und drehte schnell und in Hektik, das Schloss meines Spindes. Zum Glück, besaß ich ein ausgezeichnetes Gedächtnis, das auch in gefährlichen Situationen funktionierte.
 

Warum ich rannte, wie eine Bekloppte und so schnell wie möglich rauskommen wollte?

Ganz einfach.

Ino hatte es auf mich abgesehen und zwar so sehr, wie noch nie zuvor. Immerhin hatte ich ihre Nase bösartigst demoliert und ihren Stolz verletzt. Ich meine, es ist verdammt peinlich für eine Schoolqueen, wenn sie von einem Streber geschlagen wird. Und man kann diese Aussagen zweideutig sehen. Ich war, eigentlich, in allem besser, als sie. Außer in Dingen, die mit dem Aussehen zu tun hatten. Aber dieses Feld überließ ich ihr gern.
 

Außerdem, mir schwebte noch immer mein Horoskop vor den Augen. Hatte ich mir nicht erst gestern geschworen, dass ich nicht in die Schule gehen würde, wenn sich mein Horoskop so beknackt anhörte?

Tja, und wieder war ich hier.

Und wieder hatte ich Probleme!
 

Eine Hand packte mich von hinten und zog mich von meinem Spind weg. Aus meiner Kehle kam ein gurgelndes Geräusch, als sich mein T-Shirt in meinen Hals schnitt und mir die Luft abschnürte. Jedoch wurde ich entlassen, nur um mit meinen Rücken und Hinterkopf hart gegen die gegenüberliegende Spindwand geknallt zu werden.
 

Der Sauerstoff flutete aus meinen Lungen und Sterne tanzten vor meinen Augen. Meine Sicht trübte sich, als Tränen, die sich durch den Aufprall gebildet hatten, drohten auszubrechen.

Ich blinzelte wie verrückt um wieder ein scharfes Bild zu sehen und mir gelang dies auch, jedoch war ich nicht so froh über das, was ich erkennen konnte.
 

Sasuke, Neji und Kiba standen vor mir und schauten mich von wütend zu ausdruckslos an.

Kiba kochte schon fast, Neji blickte mich aus seinen geisterhaften Augen an, ohne irgendwas auszudrücken, doch Sasuke war der, den ich am meisten fürchtete. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nirgends einordnen. Jedoch schien es ein Mix aus Ärger, Genervtheit und... war das Erstaunen?
 

Kiba rammte seine Hände in den Spind hinter mir und brachte sein Gesicht direkt vor meines. Ich presste mich gegen das kalte Metall hinter mir und starrte den braunhaarigen Jungen erschrocken an, während sich mein gesamter Körper verspannte und sich auf Schläge gefasst machte.
 

Ich konnte das wilde Gemurmel von den anderen Schülern hören, die auf dem Flur stehen geblieben waren und sich das Spektakel reinzogen. Wahrscheinlich wären sie auch näher gekommen, jedoch warf Neji jedem einen warnenden Blick zu, der ihnen zu nahe kam.
 

Kibas heißer, erregter Atem streifte über meine Haut und ein kalter, eiskalter Schauer rann über meinen Rücken. Er schien zum Töten aufgelegt zu sein. Jedenfalls war er angespannt und bereit, mit Fäusten zu sprechen.
 

„Ino hat uns erzählt, was du mit ihr gemacht hast“, kam es leise, doch eindringlich von Sasuke.

Seine schwarzen, eisigen Augen lagen auf mir und ich konnte es mir nicht verkneifen mich noch mehr an den Spind zu drücken.

Ich hatte ja schon immer gewusst, dass Sasuke gefährlich und einschüchternd war, doch das übertraf jegliche Vorstellung, die ich jemals von ihm gehabt hatte.
 

„Du hast fast ihre Nase gebrochen. Weißt du, was wir jetzt mit dir machen?“
 

Ich schluckte schwer und ein Zittern ging durch meine Muskeln.

Wieso war ich jetzt schon wieder so eine Pussy? Gestern hatte ich noch meinen Mann gestanden, als ich mich gegen Ino und ihre Bitches verteidigt und Deidara zusammengefaltet hatte. Jetzt kauerte ich schon wieder vor Kerlen, die mich sowieso unterschätzten! Wieso konnte ich mich nicht einfach losreißen und mich irgendwo verstecken?
 

Kibas Faust krachte gegen den Spind, der sich neben meinem Kopf befand und hinterließ eine schöne Delle.

Meine Augen weiteten sich ein ganzes Stück und meine Kehle wurde merkwürdig trocken. Shit, die meinten es wirklich ernst!
 

„Verzieht euch in eure Klassen!“, bellte Kiba und funkelte mich an.

Warum war er eigentlich so wütend auf mich? Ino war immerhin Sasukes Freundin und verwandt waren die beiden auch nicht. Also, warum kam der Rauch schon fast aus seinen Ohren?
 

Die Schülerscharen lösten sich langsam auf und schon nach gefühlten zwei Stunden und echten zwei Minuten, war der Gang leer, sah man mal von dem männlichen Trio und mir ab.
 

Bevor ich überhaupt noch einen Atemzug machen konnte, spürte ich einen scharfen Schmerz in meinem Bauch und ich musste mich keuchend nach vorn beugen. Speichel tropfte aus meinem Mund, auf den Boden und ein saurer Geschmack machte sich auf meiner Zunge breit.

Meine Atmung setzte ebenfalls aus. Ob es durch den Schock, oder den Aufprall gewesen war, konnte ich nicht sagen.
 

Zwei Hände packten meine Schultern und mein Hinterkopf machte wieder Bekanntschaft mit dem Spind, der sich hinter mir befand. Das metallene Scheppern hallte durch den Gang, doch nirgends rührte sich etwas.
 

„Du bist kein erzogenes Haustier. Vielleicht sollte man dir erst mal Gehorsam beibringen.“

Sasuke grinste mich mit einem sadistischen, überheblichen Ausdruck an und Kiba teilte dieses Grinsen, doch mischte sich bei ihm noch Vorfreude mit darunter.
 

Ich starrte den braunhaarigen Sophomore aus großen Augen an, während sich meine Hände auf meinen Bauch gelegt hatten. Meine Beine zitterten unter ihrer Last und hätten schon längst nachgegeben, hätte Kiba nicht dieses Vergnügen, mich zu quälen.
 

„Gib ihr noch eine kleine Lektion, bevor wir zum Unterricht gehen. Sonst lässt uns Ino nicht in Ruhe.“

Aus Sasukes Kehle kam ein Seufzen, während er die Arme vor der Brust verschränkte und die Augen schloss.

Wie konnte man sich nur so entspannen, während jemand vor deinen Augen verprügelt wurde? Ach ja, wir sprachen hier ja von Sasuke Uchiha!
 

Kiba holte nochmals aus, um mich als menschlichen Boxsack zu benutzen, jedoch wurde seine Form von mir gerissen und dafür kam ein größerer Junge in mein Sichtfeld. Meine, ohnehin schon geweiteten Augen, wurden noch runder, als ich meinen Retter erkannte.
 

„Seit wann sinkt ihr so tief und greift kleine Mädchen an? Wart ihr schon immer solche Pussys? Oder seid ihr neuerdings auf den ‚Ich verprügel hilflose Mädchen, weil das so lustig ist’-Trip?“
 

Die kalte, tiefe Stimme Madaras durchschnitt die Stille, die sich breitmachen wollte und ließ Sasukes Wangen etwas an Farbe gewinnen.

Allerdings nicht vor Scham.
 

„Was mischst du dich ein? Das ist unsere Angelegenheit, also verzieh dich!“, knurrte der jüngere Uchiha.
 

Wahrscheinlich hätten sich die Beiden noch länger angezickt, hätten meine Beine nicht in diesem Augenblick unter mir nachgegeben. Ich kam mit einem dumpfen Poltern auf dem Boden auf und schloss die Augen, als der Schmerz durch mein Knie schoss. Ich musste mich von den Fliesen abstützen, um nicht völlig zusammenzusacken.
 

Madara funkelte das Trio gefährlich an und als nichts passierte trat eine Ader auf seiner Schläfe auf.

„Verschwindet!“
 

Ich zuckte durch die schneidende und autoritäre Stimmlage zusammen und versuchte mich hochzukämpfen, während sich die Rookies verkrümelten und irgendwas vor sich hinmurmelten.
 

In dem Flur machte sich eine unheimliche Stille breit, die nur durch mein schweres Atmen und mein leises Aufwimmern durchbrochen wurde.
 

Ich konnte mich soweit fassen, dass ich mich aufsetzen konnte, doch schwer gegen die Spinde lehnen musste. Ich achtete gar nicht darauf, ob Madara noch da war. Ich hatte andere Probleme als einen Uchiha, der mich sowieso gleich wieder allein ließ.
 

Jedoch hatte ich mich da schwer geschnitten, denn mein Körper wurde plötzlich angehoben und mein Gesicht wurde in einen schwarzen Pullover gedrückt, der angenehm nach einem herben Duftwasser roch.
 

„Bild dir ja nichts darauf ein. Ich habe dir nur geholfen, damit Tobi Ruhe gibt. Jetzt entspann dich mal wieder“, grummelte Madara, während er mich in seinen Armen hielt und mich irgendwohin brachte.
 

Jedoch war es mir in diesem Moment völlig gleichgültig, wohin mich der schwarzhaarige Junior brachte. Ich schloss nur die Augen, ließ meine Muskeln locker, atmete tief ein und genoss einfach nur das Gefühl, nein diese Einbildung, dass sich jemand um mich kümmerte

Bitter Tears

Hallo.

Okay, nicht mein bester Gruß, aber was soll man machen?

Erstmal, ein riesiges Sorry dafür, dass ich mein drittes Kapitel nicht eher rausbringen konnte, aber ich war in den Ferien und hatte ein paar andere Dinge zu tun.

Dann möchte ich mich auch dafür entschuldigen, dass ich nicht an alle eine ENS geschrieben habe, die auf meiner Liste standen. Leider war ich ein absoluter Schussel und habe diese Liste verlegt. Es hat mich ganz schön Zeit und Mühe gekostet, alle Leute zusammenzutragen.
 

Sooo, jetzt wünsche ich euch viel Spass mit 'From a Nobody to the Schoolqueen'. Und ich erhoffe mir genausoviele und schöne Kommentare, wie ich sie zum ersten Kapitel bekommen habe.
 

Jaa ne!
 

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Ich musste ein absolut abscheuliches Bild abgegeben haben, als mich Madara in das Krankenzimmer brachte.

Wie ich auf diese Idee kam?

Nun, Tante Shizune war aschfahl im Gesicht geworden und hatte sich von uns weggedreht und ein paar Mal tief Luft geholt, bevor sie Madara dazu angewiesen hatte, mich auf die Pritsche zu legen und ihr zu schildern was geschehen war, während sie mich genauer untersuchte.
 

Und genau da, möchte ich ansetzen.
 

Madara lehnte an der weißen Wand, neben der Tür und hatte die Arme verschränkt, während er ein Bein lässig über das andere kreuzte. Sein Augenmerk lag auf mir, wobei es mir doch recht egal war, denn ich hatte zurzeit andere Probleme, bestehend aus meinem Knie und meinem Bauch.
 

„Mr.Uchiha, würden Sie mir bitte schildern, warum meine Nichte so demoliert aussieht?“, fragte Shizune mit einem merkwürdigen Unterton, der mir überhaupt nicht gefiel.
 

Der schwarzhaarige Junior öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, doch ich war etwas schneller.

„Ich... ich bin von... von der Treppe gefallen und... und auf das Geländer... gekracht... Madara hat... hat mich nur... nur gefunden...“
 

Meine Tante hielt in ihrem Abtasten inne und musterte mich einige Augenblicke. Dabei waren ihre Augen so hart, wie ich es noch nie gesehen hatte.

Ich machte mich auf der Pritsche eine Nummer kleiner und schaute meine Tante angsterfüllt an, was mir jedoch völlig entging.
 

Augenblicklich änderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie lächelte mich liebevoll an.

„Du bist aber auch ein Schussel. Gut, dass Mr.Uchiha an dir vorbeigekommen ist und auch noch so nett war und dich hergebracht hat. Du würdest sicherlich immer noch daliegen. Der Unterricht hat immerhin gerade angefangen und du hast dich sicherlich wieder in einem der dunkelsten Gänge rumgetrieben, nicht wahr?“
 

Ich entspannte mich etwas und nickte langsam.

„Du kennst mich zu... genau, Tante Shizune...“, wisperte ich und senkte den Blick, während Tantchen mein T-Shirt nach oben schob und sich meinen Bauch betrachtete. Dabei verzog sich ihr Gesicht und ein zischendes Geräusch kam aus ihrem Mund.

Sowas mochte ich ungemein. Wenn ein Arzt, oder Krankenschwester nur ein ‚Uh’, ‚Hm’ oder ‚Ah’ machte und mit dem Kopf schüttelte. Das war nicht sehr beruhigend.
 

„Du wirst morgen ein schönes Hämatom haben. Und wahrscheinlich über deinen ganzen Bauch. Du musst ganz schön tief gefallen sein, wenn es gleich einen blauen Fleck gibt. Du solltest mit deinem Vater jedoch ins Krankenhaus fahren und sichergehen, dass du keine inneren Verletzungen hast. Ich will nicht, dass meine Lieblingsnichte langsam vor sich hinsiecht. Verstanden?“
 

Ich nickte schwach und ließ meinen Kopf zurück auf die Pritsche sinken.

Meine ganze Kraft schien mich verlassen zu haben und ich konnte kaum ein Muskel bewegen.
 

„Und was ist mit deinem Knie? Das ist sicherlich nicht in der Schule passiert, sonst hättest du keine Stützbandage.“
 

Ich hob mein rechtes Augenlid an und schaute meine Tante mit einem bemitleidenswerten Lächeln an.

„Ich bin heute Morgen über unseren Läufer gestolpert. Paps hatte dieses Schlauchdingens noch da. Wahrscheinlich besitzt er ein ganzes Arztset nur für den Fall, dass ich mir mal wieder etwas antue.“
 

Ein ‚Tsk’ hallte durch das Zimmer und ich schaute automatisch zu Madara, der zu Boden sah und Langeweile geradezu verströmte.
 

Tante Shizune blickte einige Male von ihm zu mir und wieder zurück, bevor sie aufseufzte und sich an den Junior wandte.

„Ich müsste kurz in die Lehrerlounge. Ich muss diesen Unfall melden. Würden Sie bitte für einige Momente auf meine Nichte aufpassen? Ich will nicht, dass ihr noch irgendwas passiert, während sie hier ist.“
 

Madara nickte ihr zu und meine Tante eilte aus dem Zimmer und ließ mich mit einem schweigsamen jungen Mann zurück, der eine einschüchternde und autoritäre Aura besaß, die dich geradezu zwang auf die Knie zu fallen und ihn als ‚Meister’ zu bezeichnen.

Und wie es schien, war es dem Uchiha bewusst, denn er sah mich mit einem ‚Ich bin besser als du’-Blick an, während er sich von der Wand abstieß und langsam auf mich zuging.
 

Tja, ab genau diesen Zeitpunkt machte sich in mir Panik breit und ich hielt, schon rein aus einem Reflex heraus, nach einem Notausgang Ausschau. Schweiß sammelte sich auf meiner Stirn und mein Herzschlag, sowie meine Atmung beschleunigten sich. Außerdem weiteten sich meine Augen und ich drückte mich in die Pritsche. Dabei verkrallte ich mich in der weißen Unterlage, die die Liege vor Bazillen schützte.
 

Madara kam neben mir zum Stehen und schaute von oben auf mich herab. Genau hier, wurde mir unser Klassenunterschied klar.

Er war bestimmend, kalt und von sich selbstüberzeugt.

Ich war unsicher, schüchtern und besaß absolut kein Selbstvertrauen. Außerdem war ich nicht mehr als Abschaum in seinen Augen.
 

„Eigentlich sollte mich das ja gar nicht interessieren, aber wieso hast du deine Tante angelogen und Sasuke und seine Freunde beschützt? Das will nicht ganz in meinen Kopf rein.“

Seine Stimme war seidig weich und leise, fast als wollte er diese Worte nicht laut aussprechen. Doch sein Wispern ging direkt unter meine Haut und meine Nackenhärchen stellten sich von allein auf. Gleichzeitig lief mir jedoch ein Schauer über den Rücken, den ich nicht ganz als ‚unschön’ bezeichnen konnte.
 

Okay, jetzt verstand ich die Welt nicht mehr.
 

Wieso verspürte ich Furcht und Aufregung zur gleichen Zeit und dann auch noch bei ihm? Und dann auch noch eine Aufregung, die man empfand, wenn man mit einem attraktiven Mann flirtete.

Madara war attraktiv, nein, er war einfach perfekt, doch ich flirtete nicht mit ihm und er ganz bestimmt nicht mit mir.

Also, warum kribbelte mein Bauch und warum schlug mein Herz nicht mehr vor Panik schneller?
 

„Du solltest das nicht zu oft machen. Manche fühlen sich dadurch gestört, wenn sie angestarrt werden. Nur ein Tipp zwischen uns beiden.“
 

Ich zuckte erschrocken zusammen und starrte Madara an, der sich nach vorn gelehnt hatte und sich mit seinen Armen von der Pritsche abstützte und mich dabei amüsiert ansah. Allerdings sah er auch gelangweilt und ein wenig schläfrig aus. Das konnte vielleicht daran liegen, dass er seine Augen halb geschlossen und sich nur sein rechter Mundwinkel etwas nach oben gezogen hatte.
 

Das Blut stieg in meine Wangen, als mir klar wurde, wie nah mir der Junior gekommen war. Unsere Gesichter trennten nur wenige Zentimeter und ich konnte spüren, wie sein Atem über meinen Hals strich.

Das veranlasste mich dazu, zurückzuweichen und ihn anzustarren, während meine Augen, ohne mein Zutun!, zu seinen Lippen wanderten und sich ihre süße Zeit nahmen, um dort anzukommen.
 

Madara schien mitzubekommen, was gerade abging, denn sein Grinsen wurde breiter und seine weißen Eckzähne blitzten auf.

Wow... Mein Körper weigerte sich völlig irgendwelche Befehle auszuführen. Und mein Verstand schien gar nicht mehr vorhanden zu sein, denn sonst würde ich nicht so schamlos auf seine einladenden, schmalen, weichen Lippen starren.

Es zog mich magisch nach vorn und meine Lider fielen ein Stück herab, während Madara einfach da blieb, wo er war.
 

Was tat er da! Als normaler Mensch müsste er sich wegbewegen und zwar schnell! Wollte er wirklich ein hässliches Mädchen an seinen göttlichen Mund lassen? Wollte er sich völlig verderben?
 

Seine rauen Fingerkuppen streiften über meine Wange und strichen rosanes, dünnes Haar hinter mein Ohr, bevor seine ganze Hand meine rechte Wange einnahm und mich seine Wärme durchflutete.
 

„Sag mir, Sakura... Warum willst du nicht, dass die Wahrheit rauskommt? Du kannst es mir ruhig erzählen. Ich kann Geheimnisse gut für mich behalten...“

Täuschte ich mich, oder schwang in seiner dunklen, verführerischen Stimme ein Versprechen mit?
 

„D... das Mobben würde nur... schlimmer werden... Die jetzige Situation... ist ausreichend...“, wisperte ich, total in Madaras Bann gefangen. Dieser Bastard wusste ganz genau, dass ich ihm komplett verfallen war.
 

Der junge Uchiha grinste in Triumph, doch ließ seine sexy Maske noch nicht fallen. Er schien mich noch etwas fragen zu wollen, denn er öffnete seinen verlockenden Mund und ich hätte in dieser Sekunde dahin schmelzen können und ich war nun weiß Gott kein Fangirly!
 

„Wieso wehrst du dich nicht, Sakura? Du hast doch die Mittel dazu. Immerhin hast du einen großen Bruder, der alles für dich machen würde, deine Großeltern sind Lehrer hier, genau wie dein Patenonkel, deine Tante ist die Krankenschwester und dein Vater ist der berühmteste und beste Profiler, den es jemals gegeben hat. Außerdem... du hast auch Ino auseinandergenommen.“
 

Es war sicherlich nicht seine Absicht, mich mit seinen Worten auf die Erde zurückzuholen, doch genau diesen Effekt hatte er ausgelöst.

Ich blinzelte ein paar Mal, bevor sich meine Augen etwas verengten und ich ihn misstrauisch anblickte.
 

„Woher weißt du das mit meinem Bruder und Vater? Ich spreche nicht über meine Familie, wenn ich in der Schule bin. Und schon gar nicht vor Schülern.“
 

Madara ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, sondern ließ seinen Daumen über meine Augenringe gleiten. Dabei trug er einen tadelnden Ausdruck auf dem Gesicht und grinste mich verschmitzt an.

„Oh, jetzt habe ich wohl ein wenig zu viel verraten, nicht wahr? Willst du das wirklich wissen, Sakura?“ Als ich langsam nickte, veränderte sich sein Gesichtsausdruck überhaupt nicht. „Tja, leider werde ich es dir nicht erzählen.“

Bevor er sich von mir zurückzog und seine Miene erkaltete, drückte er mir noch einen Kuss auf die Wange und zwinkerte mir zu.
 

Völlig mit der Situation überfordert, sank mein Kopf zurück in das Kissen, das sich auch auf der Liege befand und ich starrte an die Decke. Meine Wangen brannten von dem Blut, das sich in meinem Gesicht gesammelt hatte und ich vermied es, mich unnötig zu bewegen und Madaras Aufmerksamkeit wieder auf mich zu ziehen. Er schien gerade in seinen Gedanken versunken zu sein, denn er sah mich aus getrübten, abwesenden schwarzen Augen an. Besser gesagt, er blickte durch mich hindurch.
 

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Nach einer Wartezeit von weiteren 15 Minuten, kam meine Tante wieder ins Krankenzimmer und sah ziemlich abgehetzt aus. Jedoch trug sie ein Lächeln auf den Lippen und nickte mir zu.

„Sakura, du kannst wieder in den Unterricht. Mr. Uchiha, es fällt mir wirklich nicht leicht, Sie schon wieder um etwas zu bitten, aber könnten Sie Sakura bitte zu ihrem Unterricht begleiten? Das würde mir alles ein wenig erleichtern.“
 

„Kein Problem, Miss. Ich habe jetzt sowieso noch mit Sakura Literatur. Mr. Hatake war sicherlich zu spät, aber es wäre hilfreich, wenn Sie uns einen Schein ausstellen würden.“

Madara schenkte meiner Tante ein unwiderstehliches Lächeln und stand plötzlich wieder neben meiner Pritsche. Er nahm meine Hand in seine, wobei mir der gigantische Größenunterschied auffiel und zog mich sacht auf die Beine.
 

Ich wollte zuerst wegspringen, doch mein Bauch und Knie kamen mir zuvor und ich sackte leicht ein. Der Schmerz raste durch meinen Körper und raubte mir, mal wieder, die Luft.

Shizune schaute mich besorgt an und biss sich auf die Unterlippe. Jedoch verkniff sie es sich, mich zu fragen, ob ich nicht lieber nach Hause gehen wollte. Dafür kannte sie mich zu gut. Sie wusste, dass sie mich nicht davon abhalten konnte, in den Unterricht zu gehen.
 

Also biss ich die Zähne zusammen und richtete mich wieder auf.

„Können wir dann bitte gehen? Der Unterricht hat sicherlich schon begonnen.“
 

Tantchen nickte, schrieb einen Schein, der bezeugte, dass wir bei ihr gewesen waren und händigte mir den Schnippsel aus. Ich nahm ihn schnell entgegen und schulterte meine Tasche. Mir wäre beinahe ein Zischen entkommen, doch ich vergrub stattdessen lieber meine Zähne in meiner Unterlippe.
 

„Wir sehen uns später. Tschau, Tante Shizune.“

Ich humpelte, so schnell ich konnte, aus dem Krankenzimmer und begab mich auf den Weg zu dem Klassenzimmer, in dem ich eigentlich schon sitzen sollte. Ich vernahm Schritte hinter mir und wusste, dass mir Madara folgte. Und schon hatte er mich eingeholt und legte eine Hand auf meine Schulter.
 

„Du musst nicht vor mir weglaufen. Du wirst schon nichts verpassen. Immerhin bist du hier der Streber von uns beiden“, murmelte er in mein Ohr, wobei sein Atem über meine Haut strich und Gänsehaut bei mir hervorrief.

Allerdings überspielte dieses Gefühl nicht seine Worte, die doch mehr schmerzten, als ich gedacht hätte.

Vielleicht war ich doch nicht ganz so immun gegen mentale Attacken, wie ich geglaubt hatte.
 

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Als wir am Klassenzimmer ankamen, konnten wir die Stimme unseres Literaturlehrers vernehmen, der gelangweilt eine Textstelle herunterrasselte und sich weder um die Betonung noch um die Aussprache kümmerte. Ich krümmte mich, mental, unter dieser Beleidigung eines Werkes von Shakespeares.
 

Zum Glück klopfte Madara an die Tür und unterbrach die Tortur, die den großen Dichter sicherlich im Grabe drehen ließ.

Kakashi sagte etwas zur Klasse, das ich gar nicht hören wollte und kam dann zur Tür, nur um sie aufzuwerfen und schläfrig nach draußen zu blicken.
 

Als er uns beide jedoch zusammen sah, weitete sich sein grau-schwarzes Auge etwas und seine silberne Augenbraue hob sich an.

„Wo kommen Sie beide denn her? Der Unterricht hat schon vor einer halben Stunde angefangen!“
 

„Klar, und Sie waren natürlich von Anfang an da...“, murrte ich leise und bekam dafür ein leises, aus der Brust kommendes, Kichern von Kakashi, der mir auf den Kopf klopfte, als wäre ich ein kleines Mädchen.
 

„Tja, da haben Sie mich wohl erwischt, Miss Haruno. Aber jetzt zurück zu Ihnen. Wo waren Sie?“
 

Ich drückte Kakashi meine Entschuldigung in die Hand und er überflog sie überrascht. Dann sah er zu mir und musterte mich einige Sekunden schweigend, bis er seinen Blick zu Madara wendete.
 

„Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie Miss Haruno geholfen haben. Es gibt nicht viele, die dies tun würden. Und jetzt rein in die Klasse. Sie haben beide meine Vorlesung verpasst. Macbeth lese ich nur sehr selten vor.“
 

„Was für eine Schande...“, sagte ich leise zu mir selbst und schlüpfte an einem meiner Lieblingslehrer vorbei.

Und sofort lagen alle Augen auf mir und Madara, der wenige Zentimeter hinter mir war.

Ich ignorierte das Geglotze gekonnt und schritt eilig zu meinem Platz, der sich in der letzten Reihe am Fenster befand. Zu meinem großen Bedauern, saßen Pein, Hidan, Sasori und die Uchihazwillinge in der Reihe vor mir.

Na toll!
 

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„Bruderherz, wo warst du? Und warum bist du mit Sakura gekommen?“

Tobi starrte seinen großen Bruder mit einem geweiteten Auge an. Die Neugierde und Sorge sprang einen fast an.
 

Madara schaute seinen Zwilling emotionslos an und zuckte dann mit den Schultern.

„Ich war mit ihr im Krankenzimmer. Wenn ihr wissen wollt, was passiert ist, dann fragt sie selbst. Ich bin keine Tratschtante, wie manch anderer hier.“
 

Daraufhin fuhr Deidara auf und funkelte den ältesten Uchiha an.

„Halt die Klappe, du Womanizer! Dir passieren nun einmal keine Dinge, die an den Mann gebracht werden müssen!“, verteidigte sich der blonde Junior.
 

„Mhm... Dabei habe ich nicht einmal einen Namen genannt...“
 

Deidara nahm seine halb volle Wasserflasche und warf sie nach Madara, der einfach nur seinen Kopf zur Seite neigte und die Falsche an ihm vorbeifliegen ließ. Diese traf jedoch einen anderen Schüler am Kopf, der daraufhin Bekanntschaft mit dem Boden machte.
 

Hidan lachte auf und klopfte seinem etwas femininen Kumpel zwischen die Schultern, was ihn nach vorn riss. Wie immer hatte der silberhaarige Jüngling seine Kraft vergessen und so knallte Deidaras Stirn auf die Tischplatte, die aus Mahagoni gefertigt war. Allerdings machte die Art des Holzes den Aufprall nicht angenehmer.
 

Die Junior-und Seniorklassen befanden sich gerade alle in der Cafeteria oder auf dem Gelände. Immerhin war für uns gerade Mittagspause und wir konnten Schulessen oder unsere mitgebrachten Speisen verzehren, oder einfach mit Leuten reden, die den gleichen Stress besaßen, wie man selbst.
 

Es sei denn, du trägst den Namen Sakura Haruno.
 

Wenn du so heißt, dann wirst du aus allem ausgeschlossen und kannst jede Pause allein sitzen und dein Essen allein einnehmen.

Und das passiert nur, wenn du mit den Juniors und Seniors Pause hast. Und dieses Glück besitze ich nur an wenigen Tagen.

Genauer gesagt, nur an zwei Tagen und zwar am Dienstag und Donnerstag. Montag, Mittwoch und Freitag haben die Juniors mit den Sophomores Mittag. Und damit war meine Woche ganz schön verdorben.
 

Ich stocherte appetitlos in meinem Salat herum und stützte meinen Kopf von der Tischplatte ab.

Ich hatte es mir angewöhnt in der Cafeteria zu bleiben, wenn ich Essen mit den Älteren hatte. Immerhin ließen mich die ganzen Leute in Ruhe und ich bekam das Gefühl, dass ich ein ganz normaler Mensch war. Ignoriert, aber normal.
 

Langsam hob ich die Plastikgabel an und piekste ein grünes Blatt auf, tunkte es in das exquisite Dressing und schob mir das Grünzeug in den Mund.

Ich war noch nie ein Liebhaber von Gemüse. Ich bevorzugte eher Obst, doch davon bekam ich regelmäßig einen Zuckerflash und ging ab wie ein Zäpfchen.

Das war kein Scherz!

Ich hatte in diesem Zustand einmal meinen Bruder mit einem Kissen verwaffelt! Zabuza konnte sich gar nicht wehren und ich war damals erst 5 Jahre gewesen, während er mit 10 schon die anderen Kinder terrorisierte.

Seit diesem Tag bekam ich nur noch am Wochenende Obst, doch dafür konnte ich dann soviel in mich reinschaufeln, wie ich wollte.
 

Ich verzog das Gesicht und kam langsam aus meinen Gedanken zurück. Vielleicht lag es an dem Geschmack, der sich in meinem Mund breit machte, oder an der Hand, die sich auf meine Schulter gelegt hatte. In diesem Moment konnte ich es nicht ganz beantworten.
 

Tobi lächelte mich breit an und setzte sich einfach neben mich. Dabei nahm er meine Tasche auf seinen Schoß und stützte seine Ellbogen davon ab.

Ich verengte etwas meine Augen, doch äußerte sonst keinen Unmut.

„Wieso bist du heute zu spät zu Literatur gekommen? Du bist sonst immer die Erste! Ich habe mir Sorgen gemacht!“
 

Ich blickte den älteren Jungen aus den Augenwinkeln an und musterte ihn genauer. Er schien die Wahrheit zu sprechen.

Ich seufzte auf, legte die Gabel weg und schob den Salat von mir.

„Ich war im Krankenzimmer. Ich bin von der Treppe gestürzt und dumm auf dem Geländer aufgekommen. Schön blöd, was?“
 

Ich erwischte meine Hand dabei, wie sie zu meinem Hinterkopf fahren und dort über meine Haut kratzen wollte. Meine Fresse, war diese Bewegung vielleicht ansteckend? Ich hatte schon mehr als 15 Leute gesehen, die diese Geste ausgeführt hatten!
 

Tobi legte den Kopf schief und schien mich genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei glitt sein schwarzes Auge über mich und ich hatte das Verlangen, meine Hände vor meine intimsten Stellen zu halten.

Besaß Tobi neuerdings den Röntgenblick, oder warum kam ich mir so nackt vor?
 

Der Gesichtsausdruck des Uchihas veränderte sich. Sein Grinsen verschwand und wurde durch ein Runterziehen der Mundwinkel ersetzt. Seine Augenbrauen näherten sich einander und er lehnte sich mir entgegen.
 

„Was ist passiert? Du brauchst mir keinen Shit zu erzählen. Selbst du bist nicht so tollpatschig und fällst die Treppe runter und endest verletzt auf einem Geländer.“

Ihm schien wohl aufgefallen zu sein, dass mich seine Worte verletzt hatten, denn er biss sich hastig auf die Unterlippe und setzte eine entschuldigende Miene auf.
 

„Okay, das kam jetzt wohl falsch raus... Ich meinte damit eigentlich, dass du kleiner Schussel nicht schusseliger sein kannst als jetzt!... Oh, shit! Das war schon wieder falsch!“

Tobi schien direkt am Verzweifeln zu sein, denn er raufte sich die Haare und hatte die Zähne fest zusammengebissen.
 

Ich seufzte auf, schnappte mir meine Tasche von ihm, schulterte sie und schenkte dem Jungen ein leichtes, sanftes Lächeln.

„Vergiss es einfach. Ich muss jetzt zu Sport. Man sieht sich später... Vielleicht...“, mit diesen gemurmelten Worten, hob ich meine Hand und verließ die große Cafeteria, deren Decke aus Glasscheiben bestand und deren Wände ein sauberes Weiß besaß und deren Boden mit schwarzen Marmorplatten ausgelegt war.
 

Ich ging an dem Tisch der Akatsuki vorbei und blickte stur nach vorn, genauer gesagt, auf den Punkt, der kurz vor meinen Füßen war. Dabei musste ich auch an der Essenstheke vorbei, hinter der zwei ältere, freundliche Damen das Essen warm hielten und es austeilten, sollte sich jemand sein Essen hier kaufen.

Eine der beiden Frauen sah mich mit einem besorgten Blick an, doch ich ignorierte ihn und verließ die Speisehalle, die leichte Ähnlichkeit mit einem griechischen Tempel besaß.

Immerhin sahen die Wände aus, als wären sie aus Marmor gemeißelt und passende Säulen stützten das Glasdach, das die Sonne des Tages reinließ.
 

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Ich faltete meine normalen Sachen zusammen und legte sie in meinen Spind für Sport. Ich schloss die Tür aus Metall und drückte das Drehschloss zusammen und drehte die Scheibe auf die Null. Erst dann trat ich zurück und schaute mich vorsichtig und unauffällig um.
 

Die anderen Mädchen schnatterten aufgeregt miteinander und erzählten sich den letzten Tratsch, während sie sich Tonnen von Make-up auf die Gesichter schmierten und sich nur langsam umzogen.

Nein, in Wirklichkeit nutzten sie den Sportunterricht dafür aus, um den Jungs zu zeigen, was sie eigentlich hatten.

Die Weiber trugen Tops, mit tiiiiiiiiiiefen Ausschnitt, oder bauchfrei und als Hosen gab es Hotpants, oder Leggings, bei denen man die Unterwäsche durchsehen konnte.
 

Ich musste wirklich absolut fehl am Platz wirken. Immerhin trug ich ein graues, weites T-Shirt, das mir bis zu den Knien fiel und mich noch kleiner wirken ließ, als ich ohnehin schon war und eine lange, schwarze Jogginghose, an deren Seite weiße Streifen herabliefen. Ganz normale weiße Turnschuhe bedeckten meine Füße und schützten sie.

Meine Haare hatte ich zu einem hohen Zopf gebunden, der einen Großteil meiner Strähnen aus dem Gesicht hielt. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass einzelne rosa Zotteln in meine Augen hingen. Da half auch meine Brille nichts, die ich auch für Sport brauchte.

Mr. Maito hatte es mich nur ein einziges Mal ohne halbe Lupen probieren lassen, doch die Folgen waren zu gravierend gewesen. Für mich, nicht für andere.
 

Die Luft verließ meinen Körper und meine Augen sackten für eine Sekunde nach unten. Als ich wieder einatmete, hob ich meine Lider an und schlängelte mir meinen Weg durch die Mädchen, wobei ich einen Ellbogen in meine Seite bekam und fast mein Gleichgewicht verloren hätte. Ich ging zwar weiter, doch das änderte nichts daran, dass sich Tränen in meinen Augenwinkeln sammelten und ich mir auf die Unterlippe beißen musste, um nicht aufzuschreien. Ein Aufkeuchen gab es trotzdem.

Und zwar ein lautes.

Zum Glück interessierte es keines von den Weibern, sonst wäre ich echt geliefert gewesen.
 

Trotzdem konnte ich es mir nicht verkneifen, meinen Arm um meinen Bauch zu legen und etwas gebeugt zu gehen. Dabei humpelte ich auch noch und kam nicht sonderlich schnell voran.
 

Jetzt fragen sich sicherlich einige, ob ich einen Vollschuss habe. Wieso bleibt die nicht einfach vom Sport fern und entspannt sich ein wenig?

Nun ja, ich habe schon einmal erklärt, dass ich keine Stunde verpasse und das meine ich auch. Ich nehme an jedem Fach teil, egal wie schlecht es mir geht. Ich muss schon kurz vorm Sterben sein, damit ich von der Schule wegbleibe. Oder Paps fesselt mich ans Bett.
 

Ich trat durch die Doppeltür, die in die Turnhalle führte und wurde sofort von dem hellen Licht geblendet, das mir entgegensprang.

Und, nein, es war nicht die Deckenbeleuchtung, sondern vielmehr das Licht aus der Lampe, das sich auf den Zähnen von Maito Gai spiegelte.
 

Ich musste es mir verkneifen, zurückzutaumeln und mich gegen die Wand zu lehnen, denn das wäre wohl ein wenig unfair gewesen. Obwohl... Mr.Maito würde das vielleicht als Kompliment empfinden. Sicherlich würde er denken, dass mich seine brennende Jugend so überwältigt hätte.
 

Bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, verschwand das Licht und ließ mich befreit aufatmen. Jedoch versteifte sich mein Körper, als ich bemerkte, wo dieser Strahl jetzt hinzeigte.

Ich schluckte schwer und bereitete mich auf das unfassbare Grauen vor.
 

Die Tür zur Jungsumkleide flog auf und eine grüngekleidete Gestalt sprang mit der Eleganz einer männlichen Ballerina heraus.

Die Jungs, die schon da waren, stöhnten auf und einige mussten sich sogar abwenden. Auch ich bemerkte, wie mein Magen protestierte und sich ein bitterer Geschmack auf meiner Zunge breit machte.
 

„MR.MAITO!“
 

„LEE!“
 

Oh Gott, das Schwuchteltheater hatte wieder begonnen!
 

Ein Junge meines Alters, rannte mit gespreizten Armen auf Mr. Maito zu, der ihm diese Aktion nachempfand. Im Hintergrund konnte man einen fantastischen Sonnenuntergang sehen und leise Musik spielte. Alles schien wie in Slowmotion zu gehen und Wasserfälle aus Tränen spritzten aus den Augen von beiden Parteien.
 

Ich hielt mir die Hand vor den Mund, um mein hochkommendes Essen zurückzuhalten, doch dieser Versuch schien nicht viel zu helfen, denn ich musste so, oder so würgen. Zum Glück hatte ich nicht so viel gegessen.
 

Endlich fielen sich beide Grünlinge um den Hals und heulten so laut, dass es die Turnhalle durchschüttelte. Okay, das war jetzt übertrieben, aber ich empfand es als so schlimm!
 

„Mr.Maito!“

„Lee!“

„Mr.Maito!“

„Lee!“

„Mr.Mai-!“
 

„VERAMMT NOCH MAL!!! WIR WISSEN ES!!!!!“, brüllten die Jungs, die schon da waren und unterbrachen die ‚rührende’ Szene, wofür ich ihnen wirklich dankbar war.

Ich war leider zu schüchtern, um solche Vorfälle zu unterbrechen.
 

Lee und Mr.Maito lösten sich voneinander und sahen sich mit Tränen in den Augen an. Man könnte echt denken, dass sie sich über zehn Jahre nicht mehr gesehen hatten, daweil hatten beide schon die erste Stunde miteinander gehabt.
 

Ich verdrehte die Augen, ehe ich nach vorn geschubst wurde und einige ausbalancierende Schritte machen musste, die mein Knie wieder schmerzen ließen.

„Steh nicht immer im Weg rum, Streber!“, kam es von einer braunhaarigen Sophomore, die ihre langen, gelockten Haare über die Schulter warf und an mir vorbeimarschierte.
 

Ich grummelte leise in mich hinein, doch machte sonst keinerlei Anstalten, etwas zu tun. Ich würde mich nicht entschuldigen, aber ich würde mich auch nicht wehren. Immerhin hatte ich ein verletztes Knie und mein Bauch war auch nicht so kräftig, wie ich es mir vielleicht gewünscht hätte. Außerdem, warum sollte ich meine Kraft auf eine dämliche Zicke verschwenden, die dann sowieso zu den Rookies rennen und mich verpetzen würde?
 

„Okay, meine jugendlichen Schüler! Ihr werdet jetzt jugendliche 15 Runden um die Kegel rennen! Die Kraft der Jugend wird siegen!“, rief Mr.Maito begeistert durch die Halle und ein Aufstöhnen folgte auf seinen dämlichen letzten Kommentar.

Trotzdem setzten sich alle in Bewegung und machten sich dran, die Halle zu umrunden.
 

Auch ich ordnete mich in die Massen mit ein und vertuschte mein Humpeln, so gut ich konnte. Allerdings hieß das, dass ich besonders langsam rennen und auch besonders vorsichtig auftreten musste. So fiel ich schnell ans Ende des Feldes und wurde schon wieder von den ersten Jungs überholt, die ich zu gut kannte. Nämlich Sasuke, Kiba, Neji und Naruto.
 

Der braunhaarige Hundeliebhaber fuhr seinen Ellbogen aus und wollte mir diesen in die Seite rammen, doch ich machte, gottseidank, einen Schritt zur Seite, so dass seine Attacke ins Leere ging.

Kiba sah nicht gerade begeistert aus, dass sein Angriff nicht ins Schwarze getroffen hatte, doch rannte trotzdem weiter.

Ich musste mich zu sehr darauf konzentrieren, meinen Lauftakt wiederzufinden, dass mir komplett entging, wie sich Naruto zu mir umdrehte und mich kurz musterte, bevor er seinem Freund einen missbilligenden Blick zuwarf.

Ich bekam auch nicht mit, wie Tobi seine Hände zu Fäusten ballte und Madara Kiba abschätzig ansah.
 

Als ich mich wieder in meinen Takt einfand, war schon ein Großteil der Jungs und Mädchen an mir vorbeigezogen. Mir persönlich war es ja völlig egal. Von mir aus, könnte ich noch rennen, wenn die anderen schon auf den Weg nach Hause waren.
 

„Du humpelst. Bist du umgeknickt, als du diesem Idioten ausgewichen bist?“, kam eine Stimme von rechts und ich zuckte erschrocken zusammen. Ich wäre auch nach links ausgewichen, doch meine Schulter berührte einen anderen Körper und ich wich auch von dieser Seite zurück.

Verwirrt schaute ich die beiden an, die an meiner Seite liefen.
 

Tobi blickte mich besorgt an und Madara hatte seine Augen nach vorn gerichtet.

„Äh, was?“
 

Der Jüngere der beiden Zwillinge grinste kurz, doch dann wurde seine Miene wieder besorgt.

„Du humpelst. Ist das passiert, als dich dieser Trottel attackiert hat?“, fragte er nochmals und brachte mich dazu, nach unten zu sehen. So erkannte ich auch, dass ich tatsächlich humpelte und dass mein Knie ganz schön viel unter mir weggab.
 

„Äh... Nein, ich bin heute Morgen über einen Läufer gefallen. Du hattest heute Mittag recht. Ich bin ein kleiner Schussel.“

Ich lächelte ihn an und versuchte mein Bein ein wenig zu stabilisieren, doch ein heftiger Schmerz schoss durch mein Knie. Meine Fresse, ich war doch nicht so fett, dass mein Bein mein Gewicht nicht tragen konnte!
 

„Vielleicht solltest du dich an den Rand setzen. Du machst es sonst nur schlimmer.“

Ich schüttelte den Kopf und versuchte nur, mein Gehumpeln besser zu vertuschen, was mir, wie ich betrübt feststellen musste, nicht gelang.

Tobi und Madara tauschten einen Blick über meinen Kopf und sahen mich dann mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Du weißt schon, dass Sport nicht so wichtig ist, wie die anderen Fächer, oder?“, erkundigte sich der langhaarige Uchiha misstrauisch.

Ich musste mir wirklich auf die Zunge beißen, um mir einen Kommentar zurückzuhalten. Es reichte schon, dass ich Deidara am vorhergehenden Tag beleidigt hatte. Da brauchte ich noch eine schnippische Bemerkung loswerden. Es war bestimmt unhöflich ‚No shit, Sherlock!’ zu sagen.
 

„Ich weiß. Aber ich habe noch nie eine Stunde verpasst und das werde ich auch nicht! Ich werde diese Schule mit erstklassigen Noten und Bemerkungen verlassen!“, schnaufte ich und blickte stur nach vorn.
 

Die Zwillinge sahen mich jetzt überrascht an, doch ich ignorierte es größtenteils.

„Wollt ihr nicht lieber mit euren Freunden laufen? Bei mir kann es noch etwas dauern, bis ich die ganzen Runden zusammenhabe.“

Ich war ja nicht herzlos. Ich wollte diese Sportasse nicht zurückhalten, also musste man sie einfach mal ansprechen.
 

„Wir wollten es sowieso langsamer angehen lassen. Wir laufen lieber mit dir, nicht wahr Bruderherz?“

Tobi grinste mich breit an und joggte gelassen neben mir her. Es war schon irgendwie deprimierend. Bei ihm sah es so verdammt einfach aus! Klar, ich war verletzt, aber es war trotzdem niederziehend.
 

„Mhm...“, war Madaras Antwort auf die vorangegangene Frage seines Bruders.

Manchmal fragte ich mich wirklich, wie Tobi ein Uchiha sein konnte. Vielleicht wurde er im Krankhaus mit einem anderen Baby vertauscht? Obwohl... Dann würde er Madara ja nicht so ähnlich sehen.
 

„Sakura? Worüber denkst du gerade nach?“, fragte Tobi unschuldig.
 

„Darüber, dass du im Krankenhaus sicherlich vertauscht wurdest“, antwortete ich abwesend, bis mir auffiel, dass ich gerade etwas nicht gerade Freundliches gesagt hatte.
 

Ich schlug mir die Hand vor den Mund und sah den jüngeren Zwilling schuldbewusst an. Dieser lachte nur auf und schüttelte den Kopf.

„Oh, keine Panik! Das wird mir so oft gesagt, dass ich es mittlerweile sehr lustig finde! Aber ich bin nicht der Einzige. Unser großer Bruder ist genauso. Den vergesse ich immer gern mal. Immerhin ist er kaum zu Hause. Aber wenn Shisui mal da ist, dann ist es nicht ruhig!“
 

Madara schnaubte und verdrehte die Augen.

„Ja. Unser großer Bruder ist ein größerer Affe als Tobi und das soll schon was heißen. Er hat unsere Mikrowelle in die Luft gejagt und unser Bad geflutet. Außerdem macht er jedes Mal ein Fenster kaputt oder fackelt irgendwas an. Ich frage mich wirklich, wie Itachi sein bester Freund werden konnte.“
 

Tobi lachte und fiel etwas zurück und ich kicherte leise, was meinem Bauch nicht ganz so gut tat.

Madaras Mundwinkel hob sich etwas und er schüttelte missbilligend den Kopf, doch man konnte sehen, dass er es nicht ernst meinte.
 

Als sich Tobi wieder beruhigte, holte er wieder auf und strahlte mich an.

„Weißt du, ich habe da so eine Theorie. Jeder von uns braucht einen Idioten als Freund. Bruderherz hat mich, Itachi hat Shisui und Sasuke hat Naruto. Also jeder unterkühlte, unfreundliche, eingebildete Arsch hat sein Gegenbild.“
 

Ehe sich Tobi ducken konnte, bekam er eine Faust über den Kopf gezogen.

„Nenn mich noch einmal einen Arsch und ich werde Onkel Fugaku davon überzeugen, dass du schon immer ins Ringerteam wolltest und dass du besonders gern von Mr. Maito und seinem Klon unterrichtet werden würdest“, knurrte Madara und funkelte seinen Bruder an.
 

Ich konnte mein Lachen nicht zurückhalten und es brach aus mir heraus. Leider gab es da immer noch diesen riesen blauen Fleck auf meinem Bauch, der auch mitmischte. Jedoch hielten mich diese Schmerzen nicht davon ab, mich fast einzuschiffen.

„Hahaha! Au.. Haha! Oh, ich darf nicht... Hahaha... nicht lachen! Haha... Au!“
 

Durch diese Aktion handelte ich mir verwirrte Blicke von Madara und Tobi ein, bis der Jüngere auch einstimmte und auf mich deutete. Der Größere schüttelte den Kopf, doch war ein verdammt breites Grinsen auf seinem Gesicht, das er nicht so leicht verstecken konnte.
 

So verging auch der Rest des Sports, indem wir drei uns unterhielten und uns sogar etwas näher kamen. Jedenfalls konnte ich das von Tobi behaupten. Madara war mir einfach ein Rätsel, das sich nicht so leicht lösen lassen würde.
 

Am Ende der Stunde rief mich Mr. Maito noch einmal zu sich, nachdem er die anderen entlassen hatte.
 

Ich musste mein Bein hinter mir herschleifen, denn die Schmerzen, die ich verspürte, wenn ich mein Fuß aufsetzte, waren zu stark. Tobi schien wohl doch Recht gehabt zu haben.

„Sie wollten mich sprechen, Mr.Maito?“, fragte ich, als ich vor ihm zum Stehen kam.
 

Der Sportlehrer strahlte mich an und zeigte mir seinen Daumen. Ich musste meine Augen zusammenkneifen, sonst wäre ich wirklich erblindet.

„Da hast du Recht, Sakura! Ich bin wirklich froh, dass du so jugendliche Freunde gefunden hast und mit ihnen deine jugendliche Energie teilst! Aber ich finde es nicht gut, dass du trotz Verletzungen am Unterricht teilnimmst. Du kannst dir ganz schnell etwas Ernstes zuziehen, wenn du dich nicht schonst. Ich sage das nicht nur als dein Lehrer, sondern auch als Sportler. Gib auf sowas Acht, oder ich muss dich auf die Bank setzen.“

Zuerst war er sein hyperaktives Ich gewesen, doch zum Ende hin, wurde er verdammt ernst, so dass ich ihm einfach zuhören musste. Es kam sehr selten vor, dass Mr.Maito mal seine natürliche Strahlemannaktion fallen ließ und sich wie ein normaler Mensch unterhielt.
 

Ich schüttelte den Kopf und setzte meinen überzeugendsten Blick ein.

„Ich will mir meine Statistik nicht durch eine lächerliche Verletzung verderben. Ich habe noch nie gefehlt und ich werde nie fehlen. Das habe ich mir vorgenommen.“
 

Mr.Maito sah mich einige Minuten schweigend an, bis er seufzte und seine Schultern sinken ließ.

„Okay, ich bewundere deinen Willen. Aber lass mich wenigstens dein Bein ansehen. Du bist ganz schön tief eingesackt. Das bereitet mir ganz schöne Sorgen.“
 

Ich schleppte mich zu den Tribünen und ließ mich auf die unterste Bank fallen. Gai beugte sich vor mich und rollte meine Hose hoch. Sein Gesicht verfinsterte sich und er tastete mein geschwollenes Knie vorsichtig ab.

„Es wundert mich, dass du nicht einfach zusammengeklappt bist. Du musst zum Arzt damit und ich verspreche dir, du wirst erst mal kein Sport mehr machen können. Wie es scheint, hat es deine Kniescheibe erwischt.“
 

Ich biss mir auf die Unterlippe um keinen Schrei loszulassen, als Gai besonders kräftig auf mein Knie drückte, doch ich konnte es nicht verhindern, dass ich heftig zusammenzuckte. Diese ruckartige Bewegung tat meinem Bauch wiederrum nicht gut und ich musste aufkeuchen.
 

Mr.Maito sah zu mir auf und seinen Augen konnte ich die Sorge und das Mitleid erkennen, das er verspürte. Ich drehte mein Gesicht weg und ließ meine Haare ins Gesicht fallen.

„Was ist passiert?“, fragte er mit einer sanften, einfühlenden Stimme, die ich noch nicht kannte.
 

Seit wann konnte Maito Gai so... so... weich sein? War er nicht ein idiotischer, lauter von der Jugend besessener Spinner? Also, wieso wollte ich ihm alles anvertrauen? Meine Sorgen, meine Ängste und meine Probleme?
 

„Ich... ich bin von der Treppe ge... gefallen und auf dem Geländer ge... ge... gelandet“, wisperte ich und Tränen drohten über meine Wange zu laufen.

Na toll, jetzt wurde ich auch noch sentimental! Warum konnte ich nicht einfach so gefühlskalt, wie Madara oder Itachi sein? Dann würde mir alles am Arsch vorbei gehen und keiner könnte mich angreifen.
 

„Sakura, du kannst mir vertrauen. Ich kann und will dir helfen. Ich werde es auch nicht deinen Großeltern und deinem Patenonkel sagen. Ich unterliege der Schweigepflicht und glaub mir, es wird besser, wenn du dich jemanden anvertraust.“
 

Ich zog den Rotz hoch und kniff die Augen zusammen, damit ich nicht einfach losheulte und ihm mein Herz ausschüttete. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass eine kleine Träne meine Wange herunterrollte und auf mein Bein tropfte.
 

„Da... Danke für das... das Angebot, aber... aber ich muss... muss jetzt gehen...“, murmelte ich und stand auf. Ich ging, so schnell es mir möglich war, zu den Umkleiden und wischte mir die Wange trocken.
 

Überrascht blieb ich stehen und blickte mich um.

Kein einziges Mädchen war noch da. Die Umkleide war völlig leer!

Umso besser für mich, denn ich wollte jetzt ganz sicher keine Beleidigungen an den Kopf geworfen bekommen.
 

Ich ging in die Dusche und entkleidete mich dort. Ich ließ meine Sachen einfach liegen und stellte mich in eine Kabine. Ich drehte das Wasser auf und ließ die heiße Flüssigkeit über meinen Körper fließen.

Vielleicht war die Einsamkeit, vielleicht war auch die Ruhe daran Schuld, dass ich meinen Tränen doch freien Lauf ließ.
 

Ich biss die Zähne zusammen und schlug meine Faust gegen die Kacheln der Dusche. Dann entfuhr mir ein tonloser Schluchzer und ich lehnte meine Stirn gegen die Fliesen, während meine Tränen von dem Wasser mitgerissen wurden und in dem Abfluss verschwanden.
 

Ich weinte, weil mein Körper so schmerzte.

Ich weinte, weil ich es nicht mehr ertragen konnte.

Ich weinte, weil ich meinen Bruder und seine Art vermisste.

Ich weinte, weil ich mich niemandem anvertrauen konnte.

Und ich weinte, weil ich so verdammt einsam und verlassen war.

The perfect Model

Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, stellte ich das Wasser ab und verließ die Dusche. Ich achtete nicht sonderlich auf meine Umwelt, denn sonst hätte ich vielleicht bemerkt, dass meine Sachen nicht mehr da lagen, wo ich sie abgelegt hatte.
 

Ich blieb vor meinem Schließfach stehen und wollte die Zahlen drehen, als mir auffiel, dass das Schloss offen war.

Mit einer bösen Vorahnung öffnete ich die Tür und starrte mit geweiteten Augen in meinen Spind.
 

Er war leer!
 

Weder meine Sachen, noch mein Handtuch lagen da! Gar nichts! Zum Glück, oder zu meinem Unglück, hatte ich meine Tasche in meinen Spind im Gang gelassen. Aber jetzt hatte ich nichts, um mich anzuziehen, oder mich abzutrocknen!

Wie sollte ich nach Hause kommen?
 

Wieder wallten Tränen auf und diesmal hielt ich sie erst gar nicht zurück. Meine Beine gaben unter mir nach und ich rutschte zu Boden, versteckt zwischen den Spindreihen und abgeschottet von der Welt.
 

Wofür hatte ich diese Pein nur verdient? Warum konnten mich alle nicht allein lassen? Was hatte ich diesen Snobs nur getan?

Ich hatte Ino verletzt, ja, aber das hatte auch einen Grund. Diese Schlampe hatte mich auf die Palme getrieben und ich habe ihr Eine verpasst! Das war nur normal! Außerdem, Kiba hatte mich schon zusammengeschlagen! Reichte es nicht, den Schlag mit gleicher Münze zurückzuzahlen? Wieso setzten sie mich dann auch noch solchen Qualen aus?

Ich wollte doch einfach nur meinen Abschluss machen!... Warum konnten sie mich nicht einfach in ruhe lassen...?
 

Ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper und ließ meinen Kopf sinken.

Jetzt war es mir auch egal, ob mich jemand hörte und mich verspottete. Ich konnte einfach nicht mehr! Jeder Mensch hat eine Grenze und meine hatte man gerade gnadenlos überschritten. Noch einmal solch einen Scherz und ich wäre ein gebrochener Mensch.
 

Die salzigen Tropfen rollten über meine Wangen und mischten sich mit dem Wasser, das von meinen Haaren abgesondert wurde. Beides tropfte von meinem Kinn, in meinen Schoß und glitt von dort über meine Beine, in Richtung Boden.
 

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Ich wusste nicht, wie lange ich schon in der Umkleide saß, als die Tür ein Quietschen gab und ein Lichtstrahl in den Raum fiel.

Ich ignorierte dieses Geräusch und schluchzte weiter leise vor mich hin und bemitleidete mich.
 

„Ist da noch jemand?“, kam es von einer männlichen Stimme, die ich heute schon so oft gehört hatte und die ich langsam begann zu mögen.

Trotzdem äußerte ich mich nicht, sondern kniff die Augen zusammen und zog die Schultern höher.
 

„Ich habe dir doch gesagt, dass hier niemand ist. Bruderherz hört neuerdings Stimmen! Ha, warte, bis ich das den anderen erzähle!“, kam es von einer ähnlichen Stimme, die der Vorhergehenden doch überhaupt nicht glich.
 

„Halt die Klappe, du Idiot! Ich versuche was zu hören!“, zischte Madara Uchiha seinem Bruder zu, der augenblicklich still wurde.

Ich musste wirklich zugeben, dass ich versuchte leise zu sein, doch die Schluchzer kamen einfach aus meiner Kehle und ich konnte nichts dagegen unternehmen.
 

Schritte näherten sich mir und ich spürte, wie sie auf mich zukamen, bis sie mich erreichten und stoppten.

„Sakura?“, kam es ungläubig von Tobi.
 

Ich drehte beschämt den Kopf zur Seite und biss mir auf die Unterlippe, doch die Tränen liefen weiter und aus meinem Mund schlüpfte leises Wimmern.

Kurz herrschte Schweigen in der Umkleide, bis Kleidung raschelte und ich nach vorn, an eine warme, durchtrainierte Brust gezogen wurde und sich zwei Arme um mich legten.
 

„Madara, ich glaube, ich habe noch frische Sachen in meinem Spind.“, kam es tonlos von Tobi. Ich hatte den jüngeren Zwilling noch nie so erlebt. Kein Spaß in der Stimme, keine Freude, nur eine Kälte, die mich erzittern ließ.
 

„Ich bin gleich wieder da.“, erwiderte sein Bruder und er verließ den Raum.
 

Eine lange, schmale Hand fuhr durch mein Haar und sein Atem strich über meine Schultern und meinen Nacken. Er flüsterte mir leise, unwichtige Wörter ins Ohr und hob mich vorsichtig hoch. Tobi setzte sich auf die Bank, die vor den Spinden aufgestellt worden war und mich auf seinen Schoß. Er lehnte seine Stirn an meine Schläfe und streichelte meinen Oberarm.
 

„Ganz ruhig... Madara und ich sind jetzt da. Wir passen auf dich auf.“

Er drückte mir einen sanften Kuss auf den Kopf und strich weiter beruhigend durch mein Haar.
 

Ich lehnte mich völlig an ihn und nahm seine Wärme in mir auf. Meine Tränen und mein Körper durchnässten seine Sachen, doch ihm schien das völlig egal zu sein. Er hielt mich einfach in seinen Armen und wiegte mich sacht hin und her.
 

„Weißt du, wer das war?“, erkundigte er sich sacht.

Ich krallte mich in sein T-Shirt und schüttelte den Kopf. Tobi wusste, genauso gut wie ich, wer es war, doch akzeptierte er meine stille Antwort und kümmerte sich weiter um mich, was meine Dankbarkeit in diesem Moment enorm ansteigen ließ.
 

„Was... was macht ihr... ihr eigentlich... hier?“, fragte ich leise, mit gebrochener Stimme und einem nervigen Schluckauf, der mich zum Springen brachte.
 

Tobi drückte mir noch einen kurzen, simplen Kuss auf die Schläfe, bevor er sich ein wenig zurückzog und mich anlächelte. Seine Hand strich über meine Wange und gab mir eine Welle von Frieden, den ich niemals von ihm erwartet hätte.
 

„Madara musste sich noch mit Mr.Hatake unterhalten und ich hatte ein kleines Date mit Miss Yuuhi, die bald Mrs.Sarutobi heißen wird. Ich war so unglücklich und bin direkt in ein feuriges Treffen zwischen ihr und Mr.Asuma Sarutobi reingeplatzt. Ich glaube nicht, dass ich dieses Bild je wieder aus meinem Kopf rausbekommen werde.“

Ein Schauer ran über seinen Rücken und ein schwaches Lächeln legte sich auf meine Lippen. Es war schön zu wissen, dass ich nach diesem dämlichen Streich immer noch einen Funken Humor besaß.
 

Die Tür ging genau in diesem Augenblick auf und ein Schatten fiel in die Umkleide. Ich konnte hören, wie Madaras Hand über die raue Wand schabte und ein leises Klicken, das zeigte, dass er das Licht betätigt hatte.
 

Ich spürte, wie das Blut langsam in meine Wangen stieg und wie mein Gesicht heißer wurde. Tobi konnte sehen, dass ich mit einem fahlen Pink angefangen hatte und mich langsam zu einem Rot vorarbeitete, das hell leuchtenden Ampeln locker den Posten streitig machen konnte.

Er hob eine Augenbraue an, doch ich vergrub mein Antlitz schnell in dem Stoff seines T-Shirts, um den Blick von Madara zu entgehen.
 

„Sakura? Ist alles in Ordnung? Du bekommst mir doch kein Fieber, oder? Du wirst doch nicht einfach krank, richtig? Gehts dir gut? Antworte mir! Bitte!“

Auch wenn er sich besorgt anhörte, antwortete ich ihm nicht, sondern platzierte seine Arme um mich, damit man nichts erkennen konnte, obwohl es wahrscheinlich sowieso zu spät war.
 

„Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte... Sakura ist kleiderlos. Desweiteren ist sie erst 16 geworden und hat riesige Hemmungen gegenüber dem männlichen Geschlecht. Kannst du dir nicht erklären, warum sie so rot ist und sich am liebsten irgendwo verkriechen würde?“
 

Hätte ich in diesen Augenblicken aufgesehen, hätte ich ein Bild vorgefunden, für das jedes Mädchen gestorben wäre oder zumindest Unsummen an Geld spendiert hätte.

Da stand der mächtige Madara Uchiha, der Womanizer No.1, mit verschränkten Armen, leicht weggedrehten Kopf und einem sanften, blassen, pinken Schatten auf den Wangen. Sogar seine Augen, die er sonst nie abwandte, waren auf den Boden gerichtet und hatten mehr die Füße seines Bruders im Blickwinkel.
 

Durch meine plötzliche Schamattacke bekam ich auch nicht mit, wie mich Tobi mit hochgezogenen Augenbrauen und einem runden, schwarzen Auge anblickte.

„Was?! Soll ich das jetzt als Kompliment oder Beleidigung aufnehmen? Immerhin wirst du knallrot, wenn Madara dich nackig sieht und bei mir passiert gar nichts, obwohl du auf meinem Schoß sitzt und ich einen besseren Ausblick habe, als er?“
 

Ich riss meine Lider auf und sprang, von meinem Verstand kurz verlassen, auf. Beide Jungs starrten mich erschrocken und mit geöffneten Mündern an, obwohl das eher Madara betraf, denn Tobi schien mehr zu schmollen, als alles andere.
 

Mir entfuhr ein Quieken und ich bedeckte mich schnell mit meinen Händen und Armen. Madara schien noch etwas Anstand zu besitzen, denn er schloss die Augen und hielt mir die Sachen entgegen, wo hingegen Tobi mich schamlos anstarrte und auf irgendwas zu warten schien.
 

„Falls dein Auge immer noch geöffnet sein sollte, dann würde ich dir empfehlen, es jetzt zu schließen.“, zischte Madara seinem Bruder zu und hätte ihn sicherlich auch angefunkelt, doch seine Lider waren fest zusammengepresst.
 

Ich machte einen kleinen Schritt zu dem älteren der Uchihas und schnappte mir, mit einer schnellen Bewegung, die Kleidungsstücke aus seiner Hand. Damit Tobi nicht noch mehr sah als er es ohnehin schon getan hatte, verschwand ich um eine Ecke und verzog mich in die dunkelste Spindreihe, die es in der Umkleide gab. Dort schlüpfte ich dann auch in die Sachen, die mir Madara gebracht hatte.
 

Ich kam wieder hervor und sah zu Boden, um meine roten Wangen zu verstecken und um den Blicken der Zwillinge zu entgehen. Trotzdem konnte ich spüren, wie drei Augen über mich glitten und einen Schauer über den Rücken schickte.

„Weißt du, du solltest öfters meine Sachen tragen. Sie stehen dir.“
 

Mein Kopf schnappte hoch und ich starrte Madara an, als hätte er seinen Verstand verloren. Er schenkte mir nur ein verführerisches, kleines Grinsen und bewegte seine Augenbrauen auf und ab. Schon erstaunlich, wie schnell sich seine Art ändern konnte, oder? Erst ein kalter, abweisender Vorzeigeuchiha und jetzt ein flirtender, normaler Highschoolschüler.
 

Das Blut, das sich in meinen Wangen befand, bekam unerwünschten Besuch von dem Rest meiner Lebensflüssigkeit. Kein Wunder also, dass mir schwindlig wurde und ich mich von einem Spind abstützen musste.
 

Tobi grinste seinen Bruder an und legte einen Arm um meine Schulter, wobei mir unser Größenunterschied nochmals deutlich wurde. Wieso war er so ein Riese? Wann war er so in die Höhe geschossen? Ich konnte mich noch daran erinnern, dass er in der Middleschool immer kleiner gewesen war, als ich. Wahrscheinlich waren er und sein Bruder in der Junior-Highschool so gewachsen.
 

„Hast du nicht zu mir gesagt, dass unsere kleine Sakura hier, ein wenig extrem auf sexuelle Situationen reagiert?“

Dabei grinste er mich so an, dass es verboten werden müsste, denn ich schwöre, mein Herz hatte kurz aufgehört zu schlagen.
 

„Lass stecken, du Idiot... Sakura, wir bringen dich nach Hause. In Ordnung?“

Madara wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern befreite mich aus dem Griff seines Bruders und zog mich sacht mit sich, aus der Umkleide heraus und durch die unzähligen Gänge, die es in dem Schulhaus gab zum Parkplatz und zu dem schwarzen Jaguar, den Madara sein Eigen nannte.
 

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Tobi half mir aus dem schwarzen Schmuckstück und stützte mich ein wenig, damit nicht mein gesamtes Gewicht auf meinem Knie lastete. Ich blickte zu Boden und konnte die Schamröte spüren, die sich auf meinen Wangen breit machte. Die Zwillinge hatten mir erst mit Kiba geholfen und jetzt brachten sie mich sogar nach Hause. Womit hatte ich diese Nettigkeit eigentlich verdient?
 

Schon war Madara neben mir und stützte mich ebenfalls.

„In welcher Etage wohnst du und ist deine Familie da?“, erkundigte sich der ältere Uchiha und führte mich zu dem Hauseingang.

Es war eine normale, hölzerne Tür, die in ein offenes, freundliches Foyer führte, wo sich Briefkästen und die Treppe, sowie Aufzug befanden.
 

Ich schluckte, doch blickte nicht auf.

„Vierte Etage. Mein Vater müsste da sein.“ Und er wird mich sofort ins Krankenhaus fahren. Nachdem er mit seinem Vortrag fertig ist und sich wieder beruhigt hat.
 

Als wir meiner Wohnungstür standen, beschleunigte sich mein Herzschlag und das Adrenalin rauschte durch meine Adern. Hoffentlich machte Paps nicht die Zwillinge für meinen Zustand verantwortlich. Das hieß, ich musste meinen Vater wieder anlügen. Mein schlechtes Gewissen würde mich heute sicher nicht mehr in Ruhe lassen. Aber sollte ich Paps wirklich von den Rookies erzählen und richtig Stress einfahren? Ich glaube eher nicht.
 

Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Tobi geklingelt hatte und so wurde ich von meinem Vater aus meinen negativen Gedanken gerissen.

Seine Augen fuhren über das Bild, das sich ihm bot und ich konnte schon fast den Killerinstinkt fühlen, der in ihm aufstieg.
 

„Ähm... Hi?“
 

„Sakura, Nadeshiko, Hana Haruno! Was machen diese beiden Kerle bei dir und warum, verdammt noch mal, musst du abgestützt werden?!“
 

Ich konnte schon beinahe das Grinsen von Madara spüren, das sich auf seinem Gesicht breit machte. Jedoch sagte er nichts, sondern räusperte sich, um die Aufmerksamkeit meines Vaters auf sich zu lenken, doch Tobi kam ihm zuvor.
 

„Hey Mr.H! Wir sind Sakuras Freunde und haben sie hergebracht. Warum sehen Sie denn so finster aus?“
 

Madara schlug sich die Hand gegen die Stirn und ich verkniff mir ein Aufstöhnen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Tobi Mut gern mit Leichtsinn verwechselte. Wenn Paps so böse aussah, dann sollte man einfach die Klappe halten.

Zum Glück reagierte sein Zwillingsbruder schnell.
 

„Mr.Haruno, wir haben Sakura nach Hause gebracht, da sie sich heute verletzt hat. Sie war schon bei der Schulkrankenschwester, doch wir würden uns viel besser fühlen, wenn Sie mit ihr ins Krankenhaus fahren würden.“

Madara schenkte meinem Vater ein charmantes Lächeln, was sicherlich bei normalen Menschen funktioniert hätte, doch Paps war nun einmal nicht normal.

Dementsprechend verengten sich seine Augen und die Muskeln in seinem Kinn traten hervor.
 

Wer seid ihr Spinner eigentlich? Ich habe euch noch nie zuvor gesehen!“, bellte Paps und die Adern an seinem Hals hoben sich unter seiner Haut ab.
 

In diesen Momenten hatte ich wirklich Sorge, dass mein Vater explodieren würde. Es wäre sicherlich nicht so schön, wenn überall Hirn kleben würde. Aber zurück zum eigentlichen Thema.
 

Madara streckte seine freie Hand aus und schaute meinen Paps aus ernsten Augen an.

„Ich bin Madara Uchiha und das ist mein jüngerer Zwillingsbruder Tobi Uchiha. Wir gehen in einige gemeinsame Kurse mit Sakura und sind Freunde von ihr. Wir haben sie nach Hause gebracht, weil wir uns Sorgen gemacht haben. Es ging ihr nicht gut und bevor sie laufen oder mit dem Bus fahren musste, haben wir sie hierher gefahren. Ich hoffe sehr, dass Sie uns das nicht übel nehmen.“
 

Ich dankte den Göttern, dass der ältere der beiden Uchihas mit Worten umgehen konnte und nicht wie die Axt im Walde war, wie sein jüngerer Bruder. Es hätte meinem Vater sicherlich nicht gut getan, hätte er sich noch mehr aufgeregt. Und Tobi schien wirklich ein Talent dafür zu haben anderen den letzten Nerv zu rauben, auch wenn ich davon nicht sonderlich viel mit bekam.
 

Paps musterte Madara misstrauisch, doch die Röte verließ langsam seine Wangen.

Einige Minuten herrschte eine angespannte Stille, die sogar der Scherzkeks unter uns nicht durchbrechen wollte.

Schließlich seufzte mein Vater und nickte den Zwillingen zu.
 

„Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt. Aber sollte ich euch noch einmal in der Nähe meiner Tochter finden, dann fresse ich euch lebendig! Haben wir uns verstanden?“

Eine bedrohliche Aura schien sich um den ehemaligen FBI-Agent aufzubauen, denn plötzlich wurde es viel kälter und ungemütlicher, als schon zuvor.
 

So kam es auch nicht überraschend, als sich beide schnell verabschiedeten und in Richtung Fahrstuhl strebten.

Paps ließ seine Augen über meinen ramponierten Körper gleiten, bis er seufzte und seine Hand durch seine grünen Haare fuhr.
 

„Wir werden jetzt erstmal in ein Krankenhaus fahren. Und auf den Weg dahin, wirst du mir alles genau erzählen. Vor allem, warum du Männersachen trägst!
 

Ich nickte und schluckte, mit einer dunklen Vorahnung im Hinterkopf.
 

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Mein Tag konnte eigentlich nicht viel schlimmer werden, als er gerade war.

Mein Morgen hatte mit einem Knall begonnen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Vater hatte es fertig gekriegt, die Mikrowelle hochgehen zu lassen und hatte mich somit aus dem Bett geworfen und das meine ich wortwörtlich.
 

Nachdem ich mich von dem Sturz erholt hatte, war ich ins Badezimmer gehumpelt und wollte dort eine erfrischende Dusche nehmen. Lustigerweise meinte ich es nicht in so einer extremen Weise. Während meiner schönen Dusche hatte nämlich das heiße Wasser schlapp gemacht und mich hatte ein Schwall von flüssigem Eis überkommen.
 

Danach war ich zitternd in die Küche gegangen und hatte mich in mindestens zwei Decken gewickelt und hatte zu der Kaffeekanne gegriffen, was ich sonst nie tat.

Und so saß ich da, in unserer Küche, von den Decken bewegungsunfähig gemacht mit einer Tasse heißem Kaffees in Reichweite stehend. Und so entdeckte mich auch mein Vater, der ungewöhnlich spät aufgestanden war.
 

„Ist der Winter schon ausgebrochen oder warum sitzt du hier wie eine Mumie eingewickelt?“

Er grinste mich an, ehe er mir den Rücken zudrehte und sich der Kaffeemaschine widmete, die stotternd zum Leben erwachte.
 

Ich schickte meinem unverschämten Vater einen düsteren Blick, der ihn hätte killen sollen, doch nicht einmal das Interesse auf mich zog.

„Sch... schön, dass du so... so viel Mitleid mit... mit deiner Tochter ha... hast!“, schniefte ich und schaute die dampfende Tasse mit sehnsüchtigen Augen an.
 

Vielleicht hatte mein geliebtes Väterchen doch Mitleid mit mir, denn er zog eine Schublade auf, kramte ein wenig darin herum und schob schließlich einen Strohhalm in meinen Becher.

Dann zerstörte er das Bild, das er gerade aufgebaut hatte mit einem spöttischen Tätscheln meines Kopfes.

„Ich bemitleide dich, wenn ich Zeit habe. Warum bist du überhaupt aus deinem Bett? Der Arzt hat gesagt, dass du dich ausruhen sollst.“
 

Ich zog eine Augenbraue an und mein Blick sagte alles.

Paps seufzte auf und ließ sich in den Stuhl sinken, der neben dem meinen befand. Seine große, dunklere Hand legte sich auf meinen verdeckten Arm und strich dort über den Stoff der Decke.

„Sakura, du wirst heute nicht zur Schule gehen. Du bleibst hier und wirst dich ausruhen. Es interessiert mich nicht, ob du so den ersten Fehltag in deiner Akte verzeichnest. Deine Gesundheit ist wichtiger als ein Fleck auf deiner verdammten weißen Weste!“
 

Seine Augen bohrten sich in meine und nagelten mich in meinem Sitz fest. Selten hatte mich mein Vater so durchdringend angesehen und wenn, dann konnte man nicht mit ihm spaßen und ihn auch nicht vom Gegenteil überzeugen. Da zeigte sich wenigstens, von wem ich meinen Dickkopf geerbt hatte, den man nur selten in der Schule sehen konnte, wenn überhaupt.
 

Und genau dieser Dickkopf würde mir jetzt wohl Ärger beschaffen.

„Aber Paps! Ich kann mich bewegen, ich darf nur keinen Sport machen! Ich verpasse sonst wichtigen Unterrichtsstoff und -“
 

„Du stoppst genau da! Du weißt genauso gut wie ich, dass du einen Tag in der verdammten Schule fehlen kannst, ohne dass es irgendeine Auswirkung auf deine Noten geben wird. Du hast deinen verdammten Kopf nicht von deiner durchgeknallten Mutter geerbt! Dein Hirn zwischen deinen Ohren hast du von mir. Also reiß dich zusammen und leg dich in dein verfluchtes Bett! Keine Wiederworte!“
 

Ich starrte ihm noch einige Momente in die Augen, ehe ich den Blick senkte und geschlagen aufseufzte. Wenn sich mein Vater etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann ließ er nicht locker. Darum war er auch so schnell die Karriereleiter beim FBI hinaufgeklettert und hatte sich trotz seiner 'Krankheit' enormen Respekt eingebracht.
 

„Hast du schon Oma Tsunade angerufen? Sie wird es nicht gern hören.“
 

Paps grinste und ich weiß nicht, wie er es abziehen konnte, doch seine dunklere Seite schien einen Stich spöttischer auszusehen.

Oh, der alten Schachtel wird es ganz sicher nicht gern hören. Sie wird die nächste verdammte Minute vor der Tür stehen und dich bemuttern. Zusammen mit dem Perversling und Orochimaru. Wenn du Glück hast, taucht auch noch Shizune auf. Aber nur wenn du verdammtes Glück hast. Papa bringt dich jetzt ins Bett und kettet dich fest.“
 

Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, befand ich mich schon in den Armen meines übertrieben beschützenden Vaters und wurde in Richtung meines Zimmers getragen.

Es war mir nicht unangenehm, wie ein Kleinkind behandelt zu werden, nur machte mir seine Drohung etwas Sorge. Ich kannte meinen Paps gut, ganze 16 Jahre schon, und er machte nie eine leere Drohung. Also hoffte ich, mit ganzem Herzen, dass er gerade nur einen Scherz gemacht hatte. Er besaß nämlich immer noch seine Handschellen von seinem Dienst. Ein kleines... Andenken, an dem er einen Hundini abgezogen hatte.
 

Vorsichtig zog er die Decke meines Bettes zurück und legte mich auf die Matratze, die noch etwas von meiner Wärme gespeichert hatte. Gut, ich vermutete, dass es noch Wärme gab, ich war ja immer noch in zwei Lagen Vlies gewickelt, wenn man sich erinnerte.
 

Mein Vater deckte mich zu und strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. Dabei sah er so in Gedanken versunken aus, dass ich ihn verwundert ansah. Es kam sehr, sehr selten vor, dass er sich völlig in sich zurückzog.
 

„Papa?“

Meine Stimme war leise, bedrückt und besorgt und zog die Aufmerksamkeit meines Vaters auf mich.
 

Er blinzelte mehrmals und lächelte mich zärtlich an, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn drückte und seine Finger über meine Wange strich, als wäre ich wieder ein 6-jähriges Mädchen, das wegen der Dunkelheit nicht einschlafen konnte und Schutz bei ihrem starken, unbesiegbaren Papa suchte.
 

„Es wird alles wieder gut, meine Kleine. Der Schmerz wird nachlassen, das verspreche ich dir...“
 

Ich legte den Kopf schief und sah ihn durch meine Brillengläser an.

Ich verstand gerade nicht, von was er sprach. Bezog er sich auf meine Verletzung oder... oder wusste er, durch welch Hölle ich ging?
 

Die Farbe verließ mein Gesicht bei dem Gedanken, dass er von der tagtäglichen Tortur erfahren hatte. Das durfte nicht passieren! Er musste sich um andere Dinge kümmern, als um meine Probleme! Er musste erst einmal sein eigenes Leben wieder in Ordnung bringen! Da durfte er sich nicht um solche Teenagerprobleme sorgen!
 

„Ich muss dich jetzt allein lassen. Ich muss mich mit jemanden treffen und das könnte mich den ganzen von hier fernhalten. Falls du Hunger hast, dann kannst du dir Pizza bestellen. Sonst lass niemanden in diese Wohnung, klar?! Ich habe immer noch eine Waffe!

Paps zeigte seine Zähne und knurrte bedrohlich. Eine Geste, die er gern vorführte um mich daran zu erinnern, dass er Psychopathen zur Strecke gebracht hatte und mit dem Leben davongekommen war.
 

Ich grinste ihn an und die zuvor noch dramatische Stimmung klärte sich auf.

„Und ich habe einen Baseballschläger. Ich kann mich also auch verteidigen, sollte es drauf ankommen. Keine Sorge, Paps! Ich bin ein großes Mädchen und du kommst heute Abend doch wieder. Außerdem, ich kenne die Nummer des Notrufs auswendig! 911! Oder war es 191?“
 

Mein Vater wuschelte mir durchs Haar, ehe er sich mit einem tiefen Kichern erhob und kopfschüttelnd mein Zimmer verließ.
 


 

Okay... Was sollte ich jetzt mit meinem ganzen, freien Tag eigentlich anstellen?
 

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Zufrieden biss ich ein Stück der noch heißen Pizza ab und schloss genüsslich die Augen.

Eine absolute Seltenheit, dass ich mich mal dem Junkfood hingeben durfte. Mein Vater war nämlich verdammt auf eine gesunde Ernährung bedacht, was man vielleicht seiner Lebensweise zuschreiben konnte. Als Agent musstest du fit und sportlich sein und kein fetter Klops, der gerade einmal zwei Meter rennen konnte, ehe er keuchend zusammenbrach.
 

Ich grinste bei dem mentalen Bild.

Mein Vater, eine Kugel auf Beinen, einen Verbrecher verfolgend. Da musste er eigentlich nur die Arme und Beine einziehen, dann konnte er vielleicht den Typen einfach platt rollen.
 

Uh, mir stiegen wohl die Schmerzmittel zu Kopf. Nicht, dass ich demnächst auch versuchte zu fliegen. Das würde kein schönes Bild abgeben und ich konnte Höhen sowieso nicht sonderlich ausstehen. Das könnte an dem einen Erlebnis liegen, das ich einmal mit meiner Mutter durch hatte, wo sie mich, am Hosenbund haltend, aus einem Fenster gehängt hatte.
 

Bei diesem Gedanken schüttelte es mich durch und mein Appetit verging mir.

Mit einem traurigen Blick legte ich das angebissene Pizzastück zurück in den Karton und wischte mir meine Finger an dem Papiertuch ab, das ich mir vorsichtshalber bereit gelegt hatte.

Ein Nachteil beim Essen einer Pizza war das Fett, das du nie wieder aus deinen Sachen bekommen würdest. Gut, ich trug immer noch eine Decke als Art Umhang aber es ging hier ums Prinzip.
 

Ich zuckte in meinem Sitz zusammen, als das schrille Läuten der Türklingel durch die leere Wohnung hallte und an meinem Trommelfell kratzte.

Verdammt, wieso hatte mein Vater die Klingel so laut gestellt? Es war zwar klar, dass das Gehör beim Schuss einer Waffe leiden musste, aber so schwerhörig kam er mir nun auch wieder vor. Immerhin hörte er ganz gut meine gemurmelten, spitzen Kommentare, die ich gern mal seinen Worten hinzufügte.
 

Ich kämpfte mich aus dem Stuhl hoch und humpelte in den Flur, in Richtung Tür und, wie es nun einmal so war, verhedderte mich in der Decke und verlor das Gleichgewicht.

Mein Glück, dass die Tür nicht so weit entfernt war und nur meine Stirn gegen das Brett schlug und meine Arme den Großteil des Aufpralls abfingen. Freude oh Freude, dass meine Schmerzmittel wirkten! Say yay!
 

Ich grinste, wahrscheinlich etwas manisch, und blickte durch den Türspion, was mein Grinsen von meinem Gesicht wischte und, noch besser, gleich die Farbe aus meinen Wangen mitnahm.

Da draußen, vor meiner Wohnungstür, stand doch tatsächlich ein Akatsuki. Ein Akatsuki mit dem ich vorher noch nichts zu tun hatte, außer, dass er mir einen nicht ganz so freundlichen Satz an den Kopf geworfen hatte.

Also, meine Frage: Was tat Sasori Akasuna vor meiner Haustür?!
 

Vielleicht... vielleicht hatte er sich ja in der Nummer geirrt? Vielleicht wohnte einer seiner Bekannten im Haus und er hatte sich einfach nur verirrt? Aber... aber wieso blickte er dann auf einen Zettel in seiner Hand und wieder zu meiner Tür? Sollte ich wirklich aufmachen?
 

Als ich sah, wie seine Geduld schwand und seine Miene finsterer wurde, schloss ich einen Entschluss.

Mit zitternden Fingern drückte ich die massive Klinke herunter und zog die Tür langsam auf, mich halb dahinter versteckend.

Hey, ich mache nur die Tür auf, das heißt nicht, dass ich mehr Mut an den Tag lege, als ich muss!
 

Graubraune, halb geschlossene Augen empfingen mich, in denen ich einen Tick von Ungeduld sehen zu glaubte. Kein Wunder, dieser Junge wartete nicht gern auf andere, genauer gesagt, er hasste es zu warten! Aber das wusstet ihr bereits, oder?
 

„Endlich... Sakura Haruno? Kann ich reinkommen?“
 

Sollte ich die Warnung meines Vaters in den Wind schlagen und ein 'Gang'mitglied in die Wohnung lassen? Es war ja nicht so, dass er Tobi oder Madara war, den ich langsam anfing zu vertrauen. Er war vielleicht ein ruhiger Artgenosse aber das hieß nicht, dass er nicht irgendwas im Schilde führen konnte. Wollte er hier vielleicht nach etwas suchen, mit dem man mich noch mehr blamieren konnte? Oder mit dem man mich vielleicht in irgendeine Kriminaltat verwickeln konnte?

Oh Gott, was war, wenn er in einen Mord verwickelt war und DNS von mir einbringen wollte, um die Spuren von sich zu verwischen?
 

Meine Gedanken stoppten und ich spulte zurück.

Wo kam das gerade her? Waren die Schmerzmittel vielleicht zu stark? Oder hatte ich zu viele Krimis und Thrillers gesehen und gelesen? Vielleicht holte ja auch das Misstrauen meines Vaters mich ein, oder die Verrücktheit meiner Mutter... Ja, das war eine Möglichkeit...
 

Ein Räuspern und ein stechender Blick holten mich aus meinen etwas abwegigen Gedanken zurück und ließen mich zu dem rothaarigen Schüler blicken, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und ungeduldig mit dem Fuß tappte.
 

Schnell wich ich zur Seite und zog die Tür weiter auf. Sofort schlüpfte er hindurch und ich schloss den Eingang wieder.

Als ich mich herumdrehte wurde meine Sicht von Schwärze begrüßt und meine Nase in einen weichen Stoff gedrückt. Ein milder, dunkler Duft wurde von meinem Geruchssinn aufgenommen, der nach einer Mischung aus Cedernholz und Patschouli roch.

Ohne mein Zutun oder meinem Willen, fielen meine Lider herab und meine Atemzüge vertieften sich.
 

Mhm... Sasori roch so gut... So männlich... nach Wald...
 

„Wenn du fertig bist mich aufzuriechen, könnten wir uns dann hinsetzen?“
 

Ich ruckte zurück und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an und spürte, wie das Blut in meinen Kopf schoss um mir liebliche Farbe eines Pavianarsches zu geben. Ihr kennt doch diese Affen mit den riesigen, roten Hintern, die so unfreundlich aussehen, oder? Genau die meine ich!
 

Mein Blick fiel zu Boden und ich drängte mich an Sasori vorbei, in Richtung Küche. Ich musste erst nicht zurück schauen um zu wissen, dass er mir folgte. Gruselig, ich konnte noch nicht einmal seine Schritte hören. Was wäre eigentlich, wenn er jetzt einfach ein Messer ziehen würde?
 

Mental zog ich mir selbst Eine runter und trat in die Küche. Ich deutete auf einen der Stühle, doch hätte mir nicht die Mühe machen müssen, denn als ich mich umdrehte, saß der Junior schon und hatte die Hände vor sich ineinander verschränkt und ließ seinen Blick durch den Raum wandern.
 

„Möchtest...“, ich räusperte mich, um das Quieken in eine normale Stimme zu verwandeln, „Möchtest du etwas zu Trinken haben? Wir haben Tee, Wasser, Kaffee...“

Unsicher spielte ich mit dem Saum meiner Decke, die immer noch über meinen Schultern hing und meinen Schlafanzug verdeckte, den ich nicht wirklich jemanden wie Sasori zeigen wollte. Wenn man mich so sehen würde, dann würde ich wahrscheinlich als zurückgeblieben dargestellt. Aber die Sachen waren sooooo bequem und ich konnte mich einfach nicht von ihnen trennen...
 

„Grünen Tee.“
 

Seine Antwort ließ mich wieder einmal zusammenfahren und ich drehte mich schnell den Schränken zu, um mein feuerrotes Gesicht zu verstecken, was eine absolut sinnlose Aktion war, da er es doch sowieso schon gesehen hatte.

Um mich selbst abzulenken, beschäftigte ich mich lieben mit dem Kochen des Tees.
 

„Darf... darf ich fragen warum... warum du hier bist?“
 

Schweigen nahm die Küche ein und mein ganzer Körper spannte sich an. Wenn ich etwas mehr hasste als Schweigen, dann war es Schweigen, wenn jemand mit mir im Raum saß und mich mit Blicken durchlöcherte.
 

„Tobi hatte noch einen Gefallen bei mir frei. Er hat bemerkt, dass du heute nicht anwesend warst und hat nach jemanden gesucht, der dir den verpassten Unterrichtsstoff bringen könnte. Und da gab es nur eine Wahl zwischen Hidan und mir. Es erklärt sich von selbst, warum die Entscheidung auf mich fiel.“
 

Ich konnte mir ein kleines, feines Lächeln nicht verkneifen, während mein Körper von Wärme durchflutet wurde.

Tobi hatte an mich gedacht! Jemand hatte an mich gedacht! Das... das war noch nie passiert! Noch nie hatte ein Klassenkamerad sich um mich gekümmert! Ich... ich war so... so gerührt... So erfreut...

Ich wischte mir die Träne aus den Augenwinkel, die drohte über meine Wange zu rollen.
 

„Ich... ich danke dir Sasori. Das... das ist nett von... dir.“

Ich drehte mich herum und schenkte ihm ein Lächeln, das in der Wärme in mir getränkt war und das den Schmetterlingen in meinem Bauch die Freiheit geben sollte.
 

Hätte ich in diesen Moment nicht so stark an dem Gefühl festgehalten, ich hätte vielleicht das scharfe Einatmen gehört, oder gesehen, wie Sasoris Augen weiter und weiter wurden. So jedoch konnte ich nur in den unglaublich positiven Emotionen baden, die ich zum ersten Mal in meinen Leben verspürte und die ich nie wieder vergessen wollte.
 

Ein leichter Druck um mein Kinn ließ mich aus meiner Trance erwachen und lenkte meine Aufmerksamkeit zurück auf meine Umwelt.

Mir stockte kurzzeitig der Atem als ich bemerkte, in welcher Situation ich mich befand.
 

Sasori stand nur wenige Zentimeter von mir entfernt, seine rechte Hand hatte sanft mein Kinn umfasst und drückte meinen Kopf etwas in den Nacken, so dass ich direkt in sein Gesicht schaute. Seine andere Hand geisterte über meine Haut, strich Strähnen aus meinem Gesicht, berührte die feuchte Stelle in meinem Augenwinkel.

All das geschah während seine intensiven Augen über meine Züge brannten und jedes noch so kleine Detail in sich aufnahmen.
 

Meine Lippen öffneten sich einen Spalt breit und die Hitze in meinen Wangen signalisierte mir, dass ich gerade Errötete. Kein Wunder, wenn man bedachte, wie Sasori mich mit seinen Blick geradezu in sich aufzusaugen schien.
 

„So kindlich,... unschuldig,... naiv,... niedlich.... Nach diesem.... Etwas... habe ich gesucht... Dabei war es die ganze Zeit vor meiner Nase... Wie konnte ich so blind sein? So ignorant? Und ich bezeichne mich selbst als Künstler... Tse...“

Sein rechter Daumen strich über meinen Mundwinkel und zurück zu meinen Kieferknochen. Dabei glitten seine Augen über jeden Millimeter meines Gesichts, als wäre ich ein Kunstwerk, das Anerkennung eines Meisters suchte.
 

Der Bann, den er auf mich gelegt hatte mit seinem verbrennenden Blick, wurde gebrochen, als seine freie Hand die Decke von meinen Schultern streifte und er einen Schritt zurück tat.

Sein Griff fiel von meinem Kinn und somit verschwand auch die Wärme, die mich zuvor gelähmt hatte.
 

Mit einem Quieken presste ich mich gegen die Theke, die sich hinter mir befand und verschränkte die Arme beschämt vor meiner Brust. Es war kein Wunder, wenn man bedachte, wie schüchtern und unsicher ich war und welch Schlafanzug ich trug.

Ein einfaches T-Shirt, das so eng anlag, dass man es fast schon als zweite Haut bezeichnen konnte und bis zum Knie fallende Hosen, die nicht minder eng waren.

Somit war mein ganzer Schutz von mir genommen und ich zitterte unter dem alles verschlingenden Blick.
 

„Du bist... perfekt! Du... wirst meine Sachen tragen! Du wirst meine Kunst sein!“

Sasori lachte auf und dieses Geräusch war so fremd in meinen Ohren, dass ich kurzzeitig meine Scham vergaß und den rothaarigen Jungen einfach nur ansah.
 

Seine Züge schienen vor Freude zu strahlen, eine Last schien von seinen Schultern gefallen zu sein und er wirkte jünger, viel jünger als normalerweise. Sonst erinnerte er eher an einen reifen Mann mittleren Alters, der schon zu viel von der Welt gesehen hat und dessen überdrüssig war. Doch nun sah er seines Alters entsprechend aus und dies ließ mein Herz kräftigere Schläge machen als zuvor.
 

Sasori beruhigte sich wieder und lächelte mich, mit schiefgelegten Kopf, sanft an.

„Sakura... Wer hätte gedacht, dass mein Model ein schüchternes, kleines Ding mit rosa Haaren und funkelnden Jadeaugen sein würde? Ich jedenfalls nicht.“
 

Jedoch wurde sein weicher Gesichtsausdruck härter und seine Augen strenger.

„Ich werde morgen um 7.00 Uhr hier erscheinen. Ich werde dich zu meinem Model machen, egal ob du es willst oder nicht. Verstanden?“
 

Ich nickte, völlig mit der Situation überfordert und überrumpelt.

Was geschah hier gerade? Sasori war doch an seiner Umwelt nicht ein Fünkchen interessiert! Und ich hatte ihn noch nie so erlebt! Litt er unter Stimmungsschwankungen? Erst war er abweisend und kalt, dann lachte er sich einen halben Ast ab und jetzt miemte er einen Designer in Topform? Was war hier los?
 

Sasoris rechter Mundwinkel zog sich in die Höhe und verlieh seinem engelsgleichen Aussehen etwas teuflisches, was mich zusammenzucken ließ.

„Ach ja, da ich nun für deine Garderobe verantwortlich bin und somit folglicherweise auch für dein steigendes Selbstvertrauen, nennst du mich ab jetzt Meister. Wir wollen hier ja nicht unsere Rollen vertauschen. Du trägst meine Sachen und befolgst meine Anweisungen. Da erklärt es sich ja von selbst, richtig? Gut, dann werde ich jetzt gehen.“
 

Bevor ich noch irgendetwas tun konnte, wurde mir ein Kuss auf die Wange gedrückt und ich hörte das Schließen der Tür.

Mit weiten Augen und pochenden Herzen starrte ich benommen auf den Fleck, wo eben noch Sasori gestanden hatte.
 

Was war hier gerade passiert?
 

---------------------------------------------------------------------------------
 

Oh. Mein. Gott!!!

Ich lebe noch und habe ein neues Kapitel rausgebracht!

Wie... wie kann ich mich nur bei euch entschuldigen? Ich habe über EIN Jahr nicht mehr geschrieben und euch einfach so hängen lassen. Das war nicht meine Absicht und ich kann mich nicht genug entschuldigen. Ich kann nur sagen, dass ich hoffe, dass ich jetzt all meine FFs weiterschreiben kann, aber es kann etwas dauern. Nehmt es mir also nicht übel, wenn es noch etwas dauern kann, bis man etwas von mir liest, okay?
 

Ihr müsst wissen, in diesem Kapitel wollte ich eigentlich Hidan einbringen, aber das wollte mir nicht so richtig gelingen, also nahm ich den nächstbesten, Sasori. Das ging mir viel leichter von der Hand und ich habe dieses Kapitel innerhalb von zwei Tagen geschrieben. Also wundert euch nicht über Rechtschreibfehler. Wenn ihr welche findet, dann könnte ihr sie behalten, echt jetzt!
 

Habe ich schon einmal gesagt, wie froh ich bin, euch als meine Leser zu haben? Ich habe mir gestern Abend noch einmal meine ganzen Kommis für diese FF durchgelesen und ich musste, ohne Scherz, heulen. Es hat mich einfach berührt, wie sehr ihr meine Story mögt. Jeder Autor, der solche Leser hat, kann sich glücklich und geehrt schätzen.

Also motiviert mich weiter mit euren beflügelnden Kommentaren.
 

Wenn ich euch noch etwas anvertrauen darf, meine Lieblingsstelle war die Szene zwischen Sakura und Zetsu. Ich habe geweint, als ich sie geschrieben habe, obwohl nicht wirklich passiert. Ich wollte einfach die Beziehung zwischen den beiden hervorbringen. Ich wollte zeigen, wie viel Liebe sie füreinander haben. Das wünschte ich mir auch in der Beziehung zwischen mir und meinem Vater, aber man kann ja nicht alles haben, richtig?
 

Na dann will ich euch nicht länger nerven.
 

Eure,

Junior-Einstein



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Kommentare zu dieser Fanfic (215)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Hay_Lin88
2014-02-14T00:21:52+00:00 14.02.2014 01:21
Ich habe deine andere Geschichte bis zum umfallen gelesen und habe gehofft, das du diese weiter schreibst! Dann bin ich auf deine umgeschriebene gestoßen und ich bin begeistert! Erstmal ein großes LOB und viel Respekt an dich, das du die Geschichte nochmal gleich, aber auch so anders schreibst!

Ich liebe deinen Schreibstil, die Emotionen, wie die Schüchternheit, Verwirrheit und viele andere Gefühle, welche du von Sakura in der Interaktion mit den Familien, bzw. anderen Gruppenmitgliedern, sowie Lehrer beschreibst! Ich freue mich über jedes weitere Wort und deinen gut gelaunten und anmerkenden Kommentaren selber!

Weiter so und vielen Dank das du soetwas mit uns teilst!
Von:  -Strawberry-
2013-12-25T16:17:41+00:00 25.12.2013 17:17
Oh Gott! Bitte, du musst weiter schreiben!!!!
Ich hab deine Fanfic heute entdeckt und
ICH BIN TOTAL BEGEISTERT!!!!
Es ist so, ich kann's nicht wirklich beschreiben...
Du beschreibst Sakuras Gefühle so genau und ich finde es so süß wie sich langsam die Verbindung zu Tobi und Madara aufbaut!
Und jetzt Sasori, das war überraschend, aber genial!
In deiner Fanfic sind so viele lustige Szenen, aber auch so Mega rührende...
Bitte schreib weiter!

Lg neuer großer Fan
Von:  Sunnyfun
2013-11-24T20:11:06+00:00 24.11.2013 21:11
Bitte bitte bitte schreib weiter:(
Von:  lea1000000000
2013-03-04T16:15:15+00:00 04.03.2013 17:15
SCHREIB SCHNELL WEITER!!!!!!!!!!!!!!
BITTE,BITTE,BITTE!!!!!!!
BB
Dein Neuer,Alter Fan
Von:  Nanunana
2012-09-10T07:59:14+00:00 10.09.2012 09:59
Hey,
ich habe diese Fanfic schon auf Fanfiktion.de gelesen ^^
Das war dann so vor 4 Jahren. Schön, dass man sie nun auf Animexx in einer Neufassung findet.
Lg
Nanunana
Von:  -Sorvana-
2012-08-20T22:31:19+00:00 21.08.2012 00:31
Hey:)
Der FF, ist einfach nur toll. Ich hab mir schon bei der ersten Vision den arsch abgelacht und hier ebenso. Bitte, stell den nächsten schnell hoch. Aber lass dich nicht hetzen, ich würde mich über eine ENS freuen, wenn das nächste Kapitel hochgeladen würde.

liebe grüße Sorvana
Von:  _-CheRrY-_
2012-08-18T21:35:05+00:00 18.08.2012 23:35
Haloooo :)
bitteeee bitteeeeee
schreib weiter ich liebe diese ff *__*

lg _-CheRrY-_
Von: abgemeldet
2012-03-10T19:02:16+00:00 10.03.2012 20:02
HEYO!
Ich les' mir deine FF grade noch mal durch und bin wieder von neuem ein Fan geworden! :) So toll!

Gründe:
-Witz
-Spannung
-Tolles Thema
-Schreibstil
-Charaktere
-eine der besten ffs mit AkaSaku und mehr.. ;D

Ich hoffe so sehr dass du trotz der Wartezeit noch mal weiterschreibst.
Es ist viel zu spannend für uns Leser...
Aber ich will dich nicht nerven oder stressen. (Und lass dich das auch nicht von anderen Nutzern!)
Auf jeden Fall bin ich riesig gespannt wie's weiter geht, da die Geschichte echt eine meiner Favos ist und ja! :D

ganz ganz liebe Grüße ;)
Von: abgemeldet
2011-10-23T17:34:05+00:00 23.10.2011 19:34
Bitte schreib weiter *hinknie* Bitte Bitte Bitte!

Ich liebe dein FF es ist nicht leicht eine gute Geschicht zu finden in der Sakura mal nicht als nerviges Anhängels beschrieben wird.

Und die Überarbeitung gefällt mir sehr viel besser als die erste Auflage ^-^

Also ich hoffe das es irgendwann weitergehen wird und hoffe auf eine ENS!
Von:  Sayurri
2011-02-15T00:25:09+00:00 15.02.2011 01:25
Das mit Sasori ist echt spitze...ich hätte mich vor lachen fast weggeworfen!!

Kannst du mir ne ENS schreiben wenns weiter geht...das währe echt super lieb von dir!

Lg

Pacifica


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